Schweden – Deutschland 3:5

Deutschland beendet mit einem Sieg die WM-Qualifikation und fährt ohne Pflichtspielniederlage nach Brasilien. Dass es trotzdem ein torreiches Spiel wurde, lag an konsequenten Schweden und einer deutschen Mannschaft, die immer noch im Findungsprozess scheint.

In der Friends Arena in Solna musste Deutschland mit einem anfangs pressingstarken Gegner und fehlender Kompetenz im letzten Drittel fertig werden. Die schwindenden Kräfte der Skandinavier und eine zunehmend selbstbewusste Elf schlugen allerdings im zweiten Spielabschnitt mit vier Treffern zu.

Löws Änderungen

Grundformation zu Spielbeginn

Grundformation zu Spielbeginn

Im Vergleich zum Duell gegen Irland in Köln nahm Trainer Joachim Löw nur leichte Veränderungen bei seinem Team vor. Der gelbgesperrte Khedira, der am letzten Freitag noch als alleiniger Sechser agierte, fiel aus der Mannschaft. Dafür sollten Schweinsteiger und Kroos eine Doppelsechs bilden, wobei Letzter häufig nach vorn zog. Anstatt des mehr oder weniger verschenkten Özil auf der Neun durfte sich der Gladbacher Max Kruse beweisen. Hummels war neuer Nebenmann von Boateng und entlastete diesen beim Spielaufbau.

Beim Gegner aus Nordeuropa musste Trainer Hamrén sowohl auf Ibrahimovic in der offensiven Freirolle als auch auf Wandspieler Johann Elmander verzichten. Er behielt aber seine Grundformation bei und die Schweden positionierten sich in einer Mischform aus 4-4-2 und 4-4-1-1. Beide Viererketten sollten stets einen engen Abstand halten, der zuweilen auf unter zehn Meter beim kollektiven Zurückziehen zusammenschrumpfte.

Hohes Pressing bei Schweden…

Die ersten 25 Minuten waren die Schweden darauf bedacht, sehr intensiv und früh gegen den deutschen Spielaufbau zu pressen. Angreifer Tobias Hysen übernahm dabei die ersten Attacken gegen die beiden Innenverteidiger. Da sowohl Boateng als auch Hummels die ersten Bälle spielen konnten, war Hysens Pressing mit einem enormen Aufwand verbunden. Er wurde partiell von Ola Toivonen, wobei dieser sich häufiger hinter die zweite deutsche Linie zurückfallen ließ, um beispielsweise Schweinsteiger früh unter Druck zu setzen, unterstützt. Hinter den beiden Schweden formierte sich dann des Öfteren eine Fünferreihe, wobei einer der Innenverteidiger zentral aufrückte. Diese scheinbar lückenlose Formation machte es dem deutschen Aufbau umso schwerer, sofern die erste Pressingwelle überspielt wurde.

…und Deutschlands Reaktion

Obwohl die deutsche Mannschaft eine Passquote von rund 91% in der ersten Halbzeit aufwies, ergaben sich vor allem in der Anfangsphase viele Sicherheitsbälle. Selten kam es zu Situationen, wo vertikal durch die zweite schwedische Reihe durchgesteckt werden konnte, um den Ball hinter die Mehrheit der Gegner zu bekommen. In dieser Phase wirkte die deutsche Zentrale überfordert und im Positionsspiel nicht stimmig. Schweinsteiger positionierte sich vor die Abwehr. Kroos pendelte zwischen Doppelsechs und der offensiveren Halbposition. Özil verschanzte sich auf Halbrechts oder direkt auf der rechten Seite und war nicht der zentrale Anspielanker.

Bei weit aufgerückten Schweden griffen Hummels und Boateng häufiger zum Mittel des langen Balls. Da partiell die Hinterräume verwaister wirkten, versuchten sie diese mit einigen Vertikalbällen zu bespielen. Allerdings ist dieses Mittel in der deutschen Mannschaft eher unüblich und meistens konnte daraus nichts gewinnbringend initiiert werden.

DFB-Elf findet zum eigenen Spiel

Neben den anfänglichen Problemen ergaben sich gegen den Ball erneut einige sichtbare Schwächen. Deutlich wurde dies beispielsweise beim ersten Treffer durch Hysen. Ein langer Torwartabschlag, eine Kopfballablage und ein guter Schnittstellenpass genügten für die schwedische Führung. Jansen und Schweinsteiger attackierten nicht intensiv genug den Ballführenden und Hysen lief in der Lücke zwischen Lahm und Boateng in den freien Raum. Dabei war die Abstimmung zwischen Außen- und Innenverteidiger nicht optimal. Der Kapitän ließ den schwedischen Angreifer ziehen und wollte ihn wohl an Boateng übergeben, allerdings befand sich der Gegenspieler in dessen Rücken, wobei nicht einmal klar war, ob der Innenverteidiger ihn überhaupt wahrnahm.

Nach der ersten Hälfte der ersten Halbzeit gewann das Spiel der Deutschen dann an Stabilität, was an einer flexibleren Raumaufteilung und den nicht mehr so aggressiv pressenden Schweden lag. Es schien so, als würden es die Gastgeber nun mehr über Raumverengungen versuchen, indem vor allem die Viererkette stärker zurückrückte und dadurch natürlich eher zusammengezogen wurde. Davor konzentrierten sich meist drei Mittelfeldspieler im Zentrum. Der ballferne Flügelspieler rückte eher ein. Zusätzlich fiel Toivonen zunehmend nahe vor Källström und Elm.

Trotzdem gelang es der Mannschaft von Joachim Löw immer häufiger längere Ballstafetten nach vorn zu produzieren. Dabei rückte Boateng bei längerem Ballbesitz als eine Art zweiten Sechser neben Schweinsteiger auf und unterstützte diesen bei der Ballverteilung. Özil wich auf eine Seite aus und versuchte dort Überzahlsituationen zu nützlichen Ergebnissen zu bringen. Er dirigierte damit, über welche Außenbahn es in der jeweiligen Phase verstärkt zu laufen hatte. Vor der Halbzeitpause konzentrierte sich der Arsenal-Profi auf die rechte Offensivseite und Müller rückte dafür ins Zentrum und versuchte Max Kruse zu unterstützen, der es zu anfangs als alleiniger Spieler, der Bälle festmachen sollte, schwer hatte.

Blieb Özil im Halbraum, hatte Lahm die komplette Außenbahn für sich und der Kapitän schuf die notwendige Breite. Da die Schweden häufiger verengten und die strikte Mannorientierung aufgaben, ließen sie Lahm unbeachtet außen stehen. Auffällig war, dass auf der anderen Seite die deutsche Mannschaft weniger flexibel schien. Schürrle und Jansen bespielten die Bahn eher mit konventionellem Hinterlaufen und Doppelpässen. Von dieser Seite kamen folglich auch mehr Flanken, die allerdings nicht verwertet werden konnten.

Mit Max Kruse setzte Löw auf einen „fluiden Neuner“, wie ihn Streich noch zu Freiburger Zeiten betitelte. Kruse war weder der perfekte Wandspieler, noch der Brachialangreifer, der die Flanken hätte verwerten können. Da er in der Anfangsphase wenig im Offensivspiel eingebunden war, zog er sich weiter zurück und bat sich als zusätzliche Anspielstation an. Da er mit zunehmender Spielzeit von Müller unterstützt wurde, setzte das deutsche Team trotzdem die Abwehrzentrale unter Druck und zwang zudem die beiden zentralen Mittelfeldspieler Schwedens zu verstärktem Arbeiten in noch tieferen Räumen. Källström und Elm konnten sich nicht mehr uneingeschränkt auf das Attackieren von Kroos oder Özil und das Zustellen der Passwege konzentrieren. Insgesamt brachte das Einrücken Müllers das schwedische Konstrukt ins Wanken, was in der zweiten Halbzeit durch Götze weiter ausgenutzt wurde.

Deutschland marschiert durch die Reihen

Schweden baute kurz vor der Halbzeit kurzfristig den Vorsprung auf zwei Tore aus, nachdem man am Mittelkreis den Ball behaupten konnte und Boatengs Herausrücken aus der Kette nutzte. Hummels und Lahm schienen irritiert durch das Vorgehen ihres Nebenmanns, wodurch Kacaniklic durchstarten und vollenden konnte. Özil verkürzte kurz darauf.

Nach der Pause behielt Schweden seine Defensivstrategie bei. Zwei eng stehende Viererreihen versuchten immer hinter dem Ball zu sein. Der Gegner durfte davor den Ball lange herumschieben. Der ballnaheste Schwede rückte kurz raus ohne wirklich aggressiv auf den Ballführenden zu gehen. Lücken ergaben sich so gut wie keine. Erst eine Situation wie in der 52. Minute konnte diese Gegebenheit aufbrechen. Dabei schüttelte Schürrle bei der Ballannahme auf der linken Seite zwei Gegenspieler ab. In diesem Moment wollte Rechtsverteidiger Bengtsson seinem Vordermann helfen und früh im Rücken von Schürrle stehen, der aber mit einer kurzen Drehung und Ballmitnahme per Hacke viel freien Raum schuf und den Ausgleich einleitete.

Das Selbstbewusstsein der deutschen Mannschaft wuchs augenscheinlich, zumal das Verhalten bei zweiten Bällen aggressiver wurde und man noch strikter den Spielaufbau der Gastgeber stören wollte. So kam es auch zum 3:2-Führungstreffer, wobei Schürrle für die erste Pressingwelle einrückte und einen schwachen Pass des Nürnbergers Per Nilsson abfing und daraufhin durchstartete.

