Türkei – Deutschland 1:3

Auch im neunten EM-Qualifikationsspiel bleibt die deutsche Nationalmannschaft siegreich. Nach einer umkämpften ersten Halbzeit spielen Löws Jungs gegen die Türkei ihre Konterstärke aus und gewinnen mit 3:1.

Die deutsche Mannschaft war bereits vor der Partie gegen die Türkei für die EM qualifiziert. So konnte Jogi Löw getrost auf seine angeschlagenen Leistungsträger Klose und Özil verzichten. Guus Hiddinks Türken brauchten hingegen einen Sieg. Er trat mit seiner besten Elf auf und wählte ein System mit drei zentralen Mittelfeldspielern. Hiermit wollte er das Zentrum kontrollieren und Druck auf die gegnerischen Mittelfeldspieler ausüben. Wie sich zeigen sollte, war dies in der Anfangsphase das große Plus der Türken.

Die Akte Khedira

Unter der Woche stellte Spielverlagerung an dieser Stelle die Frage, ob Khedira oder Kroos den dritten Platz im Mittelfeld einnehmen solle. Gegen die Türkei durfte Khedira ran – und er hinterließ einen zwiespältigen Eindruck. In der Offensive ging Khedira weit mit nach vorne und war als Anspielstation am gegnerischen Strafraum präsent. Hier war das 4-1-4-1, die präferierte Taktik Löws in der Qualifikation, klar erkennbar. In der Defensive ließ er sich allerdings meist neben Schweinsteiger fallen. So pendelte er als Box-to-Box-Spieler von Strafraum zu Strafraum. Dies war auch seine Rolle bei der letzten WM.

Nach dem Spiel sagte Löw, seine Mannschaft sollte zunächst „in einer bestimmten Zone die Türken pressen“, was nach seiner Aussage aber nicht gut genug gelang. Dies könnte ein Hinweis auf die Wirren im Mittelfeld sein, die die deutsche Mannschaft in der ersten Halbzeit in manchen Situationen einen Schritt zu langsam erschienen ließ. Durch das tiefe Fallen Khediras und einen zu selten nach hinten arbeitenden Götze entstand ein 4-4-1-1, das keinen Druck auf die drei gegnerischen zentralen Mittelfeldspieler ausübte. Dies spielte Guus Hiddink sehr gut in die Karten.

Die schlechte Ordnung in der Zentrale war der Schwachpunkt der deutschen Mannschaft. Eigentlich fehlte dem türkischen Spiel durch den Einsatz von Turan und Altintop die natürliche Breite. Die beiden Spieler zogen immer wieder in die Mitte. Gerade Atletico-Star Turan interpretierte seine Rolle frei und war fast gar nicht auf Außen zu finden. Auch die Außenverteidiger rückten nicht auf, so dass türkische Angriffe über die Außen eine Seltenheit blieben – theoretisch eine Steilvorlage für das DFB-Team, das den Gegner gerne in die Mitte lenkt. Doch diesmal waren sie in der Zentrale nicht nah genug an den Gegenspielern dran. Gerade bei der größten Chance der Türken in der 5. Minute fehlte jeglicher Druck auf die Gegenspieler. Am Ende war es Manuel Neuer, der nach einer Flachpasskombination durch die Mitte durch einen tollen Reflex den frühen Rückstand verhinderte.

Deutschlands Probleme auf der Rechtsverteidigerposition

Nach dieser großen Chance spielte sich die Partie die meiste Zeit im Mittelfeld ab. Die Gastgeber waren sich ihrer Außenseiterrolle bewusst und überließen den Spielaufbau dem Gegner. Dennoch übten sie sehr starken Druck auf Jogi Löws Mannschaft über ihr Pressing aus. Sie gingen dabei nicht direkt auf den ballführenden, sondern stellten geschickt die Passwege zu. Die Deutschen konnten so ihr vertikales Spiel nicht umsetzen und wählten öfters den Weg hinten herum. Neuer musste zwei, drei missglückte Rückpässe klären.

