FC Basel – Bayern München 1:0
Mit einem späten Treffer gewann der FC Basel gegen Bayern München. Die Bayern zeigten nicht ihre schwächste Leistung, ließen jedoch zu häufig die Dynamik vermissen.
Das Duell der beiden FCBs begann mit einer Überraschung: Heynckes setzte in der Startformation auf Robben, dafür musste Müller auf der Bank bleiben. Basel-Coach Heiko Vogel setzte auf die gewohnten Spieler, die sich in einem 4-4-2 aufstellten. Während die Schweizer in der heimischen Liga für ständige Positionswechsel und aggressives Pressing bekannt sind, ließen sie es gegen die Münchener Favoriten ruhiger angehen: Ihre zwei Viererketten waren nicht auf frühe Balleroberung bedacht, stattdessen rückten sie zusammen mit dem Gegner weit nach hinten, bis an den eigenen Strafraum. Den Ballbesitz überließen sie den Münchenern, stattdessen setzten sie auf schnelle Konter, eingeleitet durch hohe Bälle.
Basler Defensivprobleme
Ihre im Vordergrund stehende Defensivtaktik war nicht unfehlbar: Es war ihnen anzumerken, dass sie eigentlich ein gegnerorientiertes Pressing gewohnt sind. Während beispielsweise Gladbach in Perfektion vormachte, wie man die Bayern mit einer Zonendeckung kaltstellen kann, praktizierten die Schweizer im eigenen Drittel eine mannorientierte Deckung.
Da die Münchener statistisch 79% ihrer Angriffe über die Flügel fuhren, übten die Außen die übliche Dopplung der Flügelstürmer aus. Der Außenverteidiger versuchte, den Dribbelweg nach innen zu schließen. So zwang er die gerne ins Zentrum ziehenden Robben und Ribery, den Weg zum Flügel zu suchen. Dies funktionierte gut, allerdings klaffte dahinter stets eine relativ große Lücke, da die üblichen Verteidiger im Sechszehner blieben, um eine mögliche Flanke zu verteidigen. So konnten sie zwar die zahlreichen Flanken verhindern (12 in der ersten Halbzeit, ein hoher Wert für die Bayern), mussten aber andere Chancen erdulden.
Ihre Verteidigung funktionierte immer dann, wenn sie es tatsächlich schafften, die Bayern zur Flanke zu zwingen. Dann konnten sie mit ihrer Überzahl im eigenen Strafraum die hohen Bälle verteidigen. Wenn allerdings die Bayern es schafften, den entstehenden Freiraum hinter den Außenverteidigern effektiv zu nutzen, bekamen die Basler Probleme. In der ersten Halbzeit war es Ribery, der mit dynamischen Läufen die schwachen Übergabemechanismen der Verteidiger aufdeckte. Als er in der dritten Minute mit einem dynamischen Lauf von der linken auf die halbrechte Seite den offenen Raum (s. Grafik) anvisierte und ein Abspiel von Robben nicht an Sommer vorbeibrachte, hätte es bereits 1:0 stehen können.
Abstimmungsprobleme bei den Münchenern
Dass die Bayern bis zum Ende des Spiels torlos blieben, hatte also nur bedingt mit der Basler Verteidigung zu tun. Ja, sie verhinderten das Nachinnenziehen der Außenstürmer über weite Teile des Spiels. Dies hatte aber auch mit der schwachen Abstimmung zwischen den Münchener Außenstürmern und dem Rest des Teams zu tun. Exemplarisch lässt sich das am Beispiel Robben festmachen. Aktuell ist er Fixpunkt der Kritik der Fans: Zu egoistisch, zu wenig explosiv, zu langsam. Allerdings muss man zu seiner Verteidigung sagen, dass nicht Robben allein das Problem ist. Das Problem heißt viel eher Robben-Rafinha.
Heynckes hat sich eine interessante taktische Maßnahme ausgedacht: Während die Außenverteidiger in dieser Saison selten vorstießen und sich eher auf das Absichern gegen Konter konzentrierten, waren sie gegen Basel wesentlich offensiver als in der Hinrunde. Bei ihren Vorstößen wendeten sie jedoch nur selten das klassische „Hinterlaufen“ des Flügelstürmers auf den Außen an. Vielmehr praktizierten sie ein „Vorderlaufen“: Lahm und speziell Rafinha sollten in die Schnittstelle zwischen Außen- und Innenverteidiger stoßen, während der Außenstürmer den Ball auf dem Flügel hielt.
In der Theorie ist das eine effektive Strategie gegen das altbekannte Doppeln: Bei richtigem Timing und mit viel Schwung werden die gegnerischen Verteidiger gezwungen, zu reagieren. Entweder sie müssen die Dopplung aufgeben und den vorpreschenden Verteidiger aufnehmen – dann bietet sich Platz zum Nachinnenziehen für den ballführenden Außenstürmer. Oder sie lassen den Verteidiger frei, wodurch dieser wiederum im freien Raum hinter der Abwehr angespielt werden kann. So oder so, die Übernahme der Deckung muss in diesem Moment perfekt funktionieren, kleinste Fehler in der Absprache führen zu gefährlichen Chancen.
Das Hauptproblem: Fehlende Dynamik
In der Praxis wurde die Basler Defensive dazu jedoch selten gefordert. Es fehlte im Zusammenspiel Robben-Rafinha entweder der Schwung oder das Timing. In der ersten Halbzeit ging Rafinha eher halbherzig nach vorne, ohne Tempo können sich die Verteidiger jedoch sehr einfach auf diese Laufwege einstellen. Noch schwerwiegender war, dass, selbst wenn Rafinha mit hohem Tempo auf die Verteidigung zulief, Robben diese Bewegung selten aufnahm. Er hätte gleichzeitig eine Aktion starten müssen, damit der Vorteil der diffusen Abwehr ausgenutzt wird. Entweder er startete gar nicht, oder – noch schlimmer – er startete so, dass Rafinha den Laufweg nach innen blockierte und Robben sein Dribbling stoppen musste. Dieses für ein Profifußballteam extrem peinliche Abstimmungsproblem trat zweimal auf. Weder Robben noch Rafinha kann der schwarze Peter zugeschoben werden, vielmehr haben die beiden auch ein halbes Jahr nach der Verpflichtung des Brasilianers nicht zu einem intuitiven Zusammenspiel gefunden.
Nicht nur Rafinha muss hier kritisiert werden, das ganze Team war beim Ausnutzen der Lücken viel zu zaghaft. Außer dem bereits lobend erwähnten Ribery war Alaba der einzige, der ab und an mit hohem Tempo Lücken im zentralen Mittelfeld entdeckte und ausnutzte. Lahm als linker Außenverteidiger ließ jegliches Tempo vermissen, Gomez klebte in der Mitte und auch Kroos fehlte an allen Ecken und Enden die Dynamik. Die einfach ausrechenbare Basler Verteidigung konnte so zwar einige Male auseinandergerissen werden – allerdings nicht oft genug. Von den 18 Torschüssen der Münchener waren die Hälfte Fernschüsse.
Diese ausführliche Erklärung der fehlenden Abstimmung zeigt auch den wesentlichen Unterschied beider Teams auf: Bei Basel stimmten die Laufwege, bei den Münchenern nicht. Gerade in ihrer stärksten Phase zwischen der 15. und 30. Minute machten die Basler vor, wie modernes Angriffsspiel aussehen kann: Sobald Stürmer A nach außen zog, wurde diese Bewegung von Außenstürmer B sofort antizipiert und er startete dynamisch in den Strafraum. Spieler C und A kreierten durch gutes Direktpassspiel eine Flanke, die B im Strafraum verwertete – so einfach kann Fußball sein, wenn die Laufwege stimmen. Mit einem Latten- und einem Pfostentreffer hatten die Bayern Glück, in dieser Phase der starken Basler Flügelkonter kein Gegentor gefangen zu haben.