Erik Hamrén brachte kurz darauf Anders Svensson für das zentrale Mittelfeld und wollte damit selbst eine höhere Ballsicherheit schaffen. Aber die DFB-Elf spielte ihren Stiefel herunter und zog die eigene Ballbesitzdominanz durch. Die beiden schwedischen Viererketten wurden zusehends durch das ständige Anlaufen der Ballführenden zermürbt. Die Gäste setzten sich in der gegnerischen Hälfte fest und Kruse sowie Özil oder der eingewechselte Mario Götze boten sich vor Schwedens Abwehrreihe zum Prallen oder schnellen Weiterleiten auf die Außenbahn an.

Zudem pressten die vorderen Spieler intensivst auf die verunsicherte letzte Reihe der Blågult, was in der 66. Minute einen Ertrag brachte. Antonsson verlor in diese Szene die Ballkontrolle und konnte sich nicht gegen das schlagartige Pressing von Kruse und Götze wehren, wodurch das Spielgerät tief in der schwedischen Hälfte erobert werden konnte und auf Schürrle durchgesteckt wurde. Ein schöner Schuss des Chelsea-Spielers von der Strafraumgrenze beendete schließlich den Torreigen, nachdem Hysen zuvor bei einem Freistoß eine Unaufmerksamkeit der Deutschen nutzte und durch schnelles Einlaufen verkürzt hatte.

Grundformation ab der 75. Minute

Grundformation ab der 75. Minute

Lahm auf der Sechs

Interessant war in der zweiten Halbzeit zu beobachten wie sich die nominelle Doppelsechs während des Spiels weiter entwickelte. Kroos‘ Drang über die halblinken Räume sich verstärkt nach vorn zu orientieren trieb ihn häufig auf eine Höhe mit Özil. Währenddessen versuchte sich Schweinsteiger als alleiniger Mann vor der Abwehr und verstärkten Bewegungen in der Horizontalen. Auffällig wurden Schweinsteigers verstärkte Pressingaktivitäten und seine Bewegungen gegen die schwedische Zentrale. Natürlich hingen viele erfolgreiche Balleroberungen und Eindämmungen gegnerischer Offensivbemühungen auch damit zusammen, dass die Skandinavier kraft- und ideenlos wurden. Das eigentlich ballsichere Dreieck Källström-Svensson-Toivonen war allerdings ein zunehmend gutes Opfer für deutsche Pressing- und Gegenpressingaktionen.

Nach rund 75 Minuten nahm Löw Max Kruse vom Platz und brachte Höwedes, wodurch eine größere Rochade in der Grundformation ausgelöst wurde. Lahm rückte dabei auf die zuletzt bayernübliche Sechserposition. Schweinsteiger schob auf Halblinks und Özil ging wieder auf die Neunerposition. Kroos befand sich in seinem Schatten und Götze sollte positionsgetreuer auf der rechten Seite bleiben. Natürlich lassen sich wenig Aussagen darüber treffen, inwieweit diese Doppelsechskombination gewinnbringend wäre. Lahm hatte in der Schlussphase viele Ballkontakte und übernahm die Rolle des ersten Ballverteilers und Ballabholers im Mittelfeld von seinem Bayernkollegen. Schob Höwedes wiederum weit nach vorn, setzte sich der Kapitän auf die gewohnte Rechtsverteidigerposition ab.

Fazit

Erst vor Kurzem veröffentlichte RM einen Beitrag zur „Falschheit“ in der Taktik und im Zusammenhang mit dem vermeintlichen Mangel an klassischen Neunern im aktuellen DFB-Aufgebot wird in den Medien häufiger darüber diskutiert, inwieweit es auch Löw mit einem „falschen Neuner“ probieren sollte. Dies tat er aber in beiden WM-Qualifikationsspielen dieser Tage nicht. Weder Özil noch Max Kruse fungierten beziehungsweise erfüllten diese „falsche“ Rolle. Beide interpretierten ihre Position in der Mehrheit der Spielzeit als vordere Offensivspitze und ließen sich nur situativ fallen. Kruse fehlt es natürlich neben der Abstimmung mit seinen Teamkollegen auch zuweilen noch an der Idee, wie er sich in das System einfügen sollte. Aber obwohl er selbst wenig Torgefahr ausstrahlte, war er an vielen Ballweiterleitungen beteiligt und konnte im Verlaufe des Spiels häufiger den Ball für Nachrückebewegungen festhalten. Zudem initiierte er gerade in der zweiten Halbzeit einige effektive Pressingsituationen.

Philipp Lahm: Das Spiel im letzten Drittel. Wir haben Übergewicht, kommen immer wieder durch, aber es fehlt der entscheidende Pass teilweise.

Trotzdem fiel in einigen Phasen auf, dass die brachiale Balldominanz selten in gefährliche Situationen umgewandelt werden konnte. Die Gastgeber hatte sich rasch auf die Zirkulationen eingestellt und liefen zuweilen nur an, ohne wirklich wirksam zu werden. Dies reichte aber, um den Ball möglichst weit vom Tor von Wiland fern zu halten. Erst das verstärkte Einrücken von Müller brachte mehr Druck auf die skandinavische letzte Reihe und zudem mehr Anspielstationen für Kroos und andere, die mit dem Ball am Fuß Optionen suchten. Dieser Punkt ist sicherlich auch auf eine gewiss fehlende Abstimmung zurückzuführen. Löw steckt allerdings auch in einer Zwickmühle. Zum einen kann durch den hohen Anteil an eigenem Ballbesitz der Gegner auf Abstand von Neuers Gehäuse gehalten werden. Allerdings ergeben sich dadurch selten provozierte zweite Bälle und Szenen, wo eine geordnete Defensive mit Zuteilungsproblemen zu kämpfen hat.

Die Schweden gehen mit einer Niederlage in die Playoff-Spiele. Das Fehlen von Freispieler Zlatan Ibrahimovic wurde für jeden Beobachter deutlich. Sein Ersatzmann Toivonen konnte diese Rolle nicht ausfüllen. Ibrahimovic spielt bei den Skandinaviern einen absoluten zentralen Anspielpunkt. Er bewegt sich in den zu bespielenden Halbraum oder koordiniert das Pressing oder lässt infolge von Fallbewegungen die Mannschaft zurückweichen. Dass der Mannschaft seine Präsenz abging, wurde gerade im zweiten Spielabschnitt deutlich, wo weder die Stabilität noch die richtige Idee bei eigenem Ballbesitz gefunden wurde.

Die Einwechslung des Altstars Svensson sollte die Ballsicherheit erhöhen, destabilisierte die schwedische Zentrale aber gleichfalls. Zugriffe blieben aus und der Mannschaft ging in der Arbeit gegen den Ball die Puste aus. Trotzdem sollte die Anfangsphase Erik Hamrén und sein Team positive Eindrücke für die Playoffs mitgeben. Bei aggressivem schwedischem Pressing hatten selbst so ballsichere deutsche Aufbauspieler Probleme.

Tom 21. Oktober 2013 um 15:50

Da will ich mal ein Thema ansprechen, was bisher noch gar nicht zur Sprache kam.
Nach meiner Meinung nach lief es in der ersten Halbzeit nicht so gut, weil Özil keine Partner fand, die mit ihm präzise durch die Engen spielen konnten. Die Schweden waren so aufmerksam, wenn es ins letzte Drittel ging. Mitspieler wie Müller zogen dann oft den Pass nach hinten vor oder versuchten ins Dribbling zu gehen wie Schürrle statt mit One-Touch-Fußball die Kompaktheit der Schweden zu durchbrechen. Mit der Einwechslung Götzes änderte sich das. Plötzlich kombinierten die beiden durch die engen Räume und es war nur eine Frage der Zeit wann der Ball im Tor der Schweden liegt.

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blub 21. Oktober 2013 um 17:05

Ja klar, mit mehr Zwischenraumspielern spielt man besser durch engen.
Es lag aber nicht allein an Götze. Zusätzliche faktoren waren imo: Kruse war vorher nicht gut eingebunden, da haben die Bewegungen einfach nicht gepasst ergo effektiv ein Spieler mehr. Die höhere Rolle von Kroos als „Anker“, das einegspielte Bayerndreieck mit Lahm/Schweini/Kroos, und die Schweden konnten dann einfach nicht mehr mithalten.

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Coarl 21. Oktober 2013 um 21:38

In HZ 1 kam so gut wie nie gefährlich in den Zwischenlinienraum. Ob das daran lag, dass Özil die Mitte verwaisen lies und fast nur auf den Flügeln zu finden war, oder ob Özil auf die Flügel auswich, weils durch die Mitte nicht klappte, kann ich nicht beurteilen.

So fehlte Kroos offensiv die Anspielstation (er spielte fast nur Seitenverlagerungen), und defensiv musste er einen deutlich größeren Raum abdecken, was auch mit ein Grund für die Gegentore war. Khedira hätte das mit seiner Dynamik wohl besser kompensieren können.

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Willibert 20. Oktober 2013 um 21:37

Die Nationalelf erinnert mich an die Fohlenelf von Mönchengladbach vor 1969 (sorry Leute, ich bin Jahrgang ´53). Die Gladbacher spielten auch einen herzerfrischenden Angriffsfussball, holten aber bis dahin keinen Titel, weil ihre Abwehr einfach zu löchrig war. Dann holte man die Abwehrspezialisten Sieloff und Luggi Müller. Und siehe da, 1970 + 1971 wurde man endlich Meister. Gibt es solche Spezialisten heute noch ? Ich meine, Hummels ist ein hervorragender Fussballer, aber er nimmt seine Abwehraufgaben m.E. nicht richtig wahr. Er treibt sich doch häufig mehr vorne als hinten rum. Vielleicht wäre er auf der 6 besser aufgehoben.