Die Defensive der Türken war jedoch anfällig für Angriffe von der rechten deutschen Flanke. Die erwähnte taktische Freiheit für Turan ging auf Kosten seiner defensiven Disziplin, so dass Boateng auf dieser Seite sehr oft freigespielt werden konnte. Gerade bei schnellen Flügelwechseln hatten er und Rechtsaußen Thomas Müller jede Menge Platz. In den ersten 25 Minuten ging fast jeder Angriff über die rechte Seite.

Trotz der teilweise großen Räume gab es in der ersten halben Stunde zu wenig gelungene Aktionen von Müller und Boateng. Letzterem war in manchen Situationen anzumerken, dass die Rechtsverteidigerposition nicht seine liebste ist. Die Laufwege zwischen ihm und Müller waren nicht immer abgestimmt. Auch ging Boateng zu selten bis an die Linie durch, um Müller zu hinterlaufen. So schlug Boateng im gesamten Spiel nur eine Flanke – recht wenig, wenn man bedenkt, dass er zwischen der 10. und 30. Minute praktisch durchgehend offensiv agieren konnte. Die Rechtsverteidigerposition wirft weiter große Fragezeichen für Jogi Löw auf, auch wenn Boatengs Defensivleistung sehr solide war.

Deutschland, das Konterteam

In einer Phase, in der die Türkei kurz davor war, der deutschen Mannschaft mit ihrem Pressing den Schneid abzukaufen, fiel der erste Treffer für die Deutschen. Manuel Neuer leitete einen Konter mit einem Abwurf auf Thomas Müller ein, der den Ball punktgenau in den Lauf von Gomez spielte (35.). Dieser Drei-Stationen-Spielzug besiegelte den deutschen Führungstreffer.

Die Führung zur Pause sorgte dafür, dass die Türken nach dem Wiederanpfiff mehr riskieren mussten. Hiddink schickte den Hamburger Töre aufs Spielfeld (für Inan). Dieser sollte dem Spiel etwas mehr Breite geben und mit seinen Einzelaktionen Möglichkeiten kreieren. Durch die Auswechslung Inans, dessen Position Altintop übernahm, verlor die türkische Mannschaft jedoch etwas Kontrolle über die Spielfeldmitte, was sie in der Anfangsphase so stark gemacht hatte. Auch war ihr Passspiel zu ungenau, so dass die nun näher am Mann stehende DFB-Elf mehr Pässe abfangen konnte.

Deutschland konnte nun abwarten und die Rolle der Kontermannschaft einnehmen. Bereits bei der letzten WM wurde klar, dass die DFB-Elf besonders stark ist, wenn sie mit einer Führung im Rücken auf den entscheidenden Konter warten kann. Auch stellten sie sich spätestens jetzt in einem klaren 4-2-3-1 auf, mit Khedira neben Schweinsteiger. Die deutsche Mannschaft stand dadurch tiefer und ließ die Türken kommen, die jedoch keine konstruktiven Angriffe gegen die dichte Defensive fahren konnten. Der entscheidende Konter kam in der 66. Minute, erneut eingeleitet von Neuer, diesmal aufgelegt von Götze und vollendet von Müller. In der Phase danach hatte die deutsche Mannschaft zahlreiche Chancen nach Kontern, die sie jedoch nicht verwerten konnten.

Der Bayern-Block

Kurzfristig spannend wurde es nochmal in der 79. Minute, als die Türkei den Anschlusstreffer erzielen konnte. Die neu gewonnene Breite durch die Einwechslung Karzais und die offensivere Ausrichtung der Außenverteidiger tat ihnen zwischen der 70. und 80. Minute sehr gut. Die Hoffnung war aber schnell wieder zerstört: Mit dem 3:1 durch einen Elfmeter Schweinsteigers war der alte Abstand wiederhergestellt (86.). Nach einer umkämpften ersten Halbzeit hatte das DFB-Team in der zweiten Halbzeit zu kaum einer Zeit gefährdet gewirkt.

