Niederlande – Deutschland 1:2
Bessere Verbindungen und ein kollektiver funktionierendes Mittelfeld sorgen für verdienten deutschen Sieg gegen „geteilte“ Niederländer.
Nach der Auftaktniederlage standen die Niederlande mit ihrem bereits vor dem Turnier in der Heimat heftig umstrittenen Bondscoach Bert van Marwijk vor dem Klassiker gegen die im ersten Spiel mit Mühe siegreichen Rivalen aus Deutschland bereits gehörig unter Zugzwang. Die erwartete Todesgruppe sorgte also in der Tat schon am zweiten Spieltag für eine hochinteressante Ausgangskonstellation.
Für die deutsche Mannschaft galt es sicherlich, sich am überzeugenden 3:0 gegen die Niederländer vom Ende des vergangenen Jahres zu orientieren. Nach dem Auftaktsieg gegen Portugal betonte Bundestrainer Löw, dass der Sieg und die drei Punkte zum Start das Wichtigste seien und er in den folgenden Spielen gezielt auf eine spielerische Verbesserung hinarbeiten wolle. Dabei gelang es dem DFB-Team eine sehr kollektivstarke und effiziente Vorstellung abzurufen, die zwar keine Hochglanzpunkte setzte, aber taktisch und spielerisch dennoch auf sehr hohem Niveau war.
Personal und Formationen
Die deutsche Mannschaft trat nach den großen Diskussionen in der Stürmerfrage mit unveränderter Aufstellung an – also weiterhin mit dem umstrittenen Siegtorschützen Mario Gomez als vorderster Spitze und nicht mit dem von vielen geforderten Miro Klose, der mit seiner Beweglichkeit noch im November beim 3:0-Testspielsieg eine hervorragende Leistung gegen Oranje abgeliefert hatte. Auch Schweinsteiger, um dessen Fitness es ebenfalls Diskussionen gegeben hatte, sowie in der Kritik stehende Akteure wie Podolski bekamen vom Bundestrainer erneut das Vertrauen.
Vertrauen war auch das Stichwort auf der anderen Seite: van Marwijk ließ fast genau jene Mannschaft spielen, die gegen die Dänen noch verloren hatte. Einzig in der Innenverteidigung gab es einen Wechsel, konnte doch der etatmäßige Stammspieler Mathijsen nach auskurierter Verletzung wieder spielen und dementsprechend den Posten von Vlaar einnehmen. Ansonsten gab es bei den Niederländern keine Veränderungen – de Jong spielte neben van Bommel, Robben begann in der Anfangself, Huntelaar nicht.
„Alles wie gewohnt“ war durch die unveränderten personellen Ausrichtungen in taktischer Hinsicht allerdings nicht geboten. Gerade was die jeweiligen Mittelfeldzentren der Teams anbelangte, waren Änderungen erkennbar: Bei der deutschen Mannschaft war das Zentrum meistens so angelegt, dass Schweinsteiger und Khedira ihre horizontale Ausrichtung, also die Aufteilung der Seiten, getauscht hatten, während bei den Niederländern diesmal Nigel de Jong der deutlich tiefere der beiden Sechser war, wohingegen im vergangenen Spiel noch van Bommel der schematisch tiefere Akteur gewesen war.
Daraus ergaben sich im Gesamtkontext der Partie relativ klare mannorientierte Duelle in der Spielfeldmitte. Meistens entstanden hierbei die Paare Özil – de Jong, Khedira – van Bommel und Schweinsteiger – Sneijder, wobei es untereinander gelegentlich Wechsel geben konnte.
Dem deutschen Team kam dieser taktische Sachverhalt größtenteils entgegen, da die stark mannorientierte Aufteilung verhinderte, dass Deutschland in Unterzahlsituationen geraten und im Mittelfeld überladen werden konnte, dass also die individuelle Überlegenheit, die die deutschen Mittelfeldspieler in ihrem Zusammenwirken gegenüber den wenig verbundenen Niederländern besaßen, nicht durch eine quantitative Überzahlbildung der anderen niederländischen Spieler zerstört werden konnte.
Das deutsche Mittelfeld hatte folglich eine Schlüsselrolle inne: Es fasste die Überlegenheit der deutschen Mannschaft durch ihre gute kollektive Arbeit zusammen und sorgte als gesamt-verbindendes Element dafür, dass man diese vorhandene Überlegenheit ausspielen und über die Spielzeit konservieren konnte.
Zurückhaltende Außen und „zerbrochene“ Niederländer
Bereits in den Testspielen vor der Europameisterschaft ebenso wie beim ersten Spiel gegen die Dänen wurde klar auffällig, dass die Niederländer eine recht zweigeteilte Mannschaft sind. Das bedeutet, dass eine unüblich starke Aufgabenverteilung vorliegt und einige defensive Spieler sich um die Defensive kümmern, während allein die Offensiven auch nur allein für die Offensive zuständig sind. Daraus folgt eine 6-4-Blockbildung zwischen sechs eher defensiv- und vier eher offensivorientierten Spielern.
Gegen die deutsche Mannschaft war dieses Phänomen erneut zu beobachten: Die vier niederländischen Individualkönner griffen die deutsche Defensive meistens alleine an und hatten kaum Unterstützung von hinten. Somit gerieten sie allerdings immer wieder in Unterzahlsituationen, in denen ihnen ihre individuelle Klasse auch nicht mehr viel half.
Gerade aufgrund der Tatsache, dass die beiden Außenverteidiger der Niederländer aus Angst vor deutschen Kontern über die Flügel besonders vorsichtig blieben und dadurch insbesondere Robben wenig Unterstützung erhielt, sowie durch die enorm tiefe Rolle de Jongs, der sich im Spielaufbau wie ein zusätzlicher Innenverteidiger zurückfallen ließ, gab es kaum Verbindungen zwischen den beiden Teilen der niederländischen Mannschaft und ihr Hauptproblem wurde besonders gravierend herausgehoben. Allerdings muss man hier auch anmerken, dass dadurch der Spielaufbau selbst und die Ballsicherheit in der Defensivreihe in durchaus gutem Maße gegeben war, was auch das deutsche Pressing erschwerte, die Niederländer sich dadurch aber in den vorderen Zonen die Unterzahlproblematik aufhalste.
Hinzu kam, dass diesmal auch die Verbindungen der vier offensiven Spieler untereinander viel weniger funktionierten als noch gegen die Dänen. Mit der geringen Zahl an Optionen waren die wenigen Offensivkräfte der Niederländer im Offensivspiel ohnehin vorhersehbar, doch verschlimmert wurde dies noch dadurch, dass man diese Situationen eher unpassend ausspielte: In einer solchen Unterzahl aufgrund einer klaren Aufgabenteilung in Offensive und Defensive sollten die Angriffsspieler eigentlich nah aneinander agieren und mit kurzen, schnellen Pässen die Distanzen überbrücken, um wenigstens einige Verbindungen zu erzeugen und gerade die wenigen Optionen fluider zu machen. Bei den Niederländern war aber erkennbar, dass sie phasenweise immer wieder den gleichen Spielzug versuchten – zum Beispiel konnte sich die deutsche Mannschaft gerade auf die vielen versuchten Schnittstellenpässe zum Ende der ersten Halbzeit einfach einstellen.
Deutschlands Überladen – besonders auf halbrechts
Zwar waren auch beim deutschen Team die Außenverteidiger wie schon gegen Portugal zurückhaltend ausgerichtet, um gegen die wenig mit nach hinten arbeitenden niederländischen Angreifer keine Lücken zu hinterlassen, doch führte dies nicht dazu, dass das deutsche Team in zwei abgetrennte Teile zerfiel.
Was den Niederländern an Verbindungen fehlte, wurde beim deutschen Team durch das viel besser formierte Mittelfeld sowie die überladenenden Aktionen besonders auf der (halb)rechten Seite besorgt. Hier verbanden sich immer wieder Özil und Müller, die immer wieder mit gegenläufigen Laufwegen die Niederländer aufrissen, sowie Khedira, der das Trio vervollständigte und gut mit den beiden anderen harmonierte, so dass es in manchen Phasen ein wenig an das 3:0 gegen die Niederländer vom November erinnerte. Besonders der enorm laufstarke und umtriebige Khedira verstand es hervorragend, jene Verbindungen zwischen den einzelnen Mannschaftsteilen und den einzelnen Spielern herzustellen, welche die Niederländer so schmerzlich vermissten.
Ganz besonders interessant wurde es, wenn sich auch Schweinsteiger in dieses Offensivspiel mit einschaltete. Da sich de Jong und van Bommel jeweils auf die beiden Madrid-Legionäre im deutschen Mittelfeld konzentrierten, konnte Schweinsteiger aus der Tiefe im Rücken von Sneijder vorstoßen und im richtigen Moment in den gefährlichen Räumen auftauchen. Immer wieder zog Özil bei deutschem Ballbesitz auf der rechten Seite de Jong aus seiner Zone vor der Abwehr in Richtung Ball heraus und öffnete diese für Schweinsteiger, der hineinstieß und einen zu Özils Bewegung gegenläufigen Pass erhielt. Schon war er im gegnerischen Drittel völlig frei, da die Offensive nicht zurückarbeitete (wohingegen Gomez einige Male seine Stärke im Rückwärtspressing demonstrierte).
Dies führte wiederum dazu, dass die defensiven Spieler der Niederlande nicht aggressiv attackieren konnten, weil sie nicht das Risiko eingehen wollten, ausgespielt zu werden. Diese enorm passive Verteidigungsart, mit der die Niederländer ihre Gegner hinhalten, ihnen Chancen zustehen, allerdings die Qualität dieser Chancen nach dem Vorbild Chelseas stark verringern möchten, besitzt allerdings eigene Schwächen. Mit gut abgestimmten, explodierenden Offensiven kann man sie einfach knacken – die Dänen lieferten gute Ansätze, das DFB-Team machte es vorbildlich.
Bei beiden Treffern schuf Özil Raum in der Mitte für Schweinsteiger, der den Ball von außen erhielt, in der Mitte vom geringen Gegnerdruck perfekt profitierte und anschließend auf den gut startenden Gomez durchstecken konnte. Relativ unbemerkt initiierten gleichzeitig auch andere Spieler schnelle Antritte, die nichts mit der Situation zu tun haben schienen, aber ihren Beitrag dazu leisteten, dass die Niederländer aufgebrochen wurden. Ein weiteres sehr gutes Beispiel für die passive Verteidigung der Niederländer war der sehr gefährliche und fast ungestörte Hummels-Vorstoß zu Beginn der zweiten Halbzeit bis in den Sechzehner von Oranje.
Das deutsche Mittelfeld spielte hier hervorragend zusammen, während die Trennung der niederländischen Mannschaft in zwei Teile nicht nur im Großen stattfand, sondern auch im Kleinen durch die Trennung zwischen dem defensiveren und dem offensiveren Bereich der Schaltzentrale. So wurden die Niederländer also im doppelten Sinne verletzt: im äußeren Körper und im inneren Herz. Dieses Herz war bei Deutschland intakt, wie sich bei den beiden Toren exemplarisch zeigte.
Zweite Halbzeit
Auf den effizient von der deutschen Mannschaft herausgespielten 0:2-Zwischenstand reagierte van Marwijk mit den logischen Einwechslungen von Huntelaar und van der Vaart, welche für den schwachen Afellay und etwas überraschend van Bommel ins Spiel kamen. Mit der offensiveren Ausrichtung des zentralen Mittelfelds sollte die Abtrennung von Defensive und Offensive behandelt werden, während ein zusätzlicher Stürmer für mehr Power in der Offensive verantwortlich zeichnen sollte.
Zu Beginn gingen die Änderungen allerdings kaum auf, da der zweite Stürmer die Wirkung van der Vaarts wieder verringerte und dieser seine Rolle etwas überinterpretierte, indem er teilweise chaotisch wirkend und zu unstrukturiert an allen möglichen Orten als Verbindungsspieler aufzutreten versuchte. Da die deutsche Mannschaft im Mittelfeld vorsichtiger agierte, man sich weitgehend hinter den ehemaligen Hamburger zurückzog und Schweinsteiger die Räume im Zentrum deckte, während Khedira auf halbrechts zurückging, wo er Sneijder auf die Außenbahnen abdrängte und ihn etwas isolierte, hatten die niederländischen Wechsel keine grundlegende Veränderung der Kräfteverhältnisse zur Folge. Vielmehr war es nun die deutsche Mannschaft, die mit den vermehrt aufkommenden Vorstößen Lahms für Gefahr sorgte.
Bei den deutschen Konterangriffen zeigte sich ganz besonders, dass die Niederländer ihr Hauptproblem auch durch die Wechsel nicht wirklich in den Griff bekommen hatten: Immer noch waren große Räume zwischen Offensive und Defensive vorhanden, in denen die Deutschen den Ball bei Kontern immer wieder halten und Zeit gewinnen konnten. Man entschied sich also für die vorsichtigere Variante und spielte die Konter nicht entschlossen zu Ende. Stattdessen ging man auf den Zeitgewinn und die Erholung, was sich auch als recht effektiv erwies.
Erst in der zweiten Hälfte der zweiten Hälfte verbesserten sich die Aussichten für die Niederländer. Zum einen entdeckten sie die Wirkung von direkten Vertikalpässen auf die in vorderster Reihe agierenden Huntelaar oder van Persie, welche sich anschließend mit starker Technik gegen die deutschen Innenverteidiger, die oftmals alleine und herausrückend gegen die gegnerischen Angreifer arbeiten mussten, behaupten und wie beim 1:2 für individuelle Torgefahr sorgen sollten. Der Treffer war in dieser Hinsicht ein Spiegelbild der fehlenden kollektiven Zusammenhänge auf niederländischer Seite, weshalb ein weiteres Tor auch nicht verdient gewesen wäre. So gewann das deutsche Team, welches in diesen kollektiven Verbindungen den zweigeteilten Niederländern eben überlegen war.
