FC Bayern München – Chelsea FC 1:1 (3:4 nE) | in-depth
Es wird wohl als eines der unvergesslichsten und dramatischsten Finals in die CL-Historie eingehen. Kaum ein Drehbuchschreiber hätte eine solche Geschichte schreiben können, die nicht als unrealistisch abgetan worden wäre. Doch König Fußball hat nicht nur seine eigenen Gesetze, sondern auch seine ganz eigenen Geschichten. Chelsea gewann unter den verblüffendsten Umständen den prestigeträchtigsten Pokal Europas.
Kurze Erinnerung: die Aufstellungen
Die Londoner begannen mit einem 4-4-1-1, in welchem Mata als Raumsucher hinter Drogba tätig war. Auf dem linken Flügel begann Ryan Bertrand als sehr tiefer Flügelspieler im Mittelfeld. Er sollte dabei helfen, Robben aus dem Spiel zu nehmen und nach vorne mit Flanken gefährlich werden.
Jener Bertrand gilt als offensiver Außenverteidiger mit viel Talent und einer akzeptablen Zweikampfstärke auch auf höchstem Niveau. Dies bewies er mit zwei hervorragenden Tacklings, welche in einem sicheren Ballgewinn resultierten. Desweiteren kann er durch seine außerordentliche Schnelligkeit, auch mit Ball am Fuß, schnell Raum machen und weite Flanken schlagen. Dies prädestinierte ihn für Di Matteos Idee und Drogbas individueller sowie Chelseas gesamter Spielweise.
Sein Gegenüber war Salomon Kalou. Dieser spielte eine ähnliche Rolle, positionierte sich aber etwas höher und zockte bei Gelegenheit. Er suchte nach Lücken und das Ziel war, über ihn und Mata, der leicht versetzt halbrechts agierte, die Konter zu suchen. Halbrechts spielte deswegen auch wohl John Obi Mikel, der diese offensivere Ausrichtung absichern sollte. Als spielstärkere Variante eines sehr defensiven Zentrums lief Frank Lampard im halblinken Mittelfeld auf, wo er bei Bedarf über die zweite Flanke aufrücken oder Bertrand schicken könnte. Mit seinem rechten Fuß auf innen gelegen hatte er ebenfalls ideale Voraussetzungen für lange Diagonalbälle zu Kalou.
Die Außenverteidiger der Londoner hielten sich zurück. Sowohl Ashley Cole als auch Bosingwa gelten zu Recht als offensivstarke Außenverteidiger, doch in diesem Spiel interpretierten sie ihre Positionen defensiv. Die Abstände nach vorne waren bei der tiefgewählten Formation zu groß, um effektiv angreifen zu können. Dazu kam, dass die Gegenspieler Robben und Ribéry bei Kontern zu gefährlich und schnell waren, um sie noch am Herausspielen einer Großchance hindern zu können. Auch David Luiz, welcher in seiner Spielweise einem technisch stärkeren Lúcio ähnelt, hielt sich bei seinen Ausflügen zurück. Der einzige, der hin und wieder ins Mittelfeld trudelte, war überraschender Weise Gary Cahill. Er stieß gegen Ende der ersten Halbzeit einige wenige Male nach vorne auf und sorgte für eine Überzahl. Gut möglich, dass Di Matteo damit vor der Halbzeitpause einen Treffer durch einen überraschenden Spielzug erzielen wollte, allerdings gelang es nicht.
Bei den Bayern tat sich einiges in Relation zur eigentlichen Aufstellung. Die vielen Sperren forderten ein ungewohntes Mittelfeld der Bayern. Mit Thomas Müller als hängendem Stürmer und Kroos neben Schweinsteiger gab es in gewisser Weise ein 4-2-4-System zu sehen. Die drei weiteren Stürmer in diesem 4-2-3-1 waren Mario Gomez an vorderster Front sowie Ribéry und Robben auf den Flügeln. Sie wurden von Contento wie auch Lahm gut unterstützt, konnten beide jedoch nicht ihre Topleistung abrufen. Dazu waren die Räume zu dicht und Chelsea zu kompakt, was sämtliche vier Stürmer der Bayern zu einer guten, aber keiner hervorragenden Leistung beschränkte. Defensiv standen die Bayern weitestgehend fehlerlos, insbesondere Tymoshchuk zeigte eine beeindruckende Partie gegen Drogba. In Anbetracht dieser Umstände und dem letztlichen Misserfolg sollte noch ein kurzer Rückblick auf die Psyche des Gegners genommen werden, bevor man sich einer detaillierten Taktikanalyse widmet:
Die Voraussetzungen
Vor vier Jahren scheiterte Chelsea gegen Manchester United im Elfmeterschießen. Einige Spieler der damaligen Weltelf gingen, doch viele Überbleibsel konnten sich in der Mannschaft des letzten Samstags wiederfinden. Vor der Saison wurden sie als ein zu alter Haufen bezeichnet, ein Löwe ohne Zähne und mit mehr Diven als wirklichen Stars. Nachdem André Villas-Boas wegeekelt wurde, wurde Roberto Di Matteo Trainer – ein No-Name, welcher mit seinem Triumph aber mehr als sein Vorgänger in die Fußstapfen des legendären José Mourinho tritt. Mit dem Erfolg gegen die Münchner Bayern schaffte er es ganz in Manier des „special one“ etwas, was selbst diesem nicht gelungen war: den Titel nach London zu holen.
Vermutlich waren es sogar eben diese speziellen Geschehnisse, welche in ihrer Summe den Blues die richtige Mentalität für das Finale wie auch das Halbfinale gegen den FC Barcelona gaben. Beide Male spielte sich die Partie hauptsächlich in den Füßen des spielerisch überlegenen Gegners ab, aber die Engländer steckten nie auf. Unaufhörlich verschoben sie, wirkten nimmermüde und entschlossen. Spätestens nach Robbens verschossenem Elfmeter stand das Momentum klar auf ihrer Seite. Das Elfmeterschießen wirkte wie ein bereits vorgeschriebener Plan, den die Chelsea-Spieler fast schon routiniert zu folgen schienen. Anders als die Bayern, welche beim Elfmeterschießen das gleiche wie im gesamten Spiel vermissen ließen, nämlich das berühmte letzte Quäntchen. Ob Glück, Zielstrebigkeit, Nerven, Kampf oder Chancenverwertung, überall schien es fast unmerklich, aber doch, zu fehlen. Symbolischer Gegenpol dazu war Didier Drogba, bei dem alles schief ging, was nur schief gehen konnte, außer natürlich den wenigen entscheidenden Aspekten.
Die Drogba-Deckung
Der Ivorer flüchtete nämlich wie erwartet vor Boateng, um dessen körperlicher Stärke und Schnelligkeit zu entgehen. Di Matteos Ziel war es, dass Drogba gegen Tymoshchuk spielte und den Ball behauptete. Dann hätte Chelsea sich nach vorne bewegen und sich überfallartig aus ihrer tiefen Formation befreien können. Mit dem Geschwindigkeitsvorteil und dem Bayernfokus auf Didier Drogba wären schnelle Konter enorm gefährlich geworden, doch Heynckes reagierte darauf mit einem Mittel, welches einfach und gleichermaßen intelligent war.
Aufgrund Matas mangelnder physischer Stärke sowie den riesigen Abständen der Offensive Chelseas zu den restlichen Mannschaftsteilen ließ Heynckes Mata einfach im Raum stehen. Tymoshchuk und Boateng kümmerten sich gemeinsam um Drogba, die Außenverteidiger der Bayern agierten minimal tiefer und verdichteten die Räume. Effektiv standen somit beide Angreifer des 4-4-1-1 Chelseas vor einem Unterzahlspiel. Tymoshchuk agierte bisweilen in einer klassischen Manndeckung auf Drogba, folgte ihm bei seinen tieferen Ausflügen und sammelte ihn teilweise nach Ecken für die Bayern schon weit in der gegnerischen Hälfte als Vorsichtsmaßnahme wieder ein, wenn sich Drogba in den eigenen Strafraum zurückbewegt hatte.
Generell positionierte sich Tymoshchuk sehr eng an den Chelsea-Star. Abhängig von Boatengs Verhalten stellte er sich sogar neben Drogba. Diese Enge oder eben seitliche Positionierung sorgte dafür, dass Drogba keinen flachen Ball annehmen konnte. Die Unterzahl in der Offensive verwehrte ihm Direktpässe auf Mitspieler und erleichterte Tymoshchuks Arbeit. Dieser konnte getrost den Ball mit Grätschen leicht nach vorne spielen, hier würde zumeist einer seiner Mitspieler den Pass trotzdem unbedrängt erhalten. Der zweite Innenverteidiger, Jerome Boateng, stellte sich ein paar Meter hinter Tymoshchuk und Drogba auf.
Falls der Ball zu weit gekommen wäre, hätte er im Verbund mit Neuer diese Situation einfach lösen können. Falls Tymoshchuk den Ball nicht erwischen würde, stünde Boateng sofort dahinter und würde Drogba zwingen, sich vom direkten Weg auf das Tor abdrängen zu lassen. Desweiteren würde er ihn an einer einfachen Drehung hindern, was dem Ivorer gar nicht behagte.
Bei Kopfballduellen hatte der deutsche Nationalverteidiger ebenfalls einen Vorteil. Er ist etwas größer als Drogba und konnte dank der tieferen Position sowie dem Störfaktor Tymoshchuk weitere Vorteile sein Eigen nennen. Er konnte mit einem Geschwindigkeitsvorteil von hinten kommen und hatte mehr Sprungkraft aufgrund des Antritts, desweiteren war er immer frei von Bedrängnis, Drogba nie.
Der Ivorer gewinnt viele Kopfballduelle dadurch, dass er mit seinen Händen den Verteidiger hinter sich ertastet und kurz vor ihm hochspringt. Dank seiner Sprungkraft und der richtigen Sprungtechnik kann der Stürmer etwas nach hinten springen und wie früher Uwe Seeler oder auch Cristiano Ronaldo einen kurzen Moment in der Luft verweilen. Gegen die Bayern brache das wenig. Drogba ertastete nur Tymoshchuk, der sich mit seiner Rolle als Störfaktor begnügte, und konnte nie wirklich hoch genug springen, um Boateng vor Probleme zu stellen. Doch auch bei gewonnenen Duellen fehlte schlicht eine Anspielstation in der Nähe.
Darum kam Drogba nur zu einem wirklichen Abschluss unter seinen Bedingungen: jener einzigen Chelsea-Ecke, die aufgrund der Bayernspielweise und dank Drogbas Kaltblütigkeit sofort saß. Die Bayern hatten es versäumt, den eingewechselten Van Buyten auf dem kurzen Fünfereck zu positionieren. Ansonsten zeigten sich die Bayern taktisch stark und ungemein interessant, wie beispielsweise das Mittelfeld zeigte.
Die Doppelacht
Nominell übernahm Schweinsteiger eigentlich die Rolle des gesperrten Luiz Gustavo. Der Brasilianer spielte allerdings einen fast klassischen Sechser, der Bälle vor der Abwehr einsammelte und die Zweikämpfe annahm. Somit fungierte er als Stabsauger, der sich in der Offensive auf einfache Pässe oder Distanzschütze beschränkte. Sein Ersatzmann hingegen rückte gelegentlich sehr weit mit nach vorne auf, was zu einem Loch zwischen der bayrischen Viererkette und dem Mittelfeld führte. Diese wurde jedoch nicht bestraft, da Mata im Rückwärtspressing attackiert wurde und in weiterer Folge auf den Flügel auswich, wo sich Contento oder Lahm dann tiefer positionierten. Außerdem hatte Tymoshchuk Drogba dermaßen an der Kette, dass jener dieses Loch ebensowenig effektiv nutzen konnte – natürlich ebenfalls dank des Rückwärtspressings beziehungsweise bei einem langsameren Chelsea Spielaufbau dem kollektiven Zurückweichen.