Ein Garant für den derzeitigen Erfolg ist der große Bayern-Block. In Zeiten, in denen die taktischen Abläufe in einem Spiel recht komplex sind, wird die Abstimmung eines Teams immer wichtiger. Jogi Löw kann auf viele Akteure zurückgreifen, die sich bereits aus dem täglichen Training kennen. Das ist keine schlechte Voraussetzung für ein Nationalteam, das sich selten länger als sieben Tage am Stück trifft. Auch gestern zeigte sich wieder, dass an den Leistungsträgern aus München schwer zu rütteln ist. Schweinsteiger blieb trotz der Khedira-Wirren neben ihm stets sicher und war der Spieler mit den meisten Ballkontakten, der besten Passrate und den meisten gewonnen Zweikämpfen. Philipp Lahm und Mario Gomez waren ebenso in den wichtigen Situationen wach und sicher. Sie zählen aktuell zu den Leistungsträgern in der DFB-Elf.

Ein besonderes Lob gebührt Manuel Neuer. Viele Beobachter meinen, er langweile sich in erster Linie im Bayern-Tor – dabei ist dem nicht so. Er hat in den letzten Wochen seine spielerischen Fähigkeiten nochmal etwas verbessert. Seine Pässe kommen selbst unter höchstem Druck an. Derzeit ist er neben de Gea (Manchester United) der beste spielende Torwart der Welt. In dieser Partie leitete er mit einem messerscharfen Abwurf und einem punktgenauen langen Ball die beiden Treffer ein. Aktuell gelingt ihm fast jeder Pass – eine Eigenschaft, die bei Torhütern noch immer unterschätzt wird.

Die Akte Podolski

Ein Problemfall der deutschen Nationalmannschaft heißt Lukas Podolski. Nicht wenige Fans wünschen sich den Kölner aus dem Team. Dieses Spiel dürfte ihnen Zündstoff gegeben haben. Allerdings war seine Leistung aufgrund der Einseitigkeit im Spielaufbau nur schlecht geeignet, um ein Exempel aus dem Spiel zu statuieren.

Man kann die Nichteinbindung Podolskis (nur 39 Ballkontakte in 63 Minuten) auf zwei Arten erklären: Auf der einen Seite können die Kritiker anmerken, dass Podolski zu wenig Räume schuf – ein Problem, das für den Ex-Bayern typisch ist. Auf der anderen Seite muss man aber auch anmerken, dass die linkte deutsche Seite durch Altintop und Gönül defensiv wesentlich besser gesichert war als die rechte. Es war daher kaum verwunderlich, dass er nicht so ins Spiel fand wie Müller auf der anderen Seite.

Schürrle, der in der 62. für Podolski ins Spiel kam, hatte wesentlich mehr Raum zur Verfügung als sein Konkurrent um die Linksaußenposition. Das Spiel war zu diesem Zeitpunkt bereits entschieden – das 0:2 nahm den Türken den Wind aus den Segeln. Er fand nun gegen stürmende Türken wesentlich mehr Raum als der Kölner und konnte zwei, drei richtig gute Aktionen bringen, bei denen nur der Abschluss etwas zu zaghaft war.

Seine Performance hatte aber auch Schattenseiten: Podolski, dessen Arbeit in der Rückwärtsbewegung sich in den letzten Wochen sehr verbesserte, hatte seine Seite defensiv weitestgehend im Griff, Schürrle hingegen war nicht unwesentlich am 1:2 beteiligt: Er zog vorher in die Mitte und doppelte unnötigerweise einen Gegenspieler. Dadurch stand Gönül auf der Flanke frei – ein Stellungsfehler, der Schürrles etwaige Defensivschwächen andeutete. Aber auch dies sollte man nicht überbewerten, da das DFB-Team sich insgesamt nach der eindeutigen Führung etwas zurücknahm. Es war keine richtungsweisende Partie für die Position des Linksaußen in der DFB-Elf – dazu waren die taktischen Voraussetzungen für Schürrle und Podolski in ihren Einsatzzeiten zu unterschiedlich.

Fazit

Die DFB-Elf gewinnt nach einer starken zweiten Halbzeit mit 3:1. Der Spielverlauf fasste alle Stärken und Schwächen des DFB-Teams in der EM-Qualifikation zusammen: Gegen dicht gestaffelte Mittelfeldreihen hat die DFB-Elf weiter Probleme, Kontrolle über das Spiel zu gelangen. Die Rechtsverteidiger- und die Linksaußenposition mit Podolski werfen weiter Fragezeichen auf, auch wenn anhand dieses Spiels nicht viele Rückschlüsse auf die Idealbesetzung gezogen werden können. Stark zeigt sich die DFB-Elf, wenn sie Raum und Zeit für ihre Konter hat. Das hat sich seit der letzten WM nicht groß verändert.