Zusammenfassung
- Schweinsteiger und Khedira mit Seitentausch, van Bommel und de Jong mit „Höhentausch“ –> direkte Zuordnungen und Duelle im Mittelfeld –> Deutschland verhindert Unterzahlbildungen, Niederlande können Unterlegenheit im Mittelfeld nicht durch Quantität kaschieren
- Keine Verbindungen zwischen den sechs Defensiven und vier Offensiven bei den Niederländern –> ausrechenbare Offensive
- Im Gegensatz zur Abtrennung von defensivem und offensivem Mittelfeld bei den Niederländern arbeitet das deutsche Zentrum viel kohärenter und kollektiver
- Besonders Özil, Müller und Khedira überladen die Niederländer auf der halbrechten Seite und stellen Überzahlen her
- Wenn Özil de Jong aus seiner Position zieht und die Niederländer sich auf den ballbesitzenden Flügel konzentrieren, kann Schweinsteiger in Sneijders Rücken vorstoßen und findet große Lücken im offenen niederländischen Zentrum
- Durch den fehlenden Gegnerdruck sowie die guten Läufe der deutschen Spieler wird die passive Verteidigungsstrategie der allein gelassenen sechs defensiven Niederländer ausgehebelt
- Im zweiten Durchgang trotz Auswechslungen keine großen Verbesserungen der Niederländer, während Deutschland vorsichtiger wird und bei Kontern den Ball in den offenen Mittelfeld-Räumen halten kann
- Niederlande am Ende mit individuellen Aktionen nach Vertikalpässen gefährlich
Fazit
Geteilte und individuelle Niederländer gegen besser verbundenere und kollektiver spielende Deutsche – der verdiente Sieger verdiente sich letztlich seinen verdienten Sieg.
In gewisser Weise mag diese etwas altmodische und wenig kollektive niederländische Mannschaft mit ihrer Arbeitsteilung schon interessant gewesen sein, doch ist sie in diesem Turnier auf ihrem Wege gescheitert, denn trotz der theoretischen Chance auf das Weiterkommen sieht es vor dem letzten Gruppenspiel gegen die Portugiesen eher hoffnungslos aus. Zwar haben diese bisweilen ebenso Probleme mit der Anbindung von Mittelfeld und Sturm, doch sollten sie gerade die niederländischen Defensivschwächen gut ausnutzen können.
Dies heißt für eine diesmal klar verbesserte deutsche Mannschaft, dass ein Weiterkommen doch noch recht unsicher ist, denn die Dänen dürften der wirklich schwerste Gegner für das DFB-Team sein. Bei einer knappen Niederlage wäre das unmöglich scheinende Aus noch möglich. Doch gehen wir einmal davon aus, dass mit einer guten Leistung gegen die Dänen, deren Schwächen gezielt angesteuert werden sollten, das Weiterkommen gebucht wird: Dann stehen die Aussichten auf weitere Steigerungen im Turnierverlauf und weitere Abwehrreihen, die mit der deutschen Offensive Probleme haben, nicht schlecht. Diesmal war es bereits eine spielerische Steigerung, doch besonders wichtig war das sehr gute Funktionieren der Mechanismen zwischen den Spielern.
131 Kommentare Alle anzeigen
Championi12 25. Juni 2012 um 17:32
Eine taktische Meisterleistung in Hälfte 1 der Deutschen. Niederlande ist kaum zu Chancen gekommen. Robin van Persie war vollkommen abgemeldet. van Maarwijk hat den Fehler begangen und Huntelaar auf die Bank gesetzt. Somit war das Ausscheiden nur noch Formsache. Den erst 18-jährigen Linksverteidiger Jetro Willems einzuberufen war sicherlich auf nicht von Vorteil.
In der zweiten Halbzeit wurde das Ergebnis eben verwaltet. Logisch das die Niederländer dann mehr für das Spiel getan haben. Überragender Mann am Platz war wie so oft Sami Khedira. Was der für eine Präsenz an den Tag legt ist einfach nur Wahnsinn.
Remember 18. Juni 2012 um 13:51
Die Spiele gegen die Niederlande und Portugal haben keine „großen“ fussballerische Unterschiede zwischen den Teams offenbart. Überraschend war die Niederlande haben nach ihrem Finaleinzug 2010, Vizeweltmeisterstatus bedingt, zum Favoritenkreis angehört – wirklich unverständlich. In der Presse und im Volk, wird nach Vergangenheit, dubiosen Argumenten und Propaganda der Medien entschieden, wer schöneren, besseren und effizienteren Fußball spielt. Siehe Rußland: Rußland wird 1. in der Qualigruppe, spielt ein gutes Spiel im Turnier, und plötzlich sind sie ein Mitfavorit. Deutschland hat vielleicht 3 Spiele gewonnen, nichts garantiert, daß sie weitere 3 Spiele gewinnen. Vor allem nicht ihre Spielweise. Im Verlaufe des Turniers sind noch höchstens 3 Spiele. In mindestens 2 dieser Spiele könnte Deutschland wieder auf eine kompakt stehende, technisch starke und ballsichere Mannschaft stoßen, es sei denn Deutschland scheidet im nächsten Spiel aus, oder hat Glück und die Ukraine kann durch ein Wunder noch Gruppenerster werden und zieht auch ins Halbfinale. Die Portugiesen haben es gezeigt, die Niederlande haben es gezeigt und Dänemark hat es auch gezeigt, Deutschland steht hinten alles andere als Sattelfest.
Eine alte weitverbreitete Sportmaxime sagt „Am Ende zählt nur der Sieg“, das soviel heißt wie: egal wie man vor 30 Jahren, 20 Jahren, vor 10 Jahren, vor 5 Jahren, vor 2 Jahren, 6 Monaten oder die letzten Spiele vor dem Finale gespielt hat, das ganze zählt am Ende nicht, wenn man den Pott nicht in den Händen hält. Erinnert euch an Spanien 2008 und 2010. Alle waren vom besseren, schönen, effizienten Fußball der Spanier begeistert und behielten das in Erinnerung. Wohlbemerkt, erst nachdem die Spanier gewonnen hatten. Davor war nur Hohn und Spott, weil Spanien immer schön spielte aber bis dahin kein anderes Turnier gewonnen hatte, als eine EM in den 60ern. Das Gleiche wird wohl auch für die Deutschen gelten.
daniel 15. Juni 2012 um 17:57
Bezüglich der Auswechselung nach 90 min.
Ihr meint dass es Zeitschindung ist, allerdings denke ich, dass damit erst einmal der Fluss aus dem Spiel genommen werden soll, so muss meiner Meinung nach erst einmal wieder ein Spielaufbau stattfinden, um gefährlich vors Tor zu kommen und dass kostet (meistens) im enddeffekt mehr Zeit als die Auswechselung selbst.
Tom 15. Juni 2012 um 17:24
auffällig sind auch die wenigen Kilometer der Außenverteidiger bei Deutschland. Beide haben gerade einmal 20km aus zwei Spielen (Lahm sogar weniger als 20km). Die Innenverteidiger laufen dagegen fast genauso viel. Das MF läuft pro Spiel fast 2km mehr.
Die Außen sind sehr defensiv angelegt und schalten sich kaum in die Angriffe mit ein.
HerrUnterberg 16. Juni 2012 um 10:29
Das die Außen eher defensiv angelegt sind, wundert selbst mich Taktik Idioten nicht, bei Gegnern wie Holland und Portugal, die ihr Spiel über die Flügel aufbauen. Sollte Deutschland noch gegen eine Mannschaft spielen, die eher durch das Zentrum kommt, dann werden auch die deutschen Außenverteiger offensiver werden.
PS Ich würde mich sehr freuen, über eine Analyse der Taktik des deutschen Spiels nach der Vorrunde, mit besonderen Fokus auf die Rollen der einzelnen Spieler. Über Gomez, Podolsky und Müller wurde ja schon viel geredet, ich würde gern eure Meinung kennen.
ST 15. Juni 2012 um 00:25
Ich habe eine Frage zu folgender Aussage:
„Zu Beginn [der zweiten Halbzeit] gingen die Änderungen allerdings kaum auf, da der zweite Stürmer die Wirkung van der Vaarts wieder verringerte…“
Tatsächlich war von Huntelaar nicht viel zu sehen, während van der Vaart allerdings sehr bemüht schien. Aber wie habt ihr das jetzt genau gemeint – „Wirkung verringert“?
Daniel_D 15. Juni 2012 um 09:54
Gerade beim Gegentor bindet doch Huntelaar Abwehrspieler im Zentrum, während RvP aus dem linken Halbraum kommend abschließen kann.
Dass Bartstuber nicht einrückt und dadurch den Abschluss ermöglicht ist ja erst Mal egal, ich glaube der psychische Druck, den ein Strafraumstürmer auf die IV ausüben kann, wird allgemein unterschätzt. Vermutlich verführt sie das dann irgendwann zu Fehlern.
Außerdem bindet ein Strafraumstürmer vor allem die IV im Strafraum. Da Holland sehr gute Distanzschützen hat, könnten sich dadurch für sie Lücken ergeben.
Auf der anderen Seite, hat genau diese Bindung der IV im Portugalspiel Podoslki am Abschluss gehindert.
Zwar wirkte das Spiel der Niederlande danach noch zerfahrener, es gab eine Anspielstation zu wenig, aber die Einzelkönner hatten ein wenig mehr Platz vor Deutschlands Strafraum.
Da Hollands Spielkultur zu diesem Zeitpunkt aber in erster Linie aus Einzelaktionen bestand, rechtfertigt das taktisch die Einwechslung Hunterlaars.
Fänger 15. Juni 2012 um 10:42
zum Gegentor: denke auch, dass Badstuber sich durch Huntelaar gebunden fühlte. Er hat wahrscheinlich gedacht, lieber den Distanzschuss riskieren, als Huntelaar blank stehen lassen. Hätte ja auch fast geklappt, dass der nun genau durch die Beine geht, naja…
Hier hat Hummels wohl den ersten Fehler gemacht, als er zu forsch auf van Persie ging.
Solon 15. Juni 2012 um 16:40
Hier haben beide einen Fehler begangen, wobei Hummels‘ etwas offensichtlicher ist, da er Van Persie den Weg nach innen öffnet.
Badstuber hingegen verhindert nicht den Schuss, obwohl sich Huntelaar, der zunächst noch eine gefährliche Passoption war, bereits ins Abseits manövriert hat. Das ging alles sehr schnell, sonst hätte er bemerken müssen, dass die einzig wirkliche Torgefahr von einem Schuss Van Persies ausging.
FCB Fanatiker 14. Juni 2012 um 19:19
In eurer Vorschau meintet ihr hinter den Außenverteidigern würden sich große Lücken zum kontern bilden, wenn die Holländer ihre zwei Stürmer bringen, und die Außenverteidiger aufrücken müssen. Nicht in eurer Analyse erschienen, aber meiner Meinung nach genauso passiert am Anfang der zweiten Halbzeit. Und auch von und zwei, dreimal sehr gut ausgenutzt.
Bisschen Eigenlob wär schon drin gewesen.
Chris 14. Juni 2012 um 17:47
Ein Aspekt, der sicherlich FÜR Podolski spricht, ist sein linker Fuß. Mir ist nun schon mehrfach aufgefallen, dass Lahm ihn „vorderläuft“ und so Podolski für die Breite im letzten Drittel mit verantwortlich zeichnet. Er zieht nicht mehr so oft nach innen wie früher. Vielleicht ist das ja auch so gedacht/gewollt?!
Felix 14. Juni 2012 um 17:07
Auf Grund der Analyse der Niederländischen Spielweise aus den letzten beiden Spielen (Dänemark, Slowakei) wäre für mich eine von Löw vor der EM als möglich beschriebene Nominierung von Reus als nominellen Mittelstürmer eine Option gewesen. Die 2-Geteiltheit des Holländischen Teams und den daraus resultierenden Effekten (entweder rückt die langsame IV weit auf oder der Abstand zwischen IV und Mittelfeld wird groß) wären für Reus in meinen Augen ideal gewesen.
Deutschland spielte in der 2. Halbzeit sehr passiv und vorallem viele gute Kontersituationen nicht zu Ende. An diesem Punkt hätte Reus, der die ganze Saison lang Konterfußball spielte, sicher für mehr Gefahr sorgen können als Gomez. Reus ist ebenfalls abschlussstark, kann die Konter aber mit einleiten und ausspielen. Müller als Phantomstürmer wäre dazu eine gute Ergänzung gewesen. In meinen Augen hätte auch Götze in dieses Spiel gepasst. Er zieht schneller Richtung Tor und versucht die Angriffe schnell und effektiv zum Abschluss zu bringen und wäre in einer Kontertaktik eine gute Alternative für Özil gewesen.
Die zum Ende hin aufkommende Spannung hätte man durch eine aktivere und konsequentere Spielweise verhindern können, aber Löw hat mit seinen späten Wechseln eine für mich nicht ganz nachvollziehbare Taktik vorgegeben.
Bubble 14. Juni 2012 um 18:23
Das Problem ist, dass Löws Wechsel quasi feststehen: Klose kommt für Gomez (aus Prinzip), Kroos für einen ausgelaugten Özil, der dritte wird für Verletzungseventualitäten aufgehoben. Gestern wäre für mich Reus in der zweiten Halbzeit auch Pflicht gewesen. Ich versteh nicht, warum man so wenig aus dieser so herausragenden Bank macht.
Rasengrün 14. Juni 2012 um 20:06
Zu Özil möchte ich in diesem Zusammenhang noch anmerken, das er mir deutlich häufiger als früher nicht nur auf die Flügel abzukippen, sondern auch viele kurze Sprints auch ohne Ball zu machen scheint, die ich ungeheuer wertvoll für die Mannschaft finde. Ich könnte momentan gar nicht mehr sagen, ob Özil mit oder ohne Ball wertvoller ist und das ist für seine Position und seinen Spielertyp extrem außergewöhnlich.