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DM33 18. Oktober 2013 um 12:11

Betreff: „Siegermentalität“

Also ich muss da immer an das Singen der Hymnen beim EM-Halbfinale gegen Italien denken. Während die Unsrigen allesamt aussehen wie Schüler aus einem Eliteinternat mit modisch aktuellen Frisuren und darauf bedacht sind, keine Fehler zu machen und taktische Vorgaben perfekt umzusetzen… sind die Italiener in den Krieg gezogen, O Patria. Spieler wie Balotelli oder auch Ibra und Drogba ziehen zusätzlich noch in ihren ganz eigenen Krieg. Mir persönlich war nach der Hymne klar, dass Italien dieses Spiel gewinnen wird, Taktik hin oder her, egal ob Kroos mehr rechts als in der Mitte gespielt hätte.
Wenn unsere Jungs vor dem Spiel so klinsmannmäßig gehört hätten, sie sollen Italien „durch die Wand knallen“, dann wären sie bei Pirlo und Rossi, der sich seiner Männlichkeit so sicher ist, dass er sich Teletubbies auf den Arm tätowieren kann, aber genau gegen die richtige Wand gelaufen.
Schweinsteiger ist nicht Effenberg. Das wissen wir doch schon längst. Und ich finde das gut so. Wir haben jetzt eine ganze Menge von technisch brillanten Spielern, die taktisch sehr clever spielen können, das ist unser Trumpf und man wird sehen, wie weit das bei einer WM führen kann.
Ich finde es deshalb aberwitzig, Yogi Löw vorzuwerfen, er würde keine „Siegermentalität“ in die Mannschaft bringen, weil er kann das bei dieser Mannschaft gar nicht. Ein Team mit Özil, Götze, Müller, Lahm und Reus wird niemals „über den Kampf zum Spiel finden“, die suchen ihre Dreiecke, spielen geduldig hinten rum und warten auf den Schnittstellenpass.

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karl-ton 18. Oktober 2013 um 16:13

Also, ich sehe beim Singen der Nationalhymne immer wieder, dass Singen nicht die Kernkompetenz der Mannschaft ist und die Spieler offenbar über genug Selbstreflexion verfügen um zu erkennen, dass sie besser nicht laut und falsch singen, wenn sie eine Kamera mit Mikro vorm Gesicht haben. Kluge Jungs.

Laut und schlecht singen mache ich nämlich auch ab und an unter der Dusche. Ich fühle mich hinterher nicht motivierter, habe aber erfolgreich alle Silberfische vertrieben. Ich vermute aber die Spieler anderer Mannschaften haben nur wenig mit den Silberfischen in meiner Dusche gemeinsam.

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HW 18. Oktober 2013 um 17:17

Für das Thema Psychologie bitte eine eigene Fußballseite aufsetzen.

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HW 18. Oktober 2013 um 17:25

PS Als ob über den Kampf ins Spiel zu finden das Indiz für „Siegermentalität“ ist. Holland hat’s im letzten WM Finale vorgemacht.
Wie wäre es mal mit „über die Taktik ins Spiel finden“. Das zeugt auch von Siegermentalität, zumindest solange man gewinnt.

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Coarl 19. Oktober 2013 um 08:53

Eier, wir brauchen Eier. 🙂

Spanien ist ja nur aufgrund ihrer Stimmgewalt und männchlichen Ausstrahlung Meister der Welt und Europas.

Da das ja Spielergebnis maßgeblich vom männlichen Habitus abhängt ist mir auch klar warum „Wir“ 2006 ohne den Titanen so kläglich gescheitert sind.

Um in BRA noch was zu reißen muss wenigstens Dieter Bohlen als Berater des DFB angestellt werden, um die gesangliche Spreu vom Weizen zu trennen.

(Ich glaube ich fütter gerade Trolle.)

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Aber… 22. Oktober 2013 um 11:19

In diesem Sinne ist es auch immer wieder toll, sich das WM-Finale 74 BRD-Holland anzusehen. WM im eigenen Land, für all die Bayern-Spieler sogar in der eigenen Stadt. kurzum das absolut Größte, was ein Fußballer überhaupt erleben kann… Dann also die Hymne der Niederländer. Gesangsbeigeisterung – sagen wir mal immerhin mittelmäßig. Dann die Hymne der Deutschen. Gesangsbegeisterung – mal gar nicht vorhanden. Da stehen diese elf deutschen (vaterlandslosen) Spieler vor ihrem größten Spiel – und jeder von ihnen weiß das genau – und stehen so da, wie man halt so da steht, wenn man steht… Und dann geht’s los. Der Franz spielt gleich zu Beginn ein paar lockere Larifari-Pässe… Und am Ende gewinnen diese heimatlosen Gesellen ohne Siegermentalität (= ohne Gesangsbeigesterung)…

Gegenfrage: Ist das eigentlich ein deutsches Kuriosum zu meinen, dass Spieler mit einer feinen Technik keinen ausgeprägten Siegerwillen haben oder ist dieser Quatsch anderswo auch verbreitet?

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karl-ton 23. Oktober 2013 um 18:47

Ist das eigentlich ein deutsches Kuriosum zu meinen, dass Spieler mit einer feinen Technik keinen ausgeprägten Siegerwillen haben oder ist dieser Quatsch anderswo auch verbreitet?

Meinem subjektiven Eindruck nach, ist Deutschland das einzige Land, wo sich der mainstream Fußball-Diskurs ausschließlich auf das Mentale beschränkt. Man hat da ja manchmal den Eindruck, dass die Spieler sich im Grunde nur auf den Platz stellen müssten und anstatt den Ball mit den Füßen zu berühren ab und an mal gegen einen Gegenspieler treten und ansonsten sich ganz stark auf den Sieg konzentrieren müssten.

Und meint man, dass Fußball vor allem mental stattfindet, dann zeigt sich ja auch nirgendwo besser die richtige Einstellung, als wenn man mal den Platz pflügt anstatt den Ball zu spielen.

Es gibt da sicher auch historische Gründe für. Das Ideal des deutschen Fans scheint ja auch nach 50 Jahren professionellem Spiel immer noch der Amateurspieler zu sein, der für seinen Verein brennt und aus der Region kommt. Und in allen theoretischen Sachen (okay, hauptsächlich in Englisch), die ich über Fußball gelesen habe, findet Deutschland ja auch erst seit etwa 2000 statt und war vorher mehr so eine Fußnote. Das hat in meinen Augen schon auch zu der Wahrnehmung beigetragen, dass man fußballerisch unterlegen war und immer über Kampf und Willen kommen muss. Musste man auch oft. Fragt sich nur, ob das so war, weil man meinte, dass das so sein müsste oder weil man tatsächlich musste, weil man nicht die Spieler hatte 🙂

Ausserdem ist ja Fußball bekanntermaßen auch ganz einfach (das Runde in das Eckige und ähnliche Bonmots) und auf gar keinen Fall intellektuell. Oder überspitzt mit Menotti: Deutschland erwartet Titel und rechten Fußball. Feine Technik stört da nur und Schönheit braucht – angesichts von Titeln die winken – keine Sau.

Also ja, das ist ein deutsches Kuriosum, auch wenn ich finde, dass das mentale oder psychologische in quasi überall überbetont wird.

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RM 23. Oktober 2013 um 19:17

Naja, in Österreich ist dieses Problem noch deutlich schlimmer. Taktik ist hier keine Randkomponente, sondern schlichtweg nicht existent in der Diskussion. Weder im Breiten- noch im Spitzenfußball. Im Breitensport wohl sogar noch eher. Wie man das wohl erklären kann? Dreißig Jahre lang funktionierten die Kurzpässe, die Spielintelligenz und der Ballbesitz bekanntlich herausragend, da gab es auch die einzigen Erfolge.

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karl-ton 23. Oktober 2013 um 19:47

Oh, stimmt. Die Österreicher spielen ja auch Fußball. Und ich bin mir sicher, dass es auch noch mehr eher kleine Länder gibt, die das so handhaben, die ich aber nicht kenne.

Hatten die Kurzpässe und die Spielintelligenz in Österreich nicht auch was mit der Intellektualisierung in den Kaffeehäusern zu tun? Würde mich da schon mal interessieren ob es da einen Zusammenhang zwischen Spielkultur und wie man drüber redet gibt.

RM 23. Oktober 2013 um 21:52

Naja, die Kaffeehäuser gab es ja seit dem 17. Jahrhundert und damals war die Nationalmannschaft… oh.

Ich denke, dass die Kaffeehäuser nur einen Teilaspekt darstellten. Einerseits war es die historische Bewunderung des schottischen Kurzpassspiels, die man sich als Vorbild nahm. Dazu kam noch die „goldene Generation“ – gegen Ungarn 8:2 gewonnen, dazu Europameister und WM-Topfavorit damals. Man hatte außerdem als erstes Land in Kontinentaleuropa eine Profiliga (ab 1924), dazu kommt natürlich die prägende Figur: Nein, nicht Hugo Meisl, sondern Jimmy Hogan. Meisl ist überschätzt.

Folgender Artikel ist sehr schön: http://www.ballesterer.at/aktuell/den-meisl-haben-alle-verehrt.html
Steht auch was zum Kaffeehaus-Aspekt. Und: Walter Nausch war für das kleine Wunderteam der Fünfziger verantwortlich sowie natürlich die Post-Wunderteamzeit als solche.