Personell hat Löw weiterhin die Qual der Wahl. Gomez bewies erneut, dass er bei Kontern ein extrem starker Stürmer ist. Ebenso hinterließ die Innenverteidigung mit Badstuber und Mertesacker einen soliden Eindruck. Khedira wusste jedoch nicht durchgehend zu überzeugen und hatte für einen zentralen Mittelfeldspieler nur wenige Ballkontakte (48, nur die siebtmeisten im Team). Er hat scheinbar das neue 4-1-4-1 System noch nicht so verinnerlicht wie die Spieler um ihn herum. Alles in allem bot auch das vorletzte EM-Qualifikationsspiel mehr Positives als Negatives. Jogi Löw kann weiter entspannt auf die EM hinarbeiten.

kalli 11. Oktober 2011 um 20:10

Wobei Marin dann streng genommen doch eher Rechts- als Linksfuß ist, auch wenn er seinen Linken im Vergleich zu manch anderem nicht nur hat, damit er nicht dauernd einzelne Schuhe wegschmeißen muss.

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ode 10. Oktober 2011 um 19:46

Ich bin ja noch recht neu beim Mitlesen hier und im Verstehen von Fußballtaktik. Ich bin mir sicher, dass Joachim Löw einen trifftigen Grund für seine Personalentscheidungen hat. Aber der wird mir nicht antworten.

Vielleicht kann mir ja hier mal einer erklären, wieso der Bundestrainer die seit Jahren problematische Außenvereidigerposition (egal ob rechts oder links, halt da, wo Lahm grad nicht ist…) nicht mit Gonzalo Castro von Bayer Leverkusen besetzt? Zugegebenermaßen war er letzte Saison erst verletzt und dann recht formschwach. Aber eigentlich ist es schon seit Jahren einer der besten Außenverteidiger Deutschlands. Auf links kann ich es ja noch verstehen, weil Castro eigentlich die rechte Seite bespielt. Aber seitdem Lahm wieder links spielt, ist Castro doch eigentlich die beste Variante. So denke ich mir. Aber trotzdem spielen da immer wieder Höwedes, Boateng oder Träsch. Und komme mir keiner damit, dass die anderen vielseitiger sind…

Bei Träsch kann ich es zumindest noch verstehen. Der ist wirklich super. Leider hat er auch (ähnlich wie Castro damals) einen eher unglücklichen Auftritt kürzlich hingelegt…

LG…ode.

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44² 10. Oktober 2011 um 20:01

Beck wird ja auch ignoriert, obwohl der ja sogar mal ganz hoch im Kurs stand. Ich versteh den Gedanken dahinter auch nicht.

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kune 11. Oktober 2011 um 00:21

Löw hat über die Jahre mit vielen Rechtsverteidigern experimentiert: Beck, Castro, Riether und Fritz fallen mir auf Anhieb ein. Er hat sich für keinen von Ihnen entschieden. Spieler, die auf mehreren Positionen einsetzbar sind, haben beim Bundestrainer Vorteile. Boateng und Höwedes können auch Innenverteidiger spielen. Träsch defensives Mittelfeld und Rechtsverteidiger.

Mit solchen Spielern hat Löw mehr Optionen während eines Spiels und während eines Turniers.

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kalli 11. Oktober 2011 um 07:40

Wobei Castro jetzt auch nicht komplett unflexibel ist und neben beiden Außenverteidigerpositionen auch noch die Box-to-Box-Rolle in der Doppelsechs und die offensive Außenposition bekleiden kann – und das alles sehr ordentlich.
Es wird ja gemunkelt, dass das konsequente Ignorieren Castros seitens des DFBs eher auf Disziplinprobleme damals in den Jugendauswahlteams zurück zu führen ist, als auf dessen sportliche Leistungen. Aber naja, Gemunkel halt.