Stoney 15. Juni 2012 um 11:48
Ein Grund für die Wechsel Kroos/Schweinsteiger, bzw. Klose/Gomez würde mir eineuchten: Paradoxerweise müssen gerade die neuralgischen Positionen, auf denen nicht drei gleichwertige Ersatzleute zur Verfügung stehen besonders vor Verletzung geschützt werden, und andererseits müssen die Ersatzleute für diese wichtigen Positionen Matchpraxis erlangen. Und zwar am besten im Zusammenspiel mit dem Stammpersonal – das würde dann erklären warum der Rest drin bleibt 😉 Die Position des Mittelstürmers ist immernoch ein Problemfeld wenn Gomez der Schuh drückt und auch der Spielmacher-Sechser wird gegen weniger „zerbrochene“ Teams mehr Probleme kriegen. ^^
Stoney 15. Juni 2012 um 12:59
Ach so, Kroos kam ja gar nicht für Schweinsteiger, sondern für Özil, aber das passt vielleicht auch, denn Özil ist wirklich ein Aktivposten gewesen und für ihn ist es ja fast Standard nach 60 min rauszugehen. Wenn ich mir Götze so anschaue muss er erst noch eine Woche in den Kraftraum und womöglich in die Sauna um den zentralen offensiven Mittelfeldpart zu bringen. =)
ekMUC 16. Juni 2012 um 09:22
Vielleicht ist es noch ein „Psychospielchen“ – Gómez (wie Klose) ist in Europa bekannt wie ein bunter Hund, und dank CL haben auch schon viele „Internationale“ Erfahrung mit ihm gemacht, sie wissen also was kommt. Die Jungen (Reus/Götze/…) haben international noch nicht die Spuren hinterlassen, natürlich wissen die Trainer/Scouts durch Videoanalysen usw. grundsätzlich, dass die Jungs was können, aber sie sind vielleicht nicht als „reale“ Gefahr auf dem Schirm (CR7 bzgl. Götze: „Auf welcher Position spielt er? Ist er gut?)… und Löw möchte für spätere Spiele bestimmt noch „Überraschungen“ auf der Hinterhand haben…
Tom 14. Juni 2012 um 15:52
Ich glaube, Löw hat mit Absicht die Jungs nicht höher siegen lassen. Die sollen nicht abheben. Außerdem sollen die Karten noch nicht auf den Tisch gelegt werden und Deutschland will nicht in die Favoritenrolle.
Krass, was da noch Potential auf der Bank sitzt.
Das war praktisch ein lockerer Sieg. Es ist viel mehr möglich..
TTh 14. Juni 2012 um 13:35
Bastian Schweinsteiger hat gerade auf der Pressekonferenz sehr präzise beschrieben, was das „neue Spiel“ der deutschen Mannschaft ausmacht und gleichzeitig auch die Aufgaben von Müller und Podolski erklärt und auch einen Hinweis darauf liefert, warum Gomez spielt und nicht Klose:
Er sagte, dass sie besonders auf die Defensive viel mehr wert legen als in vergangenen Jahren (oder Monaten), dass sie erst einmal wie eine „Wand“ stehen wollen und aus der geordneten Defensive klug und effektiv zu Torgelegenheiten kommen wollen. Nach dem Motto: „Die beste Defensive gewinnt das Turnier“.
Durch diese offensichtliche Anweisung des Trainerteams ergeben sich einige Dinge, die dem deutschen Team medial vorgeworfen wurden.
Der entscheidende Punkt dabei ist, dass die Mannschaft mit viel weniger Risiko spielt. Das äußert sich darin, dass Müller und Podolski selten bis gar nicht von ihren Hintermännern überlaufen werden, um Lücken auf den Außenbahnen bei Gegenstößen zu vermeiden, was selbstverständlich ihre offensive Durchschlagskraft mindert und sie schlecht aussehen lässt. Regelmäßig wird ihnen von allen Gazetten Formschwäche attestiert, obwohl sie sehr diszipliniert und gut spielen.
Das „Weniger an Risiko“ äußert sich darin, dass Löw auf den Zwischenspieler Toni Kroos verzichtet und stattdessen zwei sehr defensiv denkende und seriöse 6er setzt, die nur in ganz wenigen Situationen ihre Grundordnung verlassen, nämlich dann wenn sich Räume bieten in Richtung Spitze stoßen und offensive Akzente setzen. Schweinsteiger hat diese Räume mehrfach in Interviews angesprochen.
Am auffälligsten für mich am Prinzip „Weniger Risiko“ ist aber, dass Risikopässe gänzlich vermieden werden. Der Trainerstab hat wohl analysiert, dass die meisten Gegentore in Gegenstößen, wenn die eigene Defensive noch relativ ungeordnet gestaffelt ist, entstanden sind. Dies ist der Umstellung der Spielweise vom Konterfußball zur dominierenden Spielweise geschuldet. Jetzt hat man zwar das Gefühl, die Offensive ist nicht mehr so brillant und genial und alle stecken in einer Formkrise. Stattdessen warten aber einfach alle Aufbauspieler auf den richtigen Moment, die sich auftuende Lücke, den Raum der plötzlich entsteht, um dann im entscheidenden Moment vorzustoßen und eiskalt zu verwerten.
Diese Umstellung auf Effizienz bei wenigen Vorstößen aus einer kompakten disziplinierten Defensive halte ich auch für einen sehr geschickten Schachzug des deutschen Trainerstabs im Vorfeld der EM. Ich vermute, dass sämtliche Gegner der deutschen Mannschaft mit einer sehr offensiv eingestellten deutschen Team gerechnet haben, auf Konter setzen und somit die Deutschen überrumpeln wollten, beziehungsweise die deutsche Defensive als Schwachstelle vermutet haben. Sämtliche Testspiele (Brasilien, Holland, Frankreich) haben auch darauf hingedeutet. Stattdessen trumpft die Mannschaft jetzt mit einer fast konservativen und zurückhaltenden, aber effektiven Einstellung auf.
Diese taktische Vorgabe kann allerdings nur umgesetzt werden, wenn die sehr wenigen Chancen natürlich genutzt werden. Aus diesem Grund setzt Löw wahrscheinlich auch auf Gomez, der bestimmt auch im Training Tag für Tag unter Beweis gestellt hat, dass er in sehr guter Verfassung ist und nur sehr wenige Möglichkeiten zum erfolgreichen Abschluss benötigt.
Optimal funktioniert diese Spielweise natürlich noch nicht, was hauptsächlich an der teilweise noch mangelnden Präzision der Offensivspieler liegt, diese kann aber natürlich in den kommenden Spielen noch besser werden. (das war gegen Holland auch schon wesentlich besser als gegen Portugal). Dass Deutschland sich bereit sieht, vom kreieren sehr vieler Chancen auf Effektivität umzustellen zeugt zumindest von einem sehr großen Selbstbewusstsein. Das macht mich irgendwie sehr zuversichtlich. Und falls man doch mal in einen Rückstand geraten sollte, kann man ja immer noch auf Offensivwirbel umstellen (Götze, Reus, Schürrle usw.)
Jx 14. Juni 2012 um 15:15
Fand deinen Kommentar sehr treffend. Man merkt in Deutschland momentan irgendwie, dass die ganzen „Turnier-Fans“ ein bisschen sehr enttäuscht sind von unserer 11. Es werden nicht mehr so viele „kreativen“ Pässe in die Mitte gespielt und sich kunstvoll und riskant durchgespielt. Stattdessen lauert man auf Räume, die durch kluge Laufwege (vor allem von Özil, der meiner Meinung nach momentan unterschätzt wird) entstehen. Daher habe ich das Gefühl, dass die deutsche Nationalmannschaft reifer und unaufgeregter spielt. Gerade desshalb denke ich, dass auch gegen Dänemark wieder auf diese Räume gelauert wird und irgendwer wird diese wieder ausnutzen – vermutlich Gomez.
Tobias 14. Juni 2012 um 15:24
Das ist schon ganz gut beschrieben. Zu dem „angeblichen“ Besserwerden des deutschen Offensivspiels gegen die Niederland gehört aber aus meiner Sicht vorallem der Gegner. Während Portugal mit seinem 3-er Mittelfeld konsequent alle ballnahen Räume und Anspielstationen dicht gemacht hat, waren bei NL mit van Bommel und de Jong nur zwei Sechser vor der Abwehr, die sich dazu noch oft leicht aus der zentralen Kompaktheit ziehen lassen haben. Das macht das Kombinieren deutlich leichter.
Ich hab das Portugalspiel damals verpasst und habe es mir grad noch einmal als Aufzeichnung angesehen. Die Defensivleistung der Portugiesen war einfach nur formidabel. Wie die deutschen mit dem fluiden Mittelfeld trotzdem 5-6 gute Chancen erspielt haben fand ich persönlich ganz große Klasse. Bis zur 80 min in der die Portugiesen dann alles nach Vorne geworfen haben gab es für Portugal auch nur eine Chance nach einer Standardsituation. Das zeigt wie großartig diese deutsche Mannschaft ist. Ich bin extrem zuversichtlich für das folgende Turnier.
Stoney 14. Juni 2012 um 15:32
Finde Portugal auch einiges stärker als Holland. Wenn Ronaldo nicht so viel versemmeln würde wären sie mein Geheimfavorit =) Man sieht dass ein gut abgestimmtes Mittelfeld immer noch der wichtigste Faktor ist. Vielleicht findet Van Marwijk auch noch eine Möglichkeit da was Neues zu probieren ohne seinen Schwiegersohn auf die Bank zu setzen und komplett zu düpieren
Stoney 14. Juni 2012 um 15:26
JA TTh, das hört sich überzeugend an, bis auf die Orakelei wie toll Gomez im Training sein mag 😉 So sehe ich das auch. Man hat wohl so mehr Chancen gleich die Taktik für das Spanien (Final?-)Spiel in Mark und Bein übergehen zu lassen. Beim letzten mal hat sich ja gezeigt, dass wir da gar keine Chance haben zwischen offensiver und defensiver Ausrichtung zu „wählen“. Psychologisch ist es wohl auch ein kluger Schachzug das gebeugte Bayern-Rückgrat dadurch neu aufzubauen indem man ihnen selbst eine Quasi- Chelsea-Rolle nahelegt. Nur bin ich nicht sicher ob das für die Ko-Runde reichen wird, gegen taktisch und spielerisch gute Kontermannschaften wie die Italiener, Kroaten etc. Habe meine Zweifel, ob man dieses Mal überhaubt auf Spanien treffen wird.
LK 14. Juni 2012 um 15:31
Im VF warten dann aber erst mal Russland, Polen oder auch Tschechien, an Griechenland glaube ich nicht. Das HF ist noch weit weg, der Gegner noch ziemlich spekulativ, der könnte aber auch schon Spanien heißen.
Stoney 14. Juni 2012 um 16:07
LK, „Kontermannschaft“ meine ich nicht im traditionellen Sinn, Polen und besonders Tschechien spielen ja durchaus auch kontrollierend, leben aber eben von schnellen überraschenden Vorstößen. Wenn die sporadischen Gomez-Schüsse dann mal zufällig nicht reingehen hat man ein Problem. Russland ist eine ganz eigene Sache. Als Arsenal-fan weiß ich was für ein zartes Pflänzchen der Arschawin ist. Im QUali-spiel damals haben wir sie ja nass gemacht. Alle drei spielen aber ähnlich solide defensiv wie wir und sind weniger übermotiviert/egoistisch in der Offensive als etwa Portugal oder Holland.
Bubble 14. Juni 2012 um 16:58
Wenn das von Anfang an der Plan ist und war, verstehe ich allerdings nicht, warum man diesen bei der Nominierung nicht berücksichtigte und statt der vielen sehr offensiv denkenden Außenspieler nicht einen Kevin Großkreuz berücksichtigt hat. Sollte Podolski ausfallen, wär er die logische Konsequenz bei dieser taktischen Ausrichtung.
eegmond 14. Juni 2012 um 13:34
Großartige Analysen! Vielen Dank
Wie wäre es mal mit einem life-chat oder auch life-audio-Kommentar damit ich mir nicht die dümmlichen Reti-Phrasen „Jetzt werfen sie alles nach vorne!!!“ antun muss?
ekMUC 16. Juni 2012 um 09:06
Live-Audio ist vermutlich aus rechtlichen Gründen problematisch, die UEFA hält den Deckel ganz dicht verschlossen…
Ich wollte bspw. das Spanienspiel wegen besserer Erträglichkeit und Stimmung mit spanischen Live-Radio via Internet untermalen – war aus rechtlichen Gründen außerhalb Spaniens aber nicht verfügbar…
Aber manchmal twittern die „Jungs“ von SV live zum Spiel!
fuchs 14. Juni 2012 um 13:13
ganz ehrlich… gegen deutschland kann/darf man verlieren. auch mit zwei 6ern die defensiv stehen. das versteh ich ja noch gegen deutschland so zu spielen, NUR:
warum gegen dänemark so? ich habe die „besten“ torjäger deutschlands und englands im kader, sowie den gefährlichsten mittelfeldspieler italiens. warum spiele ich da nicht mit einem 4-4-2 und schlage dänemark 3:0 so das mir die niederlage gestern nicht so sehr weh tut?
mit einem kuyt als stürmer vorn drin (ja das spielt er auch) kann man sogar mal ein 4-3-3 wagen.
tut mir leid, ich versteh das nicht. dann müssten wir auch nicht über das spiel von gestern reden.
fazit von mir: gegen deutschland kann/darf man verlieren. gegen dänemark mit diesem kader nicht!
stuf_03 14. Juni 2012 um 12:57
Im gestrigen Spiel der Deutschen wurden erstaunlich oft hohe lange Bälle eingestreut. Jogi hat das ja lange unterbunden.
War das eurer Meinung nach eine gewollte Variante um flexibler zu sein, oder war das der Grund warum Jogi so unzufrieden war? Eigentlich hätte man ja mit Hummels, Badstuber, Lahm, Schweini genug Spieler die das halbherzige Offensivpressig der Holländer überspielen hätten können.
stuf_03 14. Juni 2012 um 13:00
ups, das hört sich ja so an, also ob ich sagen wollte, dass sie sich nicht spielerisch befreien hätten können. So war das nicht gemeint. Aber es waren deutlich mehr lange hohe Bälle als in der Quali.
Braumeister 14. Juni 2012 um 14:35
Ob es absicht war oder nicht, kann ich nicht beurteilen, war ja bei der Mannscaftsbesprechung nicht dabei. Aber durch die langen Bälle hat man den offensiven Holländern einen Grund genommen mit nach hinten zu arbeiten. Holt sich Özil einen Ball hinten ab, würde ihm ein Robben schon eher folgen, als wenn er ihn direkt vorne bekommt.
