Bayern München – Manchester City 2:0 | eine In-depth-Analyse
Das absolute Topspiel des Champions-League-Spieltages und das erste Aufeinandertreffen zweier Topteams. Die Bayern, in der Liga in beeindruckender Form, trafen in der heimischen Allianz-Arena auf Manchester City, welche ebenfalls herausragende Leistungen zeigen konnten. Kritiker erwarteten, dass der Rekordmeister nun auf einen Gegner traf, der gleichwertig war und verwiesen auf die schwächeren Mannschaften der letzten Wochen, wo es einfach war, zu dominieren. Kurzum: Dies war die internationale Standortbestimmung und Feuertaufe der neuen Bayern.
Doch nicht nur für die Bayern war es eine wichtige Partie zur Orientierung. Manchester City hatte einige kleine Wackler in den letzten Wochen gehabt und wollte sich endlich gegen eine Mannschaft von Welt beweisen – die Münchner kamen also gerade richtig.
Das System Bayern München
Der Gastgeber trat wie üblich mit einem 4-2-3-1-System an, wobei dieses sehr flexibel ist.
Die Flügelstürmer Müller und Ribéry können beide klassisch und invers spielen, doch in ihrer Spielweise unterscheiden sie sich, da Müller stärker Richtung Strafraum orientiert ist, während Ribéry den Abschluss zwar sucht, aber eine sehr stark ausgeprägte spielgestalterische Ader besitzt. Dadurch bilden sich teilweise asymmetrische Formationen, in denen Ribéry als halblinker Offensivspieler hinter einer verkappten Doppelspitze, bestehend aus Gomez und Müller, agiert. Sehr wichtig ist hierbei die Rolle des zentralen Mittelfelds: Kroos rochiert dann auf Linksaußen, die Außenverteidiger rücken auf und Schweinsteiger sowie Gustavo müssen das Zentrum kompakt machen. Dies ist auch einer von mehreren Gründen, wieso Luiz Gustavo im halbrechten Mittelfeld und Schweinsteiger auf der anderen Seite agiert, obwohl dies nicht ihrem stärkeren Fuß entspricht – der brasilianische Abräumer ist der dynamischere und defensivstärkere der beiden, er kann mehr Raum sichern und die entstehende Lücke hinter Müller oder gar einem aufgerückten Rafinha effektiver füllen. Schweinsteiger rückt dann zentral auf und dient als Anspielstation oder überlässt dies Kroos und sichert selbst den Raum auf der Seite ab. Hier ist das Loch allerdings kleiner und entspricht eher seiner defensiven Leistungsfähigkeit.
Ebenso ist die Rolle Gomez‘ nicht zu unterschätzen: Einerseits versucht er ohne Ball Räume zu öffnen und die gegnerischen Abwehrspieler in die Tiefe zu drücken, andererseits ist seine körperliche Präsenz im Strafraum und Luftzweikampf eminent wichtig, damit man sich durch vereinzelte Flanken variabel und weniger berechenbar zeigen kann. Ende der letzten Saison wich er einige Male sogar auf die Flügel aus, um das Zentrum gänzlich zu öffnen, doch seit die Außenstürmer eine Art Freirolle besitzen, ist dies nicht mehr dermaßen erforderlich.
Philipp Lahm und Rafinha sorgen manchmal für die nötige Breite im Spiel, in anderen Momenten hinterlaufen sie nicht ihre Vordermänner, sondern unterstützen das Ballbesitzspiel durch das Anbieten im Zentrum als Anspielstation. Die Schwäche zu Saisonbeginn, dass man wegen Lahms inverser Rolle zu wenig Breite im letzten Drittel hatte, kompensierte man übergangsweise durch falsches Hinterlaufen wie im Spiel gegen den HSV und eine generell defensivere Orientierung. Doch in den letzten Wochen konnte ein bemerkenswerter Entwicklungsprozess gesehen werden: Die beiden Außenverteidiger wurden vom zentralen Mittelfeld abgesichert, profitierten vom besseren Pressing und fanden die richtige Balance in ihren Offensivläufen. Dadurch erhielten sie die Erlaubnis Heynckes‘, sich wieder vermehrt ins Offensivspiel einzuschalten. Dies gelang mit Erfolg – Rafinha erzielte sogar kürzlich ein Tor. In der Innenverteidigung ergänzen sich der körperlich extrem starke Boateng und Badstuber, der gegen Manchester City fehlte und von van Buyten ersetzt wurde. Der Belgier ist zwar etwas hüftsteif und im Aufbauspiel seinen jungen Kollegen unterlegen, seine körperliche Stärke macht ihn aber zu einem akzeptablen Verteidiger, wenn er nicht ununterbrochen unter Druck gesetzt wird. Er darf minimal tiefer agieren und Boateng kümmert sich um die wendigeren Gegner, wobei dies bei den modernen 4-2-3-1-Systemen ohnehin ein kleineres Übel als früher darstellt, da hier das defensive Mittelfeld sehr verantwortlich für die Defensivarbeit ist – ein weiterer Vorteil für die Bayern und van Buyten. Mit Antizipationskeeper Manuel Neuer im Tor sind auch lange Bälle kein effektives Mittel gegen den Belgier mehr, da Neuer oftmals sehr gut herausläuft und viele Lochpässe abfängt. Des Weiteren hilft er im Spielaufbau und lässt extrem wenig Bälle fallen, extrem viele hat er sicher. Neben seinen kommunikativen und organisatorischen Fähigkeiten eine der viele unterschätzten Eigenschaften eines modernen Torhüters, welchen Manuel Neuer in Perfektion verkörpert.
Das System Manchester City
Die Gäste aus Manchester traten ebenfalls mit ihrem etablierten Spielsystem an, welches das 4-2-2-2 darstellt.
Besonders in der Offensive sind an diesem System die Rollen der Stürmer und des offensiven Mittelfelds auffällig, welche teilweise etwas unorthodox auftreten. Dzeko und Agüero an vorderster Front spielten in der Premier League so, dass Dzeko hinter Agüero agierte und deutlich defensiver spielte. Er übernahm die vertikalen Aufgaben, während Agüero die horizontalen zu verantworten hatte. Das heißt nichts anderes, als dass Dzeko in der Defensive half und sich als Anspielstation im Mittelfeld ebenso wie im Strafraum anzubieten hatte, während der Argentinier auf die Flügel auswich und für Kreativität wie Torgefahr um den Sechzehnmeter-Raum sorgen sollte. Gegen die Bayern ließ man Dzeko aber etwas höher spielen, um vorne einen Prellbock zu haben. Dennoch arbeitete der ehemalige Bundesligastar viel in der eigenen Hälfte mit und unterstützte es mindestens gleich viel wie Agüero, welcher sich zwar oftmals tief fallen ließ, aber bissige und aggressive Phasen mit bisweilen etwas orientierungslosen Spielabschnitten abwechselte.