Ansonsten würde ich was die linke Außenposition anbelangt auch Marin noch nicht gänzlich abschreiben. Der deutet derzeit eine gewisse Entwicklung an – sowohl offensiv zu mehr Effektivität und weniger Selbstzweck als auch defensiv zu überhaupt irgendwas -, mal schauen wo sie ihn hinführt.

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ode 11. Oktober 2011 um 11:33

Davon mal, dass du sicherlich recht hast, wenn du auf die Vielseitigkeit der derzeitigen Akteure hinweist: Riether spielte auch schon in der Innenverteidigung und alle Positionen im Mittelfeld. Castro kann hinten links wie rechts und im Mittelfeld ebenfalls zentral oder als Dampfmacher auf den Außen! Seine Qualitäten in der Spieleröffnung sind bekannt. Fritz spielt ebenfalls im Mittelfeld, Anfang der Saison bei Bremen sogar recht erfolgreich im offensiven Mittelfeld.

Die Frage läßt sich sicherlich eher taktisch beantworten und da wollte ich mal ne Einschätzung von den Fachleuten hier. Sowohl Höwedes als auch Boateng sind Innenverteidiger mit guter Spieleröffnung. Vielleicht sind es diese beiden Spieler, weil Löw vieleitige Spieler braucht, die nicht alternativ im Mittelfeld eingesetzt werden? Dort gibt es ja eh eine Masse an Qualität (wobei ich gar nicht mal sagen will, dass Spieler wie Castro oder Riether unbedingt schlechter dort wären als Khedira oder Kroos. Oder Schweinsteiger in der Form der letzten Saison…).

Am Ende geht es vielleicht schon darum, die besten Kadermischung zu bestimmen?

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datschge 11. Oktober 2011 um 16:23

@kalli: Marko Marin ist tatsächlich einer, den man diese Saison noch beobachten sollte. Wie Podolski und im Gegensatz zu allen anderen Kandidaten auf der linken Seite ist Marin ein Linksfuß (was nicht unwichtig ist da mit Lahm als LV schon ein Rechtsfuß dahinter spielt).

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Stevie 10. Oktober 2011 um 16:00

Gomez und Lahm als Leistungsträger zu nennen ist schon ein bißchen gewagt. Gomez trifft jetzt ausnahmsweise mal, aber bleibt im Spiel sonst sehr blass. Als Mitspieler ist er eher unbrauchbar und seine Vollstreckerqualitäten sind auch eher volatil.

Und was Lahm betrifft: über seine Seite fiel immerhin das Tor der Türken.

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datschge 10. Oktober 2011 um 17:33

Von Lahms Seite kam der Querpass, das Tor fiel auf der anderen Seite.

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Stevie 11. Oktober 2011 um 10:21

Genau darauf kommt es ja an!

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TW 10. Oktober 2011 um 09:37

Schöner Artikel! Der Türke, der in der 70. Min. eingewechselt wurde heißt allerdings Kazim-Richards und nicht Karzai (, der regiert Afghanistan;)

Die ganzen Personaldebatten, die jetzt geführt werden sind mMn verfrüht. Klar, darf darüber spekuliert werden. Macht ja auch Spaß. Wirklich zielführend ist es aber nicht.

Es sind noch neun Monate bis zum Turnier. Es werden sich mit Sicherheit noch Spieler verletzten oder formschwach sein, so dass sich manche der jetzt diskutierten Positionskämpfe von selbst erledigen werden. Ich bin jedenfalls froh, dass unser Bundestrainer im Moment über unglaublich viele Spieler verfügt, die fähig hervorragend Fußball zu spielen. Wir spielen zur Zeit sehr schön und könnten sogar den Titel holen. Hoffen wir das es auch gelingt.

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judoudo 9. Oktober 2011 um 12:46

Ich beantworte die Frage Podolski oder Schürrle mit Reus.

Ok, ich bin Gladbach-Fan, deshalb wohl nicht ganz objektiv, aber Reus verbindet für mich das, was momentan gefordert ist, perfekt: Kombinationssicherheit, Schnelligkeit und Defensivstärke.
Ich sehe Podolski und Schürrle eher als Einwechselspieler, Podolski als konternden Mittelfeldspieler, Schürrle eher als zweiten Stürmer, der ja momentan nicht so gefordert ist….