Daniel_D 15. Juni 2012 um 09:38
klassisches Dortmundprinzip. Man gibt dem Gegner nicht nur einen Grund nach hinten zu arbeiten, die ganze Verteidigung wird sich dann automatisch tiefer stellen. Und das waren bei Holland fast fünf Mann. Das begünstigt natürlich die Zweiteilung der Holländer und vergrößert die Lücken im Mittelfeld.
Ich bin weit entfernt davon sinnlos einen Spieler zu kritisieren, aber mit kommt es vor allem vor, als hätte Podolski vor allem Probleme bei der Annahme von Spielverlagerungen.
Aber genau das sollte doch eigentlich seine Aufgabe offensiv sein. Man überläd die Räume halb rechts und macht gleichzeitig das Spiel breit, in dem ein Spieler als potentielle Gefahrenquelle auf der linken Seitenlinie entlang läuft.
Wenn jetzt ein Schweinsteiger, Özil oder Hummels eine Spielverlagerung auf die linke Seite spielen, dann brauche ich dort auch einen Spieler, der dort zumindest potentiell für Gefahr sorgen kann.
Wenn aber Podolski den dritten Ball nicht vernünftig kontrollieren kann, dann wird auch das Interesse des Gegners an diesem Raum nachlassen und er orientiert sich mehr nach rechts.
Mir scheint es man brauche vor allem einen Spieler, der nach solchen Bällen für Gefahr sorgen kann.
asti80 14. Juni 2012 um 12:18
Ich persönlich finde, das Holger Badstuber in den letzten Spielen eine beeindruckende Form an den Tag legt. Er ist mMn die Absicherung, damit Mats Hummels seine offensive Stärke ausspielen kann. Ohne Holger würde auch Mats ins Strudeln kommen, denn er braucht neben sich einen defensiv starken IV, der ihm die Defensivarbeit abnehmen kann.
In Dortmund übernimmt das ja bekannterweise Neven Subotic, in der Natio ist das Holger Badstuber. Beide Spieler Mats und Holger ergänzen sich auf diese Weise sehr gut. Ich muss gestehen, dass ich meine Zweifel hatte, ob beide so funktionieren. Aber ich habe mich eine besseren belehren lassen und finde das sie sehr gut harmonieren.
drumsMalta 14. Juni 2012 um 11:58
Zu Holland muss man nicht viel sagen – es scheint, dass ihre primadonnenhafte Mentalität nicht bei jedem Turnier überwunden werden kann, wozu auch ein taktisch sehr schwacher Trainer seinen Teil beiträgt. In dieser Form haben sie das Weiterkommen schlicht und egreifend nicht verdient.
Was mich gestern verwunderte war das sehr zurückhaltende Spiel von Philipp Lahm. Ich kann mir das nur so erklären, dass er einen ähnlichen Leistungseinbruch wie gegen Portugal verhindern wollte. Dadurch aber hing Podolski ziemlich in der Luft – die (teilweise berechtigte) Kritik an ihm sollte man daher vielleicht etwas relativieren, denn er wurde von der Mannschaft und vor allem von Lahm nicht so häufig wie sonst in Szene gesetzt.
Ich habe, wie üblich, in meinem Blog einen Link auf Eure tolle Analyse gesetzt – eine derart brillante Arbeit verdient Anerkennung und Connection im weltweiten Netz.
Keep up the great work!
Gruss aus Malta, wo wir „Auswanderer“ gestern mit deutschen Touristen ein Fest gefeiert haben!
drums
Kappe 14. Juni 2012 um 12:26
Man darf aus meiner Sicht weder Podolski noch Lahm einfach einzeln betrachten, nichtmal die ganze linke Seite. Wenn man die gegnerische linke Seite als Schwachstelle ausmacht, und dort überläd, die Kreativen dadurch schon im Zentrum Raum bekommen, dann muss der eigene linke Flügel eben das Spiel breit machen. Das isoliert ihn dann Teilweise.
Zusätzlich weiß man, dass die Niederlande sehr schnell die eigene linke Defensive überladen können, Snejder, vanPersie und Robben nicht zu viele 1vs1 Gelegenheiten haben dürfen (das gilt natürlich auch für Affelay-Seite, aber Boateng steht eh defensiver als man von Lahm erwarten würde). Insofern fand ich weder Lahms zurückhaltung, noch seinen Drang in die Mitte in der zweiten Halbzeit sonderbar; Podolski in der Luft hängen folgt fast zwangsläufig daraus.
Fabian 14. Juni 2012 um 13:52
Alle Tore der DFB-Elf sind über die rechte Seite eingeleitet worden. Podolski hat sehr gut nach hinten gearbeitet, aber hatte in 2 Spielen nicht eine gute Aktion in der Offensive.
Dabei hat er mit Lahm den spielstärkeren Abwehrspieler auf seiner Seite. Normalerweise ist das Spiel der deutschen Elf Lahmlastig. Dass Özil, Khedira und Schweinsteiger das Spiel nach rechts verlagerten hat meiner Meinung nach weniger mit dessen AV zu tun als mit den Laufwegen von Müller und Podolski.
Löw sollte für eine bessere Balance in der Offensive Reus bringen. Er könnte mit Schweinsteiger und Özil ein spielstarkes Dreieck bilden und spielerisch die Seite beleben, beziehungsweise per Flanken Gomez bedienen. Podolski geht fast immer steil und sucht selbst den Abschluss. Meiner Meinung nach ist in dieser Hinsicht Schürrle Podolski zu ähnlich. Reus spielte die Saison seines Lebens und hat auch in der DFB Elf in den Vorbereitungsspielen relativ gut gespielt.
Insbesondere gegen eine defensiv gut stehenden Gegner wie Dänemark bietet es sich wegen den engen Räumen an Reus für Podolski zu bringen.
Braumeister 14. Juni 2012 um 14:32
Ich sehe bei Podolski aber ein kein breit machen, sondern ein verstecken und rumstehen, was dem Spiel mehr schadet. Zumal er wenn er mal im Ballbesitz ist keine Flanken auf Gomez oder den von hinten reinrauschenden Spieler schlägt, sondern entweder abbricht und auf Lahm spielt, oder aber einen eher schlecht als rechten Abschluss sucht.
Reuß, Götze und Schürle würden dies in meinen Augen besser lösen können, wenn man sie lässt. Zumal sie alle 3 in meinen Augen über die Saison gesehen, auch taktisch besser agierten, und besser die defensive unterstützen.
Ein weiterer Kritikpunkt, der sich von Podolski in der N11 auf Robben bei Bayern übertragen lässt. Da Podolski zu krass an der Außenlinie klebt, ist es Lahm nicht möglich ihn auf der Außenbahn zu überlaufen. Dies wird durch die extreme Einfüßigkeit verstärkt. Podolski kannoder traut sich nicht, einen 2m Pass mit rechts zu spielen. Steht er mit dem Rücken zur Angriffsrichtung, hat den Ball und wird überlaufen, kann er sich nur nach außen drehen um nach vorne zu passen. Dies wurde bisher von allen defensiven Spielern erkannt und zugestellt.
polarBär 14. Juni 2012 um 17:15
Hmm mMn ist genau das Gegenteil der Fall. Wenn ich mir das deutsche Spiel gegen Holland so anschaue, komme ich zu dem Schluß, dass Podolski seine gestellten Vorgaben sehr gut umgesetzt hat.
Was mich zu dieser Annahme führt?
1. Überladen der (halb-) rechten Seite
Eindeutig so gewollt, als taktisches Mittel, um die ausgemachte Schwachstelle in der gegnerischen Hintermannschaft auszunutzen, was ja cuh hervorragend funktioniert hat. Die Rolle, die Podolski dabei zukommt ist nunmal das auf der Linie kleben und Breitmachen des Spiels.
2. Positionierung von Lukas Podolski
Podolski ist kein einziges mal (das mir bewusst ist) nach innen gezogen, ohne dass seine Außenbahn durch Hinterlaufen von Lahm, Khedira oder Schweinsteiger besetzt gewesen wäre. Das sieht für mich nicht nach Unfähigkeit oder Lauffaulheit aus, sondern nach dem akribischen Erfüllen von taktischen Vorgaben.
(Im gegensatz dazu ist er gegen Portugal immer wieder in den Strafraum gezogen, wenn über die andere Außenbahn gespielt wurde. Anderes Offensivkonzept, andere Laufwege.)
3. Die Rolle von Phillip Lahm
Ja, Lahm ist definitiv der spielstärkere Außenverteidiger. ABER die Rolle von Lahm gestern war es nicht, Druck pber die Außenbahn zu machen. Vielmehr hat er, wie er es beim FCB in dieser Saison auch regelmäßig gezeigt hat die „Abzweigung Richtung Mitte“ nicht erst in Strafraumnähe gemacht (bis auf eine Situation, an die ich mich erinnere), sonder schon viel früher, um sich im Spielaufbau als verkappter spielmacher zu betätigen, was dazu geführt hat, dass Khedira, bzw Scheinsteiger auf halbrechts überladen konnten, weil die Lücke im Zentrum durch den hereinrückenden Lahm geschlossen wurde. Aus diesem Grund KONNTE Podolski sich nicht ebenfalls in Richtung Mitte begeben, da die Außenbahn sonst sperrangelweit offen für einen Konter der antritts- und dribbelstarken Holländer gewesen wäre.
Fazit:
Was ich damit sagen will? Offensichtlich gab es ein taktisches Offensiv- und Defensivkonzept, dass in meinen Augen sehr gut aufgegangen ist. Podolski scheint seine Rolle in diesem Konzept perfekt ausgefüllt zu haben. Es besteht also kein Grund, von einer schlechten LEistung zu reden, oder gar einen Wechsel zugunsten zB eines Schürrle zu fordern, der diese taktischen Vorgaben aufgrund seiner Spielweise wohl nicht annähernd so gut hätte erfüllen können.
Über einen späteren Wechsel zugunsten eines konterstarken Spielers hier würde schürrle tatsächlich zum tragen kommen, genausogut wie Reus) kann man sicherlich diskutieren. Ich persönlich hätte mich allerdings über mehr Stabilität durch einen zentralen Lückenfüller (bender viel früher) gefreut. Allerdings ist das wohl der taktischen Entscheidung Löws zugunsten einer erhöhten Spielkontrolle und Ballsicherheit (Einwechslung Kroos) geschuldet nicht so passiert. Na ja, wie man so schön sagt: der Erfolg gibt ihnen Reccht, hat ja wunderbar funktioniert.
peace Ende
Fabian 14. Juni 2012 um 17:54
Da Robben in der Rückwärtsbewegung nicht seine Stärken hat bildeten sich immer wieder Räume zwischen van der Wiel und Robben. Hier hätte Poldi als Anspielstation das Spiel breit machen können. Aber er hatte nur 41 Ballkontakte (Quelle: Handelsblatt). Die linke Seite wurde nicht genutzt, wenn dann nur durch Lahms Vorstöße. Dies war von Löw sicher nicht beabsichtigt.
Reus oder Götze könnten dieselbe Position variabler spielen, beziehungsweise auch mit Özil oder Müller rochieren, das würde das gesamte Offensivspiel der deutschen Elf überraschender und flexibler machen, im Vergleich zum an der Seitenliene klebende Podolski.
Nichts gegen seine Defensivleistung, hier hat er seine Rolle voll erfüllt, aber das kann man von Spielern wie Reus oder Götze auch erwarten. Und da Löw nicht möchte, dass Lahm zu häufig mit nach vorne geht, musste Podolski nur sehr selten ganz hinten aushelfen.
sharpe 15. Juni 2012 um 07:50
ich bin auch der Meinung, Podolski hat sich taktisch sehr gut verhalten und seine taktischen Vorgaben nahezu optimal umgesetzt. Aber das ist eben nur die eine Seite seines Spiels. Von einem Offensivspieler erwarte ich eben mehr, als nur seine taktischen Vorgaben zu erfüllen, er muss auch offensiv Akzente setzen und das hat gänzlich gefehlt.
Fabian 15. Juni 2012 um 08:24
Podolski passt nicht zu Gomez. Sein Spiel lebt davon, dass er in die Mitte zieht und selbst den Abschluss sucht. Aber wenn er in die Mitte zieht, steht dort meistens Gomes mit seinem Mitspieler, da er dort seine Stärken hat. Es wird dann sehr eng. Die zwei, drei Situationen in welchen die Schüsse von Podolski geblockt wurden, sind kein Zufall.
Gomez müsste aus dem Sechzehner zur Seite ausweichen und seinen Mitspieler mitziehen, damit Poldi zur Geltung kommt. Aber Gomez ist ein Strafraumstürmer. Zudem kommt, dass Gomez Zuspiele von außen benötigt.
Im letzten Drittel des Spielfeldes sieht man Podolski selten auf dem Flügel Flanken schlagen, da er wie gesagt selbst den Abschluss sucht.
Fabian 15. Juni 2012 um 08:54
Das Flanken von der linken Seite auf den langen Pfosten ein gutes Mittel gewesen wäre, erkennt man auch an den Körpergrößen der Spieler.
Müller ist 16 cm größer im Vergleich zu seinem Gegenspieler Jetro Willems. Gomez ist 1,90 m; Mathijsen 1,83 und Heitinga 1,80 m. (Quelle: kicker.de)
Flowbama 14. Juni 2012 um 11:56
Kann mich bitte mal jemand über die Statistiken aufklären? Whoscored gibt an, dass Deutschland 47 % Ballbesitz hatte. Nun schau ich auf das UEFA Match Centre und plötzlich steht da, dass die DFB-Elf angeblich nur 39 % Ballbesitz hatte. Kann ja wohl nicht sein, oder?
J.F.K. 14. Juni 2012 um 15:37
Diese Diskrepanz kann ich zwar auch nicht erklären, aber mich würde mal interessieren, wie wird denn der Ballbesitz ermittelt wird bzw. definiert ist? Zeit die eine Mannschaft den Ball kontrolliert? Oder Anzahl der Ballkontakte?
Beobachter 14. Juni 2012 um 23:26
Das kommt durch die unterschiedlichen Messmethoden zustande.
Ich schmeiß einfach mal den Link in den Raum, dann spar ich mir das Tippen 😛
http://www.helpster.de/ballbesitz-berechnung-so-berechnen-sie-den-ballbesitz_82487#zur-anleitung
sharpe 14. Juni 2012 um 11:01
was mir gefallen hat:
-Deutschland war taktisch top auf die Holländer eingestellt.