Hinter den beiden Stürmern kamen einmal mehr Samir Nasri und David Silva zum Einsatz, welche sehr ungewöhnlich, in der Liga aber auch sehr effektiv agieren. Die beiden nominellen Flügelspieler spielen sehr zentral. Insbesondere David Silva holt sich sehr viele Bälle vor der eigenen Abwehr ab und gestaltet das Spiel aus der Tiefe ebenso wie im letzten Drittel. Dadurch fehlt es dem Offensivspiel aber naturgemäß an Breite, was die beiden Außenverteidiger risikoreich übernehmen müssen und dafür Raum zum Kontern bieten. Deshalb gab es in diesem Spiel zeitweise den Kompromiss, dass Richards aufrückte, Nasri aber etwas breiter als üblich agierte und Clichy seinen Offensivdrang zügelte – sonderlich effektiv war dies aber nicht. Silva wurde vom extrem starken Ribéry, von einem sehr guten Lahm und der defensiven Zentrale Bayerns eingeengt und konnte trotz seiner Freirolle nur selten entkommen. Ähnlich wie im letzten Spiel von Jack Rodwell wurde der Spanier stark in seinen Möglichkeiten eingeschränkt. Dieses Mal war es allerdings das bairische Kollektiv und nicht eine Einzelperson, die den Zauber Silvas einsperrte. Dadurch dass er so zentral spielte und defensiv nicht rechtzeitig auf seiner angestammten Halbposition im Mittelfeld zurück war, hatten insbesondere Ribéry und Lahm viel Raum. Die meisten Angriffe der Münchner kamen auch über diese rechte Seite.
Die Doppelsechs Manchester Citys agierte zwar relativ fluid, doch es war trotzdem bemerkbar, dass Barry den halblinken Part übernahm, während Yaya Toure auf der halbrechten Seite zu finden war und etwas offensiver spielte. Im Gegensatz zu früheren Partien war dieser Unterschied aber nicht so groß. Beide Spieler waren sich deutlich ähnlicher in ihren Vorstößen, da Yaya Touré sich aufgrund Kroos und Ribéry etwas zurückhalten musste. Anders als Schweinsteiger beim Gegenüber war keiner der beiden Spieler ein Spielgestalter für die Citizens. Im Normalfall fungierten beide Spieler als Durchlaufstationen für Silva und Nasri, welche das Spiel an sich rissen. Bei Nasri war aber auffällig, dass er deutlich weniger präsent war als sein spanisches Pendant, da er schlichtweg nicht so sehr den Ball forderte und im Zentrum zu finden war – primäre Anspielstation war der ehemalige Star von Valencia. Clichy und Richards bildeten die Außenverteidigung bei der Viererkette und mussten im Offensivspiel für die nötige Breite sorgen, doch beiden gelang es kaum. Clichy wurde von dieser Aufgabe ohnehin durch den etwas breiteren Nasri entlastet, doch Richards‘ Vorsicht war Franck Ribéry geschuldet. Der Franzose band ihn entweder hinten oder verfolgte ihn weit in die eigene Hälfte und zeigte sich sehr gut im Defensivspiel, obwohl er zu Beginn der Partie noch kleinere Probleme mit dem athletischen Engländer hatte. Komplettiert wurde die Innenverteidigung von Debütant Kolo Touré, der für Lescott in die Mannschaft kam, und Vincent Kompany in der halblinken Innenverteidiger-Position. Mit diesen beiden Spielern hatte man die Kopfballhoheit im eigenen Strafraum und durch weitere sehr große und/oder körperlich starke Spieler war dies die größte Stärke Citys in diesem Spiel. Man gewann unglaubliche 76% der Luftzweikämpfe, was eine exorbitant hohe Zahl ist. Viel half es dennoch nicht, der erste Treffer fiel nach einem Abpraller Harts, der zweite ebenfalls, nachdem van Buyten ein Kopfballduell gewann – beide Male sah Hart nicht gut aus, doch es waren sehr schwer zu parierende Schüsse. Gomez war wieder einmal in solchen Situationen zur Stelle und sorgte mit zwei Abstaubern für einen Doppelpack.
Besonders stark war die fluide Defensivformation der Bayern, manchmal agierte man mit einem 4-1-4-1, wo Gustavo als einzige Sechs spielte, andere Male spielte man mit einem 4-2-4-0, wo Kroos und Gomez sich auf einer Linie befanden. Die Ursache dahinter war, dass man in ersterem System höher agieren und die gegnerischen Innenverteidiger besser unter Druck setzen konnte, während man bei zweitem das Mittelfeld in zwei Hälften teilte und voneinander isolierte. Grundsätzlich nutzte man den Wechsel dieser beiden Systeme, um Citys Offensivspieler aus dem Konzept zu bringen sowie selbst gestaffelter zu stehen und den jeweiligen Anforderungen und dem Momentum des Spiels gewachsen zu sein, aber es gab einen weiteren positiven Nebeneffekt: false pressing. Da man als Gegner teilweise befürchtete, nun ebenso wie wenige Minuten zuvor unter extremen Druck gestellt zu werden, spielte man früher und oftmals unbedachter ab, was zu Spielverschleppungen oder unsauberen Angriffen führte.
Wechselwirkung der jeweiligen Formationen
Eines sticht sofort ins Auge: Silva hatte mit Ribéry, Lahm und Schweinsteiger wohl das stärkste Dreieck der Bayern um sich, sowohl kollektiv als auch individuell. Seit letzter Saison arbeitet Ribéry herausragend mit, Lahm nähert sich seiner Topform und Schweinsteiger ist generell ein defensivstarker Mittelfeldspieler. Diese drei Spieler beengten den Raum für Manchester Citys Spielmacher extrem und seine Ausflüge vor die Abwehr wurden teilweise zum Selbstzweck, weil er sonst sehr wenig Bälle erhalten hätte. So erging es nämlich seinem Partner auf rechts: Samir Nasri war gänzlich aus dem Spiel genommen. Neben Silvas Ballfordern war dies sicherlich ebenso ein Verdienst von Rafinha, Müller und Gustavo. Rafinha sorgte mit seinen antizipativen Fähigkeiten einige Male für das Abfangen von Pässen bzw. Absperren von Passwegen zum Franzosen, einige Male kamen aber Konter über links durch Clichy auf die rechte Seite der Bayern zu, die aber für relativ wenig Gefahr sorgten.
Rückte Silva also ins Zentrum, musste Richards auf rechts sehr offensiv agieren, was hinter ihm Räume öffnete, die Ribéry nutzen konnte. Dieser arbeitete defensiv schlichtweg atemberaubend und gewann viele Bälle zurück. Da die Breite im Spiel Citys fehlte, konzentrierten sich die Offensivbemühungen auf klein-klein im Zentrum, welches schön anzusehen, aber großteils ineffektiv war. Mit Dzeko war der Zielspieler im vorderen Drittel von van Buyten und Boateng sehr gut ausgeschaltet und trotz der Bemühungen des ehemaligen Bundesliga-Torschützenkönigs konnte er nur selten wirklich Gefahr ausstrahlen. Man isolierte das Mittelfeld vom Angriff und zwang die Stürmer dazu, sich aus dem letzten Drittel zu bewegen, was zwar für mehr Sicherheit im Kombinationsspiel, aber generell weniger Szenen im Strafraum sorgte. Da Toni Kroos und Schweinsteiger sich im Laufe des Spiels defensiv wie offensiv steigerten, wurde nicht nur das offensive Mittelfeld vom Angriff isoliert, sondern ebenfalls das defensive Mittelfeld vom offensiven. Yaya Toure und Gareth Barry konnten das Spiel aus der Tiefe nicht dirigieren und hätten bei Ausflügen in den gegnerischen Strafraum zu viele Löcher in den eigenen Defensivverbund gerissen. Darum mussten sich Nasri und Silva vehement auf das Aufbau- und Kombinationsspiel aus dem offensiven Zentrum heraus konzentrieren, welche aber im letzten Drittel für eine numerische Unterlegenheit gegen die Doppelsechs und Viererkette der Münchner sorgte.