Dennoch provozierten die Bayern Chelsea nicht unnötig. Es fanden hin und wieder Rochaden statt, damit diese Lücke nicht durchgehend sichtbar war. Schweinsteiger und Kroos tauschten hierbei die Positionen, was bedeutete, dass Kroos im Raum hinter Schweinsteiger unmittelbare Ballverluste des Vize-Kapitäns absicherte oder zumindest weiterführende Passwege des Balleroberers versperrte. Alles in allem war jedoch Schweinsteiger der tiefere und gleichzeitig vertikalere. Kroos agierte eher als Lückensucher im Zwischenraum des kompakten blauen Blockes vor ihm. Seine Aufgabe war es die kleinen Räume anzulaufen und sich dort für Pässe anzubieten. Daraus sollte er dann einfache Pässe in die Lücken spielen oder in den Lauf des vorangehenden Passgebers. Alternativ waren Rückpässe auf Schweinsteiger oder direkte Spielverlagerungen bei starker Raumdeckung erwünscht, welche die Raumdeckung der Engländer ausheben könnte.
Da sich Kroos aber teilweise in Bedrängnis begab, war Schweinsteiger antizipativ tätig. Er musste entscheiden, ob er sich zentral oder in eine Halbposition zurückfallen ließ ob er Kroos eine Anspielstation bot oder doch selbst aufrückte. Da Kroos eine exorbitant hohe Anzahl an erfolgreichen Pässen spielte, hatte Schweinsteiger leichtes Spiel. In diesem Sinne erfüllte Kroos seine Rolle natürlich nahezu perfekt, die wenigen Bälle, welche nicht ankamen, waren aussichtslose Lochpässe oder weite Bälle auf die Flanken. Die einfachen Kurzpässe kamen allesamt an, bei Schweinsteiger zwar etwas weniger, allerdings ebenfalls auf hohem Niveau. Wenngleich dazu gesagt werden muss, dass die Bayern aufgrund der passiven Spielweise des Chelsea-Mittelfelds eine einfachere Rolle als gegen starkpressende Gegner wie zum Beispiel den BVB hatten. Eine weitere Ursache war die hohe horizontale Bewegung der Vordermänner.
Rochaden, Rotationen und Überzahlen
Bei den Münchnern konnten viele Rochaden beobachtet werden. Das Ziel war klar: die Befreiung der Außenstürmer aus einer einfachen Doppelung und das Erzeugen von Überzahlsituationen. Die Ausgangssituation unterschied sich jedoch von einem normalen Spiel. Da Chelsea individuell stark ist, sich aber dennoch ausnehmend tief positionierte, waren solche Überzahlsituationen kein zwangsläufiges Erfolgsversprechen. Gegen höher stehende Mannschaften gibt es ausreichend Räume, um schnell hineinzuspielen und aus der numerischen Überlegenheit mit einem einfachen Doppelpass Kapital und Raumgewinn zu schlagen. Gegen individuell schwache Teams wird der Gegner gezwungen, sich neu zu formieren, da ein eins-gegen-eins mit hoher Wahrscheinlichkeit verloren wird. Dann wären Räume abermals offen, wenngleich geringer, aber für einen Abschluss ausreichend.
Gegen Chelsea spielten Robben, Ribéry und Co. allerdings gegen durchgehend zweikampfstarke Spieler. Insbesondere Bosingwa und Cole ließen ihre Entschlossenheit, als Sieger in diesen direkten Duellen vom Platz gehen zu wollen, von Beginn an erahnen. Sie stiegen körperlich robust ein, nahmen die Zweikämpfe an und scheuten keinen Körperkontakt. Ebenso wenig wie Lampard und Luiz bewegten sie sich mit langen wiederholten Sprints nach vorne, was ihre Kräfte schonte. Sie konnten sich auf ihre defensiven Aufgaben konzentrieren und die Bewegungen ihrer Gegenspieler verfolgen. Deswegen war keine wirkliche Formationsveränderung nötig, da sich Lampard und Obi Mikel zweikampfstark zeigten und in die Zweikämpfe gehen konnte. Ein weiterer Punkt waren natürlich die Außenmittelfeldspieler: Salomon Kalou und Ryan Bertrand, welche tief spielten und sich gut in das Defensivkonzept einfügten. Besonders für den gelernten Außenverteidiger Ryan Bertrand war dies nur ein geringes Problem.
Bei Ribéry tat sich Kalou im Verbund mit Bosingwa sichtlich schwerer. Dieser konnte nicht so einfach gedoppelt beziehungsweise getrippelt werden, aus mehreren Gründen. Einerseits spielte Kalou etwas offensiver und ist schlicht kein gelernter Verteidiger, andererseits besitzt Ribérys Spiel mehr Facetten als jenes seines Pendants auf der rechten Seite. Er konnte das Spielfeld selbst verbreitern oder Bälle auf Contento spielen, Robben konzentrierte sich mehr denn je auf seinen eigenen Abschluss oder den letzten Pass.
Interessant wurde die Formation aber, wenn Robben ohne Ball in die Mitte ging. Schweinsteiger hatte dabei meistens seine absichernde Rolle, weil Kroos vorrangig Pärchen mit Ribéry bilden sollte.
Zwei Zwischenspieler
Aufgrund der tiefen Chelsea-Formation benötigten die Bayern nicht nur eine Absicherung und diese Rochaden, sondern zwei Raumfüller auf den Flügeln. Diese Rolle fiel natürlich Contento auf links zu, während Lahm auf rechts diese Rolle im Wechsel mit Thomas Müller ausfüllte. Zu Beginn schob Lahm noch verhältnismäßig stark auf der Seite nach vorne und hinterlief Robben klassisch. Später gab Lahm einen neuen zentralen Spieler, Müller reagierte darauf und ging auf die rechte Seite. Dadurch konnte Robben ins Zentrum gehen, es entstanden Probleme beim Übergeben und Lahm hatte einen Geschwindigkeitsvorteil. Dies mündete zweimal in einer der größeren Chancen an diesem Abend.
Den Müller auf der gegenüberliegenden Seite gab Kroos in schwächerer Ausprägung. Zwar durften beide auch auf die jeweils andere Seite rochieren, doch Kroos hielt sich verstärkt zentral und halblinks (mit Contento auf links), während Müller zwischen halbrechts und rechts pendelte. Ihn unterbrachen lediglich gelegentliche Ausbrüche nach links, welche zumeist von Lahm auf dem rechten Flügel ermöglicht wurden.
An Kroos‘ Spielweise als einem, der in die Lücken geht und einfache Bälle in die Schnittstellen oder hinter die Gegenspieler spielen sollt, orientierte sich Müller. Eigentlich ist dies sogar seine Paradeposition auf der Zehn, wenn er kurze Pässe spielen und sich danach im Strafraum für Rückgaben positionieren kann. Thomas Müller ist bekanntlich kein Stratege auf der Zehn, sondern ein Kurzpassverteiler. Den Verteiler für die langen Bälle mimt Schweinsteiger, Kroos soll diese beiden Rollen in sich vereinen und agierte deswegen auch nie ganz außen auf dem Flügel wie sein Kollege als Verbindungsspieler, Thomas Müller. Dennoch bildeten die beiden interessanterweise Pärchen mit den Flügelstürmern, wobei sie sich auf die Eigenheiten der beiden anpassen mussten. Ribéry kombiniert lieber, Robben sucht eher Lücken und schafft sich Zeit mit dem Ball am Fuß, statt ohne.
Daraus entstand auch ein interessanter Aspekt der Müller’schen Spielweise an jenem Abend. Er bewegte sich horizontal, wie es Alexis Sanchez beim FC Barcelona in extremerer Ausführung macht und nahm die Aufmerksamkeit der gegnerischen Verteidiger auf sich. Jedoch waren die Wege, welche er horizontal oder beim Ausweichen zurücklegte, nicht schnell, lang und kreiselnd genug. Mit letzterem ist gemeint, dass Sanchez in ellipsenförmigen Bewegungen hinter die Abwehrspieler geht und diese ablenkt sowie gleichzeitig in Räume startet. Ab und zu knackt er dadurch Abseitsfallen oder zerstört die gegnerische Ordnung. Der positive Aspekt von Müllers Läufen war allerdings das Entgegenlaufen zum Flügelstürmer, welches selten, aber doch, ohne versperrten Deckungsschatten genutzt werden konnte. Dieses zentrale Ablaufen der Flügelstürmer mit Müller und auch ohne Müller horizontal wie vertikal war höchst interessant.
Bei der auffälligsten dieser raren Begebenheiten an diesem Abend gab es eine große Chance für Robben. Er kam von hinten, spielte auf Ribéry und der Ball wurde ihm zurück auf den Fuß abgelegt. Lediglich eine starke Reaktion Cechs verhinderte den Treffer. Es war eine der wenigen Situationen, wo Chelseas defensive Spielweise Schwächen aufwies.
Chelseas ballorientiertes Verschieben
Im Normalfall war das Abwehrbollwerk der Blues sehr stabil. Sie hatten immer sieben bis acht Spieler in erweiterter Ballnähe, einer bis zwei Akteure agierten weiter vorne und brachten zumindest etwas Tiefe ins Spiel. Diese sieben Spieler waren drei Spieler der Mittelfeldviererkette, welche zu den Seiten hin verschoben und die enge Viererkette.
Die Viererkette verschob auf beide Flanken gleichermaßen, allerdings nicht zu weit hinaus. Dadurch behielt dabei aber ihre horizontale Kompaktheit und die Spieler mussten allgemein weniger verschieben. Deswegen konnten Schweinsteiger und Kroos auch aus tieferer Stellung heraus nie kreative Pässe in den Strafraum spielen, da die Lücken selbst bei schnellerer Ballzirkulation verschlossen blieben. Einer der äußeren Mittelfeldspieler rückte zwar ebenfalls mit ein, positionierte sich aber weiter auf außen und spielte zwischen seiner angestammten Position und dem Raum, welchen Mikel oder Lampard beim Verschieben hinterließen. Er füllte dadurch eine Lücke gegen diagonale Pässe in diese Schnittstelle, war jedoch weit genug auf außen, um Spielverlagerungen zumindest in weiterer Folge des Spielzuges zu verteidigen. Das Innovativste an dieser Spielweise war jedoch etwas, was nur unmerklich auffiel.
Oft rückte nämlich einer der Innenverteidiger minimal nach vorne und stellte eine räumliche Verengung her. Im Normalfall tat er dies, um den Weg für diagonale Lochpässe zu versperren. Gingen Ribéry oder Robben von der Seite nach innen, so folgte ihnen der Außenverteidiger und dessen Vordermann übernahm den Platz am Flügel. Lampard oder Mikel stellten dann den Weg zu einem einfachen Abschluss zentral vor dem Tor zu und zwangen sie, den Ball nach hinten zu spielen oder außen vorbeizulaufen und dadurch eine effiziente Abschlussposition aufzugeben sowie gleichzeitig positionell außerhalb ihres Gebietes zu landen.
Das minimale Aufrücken hatte letztlich zwei Funktionen: sollte der Außenstürmer wider Erwarten knapp nach innen vorbei ziehen können, hätte der Innenverteidiger sofort eine Chance zum Abblocken des resultierenden Schussversuchs. Falls der Flügelstürmer der Bayern den Ball aber zentral auf einen hereinstürmenden Mitspieler spielen wollte, wurde diesem und auch dem Pass der wichtige Weg nach innen zugesperrt. Somit wurden diagonale Bälle auf beispielsweise Gomez, der sich vor seinem Gegenspieler positioniert hätte, versperrt. Ein Müller, der diagonal durch den Strafraum läuft, hätte den Ball unter Bedrängnis nur Richtung Eckfahne mitnehmen können. Dies war natürlich die Vorgehensweise, wenn Bayern mit diesen inversen Läufen aus der Halbposition heraus agierte. Standen die Flügelstürmer sehr breit, was seltener als üblich geschah, gingen die Blues in einer bereits öfter praktizierte Spielweise über.