-Poldi und Müller haben defensiv hervorragend mitgearbeitet.
-Wir haben warscheinlich das beste IV-Duo der EM.
-Schweini und Lahm haben sich gegenüber dem Portugal-Spiel enorm gesteigert.
-Boateng macht seine Sache rechts erstaunlich gut.
-Gomez hat zur rechten Zeit einen Positiv-Lauf.
-Kroos hat nach seiner Einwechslung enorm dazu beigetragen, dass Holland fast nicht mehr an den Ball kam
was mir nicht gefallen hat:
-offensiv haben Özil und Müller sich bemüht, müssen sich aber noch steigern
-Poldi war offensiv kein Faktor, nach 2 weniger guten Spielen sollte hier über eine Neubesetzung nachgedacht werden
-Löw wechselt aus meiner Sicht zu spät. Wir haben die vielleicht beste Bank aller Teams und nützen das zu wenig.
geco87 14. Juni 2012 um 13:20
„Löw wechselt aus meiner Sicht zu spät. Wir haben die vielleicht beste Bank aller Teams und nützen das zu wenig.“
Da stimme ich absolut zu. Es gab gestern viele gute Gründe dafür, in der 2. HZ frühzeitig (60. – 70. Min.) schon zwei frische Leute zu bringen: Es war sehr heiß, beide Teams wirkten schon früh matt. Poldis schwache Leistung in Sachen Entlastung. Angeknockte Niederländer.
Ich hätte gern Schürrle oder Reus für Podolski gesehen. Für diese laufstarken und schnellen Spieler wäre das Spiel wie gemalt gewesen. Leider ist Löw bei seiner Stammelf scheinbar festgefahrener als man dachte. In Freundschaftsspielen probiert er viel aus, um dann beim Turnier doch auf eine Stammelf zu setzen. Ich habe auch das Gefühl, dass er nicht das große Vertrauen in die Jungs auf die Bank hat. Zu Unrecht! Gerade über diese Turniererfahrung werden sie besser. Außerdem ist es fraglich, ob es sicherer ist auf Dauer mit Müller/Podolski zu setzen oder auch mal einen jungen Wilden reinzuwerfen.
Klug, aber auch zu spät war die Einwechslung von Lars Bender. Man hat ja gesehen, dass er nicht der Dribbelkönig ist – ein Reus oder Schürrle hätten Willems an seiner Stelle in zwei Minuten wohl 3-4 Mal überlaufen. Aber er war wohl der Spieler auf der Bank, der am besten „defensives Denken“, Zweikampfstärke, Einsatzfreude und Beweglichkeit miteinander vereint; Tugenden, die in der Nachspielzeit am ehesten gefragt waren.
Beobachter 14. Juni 2012 um 22:40
Nur um mal den Mythos Podolski sei langsam zu entkräften.
Podolski ist einer der schnellsten, wenn nicht sogar der schnellste Spieler der Nationalmannschaft. Ich habe zwar keine aktuellen Zahlen gefunden, aber hier ein Viertelfinale-Bericht der WM2010.
Gegen Schalke im Dez. 2011 wurden bei Podolski 33,2 km/h offiziell gemessen, damit mit Abstand schnellster Spieler des Spiels.
Bei einer Aktion von Adidas sogar mal 35km/h laut Internet und Beweisbild („Blitzerfoto“).
Flowbama 14. Juni 2012 um 22:52
Laut DFB-Leistungsdaten ist Jerome Boateng schnellster Spieler der Nationalmannschaft und kann auch am höchsten springen.
Beobachter 14. Juni 2012 um 23:17
Hättest du mal bitte nen Link für mich ? 🙂
Habe via Google nur obige Daten gefunden und die DFB-Seite ist arg unübersichtlich .
Ich weiß zwar jetzt, das Podolski mit die höchste Siegquote aller Nationalspieler hat aber wo finde ich die von dir angesprochenen „Leistungsdaten“ ?
Die 31,5km/h der WM2010 findet man u.a. hier
http://www.sport1.de/de/fussball/fussball_dfbteam/artikel_257698.html
Flowbama 15. Juni 2012 um 14:28
Die findet man nirgendwo, zumindest wäre es mir nicht bekannt. Die Information habe ich von Jogi persönlich.^^
Nein Quatsch. Stand aber letztens irgendwo, ich kenn die Quelle leider nicht mehr. Aber diese Leistungsdaten würden mich auch mal interessieren, denn sie räumen mit einigen Mythen auf, die bezüglich mancher Spieler existieren. Beispielsweise ist es das Hobby vieler „Experten“, Per Mertesacker zu diskreditieren, indem man behauptet er wäre zu langsam. Dabei haben Jogi Löw und Hansi Flick bei unzähligen Pressekonferenzen gesagt, dass Mertesacker in punkto Schnelligkeit/Antritt zum „oberen Drittel“ der DFB-Elf gehört.
immerweiter 14. Juni 2012 um 10:42
Mmh, ich habe mich gestern auch geärgert, dass um die 60. Minute keinerlei offensive Impulse von der Bank kamen. Die nicht zu Ende gespielten Konter riefen ja förmlich nach Reus und /oder Schürrle für Müller / Podolski. Andererseits traue ich dem deutschen Trainerstab soviel Fachkenntnis zu, dass sie erkennen, wenn jemand schwach spielt. Von daher halte ich es für sehr plausibel, dass die beiden ihre taktischen Aufgaben erfüllt haben. Die Analysen von Rasengrün und Herbert liefern wichtige Hinweise, wie diese Aufgaben ausgesehen haben könnten.
Ein gewisses Unbehagen entsteht m.M.n. durch die Duplizität der Ereignisse. Wie im ersten Spiel kommt Deutschland in den letzten zwanzig Minuten stark unter Druck, ohne noch mit gefährlichen Offensivaktionen für Entlastung sorgen zu können. Und wie im ersten Spiel gibt es keine Einwechslung, die ein offensives Signal setzen könnte. Als Begründung werden u.a. die klimatischen Bedingungen genannt, was aber doch gerade ein Argument für zwei Wechsel in Mittelfeld oder Angriff nach einer Stunde sein könnte.
Dabei ist vermutlich ein Problem, dass die deutsche Bank faktisch nur zwei taktisch motivierte Auswechselmöglichkeiten hat. Der Wechsel Gomez / Klose ist ja quasi gesetzt.
Wenn´s gut geht, ist das Nach-Hause-schaukeln vielleicht wirklich eine neue Qualität, wie weiter oben angedeutet wurde. Aber der Grat zwischen Souveränität und bestrafter Passivität ist schmal.
Fußballnarr 14. Juni 2012 um 15:02
Im Grunde geb ich Dir Recht mit den nicht zu Ende gespielten Kontern. Allerdings würde ich gerne mal die Ballbesitzstatistik nur für die letzten 10 Minuten sehen. Gefühlt war das für uns nahe bei 100%. Wie oft die eingewechselten Kroos, Klose und Bender auf rechts sich da die Bälle zugeschoben haben (gewonnene Ecken und Einwürfe inklusive) fand ich sehr beeindruckend und v.a. beruhigend. 😉
J.F.K. 14. Juni 2012 um 15:35
Hab zwar durchaus mit gezittert, aber war auch erschüttert wie schnell die Holländer nach dem Anschlusstreffer dann doch wieder den Biss verloren haben. Lag vielleicht auch an den äußerlichen Umständen, aber von einer Duplizität der Ereignisse würde ich da nicht sprechen.
kaiser101 14. Juni 2012 um 10:20
„… der verdiente Sieger verdiente sich letztlich seinen verdienten Sieg.“
made my day 🙂
asti80 14. Juni 2012 um 10:14
Ich muss ehrlich gestehen, das ich von unseren Nachbarn aus Holland maßlos enttäuscht bin.
Das sind 11 Individualisten, ohne wirklichen Plan. Der Trainer van Marwijk hat sich durch seine, erwiesene Planlosigkeit, quasi um den Job gebracht.
Gestern wars mehr als ersichtlich, das der Mannschaft Laufwege, Verhalten im gegnerischen Pressing, Alternativen bei zugemachten Räumen und die Bereitschaft auch mal alternative Systeme auszuprobieren fehlen.
Holland-Berti hätte von Anfang an mit zwei Spitzen spielen müssen, und dahinter ein zweier Mittelfeld mit Affelay mit Sneijder und als Absicherung De Jong mit VDV. Damit hätte man eine sehr gute spielstarke Mannschaft am Start gehabt. Wenn man sich das Verhalten in der zweiten Halbzeit anguckt, dürfte ich Recht behalten, denn kurze Zeit nach der Einwechslung von Huntelaar hat sich das bezahlt gemacht, denn der holländische Druck nahm stetig zu und führte zum Anschlußtreffer.
Aber das ganze soll nicht die Leistung der DFB-Elf schmälern, die war taktisch echt top. Spielerisch wie gegen Portugal auch, war es ziemlich mau. Inzwischen merkt man den Wandel des Teams unter Löw. Bei der WM vor zwei Jahren, gings um Spektakel und starkes konterspiel. Jetzt aber gehts um gnadenlose Effektivität. Und das merkt man immer mehr, eine Chance=ein Tor.
Flowbama 14. Juni 2012 um 11:44
Um noch mal die Effizienz anzusprechen: whoscored.com kommt auf 4 Schüsse aufs Tor für die Niederländer und 5 für die Deutschen. Das UEFA Match Centre sagt uns jedoch, es hab 6 holländische und 9 deutsche Schüsse aufs Tor. Wie kommt man denn zu solch doch sehr unterschiedlichen Statistiken?
Tom 14. Juni 2012 um 09:58
Aufgefallen ist wieder einmal negativ, dass die Holländer sehr viele kleine Tätlichkeiten begingen. Hier ein absichtlicher Schlag ins Gesicht, da ein Schlag in den Nacken. Extrem unsympathisch.
Robben Bashing: Der ist einfach überbewertet!
Gescheite spielgestaltende 6er haben den Holländern gänzlich gefehlt. Kann man aus denen wirklich so wenig rausholen, oder war das ein Offenbarungseid für van Marwijk.
Krass fand ich auch wie Hummels fast unbedrängt vor das gegnerische Tor marschieren konnte. Der war fast schon zu verdutzt um da was draus zu machen.
Auffällig auch Supermario, der selbst mit verteidigte. Sogar bis fast zur eigenen linken Eckfahne.
FlyingStint 14. Juni 2012 um 11:30
Der obligatorische van Bommel ist natürlich immer mit drin, trotzdem muss man auch positiv festhalten, dass das mit das fairste Spiel war, das ich je gesehen habe. Die Statistik gibt uns 7 und den Holländern 11 Fouls. Durchschnitt sind sogar bei Larifari-Spielen 15 pro Team. Beide Mannschaften haben wirklich Fussball auf hohem Niveau gespielt und sind in der Zweikampfführung nicht blind in den Mann gegangen – auch de Jong und van Bommel nicht.
vastel 14. Juni 2012 um 11:46
Es ging vorrangig um die kleinen Tätlichkeiten der Holländer, die nicht als Foul gewertet wurden! Sonst würde die Statistik noch etwas anders aussehen und konsequenterweise wären dann ein bis zwei Holländer vom Platz geflogen oder wenigstens gelb belastet gewesen. Das fiel mir auch negativ auf.
Flowbama 14. Juni 2012 um 11:49
„Krass fand ich auch wie Hummels fast unbedrängt vor das gegnerische Tor marschieren konnte. Der war fast schon zu verdutzt um da was draus zu machen.“
Dazu ein Kommentar auf der Website der NY-Times: „52nd minute: There’s Mats Hummels doing his best impersonation of Franz Beckenbauer, and almost scoring both on the initial shot AND on the rebound.“
Jose Mourinho 14. Juni 2012 um 02:56
Mir sind zusätzlich einige Sachen aufgefallen:
-> Lukas Podolski hatte scheinbar die primäre Aufgabe die linke Seite zu schließen, er ging sehr selten mit nach vorne, man hatte großen Respekt vor der rechten Seite von Holland (Robben, v.d.Wiel)
-> Khedira und Schweinsteiger hatten die Aufgabe Sneijder keinen großen Raum zu geben (siehe 35 Min. Schweinsteiger verließ Sneijders Position erst, als Sneijder an Khedira übergeben wurde)
-> Deutschland hatte scheinbar die linke Seite Hollands als Schwachstelle ausgemacht, diese wurde oft angespielt und überladen.
-> Deutschland spielte die Konter sehr schlecht aus.
Herbert 14. Juni 2012 um 09:36
Gerade bei Podolski finde ich, dass man immer sehr gut sehen kann, welche taktischen Anweisungen er bekommen hat. Die führt er dann auch immer recht akribisch aus, was manchmal seiner Spielfreude schadet.
Gestern konnte man gut sehen, dass er vor allem defensiv arbeiten sollte. So hat er meist den typischen Robbenlaufweg nach innen verstellt und Robben ggf. mit Lahm gemeinsam gedoppelt. Das Einziehen nach Innen von Robben war daher nur bei sehr wenigen Aktionen zu beobachten. In manchen Situationen konnte man sogar sehen, dass Podolski bei Vorstößen von Lahm noch hinter diesem quasi als Außenverteidiger absicherte. Erst als Robben Anfang der zweiten Halbzeit die Seite wechselte, hat sich Podolski stärker mit Vorstößen in das Angriffsspiel eingeracht und wurde wieder sichtbarer. Dabei konnte man gut sehen, dass er von Löw einen Anpfiff wegen seines sinnlosen Gebolzes in ersten Hlbz. bekommen hat, denn jetzt versuchte er die Situationen meist spielerisch zu lösen. Das gelang aber nur mittelpächtig, was zum Teil an Podolski selber (unglückliche bzw. fehlende Passgenauigkeit) und zum Teil an der Rechtslastigkeit des deutschen Spiels lag. Özil spielt auf der rechten Seiten einfach den besseren Ball und Poldi fehlen Anspielstationen in der Bewegung. Zumal Lahm bei einigen Aktionen in der zweiten Hlbz. auch noch zur Mitte zog. In irgendeiner Anlyse habe ich hier im Vorfeld mal gelsen, dass Löw Poldi braucht, um das Spiel breit zu machen. Ich denke, das trifft es ganz gut.