Gibt wohl noch viele weitere Gründe. Soll ich mal Artikel zu machen? Miniartikel zum Wunderteam gibt’s übrigens bei abseits.at ( http://www.abseits.at/fusball-in-osterreich/nationalteam/die-seele-des-osterreichischen-fusballs-teil-1-einst-war-der-donaufusball-und-das-scheiberlspiel/ ) schon. Und zu Hogan auch: http://www.abseits.at/fusball-in-osterreich/nationalteam/heute-ware-er-130-jahre-alt-jimmy-hogan-fusball-pionier-und-grunder-der-wiener-schule/

Tim und ich wollten übrigens zu Jimmy Hogan und zu Jack Reynolds paar Artikel machen. Mal sehen.

karl-ton 23. Oktober 2013 um 23:17

Soll ich mal Artikel zu machen?

Also, alles was ich über Österreichischen Fußball weiß (sowohl aktuell, als auch historisch), kommt aus „Inverting the Pyramid“ und „The Ball is Round: A Global History of Football“. Und das was man da über die Wunderteams lesen konnte, klang schon cool. Insofern: Immer gerne.

Naja, die Kaffeehäuser gab es ja seit dem 17. Jahrhundert und damals war die Nationalmannschaft… oh.

Na, das den Kaffeehäusern der Fußball egal ist, davon ging ich aus. 😉 Das zumindest historisch spannende an denen ist doch, inwieweit das was da stattgefunden hat sowohl das Geschehen auf dem Platz beeinflusst hat, aber auch ob und wie es das was die Zuschauer erwartet haben beeinflusst hat. Und – auch wenn ich genau gar keinen Beleg dafür habe – würde wetten, dass das intellektuelle durchkauen des Fußballs, durchaus auch mit Künstlern und Intellektuellen, mindestens als Verstärker fungiert hat. Auch weil bei da eben auch die anderen Aspekte des Spiels klarer gesehen werden können, als nur die sehr viktorianische Leibesertüchtigung für junge Knaben (ja, ich weiß, man war auch auf der Insel schon weiter).

So, ich spare mir jetzt weiteres Jammern über die selbstreferentielle todlangweilige Fußballberichterstattung im Fernsehen.

Danke für die Links.


splattercheffe 17. Oktober 2013 um 23:55

Mir fällt generell auf, dass man Toni Kroos gern ein Phlegma unterstellt, hab ich auch schon gemacht. Sein Problem in der Nationalelf besteht meines Erachtens aber eher darin, dass seine optimale Position die mittlere in einem 4-1-4-1 ist, wie bei Bayern. Natürlich kann er auch die 10 oder die 6 spielen, aber da ist die Konkurrenz in Deutschland natürlich der Hammer, wenn alle fit sind.
Özil halte ich auch für unverzichtbar, grade in großen Spielen, von all den Zauberfüßen ist er der genialste. Höchstens wenn er zu sehr abtaucht während eines Spiels, würde ich wechseln, und wenn man dann Alternativen wie Kroos oder Götze hat, ist das doch traumhaft.
Aber nochmal zu Kroos: ich finde, er wird eher unterschätzt. Er spielt grade unter Pep einen Schnittstellen-Pass nach dem anderen, bewegt sich wunderbar in den Räumen, verlagert das Spiel sehr gut, falls nötig, kann sowohl tödliche Pässe spielen wie den Spielaufbau unterstützen oder Distanzschüsse abgeben. Einzig die Grundschnelligkeit fehlt etwas, dafür hat er in der Robustheit die letzten Jahre zugelegt. Dieses Gesamtrepertoire haben nur wenige.

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splattercheffe 18. Oktober 2013 um 00:05

Ach ja, noch ein Wort zu den „Schurkenstürmern“, siehe 3.1 ff.:
schön, dass Euch mein Begriff so gut gefällt, ich hab mir noch überlegt, ob mir da vielleicht eine politisch unkorrekte Formulierung eingefallen ist. Aber bei all den Namen, die Ihr so genannt habt, kann ich nur sagen: stimmt, genau die meine ich… Inzaghi vor allem!!! Schlimmster Schwalbenkönig aller Zeiten!

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Aber… 18. Oktober 2013 um 10:20

Ich finde in die Liste der schlimmsten Schurkenstürmer gehören zu den genannten Inzaghi, Ibrahimovic, Balotelli – die drei Genannten bereiten wohl vor allem allen Deutschen Alpträume. 😉 Auf jeden Fall würde ich noch Eric Cantona, Carlos Tevez (Schurke: Ja Stürmer: Jein), Totti (wie Tevez) dazuzählen. Dann denke ich die ganze Zeit an Ulf Kirsten (aber ehrlich gesagt, weiß ich gar nicht, ob das stimmt – weiß da wer mehr?) und auch Davor Šuker – wo wir wieder bei deutschen Alpträumen wären.
to be continued

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HW 18. Oktober 2013 um 12:02

Ich glaube die Abneigung in De gegenüber Inzaghi ist in Wirklichkeit der Angst vor ihm geschuldet. Nicht weil er ein Schurke ist, sondern weil wir einen wie ihn auch gerne gehabt hätten. Er wird schnell reduziert auf unfaires Spiel, aber er hat hochprofessionell gelebt um seine Leistung zu bringen. Er ist halt ein Schlitzohr, wie auch an der Spieler. Dazu ist er gefühlt enorm effektiv.
Ich kann das nur bewundern.

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Strafraumautist 18. Oktober 2013 um 12:18

Darauf läuft es hinaus. Schurkenstürmer spielen immer nur in fremden Teams. In der eigenen Mannschaft hingegen hat man allenfalls Schlitzohren.

@ all
Da es keine Analyse zum Irelandspiel gab, wie saht Ihr eigentlich Özils Leistung im Sturmzentrum?

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splattercheffe 18. Oktober 2013 um 13:42

Ich finde, Özil wirkte gegen die Iren sehr verloren. Er ist ein Spieler, der gerne viele Ballkontakte hat, was in der Position nicht möglich war. Seine Laufwege passen auch nicht so gut zu einer falschen Neun, das können Müller oder Götze sicherlich besser.

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blub 18. Oktober 2013 um 15:24

Er hat nicht auf seiner gewohnten Position gespielt. es war schon klar das der nicht die ganze Zeit an der front herumturnt.
Das ihn alle möglichen medien „verloren“ gesehn haben, seh ich anders.
Ich fand das sein spiel im Kontext der neuen aufgaben in Ordnung.

@splattercheffe: Götze hat beim letzten einsatz ganz vorne keine falsche Neun gespielt… vgl. der zugehörige Artikel von RM.

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splattercheffe 18. Oktober 2013 um 15:46

Schon klar. Ich meinte nur, dass Götze von seinen Anlagen und Fähigkeiten für die falsche Neun etwas besser geeignet wäre als Özil, wiewohl ich ihn lieber woanders sähe.
Stimmt schon, Özils Spiel war „in Ordnung“. Nur ist man natürlich von ihm prägendere Aktionen gewohnt. Trotzdem hast Du natürlich recht, man muss das Spiel der Medien nicht mitmachen und nur Tore und Assists zur Leistungsbewertung ranziehen, die jeder Dödel sehen kann.

me98 21. Oktober 2013 um 20:21

… auch wenn ich völlig zu spät bin! Schurkenstürmer klingt an sich echt gut, auch gebe ich Dir bei Inzaghi völlig recht, doch haben Balotelli, Inzaghi, Ibrahimovic, Cantona, Teves etc. je den Titel gewonnen, über den wir hier alle reden? Meiner Einschätzung nach brauchen wir „Schurkenverteidiger“. Warum wird Spanien den Weltmeister? Auch wegen des Tiki-Taka, aber doch vornehmlich weil zwei unangenehme Herren in der IV alles kleinkriegen (evtl. auch kleinknüppeln), was es dann doch noch durch das Mittelfeld durch schafft. Deutschland hat in der Tat (leider) im Moment eine der am attraktivsten spielenden N11’s der Geschichte, Titel haben -bis jetzt- andere geholt. Das scheint aber, bei dem Blick auf die gesamte WM-Historie leider eine Art Mantra. Entweder eine spielerische Mannschaft war total überlegen, oder – wie es in Nordamerika heißt – defense wins championships. Daher glaube ich, muss die N11 die Defensive mental in den Vordergrund stellen, auch wenn es unattraktiv erscheint. Der Titel wird im sonnigen Brasilien nur über eine ultra-stabile Abwehr gehen.

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karl-ton 18. Oktober 2013 um 16:16

Höchstens wenn er zu sehr abtaucht während eines Spiels, würde ich wechseln

Was mich da schon länger mal interessiert: Gibt es da eigentlich irgendwelche Daten, die das abtauchen bestätigen? Oder ist das so wie die Aussage, dass Özil nicht gut sein kann, weil er die Schultern immer so hängen lässt und leicht gequält dreinschaut?

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sharpe 17. Oktober 2013 um 14:17

zu Schwedens starkem Pressing in der ersten halben Stunde bzw. zu Ibras Fehlen hab ich eine etwas andere Meinung: Aus meiner Sicht hat Schweden das hervorragend gemacht, aber mit Ibrahimovic wäre das wohl nicht möglich gewesen, weil er ganz einfach nicht die läuferischen Möglichkeiten hat, bzw. zu faul dazu ist, ständig Abwehrspieler anzulaufen.
Offensiv fehlt er natürlich immer, aber im Pressing sind sie ohne ihn besser. Das war wohl auch der Grund, warum man dieses Pressing sonst von den Schweden nicht sieht.

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Ete 17. Oktober 2013 um 12:54

Vielen Dank für eure tollen Artikel.