Zunehmend stärkeres Pressing
Auch wenn diese Analyse bisher recht hart mit den Münchener Offensivspiel ins Gericht ging, dürfen die positiven Aspekte nicht verschleiert werden: Ihr (Gegen-)Pressing zeigte sich im Vergleich zum Beginn der Rückrunde stark verbessert. Ribery rückte vom linken Flügel weit auf, um zusammen mit Gomez und Kroos die Gegner unter Druck zu setzen. In der ersten Halbzeit waren sie dabei noch etwas zu langsam, so dass Basel mit ihrem schnellen Ein-Kontakt-Fußball die Lücken hinter Ribery für ihre Konter ausnutzen konnte, speziell in ihrer erwähnten starken Phase. Nach der Pause waren die Münchener besonders nach Ballverlust hellwach, die Zahl der langen Bälle der Basler Verteidiger erhöhte sich. Es machte sich bezahlt, dass Ribery den weiten Weg zu Sommer auf sich nahm, denn der spielstarke Torhüter konnte unter Druck nicht die tollen Pässe spielen, die ihm noch in Halbzeit eins gelangen. Tymoshchuk, Badstuber und Boateng waren jederzeit Herr der Lüfte.
So hatten die Münchener spätestens ab der 50. Minute die komplette Kontrolle über das Spiel, konnten aber aufgrund der fehlenden Dynamik wenig Zug zum Tor kreieren. Als Thomas Müller (71. für Ribery) kam, verbesserte sich das Spiel ein wenig. Den Schwung, den der ausgewechselte Franzose in Hälfte eins hatte, brachte Müller direkt nach seiner Einwechslung aufs Feld. Seine Laufwege waren überraschend, seine riskanten Pässe in Richtung Tor eine willkommene Abwechslung zu den vielen Quer- und Rückpässen der Offensivabteilung. Er leitete umgehend die größte Chance der zweiten Halbzeit ein, Gomez vergab aber (72.).
Seine Einwechslung hatte allerdings einen kleinen Wermutstropfen: Das Pressing wurde nun etwas schwächer. Er nahm nicht mehr die schematisch hohe Position Riberys ein, sondern hielt sich bei gegnerischem Ballbesitz etwas weiter zurück. Dies war auch mit der zunehmenden Müdigkeit der Offensivkräfte zu erklären. Trotzdem hätten die Münchener zumindest das 0:0 über die Zeit bringen sollen, doch eine Aneinanderreihung zahlreicher Defensivfehler führte zum 0:1. Der eingewechselte Zoua bediente den ebenfalls eingewechselten Stocker, dieser schob kühl durch die Beine Neuers (86.) – die Sensation war perfekt.
Fazit
Wenn man das Spiel auf einen kurzen Nenner bringen will: Basel war bei Ballbesitz stark, die Münchener schwach. Damit wurde auch kaschiert, dass die Basler über weite Teile mit ihrer gegnerorientierten Verteidigung schlechter standen als die Münchener, deren Pressing speziell zwischen der 50. und 70. Minute die Kontrolle über das Spiel ermöglichte. Doch die fehlende Abstimmung und Dynamik im Offensivspiel der Münchener war eine zu große Hypothek, als dass ein Sieg gerechtfertigt gewesen wäre, trotz einiger guter Chancen.
Insgesamt fehlt bei den Münchenern abermals die zündende Idee, wie das bis ins gegnerische Drittel starke Kombinationsspiel vor das Tor getragen werden kann. Das „Vorderlaufen“ war eine interessante taktische Variante, wurde jedoch nicht konsequent zu Ende gespielt. Überhaupt vermisse ich eingeübte Spielzüge, bei denen mehrere Akteure gleichzeitig starten und so Freiräume entstehen lassen – gegen die mannorientierten Basler hätte ein wenig mehr Wirbel gutgetan. Die Schweizer wiederum machten vor, wie solch ein Offensivspiel aussehen kann. Wer Zugang zu den Highlights hat (oder die bescheidene Grafik entziffern kann), achte nur darauf, wie eine kleine Bewegung Strellers vor dem Lattenschuss Freis in der 19. Minute eine ganze Defensivreihe aufreißen kann, wenn die anderen Spieler nur gedankenschnell mitmachen.
Die Aufgabe für das Rückspiel ist nun alles andere als leicht: Wenn Basel mit einem aggressiven Pressing beginnt (was sie können, obwohl sie es im Hinspiel nie zeigten) und ein frühes Auswärtstor schießt, wäre das schon die halbe Miete, denn ganz ehrlich: Aktuell traut man den Bayern das Erzielen dreier Tore einfach nicht zu, egal wie der Gegner heißt. Und das ist die traurigste Konsequenz dieses Abends.
37 Kommentare Alle anzeigen
merkur836 24. Februar 2012 um 17:22
@HW
Na moment, du hast den einen Punkt nicht ganz verstanden, oder vielleicht war meine Wortwahl nicht gut.
Mainz und Kaiserslautern halten sich hauptsächlich mit Spielern ohne große Namen in der Bundesliga. Letzte Saison hatten die Mainzer noch ein paar Spieler die noch „den Unterschied“ machen konnten, jetzt kommen sie auch ohne diese ziemlich gut und immer besser zurecht. Kaiserslautern hat transfertechnisch seit dem Aufstieg auch keine Sprünge gemacht, eher im Gegenteil, und der Trainer schafft es Spieltag für Spieltag den Abstiegsampf einzudrücken so das sie jedes mal an ihr Limit gehen.
Hannovers Slomka hat es geschafft aus Spielern die von mehreren Vereinen aussortiert worden sind (z.B. Schlaudraff, Pander) und Spielern wie Schulz, Eggimann oder Pinto eine Euroleague-fähige Mannschaft aufzubauen – Ich hätte das vor 2-3 Jahren von diesen 5 Spielern nicht erwartet. Aber Slomka hat ein Konzept das auf diese Spieler passt, diese glauben daran, und das reicht aus!
Für Gladbach ist das ja ganz einfach zu erkennen, Favre hat aus einem krassen Absteigskanditaten einen Meisterschaftskandidaten gemacht. Ich hab das erste Spiel unter Favre Live im Stadion gesehen, als schlechteste Rückrundenmannschaft nach nem frühen 0:1 so wiederzukommen und von da an so eine Siegesserie zu starten, unglaublich. Wenn man die Punkte saisonübergreifend zusammenzählt hätte Favre glaub ich die Meisterschaft schon sicher. Ich denke hier nicht das in der Gladbacher Mannschaft schon länger ein Meisterschaftskandidat schlummert, der unter Frontzek lediglich nicht aufgewacht ist. Und ich denke auch nicht das Favre eine Mannschaft hier hat mit der er über 3-4-5 Jahre in der Meisterschaft mitspielen kann. Euphorie und Selbstbewusstsein hilft über viele Schwächen zeitweise hinweg. Aber irgendwo um die Euroleague-Plätze dürfte diese Gladbacher Mannschaft immer spielen mit einem „guten“ Trainer.
Und der BVB, ich würde niemals sagen das der BVB-Kader ein schlechter ist, aber mal ganz im ernst, Klopp holt Spieltag für Spieltag das Maximum heraus. Dieser Kader ist nicht aber besser als der Bayern-Kader, vergleich doch mal die beiden Außenverteidiger, Kehl & Schweinsteiger, Ribery und Großkreutz. Das mag zwar vielleicht etwas hinken, aber ich will nur sagen das jeder gute Trainer aus einer gegebenen Mannschaft das Maximum herausholt, ein nicht so guter eben nicht. Und ich glaube nicht das Spieler wie Pisczeck, Schmelzer oder Großkreutz sich unter anderen Trainern so entwickelt hätten, sie sind aber geholt und eingesetzt worden weil sie in das System von Klopp passen.