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datschge 9. Oktober 2011 um 21:23

Es ist wirklich schade, dass Reus erst nach so vielen Nominierungen zu einem Spiel gekommen ist; er hätte sich früher als Götze im Team etablieren können. Als Rechtsfuß ist aber auch er eher eine Alternative für Rechts und die Mitte.

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Bordsteinkante 9. Oktober 2011 um 10:15

Danke für den Artikel, den ich wie alle eure Beiträge sehr gerne gelesen habe. Komisch fand ich jedoch, einen Abschnitt über den „Bayern-Block“ zu schreiben und die daraus resultierende Stabilität und Eingespieltheit, aber Thomas Müller dabei nicht hervorzuheben. Gerade nach einem Spiel mit 2 Assists und einem Tor sollte man ihn bezüglich des Bayern-Blocks und dessen Rolle im DFB Team nicht unter den Tisch fallen zu lassen.

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TE 9. Oktober 2011 um 12:26

Da hast du Recht, die Kritik muss ich akzeptieren. Müller zeigt sich in letzter Zeit in sehr guter Form. Er hätte einen Absatz auf jeden Fall verdient gehabt. Ich habe ihn schlicht vergessen. Ich werde sehen, dass ich das im nächsten Artikel gerade bügel.

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blah 8. Oktober 2011 um 20:54

Ich denke, Podolski hat die meisten Probleme im Positionsspiel, da er beim Kombinationsspiel nicht so gut mitmachen kann. Wenn er aber Raum vor sich hat und seine Schnelligkeit ausspielen kann, ist er unglaublich gefährlich.
Das Problem ist, das Schürrle mir nicht wirklich besser gefällt. Die typische Schürrle-Szene, die ich in Erinnerung habe, ist, dass er mit dem Bakk in die Mitte zieht und den Ball verliert.

Eine andere Sache: Die Innenverteidigung mit Badstüber und Mertesacker ist nicht wirklich schnell und wendig. Das könnte auch ein Problem werden. Ich fände Hummels oder Boateng neben Badstüber besser.

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datschge 9. Oktober 2011 um 00:40

Bzgl. Badstuber und Mertesacker gebe ich Dir vollkommend recht, eigentlich dürften sie nicht gleichzeitig in der IV eigesetzt werden. Bezeichnend war da ja, wie in der 59. mit Boateng ein RV Burak ablaufen musste, nachdem ein türkischer Konter die deutsche IV schon schachmattgesetzt hatte.

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Incubo 9. Oktober 2011 um 10:02

Jep, ist auch meine Meinung.
Badstuber wäre für mich der IV-Kopf, mit viel Spielübersicht ausgestattet, daneben einen schnellen, zweikampfstarken Hummels oder Boateng (welcher von den beiden besser geeignet ist, da bin ich mir nicht sicher).

Warum ich Badstuber klar Mertesacker vorziehen würde: Ist vielleicht einen Tick begeglicher, aber vor allem ist er im Spielaufbau eine Macht, sehr ruhig, schlägt den Ball nur selten wild nach vorne. Außerdem kann er gute Standards schlagen, gerade wenn Du in Rückstand bist, kannst Du dann alle Angreifer nach vorne werfen.

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Handkante 9. Oktober 2011 um 12:42

Ich würde auch lieber Hummels als Merte in der IV sehen, aber Hummels ist definitiv nach Merte der langsamste deutsche IV.

Badstuber war damals in der zweiten Mannschaft Bayerns der schnellste Spieler im Kader.

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lefthog 9. Oktober 2011 um 15:11

zu den Innenverteidigern:
Mertesacker ist ein exzellenter IV. ABER nur wenn man tief verteidigt und er nicht viel Raum abdecken muss. Wenn wir hoch stehen und viel pressen wollen, dann ist er vollkommen aus seinem Element.

Boateng ist sicher ein Kandidat. Heynckes müsste ihn nur regelmäßig als IV bringen.

Hummels und Badstuber sind zur Zeit für mich die erste Wahl, allein schon, weil Deutschland damit sicher die Spielstärkste Innenverteidigung hätte.