Wie erwartet wurden Ribéry und Robben getrippelt, wenn die Möglichkeit bestand. Die zwei Flügelspieler Chelseas kesselten sie ein und zentral wurde ihnen jeglicher Raum genommen. Daraus sollten weite Pässe nach hinten oder Ballgewinne resultieren. Müller versuchte in diesen Situationen zu helfen, aufgrund der Bedrängnis gab es relativ viele ungenaue Pässe. Ziel waren natürlich Konter. Neben dem nominellen Stürmer Kalou natürlich auch durch den flinken Bertrand. Dieser sollte links durchbrechen und weite Flanken schlagen, um das Duell Drogba gegen Tymoshchuk im gegnerischen Sechzehner statt fünfzig Meter davor zu provozieren. Am langen Pfosten würde dann Kalou warten, umgekehrt tat dies Bertrand jedoch seltener. Ein weiterer Pluspunkt natürlich die erhöhte Defensivstärke gegen Robben und Lahm, welche beide in Relation zu ihrer gespielten Position an guten Tagen zum Offensivstärksten der Welt gehören. Doch auch Contento spielte diese offensive Rolle am Samstag gut.
Die Außenverteidiger der Bayern
Der Deutsch-Italiener Diego Armando Contento betätigte sich im Spielverlauf vermehrt höher und unterstützte Ribéry vorne. Dies macht er klassisch, indem er ihn hinterlief oder vertikal hinter ihm als sichere Anspielstation bereitstand. Im Idealfall wurde Ribéry unter Bedrängnis hinterlaufen, damit Contento mehr Raum hatte. Mit seiner Dynamik konnte er dann durchbrechen, doch diese Variante war zu riskant. Unter Bedrängnis einen solchen Pass zu spielen, beinhaltet immer ein enormes Risiko, welches in diesem Spiel niemand wirklich gehen wollte. Contento beschränkte sich somit darauf, eine gute Absicherung und ein Spielfeldverbreiterer zu sein, anders als sein Pendant auf rechts.
Philipp Lahm agierte ebenfalls hoch, doch wie Ribéry flexibler als Robben agierte, so spielte auch Lahm mit deutlich mehr Varianten in seinem Spiel, als Positionsgenosse Contento.
Neben dem klassischen Hinterlaufen brachte er auch Diagonalläufe ins Spiel, wo er Robben oder dessen Substitut Müller vorderlief. Er bewegte sich an ihnen vorbei und erhielt entweder den Ball für einen Vorstoß zur Grundlinie mit Flachpass statt Flanke oder versuchte, ihnen Räume für die inversen Ausflüge zu öffnen. Als auch dies nicht klappte, betätigte sich der Kapitän des Rekordmeisters als Spielgestalter. Er rückte noch stärker diagonal auf, aber nicht mehr so schnell. Dadurch befand er sich in einer zentralen Position, wo er mit Kroos auf halblinks und Schweinsteiger zentral eine sehr ballsichere Dreierkette herstellte. Zumeist Müller und Contento besetzten die Flügelpositionen, Robben und Ribéry formierten sich einem 4-3-3 ähnlich neben Gomez, wobei sie sich sehr frei bewegen durften. Das Ziel Lahms war es, die gesamte Breite des Spielfelds mit ballstarken Spielern zu besetzen und ein Netz herzustellen, welches versuchte Konter Chelseas einzufangen wusste. Im Gegenzug hätten die Bayern schnell kontern oder effektiv rückwärtspressen können. Beim Spielaufbau, welcher ja großteils im zweiten Drittel stattfand, konnte der Ball schnell zirkuliert und der Druck wie das Tempo hoch gehalten werden. Dennoch war das Tempo niedriger, als es zu Spielbeginn war, was wohl mit dem Faktor der Erschöpfung zu tun hatte.
Das Gegenpressing der Anfangsphase
Zu Spielbeginn agierten die Bayern noch mit hohem Pressing, wobei dieses in gewisser Weise fehlschlug. Sie waren nicht kompakt und beim Attackieren kollektiv genug, um sich Vorteile zu erarbeiten. Allerdings konnte Chelsea aufgrund ihrer tiefen Ausrichtung und den gemäßigten Außenverteidigern schwer Bälle nach vorne bringen. Dadurch wurde dieser Raum zwischen den Linien nur genutzt, um etwas höher aufzurücken, von wo aus Bayern wieder numerische Vorteile hatte und sich wieder zurückkämpfte.
Anders war das Bayernpressing nach Ballverlust. Da sie hier aufgerückt waren, hatte Chelsea weniger Anspielstationen und die Münchner standen schlicht aufgrund der gegnerischen Tiefe und dem erzwungenen eigenen Aufrücken kompakter. Der enteignete Ballführende presste sofort und konnte so für schwache Befreiungsschläge der Gegner sorgen oder gar den Ball umgehend zurückgewinnen. Dieses Gegenpressing lebte allerdings nur kurz nach der Halbzeitpause wieder auf, wurde aber ebenfalls schnell wieder eingestellt. Die Bayern formierten sich lieber als tiefer Block, wollten Chelsea aus der Reserve locken und schnell kontern. Darauf ließen sich die Engländer jedoch nicht ein. Sie griffen mit numerischer Unterzahl an und rückten nur soweit auf, wie sie mit gleichbleibender defensiver Stabilität konnten. Dadurch verloren sie zwar die Bälle, konnten aber Zeit erkaufen und mit etwas Glück hätten sie den Ballerobernden in einen Ballverlust drängen können, wenn sie leichtes Gegenpressing praktizierten. Allerdings wanden sich die Bayern aus diesem einfachen Gegenpressing fast so gut heraus, wie es die Chelsea-Spieler bei dem aggressiveren der Bayern taten.
Chelseas Umgehen des Gegenpressings
Im Normalfall spielte einer der defensiven Außen sofort nach Balleroberung den Ball ins Zentrum. Lampard und Mikel boten sich hierbei durchgehend an, um als Anspielstation für einfache Querpässe zu agieren. Die defensiven Spieler hatten dabei den Vorteil, dass sie weitgehend außerhalb der Reichweite von Gegenspielern standen. Müller bewegte sich zu den Flügeln, Gomez stand tief und das Zentrum der Bayern wich ob ihrer mangelnden Dynamik und der Wichtigkeit der Partie zurück. In diese Räume liefen dann Mikel und Lampard, da hatten sie Zeit und konnten die Bälle zirkulieren lassen. Deswegen hatten sie auch die meisten Pässe ihrer Mannschaft und Chelsea für ihre Spielweise eine hohe Quote an Ballbesitz und Passerfolg. Die zwei passstarken Spieler im Zentrum konnten nun zwischen Rückpässen oder Einleiten von Angriffen entscheiden, wobei sich Mata im Rücken der gegnerischen Außenverteidiger bewegen wollte. Es sollte also ein schneller Angriff kommen, wenn diese aufgerückt waren, dies war jedoch aufgrund der bayrischen Disziplin und Vorsichtsmaxime selten gegeben.
Die Bayernspieler im Gegenpressing ermüdeten letztlich und gaben diese Spielweise schnell auf. Im Gegenzug versuchte Chelsea die Bayern im Spielaufbau zu hindern. Allerdings nur auf eine fast schon alibimäßige Art und Weise. Mit einem half- und falsepressing versuchten die Engländer Bayerns Aufbauspiel leicht zu blocken. Sie zeigten, wie die Ideen von half-pressing mit einem Angriffspressing vereinigt werden können. Generell wird das full-pressing mit einem Angriffspressing gleichgesetzt, hier sollten allerdings Unterschiede gemacht werden. Für das Funktionieren eines Angriffspressing ist normalerweise ein volles Pressing nötig, also das Attackieren im gesamtmannschaftlichen Verbund inklusiver der nötigen Kompaktheit. Falls sich die Ziele dieses Pressings verschieben, kann es auch anders praktiziert werden. Das vereinzelte Attackieren im letzten Spielfelddrittel entspricht sowohl den Vorgaben eines Angriffspressing aufgrund der Höhe, als auch dem halfe-pressing.
Chelsea praktizierte dies, um das Aufbauspiel des Gegners zu verzögern oder in die falschen Bahnen zu lenken. Deswegen war die Kompaktheit des Blockes dahinter wichtiger, als eine höhere Chance auf den Ballgewinn. Hier brachen sie ebenso mit einer zweiten ungeschriebenen Regel des Pressings, welche Valeriy Lobanovskiy indirekt aufgestellt hatte. Diese besagt, dass false-pressing nur nach einer full-pressing-Phase kommen kann, weil hier der Gegner in Panik ob der großen Bedrängnis gerät und bereits beim Anlaufen unpräzise Bälle spielt. Chelsea nutzte in den wenigen erfolgreichen Pressingaktionen dieser Art jedoch den Spielkontext selbst, um eine mentale Drucksituation herzustellen. Die Angst vor Ballverlusten schob automatisch den Ball eine Ebene zurück und schenkte Chelsea mehr Zeit, bis sie wieder hinten drin standen.
Ab der 30. Minute variierte Chelsea schließlich bis zum Halbpfiff verstärkt in der Höhe. Kurzzeitig praktizierten sie sogar ein höheres Pressing, was aber für beide Teams gefährlich war. Die Bayern hatten ihre Passmuster auf ein längeres Kurzpasspiel wegen der größeren Lücken ausgelegt, desweiteren schoben ihre Spieler früher nach vorne. Bei Chelsea hingegen fehlten die Abstimmungen im Pressing und eben dieses frühzeitige Aufrücken der Gegner konnte Lücken öffnen. Sobald die Außenverteidiger höher schoben, spürte man direkt die daraus entstehende Gefahr und instinktiv wollte Bayern diese Lücken bespielen. Wäre diese Spielweise neunzig Minuten lang praktiziert worden, dann hätte sich eine hervorragende offensive Partie daraus ergeben. Insbesondere natürlich, weil Spielern wie Arjen Robben und Mario Gomez die nötigen Räume in der Tiefe geschenkt worden wären. Während Robben aufgrund der Tiefe zwar zu vielen Abschlüssen, allerdings beinahe verzweifelt wirkenden, kam, so hatte Gomez einen furchtbaren Tag. Selten konnte er angespielt werden, selbst in Ballbesitz war er durchgehend bedrängt und musste sich letztlich seinem Schicksal fügen. Dabei spielte der Nationalstürmer taktisch eigentlich gar nicht so schwach, es fehlte jedoch – wie bei so vielen an diesem Abend – das Glück, der letzte Funke und die klare Überlegenheit gegenüber seinem jeweiligen Gegenspieler.
Mario Gomez – gefangen zwischen den Fronten
Der Bayernstürmer hatte sogar zwei Gegenspieler mit Cahill und Luiz, welche ihn durchgehend am Ausspielen seiner Stärken hinderten. Sie verhinderten Anspiele, bei denen er sich schnell wenden und abschließen konnte sowie Pässe in den Raum zur Direktverwertung aus dem Lauf heraus. Dennoch spielte Gomez facettenreicher, als es teilweise dargestellt wurde.
Wenn der Gegner kontern versuchte, versuchte er mit Rückwärtspressing das defensive Mittelfeld zu bedrängen und bei tieferem Spielaufbau der Bayern zog er sich aus der Sturmfront als Wandspieler zurück an den Anfang statt das Ende des zweiten Spielfelddrittels. Beim normalen Pressing im letzten Spielfelddrittel überließ er dem stärkeren Pressingspieler, Thomas Müller, die Aufgabe und zog sich auf dessen Position zurück – teilweise liefen sie jedoch in einer Linie die gegnerischen Innenverteidiger gemeinsam an. Außerdem erlaubte Gomez mit seiner tieferen Rolle beim eigenen Defensivspiel auch das Zocken der Flügelspieler auf einen Ballgewinn, welches für die hohe Kontergefahr bei den wenigen Angriffsversuchen Chelseas sorgte.
Ein weiterer Punkt waren die Flanken von Contento, welche relativ gefährlich wurden. Gomez zog dabei seine zwei Gegenspieler im richtigen Moment an den kurzen Pfosten, was Müller zwei Dinge erlaubte: diagonal aus der Tiefe Richtung Elfmeterpunkt zu kommen oder sich am langen Pfosten zu positionieren. Diese beiden Varianten wurden dank Gomez mehrmals gefährlich, konnten aber nicht zum Erfolg führen. Stattdessen war jene Flanke erfolgreich, bei der sich Kroos aus dem Halbfeld dazu herabließ, einen Ball an den langen Pfosten zu schlagen. Gomez stand hierbei relativ mittig, auch, weil der Ball aus einer ganz anderen Position kam und ging zurück. Dadurch zog er nicht nur Luiz‘ Aufmerksamkeit auf sich, sondern jene von Cole, was Müller hinten relativ freistehend einköpfen ließ. Jener Müller, der wenige Minuten später vom Platz gehen musste und seinem Trainer eine gewisse unberechtigte Kritik einbrachte.