Und Heynckes ruft nicht mal annähernd das Offensivpotential ab das diese Mannschaft hat, meiner Meinung nach gehört die zu den TOP4 der aktuellen CL-Kader, man muss sich einfach mal die Namen auf der Zunge zergehen lassen… Und selbst wenn die Defensive auch nicht stark ist, wie z.B. sie bei Bremen jahrelang immer war, hat ein guter Trainer wie Schaf das Problem zur Lösung gemacht und Offensiv-Fußball spielen lassen.
Ich finde das das Spiel von Heynckes, wenn er überhaupt eins spielen lässt, kaum die Stärken seiner Spieler betont. Unter van Gaal wurde schon gemunkelt das Ribery und Robben eher Konterstarke Spieler sind und nicht so ausgelegt sind für lange Ballbeseitzstaffetten. Van Gaal hat ihnen aber sein System so eingeprügelt bis sie es verstanden haben und nur noch so funktioniert hatten (siehe das legendäre Juve-Spiel).
Wie gesagt, ich sehe hier einfach eine Mannschaft die arg unter ihren Möglichkeiten spielt, auch die letzten Siege haben das Potential dieser Mannschaft nicht aufzeigen lassen. Man stelle sich einfach mal vor Bayern hätte nicht Basel als Gegner im Achtelfinale….
Und nochmal, ganz ehrlich, was hat denn hier Heynckes zu bieten?
merkur836 24. Februar 2012 um 09:43
@Joachim
Ich erinnere mich an diese Saison, Leverkusen hat 22 Spiele in Folge unter Heynckes auf Platz 1 stehend nicht verloren, am Ende haben sie es glaub ich nicht mal in Euroleague geschafft! Seine Fehler kommen jetzt genau so zum Tragen!
Man muss sich das doch mal vorstellen, ich sehe Trainer die schaffen es aus einer scheinbar schwachen Mannschaft das absolute Maximum herauszuholen (Gladbach, Kaiserslautern, Mainz, Hannover, Dortmund) und dann schaut man sich das Spielermaterial von Bayern an und ihre Leistung, das ist echt ein Rätsel für mich. Klar, Allüren von Starspielern stehen einem unbedingten Siegeswillen oft im Wege, aber eben deswegen hatte man sich doch auch einen namhaften Trainer ausgesucht. Er aber schafft es nicht der Offensive einen Geist einzuhauchen, es gibt kein taktisches Konzept mehr dem die Spieler sich fügen oder entfalten können, Schwächephasen und das Fehlen einiger Schlüsselspieler können nicht kompensiert werden (was voll gegen die taktische Homogenität einer Mannschaft spricht, da sie zu abhängig vom Stammspielerkader ist) und die Allüren der Spieler sind auch nicht mehr unter Kontrolle (siehe Lauf- und Kampfbereitschaft + Riberys Verhalten bei seiner Auswechslung)
Noch kann man im Moment sagen das Bayern zurzeit eher eine Auswärtsschwäche hat, deswegen rufe ich das Spiel gegen Schalke zu einem absoluten Schlüsselspiel für den FCB aus. Sollten sie dieses Spiel verlieren, sieht es für mich so aus als ob sich die Heynckes-Leverkusen Saison wiederholen wird.
Ich hoffe eher darauf das Bayern am Wochenende hoch verlieren wird, damit Heynckes noch schnellstmöglich ersetzt wird. An dieser Stelle plädiere ich für den Trainer, der zwischen van Gaal und Heynckes auf der Bank saß, hab seinen Namen nicht mehr im Kopf, aber dem traue ich was zu.
Ich bin definitiv kein Bayern-Fan, aber ich fänds schon extrem schade wenn Bayern in dieser schwachen KO-Runde der CL es nicht ins Finale im eigenen Stadion schaffen würde! Und selbst wenn Schweinsteiger rechtzeitig fit werden sollte, in Top-Form wäre und Bayern wieder das Gewinnen lernen würde, gegen Madrid oder Barcelona reicht ein Schweinsteiger einfach nicht aus!
HW 24. Februar 2012 um 14:41
„… die schaffen es aus einer scheinbar schwachen Mannschaft das absolute Maximum herauszuholen (Gladbach, Kaiserslautern, Mainz, Hannover, Dortmund) …“
Die Bedeutung ves Wortes scheinbar trifft hier nicht auf alle Mannschaften zu.
Lautern, okay, eher ein Kandidat fürs untere Drittel. Mainz musste nach dem Hähenflug Leistungsträger abgeben. Hannover und Gladbach werden einfach gut geführt und habben besere Kader als viele Leute glauben. Und Dortmund hat keinen schwachen Kader, sondern läuft den Bayern langsam den Rang ab (besonders was die Perspektive betrifft).
So groß ist das Rätsel nicht, wenn man mal die „Underperformer“ Aufzählt: Leverkusen, Mainz, Nürnberg, Wolfsburg, Bremen, Hamburg.
Und bei allen kann man logische Begründungen finden. Kader wurden ausgedünnt, oder in der Vergangenheit überbewertet. Oft ist auch der Anspruch vor der Saison zu hoch. In DE gibt es imemr wieder überraschungen, das führt dazu, dass sich vor der Saison 10 Teams in die Top 5 reden. Natürlich ist das unrealistisch und die meisten Teams werden dem angeblich so guten Kader nicht gerecht. Andere finden sich auf realistischen Plätzen wieder (z. B. Bremen und Leverkusen), wurden vorher einfach zu hoch eingeschätzt. Aber das hat jetzt nicths mit dne Bayern zu tun.
Nur den Kader der Top 4 vereine als schwach zu bezeichenen ist schon seltsam, verglichen zum Rest der Liga sind das alles gute Kader (unterschiedlich teuer vielleicht).
ansonsten mal die Bedeutung der Worte scheinbar und anscheinend nachschlagen.
Joachim 24. Februar 2012 um 00:31
Kurze Anmerkung damit Ihr den Grund meiner Frage versteht: Ich sehe keine Spiele aber lese mit Begeisterung berichte hier vor allem um zu verfolgen wie sich der Fussball professionalisiert (was das Training angeht) und die Trainer sich entwickeln.
Nun meine Frage:
Heynckes hatte letztes Jahr in Leverkusen ja (recht grossen) Erfolg. Alle Fehler die man ihm jetzt vorwirft kammen dort scheinbar nicht zum Tragen. Woran liegt das bzw. wo liegen die Unterschiede? War es nur Vidal (und damit vielleicht auch jetzt der fehlende Schweinsteiger) die die taktischen Schwaechen des Trainers durch eigene Spielintelligenz kaschierten?
kiyou 23. Februar 2012 um 22:20
Es klingt komisch, aber Bayern haben gestern besser gespielt als am Wochende gegen Freiburg. Das Gegenpressing hat in der ersten Halbzeit teilweise gut funktioniert. Aber mehrmals hat diese Gegenpressing wegen schleche Abstimmung zwischen Gomez und Kross überhaupt nicht geklappt. Man fragt sich was der Trainer mit der Mannschaft eigentlich dann trainiert.
2sachen hast Du nicht angesprochen.
1) in der ersten Halbzeit, wechselt Ribery ständige seine Position und ziehte nach Rechts zu Robben, was wiederum dazuführte dass Bayern selbst die Räume engmachten.
2) Das Gegentor ein peinliche Anfängerfehler von Rafiniha in der 4er Kette. Das darf nicht mal in A-Jugend passiern..
Sonst super Analyse…weiter so
TE 23. Februar 2012 um 23:10
Ich weiß nicht, ob es tatsächlich Rafinhas Schuld war. Im Endeffekt geht er raus, um auf Abseits zu spielen. Neuer deutete nach dem Spiel auch an, dass man solche Situationen eigentlich durch Abseitsstellen des Gegners lösen wollte. Ich kenne die Absprache nicht, daher tue ich mir schwer damit, einzig Rafinha die Schuld zu geben. Zumal das horizontale Dribbling Zouas zuvor hätte unterbunden werden müssen…
frost 24. Februar 2012 um 04:40
für die these spricht, dass 1 bayer das abseits von 5 baslern aufhebt. der bleibt einfach stehen als rafinha rausläuft. einfach gepennt würde ich sagen, aber nicht rafinha.
rheumakai 23. Februar 2012 um 20:53
Die Lösung ist doch eigentlich ganz einfach: Mehr Laufen!