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Santon39 10. Oktober 2011 um 20:10

Ich sehe das Ganze ähnlich.
Die beste Lösung z.Zt. sind sicherlich Mats Hummels und Holger Badstuber. Hummels als der zweikampfstarke IV und Holger Badstuber als spielmachender Innenverteidiger.

Zum Thema Mertesacker: Für ihn ist meiner Ansicht nach kein Platz in der Innenverteidigung; er ist schlicht und einfach zu behäbig, zu unbeweglich. Die beiden Jungen sind da einfach den Tick besser.

Und Boateng sollte aktuell wohl die passendste Variante für den RV sein. Obwohl ich ihn auf Dauer sowohl bei Bayern als auch beim DFB als IV sehe ( diese Meinung teilt übrigens auch Matthias Sammer, wie ich eben gelesen habe).

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werda 8. Oktober 2011 um 15:53

Schurrle kann mit seiner extremen Schnelligkeit auch gut kontern, oder?

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datschge 8. Oktober 2011 um 16:53

Einen super ausgespielten Konter in der 83.(?), bei dem er direkt vorm Tor von Müller angespielt wurde, den Ball mit rechts bereits angenommen hat, hat er mit links kläglich vergeben.

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Kroos39 8. Oktober 2011 um 19:45

Klar weil er einen Fehler gemacht hat, kann er nicht kontern…

Ich kann die Diskussion Podolski vs. Schürrle eh nicht verstehen.
Podolski ist ein super Torjäger, aber nur ein mäßiger Flügelspieler. Schürrle ist auf dem Flügel deutlich besser. Im Zentrum würde ich aber Podolski bevorzugen.

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44² 8. Oktober 2011 um 20:56

Podolski ist allgemein ein vertikalerer Typ als Schürrle würd ich sagen. Schürrle hat seine Stärken vorallem im Dribbling und ist auch im Kombinationsspiel recht sauber. Podolski ist im Strafraum stärker und dazu immer mal für nen einzelnen entscheidenden Pass gut.

Der verdaddelte Konter, den datschge anspricht, war ja letztlich auch ne Strafraumsituation, der Konter selbst war bereits ausgespielt.

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datschge 9. Oktober 2011 um 01:00

Ich würde momentan Podolski Aufgrund seiner Abschlussstärke den Vortritt lassen, besonders wenn mit Klose, Özil und Müller drei kombinationsorientierte Offensivspieler auf dem Platz sind. Des weiteren wird es interessant zu sehen sein, wie sich Podolski unter Solbakken weiterentwickelt. Wenn es gut gelaufen ist, gab es da schöne schnelle Kontereinleitungen, Kombinationen und Abschlüsse durch ihn. Die Konstanz geht ihm aber bisher definitiv ab.

Schürrle ist gut für klassisches Flügelspiel und Abschlüsse aus der zweiten Reihe (also wie hier schon öfters genannt gute gegen hinten stehende Gegner). Für Konterspiele muss er mMn seine Hektik abstellen. Außerdem muss die grundsätzliche Frage gestellt werden, ob mit Lahm in der LV auf dem linken Flügel nicht ein Linksfuß spielen muss, Schürrle also eher ein Ersatz für den rechten Flügel darstellt.

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ThomasT 8. Oktober 2011 um 14:13

Zum Thema Podolski/Schürrle: Mir fällt es immer wieder auf, dass Löw scheinbar seine Einwechslungen vor dem Spiel plant und davon nicht je nach taktischer Gegebenheit abweichen möchte. Nach spätestens 10 Minuten war klar, dass Podolski gegen eine tief stehende türkische Manschaft nicht der richtige Spieler auf seiner Position war. Theoretisch hätte zu diesem Zeitpunkt Schürrle gebracht werden können, der genau wie Du schreibst besser in der Lage ist in solchen Situationen Räume zu schaffen.
Natürlich kann Löw nach 10 Minuten schlecht schon wechseln, aber weshalb dann der Wechsel in der 60. Minute, exakt zu dem Zeitpunkt als die Türkei begann offensiver zu spielen und sich auf Links begannen Räume zu öffnen? Letztlich stand damit zu jedem Zeitpunkt der falsche Spieler auf dem Platz.