Die Bayern verlagerten sich in der ersten Halbzeit noch auf eine ruhigere und gleichermaßen dynamischere Art des Fußballs: Umschaltfußball aus dem zweiten Drittel heraus. Man ließ City kommen und nach Ballgewinn durch Mittelfeldpressing bzw. teilweise sogar Abwehrpressing nutzte man die schnellen Außenspieler, um nach vorne zu kommen. Ribéry zeigte eine sehr starke Leistung und fand nach einer etwas holprigen Anfangsphase genügend Wege, um an Richards vorbeizukommen, der dank Silvas Defensiv-Lethargie alleine gelassen wurde bzw. Touré aus seiner Position locken musste, damit ihm geholfen wurde. Zentral wurden somit Räume für Kroos und Schweinsteiger offen und je weiter das Spiel fortschritt, desto mehr nutzten die Münchner das. Sie gewannen das Spiel im Mittelfeld, da sie mithilfe von Spielverlagerungen und risikolosem Kombinationsfußball ab Mitte der ersten Halbzeit mehr Ballbesitz und Spielanteile für sich beanspruchen konnten. Gomez rieb sich an vorderster Front auf und versuchte dafür zu sorgen, dass die Innenverteidigung Citys nicht gefahrlos aufrücken oder zumindest verstärkt auf Schnittstellen achten konnte.
Mit der Zeit verlagerte man das Pressing nach vorne und isolierte den Angriff Citys noch stärker vom Mittelfeld, was sich in der endgültigen Dominanz der Bayern äußerte.
Die Anfangsphase
Zu Beginn des Spiels hätte allerdings keiner einen solchen überzeugenden Sieg der Münchner erwartet. Die Gäste aus Manchester begannen extrem dynamisch, schwungvoll und kamen gefährlich vor das Tor der Bayern. Es schien, als ob der Gastgeber vor heimischem Publikum vorgeführt werden sollte, doch nach wenigen Minuten konnte man sich langsam auf das Spiel des Gegners einstellen. Die Zuteilungen in der Innenverteidigung klappten und das defensive Mittelfeld fand den richtigen Abstand zur Viererkette. Dazu kam, dass man weniger anspruchsvolle und schwierig zu verarbeitende Pässe spielte, wo City zuvor noch mit viel Druck und Pressing den Ball für sich gewinnen konnte.
Obwohl City weiterhin die Überlegenheit im Bezug auf Ballbesitz und Raumkontrolle hatte, so kamen sie kaum noch zu Chancen und verloren im Laufe der ersten halben Stunde ihre Kraft. Je schwächer ihr Pressing wurde, desto besser wurde das der Bayern, welche zu spüren begannen, ab wann sie wo attackieren konnten. Zwar hatte man Glück, dass die Citizens keinen Elfmeter erhielten, doch eine Attacke Kompanys an Ribéry hätte den Bayern ebenso einen Strafstoß bringen können und eine rote Karte für Agüero wäre spätestens in der zweiten Halbzeit verdient gewesen. Die Bayern hatten aber nun das Momentum auf ihrer Seite und kamen sogar zum Führungstreffer. Manchester schien geschockt und hatte keinen Plan B. Sie versuchten mit individueller Qualität und Kurzpassspiel die gegnerische Defensive zu überwinden, doch man scheiterte und Boatengs herausragende Leistung sorgte dafür, dass man nur wenige Schüsse auf das Tor von Manuel Neuer brachte – der jedoch entschärfte alles, was auf ihn zukam.
Bayerns Aufschwung, Citys Reaktion und der bairische Triumphmarsch in der zweiten Halbzeit
Das defensive Mittelfeld Bayerns wurde stärker, Toni Kroos agierte tiefer und fand ins Spiel, was das Mittelfeld kompakter machte und spätestens nach einer halben Stunde merkte man, dass der deutsche Rekordmeister nun das Spiel an sich gerissen hatte. Citys Angriffspressing war inexistent, im Mittelfeld war man löchrig und einzig eine defensivstarke Abwehrreihe sorgte dafür, dass man nicht vollends an die Wand gespielt wurde.
Mit der Führung im Rücken agierten die Heimherren sehr selbstbewusst und ließen kaum einen Zweifel an ihrer Souveränität und den Mankos ihrer Gegner aufkommen. Das Bild der ersten Minuten war völlig auf den Kopf gestellt – jetzt waren es die Hellblauen und nicht die Roten, welche kaum aus der eigenen Hälfte kamen. Bayern presste gut und stand hinten sicher. Die Spieler nahmen ihre Positionen in der Ordnung schnell ein, was sie nur umso effektiver machte. Bei City hingegen wirkten Dzeko und Agüero in ihren leicht veränderten Rollen etwas verloren. Silva beteiligte sich nur sporadisch an der kollektiven Defensivbewegung, während Nasri ins Leere lief. Dies sorgte dafür, dass die Bayern das Mittelfeld mit einem Wechsel aus vertikalen und Sicherheitspässen problemlos kontrollierten und nach einem Standard sogar mit 2:0 in die Pause gingen.
Mancini reagierte. Er tauschte das System zu einem 4-2-3-1 und wies seine Doppelzehn an, nun vermehrt auf den Außen zu reagieren. Die ersten Minuten schien es zu klappen, doch die Bayern ließen sich auf keine Fehler ein und ließen den Ball in den eigenen Reihen zirkulieren, um die Gegner aus ihrer formierten Abwehrformation zu locken. Nach einigen Minuten erfolgloser Balljagd verloren die Stars aus Manchester die Lust und Genauigkeit, was Bayern wiederum Räume öffnete und das Spiel schließlich auch entschied. Nach Herzenslust konnte man im Mittelfeld aufrücken, die Seiten bespielen oder wieder nach hinten verschieben, um Manuel Neuer ins Spielgeschehen einzubinden. Mancini reagierte darauf, er wollte mit Carlos Tevez für mehr Dynamik und verbessertes Pressing im letzten Drittel sorgen, doch der Argentinier verweigerte eine Einwechslung. Der italienische Trainer versprach nach dem Spiel, er würde ihn nie wieder einsetzen, doch davor musste er eine andere Lösung finden – statt Tevez wurde de Jong eingewechselt und obwohl die Logik nicht auf Anhieb ins Auge sticht, so ist sie bei näherer Betrachtung absolut vorhanden.
De Jong für Dzeko erlaubte es Manchester City, Yaya Touré höher agieren zu lassen und gab generell mehr Kompaktheit und Zweikampfstärke ins Zentrum. Agüero spielte nun an den Innenverteidigern und sollte sie mit seiner Wendigkeit unter Druck setzen, während Nasri und Silva wieder etwas mehr Freiheiten bekamen. Defensiv wirkte das System zwar, da die Bayern nun nicht mehr so viel Platz um den gegnerischen Strafraum hatten, aber die sehr gute Ballkontrolle der Münchner und ihre Geduld im Aufbauspiel führte die Einwechslungen Mancinis ad absurdum – er verbesserte das Abwehr- und Mittelfeldpressing, aber die Bayern ließen es darauf schlicht nicht ankommen und bespielten das Feld in der Breite statt in der Tiefe, bis man schließlich Räume freigespielt hatte, um per Einzelaktion oder Diagonallauf Raum überbrücken zu können.
Die letzten dreißig Minuten waren relativ ereignislos. Manchester City konnte nicht, Bayern wollte nicht. Ribéry brillierte, war jedoch wie seine Teamkollegen zu verspielt, um aus der Überlegenheit Profit zu schlagen.