Die Wechsel Heynckes‘
Jupp Heynckes brachte statt dem Torschützen einen neuen Innenverteidiger, nämlich den kürzlich wiedergenesenen Daniel Van Buyten. Dieser sollte in den letzten Minuten exakt das verhindern, was letztlich dich eintrat: ein Kopfballtor. Über diese Ecke, die einzige erfolgreiche im Spiel sowie erste und letzte Chelseas, könnte jeder Analyst Unmengen schreiben. Wer beim kurzen Pfosten steht, wer (nicht) am kurzen Fünfereck steht und generell etwas über die Unterschiede zwischen einer Raum- und einer Manndeckung bei Ecken. In diesem Fall belassen wir es dabei, da sich diese Frage bei dieser Ausnahmesituation wohl nicht klären lassen wird. Fakt dürfte lediglich sein, dass in dieser Phase des Spiels kein solcher Treffer bei eigenen kopfballstarken Spielern wie Jerome Boateng, Daniel Van Buyten und Mario Gomez, außerdem sind auch weniger große Spieler wie Tymoshchuk und Schweinsteiger keine Schwächlinge in den Luftduellen oder zumindest für die Positionierung am Fünfer statt Philipp Lahm.
Jener Anatoliy Tymoshchuk schaffte in diesem Spiel eine 100%ige Quote in der Luft, rückte später ins defensive Mittelfeld, wo er nicht ganz so stark war. Durch seine Positionierung als Sechser rückte Schweinsteiger wieder auf die halblinke Position und bildete mit Kroos eine Doppelacht. Durch Kroos auf der halbrechten Position und Lahm, welcher sich diagonal und vertikal nach vorne bewegte, tat sich Robben noch schwerer, zu einfachen Abschlüssen zu kommen. Den einfachsten Abschluss gab es in der Verlängerung nach einem Foul Drogbas an Ribéry: einen Elfmeter, welchen Robben jedoch verschießen sollte. Olic kam für den verletzten Ribéry und daraus entwickelte sich ein großes Drama. Der eingewechselte Kroate sollte mit Schweinsteiger und Robben zum tragischen Helden avancieren, sie alle verschossen entscheidende Elfmeter. Deutlich mehr Glück brachten die Einwechslungen Di Matteos.
Die Wechsel Di Matteos
In der 73. Minute ging Bertrand vom Feld und Malouda wurde eingewechselt, um für mehr Offensive bei Chelsea zu sorgen. In der Schlussviertelstunde wollte Di Matteo einerseits einen frischen Spieler bringen, andererseits natürlich für mehr Offensivstärke sorgen. Dies verschärfte er nachdem Rückstand, als er Torres auf den rechten Flügel statt Kalou brachte. Mit dem driftenden Mata und Drogba tiefer als Wandspieler wurde Chelsea in der Offensive kompakter, blieb aber bei seinem 4-4-2. Auf dem Papier wäre es aber logischer gewesen, ein 4-3-3 oder ein 4-4-2 mit Torres und Drogba zu wählen. Stattdessen spielte Torres rechts, was seinen fast banalen Zweck erfüllte. Nach vielen Verletzungen ist Torres zwar noch immer außerordentlich schnell, es fehlt ihm lediglich an der Explosivität. Mit der tieferen Position konnte er früher starten und mit Dynamik auf Contento zu gehen, welcher kurzzeitig wieder defensiver spielte. Es war jener Torres, der die Ecke mit seinem Dribbling herausholte und für den ersten versuchten Angriff über die rechte Seite zur Grundlinie verantwortlich war. Dies waren aber nur die groben Änderungen Di Matteos, weswegen in weiterer Folge kurz die makrotaktischen Veränderungen innerhalb des Spiels aufgelistet werden.
Sonstiger taktischer Spielverlauf
- Mata agierte im weiteren Spielverlauf tiefer und versuchte die mangelnde Kompaktheit zur Offensive alleine auszufüllen.
- In der ersten Hälfte spielte Bayern rhythmisch, fluide und locker. Sie schienen sich in einen (Chancen-)Rausch zu spielen, vermutlich mit dem Gedanken, dass sie bei ihrer Überlegenheit und den vielen Halbchancen früher oder später ein Tor erzielen würden. Spätestens, als der Abseitstreffer nicht gegeben wurde, begannen sie energischer nach vorne zu spielen. Besonders Robben und teilweise auch Kroos konzentrierten sich zusehends auf den finalen Spielzug.
- In der 37. Minute rückt Cahill bis zum Strafraum auf. Er stand symbolisch für das leichte Aufrücken jeweils gegen Ende der beiden Halbzeiten und ging öfter den Weg nach vorne.
- Das Nachlassen des Gegenpressings der Bayern gab es ab Minute Zehn zusehen, ab der zwanzigsten war es dann letztlich sehr rar geworden. Nach dem Seitenwechsel kurzzeitig wieder eine höhere Intensität, danach wieder ein tieferer Block und Rückzug bei gegnerischem Aufbauspiel.
- Im Laufe des Spiels wird die 4-4-2-Stellung beim FCB frequenter, wenn die gegnerischen Innenverteidiger angelaufen werden sollen.
Fazit – Wessen Matchplan ist aufgegangen?
Die Grundidee Heynckes‘, das Verhindern von Ecken, ist sie gescheitert oder nicht? Eine einzige hatte Chelsea, Drogba erzielte das Tor. Chelseas Spielweise, möglichst tief zu stehen und keine Torchancen zuzulassen: bei 43 zugelassenen Torversuchen gescheitert oder nicht? Es ist letztlich alles eine Frage der Betrachtungsweise. Die Blues konnten ihre einzige Ecke verwerten, was wohl auf eine mangelnde Vorbereitung darauf und stattdessen eine erhöhte Konzentration auf das Eintreten solcher Situationen hinweist. Chelsea hingegen nutzte viele Faktoren, um die zahlreichen Torschüsse so ineffizient und schwer wie möglich zu machen. Sie schienen sich auf das Endresultat, statt das vorhergehende zu konzentrieren und genau so lief das Spiel auch ab. Ebenso das Elfmeterschießen, für welches angeblich unter Heynckes nicht trainiert wurde. Petr Cech hingegen sah sich sämtliche Elfmeter der letzten Jahre Bayerns sowie ihrer potenziellen Schützen an. Kein Wunder, dass er lediglich bei Manuel Neuer absolut chancenlos zu sein schien. Und im Endeffekt lässt sich die Frage, welche Mannschaft taktisch besser aufgestellt ganz einfach beantworten: jene, die schlussendlich ihr Ziel erreicht hat.
In Anbetracht des Erfolges werden alle Relationen, Relativierungen, Kritiken und Statistiken irrelevant.
Ein kleiner Ausflug: Der kollektive Shane Battier
Abschließend möchte ich persönlich noch zwei Ideen anschneiden, die ich ihm Rahmen dieses Spiels für passend halte. Einen Begriff stehle ich hierbei von unserem User „bbl“, der in einem Kommentar die Bezeichnung „Nebentorhüter“ fallen ließ. In Verbund mit einem im Buch „die Fußball-Matrix: auf der Suche nach dem perfekten Spiel“ von Christoph Biermann erwähnten Basketballer namens Shane Battier will ich hierbei auf die kleinen Unauffälligkeiten im modernen Defensivspiel eingehen.
Shane Battier gilt als einer der defensivstärksten Spieler der NBA, er wurde aber lange Zeit verkannt. In den Statistiken der NBA werden Dinge wie geblockte Schüsse, gestohlene Bälle, Vorlagen und Körbe in allen Relationen und Variationen aufgezeichnet, das war es aber auch schon. Shane Battier war in diesen Rubriken zumeist unterer Durchschnitt, doch in den letzten Jahren wurde die NBA immer mehr auf ihn aufmerksam. Der Grund war einfach: obwohl seine Statistiken nichts besonders zeigten, schienen seine Teams öfter zu gewinnen und besser zu spielen, wenn er auf dem Court stand.
Für viele gilt er bis heute als kleines Mysterium, wobei die Gründe, wie er dies zustande bringt, in Zeiten der Videoanalyse und genauer Beobachtung auf der Hand liegen. Der Forward Shane Battier schafft es durch das Analysieren seines Gegners nicht nur dessen Schwachpunkte, sondern auch dessen schwächer ausgeprägten Stärken herauszufinden. Manche Gegner sind aus bestimmten Positionen auf dem Feld weniger treffsicher, andere lassen sie zu bestimmten Seiten einfacher weg vom Korb drängen. Außerdem macht er jeden Korbwurf so schwer wie möglich: er verdeckt ihnen die Sicht, drückt sich an ihren Körper, schiebt, zieht oder stellt sich einfach unverhohlen in den Weg zum Korb, womit er teilweise sogar Fouls zieht.
Einen Aspekt davon kopierte Chelsea an jenem Abend besonders; nämlich das Mitgehen sämtlicher Bewegungen der Bayernspieler. Sie überließen ihnen nicht nur den Ball oder Raum, sondern ließen die Heimmannschaft zu Chancen kommen. Um diese so ineffizient wie möglich zu machen, gingen sie einfach mit und drängten den Ballführenden durch ihre schiere Präsenz schlicht minimal ab. Es war auffällig, wie oft Robben mit zu weit zurückgelehntem Rücken abzuschließen schien und der Ball weit übers Tor ging.
Durch dieses Kopieren passten sie sich an die Münchner an, lernten sie in gewisser Weise kennen und ihre Spielzüge zu durchschauen, was in den entscheidenden Momenten zur erfolgreichen Ver- oder Behinderung führte. Gleichzeitig erweckten sie beim Zuschauer und Gegner den Eindruck einer rhythmischen Monotonie. Die Bayernspieler konnten ihr Spiel aufziehen, waren drückend überlegen und kamen zu Chancen. Fast ohne Gegenwehr schien Chelsea den Ton der Bayern anzunehmen und selbst danach zu pfeifen, um lediglich in den entscheidenden Momenten eine Dissonanz hineinzubringen.
Zu Beginn wurden die Bayern durch diese Dissonanzen nicht irritiert, mit laufender Spieldauer kam der Favorit jedoch aus seinem Rhythmus. Langsam und fast unmerklich pfiffen sie selbst leise durcheinander und übernahmen jene veränderte Melodie, welche die Chelsea-Spieler ihnen mit kurzen Zwischenpfiffen diktierten.
Chelsea spielte bezüglich dessen überragend. Sie versperrten die effektiven Schusswege, blockten die gefährlichen Varianten (als „Nebentorhüter“) und spielten ihren Torhüter in seine Stärken, nämlich dem Reagieren auf Distanzschüsse. Sonst brauchte er fast nichts machen – kaum Situationen, wo er herauskommen, den Ball aus der Luft abfangen oder in einem eins-gegen-eins-Duell gewinnen musste. Einige wenige Ausnahmen bestätigten die Regel und Di Matteo war klar der Dirigent, der beschlossen hatte, welches Stück gespielt werden würde. Das Märchen einer siegreichen Mannschaft, die in ihrer öffentlichen Wahrnehmung wohl am ehesten einer kämpferischen Meute zu entsprechen schien, als Künstlern der Defensive, wie es womöglich doch der Fall war. Letztlich sind sie wie Shane Battier: über- und unterbewertet gleichermaßen.