Wollte aber mal anmerken, dass mir das neue Kommentarsystem so gar nicht gefällt. Es ist doch total umständlich jeden Beitrag ausklappen zu müssen. Ein schnelles Querlesen is so unmöglich. Auch eine Stichwortsuche kann nicht mehr durchgeführt werden. Könnte man das nicht wieder ändern bzw. eine Option „alle aufklappen“ einfügen?

Antworten

TE 17. Oktober 2013 um 12:59

Hallo Ete, du kannst alle Kommentare einfach ausklappen, indem du rechts unter dem „Article – Comment“-Reiter auf „Expand all comments“ klickst. Mache ich auch immer so 😉

Antworten

Jay 17. Oktober 2013 um 12:15

Das 1:0 jetzt an Kroos festzumachen scheint mir ebenfalls aberwitzig.

Der einzige Fehler lag an der fehlenden Abstimmung/Kommunikation zwischen Lahm/Boateng.
Die Szenen davor sind meiner Erachtens kaum zu verteidigen (Präziser Kopfball mit dem Hinterkopf, fast One Touch Kombi mit sehr gut getimetem Effet Schnittstellenpass)

Das Kopfballduell hätte natürlich alles aufgelöst, aber wie schon beschrieben gab es zum einen keine ZM Manndeckung bei Abstößen und zum einen hätte jeder der ZM Spieler ( ob es nun auf der nominell richtigen Position Özil, Kroos oder BS31) dieses Kopfballduell in der Grundkonstellation verloren.
Außer Sven Bender aufgrund seiner Konstitution vielleicht.

Kroos war für einmal mehr wieder derjenige, der am häufigsten und erfolgreichsten die Pässe durch die 2 Linie der Schweden auf Kruse / Özil suchte.
Von guten Verlagerungen ganz zu Schweigen.

Warum dieser Kommunikationsfehler aber ausgerechnet zwischen Boatang und Lahm und beim Stande von 0:0 passiert ist schwer zu erklären.
Konzentration und Eingespieltheit dürfte rein logisch gesehen rausfallen.

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Benny 17. Oktober 2013 um 11:18

Ich muss sagen, ich bin von diesem Artikel ein wenig enttäuscht – für mich ist das nicht das gleiche hohe Niveau wie sonst auf SV – mehr Besprechung als Analyse!

Ich hätte auch gern mehr über Kruse und seine Spielweise in diesem Spiel und für die Zukunft (wird er öfter spielen und wenn ja wie besser) gehört, (wie hätte ers ich besser beteiligen können), Beispielbelege für Müllers zentrale Offensivrolle, Schürrles auffällige Nichtsogute-Kombinieren (tolles Spiel von ihm, aber nach wie vor ein wenig ein Fremdkörper neben Özil, Götze, Kroos, etc, findet ihr nicht?), die gute Leistung von Hummels (im Vergleich zu Boateng (ausser die Pässe – was für klasse Pässe von ihm – einfach einen weniger guten Tag erwischt) und vor allem die Positionsuntreue der 6er (keun Wunder dass wir so Konteranfällig sind): Ein Spiel mit viel Diskussionsbedarf!

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Challerone 17. Oktober 2013 um 00:57

Mich würde ja mal interessieren warum ihr generell so wenig Kritik übt.
MMn. ist die Doppelsechs mit Khedira(Kroos)/Schweinsteiger das falsche „System“/die falsche Zentrale für ein Finale/KO-Spiel. Ich würde eine klarere Rollenverteilung mit einem offensiv sehr starken Gündogan auf der off. 6 bzw. als 8 favorisieren. Dahinter ein starker defensiver wie die Benders gegen starke Gegner und wenn man mehr offensive will Khedira oder Schweinsteiger.

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Rotador 17. Oktober 2013 um 09:09

Das Problem wurde hier durchaus besprochen, vor allem in den Kommentarspalten. Ich meine, das hier https://spielverlagerung.de/2011/10/06/die-k-frage-khedira-oder-kroos/ was davon gestanden hätte und hier https://spielverlagerung.de/2013/01/18/nuri-sahins-ruckkehr-potentiale-und-probleme/ ist der Artikel zur Jäger-Sammler-Kombination auf der Doppelsechs, der natürlich auch auf die Nationalmannschaft angewendet werden kann.

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CH 17. Oktober 2013 um 09:44

Das sehe ich auch so. Die Frage Kehdira oder Kroos stellt sich m.E. nicht mehr. Khedira ist für mich momentan gesetzt.
Für mich wird immer mehr eine Frage Schweinsteiger oder Gündogan bzw. Kroos oder Özil draus.
Kroos sieht auf der 6-Komma-8 immer irgendwie doof aus. Bei Bayern hat er m.E. eine andere Rolle (eher 10,8 :: Fach-Input erbeten) und muss sich als einziger Nationalspieler jedesmal umstellen.

Gegen Irland durfte er dann mal auf der gewohnten Position ran und ich fand das deutsche Spiel (bei aller Schwäche des Gegners) viel konzentrierter und weniger anfällig als sonst. Das war Turnier- statt Hurrafußball.

Wenn man einen kleinen Gegner in die Grasnarbe stampfen will, ist Özil perfekt, aber für dreckige 1:0 gegen Spanien und Brasilien bei schwülwarmer Höhenluft würde ich Kroos aufstellen.

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Touch 17. Oktober 2013 um 14:03

… außer, dass man beim dreckigen 1:0 auch ein Tor schießen muss, und da ist ein schneller genialer Özil gegen eine starke Abwehr viel besser geeignet als ein spielverzögernder schußkräftiger Kroos…

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CH 17. Oktober 2013 um 14:55

Die Fähigkeit zum genialen Pass hat Kroos schon nachgewiesen, Löw sollte ihn halt auch mal auf _seiner_ Position spielen lassen damit’s auch allgemein bemerkt wird.

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CH 17. Oktober 2013 um 15:05

PS: Und mit dem Fehlschluss „spektakulärer = besser“ haben schon prominente Vereine viel Geld in den Sand gesetzt.

Meine Wette (Gewissheiten gibt’s da ja nicht) ist, dass man mit Kroos statt Özil mehr an Balance und Stabilität gewinnt, als man an offensiver Durchschlagskraft verliert.

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Touch 17. Oktober 2013 um 16:44

… und mit Dieter Eilts gewinnt man noch mehr Stabilität, trotzdem darf CR7 auch immer bei Real ran…

Özil ist der einzige deutsche Spieler, von dem man auf YouTube reihenweise „Best Of“-Videos findet und um den uns sogar das Ausland offen beneidet (hinter vorgehaltener Hand sicherlich auch noch um andere). Das deutsche Spiel mit ihm ist so dynamisch und schön anzusehen, warum um alles in der Welt sollte man ihn draußen lassen. Lieber (selten) mal verlieren als zurück zum Rumpelfußball Anfang des Jahrtausends! Und Stabilität kann man auch trainieren…

T. Kroos ist sicherlich kein schlechter Fußballer, er hat nur Pech dass er in einem Jahrgang mit Özil, Götze, Reuss, Draxler, Gündogan, … lebt. Auch wenn er solide und stabil spielt, so fehlt doch etwas der Glanz – das wonach Fußball-Deutschland doch nach 1972 so sehr durstet.
Bei Erich Ribbeck hätte er mit Sicherheit seine 100 Länderspiele schon voll.

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HW 17. Oktober 2013 um 16:57

Ich finde nicht, dass Kroos der Glanz fehlt. Vielleicht spielt er so, dass die Aktionen weniger genial aussehen, aber ich habe schon ab und an eine tolle Vorlage von ihm bewundert.

kokovi 17. Oktober 2013 um 19:27

Von wem war noch die Vorlage zum 2:0 gegen Irland?


Foxtrott 17. Oktober 2013 um 00:20

„Die Gastgeber hatte sich rasch auf die Zirkulationen eingestellt und liefen zuweilen nur an, ohne wirklich wirksam zu werden.“

Ist es nicht einer der wichtigsten Punkte für eine Ballbesitzmannschaft grade diese Situationen zu überbrücken? Sprich irgendwann „zu entscheiden“ dem „Pseudopressing“ [oder Halbpressing? Ihr hattet da letztens einen Begriff für ;)] nicht zu begegnen, als ob es „echtes“ Pressing wäre; sondern, dann mit individueller Klasse oder „vorgefertigten“ Spielzügen, die dadurch im Defensivverbund aufkommenden Lücken zu bespielen?

Ich fand, dass dies im Spiel von Dienstag auch einige Male zu sehen war, aber häufig wegen des „fehlenden Spielzugs“, fehlender Abschlußgefahr oder [sehr selten] mangelnder individueller Klasse/Form nicht vernünftig funktionierte. Man nehme nur diverse Durchbrüche von Lahm, dessen Flanken/Hereingaben dann zu nichts führten, da es keine Empfänger für sie gab. Dort fehlte dann mMn häufig besagter „Spielzug“ und auch der „Mut“ einfach mal draufzuhalten, so schlecht die Abschlußposition auch war.

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Thomas 17. Oktober 2013 um 09:21

Naja, von Schweinsteiger gab es in der ersten Hälfte ja schon den einen oder anderen „ich halt jetzt einfach mal drauf“-Fernschuß, die gingen leider meistens deutlich links vorbei. Hätte mir da schon gewünscht, dass der eine oder andere vielleicht reingeht.

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ms 17. Oktober 2013 um 14:07

Schau noch mal das Spiel an. Zeitweise verschoben die Schweden ganze Blöcke von bis zu 6 Mann zum ballführenden Spieler unserer N11. Meist mehrere griffen an, der Rest stellte die Räume zu. Da gibt es nicht viel zu überbrücken ausser blitzschnell zu reagieren.