Robben hat rechts außen den Ball und sieht sich drei Verteidigern gegenüber. Rafinha STEHT 2m links neben ihm. Timoschtschuk STEHT am Mittelkreis und dirigiert in der Luft rum. Kroos STEHT 12m links neben Robben. Gomez STEHT eingerahmt von zwei IV im Sechzehner. Robben versucht ein Dribbling gegen linken Sechser und LA und verliert den Ball. Gehts noch??? Gomez müsste doch nur kurz kommen und sich für Doppelpass anbieten, Rafinha müsste nur hinterlaufen. Schon hätte Robben zwei Anspielstationen auf dem Weg zum Tor und die Bude brennt! Stattdessen STEHEN sie um den Sechzehner rum wie eine Handballmannschaft.
frost 23. Februar 2012 um 19:40
Ha! Ich habe Zugang zu den Highlights!
Ihr nicht??? wobei freis schuss leider nicht dabei ist 🙁
http://www.uefa.com/uefachampionsleague/video/videoid=1757949.html?autoplay=true
bei der DLF gibt’s übrigens auch immer nach ein paar tagen die kompletten highlights der spieltage als video
http://www.bundesliga.de/de/liga/matches/2011/index.php?tag=22
frost 24. Februar 2012 um 06:33
ach bei ran gibt’s den kompletten film noch mal
http://www.ran.de/de/videos/champions-league/basel-fc-bayern-erste-haelfte-komplett-274511.html
Guardiola 23. Februar 2012 um 19:32
Ich stimme dem voellig zu (und habe eben weiter oben einen aehnlichen Kommentar abgegeben, bevor ich Deine Ausfuehrungen hier gelesen habe). Das Hauptproblem der Bayern ist das defensive Mittelfeld, das den Ball einfach nicht schnell genug nach vorne bringt, so dass die Offensiven ihre Staerken ausspielen koennen, die nun einmal im Kontern liegen.
Schwer zu sagen, was Heynckes mit dem gegebenen Kader dagegen tun kann. Den Bossen war das Problem vermutlich schon bewusst, sonst haetten sie nicht so allergisch darauf reagiert, dass Vidal zu Juve gegangen ist.
merkur836 23. Februar 2012 um 18:30
@santon39
Das schwierige beim Fußball ist das vertikale, das „nach vorne gehen“, und klar, horizontal bedeutet Null Meter raumgewinn, also wird man dabei auch nicht attakiert, vorallem nicht um den Mittelkreis herum. Im Gegensatz zu Tymoschuck, Pranjic und Alaba (dem wahrscheinlich einfach der Mut dazu fehlt) steht Schweinsteiger, der wirklich noch den Taktgeber, fast schon ala Ballack vollzieht. Zudem hat Schweinsteiger auch noch eine Zweikampfstärke ohne Ball die keiner der anderen 6er auf bei Bayern haben, weder Pranjic, Gustavo, Tymoschuck noch Alaba und Kross. Und mal ganz einfach, Hauptdisziplin eines 6ers sind Ballerorbern und Ballverteilen von Abwehr oder nach Zweikampferoberungen zu den Spielstarken Offensivleuten.
Meiner Meinung nach sind die Probleme der Bayern allen voran auf der absolut wichtigste Position, auf den zentralen 6 Positionen zu suchen, und nicht bei den offensiven Außen! Keiner von den 6ern schaltet sich ins Offensivspiel ein (außer Kroos gelegentlich, wenn er den 6er macht, der dann aber vorne fehlt) um bei den weit außen stehenden Ribery und Robben eine Verbindung zu Gomez herzustellen oder ihnen und Müller den Rücken frei zu halten. Ribery und Robben können ja nicht immer sich gegenseitig unterstüzen und die Seiten wechseln, Gomez kann auch nicht entgegen kommen, denn dann fehlt er vorne, und Müller, wenn er diese Aufgabe als Anspielstation der außen alleine erledigen muss, wird er ausrechenbarer. Der Fehler hier von Heynckes ist es das er ohne Schweinsteiger keine Antwort darauf findet.
Man kann ihm höchstens noch zu Gute halten das die beiden Außenverteidiger auch noch aus der Form sind. Es ist die schwächste Saison die ich bisher von Lahm gesehen habe, wer weiß, vielleicht ist er inzwischen als Rechtsverteidiger wirklich besser gewesen, und Rafinha passt irgendwie immernoch nicht ins taktische System. Aber auch das ist die Aufgabe des verantwortlichen Trainers, genau hierfür eine Lösung zu finden. Leider scheint das zu viel der Probleme für Heynckes zu sein.
Troll 23. Februar 2012 um 18:16
In der Phase als es bei Bayern gut lief, haben sie fast immer ein frühes Tor geschossen. Es wäre einmal interessant nachzuschauen, wie viele Spiele Bayern gewonnen haben, wenn ihnen kein frühes Tor gelungen ist.
HW 23. Februar 2012 um 18:19
ich hatte auch schon irgendwo eine entsprechende Statisitik gesehen, da ging es glaube ich aber um den Heim- und Auswärts-Vergleich und wann das erste (Gegen-)Tor gefallen ist. Bei Bayern war das extrem unterschiedlich (auswärts frühe Gegentore und späte Tore).
OneTwo 23. Februar 2012 um 18:13
Hi,
Ich muss sagen dass ich von der Spielanalyse heute ein wenig enttäuscht bin. Die Hauptprobleme die den Bayern dass Spiel gekostet haben werden hier nicht richtig angesprochen, aber dazu später..
Als erstes war für mich gestern eine klare Verbesserung im bayernspiel zu erkennen. Dass elende Ballgeschiebe zwischen Badstuber und Boateng gab es nicht (juhu) und der Ball wurde viel zielstrebiger nach vorne gespielt, was vor allem ein der Höheren Positionierung der AV (Lahm und Rafinha) lag. Außerdem stimmte de Einstellung der Spieler, sie versuchten gegen-Pressing zu spielen und liefen auch viel. Die Bayern haben alle bis auf Tymochshuk, Rafinha und Kroos eine sehr akzeptable Leistung gezeigt.
Der große unterschied zwischen den beiden Mannschaften war taktischer Natur :
Heynckes vs. Heiko Vogel und wieder einmal hat Heynckes den kürzeren gezogen bzw. gravierende Fehler gemacht. Ich werde nicht mal über die fehlenden Automatismen im letzten Drittel sprechen obwohl es auch am Trainer liegt solche einzustudieren (siehe Gladbach).
Welche waren also diese taktische Fehler?
1. Die Aufstellung : Tymo
Ich kann beim besten Willen nicht verstehen warum Tymochshuk in der Startelf war. Kann mir dass einer erklären? Nach drei Spielen mit Alaba/Gustavo plötzlich wieder umzustellen ist für mich einfach nur dumm.
Tymochshuk war nicht nur nach vorne ein total Ausfall sondern auch in der Defensive wo er die Innerverteidiger gar nicht unterstützt hat und ein paar mal einfach nicht reagiert hat.
Rafinha vs. Streller
Dass gestrige Spiel war der Beweis dafür warum Heynckes bis zu Van Buytens Verletzung nicht auf Rafinha gesetzt hat. Mit ihm ist die viererkette einfach zu klein. Basel hat diese Schwäche gnadenlos ausgenutzt indem der große Streller immer wieder nach außen gedriftet ist und jeden hohen ball gegen Rafinha behaupten konnte. So entstanden auch die meisten Torchancen der Basler. Heynckes hätte darauf reagieren müssen zum Beispiel indem er Gustavo in die IV stellt und Boateng nach rechts, tat er aber nicht.