Gerade im gestrigen Spiel fand ich das Zusammenspiel von Podolski und Lahm mitentscheidend, da Robben in der Offensive so meist auf der Außenbahn hängen blieb und für Lahm einfacher zu verteidigen war. Zudem wurde so die Innenverteidigung entlastet, da Robben am Einziehen nach Innen gehindert wurde.
(Und ja, ich schätze den Spieler Podolski sehr. Deshalb sehe ich da manchmal einfach etwas genauer hin)
Yogi Löw 14. Juni 2012 um 09:39
Ich frag und frag mich, ob das mit den Kontern nicht Absicht war. Zumindest wäre es eine neue Qualität, einfach mal einen Sieg zu Ende zu schaukeln, auf Zeit zu spielen und Kräfte zu schonen. Nicht furchtbar schön anzusehen – aber das sollte man halt auch können, wenn man einen Titel gewinnen will.
webs 14. Juni 2012 um 02:49
Ich fände es gut, noch ein paar Schwächen der deutschen Elf zu beleuchten.
Vor allem der mehr als holprige Beginn, wo der Zugriff auf die Niederländischen Spieler meines Erachtens nicht geklappt hat wurde und die großen Lücken zu guten Chancen für diese geführt haben, sollte doch erwähnt werden.
Hier hat sich auf Van Bommel mehrmals erfolgreich mit nach vorne eingeschaltet.
Insgesamt trifft meiner Meinung nach auch die Behauptung, die Niederländer hätten nur mit vier Mann nach vorne gespielt, nicht immer zu. In der Tendenz stimmt das natürlich, aber es klingt hier so als hätten sie 90min so starr gespielt, und das entspricht nicht ganz der Wahrheit.
keano 14. Juni 2012 um 02:02
Dass die Niederlande, die polyvalente Spieler bzw. Voetbal totaal einstmals erfanden, jetzt an einer zu starken Trennung von Offensive und Defensive zu scheitern drohen, ist schon einigermaßen bemerkenswert
Kees 14. Juni 2012 um 01:43
Der Analyse kann man i.w. zustimmen, aber die Schwächen der Holländer
scheinen mir über deren „Zweigeteiltheit“ deutlich hinauszugehen. Ihr Spiel war doch v.a. unglaublich statisch. Man fragt sich, was die während der Vorbereitung gemacht haben: kaum Zusammenspiel, keine Laufwege, kein erkennbarer Gesamtplan. Und darüber hinaus erstaunlich wenig Engagement und Biss etc. Ich weiss, dass man auf spielverlagerung.de nicht gern psychologisiert, aber wenn dies ein Ligaspiel gewesen wäre, hätte man vielleicht gesagt, dass die Mannschaft gegen ihren Trainer spielt …
FlyingStint 14. Juni 2012 um 01:09
Chapeau für diese Analyse.
Was im öffentlich rechtlichen Fernsehen angeboten wird ist unter aller Sau, so lohnt es sich, länger wachzubleiben. Wir putzen Holland und Oli Kahn darf fünf Minuten lang twittern…
Eine Frage aus der Einleitung bleibt unbeantwortet. Lukas Podolski, der ja wegen halbgarer Leistung unter Beobachtung stand, wurde im Spielbericht nicht erwähnt, dabei soll er ja mitgespielt haben. Die Aufstellung sah ihn als linken offensiven Mittelfeldspieler vor, im Spiel wirkte er aber mit zunehmender Spielzeit wie eine Slalomstange besonders für Özil und Lahm.
Positiv kann man nur erwähnen, dass er Lahms Verteidigerposition eingenommen hat, wenn dieser offensiv wurde. Seine primäre Aufgabe konnte er dageben selten erfüllen.
Sinnbildlich für die Leistung war sein einziger Torschussversuch. In Tippkickmanier hat er versucht ein Alibi-Arbeitsnachweis ohne Chance auf Erfolg abzuliefern, dabei waren gute Abspielmöglichkeiten vorhanden.
In der zweiten Halbzeit war er nie eine Option im Konterspiel. Holland war ab der 55 Minute einfach reif für das dritte Tor, aber es gelang trotzdem nicht die Entscheidung zu erzielen und so wurde es zumindest im Ergebnis nochmal eng.
Ich frage mich, wann Löws Loyalität ausgereizt ist. In der Vergangenheit hat er es mit Frings, Ballack und jetzt Merte gut verstanden, verdiente Spieler durch bessere (nicht bloß jüngere) zu ersetzten. Woran liegt es also jetzt. Kann er sich nicht entscheiden, wen er befördern soll? Trotz bester Voraussetzungen gibt es bei jedem vorbehalte. Götze war lange verletzt, Reus wirkt im Kreis der Nationalmannschaft eher labil und Schürrle hatte in Leberhausen eine sehr eher Saison.
Rasengrün 14. Juni 2012 um 04:43
Ist das wirklich nur Loyalität, scheinbar an der Grenze zur Nibelungentreue, bei Löw? Bei genauerer Betrachtung der Alternativen sehe ich das nicht so. Ob nun Reus oder Schürrle, aber beide versprechen keinesfalls Podolskis primäre Aufgabe, nämlich für Breite zu sorgen und dabei trotz häufiger Isolation für eine glaubwürdige Drohung auf dem linken Flügel zu sorgen, besser zu erfüllen. Beide haben eben einen ausgeprägten Drang zur Mitte und genau der ist doch anscheinend gar nicht gefragt. Podolski hat Löw das erfolgreich ausgetrieben und er spielt das diszipliniert, wenn auch sicher nicht brilliant, entgegen seinem Naturell. In einer anderen Hinsicht ist Podolski auch der Verlierer des Wechsels von Klose zu Gomez, der halt deutlich weniger Räume reißt und ihm so weniger Gelegenheiten gibt seine eigentlichen Stärken einzubringen. Aber genau das betrifft auch die Konkurrenz. Kurz, ich glaube, dass die linke Position in der offensiven Dreier-Reihe die undankbarste in der NM ist und egal wer da spielt nicht besonders gut aussehen wird. Der eigentlich benötigte Spielertyp ist nicht verfügbar, bzw in einer so langen Formkrise, dass man so langsam bezweifeln muss, ob er sie überwindet oder sich doch eher in die lange Reihe hochveranlagter Spieler einreihen wird, die ihr Potential nie dauerhaft abrufen konnten. Ich spreche natürlich von Marin… Linksfuß, Dribbler, guter Vorlagengeber. Eigentlich, in der momentanen Verfassung natürlich völlig berechtigt nicht im Kader. Lahm auf links verschärft das Ganze übrigens nur, damit spielt eben schon ein „Falschfüßiger“ auf der linken Seite und die Sache mit der Breite bleibt fast ausschließlich an der armen Sau vor ihm hängen. Wie gesagt, die undankbarste Position. Slalomstange war in der Hinsicht so boshaft wie zutreffend. In diesem Zusammenhang: Nichts gegen Polemik, aber die Verballhornung von Vereinsnamen bitte ich doch auf vereinsorientierte Fanforen zu beschränken. Danke.
vk 14. Juni 2012 um 05:40
Man darf dabei auch nicht vergessen, dass Podolski im aktuellen Team nach Klose die meisten Länderspiele hat. Gegen Dänemark macht er die 100 voll!
Yogi Löw 14. Juni 2012 um 09:33
Das mit Podolski seh ich ähnlich. Wenn vorne nicht die Räume gerissen werden, kann er schlecht von der Mittellinie aus durchstarten.
Und zum Kontern hatte gestern anscheinend keiner Lust oder Kraft.
Edeljoker 14. Juni 2012 um 10:59
Marin ist ein Rechtsfuß, der bei M’Gladbach von Luhukay auf den linken Flügel gestellt wurde (auch, um den linken Fuß zu schulen). Deshalb würde ich ihn keineswegs als klassischen linken Flügelspieler ansehen.
vastel 14. Juni 2012 um 11:41
Sehr schöner Beitrag, Rasengrün.
Poldi erfüllt seine Aufgabe, die er vom Trainer bekommt. Und auch seine Zeit wird zu dieser EM noch kommen allen Kritikern zum Trotze – wollten einige nicht auch schon Schweini aus dem Kader streichen? 😉
Nichtsdestotrotz würde ich im Dänemark-Spiel gerne mal Götze und Reus auf den Flügeln sehen – aus Interesse und zum Schonen der Stammkräfte.
Flowbama 14. Juni 2012 um 11:45
@vastel: Jogi hat gestern gesagt, dass er Sonntag vermutlich einige Stammkräfte schonen wird für das Viertelfinale, aber dennoch auf Sieg spielen wird. Also könnte deine Hoffnung in Erfüllung gehen.
Rasengrün 14. Juni 2012 um 11:50
Oops, da habe ich Marin wohl auf dem falschen Fuß erwischt… Nuja, zeigt aber irgendwie auch wie sehr er aus dem Fokus geraten ist. Wie auch immer, ich wollte vor allem ein Beispiel nennen was da für ein Spielertyp passen könnte.
vastel 14. Juni 2012 um 11:53
@Flowbama:
Danke für den Hinweis!
Selbst wenn Jogi 3-4 Leute vorne austauscht, ist unsere „B-Elf“ (wenn man das überhaupt so nennen kann…besser A2-Elf) immer noch mehr als stark genug, um souverän zu gewinnen.
Hammer 15. Juni 2012 um 12:48
Danke. Genau das schätze ich so an diesem Forum. Eine sachliche Analyse ohne dieses kolletive „draufhauen“ wie es gerne von Boulevarblättern oder anderen Foren im Internet betrieben wird. Außerdem keine vereinsbezogenen Vorurteile (Bayern vs Dortmund etc.). Ergänzend zum Thema Podolski. Özil hat ja auch einen natürlichen Drang zum rechten Flügel, was der Einbindung Podolskis auch nicht sonderlich hilfreich ist.
adeliepinguin 14. Juni 2012 um 01:02
Ich finde es auch erstaunlich, dass ihr Podolski nur einmal erwähnt habt (und das ganz am Anfang, nämlich nur, dass er spielte).
So stark Deutschland über (halb-)rechts mitunter gespielt hat, so schwach war die linke Seite in der Offensive. Auch Lahms Vorstöße in HZ 2 gingen doch eher in die Mitte.
Kappe 14. Juni 2012 um 12:10
Ich vermute, damit will man das schreckliche draufhaun, das manche so gerne praktizieren, unterbinden. Gefühlt hat sich das Kommentaraufkommen hier verfielfacht, seit die Seite in einem gewissen Fußballforum voller selbsternanter Superexperten öfter gepostet wird; deren Umgangsformen können aber liebend gerne dableiben.
Hier steht die Taktik im Vordergrund und keine individuelle Leistungsanalyse, eine geschickte Kommentarsteuerung.
grasnarbe 14. Juni 2012 um 12:29
was das niveau und umgangsformen angeht, stimme ich dir zu.
auch der fokus auf taktik ist das alleinstellungsmerkmal der seite.
allerdings wäre es schade, die anderen facetten des spiels – und dazu gehört auch persönliche leistung, zb das umsetzen der taktik – gerade in einem fachlich und menschlich so tollen forum auszuklammern.
auch wenn die autoren das in den artikeln nicht tun, finde ich auf sv.de immer noch platz für diese anderen bereiche – und sei es eine zähe gomez- oder poldi-diskussion.
anlehnend an meinen kommentar zu auswechslungen weiter oben, sollte man in einer halbwegs eingespielten mannschaft einfach von spiel zu spiel um ein personell stabiles grundgerüst taktisch wechseln – und dazu gehört zb schürrle/götze statt podolski gegen tief oder eng stehende mannschaften.
diese „mannschaftspsychologischen“ wechsel sind mir ein gräuel: ein trainerteam sollte allen spielern vertrauen und motivation tag für tag mitgeben und es nicht über sinnlose wechsel in einem spiel demonstrieren müssen.
dass es klappt, demonstriert eindrucksvoll klopp in dortmund, der einige spieler monatelang im training so gepusht hat, _obwohl_ sie nicht spielten, dass sie dann, als sie es taten, auf einem ganz anderen level antraten.
adeliepinguin 14. Juni 2012 um 15:40
Ok, ich weiß zwar nicht, welches Forum du meinst – ich bin durch die Seite eines Fernsehsenders hier gelandet.
Aber ich weiß, wie rau der Umgangston in großen Foren sein kann. Und das „Rumhacken“ auf einzelnen oder wenigen Spielern hat ja durchaus Tradition – Kuranyi hätte froh sein können, wenn er „nur“ das hätte einstecken müssen, was auf Gomez und Podolski einhagelt – und das vor seiner Aktion gegen Russland. Oder man denke an die deutsche Abwehr 2008 (die vielzitierten „Schnarch und Schleich“) oder jüngst an „die unfähigen Dortmunder“. Insofern ist es okay, Spieler nicht individuell zu kritisieren, allein schon, weil das selbst Nicht-Boulevard-Medien schon zur Genüge tun. Eine Einzelkritik-Rubrik der Nationalmannschaft findet man inzwischen schließlich überall.
Aber zwischen „Rumhacken“ und Sinnieren über taktische und personelle Alternativen, die ja beide durchaus in einer Vielzahl existieren, gibt es doch noch einen Unterschied.
Noch ein kurzer Kommentar zum Rumhacken: Van Marwijks Kommentar zur Leistung seiner Spieler war da auch nicht okay. Er muss sich meiner Meinung nach als Trainer vor seine Mannschaft und die einzelnen Spieler stellen und sie nicht selbst noch in den öffentlichen Fokus rücken, wie er es bei Van Bommel und Robben getan hat.
gregor 14. Juni 2012 um 00:47
ich halte das mit dem „unsicheren weiterkommen“ gegen die „dänen als schwersten gegner“ auch für etwas (bis sehr) übertrieben. dänemark muss gewinnen während die dfb-elf bei einem unentschieden sicherer gruppensieger ist. das heisst es ist die gleiche komfortable situation wie heute mit dem vorteil dass die dänen spielerisch klar unter den niederländer azusiedeln sind. klar das im fussball alles möglich ist, aber ich glaube ehrlich gesagt nicht daran, dass das problematisch wird.