David Silva und Samir Nasri
Auf diese beiden Namen lässt sich das taktische Problem Manchester Citys reduzieren. Während Nasri auf der großen europäischen Bühne untertauchte, war David Silva nicht ernsthaft genug, um Eindruck zu hinterlassen. Der Welt- und Europameister vernachlässigte seine Defensivarbeit, agierte viel zu zentral und wollte lieber zaubern statt arbeiten, suchte nach dem tödlichen statt dem einfachen Pass und konnte abgesehen von ein paar Ansätzen seine Weltklasse nicht unter Beweis stellen.
Sein französischer Partner war zwar disziplinierter, ließ sich aber den Schneid abkaufen und war über seine gesamte Spielzeit unsichtbar. Im Gegensatz zu Silvas Übermut versteckte er sich, konnte dem Spiel seinen Stempel nicht aufdrücken und die viel gerühmte Doppelzehn Manchester Citys blieb somit weit unter ihren Möglichkeiten. Defensiv zu zentral, offensiv zu unsortiert und generell zu sehr in Extreme verfallend – eine Mischung, die sich baldmöglich ändern sollte.
Manchester Citys psychisches Problem
Eine andere Sache war die psychische Komponente, welche Roberto Mancini vor große Probleme stellen dürfte. Ein paar Spieler beteiligen sich nicht ausreichend oder nicht gut genug in der Defensivarbeit. Neben Silva kann man auch Agüero in diese Kategorie zählen, wiederum andere Spieler charakterlich nicht auf Europas größte Fußballbühne passen. Edin Dzeko, auf dem Platz ein herausragender Spieler und vorbildlicher Akteur, applaudierte bei seiner Auswechslung spöttisch, Carlos Tevez verweigerte sogar eine Einwechslung. Die Startruppe aus England bringt zwar individuell extremes Potenzial mit und dürfte in Topform zur Spitzenklasse gehören, doch es scheint, als ob man nicht erfahren und gefestigt für den großen Wurf ist, ob national oder international.
Fehlende Disziplin ist das Zauberwort und der italienische Coach wird hart durchgreifen müssen, um dieses Problem zu beseitigen – gut angefangen hat er mit der Aussortierung Tevez‘ bereits.
Manuel Neuer, Bayerns Libero
Bereits das zehnte Mal in Folge blieb die Mannschaft des FC Bayern ohne Gegentor. Man greift nach Rekorden und der Wert daran ist besonders bei einem Spieler stark unterschätzt: Nationaltorwart Manuel Neuer. Viele Zeitungen scherzen darüber, dass er ohnehin beschäftigungslos wäre, doch genau das ist seine verborgene Stärke. Ununterbrochen überprüft er die Positionen seiner Vordermänner, korrigiert kleine Stellungsfehler und dirigiert seine Defensive, damit sie keine Lücken für den Gegner bietet. Wenn dennoch ein weiter Pass oder eine hohe Flanke durchkommt, ist er bereits zur Stelle, bevor eine Torchance entstehen kann. Seine körperliche Stärke und Sprungkraft helfen ihm, nahezu den gesamten Strafraum zu kontrollieren. Er ist extrem wendig auf den Beinen und kann sogar Bälle außerhalb des Sechzehnmeterraumes dank seiner guten Technik verwerten.
Im Spiel gegen Manchester City stellte er dies sogar einmal spektakulär zur Schau, als er den Ball an einem anrauschenden gegnerischen Stürmer vorbei stoppte, den Ball kontrollierte und mit der Ruhe eines gelernten Spielmachers nach einer Anspielstation suchte. Der ehemalige Schalker beteiligt sich deshalb auch im Spielaufbau und bildet mit seinen Innenverteidigern teilweise eine Art Dreierkette, da er kaum ein Risiko eines Ballverlustes oder groben Fehlpasses bietet, was eine höhere Position der Außenverteidiger und eine breitere bei den Innenverteidigern ermöglicht.
Boateng, van Buyten und die kollektive Ausrichtung
Ein international noch unbewiesener Jungspund und ein viel gescholtener Belgier hielten gegen das Topteam aus England die Null – Glück oder Hexerei? Die Antwort lautet, dass es nichts von beiden ist, sondern das Betonen der Stärken und Kaschieren von Schwächen. Man scheut nicht bei gegnerischem Ballbesitz tiefer zu agieren und dadurch erleichtert man besonders van Buyten die Defensivarbeit. In Kopfballduellen und direkten Zweikämpfen ist er ein starker Verteidiger, deshalb lässt man ihn so wenig wie möglich in Lauf- und Sprintduelle – die übernimmt Boateng oder gar Manuel Neuer mit seinem Herauslaufen und gemeinsam neutralisiert man so die eigenen Schwächen. Besonders hilfreich sind dabei auch Schweinsteiger als Organisator der Pressingbewegungen und Gustavo als Sechser und Abräumer vor der Abwehr, der entweder Lücken auf den Außenbahnen schließt oder die Innenverteidigung unterstützt. Mit dem brasilianischen Staubsauger vor und Manuel Neuer hinter sich besitzt man zwei extrem spielintelligente Akteure, die beide die größten Schwächen der Innenverteidigung kaum bespielbar machen – Neuer fängt weite Bälle ab und hilft Boateng beim Stellungsspiel, Gustavo stellt Passwege zu und gewinnt wichtige Zweikämpfe halbrechts vor van Buyten (ein weiterer Grund, wieso er halbrechts agierte).
Die bairischen Außenverteidiger
Eine weitere Rolle im funktionierenden Defensivkonzept der Bayern kommt ihren Außenverteidigern zuteil. Bereits in diesem Artikel geschildert wurde die rapide Entwicklung der letzten Wochen, wo sie von einem Schwachpunkt zu einer fast rein defensiven Rolle degradiert wurden und aktuell herausragend agieren. Die Ursache liegt dafür in der Feinabstimmung des defensiven Zentrums mit der Innenverteidigung sowie der defensiven Mitarbeit der Flügelstürmer. Man bildet Pärchen und zieht die Distanz zwischen diesen zwei Positionen zwar teilweise lang wie ein Kaugummi, doch wichtig ist, dass immer eine Absicherung bereit steht. Klebt dieser Kaugummi aneinander, so können die gegnerischen Konter nicht abgefangen werden und man muss kollektiv dafür sorgen, dass diese Lücke geschlossen wird – hier kommt die gefestigtere Innenverteidigung ins Spiel. Falls die Außenstürmer nicht hinten aushelfen können bzw. gemeinsam mit ihren jeweiligen Partnern die Offensive bespielen, bspw. durch Hinterlaufen, so muss das defensive Zentrum auf die Seiten verschieben, um weiterhin die Schwächen der bairischen Innenverteidiger zu kaschieren.
Um dies zu erlauben, ist allerdings erhöhtes Selbstbewusstsein und Eigenverantwortung der Innenverteidigung eminent wichtig, da sie es sind, die ihre Vordermänner auf Löcher im Defensivverbund hinweisen müssen – es ist eine klassische Trainerweisheit, dass Defensivanweisungen von hinten kommen sollen, da jene Spieler nicht nur mehr Interesse an der Erfüllung der jeweiligen Aufgaben haben, sondern mehr Übersicht über das gesamte Spielgeschehen und die Angewohnheiten gegnerischer Offensivspieler besitzen. Eine gute Innenverteidigung lässt ihre Mitspieler für sich arbeiten, doch dafür bedarf es eigener Sicherheit und Eingespieltheit, um das Verschieben der defensiven Mittelfeldspieler absichern zu können. Aktuell funktioniert es sehr gut, man wird sehen, ob Lahm und Rafinha weiterhin so diszipliniert und spielintelligent agieren können bzw. ob die Innenverteidigung ihre organisatorischen wie individuellen Aufgaben auf konstant hohem Niveau erfüllen kann.