Mangelnde Abschlussgefahr kam durch die Schweden: zwei 4er-Reihen kompakt hinten, manchmal gar eine 5er-Reihe hinten. Sobald man sich darauf eingestellt hatte war auch die „Abschlussgefahr“ da. Da fehlte kein Spielzug, sondern man hat einfach mal angetestet, mit welchem Mittel man durchkommt. Gleichzeitig wurden die Schweden auch müde, was zusätzlich half.

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Foxtrott 17. Oktober 2013 um 15:21

Da hast Du schon recht ms, die Schweden haben das alles sehr clever gemacht. Und am Ende wurde es ja auch geschafft, aber ich finde man hat es sich teilweise auch deutlich zu schwer gemacht. Meiner Meinung nach, haben alle deutschen Tore gezeigt, das der Ball eben nicht bis zur Torlinie „getragen“ werden muss um einzunetzen. [Das klingt irgendwie sehr polemisch, so ist es aber nicht gemeint. Mir fällt nur keine andere Formulierung ein]

@Thomas: Die Schüsse von Schweinsteiger eine ich auch gar nicht, ich meinte vor allem im Strafraum. Wenn zwei eigene Spieler zum Zeitpunkt der „Flanke“ schon fast am Fünfmeterraum stehen, aber die Flanke schon dreimal nicht funktioniert und es trotzdem weiter probiert wird, frage ich mich warum nicht einfach „draufgehämmert“ wurde. Mit zwei eigenen Offensivspielern und teils rückwärtslaufenden Verteidigern kann da durchaus mal ein „interessanter“ abpraller entstehen.

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Misfits 16. Oktober 2013 um 22:46

„Obwohl die deutsche Mannschaft eine Passquote von rund 91% in der ersten Halbzeit aufwies, ergaben sich vor allem in der Anfangsphase viele Sicherheitsbälle.“
Dass Deutschland viele Pässe „hintenrum“ gespielt hat, ist doch eine logische Ausgangslage für die hohe Passquote. Euer Satz klingt aber so, als würden sich Sicherheitspässe und Passquote eher ausschließen.

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Misfits 16. Oktober 2013 um 22:51

Bei neuerlichem lesen glaube ich aber, dass ihr damit einfach ausdrücken wolltet, dass Schland trotz hoher Passquote nicht spielerisch dominierend war.
Der Artikel gefällt mir sehr gut, meine „Randnotiz“ dazu kann eigentlich vergessen werden…

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blub 16. Oktober 2013 um 23:16

Naja, das man die 91% trotz Schwedens zeitweisem Pressing geschafft hat spricht schon für die Mannschaft, das da nicht alle Pässe vertikal waren erlärt sich ja von selber. In Bedrängnis ist man eigentlich überhaupt nicht gekommen.

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Theodor 16. Oktober 2013 um 20:55

Finde es problematisch, aus diesem Spiel allzu viel herausinterpretieren zu wollen.
Da die Schweden am Freitag mehr glücklich denn verdient ihre Play-off-Teilnahme fixieren konnten, ging es in dieser Partie tatsächlich nur noch um den güldenen Blumentopf.

Ich würde der (ersatzgeschwächten) deutschen Mannschaft eigentlich auch weniger einen „Findungsprozeß“ attestieren wollen. Vielmehr fällt auf, aus welch ungeheuerlichem Pool an großartigen Spielern Herr Löw eigentlich schöpfen kann.
Überblick man die ganze Quali, so muß auch gesagt werden, daß sich Herr Löw eigentlich extremst bei Jürgen Klopp, Jupp Heynckes und – last but not least – Pep Guardiola bedanken kann.

Von den Spielern und ihrer taktischen Schulung her sehe ich für die WM eigentlich – rein spielerisch – keinen wirklichen Konkurrenten.
Natürlich hat Brasilien den Heimvorteil u. natürlich kann in einem Spiel sehr viel passieren und natürlich gibt es im Fußballspiel keine Garantien.
Aber wenn man einfach das Potential betrachtet, so ist hier eine spielerische Qualität versammelt, die nur äußerst selten, vorkommt.

Natürlich kann man mit der Lupe vieles entdecken, was ausbaufähig ist; was schief lief etc.
Allerdings sollte man sich dann etwa auch einmal den Murks reinziehen, den etwa die Spanier zeitgleich ablieferten.

Für mich ist die Frage eher, ob der Trainer mit dem eleganten Schal und dem adretten Pullover es schaffen wird, den Spielern jene Siegermentalität einzuimpfen, die diese großteils in ihren Vereinen vorfinden bzw. für die der deutsche Fußball im letzten Jahrtausend gefürchtet war.
Das ist die eigentlich Aufgabe…

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Rotador 16. Oktober 2013 um 21:32

Ja ja seit dem Champions-League-Finale haben die das mit dem Gewinnen total verlernt, sind satt, behäbig und faul geworden und mit dem Trainer kann man höchstens den Nivea-Pokal gewinnen…

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Theodor 16. Oktober 2013 um 21:51

Falls Du da etwas durcheinander bringst: der letzte Titel der Nationalmannschaft datiert von 1996.

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splattercheffe 16. Oktober 2013 um 23:01

Ich verstehe den Ansatz, möchte aber doch genauer nachfragen, was denn eigentlich diese ominöse „Siegermentalität“ sein soll, die zumindest die Bayern- und Dortmund-Spieler in ihren Vereinen bereits nachgewiesen haben. Für mich klingt das immer sehr diffus, zumal wenn es dann am Trainer liegen soll, wenn die Titel fehlen.
Bei fast allen bisherigen Titeln, die die Nationalelf gewonnen hat, kann man doch ohne allzu blasphemisch zu sein konstatieren, dass eine Menge Dusel im Spiel war und man obendrein objektiv nicht mal die beste Mannschaft stellte. Und das allerwichtigste: die Konkurrenz, grade 1996, war doch nicht ansatzweise von diesem Niveau wie heute (oder 2014) Spanien, Brasilien (daheim), Argentinien (Messi), Frankreich, Italien, Belgien etc.
Im Klartext: nächstes Jahr Weltmeister zu werden, stellt zweifellos ein viel höher einzuschätzende Leistung/Herausforderung dar. Auf diesem Weg haben wir tatsächlich den luxuriösesten Kader seit Menschengedenken beisammen, wie Du ja richtig bemerkt hast.

Aber „Siegermentalität“? Ich weiß nicht. Ich habe zwar auch den Eindruck, dass dem Team etwas Spielerisches innewohnt, das in Finalspielen nicht allein zum Erfolg führen wird, aber ich halte es mit Tank’s Kommentar:
Entscheidend wird sein, in der Vorbereitungszeit die defensive Abstimmung so zu verfeinern, dass wir nicht gegen jeden dahergelaufenen Schurkenstürmer vom Schlage Balotelli/Ibrahimovic wie Schuljungen dastehen.
Allein, ich träume von einem 7:5-Sieg im Finale gegen Italien, dann soll’s mir auch wurscht sein, wenn Mario fünfmal einnetzt.

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Theodor 16. Oktober 2013 um 23:33

Stimme mit Dir bezüglich Abstimmung der Defensive überein. Ich sehe da die Probleme auch nicht in den Spielern, sondern halt eher in der limitierten Zeit, welche die NM zum gemeinsamen Training zur Verfügung hat.
Einen anderen Aspekt der Defensive sehe ich indes auch im psychologischen Bereich (zu dem ich aber unter dem Stichwort „Siegermentalität“ weiter unten 3.2.x gleich noch was schreiben werde):
Ob ein Verteidiger sich einen dummen Schnitzer leistet oder nicht, das hängt mitunter ganz erheblich mit seiner psychischen Disposition zusammen. Und diese wird nicht zuletzt durch die Kommentare in der Presse mitbestimmt.
Eine Weile war es ja fast schon üblich, den Ausdruck „ein Boateng“ für einen vermeidbaren dummen Fehler im Anschluß an viele gelungene Aktionen zu verwenden. Das Problem dabei: wenn man einem Spieler das zu intensiv unter die Nase reibt, dann wird er irgendwann in der Tat anfangen, unbewußt mehr derartige Fehler zu machen.
Nun hat sich aber Boateng in den letzten Monaten (in meinen Augen) extremst gesteigert. Er wird routinierter, abgeklärter. Also stürzt sich die Presse auf Hummels.
Ich denke, es wäre insbesondere von der Presseseite zu wünschen, den Spielern auch ein Mindestmaß an Vertrauen mitzugeben. Das führt auch zu Leistungssteigerungen (siehe aktuelles Rafinha-Interview)

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ms 17. Oktober 2013 um 08:42

Ach, Du sprichst da Dinge wie gemeinsames Training, Abstimmung etc. an.

Wie sieht denn die Realität aus? Die Bayern trainieren unter Pep, die Dortmunder unter Klopp,… Meine Wette (die leider nicht auf Fakten beruhen, da ich nicht dabei war): Jupp und nun Pepp haben Boateng „eingebläut“ in der Abwehrkette gemeinsam rauszurücken, ergo Abseitsfalle Bayern.

Ich weis nicht wie derb sie ihm das eingebläut haben, aber anscheinend sitzt es so tief, dass er ohne nachzudenken vorgerückt ist. Auch wenn (unter anderem) deswegen ein Tor kam, finde ich es eher witzig. Im Turnier bei der WM spielt das keine Rolle nach Wochen gemeinsamen Training und den ersten 1-3 Vorrundenspielen. (Wie die Bayern es ihm so tief eingebläut haben würde mich dann aber doch mal interessieren – Vier-Augen-Gespräch mit einem wütenden Hoeneß?)