83 Kommentare Alle anzeigen
Pizzi 8. Juni 2012 um 14:45
Es war die zweite Ecke (Mata schoss sie)
Die erste Ecke schoss Lampard… Und bei der zweiten meinte ich noch jetzt schießt Mata die Ecke und es wird gefärhlich.
tototo 25. Mai 2012 um 01:36
Zitat:
„Zwei Attribute, die Mario Gomez vermissen lässt. Gerade in wichtigen Spielen. Der derzeitige Sturmführer hat bei den Bossen Kredit verspielt. Auch, weil er im Champions-League-Finale in der Verlängerung gegen Chelsea nicht den Mumm hatte, zum Elfmeter anzutreten. Arjen Robben hatte ihm die Ausführung angeboten. Doch Gomez winkte ab. Der Niederländer scheiterte. Dass es den Bayern an Typen mit Mumm fehlt, ist eine Haupterkenntnis des Finales – und keine Fußnote einer unbefriedigenden Spielzeit.“
Das läßt die Geschichte wegen Robben in einem anderen Licht erscheinen.
nougat 25. Mai 2012 um 11:01
dass robben gomez beim strafstoß gefragt hat, möchte ich aber schon bezweifeln, denn beim elfmeterschießen war gomez doch da…
die typendebatte kann ich nicht nachvollziehen. mir kommt das eher wie ein ablenkungsmanöver vor, dass andere versäumnisse überdecken soll.
für mich wirkt robben von außen wie ein fremdkörper in der mannschaft, aber das ist nur ein eindruck, der trügen kann.
marus 24. Mai 2012 um 19:50
wenn wirklich keine elfer geübt wurden, fällt mir persönlich dazu auch nix mehr ein…
und wenn ich höre dass man elfmeter nicht trainieren kann kann ich nur den kopf schütteln. na klar kann man die drucksituation nicht zu 100% simulieren, aber wenn ich die woche vor so einem finale 50-100 oder sogar mehr strafstösse drauf lasse kommt doch eine gewisse routine, wie ich an die sache ran gehe ohne dem keeper eine chance zu lassen (siehe lampard oder david luiz)
Franz 24. Mai 2012 um 17:30
Ich denke man sollte auch die psychologische / mentale Aspekte (Taktik?) des Spiels hervorheben.
Man kann ja in nachhinein vieles (auch taktisches) herrein interpretieren, aber ich glaube Chelsea wusste es die grosse Stärken der Bayern in Schwächen zu verwandeln. Das vielbesprochene „Heimspiel“ der Bayern war mit einer dermaßen höhe Siegeserwartung bei den Spielern, Trainer, Fans – alle – verknüpft, dass die implizite und latente Mentalgefahr („bloss nicht verlieren“) einer drohenden Niederlage meine Meinung nach nicht vorab ausreichend angesprochen war und sie deshalb nicht ausreichend auf die Umstände vorbereitet waren. Das ist nach dem CL Halbfinale Barca v Chelsea kläglich. Dort hatte Chelsea doch gezeigt dass sie NICHT aufgeben, selbst oder gerade wenn sie absolut unterlegen sind und alle andere schon die Hoffnung verloren haben. Wenn man das Finalspiel betrachtet dann kann man diese Siegeswillen von Chelsea nicht wie traditionell mit grosser Offensivleistung und Tore erklären, aber, in einem Pokalspiel wo das nicht-Verlieren gleich Sieg bedeutet, besteht die nach wie vor.
Mit jeder verfehlte Torchance steigt der Verzweifelung und spaeter kommt doch die Gedanken hoch: was passiert wenn wir verlieren, hier dahoam…
Da finde ich die Battier / Nebentorhüter vergleich passend (kenn ihn aber nicht), weil Chelsea offenbar wussten dass sie Bayern an die Torschüsse nicht verhindern werden. Daher schenken sie die klein-Chancen fast reichlich her (die dann aber zur Verzweifelung bei dem Gegner führen wenn sie nicht verwandelt werden) reduzieren wohl aber die 100%-Chancen auf Null. Zugegeben es ist riskant aber Chelsea hat anscheinend (trotzt Milliardenkader) nicht die spielerische Mittel gehabt „mit“ zu kämpfen, und musste eine Alternative finden. Das die gewählte 1% Alternative tatsächlich über 120 Minute aufging ist dann halt fantastisch. Mit dem Erfolg haben sie dann Recht bekommen. Ich glaube diese CL-Saison von Chelsea wird irgdendwann zum Hollywoodfilm.
Wenn ich höre dass Bayern das Elfmeterschiessen gar nicht geübt haben, dann bin ich sprachlos erstaunt. Was haben die dann geübt? Wohl nicht die Ecken! Aber wie haben sie sich das Sieg vorgestellt? Wenn sie nur ein wenig nachgedacht haben wie ein mögliche Sieg von Chelsea zu stande kommen könnte, dann müssen sie doch an (a) Drogba (b) Standards und (c) Elfmeter schiessen denken!! Und sie müssen sich dann auch vorab in das Drama dahoam hineinversetzen wenn es zu Elfmeterschiessen kommen und gerade das (auch gedanklich) vorher üben. Dann würde auch grob die Torschützer feststehen und kein Betelprozess losgetreten. Dann wäre ein Butt-Einwechselung als Feldspieler auch überlegt gewesen.
Wenn man das ganze Getue um das Robben-Elfmeterschiessen gegen Dortmund, Madrid und wieder Dortmund betrachtet, finde ich es fahrlässig die Elfmeter, ein Plan-A und ein Plan-B dazu, nicht einstudiert zu haben.
Die Müller-Auswechselung war unglücklich. Kommt der Ausgleich nicht gerade in dem Moment wäre es wahrscheinlich nachher als Taktisch klug beschrieben, jetzt wohl aber als ein ungeschriebene-Fussballgesetzesverbrechen.
Der Trainer muss hierzu wohl kritisiert werden. Man kann auch alles als Glück abwerten. Wenn z.B. Olic verwandelt dann ist alles sicher paletti – aber schau seine Körperhaltung vor dem Schuss an! Ich finde Chelsea war auf das Glück vorbereitet und hat es erkämpft. Bayern war auf das Unglück eben nicht vorbereitet und konnte dagegen nicht kämpfen.
Es bleibt bitter…
nougat 24. Mai 2012 um 14:06
ich denke auch, dass training immer etwas bringt, zumal der fc bayern münchen dafür bekannt ist, in ko wettbewerben anzutreten.
die angesprochene drucksituation kann man sicherlich auch trainieren durch mentales training.
die situationen beim elfmeterschießen und beim strafstoß von robben war jedenfalls mehr als bizarr.
nougat 24. Mai 2012 um 10:01
stimmt es, dass heynckes das elferschießen nicht üben ließ ?
Flowbama 24. Mai 2012 um 11:14
Kann sein. Ich bezweifele aber, dass das überhaupt irgendetwas bringt. Schließlich ist es die Drucksituation, die Profifußballer regelmäßig scheitern lässt, wenn es gilt, den Ball aus 11 Metern ins Tor zu befördern. Und diese Situation lässt sich schlichtweg nicht üben.
HW 24. Mai 2012 um 11:57
Ich denke es bringt schon etwas Elfmeter über die ganze Saison regelmäßig zu trainieren. Einfach um die Situation zur Routine zu machen. Aber nur in der Woche vor einem Finale zu trainieren bringt wenig, dann besser über mehrere Monate immer nur einmal in der Woche (und am besten immer nur ein Elfmeter pro Spieler).
Fan 24. Mai 2012 um 14:45
ich denk schon auch, dass des was bringt. wenn die ganze situation an sich routine is, ises sicher einfacher. klar lässt sich die situation nich trainieren. aber wenn man über die ganze saison ständig übt, nimmt man damit meiner meinung nach etwas von dem schrecken. auch wenns nur in der woche vor dem spiel is. ein kroos tut sich sicher leichter, wenn er unter der woche 45 von 50 verwandelt hat, als wenn der letzte 11er, den er geschossen hat, der verschossene von madrid is.
und die drucksituation kann man ja auch zumindest ein bisschen üben. in „deutschland: ein sommermärchen“ wird ja auch ganz schon dargestellt, wie 11er geübt wurden und die die nich getroffen haben, mussten beim abendessen kellnern oder so. sicher nich das gleiche, aber zumindest der ansatz, eine drucksituation beim 11er schießen zu erzeugen
HW 24. Mai 2012 um 15:04
Mal mehr zu trainieren ist sicher nicht falsch. Ich würde aber, zumindeswt meistens, jedem Spieler nur einen Schuss zugestehen (wie im Spiel) und evtl. vorschreiben, dass man nicht dahin schießen darf wo man im letzten Training hingeschossen hat. Der Torwart hat dann ja locker 10 – 20 Elfmeter zu halten.
Die extra Motivation eine kleine Bestrafung einzuführen für Spieler die verschießn finde ich auch ganz nett.
Der psychische Druck kann natürlich so nicht simuliert werden, aber da gibt es ja mentales Training.
Physische Erschöpfung beim Elfmeter kann man einfach nachbilden in dem man es immer als letztes im Training macht (oder als Überraschung auch mal mitten drin).
geco87 23. Mai 2012 um 20:59
Ich kann den Leuten nur zustimmen, die Chelseas Defensivtaktik weder originell noch gut fanden. Ein echtes Pressing ist wesentlich aufwendiger, eine größere Leistung und grundsätzlich auch fruchtbarer. Das mit Abstand stärkste an Chelseas Taktik war, dass die Spieler sich sehr diszipliniert und geduldig verhielten. Ansonsten sehe ich aber keine große Kunst dahin, ständig hin und her bzw. vor und zurück zu verschieben und passiv anzugreifen. Das kann man generell von einem Profi erwarten. Ein Wunder, dass Spieler wie Kalou und Mata, die ich als reine offensiv denkende Spieler betrachte, so etwas mit sich machen lassen und 120 Min. lang mit durchziehen.
Ebenso kann man Bayern kaum einen Vorwurf machen außer eben die Chancenverwertung. Viele behaupten Bayern habe ständig um den Strafraum gespielt und war nicht zielstrebig. Oft war dies so, doch ich halte das für kein Zeichen von Schwäche, sondern eher von Geduld. Außerdem war es ja nicht so, dass Bayern nicht zu dicken Chancen kam:
Robben trifft den Pfosten, vergibt später den Elfmeter, Gomez vertändelt zweimal in aussichtsreicher Position den Ball (z.B. nach Contento-Flanke) und versiebt die Riesenchance kurz vor der HZ, Olic trifft auch noch völlig frei vorbei, Müllers Direktabnahme geht vorbei. Zudem kamen Ribery und Kroos (1. HZ) und Müller (2. HZ) noch aussichtsreich zum Schuss. Das sind zumindest fünf Riesenchancen und noch einige kleinere (und ich habe möglicherweise noch die eine oder andere gefährliche Situation vergessen). Und jetzt will mir einer sagen, Bayern habe weder gut noch durchschlagskräftig gespielt??! Hm… Ich erinnere mich an viele Endspiele, in denen Chancen rar waren (Milan-Juve?). Selbst Barca hatte letztes Jahr doch gar nicht so viele. These: Wäre Bayern generell und an diesem Abend effektiv gewesen, hätten sie Chelsea mit 4:0 aus dem Stadion gefeft. Bei einem frühen 1:0 womöglich höher. Dann will ich die Kritiker sehen.
Zurück zu Chelsea: Generell finde ich die Einigeltaktik riskant. Es war von Di Matteo gewagt und mutig. Hätten sie verloren, hätte ich es dumm genannt. Auch wenn man einen Cech im Tor hat. Bayern hat mit Kroos, Schweinsteiger und Gomez überragende Schützen, hinzu kommen eigentlich auch Ribery,Robben und Tymo. Chelsea hatte das große Glück, dass Bayern generell wenig aus der Ferne geschossen hat. Auch ein Cech wäre bei einem Kracher in den Winkel, flach in die Ecke chancenlos gewesen. Dass Chelsea die Bayern nur begleitet hat, damit Bayern zu Schüssen kommt, die dann abgeblockt werden, halte ich für an den Haaren herbeigezogen. Auch das wäre höchst fahrlässig. Wir können auch nicht in die Köpfe der Chelseaspieler hineinschauen. Ich denke eher, Bayern hat sich stets gut in Schussposition gebracht, um dann leider bei den Schüssen gnadenlos und kontinuierlich zu versagen.
ekMUC 23. Mai 2012 um 10:04
1.) gute Analyse!