Luiz Gustavo und seine Auswirkungen auf Bastian Schweinsteiger
Großen Anteil an der defensiven Stärke trägt auch Luiz Gustavo – fast perfekt ergänzt er sich mit Schweinsteiger. Der Vizekapitän ist nicht der schnellste und zweikampfstärkste, aber glänzt in der Verarbeitung von Bällen und bei Spielverlagerungen.
Gustavo hingegen ist dynamischer, ein Linksfuß und technisch nicht auf dem Niveau wie sein Partner, aber das muss er auch nicht. Abgesehen von genauen Kurzpässen oder Ausflügen zum Abfeuern seines guten Schusses beeinflusst Gustavo das offensive Spielgeschehen im letzten Drittel wenig, er konzentriert sich auf die defensiven Aufgaben vor der Abwehr. Neben Schweinsteiger, der lieber halblinks spielt und van Buyten, der halbrechts in der Innenverteidigung agiert, gibt es einen weiteren Grund dafür, dass Gustavo als Linksfuß im halbrechten zentralen Mittelfeld zum Einsatz kommt. Dadurch, dass er eher rechts und defensiv positioniert ist, verleitet man den Gegner dazu, über links zu spielen und das Loch hinter Schweinsteiger zu attackieren.
Oftmals wird der Gegner dann aber nicht von Schweinsteiger oder Kroos verfolgt, sondern von Gustavo, der seitlich an die Spieler der anderen Mannschaft herankommt und somit als Linksfuß sichere und erfolgreiche Grätschen einsetzen kann – besonders im Spiel gegen Zürich ist das öfter aufgefallen. Zurzeit benötigt er dieses Mittel nicht mehr so oft. Im Wechselspielchen mit Schweinsteiger sichert Gustavo den Raum vor der Abwehr und seine Dynamik erlaubt den Bayern sogar deren 4-1-4-1-Defensivalternativsystem, wo Kroos und Schweinsteiger auf einer Linie agieren, um höher pressen zu können.
Toni Kroos und seine Auswirkungen auf Bastian Schweinsteiger
Bereits bei Leverkusen sorgte Heynckes dafür, dass Toni Kroos sein unheimliches Potenzial nutzte und an diese Leistungen knüpft man aktuell im Bayerntrikot an. Toni Kroos auf der „Zehner“-Position ist essentiell wichtig für die Ballsicherheit und die Kompaktheit der Münchner, da er einerseits halblinks aushilft, sich im Kombinationsspiel anbietet und sogar hinter Ribéry absichert, aber auf der anderen Seite wiederum selbst das Spiel an sich reißt und um den Sechzehnmeterraum herum Gefahr ausstrahlt.
Seine Ballkontrolle ist hervorragend, seine Schusstechnik ebenso und man wird sehen müssen, wie man ihn, Thomas Müller und Arjen Robben in eine Mannschaft integrieren kann – aktuell scheint es nicht möglich, doch Kroos‘ Anteil an den starken Ergebnissen der letzten Wochen darf man nicht unterschätzen. Wie Gustavo defensive Lücken füllt, so tut es Kroos in der Offensive und bietet sich seinen Mitspielern in ausweglosen Situationen an, um danach den Ball präzise und sicher aus der Gefahrenzone zu leiten. Seine Standards sind nur ein weiteres I-Tüpfelchen, denn seit einiger Zeit definiert sich der junge Bayer nicht mehr über diese auffällige Stärke. Seine Laufbereitschaft und Handlungsschnelligkeit hat signifikant zugenommen und er entlastet Bastian Schweinsteiger im Gestalten des Spiels.
Schweinsteiger wird somit defensiv von Gustavo und offensiv von Kroos geholfen, was dazu führt, dass er seine körperlichen und Allroundfähigkeiten perfekt in Szene setzen kann. Der Vizekapitän taucht instinktiv dort auf, wo er am meisten benötigt wird und lenkt das Spiel seiner Mannschaft – zusammen mit Kroos. Desweiteren hilft er der Defensive, organisiert das Pressing und kümmert sich um die Ausführung der jeweiligen Defensivstrategien – zusammen mit Gustavo. Nicht nur, dass ihm von seinen Partnern geholfen wird, er befruchtet seine Mitspieler und gemeinsam sorgen sie symbiotisch für neue Synergien und starke Leistungen jedes Einzelnen in diesem Triumvirat.
Franck Ribéry
Der auffälligste Spieler an diesem Abend war aber Publikumsliebling Franck Ribéry. Seit Wochen ist der Franzose in Topform. Dennoch darf man seine Leistungen nicht rein auf die offensive Komponente, sein tolles Dribbling und seine Effektivität, reduzieren, man muss seine Weiterentwicklung im Spiel ohne Ball ebenso würdigen.
Schon zu Beginn seiner Zeit beim FC Bayern bewies er, dass er in fittem Zustand zu den besten Flügelspielern der Welt gehört, doch seit einigen Monaten nähert er sich Schritt für Schritt der absoluten Weltklasse dank seiner Arbeit ohne Ball. Bei jedem Ballverlust, sei es ein eigener oder der eines Mitspielers, nutzt Ribéry seine Dynamik und Robustheit, um ihn möglichst schnell wieder zurück zu erobern und meist gelingt es ihm.
Wenig verwunderlich, dass er mit acht Fouls der mit Abstand meistgefoulte Spieler der Partie war, doch für jemanden, der das Spiel nicht verfolgen konnte, wäre es schwer zu glauben, dass Franck Ribéry wohl mit die meisten Bälle eroberte. Ununterbrochen verfolgte er Richards bei dessen Vorstößen oder doppelte David Silva und der Mehrwert dieser Arbeit in Verbund mit Ribérys Offensivaktionen scheint schier unermesslich – agiert er weiterhin so stark, gehört er ohne Zweifel zu den besten seiner Zunft.
Ob klassischer oder inverser Flügelstürmer, ob Abschluss oder Vorlage, sämtliche offensiven Aktionen beherrscht Ribéry aus dem Effeff und seine defensive Seite des Spiels macht ihn zu einem unersetzlichen Spieler für die aktuellen Bayern. Kaum ein Spieler kann in der Offensive so variabel sein und dermaßen oft rochieren, ohne seine Defensivaufgaben zu vernachlässigen – abgesehen von Franck Ribéry dürften nur Ausnahmespieler wie Wayne Rooney so komplett sein.
Mario Gomez‘ Evolution und seine Auswirkungen auf Thomas Müller
Neben dem Lob um Starstürmer Ribéry darf man seine beiden Partner nicht vergessen: Torschützenkönig Mario Gomez und der Rechtsaußen Thomas Müller bringen ebenfalls konstant gute Leistungen, die Voraussetzungen könnten aber unterschiedlicher nicht sein.
Unter Louis van Gaal hatte Mario Gomez große Startprobleme, während Müller bereits in seiner ersten Saison jedes Spiel machte. Begründet wurde dies damit, dass Gomez zu wenig arbeitete, während Müller dies als seine Paradedisziplin bezeichnen konnte. Im Laufe von zwei Jahren änderte Gomez sein Spiel und agiert facettenreicher als je zuvor. Zurzeit reibt er sich in Zweikämpfen an vorderster Front auf, beteiligt sich am Pressing und hilft, das Spiel in die Breite zu ziehen. Da Gomez auch die primären Aufgaben eines Stürmers, das Toreschießen und Herausholen von Chancen, erfüllt, kann Thomas Müller sehr variabel agieren – er hat keinen Zwang mehr, die Defensivarbeit eines anderen zu erledigen oder Tore erzielen zu müssen und man merkt, dass er davon profitiert. Seine unterschiedlichen Fähigkeiten kann er nun bewusst zu verschiedenen Zeitpunkten ins Spiel miteinbringen, um seinen Gegenspieler zu überraschen und sich selbst das Leben einfacher zu machen.