Rafinha hatte dass ganze Spiel lang Probleme mit seiner Positionierung und war auch beim Gegentreffer der Hauptverantwortliche.
2. Pressing : Kroos vs. Xhaka
Die Bayern waren nicht auf den spielaufbau der Basler eingestellt. Wie schon gegen den HSV. Zweimal den gleichen Fehler zu begehen ist unglaublich.
Sie versuchten zwar ein Pressing zu spielen aber dass ohne plan. Gomez und Kroos mussten immer wieder gegen 3 Gegenspieler pressen weil sich Xhaka tief fallen lies. So war immer ein Spieler frei um den Hohen diagonalen Ball auf Streller zu spielen, der ihn auch immer gegen Rafinha oder lahm gewann.
Kroos war immer wieder zu weit von Xhaka entfernt der dass spiel ruhig diktieren und verlagern konnte. Deshalb konnte der FC Basel mit dem wenigen ballbesitzt den sie hatten sehr viel Druck aufbauen. Xhaka war am Anfang vieler Basler Torchancen.
3. Mentale schwäche / Keine Unterstützung von der Bank.
Nach der Drangphase des FC Basel zwischen der 15. und der 20. Minute sah man den Bayern an dass sie verunsichert waren. Die Schwachstelle der Bayern abwehr war eklatant aber von Heynckes kam nichts : keine Reorganisation, nur immer wie zuvor weiterspielen.
Dass gleiche Schema kann Mann auch in den letzten 15 Minuten des Spiels erkennen. Bayern sind müde, Basel wittert seine Chance und spielt wieder nach vorne. Von der Bank kommt nichts… Folgerichtig fällt dass Tor.
Hier ein paar Beispiele:
7. Minute : Xhaka ganz frei ; Shaq zieht nach innen und lahm folgt ihm ; langer diagonaler ball von Xhaka auf den aufgerückten AV ; flanke ; Großchance Shaq.
13. Minute : langer Ball aus der Basel Abwehr ; Streller gewinnt Kopfballduell gegen Rafinha ; Tymo muss foulen.
15. Minute : Shaq zieht nach innen ; Steinhöfer stürmt nach vorne und flankt von rechts, Lahm fälscht ab. Steller mit dem Heber aus drei Metern, Neuer mit den Fingerspitzen zur Ecke. Noch eine Großchance für Basel nach der ecke.
18. Minute : Wieder Xhaka ganz frei und spielt auf park ; der mit dem Doppelpass mit Streller ; Boateng hat ihm gefolgt ; Tymochshuck folgt Frei nicht ; Lattenschuss…
24. Minute : Rafinha hinterläuft Robben und steht bei Ballverlust viel zu hoch ; Streller driftet in den freien Raum hinter Rafinha ; Boateng muss ihm folgen ; wieder sichert Tymo nicht ab und Badstuber muss in höchster not zur Ecke klären.
46. Minute : erster Spielzug Basel ; langer diagonaler Ball aus dem DM auf streller der das Kopfballduell gegen Rafinha gewinnt. Spätestens hier hat man die Basel Taktik erkannt…
48. Minute : dieses mal Sommer (Torwart) auf Streller : Wieder die selbe Geschichte.
50. Minute : Xhaka ganz frei, von Kroos weit und breit nichts zu sehen ; Xhaka mit einem super Schnittstellenpass zwischen Boateng und Rafinha ; Badstuber klärt wieder in letzter Sekunde.
Ab der 50. Minute kontrollieren die Bayern dass spiel und trauen sich nicht mehr wirklich nach vorn. Vogel Jockert, Heynckes wechselt Müller ein, es wird kurz besser aber dann kommen die Basler nochmal und Tor…
Dass ganze Spiel lässt sich meiner Meinung in ein paar worten zusammenfassen : Basel = Team mit klaren und einfachen Plan gegen Bayern = Mannschaft mit einem Plan A aber ohne Reaktion und plan B.
Heiko Vogel = Super Spielvorbereitung.
Nochmal klar und deutlich : Dass größte Problem in der Bayern Mannschaft sitzt auf der Bank und ist der Trainer.
Und der einzige der in schweren Situationen mal den Takt angibt und seinen Nebenspieler Anweisungen geben kann ist verletzt…
TE 23. Februar 2012 um 20:29
Danke für deine Kritik. Mit einigen Punkten stimme ich überein, andere habe ich jedoch anders gesehen. Ich musste dazu sagen, dass ich die Bayern ja auch gar net übermäßig kritisiere und bereits im ersten Absatz sage, dass sie nicht ihre schlechteste Leistung zeigten. Zu deinen einzelnen Kritikpunkten:
1. Auf die Rolle von Tymoshchuk bin ich nicht näher eingegangen, das stimmt. Auch wenn ich es nicht so drastisch formulieren würde wie du, ist an deiner Kritik natürlich was dran, ja. Hätte ich aufnehmen sollen in meinen Artikel.
2. Rafinha vs. Streller: Ist mir aufgefallen, habe ich aber nicht so als entscheidenden Faktor gesehen wie du. Ja, Basel hat hohe Bälle von hinten rausgespielt, gerade in Richtung Außenverteidiger. Aber 1. führten diese hohen Bälle oft nicht zu Torchancen, weil Basel zwar das Kopfballduell gewann, aber den zweiten Ball nicht eroberte und 2. spricht die Statistik eine andere Sprache. Streller gewann 7 Zweikämpfe und verlor 5. Rafinha gewann 10 und verlor 3. Laut WhoScored.com gewann Streller 3 Kopfballduelle (wobei er ja auch eine missglückte Kopfballchance hatte), Rafinha 1. Daraus einen spielentscheidenden Faktor abzuleiten, sehe ich kritisch.
3. Auch Xhaka empfand ich nicht als spielentscheidend. Es ist wahr, er fällt oft zwischen die Verteidiger zurück. Ich habe mir vor der Partie einige Basel-Spiele angesehen und kann versichern, dass dies im gestrigen Spiel nicht annähernd so häufig der Fall war wie in anderen Partien (wo auch Huggels gerne nach hinten geht). Das ist auch ganz logisch: Das Zurückfallen eines Sechsers passiert meist bei geduldigen Spielaufbau. Gestern schalteten die Basler häufig direkt um, weil sie die Lücke hinter den AVs ohne Umschweife ausnutzen wollten. Ja, bei ruhigem Spielaufbau fiel Xhaka zurück, und du hast auch Recht, darauf hatten die Münchener keine Antwort. Aber auch hier sehe ich nichts Spielentscheidendes, gerade weil das Gegenpressing in Hälfte zwei mMn gut funktionierte. Zur Untermauerung empfehle ich seine Heatmap bei ESPN, auf der er aus meiner Sicht höher postiert ist als die Innenverteidiger (wobei die Heatmaps aktuell fehlerhaft sind, deshalb ein schwer zu belegender Punkt).
Zum mentalen kann ich nichts sagen, da ist immer viel Kaffeesatzleserei dabei. Ich hoffe, du kannst meine Anmerkungen nachvollziehen.
Klappe 23. Februar 2012 um 18:00
Ich hab eine Frage, da ich die Kritik an Gomez nicht ganz verstehe. Bayern hat gestern mit quasi vier inversen „Offensivaußen“ (Lahm, Ribery, Robben und Rafinha) und zwei (mehr oder weniger) Zentralen Offensiven (Kroos und Alaba) agiert. Diese sind allesamt an der Doppelmauer der Basler Verteidigung abgeprallt. Welchen Sinn hätte es da wenn sich Gomez a) fallen lässt oder b) auf den Flügel ausweicht?
a) Würde das eigentliche Problem, in den Strafraum kommen ja kaum vereinfachen, man stand sich teilweise ja schon mächtig im Weg.
b) Wäre von der Spielerveranlagung einfach verschenkt, weder ist Gomez für seine starken Flanken bekannt, noch sind Robbery und Kroos/Alaba die idealen Abnehmer. Wenn also die ohnehin schon überlagerte und eigentlich auch ballsichere linke Seite der Bayern nichts gescheites gebacken bekommt, dann kann Gomez da doch eigentlich auch keine Verbesserung darstellen.