2.) mir persönlich fehlte, dass Lahm öfter zur Grundlinie durchstartet (und v.A. dann auch den Ball bekommt) und flankt… Nichtsdestotrotz für mich eine Klasseleistung, denn Robben spielt ja (fast) nicht ab…
3.) Regeländerungsvorschlag vom „Stammtisch“: wie am Bolzplatz als Kinder: 10 Ecken = 1 Elfer… Aber ob das geholfen hätte? 😉
Flowbama 23. Mai 2012 um 11:34
„Regeländerungsvorschlag vom “Stammtisch”: wie am Bolzplatz als Kinder: 10 Ecken = 1 Elfer… “ xD geil
HW 24. Mai 2012 um 09:23
3 Ecken ein Elfer. Haben wir aber nie so gespielt.
asti80 23. Mai 2012 um 07:29
Chelseas Spiel fand ich im Grunde nicht so facettenreich und intelligent wie beschrieben. Es war mMn viel simpler als gedacht: sofort zurückrennen, wenn Bayern den Ball hat. Mehr war da nicht drin. Von Gegenpressing beim Konter weit und breit keine Spur, aber auch leider von intelligentem Spiel bei hoch aufgerückter Bayern-Abwehr keine Spur.
Stattdessen war es oft ein Ball wegschlagen auf Drogba und hoffen, das er aus dem Spiel heraus mal ein Tor schießt.
Ehrlich gesagt, war das, und ich steh trotz des Sieges dazu, Steinzeitfussball par exellence. Und da möchte ich auch den Sieg von Chelsea einfach nicht als verdient ansehen, denn im Grunde war es reinste offensivverweigerung.
Aber auch Bayern hätte den Sieg nicht verdient gehabt. Aus einem ganz simplen Grund: Sie haben sich zu dumm angestellt. Wer aus einer Fülle von glasklaren Chancen, nur ein Tor schießt und die Standards schlichtweg reihenweise vergibt, der darf sich einfach nicht beschweren wenn es nach hinten losgeht.
Die Ecken der Bayern waren tatsächlich total planlos. Wenn Robben den Ball getreten hat, wussten die Chelsea-Spieler automatisch, das es in die kurze Ecke gehen würde und haben dementsprechend reagiert. Da war Null kreativität bei Standards. Dabei hat man mit Kroos einen Standardspezialisten, der aber sich nie wirklich beweisen konnte.
Tank 22. Mai 2012 um 23:30
Großartige Analyse. Ein Monster, aber auch monstergut.
Drei Punkte hab ich loszuwerden. Zwei kritisch den anderen nur ergänzend:
1. Haben wir es hier wirklich mit einem der „unvergesslichsten“ und „verblüffendsten“ Finals der Champions League Historie zu tun? Ich denke nicht. Zunächst einmal, was der Autor damit nicht gesagt hat: Weder wurde behauptet, dass es sich um ein besonders hochklassiges noch um ein aus taktischer Sicht unvergessliches Finale gehandelt hat. War beides meiner Meinung nach auch tatsächlich nicht der Fall. Die ersten Sätze des Artikels klingen danach, dass es sich wohl um ein Finale mit einer besonderen Dramaturgie gehandelt hat. Okay, spannend war es schon, aber das ist bei wichtigen Spielen ja nun auch nicht so das Alleinstellungsmerkmal. Aber gucken wir doch mal ganz nüchtern an, was da passiert ist: Überlegene Mannschaft rennt lange auf Defensive des Gegners an und schießt doch erst spät ein Tor. Dieses kann dann aber noch ein paar Minuten vorm Ende ausgeglichen werden. Das Spiel wird schließlich im Elfmeterschießen entschieden, nachdem zuvor ein Elfer verschossen wurde. Dann kommt noch der seltene, aber auch nicht ganz neue Faktor hinzu, dass die Verlierermannschaft zu Hause gespielt hat. Macht das ein spannendes Spiel aus? Jo. Langt das zu einem echten Fußball-Drama für die Geschichtsbücher? Meiner Meinung nach nur bedingt. Für Fans der Clubs natürlich schon, aber für die breite Allgemeinheit? Ich denke da fehlt dann doch einiges. Beweisen kann ich diese These natürlich erst in 15 Jahren oder so (bitte dran erinnern), aber man gucke sich doch mal Milan-Liverpool 2005 zum Vergleich an. Oder Deutschland-Italien 1970. Ich erinnere mich auch an ein Manchester Derby vor 2-3 Jahren, dass noch um einiges verrückter war, wenn auch natürlich auf kleinerer Bühne. Insgesamt: Spannend ja, epochal dramatisch nee.
2. „Und im Endeffekt lässt sich die Frage, welche Mannschaft taktisch besser aufgestellt ganz einfach beantworten: jene, die schlussendlich ihr Ziel erreicht hat.
In Anbetracht des Erfolges werden alle Relationen, Relativierungen, Kritiken und Statistiken irrelevant.“
Ich habe bei den beiden Aussagen Bauchschmerzen. Hier mein Grund: Zusammengenommen scheinen die zu bedeuten, dass immer die Mannschaft taktisch besser war, die den Erfolg hat, also das Spiel gewinnt. Aber das kann’s doch nicht sein! Dann wäre ja jede Analyse, die einer letztlich unterlegenen Mannschaft die erfolgreichere Taktik zuspricht, falsch. Aber wenn eine Mannschaft taktisch alles richtig macht, super viele Chancen herausspielt und 6 Mal Aluminium trifft ein Spiel trotzdem verliert, weil die andere Mannschaft durch ein doofes Eigentor oder etwas ähnlich „untaktisches“ gewinnt, dann wird dadurch die andere Mannschaft doch nicht die taktisch bessere. Vielleicht in der öffentlichen Wahrnehmung, aber doch nicht in einer gewissenhaften Analyse!
3. Juan Mata. Was für ein untypischer Spieler für eine Mannschaft wie Chelsea. Zumindest für das Chelsea in den KO-Spielen der diesjährigen Champions League Saison. Man hört, dass der Mata bei den Rondos in der spanischen Nationalmannschaft einer der wenigen ist, der mit Kollegen wie Iniesta und Xavi mithalten kann und dann spielt der in einer Mannschaft, in der diese Stärken auf den ersten Blick verschenkt scheinen. Bei näherem Hingucken fällt aber auf, dass es oft Mata ist, der die gelungensten Kontersituationen, naja zumindest die im Ansatz gelungensten Kontersituationen Chelseas initiiert hat. Und dies oft durch für ihn kaum einsehbare Pässe, die er mit der ersten Berührung auf durchstartende Spieler auf dem Flügeln ablegen musste. Ich denke für die persönliche Entwicklung eines Spielers wie Mata einer ist, kann ein solches Anforderungsprofil, welches konträr zu seinen natürlichen Anlagen liegt, durchaus förderlich sein. Vorrausgesetzt der Spieler beißt sich da durch. Mata scheint dies durchweg zu gelingen. Bin wirklich sehr gespannt, wie er sich die nächsten Jahre entwickelt.
JAS 23. Mai 2012 um 14:25
Zu 1. Auch wenns weh tut: in England wird dieses Finale noch in Jahrzehnten zitiert werden, da sich wohl zum ersten mal ein Englisches Team in einem entscheidenden Spiel gegen eine Deutsche Mannschaft im Elfmeterschiessen durchgesetzt hat. Ich bin kein Fussballhistoriker und weiss nicht ob das so stimt, aber der Englische Kommentar hat dies im Ueberschwang der Gefuehle als epochales Ereignis dargestellt.
Zu 2: was soll dieses Chelsea gebashe in Sachen Taktik? Im Gegensatz zur Bayern, hatte Chelsea jedenfalls ne Taktik. Das war doch grausam, was die Bayern da gespielt haben. Jeden Ball zu Robbery und die invers reinziehend abziehen lassen. Wie hier schon von anderer Seite gesagt wurde: das kann sogar ne Regionalliga Mannschaft verteidigen, wenn sie darauf eingeztellt wird. Wie einfallsreich Herr Heynkes. (ausnahme: die Deckung gegen Drogba war gut ausgetueftelt, leider nicht bei Ecken)
Zu 3: in der Premierleague stellt sich Chesea in der Regel nicht hinten rein. Da wird phasenweise recht ansehnlich kombiniert. Sturridge, Ramires, Torres, Kalou, Malouda, auch Lampard, Cole und Bosingwa wuerde Ich mal nicht Al’s Ruempelfuessler darstellen. Gegen Barca und Bayern wollen die so spielen, aber sonst sieht das schon anders aus. (was ist dem Spiel gegen Neapel? Zuhause ein 1:3 aus dem Hiniel umbiegen funktioniert in der Regel nicht MIT hinten reistellen)
Fazit: Mir fehlt bei aller verstaendlicher Enttaeuschung bei vielen Kommentaren die Objektivitaet und Fairness gegenueber dem neuen CL-Sieger.
recre 23. Mai 2012 um 15:29
Ne also bitte Bayern hatte keine Taktik?Chelsea hat sich nur durch Glück,Unvermögen des Gegners und einen grandiosen ausgeführten Eckball gerettet.Mehr auch nicht.Das einzige taktische Mittel waren zwei 4-Ketten im eigenen Strafraum oder kurz davor zu stationieren.Das offensive Mittel war Kick and Rush.Im Grunde hat man ur-britisch gespielt.
Das was Chelsea gespielt hat,war schlecht und hier würde sich wieder ein Helenio Herrera im Grab umdrehen bei so einem desolaten Konzept.
Der neugetaufte Defensivfußball ergo Antifußball hat seine hässlichste Seite gezeigt.Die Mannschaft kann nicht wirklich verteidigen geschweige überhaupt Konter ausspielen.
@Tank wie soll es auch hochklassiges Spiel werden,wenn eine Mannschaft ab Minute 1 schon ins Elfmeterschießen kommen möchte.Darüberhinaus hat Chelsea einfach nach gar nichts gespielt.Und wie gesagt der FC Bayern war Lichtjahre besser aber dafür so effektiv wie der Wahlkampf von Norbert Röttgen.
Achso noch was,Mata kommt aus der Real Madrid Jugend.
Benderzwilling 23. Mai 2012 um 15:35
Bezüglich Fairness dem CL Sieger gegenüber.. Ich verstehe was Du meinst, so ganz unrecht hast Du damit wohl nicht.
Es war doch schon immer Quatsch, wenn dem Gegner ein Vorwurf für seine gewählte Taktik gemacht wurde (machen ja auch höchstens einige Fans und keinesfalls irgendjemand vom FCB).
Aber ich glaube auch, dass jede Ehrerweisung, die über das selbstverständliche Gratulieren zum Titel hinausgeht, hier einfach zuviel des Guten wäre.
Die meisten sind sich ja einig, dass die Bayern die Gründe bei sich suchen müssen. Man kann auch so argumentieren (wie ich hier sinngemäss gelesen habe), dass man Chelsea taktisch in die Falle getappt ist. Alles ok.
Aber den Spiess umzudrehen und zu behaupten, die Bayern und nicht Chelsea hätten ‚grausam‘ gespielt, wie Du sagst, das geht einfach deutlich zu weit.
Ich glaube es gibt sehr viele neutrale Zuschauer, denen der Ausgang des Spiels vorher egal gewesen wäre, die am Ende aber geschockt waren ob des Spielverlaufs und des Ergebnisses.
Das Finale war dabei auch nur noch das i-Tüpfelchen auf einer der schlechtesten CL-Saisons von Chelsea, zumindest seitdem ich diese Mannschaft international wahrnehme. Man schaue sich nur mal deren Gruppenphasenspiele an. Mit dem Wissen, dass es sich um den späteren CL-Sieger handeln wird, ist das wirklich schwer auszuhalten.
Wenn Leverkusen nicht am letzten Spieltag in Genk vergeigt, dann wird Chelsea vielleicht schon im Achtelfinale von Barca 1:7 nach Hause geschickt und nicht Leverkusen.
Benfica war deutlich stärker als Chelsea, Neapel war drauf und dran, Chelsea schon im Hinspiel aus dem Wettbewerb schiessen. Da hat Chelsea dann – zugegeben – stark zurückgeschlagen und eins der wenigen Spiele auch halbwegs überzeugend gewonnen. Die Art und Weise des Auftritts im HF und im Finale lösen dann glaub ich bei vielen Fans des Fussballsports nur noch Bestürzung aus.
Der unterklassige Verein, der in der 2.Pokalrunde dem Bundesligaverein mit so einer Taktik ein Bein stellt und in die nächste Runde einzieht, der darf sich zu Recht feiern lassen.