Ob als klassischer Flügelstürmer, inverser Winger oder Schattenstürmer, Müllers Freirolle und Stärke kann durchaus auf die Veränderung Gomez‘ zurückgeführt werden, der ihm Räume öffnet – und umgekehrt. Ohne Ball gehört der junge Bayer nämlich mit zu den besten Spielern dieses Planeten, trotz seiner Jugend. Sei es, wie er durch seine Läufe in die Tiefe die gegnerische Abwehr aus der Orientierung bringt oder seinen Gegenspieler bei dessen Offensivvorstößen behindert, nahezu jeder Aspekt ist auf höchstem Niveau. Kaum ein anderer Spieler versteht es, seinem Gegner durch das Einsetzen seines Körpers den Ball so effizient abzunehmen oder mit seiner Dynamik den Gegner frontal statt seitlich zu attackieren und somit zumindest den vertikalen Passweg zu sperren. Nicht nur Mario Gomez hat sich in seinem Spiel entwickelt. Ebenso kann man Fortschritte bei Müller erkennen, der sich stetig verbessert und eine wichtige Größe bei den Bayern geworden ist.
Bayerns Rhythmuswechsel
Ein weiterer kollektiver Punkt bei den Bayern ist ihr neuentdeckter Rhythmuswechsel im Offensivspiel. Unter van Gaal war man zwangsweise ununterbrochen auf einen dominanten Spielstil getrimmt worden, dies fällt unter Heynckes weg – und äußert sich sehr positiv.
In den ersten Minuten des Spiels wartete man noch ab, später konzentrierte man sich auf schnellen Umschaltfußball, in der zweiten Hälfte war man klar ballbesitzorientiert. Doch nicht nur in abgegrenzten Phasen des Spiels konnte man solche Unterschiede erkennen, die Bayern waren auch während weniger Minuten instinktiv in der Lage, mithilfe ihrer Pässe und Läufe den Rhythmus zu verändern. Defensiv geschah das durch das Verschieben der Höhe des Pressing und die unterschiedliche defensive Grundformation (Wechsel von 4-2-4-0 und 4-2-3-1, teilweise Ansätze von 4-3-3 und 4-3-3-0 zu erkennen), offensiv nutzte man die Stärken einzelner Spieler , um das Tempo zu variieren.
Unter hohem Druck des Gegners spielte man risikolos, band Neuer ins Spiel ein und die Außenverteidiger agierten wie auch Schweinsteiger etwas tiefer. Sobald der Druck etwas nachließ, agierten alle drei Spieler höher. Unter sehr wenig gegnerischem Forechecking verlagerte man das Spiel mit Ball sogar an die Grenze zum letzten Drittel und nutzte die beiden Sechser als Durchlaufsposten, während die Innenverteidiger eine Art Neuer-Ersatz gaben und das Spiel tief machten. Man tastete sich mit nur leicht diagonalen Pässen nach vorne oder nach hinten. Bei sehr hohem Druck wurden vertikale Rückpässe eingestreut, bei sehr niedrigem suchte man die Lücke für einen tödlichen Pass. De facto spielte man weder zwangsweise nach vorne noch ballbesitzorientiert, man versuchte das richtige Maß zwischen einem möglichst risikofreiem Spiel und dynamischen Offensivbewegungen zu finden.
Lob an Jupp Heynckes, aber keine (große) Kritik an Mancini
Anbei sei ein Lob an Jupp Heynckes gerichtet, der eine gute Mannschaft übernahm und sie zu einer tollen gemacht hat. Die Installation kleinerer Änderungen und Anpassungen war erfolgreich, ging zügig vonstatten und scheint in Bestbesetzung derzeit kaum einem Gegner den Hauch einer Chance zu überlassen. Viel Kritik wird allerdings auf seinen Gegenüber einprasseln, besonders aufgrund seiner Startformation und den Einwechslungen.
Dennoch möchte Spielverlagerung hier Stellung beziehen, denn mit einem streikenden Tevez und einer erfolgreichen Formation aus dem Liga-Alltag waren beide Entscheidungen begründet und verständlich. Das größte Problem liegt im zwischenmenschlichen Bereich. Taktisch gab es zwar Fehler Mancinis, doch in Anbetracht des Kontextes sind sie alle mehr oder weniger verständlich und logisch zu begründen – Manchester Citys Problem liegt in der Berufsauffassung mancher Akteure, die in der heimischen Liga problemlos eine Mannschaft nach der anderen in Grund und Boden spielen, aber gegen Topteams die Defensivarbeit oder eine Einwechslung verweigern.
Fazit
Ein tolles Fußballspiel mit Chancen auf beiden Seiten und einer hohen Intensität endete mit einem Sieg für den deutschen Vertreter. Das zehnte Spiel ohne Gegentor sorgte für eine Niederlage Manchester Citys, die trotz einer fragwürdigen Entscheidung des Schiedsrichters mehr als verdient war und sogar hätte höher ausfallen können. Ein Video mit allen Torszenen gibt es bei Sky in der Mediathek.
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Gast 23. Oktober 2011 um 01:20
Vielen Dank für diese sehr detaillierte Analyse! Das macht viele Aspekte des Spiels sehr viel klarer, vor allem weil der Beginn des Spiels so gar nicht nach einem Sieg für Bayern aussah.
Schade, dass in den dt. Medien so wenig auf Taktik eingangen wird.
Sozusagen in eigener Sache:
Was mir bei den „Analysen“ anderer Medien der Spiele von Bayern und der Nationalmannschaft immer wieder auffällt, ist eine deutliche Diskrepanz in der Bewertung der Rolle von Bastian Schweinsteiger.
Von „Weltklasse“ bis „überbewerteter Mitläufer“ ist da alles dabei!
Ich denke, hier wäre eine Spieleranalyse schon hilfreich.
Was genau macht Schweinsteiger aus, und was veranlasst Heynckes und Loew, ihm in beiden Mannschaften eine so herausragende Rolle zu geben?
hefewetz 30. September 2011 um 12:01
Ich bin schwer beeindruckt von diesem mächtigen Artikel. Die Lektüre hat zwar viel Zeit gekostet aber unheimlich viel Inhalt vermittelt. Teilweise habe ich mich gefragt ob ich überhaupt das geliche Spiel gesehen habe. So viele Details. Aber das passt schon alles. Doch doch. Weiter so.
Soppi 29. September 2011 um 21:58
Muss sagen eine sehr Starke und wie ich finde zutreffende Analyse!!!
Da wird es doch mal Zeit das einer an Deine Tür Klopft und sagt “ Meiner ab in die Analyseabteilung der Bundesliga“!!
Respekt…!!!;-)))
Persönlich muss ich sagen ob das Abwarten gewollt war …naja man weiß es nicht. Für mich war das genau das Problem. Die Moral von Man City…eine zusammengekaufte Mannschaft mit 12 Fremdsprachen und einem Italienischen Trainer( der wie ich glaube ein sehr Guter seiner Zunft ist) das wird noch richtig Arbeit diese Mannschaft zu formen das kann dauern. Bis da einer für den anderen läuft…Man City hatte zwar am Anfang großen Druck aufgebaut aber dann…naja wie gesagt die Bayern hätten sich über einen Elfmeter usw…nicht beschweren dürfen.