Rasengrün 14. Juni 2012 um 01:04
Genau auf diese Haltung gründet allerdings der gesamte Turnierplan der Dänen… Trotzdem spielt die Konstellation natürlich dem deutsch Team in die Karten, eine offensive dänische Mannschaft wird zwangsläufig die Räume bieten müssen, die das gefürchtete schnelle Vertikalspiel nutzen kann. Man darf halt nicht früh in Rückstand geraten, dann ist es wohl nur eine Frage der Zeit.
Gitonga 73 14. Juni 2012 um 08:52
Ich denke nicht, dass die Dänen ein Offensiv-Feuerwerk starten werden, das können sie gar nicht. Ich befürchte, dass dies ein langweiliges Spiel wird. Die eine können nicht und die anderen müssen nicht.
geco87 14. Juni 2012 um 01:12
Naja, man sollte nicht unterschätzen, dass Dänemark im Kollektiv wesentlich besser arbeitet als die Niederlande. Nicht nur defensiv, sondern auch offensiv. Das heutige Spiel hat doch gezeigt, dass es heute meist nicht (mehr) reicht, wenn man vier klasse Offensivspieler hat, die es vorne richten sollen. Ich denke, Deutschland wird sich schwer tun gegen Dänemark – wie gegen jeden hartnäckigen Gegner wie z.B. auch Italien vergangenes Jahr. Sollte kein frühes Tor oder ein „glücklicher Moment“ gelingen, kann das Spiel auch locker auf ein Remis herauslaufen.
Flowbama 14. Juni 2012 um 01:28
Ein Remis würde ja reichen, ich habe mir aber so eben alle noch viel grauenhafteren Situationen am Tabellenrechner durchgespielt: eine 1:0 Niederlage Deutschlands bei einem gleichzeitigem Sieg Portugals und wir sind draußen. So schnell gehts! Andererseits kann man den Holländern auch noch Mut machen: Deutscher Sieg, und sie haben das weiterkommen wieder selber in der Hand (müssen aber mit zwei Toren Differenz gewinnen). Wie auch immer: Spannung ist am Sonntag garantiert, für alle Seiten.
Rasengrün 14. Juni 2012 um 04:23
Da hätten wir dann zwei Mannschaften, die kollektiv zu arbeiten gewohnt sind. Normalerweise gibt dann einer der folgenden beiden Faktoren den Ausschlag: individuelle Klasse oder Auscoachen. Wer die individuelle Klasse auf seiner Seite hat müssen wir nicht diskutieren, bliebe das Trainerduell. Dann lasst uns doch mal den Ohlsen machen, wo sind die Ansatzpunkte für eine erfolgreiche Taktik gegen Deutschland?
– Abhängigkeit von Gomez, Ausrichtung auf ihn
– Unausgewogenheit der Flügel, wenig Aufbau über links
– Boateng gesperrt, rechter AV sowieso problematisch
Nur führt das kaum zu großen Änderungen in der dänischen Startelf, der linke Flügel ist eh der deutlich stärker besetzte – Krohn-Dehli, Eriksen, Kvist, Poulsen – also insofern keine Änderung und nur logisch den neuen Mann als potentiellen Angriffspunkt zu betrachten. Agger ist der am Mann stärkere IV, insofern ist da die Sache auch klar. Die naheliegendste Position für einen Personalwechsel wäre wohl rechts in der Abwehr, wo mit dem jungen Waas eine vielleicht offensivstärkere Variante möglich wäre.
Ich gehe nicht davon aus, dass Löw experimentieren wird, noch wird er auf die Tabellensituation mit einer defensiveren Ausrichtung reagieren. Ist auch völlig richtig, man will dieses Turnier gewinnen und das implizitiert den Anspruch jedes Spiel zu dominieren. Für RV stehen Höwedes und Bender zur Wahl, beide nicht optimal, aber auch nicht _die_ große Verschlechterung gegenüber Boateng. Nummer Sicher wäre Lahm nach rechts, aber unwahrscheinlich. Die größte Gefahr geht von Eriksen aus, an einem guten Tag sind seine Pässe brandgefährlich. Vielleicht wäre es keine verkehrte Idee ihm jemanden auf die Füße zu stellen (Bender statt Khedira), aber der Seitentausch von Khedira und Schweinsteiger hat ja gestern gut funktioniert und wäre hier wohl auch angemessen. Unterm Strich also wenig Probleme absehbar, man muss wohl wirklich nur geduldig auf die Räume warten.
webs 14. Juni 2012 um 02:25
Dänemark muss gar nicht unbedingt auf Sieg spielen. Sollte die Niederlande gegen Portugal gewinnen, was nicht ganz unwahrscheinlich ist, reicht ihnen ein Unentschieden.
Es ist von ihnen also zunächst alles andere als ein riskantes Offensivspiel zu erwarten.
Rasengrün 14. Juni 2012 um 05:04
Eine Risikoabwägung, was wenn Portugal den entscheidenden Konter setzt? Die Aufgabe für die Niederlande ist knackig und spielt den Portugiesen in die Karten. Gute Defensive, kompakte Formation und brandgefährliche Flügel gegen eine, höflich formuliert, hüftsteife Abwehr. Ich glaube nicht, dass es dem Naturell der Dänen entspricht sich darauf zu verlassen, wenn man es auch selbst in die Hand nehmen kann. Ich erwarte keinen Sturmlauf, aber eine ausgeprägt offensive Ausrichtung.
Denis 14. Juni 2012 um 08:29
Ich sehe das wie der Autor. Wir taten uns seit jeher schwer damit gegen Mannschaften, die das Mittelfeld defensiv gekonnt verengen und unserem MF die Luft zum Atmen abschneiden (Serbien, Ghana, auch Italien und Ukraine würde ich mal dazu zählen). Nur wenn Mannschaften in unser offenes Messer liefen und wir zum Kontern kamen und sich dann bestenfalls noch ein Defensivspieler von einem der unseren rausziehen ließ (England, Argentinien, Portugal, Holland) haben wir unsere überzeugenden Siege eingefahren.
Außerdem spricht die aktuelle Form eher für Dänemark als für unsere beiden bisherigen Gegner. Fairerweise muss man anmerken, dass sowohl Holland als auch Portugal sich sehr gute Chancen gegen die Dänen erspielt haben und dann liegen liessen, aber trotzdem wirkte Portugals Sieg gestern in letzter Konsequenz glücklich. Dänemark wirkt einfach psychisch auch unheimlich stabil.
Der Schlüssel wird sehr viel stärker als gegen Portugal und Holland auf den Flügeln liegen. Ihr abwartendes Verhalten können sich Lahm und der Ersatz-Boateng da eher nicht erlauben, wenn man nicht BS7 und Khedira zum Hinterlaufen verdonnert, was aber natürlich wieder für Raum im Mittelfeld für die Dänen sorgen würde und daher unwahrscheinlich ist, spez. gegen Erikksen.
In dem Zusammenhang macht auch Löws totales Flügelspiel gegen Israel wieder Sinn. Israel war wohl der Testgegner für das Dänemarkspiel, da in dieser Turniergruppe klar war, dass das letzte Spiel das Entscheidende sein würde.
Ich bin allerdings nicht davon überzeugt, dass Poldi und Müller die richtigen Spieler für dieses Flügelspiel sind. Da haben wir mMn flanken- und dribbelstärkere Außenbahnspieler. Ich finde es ein wenig schade, dass Löw den Reuses und Schürrles bisher noch keine Chance gegen hat, speziell bei Kontersituationen wie den beiden knappen Führungen in den vorangegangenen Spielen. So baut man junge Leute nicht gerade gezielt ein. Ich sehe ein, dass Klose und Kroos eigentlich ins Team gehören und das durch Einwechselungen dokumentiert werden soll (diese Einwechslungen sind mMn eher mannschaftspsychologischer- und nicht taktischer Natur), aber langsam brauchen unsere hochgelobten jungen Spieler auch mal Turnierspiele.
Alles in allem halte ich also das Spiel gegen Dänemark auch für ein ganz Schweres. Schade, dass die Konstellation so ist, dass wir da noch punkten müssen. Ich hatte gehofft uns das ersparen zu können.
Flowbama 14. Juni 2012 um 11:13
Was ihr nicht vergessen dürft: Die beiden letzten Spiele der Gruppe B am Sonntag finden parallel statt, beide 20:45 Uhr. Das heißt, dass Dänemark gar nicht weiß, wie Portugal spielt. Insofern würde ich mich wundern, wenn sie absichtlich auf ein Unentschieden hoffen würden.
vastel 14. Juni 2012 um 11:30
Wir werden auch das Spiel gegen die Dänen überzeugend gewinnen. Daran habe ich überhaupt keine Zweifel.
urheller 14. Juni 2012 um 14:35
spielst du mit?
vastel 14. Juni 2012 um 17:40
Entschuldige bitte, dass ich mich mit „unserer“ Nationalmannschaft identifiziere und die 1. Person Plural gewählt habe… 😉
Thomas 14. Juni 2012 um 00:39
Ich hatte das Gefühl, dass die deutsche Defensivformation einem flachen 4-3-3 sehr ähnlich war. Kein 4-2-3-1/4-4-1-1.
Gerade Müller war selten auf einer Höhe von Podolski-Schweinsteiger-Khedira.
Wo lagen die Gründe dafür?
Wollte Löw, Müllers Raumverständins beim eigenen Pressing nutzen und hatte den jungen Willems als Schwachstelle ausgemacht?
Rasengrün 14. Juni 2012 um 01:01
Oder ganz einfach andersrum? Willems war eben noch vorsichtiger als van der Wiel, Müller musste also gar nicht.
geco87 14. Juni 2012 um 01:04
Meinst du im Angriff oder in der Verteidigung? Ich sah in der Verteidigung ein 4-4-2 (Özil auf Höhe von Gomez) oder teilweise auch ein 4-1-4-1 mit einem vorgezogenen Khedira. Vereizelt hat aber auch Schweinsteiger die gegnerischen Verteidiger angelaufen und Khedira ließ sich zurückfallen.
Flowbama 14. Juni 2012 um 01:21
Also ich kann Thomas nur beipflichten, ich sah ebenfalls sehr oft ein 4-3-3 wenn Deutschland in der Defensive war. Dabei bestand die vorderste 3-er Reihe aus Müller, Gomez und Podolski. In der Mitte demnach Khedira, Schweini und Özil.
amex 14. Juni 2012 um 13:35
Das sehe ich anders. Podolski war deutlich zurückgezogen, Müller in der Tat weiter vorne, so dass sie eine „schiefe Schlachtordnung“ ergab. Podolski sollte offensichtlich dafür sorgen, dass die Räume auf der Robben-Seite eng würden und gleichzeitig als Absicherung für Lahm agieren. Was ja auch exzellent funktioniert hat, solange Robben über die rechte holländische Angriffsseite kam.
OM 14. Juni 2012 um 00:38
„der verdiente Sieger verdiente sich letztlich seinen verdienten Sieg“ 🙂
Pauli 14. Juni 2012 um 12:24
Da musste ich auch gerade drüber schmunzeln…
gelaber 15. Juni 2012 um 01:15
Das war sicher kein fauxpaus sonder Absicht.
Stoney 14. Juni 2012 um 00:38
„.. die Dänen dürften der wirklich schwerste Gegner für das DFB-Team sein“
Das würde ich gerne mal erklärt bekommen.. Meinst du einfach nur wegen deren besserer Organisation und Homogenität? Wegen deren kopfballstarken Mittelstürmer? Wegen deren guten Pressing? –Wahrscheinlich meinst du alles das zusammen? =) Aber rein von der Qualität sind sie so viel schwächer als Portugal und die Niederlande… ich finde das schon etwas beliebig sie als Angstgegner künstlich aufzubauen.
Thomas 14. Juni 2012 um 00:37
Ich hatte das Gefühl, dass die deutsche einem flachen 4-3-3 sehr ähnlich war.
Gerade Müller war selten auf einer Höhe von Podolski-Schweinsteiger-Khedira.
Wo lagen die Gründe dafür?
Wollte Löw, Müllers Raumverständins beim eigenen Pressing nutzen und hatte den jungen Willems als Schwachstelle ausgemacht?
DB 14. Juni 2012 um 08:36
In der Defensive fiel mir das auch häufiger auf, dass Müller bedeutend höher stand als das restliche Mittelfeld. Womöglich ging es wirklich darum, Willems noch mehr unter Druck zu setzen, ähnlich wie Mourinho mit Real versuchte im CL-Halbfinale Bayerns Alaba als Schwachstelle anzupeilen.
Tobias 14. Juni 2012 um 11:45
Die beobachtete Konstellation stellte sich vorwiegend im Pressing ein. Vermutlich sollte mit der 4-3-3 Pressingformation verhindert werden, dass die Bälle direkt über Außen auf die Flügelstürmer geleitet werden können. Das klassische 4-4-2 im Pressing (mit Özil und Gomez vorne) dient ja eher dem Zustellen der 6er. Aufgrund der limitierten Fähigkeiten von van Bommel und De Jong in der Spielgestaltung war wohl geplant mit der höheren Breite der 3 Pressingspieler in vorderster Front stattdessen die starken Außen dicht zu machen.
tactic_addicted 14. Juni 2012 um 00:30
Meiner Meinung nach die wichtigsten Punkte:
– man muss das sehr gute kollektive Pressing der deutschen Mannschaft herausheben. Dazu noch gutes Stellungsspiel bei gegnerischem Aufbauspiel. Diese Punkte sind besonders herauszuheben, da sie bei den anderen Mannschaften im Turnier aufgrund mangelnder Eingespieltheit selten zu sehen sind.
– ein stark verbessertes Gomez, nicht nur wegen der Tore. Starkes Anlaufen der Innenverteidigung, rückwärtiges Pressing gegen die 6er. Das war stark und brachte eine gewisse Unruhe in das holländische Aufbauspiel.
– Podolski offensiv wieder schwach, aber zumindest defensiv aufmerksamer, was auch daran lag, dass meiner Beobachtung nach Löw ihn nach einigen Fehlern stark zusammengestaucht hatte. Podolski schien darauf auch mit einer abwehrenden Handbewegung zu reagieren.