Wenn Chelsea mit einem der teuersten Kader der Welt und entsprechendem Anspruch an Titel und an sich selbst auf diese Art und mit (dem hoffentlich für die nächsten 10 Jahre aufgebrauchten) Glück die Krone des Vereinsfussballs gewinnt, dann muss man es mit der Lobhudelei auch nicht übertreiben.
Tank 23. Mai 2012 um 18:26
@JAS: Kann grade nur kurz antworten, aber eigentlich war es in Punkt 2 gar nicht mein Ziel die Diskussion darüber, wie Chelseas Taktik zu bewerten ist, loszutreten. Mir ging es da nur um den theoretischen Punkt, dass die Mannschaft die gewinnt nicht zwangsläufig auch das taktische Duell gewonnen hat. Natürlich liegt es nahe, dass auf Chelsea-Bayern/Barca zu beziehen, aber durch mein fiktives Beispiel mit dem Eigentor wollte ich eigentlich zeigen, dass es mir nicht direkt um dieses Spiel geht, sondern um folgendes Prinzip: Es sind Szenarien denkbar, in denen die Mannschaft die gewinnt taktisch schlechter war, ergo: nicht immer ist die Siegermannschaft die taktisch bessere.
Ich glaube auch nicht, dass die Autoren wirklich vertreten wollen, dass der Sieger auch immer der taktische Sieger ist, aber an den von mir angeführten Stellen klang es arg so.
JAS 23. Mai 2012 um 19:37
Da hast du natuerlich recht, keine Frage.
Wie gesagt, ich will ja nur rueber bringen, dass die Taktik von Chelsea vielleicht gewissen Freunden von kompromisslosen Offensivfussball nicht gefallen mag, die absolute Defensive aber ganz klar taktische Marschroute war. Die koennen auch anders spielen, wollten und sollten dies aber nicht. Warum? Weil man sich so die besten Siegchancen ausgerechnet hat. Auf einen offenen Schlagabtausch wollte man sich halt nicht einlassen, weil man befuerchtete bei einem solchen zu verlieren. Das finde ich absolut legitim. Und der Sieg gibt dieser Taktik recht. Haette zugegebener Weise auch in die Hose gehen koennen, wenn man den Spielverlauf sieht, eine offensivere Marschroute aber hoechstwahrscheinlich ganz sicher. Also alles richtig gemacht, Herr di Matteo. Wie gesagt, das mag Fans von Bayern Muenchen oder von kompromisslosen Offensivfussball nicht gefallen, sollte aber niemanden zum Vorwurf gemacht werden. Im Gegenteil, diese Taktik wurde doch nur aus Respekt vor Bayerns Offensivqualitaeten gewaehlt.
Vertikaler Beschleuniger 22. Mai 2012 um 21:08
sehr guter Artikel.
Eine grundsaetzliche Frage: Ist es hier ueblich, immer unter dem selben Namen zu posten? Bisher habe ich dies nicht gemacht, werde es aber ab jetzt unter obigen Namen machen… Desweiteren muss ich sagen, dass ich die Qualitaet der Kommentare und die sich aus den Artikeln entspannden Diskussionen grossartig finde, immer sehr sachlich und freundlich.
Habe meine Meinung direkt nach dem Spiel/ am Tag danach bereits unter „armer schweini“ gepostet….grundsaetzlich sehe ich das noch genauso, allerdings habe ich im Rahmen meiner Ursachenforschung mittlerweile ein weiteres Detail entdeckt.
Natuerlich spielt die Taktik eine Rolle, das ist im Artikel oben hinreichend abgehandelt. Aber unabhaengig davon ob Bayern wirklich dominant oder scheindominant war etc., oder ob sie sich ev. mehr und zwingendere Chancen erspielen koennen haetten, stellt sich mir als FCB fan auch die Frage, warum die Matchbaelle, dh die Elfer so vergeigt wurden.
Anfangs dachte ich auch Lotterie etc… ABER dann habe ich nochmal am naechsten Tag meine Aufnahme tw. angeguckt.. und ich kam immer wieder auf Robbens Elfer.
Wie funktioniert ein gutes Team in so einer Situation? Man muss als Gruppe entweder intuitiv die richtige Entscheidung treffen, oder man muss eine wie auch immer geartete Entscheidungstruktur haben. Das Ziel ist klar, der Ball muss ins Tor. Also muss der schiessen, der den“Job“ erledigen kann. Robbens Ego ist weit bekannt, und ich bin wahrlich keinRobben fan. Aber er ist grundseatzlich ein Kandidat, genauso Kroos, Gomez, Schweini…(Ribery hatte Aua….). Falls ich ein Problem damit habe ( aus verstaendlichen Gruenden), dass Robben schiesst, ich aber selber net schiessen will, dann versuche ich Sorge dafuer zu tragen, das ein in meinen Augen besserer Schuetze schiesst. Will der nicht, oder kann ich mich net durchsetzen.. was mache ich dann? Insbesondere, ich faktisch einer der Kommandogeber in der Gruppe bin? Im Grunde ist das ja eine Art Gefechtssituation. Man diskutiert eine Strategie bzw. trifft ein bestimmte Entscheidung, die dann alle betrifft, und die dann ALLE mitzutragen haben als ob es ihre eigene waere. Dazu gehoert auch, das jdere einzelne dann alles tut, um die Erfolgswahrscheinlichkeit des Schutzen zu maximieren. Dazu gehoert (neben anderen Dinge wie auf Abpraller warten, absichern etc.)ev. eim aufbauender Kommentar, aber v.a. Koerpersprache… die ist relevant ggue dem Schuetzen und ggue dem Gegner. Aber was macht der BS31? geht an den eigenen Straufraum, und kann net hingucken… WOW.. Das gibt dem Schuetzen richtig Sicherheit. Und dem Ceh hat das bestimmt angst gemacht.
Ich finde nicht, das Robben den Elfer haette schiessen duerfen. In „meinem“ ‚Team haette er net geschossen, egal ob ich Trainer, Kapitaen oder CoKapitaen waere. BS31 hat den Anspruch. Er wollte net schiessen,OK, kann ich noch verstehen. Aber als Leader muss er zu dem Thema eine klare Meinung haben. Und offensichtlich war nicht davon ueberzeugt, dass Robben das Ding reinkloppt. Vor diesem Hintergrund haette er aber einen anderen Schuetzen durchsetzen MUESSEN. Und falls net ( entweder weil er sich net durchsetzen konnte, oder aber weil er zwar denkt, dass Robben unsicher ist aber trotzdem in Relation die beste Option)… DANN MUSS ER VERDAMMT NOCHMAL DAHINGEHEN, ROBBEN IRGENDWAS WIE „Mach et OTZE“, oder „DU HAUST DEN JETZT DURCH DIE WAND“ MIT AUF DEN wEG GEBEN & SICH DANN MIT RAUSGESTRECKTEM UNTERKIEFER & GRIMMIGEN BLICK VOR CHELSEA AUFBAUEN … Das waere hilfreich. Fighting Spirit. sport ist voll von sowas.. Portugal im Elfmeterschiessen 2004 oder wann das war, als der Spinner die Handschuhe auszieht. Ali gg Foreman ( Is that all you’ve got?). Lance stuerzt und gewinnt die Etappe & bricht dem Feld das Rueckgrat. Jordan macht 38 Punkte in den finals mit 40 fieber… Kahn waechst ueber sein Ego hinaus und gibt Lehmann vor dem entscheidenden Moment seinen Segen… das ist Leadership, das sind Beispiele, davon, wie grosse Sportler ein Zeichen gesetzt haben, mit dem sie das Resultat zu Ihren Gunsten beeinflusst haben, weil sie entweder ihr Team mitgerissen haben oder aber den Gegner enrscheidend verunsichert haben. Nicht alle Beispiele moegen 1:1 passen , aber ich denke es ist klar, was gemeint ist. Gute Teams bzw grosse Sportler zeichnen sich dadurch aus, das sie in solchen Situationen das machen was noetig ist um zu gewinnen, und nicht das Gegenteil. Fussball ist keine Mathematik. Fussball ist auch kein Krieg, aber vielleicht die Fortfuehrung des Kriegs mit spielerischen Mitteln (lol), und zum Krieg gehoert die List .. genauso wie die Moral & das Herz
Und genau daran hat es gefehlt.
PS.: Vielleicht unfair, einen (Schweini) rauszupicken.. Er hat immerhin den entscheidenden Elfer geschossen. Aber an seine liebsten Kinder legt man halt auch die hoechsten Massstaebe an.. Er hatte auch schon grosse Momente ( PK vor dem ARG Spiel WM 2010). Hoffen wir, dass es bei der EM anders laeuft. Aber Schweini ist scheinbar net der Typ, der in solchen Situationen den Ball nimmt… oder festlegt wer schiesst… habe schon mich schon bei vielen Spieln gefragt, warum er nie mehr Entscheidungen an sich sitzt.. der diskutiert net mal mit, und sagt… nee , der toni schiesst.. der geht einfach weg.. Ballack & Effe waren da anders… Und selbst LODDAR… dem ja immer versucht wird, aus allem nen Strick zu drehen…ELfer gg Holland 88.. und 1990 war der Schuh kaputt ( andere behaupten, er haette angst gehabt).. is egal… Er hat jedenfalls BESTIMMT, dass Brehme schiesst…( Es war die beste Loesung, weil Brehme zusammen mit Koeman damals vielleicht der beste Schuetze war… ) Er hat folglich AKTIV bestimmt, was passiert, und seine Entscheidung hat zum Erfolg gefuehrt.
Datschge 23. Mai 2012 um 01:26
Soweit ich weiß müssen Kommentare mit unbekannten Nutzernamen/E-Mail vom Betreiber erst moderiert werden. Bei Wiederverwendung ebendieser würde die Wartezeit wegfallen.
Bzgl. Taktik und Leadership usw.: Taktik hat mMn erst einmal die Aufgabe, ein Sicherheitsnetz zu bieten. Eine für den gesamten Kader gemeinsame klare Basis an Spielzügen und Verhaltensregeln, die eintrainiert werden können. Dies kann einer Mannschaft erlauben, über das Können der einzelnen Spieler hinauszuwachsen sowie bei Ausfällen leichter fähige Spieler zu kompensieren. Das Fähigkeitsgefälle, die Tagesform der Spieler sowie unterschiedliche Spielertypen im Kader können dadurch bis zu einem gewissen Grade also nivelliert werden. Der Lohn ist dann eine konstantere Leistung der Mannschaft als ganzes. Ein weiterer Vorteil, auf den ich hier heraus wollte, sind die dadurch erst möglichen Automatismen. Diese erlauben es den Spieler, ihr Reaktionsvermögen für besondere Situationen vorzuhalten.
Mein beständiger Eindruck von Bayern diese Saison ist, dass sie meine, ohne einer derartigen übergeordneten Taktik auskommen zu können. Ihr Spielplan ist davon bestimmt, welche Spieler mit welcher Tagesform, welche Spielertypen auf dem Platz stehen. Automatismen gibt es offenkundig nicht (wohl nicht mal die offensichtlichsten, Standardsituationen, wurden trainiert), das Spiel baut sich also ausschließlich über das Reaktionsvermögen der Spieler auf, über ihrer Fähigkeit, schnell genug die momentane Spielsituation zu lesen und die richtige Entscheidung darauf zu treffen. Das oben genannte Sicherheitsnetz Taktik fehlt, jeder Spieler ist voll eigenverantwortlich. Individuelle Fehler, die notwendigerweise auftreten, schlagen voll durch und müssen von den Spielern untereinander durch schnell genuge Reaktionen ausgebügelt werden statt dass sie in einer Taktik berücksichtigt und vermieden oder zumindest abgeschwächte werden. Die Bayernspieler haben alle also schon im normalen Spiel die psychische Belastung eines Leaderships zu tragen, und da man keine Elfmeter trainiert hat, fehlt auch da der Automatismus und die Sicherheit. Dass sich dann so wenige für Elfmeter einteilen lassen wollten, ist in diesem Zusammenhang mMn ein begrüßenswert ehrliches Eingeständnis, dass diese psychische Belastung in der Summe wohl zu groß geworden ist (man denke nur an Schweinsteigers Eierzitat gegen Real sowie seine Reaktion nach dem finalen Schuss). Dass sind dann keiner mehr durch noch extremerer Leadership hervortut, ist dann nur menschlich.