Feuertaufe bestanden…wie bekommt man so eine Scharfsinnige Analyse hin???
Egal super geschrieben bin schon immer gespannt hier die Analysen zu lesen weiter so…
RM 29. September 2011 um 16:34
Nein, meine Bildquelle war die des Fernsehens bzw. sogar auf einem relativ kleinen Bildschirm.
Falls man allerdings Probleme mit der Analyse hat, so bieten sich folgende Dinge an:
– Notizen
– Aufnahme des Spiels und wiederholtes Ansehen
– HZ-Zusammenfassung
– Taktiktafel oder Blatt Papier, wo man zuerst die Grundpositionen bereits vor dem Spiel niederlegt und im Laufe des Spiels nach Bauchgefühl ergänzt, seien es Laufwege oder positionelle Verschiebungen.
– usw. usf.
Bei Interesse können wir bei sv.de auch eine genaueren Beitrag dazu schreiben.
juwie 29. September 2011 um 19:57
So einen Artikel „Wie fange ich an, ein Spiel zu Hause mal selbst zu analysieren?“ fände ich super!
44² 29. September 2011 um 22:07
Ich halts auch für das wertvollste, sich ein Spiel mal mehrfach anzuschauen. Am besten am Rechner, mit Anhalten und Zurückspulen und ganz genauer Betrachtung von interessanten Szenen, oder auch mal phasenweise halbe Geschwindigkeit laufen lassen etc.
Meiner Erfahrung nach bringt einmal genau kucken mehr für die persönliche „Spielübersicht“ als etliche verschiedene Spiele nur einmal in Echtzeit zu schauen.
Diether R 30. September 2011 um 03:15
Auch wenn mir Manchester City an manchen Stellen zu schwach wegkommt, ist die Analyse wirklich wohl toll. Du hast zwar wirklich von Manchester City bisher geschrieben aber diesmal hast du dich übertroffen, wohl dank den guten Kenntnissen von Bayern. Jedenfalls, ich liebe deine taktischen Analysen, und die Arbeit verdient wirklich jeden Lob. Nur wenigen haben könnten Man City so gut erklären. Würde mir wünschen dass du alle deren Spiele taktisch darstellt, vielleicht könnte ich ein word mitreden ich bin ja jedesmal im Stadion.
hackentrick 30. September 2011 um 10:43
>Bei Interesse können wir bei sv.de auch eine genaueren Beitrag dazu schreiben.
Ich hätte Interesse, und ich glaub ich bin damit nicht alleine. Würde mich freuen in Zukunft einen Beitrag dazu lesen zu können.
Vielen Dank + weiter so!
Pippo 29. September 2011 um 15:25
Wirklich toller artikel! ich bin ein grosser fan eurer seite geworden, respekt.
die frage von hackentrick hab ich mir auch schon gestellt, und würde mich brennend interessieren.
Robbery 29. September 2011 um 14:28
Sehr gelungene Analyse! Eine der besten überhaupt!
Ich glaube auch das die Bayern am Anfang ihre Schwierigkeiten hatten, allerdings genau im richtigen Moment das wichtige 1:0 gemacht haben.
Und wie sie das „offensiv problem“ mit Robben, Ribéry, kroos Und Müller lösen wollen , bin ich gespannt! Einerseits ist Robben rechts Weltklasse, aber Müller hat in den letzen spielen auch sehr gut dort gespielt! Ribéry ist Links gesetzt. Und kroos…? Naja. Also er ist schon seeehr stark, allerdings Müller effektiver.
Ich glaub am besten ist;
Ribéry – Müller – Robben oder
Ribéry – kroos – Müller …
hackentrick 29. September 2011 um 09:21
Top! Bin begeistert von der fabelhaften und ausführlichen Analyse, vielen Dank!
Eine Sache würde mich aber interessieren. Was ist die (Bild)Quelle für deine Analyse?
Mir fällt es immer schwer anhand der üblichen Fernsehbilder taktisches Verhalten eines Spielers oder gar einer ganzen Mannschaft über 90 Minuten zu beurteilen.
Hast du das Spiel im Stadion verfolgt, oder hattest du vielleicht ein Bild mit „Draufsicht“ ?
Robert 28. September 2011 um 23:49
RM, Respekt! Ich muß mich da unbedingt dem allgemeinen Tenor anschließen. Vielen Dank für die sehr interessante Analyse.
Auffällig waren die Anfangsschwierigkeiten der Bayern mit der unorthodoxen Offensivformation von City. Mit ihren vertikalen Bewegungen haben es Dzeko und Agüero immer wieder geschafft die Innenverteidiger nach außen zu ziehen um im Zentrum Lücken für die beiden relativ zentralen offensiven Mittelfeldspieler zu schaffen. Das hat ein wenig gedauert bis die Übergabe in der Bayerndefensive hier richtig geklappt hat.
Ebenso die Schwierigkeiten mit dem Offensivpressing von City. Auch das hat eine zeitlang gebraucht bis sie sich darauf einstellen konnten. Mein Eindruck war das hier die Intensität und die Disziplin mit der die Engländer das Offensivpressing durchgeführt haben immer mehr nachgelassen hat. Ich frage mich ob es geplant war insbesondere am Anfang extrem Druck zu erzeugen um die Bayern zu beeindrucken oder hat einfach die Laufbereitschaft und Konzentration sukzessive nachgelassen?
Wie ist inzwischen die Linkslastigkeit des Bayern-Offensivspiel zu bewerten? Wenn ich es richtig in Erinnerung habe hast Du gegen Gladbach angemerkt dass Heynckes die Asymmetrie gegen Topteams in Griff kriegen muß.
Franck 28. September 2011 um 17:30
Ich bin schwer beeindruckt, wieviel Qualität hier geboten wird. Da kann sich der herkömmliche Journalist ein paar Scheiben von abschneiden. Eine überragende Analyse im Umfang einer Diplomarbeit. Hab als Bayernfan hier und heute noch viel dazu gelernt. Vielen dank dafür und mehr davon!!
Louis 28. September 2011 um 17:19
Wenn auch der Artikel schon sehr ausführlich und sehr gut ist, so hätte ich an der Stelle doch vielmehr als eine Beschreibung der Rollen der Spieler (wenn auch sehr interessant) einen Kommentar erwartet, der darauf eingeht, dass wiederum ein 4-2-3-1-System gegen ein 4-4-2/4-2-2-2 gewonnen hat. Ist euch das Thema zu „ausgelutscht“?
Die Erklärungsleistung wird ja weitgehend erbracht durch die Schilderung der Ergänzung von Schweinsteiger durch Gustavo und Kroos im MF, sowie der Rolle der Außendreiecke Lahm/Ribéry/Schweinsteiger und Rafinha/Gustavo/Müller bei der Neutralisierung von Silva und Nasri. Aber sind dies nicht alles Folgen der Überzahlsituationen eines 2-3 gegen ein 2-2 Mittelfeld, jeweils unterstützt durch die AVs und eben durch Bayern sehr gut umgesetzt?
Ich frage mich, wie sich das Spiel entwickelt hätte, wenn Man.City in einem 4-5-1, also ebenfalls im 4-2-3-1 oder eben gar im 4-3-2-1 angetreten wäre und denke schon, dass es dann ein ausgeglicheneres Spiel gewesen wäre: City hätte den Ball besser durchs Mitteldfeld bringen können und Bayern hätte größere Probleme gehabt, selbiges zu tun.