Im Turnier sitzt das, da mache ich mir keine Gedanken.

Es war ein schönes Spiel, das sollte man nicht überinterpretieren mit Defensivschwäche oder Findungsphase.

HW 17. Oktober 2013 um 07:07

Schurkenstürmer, Ha! Großartig, für mich das Wort des Jahres.

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ms 17. Oktober 2013 um 08:43

Der trifft es sogar richtig gut bei Mario.

Fabian 17. Oktober 2013 um 10:27

Super! Vielleicht kann man dazu sogar einmal eine Minianalyse machen? Unterscheidet sich der Schurkenstürmer nicht nur abseits des Platzes von seinen Kollegen, sondern auch in seiner Spielweise? Ich fände es toll, wenn in 10 Jahren der Trainer zu seinem Stürmer sagt: „In der ersten Halbzeit spielst du eine falsche Neun, kennste ja. Sobald wir aber führen, stellst du auf Schurkenstürmer um!“

Mananski 17. Oktober 2013 um 11:13

Schurkenstürmer, wie nice 😉
Wie definiert man diesen: Auf und neben dem Platz ein bisschen ein Arschloch und kann liebe deutsche Abwehrspieler mit miesen Tricks einschüchtern? Wer passt noch in die Kategorie, Diego Costa, Cassano, Suarez?

HW 17. Oktober 2013 um 11:19

Auf dem Platz und daneben, riesen Unterschiede.

Ich denke an Inzaghi.

ms 16. Oktober 2013 um 21:44

„Finde es problematisch, aus diesem Spiel allzu viel herausinterpretieren zu wollen. … deutschen Mannschaft eigentlich auch weniger einen “Findungsprozeß” attestieren wollen.“

Einziger Punkt wo ich zustimme. Denen fehlt gemeinsames Training – hat m.E. nichts mit Findungsprozess zu tun. Boateng hat Hysen entweder nicht gesehen oder sich auf Hummels verlassen (oder beides) – Hummels hat sich auf Boateng verlassen. Gab auch einen auffälligen Schnitzer zwischen Lahm – Boateng – Hummels, wo es fast so aussah, als ob sich Hummels und Lahm irritiert anschsauen, was Boateng da gerade macht, als er rausrückt.

Den Bezug zu Heynckes, Klopp und Guardiola hättest Dir sparen können.

„Für mich ist die Frage eher, ob der Trainer … den Spielern jene Siegermentalität einzuimpfen, die diese großteils in ihren Vereinen vorfinden bzw. für die der deutsche Fußball im letzten Jahrtausend gefürchtet war.“

Den unsachlichen Bezug habe ich mal entfernt. Was hat die Bemerkung mit der Taktik des Spiels zu tun?

In freundlicheren Worten – zum Löw-bashing gehts nämlich hier weiter: http://www.transfermarkt.de/de/joachim-loew-bundestrainer/topic/ansicht_52_173683_seite1.html

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Theodor 16. Oktober 2013 um 23:56

Sorry, wenn das auf Dich als Löw-Bashing gewirkt hat… das war trotz der pointierteren Ausdrucksweise nämlich nicht so gewollt.
Ich halte Löw eigentlich für eine extrem kompetenten Trainer, mit einem kleinen – aber möglicherweise nicht unentscheidenden – Aber:

Wenn man sich diesem seltsamen Ding mit der „Siegermentalität“ nähern will, ist man zunächst einmal in einem extrem seltsamen psychologischen Bereich, bei dem die Unterscheidung zwischen wiederholtem Glück und anderen Faktoren fließend ist.
Ein Aspekt ist selbst-generativ: Wenn ich davon ausgehe, zu einem Team zu gehören, das in der Lage ist, in der letzten Minute das entscheidende Tor zu erzielen, dann wird dieser Glaube mitunter in den letzten Minuten nochmals eine Extra-Energie in mir freisetzen, die dann die reale Wahrscheinlichkeit erhöht, daß mir dieses Tor noch gelingt, erhöht.

Ein anderer hängt dann aber auch mit der Abstimmung der Spielercharaktere innerhalb der Mannschaft aufeinander zusammen. Und das ist nun der Bereich, in dem ich (und andere) Löw nicht ganz zustimmen.
Es gibt inzwischen recht detaillierte Studien dazu, welche charakterlichen Mischungen in einem Team ideal funktionieren.
Und da ist es zumeist so, daß in wirklich erfolgreichen Mannschaften oft auch Leute dabei sind, die charakterlich sagen-wir-mal nicht unbedingt pflegeleicht bzw. dezidiert problematisch sind. Leute, die man mitunter nicht unbedingt als sympathisch empfindet, oder deren Egomanie es mitunter schwer macht, sie zu mögen. Das sind dann aber gelgentlich auch solche Leute, die unter extremem Streß oft dann einen kühlen Kopf bewahren, wenn die anderen nervös werden. Ein fast perfektes Beispiel hierfür ist etwa Paul Breitner im Finale 74 (Elfmeter). Ein klassischer Fall ist Oliver Kahn, der im Ch.L-Finale gegen Valencia das Elferschießen auf Willensebene entschieden hat (um’s mal so zu sagen).

Und da habe ich bei Löw halt etwas die Befürchtung, daß er etwas zusehr auf ein Wohlfühlklima setzt, in dem dann diese eher kantigen Typen nicht so recht zur Entfaltung kommen können.
Ich spiele aber keineswegs auf konkrete Personalfragen etc. an, sondern einfach auf das Mannschaftsklima. Ich vermisse ein wenig die Typen, die auch einmal so richtig auf die Pauke hauen können.

Aber – um es in Prozente zu fassen – das würde ich jetzt als Kritik an 3-4 % vom Löwschen Gesamtpaket ansehen.
Die dann halt aber auch zwischen Titel u. Vize entscheiden können…

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HW 17. Oktober 2013 um 07:03

Welcher deutsche Spieler hat denn das Leistungsniveau für die N11 und den entsprechenden Charakter? So ein Spieler kann ja auch eine Zeitbombe werden. Außerdem sehe ich mit Lahm, Schweinsteiger, Khedira usw. schon Spieler im Kader, die auch ihre Meinung sagen, einen Siegeswillen haben und einen kühlen Kopf bewahren können. Nur haben die verstanden, dass man nicht ständig auf die Pauke hauen kann, das schadet einem selbst und dem Team. Wenn es etwas zu sagen gibt, dann wird das auch gesagt.

PS Einziger Spieler mit den gefragten Eigenschaften ist KP Boateng, aber der spielt ja nicht für DE.

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ms 17. Oktober 2013 um 15:21

Wir haben schlichtweg keinen Schurkenstürmer 🙁

Stimmt schon 😉

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Aber… 17. Oktober 2013 um 16:47

Ich schätze deine sachliche und argumentative Art sehr, warum Löw nicht der Trainer ist, der die N11 zum WM-Titel führen wird (wegen fehlender Typen mit Siegermentalität).
Nur kannst du fehlende Siegermentalität nie belegen, damit – selbst wenn es stimmen sollte – bleibt es immer spekulatives Stammtischgerede. Wurde Lahm und Co nicht immer fehlende Siegermentalität unterstellt? Jetzt haben sie in der letzten Saison alles gewonnen, was zu gewinnen ist? Wie passt das mit der ganzen Siegermentalitätsdiskussion zusammen? Und hat nicht gerade Oliver Kahn in seinem größten Spiel (WM-Finale 2002) gepatzt oder zumindest nicht gerade eine herausragende Leistung gezeigt?

Ich glaube, dass deshalb hier – und in meinen Augen völlig zurecht – eine große Ablehnung für Argumente und Thesen a la Siegermentalität usw. zu lesen ist. Aber noch mal, dass heißt nicht, dass es solche psychologischen Effekte nicht gäbe oder zwangsläufig von Taktifans geleugnet wird.

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juwie 18. Oktober 2013 um 23:40

Wenn es ein Problem mit Löw gibt (dem die N11 viel zu verdanken hat), dann aus meiner Sicht nur, dass ich ihn im Match-Coaching (Umstellungen und Taktikwechsel während des Spiels) nicht so stark finde. Aber dazu ist nach dem HF gegen Italien ja schon alles gesagt worden…

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ZY 16. Oktober 2013 um 23:27

Wenn die n11 gegen die Schweden etwas bewiesen hat, dann doch: Siegermentalität. Einen unglücklichen und unverdienten 0:2 Rückstand in einem bedeutungslosen Spiel umgebogen, find ich stark. Und das mit spielerischen Mitteln, ohne echte Vorbereitung. Hummels und boateng zu Beginn nicht abgestimmt, aber immer stärker werdend. ich fand auch jansen gut, solide. Schneller und Zweikampfstärker als schmelzer allemal, gut gegen leute wie hulk oder alves.
Fazit: starke lernkurve während des Spiels, starke Moral, gute Wechsel von Löw, starke individuelle wie auch kollektive Leistung der gesamten Mannschaft.
Ps: das 3:4 war abseits. und ein sonntagsSchuss.

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HW 17. Oktober 2013 um 06:52

Potential haben viele. Aber am Ende kommt es immer darauf an wieviel Strom tatsächlich fließt.

Was ich sagen will: Mit Potential oder Talent alleine gewinnt man kein Turnier, man muss eine Mannschaft haben.