– Genial, wie Schweinsteiger vor dem 1:0 den Raum in der Mitte besetzt, der durch de Jongs Manndeckung gegen Özil geschaffen wurde.
– Bei den Holländern fehlte die Anbindung von Defensive zu Offensive, was, wie auch zu erwarten, an den schwachen Abwehr und an van Bommel und de Jong lag. Warum nicht gleich Van der Vaart von Anfang an?
– Das holländische Pressing war, wie ebenfalls erwartet, weitestgehend einfach zu umspielen, selbst in deren Druckphase kurz vor Schluss.
– Die deutsche Mannschaft hätte in der zweiten Hälfte in bestimmten Situationen das 3:0 oder gar das 4:0 machen müssen. Da war eine unglaubliche Zeit am Ball unmittelbar vor dem holländischen Strafraum, den man hätte effektiver nutzen müssen (siehe Özil). Dass man diese Zeit in dieser neuralgischen Zone hatte, ist für mich vollkommen unerklärlich. Da wurde die niederländische Defensive auch total von den Offensiven im Stich gelassen.
Alles im Allem verdienter Sieg
Flowbama 14. Juni 2012 um 01:23
Negativ aufgestoßen haben mir bei Deutschland die schlecht ausgespielten Konter. Dabei war es genau das, was uns noch 2010 ausgezeichnet hat.
Stoney 14. Juni 2012 um 01:33
Hatte eh das Gefühl die drei Spitzen mit Stärken im Spiel ohne Ball zu bringen war eine Taktik, defensiv möglichst nicht aus der Formation gebracht zu werden (Mourinho-style). Entweder sie haun das Ding rein oder vertändeln so früh, dass noch keiner drauf reingefallen und mit vorgerannt ist… ^^oder ist das jetzt zu platt?
Flowbama 14. Juni 2012 um 01:44
Nein das ist keinesfalls zu platt.^^
Aber mal ernsthaft: Wieso in Gottes Namen wechselt Löw denn nicht mal die Flügelspieler aus? Müller und Podolski könnten (um die 70. Minute herum) hervorragend durch Reus und Schürrle ersetzt werden um dem Gegner durch Konter den Todesstoß zu geben. Aber nein: Kroos und Bender sollten’s über die Zeit schaukeln. Aber was weiß ich schon.
webs 14. Juni 2012 um 02:21
Das ist auch das einzige, was mich bei Löw zurzeit stört. Seine Auswechslungen kann man praktisch voraussagen, von taktischen Anpassungen keine Spur dabei. Da sollte er sich spätestens wenn es gegen Mannschaften wie Spanien oder Italien geht mal was überlegen..
DJ 14. Juni 2012 um 08:45
„Da sollte er sich spätestens wenn es gegen Mannschaften wie Spanien oder Italien geht mal was überlegen..“
Möglichweise ist es genau das, was Löw vorhat: in der K.O.-Phase nicht zu leicht ausrechenbar zu sein, wenn Reus im ersten EM-Einsatz ein Kontertor macht. Mal schaun, würde mich auf jeden Fall freuen, wenn auch Schürrle und Reus und Götze mal zeigen können, was sie können
grasnarbe 14. Juni 2012 um 12:12
thema auswechslungen:
ich werd das nicht kapieren, weshalb trainer in der 89. für ein paar sekunden zeitschinden (die dann vom schiri problemlos einfach wieder draufgeschlagen werden!) einen spieler wechselt.
wechsel – abgesehen von aussergewöhnlichen situationen – sollten früher kommen, damit sie beim ausgewechselten energie sparen und dem eingewechselten die möglichkeit geben, ins spiel zu kommen. natürlich, um sinnvolle taktische anpassungen zu ermöglichen.
desweiteren sollte man möglichst zwei, wenn nicht gar alle drei wechsel in jedem spiel bei einem kurz gestaffelten turnier wie diesem ziehen, wenn die leistungsdichte im kader es zulässt (im dt. der fall).
gefälligkeitswechsel – einen stürmer, nur weil er tor schoss, in der 89. auszuwechseln (wird jemals ein 6er nach einer grandiosen leistung ausgewechselt?), oder jemanden in der 89. für zwei minuten zu bringen, „um ihn das vertrauen (tolles vertrauen für eins+x minuten!) zu demonstrieren“ sind unsinnige archaische rituale und haben im professionellem fussball auf höchstem niveau keinen platz.
da besteht bei fussballtrainern noch grosser nachholbedarf im vergleich zu anderen sportarten.
_oo_ 14. Juni 2012 um 15:24
Lt. Regel zählt die Auswechselzeit zur Spielzeit dazu, wird also nicht nachgespielt. Das Wechseln zum Zeitschinden ist also richtig.
vastel 14. Juni 2012 um 17:45
Nachspielzeit
In jeder Spielhälfte wird die Zeit nachgespielt, die verloren geht für
– Auswechslungen,
– Verletzungen von Spielern,
– Transport verletzter Spieler vom Spielfeld,
– Zeitschinden oder
– jeden anderen Grund.
Die nachzuspielende Zeit liegt im Ermessen des Schiedsrichters.
(DFB-Regelwerk – bin mir nicht sicher wie es beim UEFA/FIFA-Regelwerk genau aussieht)
Stevie-B1980 16. Juni 2012 um 13:41
Der Bundestrainer hatte m.E. zwei Möglichkeiten bzgl. von Auswechslungen:
1.) Er wechselt ca. ab 60 Minute die Flügelspieler aus (Podolski und/oder Müller für Schürrle/Reus/Götze) um damit eine mögliche Vorentscheidung zu suchen.
Dabei besteht allerdings die Gefahr, die defensive Stabilität auzugeben und so die 2:0-Führung nicht in eine 3:0-Führung auszubauen, sondern in ein 2:2 oder gar 2:3 (sehr unwahrscheinlich) zu verwandeln.
2.) Er behält die bis dato sehr gute defensive Ausrichtung bei und spielt „auf Ergebnis halten“. Das bedeutet, die defensiv hervorragend mitarbeitenden Müller und Podolski bleiben (zunächst) auf dem Platz und stattdessen wird erst zu einem späteren Zeitpunkt gewechselt
– wenn Spieler wirklich an die Belastungsgrenze kommen
– Verletzungen vorliegen
– oder das System noch defensiver ausgereichtet werden soll.
Wenn man bedenkt, dass bestenfalls noch 4 weitere Spiele vor der Mannschaft liegen, macht m.E. Punkt 2 wesentlich mehr Sinn, da die defensive Spielweise der deutschen Mannschaft nicht so kraftzehrend gewesen ist, als auf das dritte Tor zu drängen.
So gesehen kann man ein Stück weit nachvollziehen, warum Löw nicht auf die offensive Karte mit Schürrle/Reus/Götze gesetzt hat.
(auf der anderen Seite kann man natürlich entgegnen, dass gerade ein Reuss mit Gladbach auch ein sehr auf Defensive ausgelegtes System gespielt hat und so durch einen Wechsel die defensive Stabilität nicht zwangsweise komplett über den Haufen geworfen worden wäre – zumal auf der linken Offensivseite ein neuer Impuls nicht geschadet hätte und er somit etwas Spielpraxis hätte sammeln können).
Bjoern 14. Juni 2012 um 09:14
Mal zum möglichen Ausscheiden der deutschen Mannschaft:
Ich habe gerade mal mit dem Tabellenrechner gespielt: Sollte es tatsächlich so sein, dass man bei einem knappen Sieg der Dänen bei gleichzeitigem Sieg der Portugiesen ausscheidet, könnte man immer noch die unsportliche Variante wählen und bewusst ein Eigentor schießen und man wäre wieder Gruppenerster…
Gruß Björn
Tery Whenett 14. Juni 2012 um 09:59
Oh Mann, wirklich… würde nur wissen wollen, was die UEFA dann macht.
Aber schätze, dass den Leitfiguren der Ruf des dt. Fußballs wichtiger ist, als so weiterzukommen.
In so einer Situtation wäre ein Großkreutz gut, dem wäre das sicher scheißegal 😉
Nandor 14. Juni 2012 um 10:32
Da hat der Tabellenrechner sich verrechnet. Szenario ist doch DE, DK und PT jeweils mit 6 Punkten. Für die Reihenfolge danach werden in einer Minitabelle jeweils nur die Ergebnisse dieser drei Mannschaften berücksichtigt, und Punkte, Tordifferenz und Anzahl geschossener Tore berücksichtigt. Also bei DE-DK 0:1 : DE 3 Pkte., 1:1 Tore, DK 3 Pkte., 3:3 Tore, PT 3 Pkte, 3:3 Tore.
Wieso sollte sich diese Position für DE verbessern, wenn sie dann noch ein Tor kassieren?
impeesa 14. Juni 2012 um 10:41
Die Konstellation bekomme ich mit Kicker Online Tabellenrechner nicht dargestellt. Wie soll uns eine Verschlechterung der Tordifferenz helfen können wieder noch oben zu springen?
h.c. 14. Juni 2012 um 11:03
Da komm ich nicht ganz mit, wieso würde ein Eigentor Deutschland wieder zum Gruppenersten machen?
ekMUC 14. Juni 2012 um 11:52
Ich hab‘ mir die Regularien jetzt 3x durchgelesen und schwächle noch immer mit dem Verständnis – aber im Endeffekt sollte man halt im letzten Spiel Minimum genauso viele Tore schießen wie die Dänen, dann gibt’s keine Probleme… und 3€ ins Phrasenschwein 😉
achja, wer es sich genau durchlesen will:
http://www.uefa.com/MultimediaFiles/Download/Regulations/uefa/Others/91/48/36/914836_DOWNLOAD.pdf
Abseitsfalle 14. Juni 2012 um 12:34
Ganz einfach (*höhö*),
wenn die Portugiesen Holland schlagen und die deutsche Nationalmannschaft mit 2:3 gegen Dänemark verliert, wäre Dänemark Erster mit einem Torverhältnis von 5:5 aus den direkten Spielen, während Deutschland und Portugal ein Torverhältnis von 3:3 Tore hätten. Und da die Partie Portugal-Deutschland zugunsten der DFB-Elf ausgegangen ist, wäre Deutschland dann Gruppenzweiter.
urheller 14. Juni 2012 um 14:28
alles erklärt auf sueddeutsche.de
http://www.sueddeutsche.de/sport/vor-dem-letzten-gruppenspiel-der-nationalmannschaft-wie-deutschland-doch-noch-rausfliegen-koennte-1.1382541
Rechenknecht 14. Juni 2012 um 14:38
Ganz so einfach ist es nicht wie von Abseitsfalle behauptet:
Ein einzelner direkter Vergleich ist in den Regeln nicht vorgesehen. Es werden alle punktgleichen Mannschaften gleichzeitig verglichen nach Punkten und Toren aus den Partien gegeneinander und wenn das nicht hilft, zählen die Tore aus der gesamten Gruppenphase.
Das heißt, schießt Deutschland bei einer Niederlage weniger als 2 Tore oder verliert mit 2 Toren unterschied, ist Portugal mit einem Sieg weiter. Schießt Deutschland mindestens 2 Tore, aber Dänemark genau eins mehr, muss Portugal 2 Tore mehr als die Niederlande schießen.
Der kniffligste Fall ist Deutschland verliert 2:3 und Portugal gewinnt 2:1. Dann ist auch das Torranking über alle Gruppenspiele ausgeglichen und Deutschland kommt auf Grund des besseren UEFA-Koeffizienten weiter.
philip 14. Juni 2012 um 15:05
aber dann müsste sowohl deutschland als auch dänemark ein (bzw. x) eigentor(e) schiessen!?
windoni 14. Juni 2012 um 17:26
Ich glaube ihr habt da folgenden Punkt übersehen:
e) wenn zwei oder mehr Mannschaften nach der Anwendung der Kriterien a) bis
d) auf mehrere Mannschaften immer noch denselben Platz belegen, werden die
Kriterien a) bis d) erneut angewendet, um die Platzierung dieser Mannschaften
zu bestimmen. Führt dieses Vorgehen keine Entscheidung herbei, werden die
Kriterien f) bis h) angewendet;
Daher gilt, wenn Dänemark als Gruppenerster feststeht (wegen 5:5 Tore) doch der direkte Vergleich zwischen Deutschland und Portugal.
Hoffentlich sind wir nicht darauf angewiesen.
windoni 14. Juni 2012 um 17:40
Der Kicker Tabellenrechner hat die direkten Vergleiche nicht vorrangig implementiert (eingebaut).
Hier wurden die BuLi-Regeln (erst Gesamt-Torverhältnis) zugrundegelegt.
Führt daher meist zu falschen Ergebnissen bei der EM.
Rechenknecht 16. Juni 2012 um 11:27
Laut dem oben verlinkten Regelwerk gilt der Punkte e), den windoni anführt, nur bei der Qualifikation aber nicht in der Endrunde (siehe Abschnitt 8.07:
d) superior goal difference in all the group matches;
e) higher number of goals scored in all the group matches)
Ich bleibe deshalb bei meiner Behauptung, auch wenn sueddeutsche.de da anderer Meinung zu sein scheint: Bei DE-DK 1-2 und PT-NL 3-2 kommt Deutschland wegen des besseren Koeffizienten weiter, bei allen anderen Ergebnissen mit den gleichen Siegern, aber schlechterem Torverhältnis für Deutschland (bzw. besserem für Portugal), scheidet Deutschland aus.
Zum eigentlichen Diskussionsthema: Eigentore würden nur helfen, wenn man sie zu den „scored goals“ der Mannschaft des Torschützen rechnen würde, was sicherlich nicht der Fall ist.
Rechenknecht 16. Juni 2012 um 12:14
Ich korrigiere mich bzw. kapituliere vor der bürokratischen Finesse der UEFA: Offensichtlich gab es am 23.3. eine Regeländerung, die im Regelwerk auf den allerletzten Seiten versteckt ist und auch im Inhaltsverzeichnis keine Erwähnung findet (http://de.uefa.com/MultimediaFiles/Download/Regulations/competitions/Regulations/01/49/45/08/1494508_DOWNLOAD.pdf)
Demnach kommt tatsächlich doch der direkte Vergleich zwischen Deutschland und Portugal zum Tragen.