Vielleicht kann man sagen: City hat sich überschätzt, in dem man glaubte, mit einem Vierer-MF gegen ein Fünfer-MF von Bayern bestehen zu können (wobei im Artikel ja auch gesagt wird, dass Aguero mehr hätte nach hinten mitarbeiten sollen).
datschge 28. September 2011 um 18:22
Das ist der klassische Erklärungsansatz, der die Ereignisse des Spiels aber nicht wirklich trifft, da Nasri und Silva beide einen starken Zug in die Mitte hatten. Damit war ńicht wie impliziert die Unterzahl im zentralen Mittelfeld wirklich das Problem, sondern, wie auch im Artikel gut herausgearbeitet, die Vernachlässigung der Defensivarbeit und der Flügel von Nasri und Silva. Nur wenn sie die Flügel gehalten hätten, wären die klassischen Probleme eines 4-4-2 gegen 4-2-3-1 in Reinform zu Tage getreten. So war das viel stärker Situations- und Personenbedingt.
Marius 28. September 2011 um 14:49
Wow! Hinter diesem genialen Artikel steckt bestimmt eine Nacht ohne Schlaf voll hochkonzentrierter Arbeit, während der Rest der Welt pennte.
Ich hoffe, Ihr merkt auch am super Feedback zu dieser Hammeranalyse, dass sich DAS allemal gelohnt hat.
Besten Dank!
Jojo 28. September 2011 um 14:10
Also es liegt sicher auch daran das ich Bayern-Fan bin, aber mich hat noch nie eine taktische Analyse so gefesselt. Mit taktischem Tiefgang und Feinheiten, trotzdem leicht verstäönmdlich. Sehr gute Arbeit, kleinere Fehler in der Grammatik verzeiht man aufgrund der schnellen Veröffentlichungen sehr gerne 😉 .
Toller Artikel, hat mir auch neue Horizonte und Blickwinkel auf die Rolle bestimmter Aktuere geöffnet. Tolle Arbeit, vielen Dank.
Sinc 28. September 2011 um 13:49
Eine sehr lesenswerte Analyse. Besten Dank dafür.
SchottischeFurche 28. September 2011 um 11:33
als erstes erstmal großes lob für eure seite und sehr schöne analyse.
aber was mich interessieren würde ist was man macht wenn robben wieder fit ist. wie du ja schon geschrieben hast ergenzen sich kroos und schweinsteiger immer besser. müller ist v.a. wegen seines spiels ohne ball für das bayernspiel immens wichtig. sprich ich sehe müller mittlerweile gegenüber robbe im vorteil als ra auch in ergänzung mit rafinha. wie seht ihr das?
datschge 28. September 2011 um 12:18
Heynckes wird wie gehabt radikal (und vom Gegner abhängig) routieren. Wie er gedenkt, vorzugehen, wenn mehrere für die selbe Position geeignete Spieler fit sind, sieht man ja bereits sehr gut an den Spielerpaaren Luis Gustavo/Tymoschuk und Rafinha/Boateng. Die Saison ist noch lang.
Kchamp 28. September 2011 um 11:31
Sehr gute Analyse. Schlüsselpunkt des Erfolgs war das Standhalten in den ersten 30 Minuten der Partie wo Manchester sehr aggressiv agierte und früh auf den Ball ging. Der Führungstreffer nahm dann allmählich die Nervösität von den Spielern des FCB. Nach dem 2:0 war jeder Zweifel über einen möglichen Sieg zerstört wurden. Dementsprechend wurde auch in der 2. HZ aufgetrumpft. So eine starke Bayernmannschaft gabs lange nicht mehr.
FernglasFCB 28. September 2011 um 11:27
„Mancini added: „For the first change, I decided to change Edin with Nigel because I wanted to make sure we didn’t concede a third goal as we were 30 minutes to the end. „
Tery Whenett 28. September 2011 um 11:08
Sehr schöne und tiefgehende Analyse. Möchte eure Seite – dank Artikeln wie diesem – nicht mehr missen.
Wie Andi schon gesagt hat: denunzieren sollte man Ribery wirklich nicht, reduzieren sollte in dem Kontext aber passender sein 😉
Andi 28. September 2011 um 10:14
Riberys Leistungen muß man nicht denunzieren. Die sieht man ja im Fernsehen 🙂
Marco 28. September 2011 um 09:51
Super Artikel. Speziell die Ausfürungen zu den Spielern waren sehr interessant.
Aber in Zukunft bitte die beiden Wörter „Momentum“ und „fluid“ aus den Artikeln verbannen. Die passen nicht und wirken äußerst ungelenk. So dass man den sinn erahnen muss.
ThomasT 28. September 2011 um 09:41
Wow, so kurz nach dem Spiel solch eine umfassende Analyse: Maximaler Respekt! Danke auch für die Erklärung der Auswechlungs Dzekos für De Jong. Damit konnte ich während des Spiels überhaupt nichts anfangen, aber Deine Erläuterung macht Sinn.
Ich hatte wie firedo allerdings auch eher das Gefühl, dass die anfängliche Überlegenheit City’s der Nervösität der Bayern und dem extremem Pressing geschuldet waren und weniger eine gezielte taktische Einstellung. Aber wie das Spiel nach und nach gedreht wurde war beeindruckend und die Dominanz in der 2. Hälfte beinahe erschreckend.
Und da es erst am 17.Spieltag gegen den FC geht ist zunächst auch kein Ende der bayrischen Herrlichkeit in Sicht.;-)
j4g0 28. September 2011 um 09:36
Danke für die gelungene Analyse
Zur Kritik an Mancini
Nachdem nicht nur einige englische Experten sondern auch Mancini selbst gesagt hatten, dass sie das Spiel gewinnen wollten aber nicht müssten, hatte ich (und besagte Briten auch) ehrlich gesagt von vornherein mit dem 4-3-2-1 gerechnet. Wenn man allerdings den verlauf der ersten Halbzeit betrachtet hat Mancini wohl im Grunde richtig agiert und wir dürfen froh sein, dass in der starken Phase der Citizens nicht das Tor durch Dzeko gefallen oder ein Elfmeter gegeben wurde, denn dann wären wohl die von dir angesprochenen psychologischen Probleme Cities nicht zutrage getreten.
Kasilibum 28. September 2011 um 09:22
Manchester kam mir zu Beginn gar nicht so dominant/stark, sondern extrem gehetzt und deshalb nur mittelmäßig gefährlich vor. Allerdings habe ich das Spiel auch nur ruckelnd und mit Aussetzern gesehen und deshalb einen falschen Eindruck bekommen.
Schöner Artikel und angenehmer Schreibstil. Die vielen Rechtschreibfehler sind wahrscheinlich der späten Stunde des Entstehens geschuldet, aber die könnte man ja unter Umständen nach dem Ausschlafen beheben. 🙂
Stefen 28. September 2011 um 08:59
Nicht nur ein langer, ein großer text! Danke!
„desweiteren hilft er im Spielaufbau und lässt extrem wenig Bälle fangen.“
Müßte es nicht „fallen“ heißen?
firedo 28. September 2011 um 08:27
Wow – Ein ganzschön langer Text. Da schleichen sich zwangsweise einige Satzbau und Grammatikfehler ein.
Aber eine inhaltliche Frage hätte ich auch: Woraus schließt du, dass die bayern sich in den ersten Minuten bewusst zurückhielten, und vom Ballbesitz orientiertem Fussball absahen? In meinen Augen wurden sie mehr oder minder überrannt am Anfang. Es ist ja glaube ich nciht immer alles nur geplant.