Heute habe ich gelesen, dass das 5:3 das erste Spiel seit dem WM Finale 54 war in dem in 90 Minuten ein 0:2 Rückstand in einen Sieg umgewandelt werden konnte. Naja, leider nur in einem Testspiel.
Einerseits sieht man noch sehr deutlich, dass die Mannschaft nicht eingespielt ist, andererseits scheint die Moral zu stimmen. Daher kann man großes Erwarten, sollte mMn aber keine Titel verlangen. Brasilien, Spanien, Italien, Argentinien, Frankreich und die Niederlande, das sind alles Teams mit viel Talent.

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Tank 16. Oktober 2013 um 20:43

Ich sehe in der deutschen Defensive vor allem zwei taktische Fragen, die es bis zur WM zu klären gilt:

– Wie hält man es mit dem ins Abseits stellen? Soll man verhältnismäßig aggressiv rausrücken und so dem Ideal der Raumverengung treu bleiben oder doch lieber konventionell zurückrücken? Fand ich gestern besonders augenfällig, dass es hier noch Klärungsbedarf, oder vielleicht auch nur Übungsbedarf, gibt.

– Wie hält man es mit dem Rausrücken einzelner Verteidiger aus der Kette nach vorne, um Druck auf den Gegner zu machen? Zum Beispiel, wenn ein Gegenspieler es schafft einen langen Ball mit dem Rücken zur deutschen Abwehr zu kontrollieren. Insbesondere die Absicherungsmechanismen sollten da besser klappen. Auch hier wirkte das gestern eher unharmonisch.

Ich bin aber eigentlich ganz optimistisch, dass das klappt. Sind beides Mechanismen, die halt Übung brauchen. Und idealerweise ein eingespieltes Personal.

Zum ersten schwedischen Tor: Ich würde fast so weit gehen und sagen, dass dieses Tor ab dem Moment, in dem der Vorlagengeber den Ball kontrolliert hat, nicht oder nur durch Zufall zu verteidigen ist. Der Pass ist halt absolute Weltklasse. Wie schnell der schwedische Spieler den Ball verarbeitet und dann auch noch am eigenen Mitspieler vorbei in eine dahinterliegende Lücke spielt… Hut ab. Solche Tore kann man eben mal kassieren.

Nebenbei bemerkt: Interessante Analyse-Form. Vom Stil her eher wie ein klassischer Spielbericht, aber mit 20-mal mehr Taktik.

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blub 16. Oktober 2013 um 22:59

Ich kann das fast alles genauso unterschreiben.
Das das 3. nicht zu verteidigen ist ist wohl klar, beim ersten würde ich fast so weit gehen, das auch zu sagen.
Weiterleitung vom freien Man im(!) Mittelkreis, der Schwede der den bekommt startet ursprünglich von hinter der 4er-Kette, leitet direkt(!) weiter in einen freien Raum, wo der Ball mit dem zweiten(!) Kontakt steil in die Schnittstelle auf den startenden Spieler gespielt wird.
http://youtu.be/7oBQfdq9z98 bei 0,39 sieht mans sehr gut, allenfalls Jansen könnte etwas anders machen, aber wenn der noch agressiver drauf geht, dann ist die komplette linke Seite frei.

Das Pressing der Schweden war nicht wirklich problematisch, man konnte halt nicht da lang spielen wo man lust hatte, aber bedrängnis gabs da nie (war ich da froh das Hummels spielt und nicht Mertesacker)

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ms 17. Oktober 2013 um 08:55

„Das Pressing der Schweden war nicht wirklich problematisch, man konnte halt nicht da lang spielen wo man lust hatte, aber bedrängnis gabs da nie (war ich da froh das Hummels spielt und nicht Mertesacker)“

Sehe ich nicht ganz so – es hat das Spiel der N11 m.E. deutlich irritiert bis sie sich drauf eingestellt hatten (mit der Klammer von Dir sind wir einer Meinung).

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blub 17. Oktober 2013 um 09:08

Fast keine Ballverluste, sehr wenig potentiell gefährliches und man war selten zu ungezielten langen Bällen gezwungen.

Erwartest du ernsthaft das an das von jetzt auf gleich ausspielt als wär es nichts?

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ms 17. Oktober 2013 um 13:23

Es geht gar nicht um Erwartung – irritiert trifft es m.E. sehr gut. Reichte damit MN auch mal den Ball ins Seitenauss schiessen musste. Bedrängnis gab es, aber keine zwingenden Szenen für die Schweden, da sich N11 immer wieder heraus spielen konnte.

Das Pressing der Schweden war mehr darauf ausgelegt den Spielaufbau zu stören. Gerade das haben sie anfangs geschafft und dann mit glücklichen (oder doch einstudierten?) Szenen ein Tor gemacht.

1:0 nach Torwartabschlag, 2:0 aus einem fast-Ballverlust der Schweden, 3:4 nach Standard.

Fazit: Sah schon so aus, als ob das der Plan der Schweden war der auch anfangs aufging. Schweden ging halt die Puste aus und N11 fand ihre Mittel.

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H. 16. Oktober 2013 um 23:21

Solche Tore kann und darf man nicht kassieren und der Drops ist gelutscht, nachdem Kroos das Kopfballduell verliert bzw diesem ausweicht. Und wie schlecht die deutsche Nationalmannschaft selbst in den fiesesten Ribbeckspielen auch war – so ein Ball wäre früher nie durchgekommen, Deutschland hatte immer die Lufthoheit im Mittelfeld. Daß in einem „unwichtigen“ Spiel keiner der Verteidiger die unbedingte Konzentration aufbringt, einen so unerwarteten Patzer auszubügeln ist menschlich, war dann auch wirklcih sehr gut gespielt von den Schweden.
Ich persönlich halte Kroos für eine Lusche, will aber zubilligen, daß man über seinen offensiven Wert zumindest geteilter Meinung sein kann. Im defensiven Mittelfeld aber hat er nichts verloren und es ist mir ein Rätsel, wie er nach mindestens 20 beschissenen Spielen auf dieser Position (die er ja nicht einmal zu halten gewillt ist) dort immer noch aufgeboten werden kann. Zeigt mir nur wieder, daß Löw ein schlechter Trainer ist. Denn trotz immer besserer taktischer und technischer Schulung und wirklich fantastischen jungen Spielern geht es seit 2006 kontinuierlich bergab. 4:4 , 3:3 , 5:3 das ist doch lächerlich! Operettenfußball.
Aber klar, „Findungsphase“…

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blub 17. Oktober 2013 um 00:31

Sorry, du schreibst Bullshit, sowas gehört zu tm.de, die haben eigene Bereiche für sowas.

Bei Abstößen des Gegners steht man nicht mit dem eigenen 6er auf dem tiefsten 6er des Gegners, sonst hat man nicht genug Leute auf dem zweiten Ball und gegen längere Abstöße.
Allenfalls Özil könnte man ankreiden da nicht gewesen zu sein(von der Grundposition her), aber der gewinnt auch kein Kopfballduell.

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argus 17. Oktober 2013 um 02:15

„wie er nach mindestens 20 beschissenen Spielen auf dieser Position“

Haha, so gut. Glaubst du, dass du mehr Fachverstand hast als Löw, der aufgrund seiner Naivität die Klasse von Kroos völlig falsch einschätzt?
Ist ja ok, dass du hobbymäßig Fußball guckst, aber rede doch bitte nicht den Leuten rein, die diesen Kram als Beruf haben 😉

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Toto 17. Oktober 2013 um 17:21

Möchte mich dem anschließen. Die beiden ersten Tore der Schweden hätten durch konsequentes Abseitsstellen leicht verteidigt werden können. In beiden Fällen hat Hummels durch seine Rückwärtsbewegung das verhindert.
Ich finde es schon auffällig, dass Verteidiger, die sonst Champions League Niveau zeigen, in der NM erheblich schlechter aussehen. Fehlende Vorbereitungszeit? Bei den anderen Nationalmannschaften auf vergleichbarem Niveau gibt es dieses Problem auch? Ist mir bislang noch nicht aufgefallen.
Die halbrechte Seite der Abwehrreihe ist seit dem letzten Turnier ein Thema. Ich finde des deutlich, das die Schweden sich entsprechend eingestellt haben. Sie haben sofort die Schnittstelle zwischen Boateng und Lahm bespielt.
Der Abschluss beim 1:0 war eigentlich schwach, weil auf den Torwart geschossen. Solche Bälle hat Neuer schon gehalten.

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blub 17. Oktober 2013 um 18:47

Beim 1:0 auf keinen Fall. Um das 2:0 genau zu bewerten muss man Löws Anweisungen kennen, aber m.E. muss Lahm da weiter einrücken als Boateng raus geht. Alternativ wars ein Kommunikationsproblem, v.A. da Hummels eigentlich lieber Abseits stellt als ins Laufduell zu gehen…
[ich empfehle obigen link]

Das Schweden die Schnittstelle Boateng/Lahm bespielen war imo mehr den Spielsituation geschuldet, außerdem bespielt man im Normalfall die Diagonal liegende, weil man da nicht so steil spielt und die chance das der eigene Mann den erreicht höher ist und in diesem Fall war auf der anderen seite nie jemand.

btw, auch ein Schwede kann absichtlich den Torwart tunneln, und Neuer ist bekannt dafür etwas weiter vom Boden abzuheben.
Es ist ja auch kein Glück wenn einer abzieht und der Verteitiger genau dann die Beine auf macht.

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ms 16. Oktober 2013 um 20:42

Das schwedische Pressing habe ich so intensiv noch nicht gesehen. War was ganz anders- augenscheinlich überraschte das auch die N11. Vor allem in der ersten Halbzeit zeitweise auch mit 5er-Kette der Schweden hinten.

Auffällig fand ich die Abstimmungsprobleme vor allem: Boateng – Hummels, aber auch Lahm – Boateng.

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