Das Problem sah ich woanders und das wurde hier auch schon in den Kommentaren angesprochen. Man hat das Gefühl dass sich die beiden Außen weigern Pässe in die Tiefe auf Gomez zu spielen. Mindestens zwei der drei guten Bayernchancen folgten aber ausgerechnet auf solche Pässe, warum nicht mehr davon? Aus der Problematik folgt dann mMn. auch die Statik von Gomez und der ganzen Offensivreihe. Er als Stoßstürmer kann nur auf Abpraller warten, weil die Außen lieber umherschieben bis sie selbst zum Abschluss kommen. Diesen „Egoismus“ können Kroos und Alaba aber nicht mal im Ansatz mit Zuspielen füttern.
Wenn jemand widersprechen möchte, gerne.
HW 23. Februar 2012 um 18:16
ich sehe es ähnlich. Nur denk ich, dass auch die Außen oft Probleme hatten, weil sie den Ball nicht in den Raum gespielt bekommen haben sondern in den Fuß und dann mit null Geschwindigkeit 1 vs. 1 (oder 1 vs. 2) gehen sollten.
dazu die seltsame Taktik der Außenverteidiger (Robben sollte wohl auf Rafinha durchstecken, vermute ich). Ribery hat mal ein paar gute Läufe in den Strafraum gezeigt (ohne Ball), aber die Pässe aus dem Mittelfeld waren fast immer Sicherheitspässe. Da kann die Offensive nichts mit anfangen und der Gegner hat Zeit sich zu formieren.
JNK 23. Februar 2012 um 17:58
Die fehlende Abstimmung der Bayern ist mir in einer Szene besonders aufgefallen:
In der ersten Halbzeit hatten die Bayern einmal die Möglichkeit zum Kontern, Gomez spielt auf Höhe der Mittellinie nach außen auf Robben und läuft dann direkt zu den beiden Basler Innenverteidigern, anstatt sich Robben erneut anzubieten. Der muss daraufhin abbrechen und die Basler kommen zurück. Ich habe nicht verstanden, was Gomez da wollte. Es sah aus, als hätte er Ball und Verantwortung an Robben abgegeben und sich gedacht, dass der nun dafür sorgen soll, dass Gomez den Ball im Strafraum, der noch gute zehn Meter wegwar, zurückbekommt.
Erschreckend fand ich auch die langen Bälle der Basler, die in der Bayern-Hintermannschaft in der ersten Halbszeit fast Hysterie ausgelöst haben. Drei schnelle, teilw. hohe Bälle und die Bayern-Abwehr schwimmt.
Santon39 23. Februar 2012 um 17:22
@Merkur836
Deinen Einwand mit Tymoshchuk würde ich im Bezug auf Bastian Schweinsteiger auch aufgreifen. Um die Position des sog. 6ers genugtuend auszufüllen, fehlt es Bayern an einfach an der nötigen Qualität für diese im modernen Fußball sehr vakante Position. Einzig Kroos in normaler Form und evtl. in Ansätzen der junge Alaba sind überhaupt an einem schnelleren vertikalen Passspiel interessiert. Tymoshchuk und Gustavo sowie der kroatische Notnagel Pranjic bedienen sich einzig des horizontalen Passspiels und versetzen den FCB somit in alte Zeiten unter Hitzfeld & co. zurück, als man sich vor allem durch langweiliges Ballhinundhergeschiebe auszeichnete.
Noch ein Statement zu Gomez. In solchen Spielen merkt man deutlich, warum Löw einen alternden Miro Klose immer noch spielen lässt. Als Stürmer muss man eben auch einmal einen größeren Radius als die geschätzten 20m von Gomez gestern zurücklegen.
Troll 23. Februar 2012 um 16:35
Die Analyse hat mir wieder gut gefallen. Ich möchte noch zwei weitere Aspekte bemerken:
– Passgeschwindigkeit. Leider haben wir keine Statistik dazu, aber gefühlsmäßig halten die meisten Bayernspieler den Ball zu lange am Fuß. Insbesondere natürlich Robbery. Da muss die Abwehr kaum jemals mit One-Touch-Fußball rechnen. Da die Abwehrreihen zunehmend besser geschult sind, bleibt dem Gegner genügend Zeit sich gut zu formieren.
– Pressing. Es gibt kein systematisches und abgestimmtes Pressing der ganzen Mannschaft. Insbesondere Gomez und Robben sind hier nur selten sichtbar. Robben versucht es zwar manchmal, aber das sieht mehr nach Alibi aus und er verliert schnell die Lust. Ich habe noch eine Szene vor Augen in der er 10 m hinter der Mittellinie stehen bleibt während die Basler sic an der Mittellinie den ball zuspielen. Bei Barcelona, Dortmund oder Gladbach gibt es das nicht, das ein Stürmer einfach mal zuschaut.
Durch das schwache Pressing fehlt den Bayern auch die Gelegenheit zu schnellen relativ einfachen Toren nach Fehlern des Gegners im Aufbau.
In der Summe baut Bayern baut zu wenig Druck auf und läßt den Gegner zu viel Zeit in der Verteidigung und im Spielaufbau.
sharpe 24. Februar 2012 um 09:22
Hallo Troll,
du hast absolut recht, beide Punkte fallen mir auch immer auf.
zum Passspiel: gerade was das letzte Drittel betrifft, gibt es überhaupt keine Automatismen, keine einstudierten Laufwege, lediglich ab und zu Ribery und Müller (wenn er auf aussen spielt) starten zu diagonalen Läufen und sorgen für Verwirrung, aber auch das wirkt nicht einstudiert, sondern zufällig. Und weil es keine Automatismen gibt, müssen sich die Spieler immer erst orientieren, halten den Ball zu lange und versuchen es dann mit einem Dribbling oder es kommt ein Rückpass. Auf alle Fälle dauert es zu lange. In meinen Augen ein klares Defizit von Heynckes, der es nicht schafft, der Mannschaft in diesem Bereich weiterzuhelfen.
zum Pressing: hier hast du die Schwächen der Bayern schon sehr gut erklärt. Es wirkt so, als wüssten die Bayern schon, das sie mehr pressen müssen und speziell bei Ballverlust sofort wieder auf Balleroberung aus sein (Gegenpressing). Aber es ist nicht so, dass jeder einen genauen Auftrag hat, wann er wo wem wie anlaufen muss und wann er wo welche Anspielstationen zu machen muss. Im Gegensatz zum BVB erscheint es bei Bayern halbherzig und unkoordiniert. Es stellt sich wiederum die Frage, ob Heynckes in der Lage ist, der Mannschaft detailliert abgestimmtes Pressing und Gegenpressing beizubringen.
Mein Fazit: Mit Heynckes als Trainer sehe ich schwarz. Als Bayern-Fan würde ich mich natürlich freuen, wenn ich mich täusche. Aber wenn man sich den taktisch hochwertigen Fussball der beiden Borussen-Teams anschaut, fallen einem die taktischen Defizite der Bayern natürlich ins Auge.
Totaalvoetball 23. Februar 2012 um 14:45
Mir scheint es so, als wäre die Abstimmung im Münchner Angriffsspiel abhanden gekommen. Das fängt bei den im Aufbauspiel blassen Timostschuk und Alaba an, die Bälle meist zu den Innverteidigern oder zu den Außenverteidigern spielen, auch wenn dies nicht unbedingt durch den Gegner forciert wird. Auch wirken die Angriffsaktionen eher planlos und kaum eingespielt, so als verließe man sich auf ein bis zwei geniale Aktionen von Ribery oder Robben (Stichwort Heroenfußball). Diese werden aber konsequent gedoppelt und ohne effektive und schnelle Spielverlagerungen kann man dieses Problem kaum lösen.