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Daniel 8. Oktober 2011 um 14:18

Auch das sehe ich so 🙂 Der Schürrle kam als Konterspieler auf den Platz für den Kölner, der vor wenigen Wochen Leverkusen durch traumhaften Konterfußball abgeschossen hat.
Ich würde das auch so sehen: Schürrle von Anfang an, auf jeden fall beidfüßig variabler und schneller. Wenn man dann einen Konterspieler braucht z.B. weil wir zu defensiv Spielen müssen oder weil wir in Führung sind, Podolski rein.

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lefthog 8. Oktober 2011 um 14:39

bin ich ganz und gar nicht der meinung.
auf jeden fall war die türkische rechte Seite defensiv viel besser besetzt als die linke (Gönül, Sabri und sogar Altintop können alle Rechtsverteidiger spielen). ich nehme an Hiddink hatte hier Phillip Lahm vorsorgen wollen.

Wenn Löw schon eine taktische Umstellung hätte vornehmen sollen, dann dass er Boateng und Lahm die Seiten tauschen lässt (was jedoch niemals passieren würde).

TE hat schon recht; die leistungen von Podolski und Schürrle aus dem Türkeispiel sind aufgrund der verschiedenen Gegebenheiten nicht vergleichbar. Podolski hatte aber so oder so wieder mal eines seiner schwächeren Spiele.

Ich nehme an, Schürrle wird gegen die Belgier von Anfang an spielen. Da kann er zeigen was er auch in der Defensive zu leisten im Stande ist (sollte der Belgier Eden Hazard auf rechts spielen).

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ThomasT 8. Oktober 2011 um 14:52

„TE hat schon recht; die leistungen von Podolski und Schürrle aus dem Türkeispiel sind aufgrund der verschiedenen Gegebenheiten nicht vergleichbar.“

Volle Zustimmung und exakt mein Punkt: Für die Gegebenheiten der ersten 60 Minuten (tief und kompakt stehende Türken, wenig Raum) wäre Schürrle die bessere Wahl gewesen. Für die geänderten Gegebenheiten der letzten 30 Minuten (höher stehende Türken, viel Raum) wäre Podolski die bessere Wahl gewesen. Vollkommen unabhängig davon ob die rechte türkische Defensive stärker als die linke war.

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werda 8. Oktober 2011 um 13:35

Castro für den RV?

Mag uberheblich klingen, aber es sollte sich das Team einspielen, das gegen Spanien die größten Chancen hat. Alle anderen müssen so zu schlagen sein. Und da sehe ich Khedira aufgrund Defensivstarke und Spanienerfahrung im Vorteil.

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Daniel 8. Oktober 2011 um 14:15

Sehe ich auch so. Alle Welt spricht von dem Bayernblock und dem FC Barcelona-Block.. warum sollten wir dann das zentrale Mittelfeld nicht mit dem Real Madrid Duo besetzen?

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Incubo 8. Oktober 2011 um 19:43

Mag jetzt auch von mir überheblich klingen, aber um das „beste Team“ gegen Spanien zu finden, musst Du erst einmal verschiedene Spieler, manchmal auch auf verschiedenen Positionen „ausprobieren“. Und dann ist es noch schwierig, die jeweiligen Eindrücke aufgrund der unterschiedlichen Stärken der Gegner zu bewerten.

Ich würde jetzt nicht alles auf ein mögliches Spiel gegen Spanien auslegen. Da könnte noch viel zu viel passieren (Verletzungen, Formschwankungen).
Ich würde es eher interessant finden, wie die Spieler mit verschiedenen Spielsituationen klar kommen und damit umgehen.

Und wie bei den Bayern: Du brauchst 15 bis 18 sehr gute Spieler…und die musst Du bei Laune halten.
Wenn Du Dich intern schon zu früh auf „die Formation“ festlegst, dann unterbrichst Du den internen Wettbewerb…dann kommt es zum Stillstand.

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le,fleu 11. Oktober 2011 um 10:45

bei allem Respekt vor den Spaniern,

vergesst mir die Holländer nicht und auch die Italiener..

Jetzt schon so zu tun, als ob die nächsten Titel direkt zwischen Deutschland und Spanien ausgemacht werden halte ich für überheblich.

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