Auch frage ich mich, warum nicht mal einen Olic von Anfang an spielt, um die Flexibilität im Angriffsspiel zu erhöhen. Auch wenn ich vielleicht jetzt etwas zu schlecht von Jupp Heynckes denke und im Artikel angeführt wurde, dass er mit dem „Vorderlaufen“ der Außenverteidiger schon einen gewissen Plan für das Spiel hatte, glaube ich dass viel zu wenig Passpiel und Taktik im Training vermittelt wird. Im Moment bin ich der Ansicht, dass die beeindruckende Siegesserie die Folge von Gaals Arbeit gepaart mit Jupps Korrekturen war. Weil das Passpiel aber nicht mehr besonders trainiert wird, verflüchtigt sich aber der Geist van Gaals immer mehr und die Mannschaftsleistung nimmt ab.
HummelsFan 23. Februar 2012 um 17:48
Sehr gute Analyse und auch ein guter Kommentar! Ich frage mich, warum die Bayern im Sommer / Herbst so toll gespielt haben und es jetzt nicht mehr können. Ich denke, alles an Robben (spielt nicht mehr so toll, wie vor 1-2 Jahren) oder an Schweinsteiger (2 längere Ausfallzeiten) aufzuhängen, wäre zu wenig. Klar, „fehlen“ damit zwei Säulen im Spiel, aber es gibt genügend andere bei Bayern, die diese Lücke doch schließen könnten.
Ein Grund ist sicherlich , wie mein Vorredner es sagte, das Passspiel. Ein anderer Grund ist vllt. ein gestörtes Klima innnerhalb der Mannschaft?!?! Ich kann das aus der Ferne – wie die Meisten – natürlich nicht beurteilen, aber irgendwie kommt es einen so vor. Keiner mag mehr für den anderen laufen.
Guardiola 23. Februar 2012 um 19:21
Bayern war im Herbst deshalb stark, weil sie oft frueh ein Tor geschossen haben und der Gegner danach reagieren musste und nicht mehr so defensiv agieren konnte.
Das groesste Problem der Bayern ist die Kaderzusammenstellung. In der Offensive haben alle Spieler ihre Staerken (fast nur) im Konterspiel. Das defensive Mittelfeld ist aber nicht spielstark genug, um den Ball schnell nach vorne zu bringen, speziell wenn Schweinsteiger fehlt. (Vidal waere fuer Bayern in diesem Sinne eine Superverstaerkung gewesen.)
Bari 23. Februar 2012 um 14:34
Sehr guter Artikel, vielen Dank dafür.
Ich als Bayern-Fan war natürlich bitter enttäuscht. Es ist mir auch nicht zum ersten Mal aufgefallen, dass es massive Abstimmungsprobleme zwischen Robben und Rafinha gibt. Es ist auch vollkommen egal, ob vorder- oder hinterlaufen wird, noch nie habe ich gesehen, dass Robben den Ball entlang der Linie zu Rafinha gespielt hat. Die Läufe von Rafinha sind eigentlich immer komplett fruchtlos.
Abgesehen von diesen Problemen ist aber die Kritik speziell an Robben auch vollkommen berechtigt. Seine totale Unfähigkeit (oder totale Verweigerung) Flanken von rechts zu schlagen führen derzeit zu zwei schmerzhafte Probleme: (1) ist sein Laufweg total berechenbar und ungefähr jede Kreisligamannschaft weißt mittlerweile, wie man gegen ihn verteidigt: einfach doppeln und den Weg nach Innen versperren – nach Außen passt er ja sowieso nicht mehr; und (2) viel viel problematischer ist, dass der diese Läufe immer wieder versucht und dadurch immer am Strafraumecke hängen bleibt, damit dann auf gleicher Höhe wie Gomez ist und keinen tödlichen Pass in die Tiefe mehr spielen kann aufgrund der räumlichen Enge. Man nimmt als Gegenbeispiel den Pass von Müller auf Gomez direkt nach seiner Einwechselung: steiler Pass in die Tiefe durch die Schnittstelle, und schon entsteht eine gute Chance. Zu genau solchen Pässen habe ich mir die ganze Zeit gewünscht, hatte Lahm auf Ribery auch ein paar Mal gespielt, und Robben hatte das ganze Spiel lang unzählige Gelegenheiten dazu, während Gomez schon zwischen den Innenverteidigern lauerte und zum durchstarten ansetzte. Das mitzählen habe ich irgendwann aufgegeben. Warum er bei der Ballannahme nicht einfach mal den Kopf hochnehmen und durch einen direkten Weiterpass in die tiefen Freiräume zwischen dem Außen- und dem Innenverteidiger spielen kann, ist sein Geheimnis. Stattdessen wählt er IMMER die Passoption schräg nach hinten zum Zentrum hin, entweder zu Timoschtchuk oder Rafinha. Noch nicht einmal ein Seitenwechsel zu Ribery kam ihm in den Sinn. Der gesamte Raum rechts neben dem Strafraum wurde das ganze Spiel hindurch nicht ein einziges Mal sinnvoll bespielt.
Insofern schließe ich mich der Mehrheit der Fans an und kann kein Verständnis für seine Leistung bzw. überhaupt seine Aufstellung aufbringen – das ist jetzt an Heynckes gerichtet. In diesem Zusammenhang habe ich auch eine Frage bezüglich eines Aspektes, der im Artikel noch gar nicht angesprochen wurde: nämlich die Auswechslung: wieso wurde Ribery statt Robben ausgewechselt? Gut, auf der linken Seite passierte zu dem Zeitpunkt nicht viel, und Müller brachte auch einiges an Schwung von links rein, aber wie Du schon sagtest, die defensiv Arbeit von Ribery war alles andere als schlecht. Ich hätte wenn nicht Robben dann Gustavo ausgewechselt und Müller auf die Kross-Position spielen lassen – aber ganz bestimmt nicht Ribery ausgewechselt. Hast du eine Meinung dazu?
Totaalvoetball 23. Februar 2012 um 14:53
Auch in seinen stärksten Zeiten war Robben immer ausrechenbar und dennoch konnten seine Tore nicht verhindert werden. fehlen einfach die Spielzüge, die Robben seine Gefährlichkeit erst ermöglicht haben, weil sich die Spieler vor, neben und hinter ihm nicht mehr sinnvoll bewegen. Der AV hinterläuft nicht mehr, der MS bewegt sich nicht mehr nach links, wenn Robben ansetzt und es gibt keinen Müller mehr, der auf Höhe des 16er in dem Moment, in dem Robben in die Mitte zieht, gen rechter Außenlinie zieht.
Bari 23. Februar 2012 um 15:45
Ihre Antwort macht an sich schon Sinn, nur kann es nicht die Grundlage des Bayern-Spiels sein, damit Robben gute Leistung bringt. Denn (1) ist Robben zu oft verletzt, als dass die Mannschaft und die Laufwege um ihn herum aufgebaut werden kann, und (2) wenn man die Finte mit dem Freilaufen von AV und MS oft genug gemacht hat, weiss jeder, dass das nichts bedeutet und der Schuss eh von Robben kommen wird, also stellen sie sich voll drauf ein. Damit die Freilaufenden tatsächlich Gegenspieler mitziehen, müsste Robben, tja, tatsächliche die Freilaufenden mal anspielen, wenn es auch nur dazu da ist, um mehr Spielvariationen einzubringen und weniger berechenbar zu sein. Das muss Heynckes eigentlich auch direkt ansprechen, oder er tat das ohnehin schon, was dann mangelnde Disziplin von Robben bedeutet. So oder so, zeigt das eine schlechte Spielintelligenz von Robben, denn er kann ja selber sehen, wer sich freiläuft, und dementsprechend diesen Anspielen, ohne darauf extra taktisch eingestellt zu werden.
Totaalvoetball 23. Februar 2012 um 16:04
Es geht ja nicht darum, dass Spiel auf Robben zu zentrieren, was wie Sie richtig behaupten nicht das Ziel sein sollte. Das Ziel sollte aber sehr wohl sein, einen Spieler durch das Schaffen von Räumen in Szene zu setzen mittels einstudierten Laufwegen und das fehlt völlig. Es ist zur Zeit nicht das Problem, dass Robben zu egoistisch ist (was man durchaus mit Recht behaupten kann), sondern, dass er sein Spiel überhaupt nicht zeigen kann, da er zu wenig Unterstützung hat. Überhaupt scheinen mir Spielzüge zu wenig trainiert zu werden, und diese sind nunmal enorm wichtig, um gut organisierte Verteidigungen (die gestrige Baseler zähle ich jetzt gar nicht dazu) auch überwinden zu können. Man kann sich da nicht bloß auf die Intuition von Spielern verlassen.
TE 23. Februar 2012 um 15:29
Riberys Auswechslung begründete Heynckes gegenüber Sky nach dem Spiel mit „Anzeichen von Ermüdung“. Aus meiner Sicht durchaus nachvollziehbar, hat Ribery mit seinem aggressiven Pressing und den dynamischen Läufen viel Kraft verbraucht. Ich fand, er war in der zweiten Halbzeit nicht mehr so spritzig wie in Hälfte eins. Verständlich, dass Ribery mit der Auswechslung nicht zufrieden war, aber ich sehe zumindest den Punkt, warum Heynckes einen dynamischen Spieler für einen anderen dynamischen Spieler gebracht hat.
sharpe 23. Februar 2012 um 14:25
wie immer gut analysiert.
Auch die Angriffe der Basler wurden gut dargestellt, nur haben sich die IV der Bayern in diesen Situationen viel zu leicht aus dem Zentrum locken lassen. Bei allen Chancen der Basler in HZ 1 war ein IV der Bayern meilenweit aus seiner Position. Das würde unter einem Trainer Favre nie passieren.
merkur836 23. Februar 2012 um 13:59
Ich hoffe das geht klar das ich meinen spontanen Ausraster von gestern nochmal hier hin poste (ihr könnt löschen welchen ihr auch immer wollt).
Denn diese eine Minute hat mich zur weißglut getrieben:
Minute 55:30, Tymoschchuck geht über den Platz obwohl der ballführende Mitspieler (Alaba?) 10m entfernt im Mittelfeld in Bedrängnis/Ratlosigkeit gerät, und er zeigt nur nen weiten Pass an….
Rafinha….. Man sollte meinen er sei Brasilianer, er ist der erste den ich gesehen habe der so Zweikampfscheu bei eigenem Ballbeseitz ist, das sieht ja schon fast erbärmlich aus!
Gomez! Ist das eine taktische Marschrichtung? Er darf sich im Strafraum ab der 11m Linie frei bewegen, davor bewegt der sich vertikal nur in einem 3m breiten Korridor? Obwohl er ständig gedeckt ist? Will Heynckes das so?
2. Ball abfangen a.k.a nachrücken findet nicht statt, wie kann das sein? Will Heynckes das so oder will die Mannschaft das nicht? Er schafft es einfach nicht das abzurufen was van Gaal von der Mannschaft abgerufen hat. Langsam schleicht sich bei mir das Gefühl ein das ihm die Robben/Müller-Taktik-Diskussion ganz recht kommt und von seinem Unvermögen ablenkt. Und außerdem fang ich langsam an zu glauben das ein Schweinsteiger in Topform jede Mannschaft gut aussehen lässt, er ist immernoch unterschätzt, und der Rest der Mannschaft überschätzt
Jose Mourinho 23. Februar 2012 um 13:52
Kleiner Fehler: Er heißt Xhaka und nicht Xhakha
TE 23. Februar 2012 um 14:10
Danke, glatt übersehen. Ich habe es geändert!
Balle 23. Februar 2012 um 13:49
Wie immer sehr treffend!
zu den Abstimmungsproblemen:
Mir ist gestern aufgefallen wie oft Robben nach seiner Bewegung nach innen, dann den Versuch einer Flanke auf den zweiten Pfosten (nachrückender ZM) oder direkt mit Schnitt auf Gomez sucht(ähnlich einem FS aus dem Halbfeld). Gerade in den ersten 15min. Daraus folgte dann auch die Großchance für Ribery (3.) und eine Eingabe die etwas zu hoch für Alaba war. Auch wenn man zugeben muss, dass Robbens Flankengenauigkeit auch sehr zu Wünschen übrig ließ, war doch auffallend wie selten auch Gomez im rechten Moment startete. Bei einem guten Timing des MS (oder gegebenfalls Ribery) wird auch die Flanke deutlich erleichtert. Solche Bälle, wie sie früher von Arsenal auf Freddie Ljungberg gespielt wurden. Es wäre ein Einfaches: Gomez lässt sich ein wenig Fallen und bietet sich einem kurzpass an. in dem moment startet der ballferne aussen seinen lauf zwischen die iv’s. pass zwischen ballnahen iv und av. (naja theoretisch)
Des weiteren fällt mir bei Robben auf, dass bei Ballannahme er seinen Körper oftmals 45° Richtung eigenes Tor dreht, anstatt Richtung gegnerisches Tor. Soll heißen sein erster Blick geht immer quer oder gar zurück. Ähnlich wie Lahm in Freiburg in der 2.Hälfte.
ismail 23. Februar 2012 um 13:48
Sehr guter Bericht. Vieles kann man gut nachvollziehen.
Was mich auch stört dass sich keiner der 3 zentralen Spieler(im Mit) am Spiel mit nach vorne Beteiligt. Es gibt keine diagonal Läufe um Lücken zu reißen, es gibt kein Pass in die Schnittstelle(gestern gab es nur eins zwischen Kroos und Robben), es wird nicht in den freien Räume sich bewegt.Sie stehen ständig auf einer Linie ohne eine Bewegung.
Vielleicht liegt es auch daran dass Robbery zu oft nach innen ziehen und manchmal zu lang am Ball sind, dass evtl. dazu führt das manche Spieler nichts anderes übrig bleibt steif stehen zu bleiben. Aber dann erwarte ich von Gomez einfach mehr Bewegung, anstatt ständig die Mitte zu bestzen ohne Bewegung.
Zum Pressing muss ich sagen, dass Gomez sich zu wenig daran beteiligt wenn man bayern den Ball verliert und zum Gegenpressing angetreten wird. Anstatt den ballführenden Gegner mit Tempo und Aggresivität zu stören trabbt er vor sich hin und hofft dass der irgendwie zu ihn kommt. Dabei fängt das Gegenpressing sehr oft beim Stürmer an.
M.m.N. liegt das Bayern Problem in der „taktischen Natur“. Es ist einfach nicht mehr zeitgemäß dieses ständige Querschieberei ohne Tempo und Raumgewinn.
Das muss dringlichst abgestellt werden.:-)
juventino 23. Februar 2012 um 13:36
super bericht! für mich als basler war das gestern ja der hammer. ich muss TE recht geben, basel stand nicht überragend. aber was basel einfach ist, ist ein perfekt abgestimmtes team. diese spieler harmonieren so gut miteinander, deswegen kommt es auch zu solchen chancen wie der von alex frei. ich hoff wir können im rückspiel so schnell wie möglich ein tor machen und probieren nicht zu mauern. diese wäre der untergang, jedoch glaube ich dass vogel hier fink ein stück voraus ist. (vrgl. 3:3 gegen manchester, nach dem 3:2 mauern -> 3:3, 2:1 gegen manchester mutig gespielt und gewonnen)
nochmals vielen dank für all die tollen berichte und ein grosses sorry für meinen verzicht auf gross/kleinschreibung etc.