TE 23. Mai 2012 um 11:46
Kurzer Einschub: Nur unbekannte Mail-Adressen müssen moderiert werden. Wenn jemand also unter zig verschiedenen User-Namen mit der immer selben Mail-Adresse schreibt, wird das sofort freigeschaltet. Und aus unserer Erfahrung machen das zum Teil sogar einige…
Datschge 23. Mai 2012 um 11:55
Gut zu wissen.
Kroos39 23. Mai 2012 um 12:44
Wir waren eigentlich nie einer Meinung. aber hier hast du ein großes Problem (vielleicht das Größte) treffend beschrieben.
Jeder verdammte Spielzug wirkt improvisiert, selbst grundlegende Laufwege kann man nicht immer erkennen, das ist eine Katastrophe.
Zum Spiel selber: Das ist bitter gelaufen, Chelsea hat Bayerns größtes Problem mal wieder gnadenlos aufgezeigt. Und trotzdem waren sie schlechter.
Aber das kommt davon, wenn man ein Finale in nur einem Spiel austrägt. Es kann eine Mannschaft vor allem durch Glück die CL gewinnen. Und das wird es in der Geschichte der CL immer wieder geben.
Flowbama 23. Mai 2012 um 13:08
Datschge hat das Problem sehr richtig beschrieben.
Mitch 22. Mai 2012 um 20:51
Mann, diese blöde Sicherheitsabfrage… jetzt hab ich einen ewig langen Text verloren. Kann man denn nicht einfach den blöden Button deaktivieren, wenn noch nichts drinsteht? Scheisse!
Also bevor ich nochmal so viel schreibe: Ich denke man hat ein falsches Bild von Robbens Stärke, weil er im Saisonfinale gegen Dortmund, Real und Chelsea kein Tor aus dem Spiel heraus erzielt hat.
Wenn man die Leistungsdaten sieht, ergibt sich ein anderes Bild. Seit er bei Bayern ist, schießt er viel mehr Tore und gibt viel mehr Vorlagen als es bei Real und Chelsea der Fall war.
http://www.transfermarkt.de/de/arjen-robben/leistungsdaten/spieler_4360.html
juwie 22. Mai 2012 um 22:09
Bei mir hilft es einfach im FF den einfach eine Seite zurückzugehen. 🙂
Mitch 23. Mai 2012 um 00:11
Bei mir im FF leider nicht. 😉
Das Eingabefeld ist dann leer…
Denis 23. Mai 2012 um 00:45
Mit dem Firefox-AddOn „Lazarus“ kann man alle in FF geschriebenen und dann auf die eine oder andere Art verlorene Texte wiederherstellen, solange man den FF zwischendruch nicht schließt.
Hat mir gerade auf dieser Seite hier, woe die Sicherheitsabfrage so unauffällig ist und man gleichzeitig gerne lange Kommentare schreibt schon des Öfteren geholfen. 😉
Daniel 23. Mai 2012 um 06:42
Das liegt wohl an dem Wunsch Vieler immer unmittelbare und einfachste Kausalitäten im leben sehen zu wollen.
Martin R. 22. Mai 2012 um 20:19
Danke für die ausführliche Analyse. Ich sehe auch das Problem, dass Bayern zwar über 40mal aufs Tor geschossen hat, aber letztlich nur sehr wenige richtig gute Torchancen herausspielen konnte. Das ist dann bei einer solchen Anzahl kein Zufall mehr. Klar war die Finalniederlage mehr als unverdient, aber von den richtigen Torchancen gab es nicht so viele für die Bayern.
Ich tue mich schwer, bei so einer bitteren Niederlage Kritik an Einzelnen zu üben. Aber zumindest im Nachhinein könnte ich sagen: Robben hätte den Elfmeter niemals schießen dürfen (natürlich kann auch jemand anderes verschießen), der Eckball Chelseas wurde nicht gut verteidigt (Drogba ist natürlich Weltklasse, aber war nicht auch klar, dass der Eckball zu ihm kommen würde?) und die Einwechslung van Buytens könnte man im Nachhinein auch in Frage stellen, denn Müller hat in der Verlängerung gefehlt.
Wenn man aber die Bayern-Spieler mal einzeln analysiert muss man auch sagen, dass sie zum Teil richtig starke Leistungen gebracht haben und auch alles gegeben haben.
Benderzwilling 22. Mai 2012 um 20:00
Jetzt wo Ihr es sagt..
Robben spielte ja damals bei Chelsea immer auf links, glaube ich. Deshalb hab ich ihn zu der Zeit auch nie von ausserhalb des Strafraums aufs Tor schiessen sehen.
Ein toller Spieler war er aber auch damals schon. Seine Dribblings waren meines Erachtens wirklich schwer zu verteidigen.
Später, als ich ihn bei Real eins seiner inzwischen typischen 25-Meter Traumtore habe machen sehen, dachte ich, man wird ihn in Zukunft fast nicht mehr stoppen können, wenn er das auch noch im Repertoire hat.
Leider scheint es zur Zeit aber, als sähe er diesen Schuss nicht als Variante und Möglichkeit, die ihn nur flexibler und damit noch stärker macht, sondern als seine einzige Waffe, mit der er nur einmal durchzukommen braucht, dann würde es schon reichen. Schade.
marus 23. Mai 2012 um 01:21
“ Leider scheint es zur Zeit aber, als sähe er diesen Schuss nicht als Variante und Möglichkeit, die ihn nur flexibler und damit noch stärker macht, sondern als seine einzige Waffe, mit der er nur einmal durchzukommen braucht, dann würde es schon reichen. Schade. “
==> dem ist eigentlich nichts mehr hinzuzufügen… seh das ganz genau so
hab vorhin das bayern-holland spiel geschaut und mir ist aufgefallen dass robben nach seiner einwechslung als so ziemlich erste aktion versuchte von rechts einen schritt weg vom tor einen schritt in richtung zentrum zu machen und mit links das spielgerät in den winkel hauen wollte…
inzwischen kriege ich das gefühl dass er wegen diesen situationen frustriert ist und es jedem am tv auf den rängen aber vor allem auch sich selbst beweisen möchte dass er diese situation perfekt beherrscht (dabei wirkt er dann imo oft übermotiviert und überhastet)
das ins zentrum ziehen ist auf jeden fall nicht mehr die waffe die sie mal war
Benjamin 22. Mai 2012 um 19:37
Ich fand es zuerst etwas komisch zu lesen, dass RibRob „getripelt“ worden sind, denn die wurden zwar tatsächlich mit 2-3 Mann angegangen, aber wie weniger aggressiv, als das Dortmund z.B. macht. Wenn die Dortmunder tripeln, sind sie auf Balleroberung aus, während es bei Chelsea mehr so aussah, als ob sie alle guten Optionen versperren und schlechte Optionen übrig lassen wollten. Aber später wurde ja dann noch erläutert und meine Beobachtung bestätigt.
Es war sehr auffällig, wie oft Ribery zurückgepasst hat, Robben aus schlechter Position geschossen und Gomez mit dem Rücken zum Tor angespielt wurde.
Man kann nun einerseits sagen, dass Chelsea nichts anderes zugelassen hat, aber andererseits finde ich auch, dass die Bayern trotz vieler Positionswechsel doch recht statisch agiert haben. Einzig Lahm hat sich um Seitenwechsel bemüht. Ich fand Lahm übrigens sehr stark, defensiv tadellos und offensiv mit der Übersicht, die ihm den am wenigsten schlechten Pass erlaubt hat.
Vieles wurde von den Bayern aber nicht probiert, z.B. mal aus der Mitte abzuziehen statt auf Gomez zu passen. Den Ball hätte Cech zwar gehalten, aber möglicherweise abprallen lassen – und das ist für Gomez eine bessere Chance als ein Pass, nach dessen Annahme er mit dem Rücken zum Tor steht und noch 2-3 Gegner überwinden muss. Da hat Gomez noch das beste daraus gemacht.
marus 22. Mai 2012 um 19:28
ich verstehe auch nicht ganz wie man sich in einem finale vorm elfmeter drücken kann…
bei robben kann ich es nach dem bvb elfer und dem in der verlängerung wenigstens ein wenig nachvollziehen. aber alle anderen müssen doch schiessen wollen oder etwa nicht? für mich ist das ein armutszeugnis. man kann sich immerhin zum unsterblichen helden machen aber die meisten roten hatten wohl mehr angst davor zu versagen und als depp dazustehen…
ABER : ist das nicht deren beruf?!? ich kann doch als mechaniker auch nicht sagen : „nein den motor schraub ich nicht ausseinander weil ich angst davor hab ihn kaputt zu machen…“ (bischen abstruser vergleich ich weis)
JH sagte im interview dass er keinen spieler zwingen kann einen elfer zu schiessen. ich finde dass sehr seltsam, was wäre denn wenn sich nur 3 spieler feeiwillig zum schuss melden? dann muss er wohl oder übel jemanden zwingen…
mir fehlen da irgendwie die worte zumal man doch vor so einem spiel mit sicherheit die ein oder andere runde elfer im training schiessen lässt…
was meint ihr dazu?
mfg
marus
Benderzwilling 22. Mai 2012 um 20:32
Angeblich wurden keine Elfer trainiert bei Bayern. Die einen sagen Elfmeterschiessen sind Glück, andere bestehen darauf, dass ein Training sehr wohl die Gewinnwahrscheinlichkeit steigern kann.
Ist jetzt leider müßig. Ich glaube auch, dass das Spiel für Bayern zu diesem Zeitpunkt schon verloren war. Den psychologischen Vorteil von Chelsea konnte man kaum noch wett machen.
Heynckes sprach ja nach dem Spiel auch davon, dass er kein gutes Gefühl hatte.
Hatten diesmal auch bestimmt die Wenigsten, die Spieler eingeschlossen.
Um so naheliegender, dass der ein oder andere nicht schiessen wollte. Na klar ist das die Angst zu versagen. Nicht schön, aber irgendwie verständlich. Wie gesagt, ich denke es war vorgezeichnet und ging nur noch darum WER verschiesst.
Die spezielle Geschichte von Manuel Neuer beim FC Bayern verbietet es den Spielern in meinen Augen aber zwingend, ihn schiessen zu lassen. Aber das hat mehr mit dem FC Bayern und seinen Fans zu tun, als mit der Betrachtung der sportlichen Aspekte des Finales.
TK 22. Mai 2012 um 17:06
Immer wieder wahnsinnig spannend, die Analysen zu lesen, auch weil sich einiges mit den eigenen Beobachtungen überschneidet. Hab gestern schon sehnsüchtig gewartet und heute ist sie da 🙂
Von mir nur ein kleiner Punkt: Die Flanke, die zum Tor führte, kam von Kroos, nicht von Schweinsteiger. Und wäre es nicht, bei entsprechendem Spielermaterial, erfolgsversprechend gewesen, einen zweiten Stürmer zu bringen, der vorne neben Gomez permanent für Unruhe sorgt?
Datschge 22. Mai 2012 um 17:24
Das war doch Müller schon. Wäre es nicht besser gewesen Gomez gegen einen zweiten Stürmer zu tauschen, der vorne mit Müller permanent für Unruhe sorgt?
Henning 22. Mai 2012 um 16:37
Kompliment zu dieser Analyse! Wie Bayernfohle fragt: Was ist mit den Standardsituationen der Bayern, insbesondere ihren Ecken? Hätte sie mehr daraus machen können? Gar müssen?
Mitch 22. Mai 2012 um 16:50
Grundsätzlich war das schwer, da die Bayern die meiste Zeit nur Boateng und Gomez als große (einigermaßen Kopfballstarke) Spieler auf dem Platz hatten. Da war es gegen die traditionell Kopfballstarken Engländer natürlich schwer. Aber frustrierend anzusehen war es schon, zumal einige Standards unglaublich schlecht ausgeführt wurden.
Datschge 22. Mai 2012 um 16:51
Bei 20 Eckbällen für Bayer hoffe ich, dass die Frage rhetorisch gemeint war.
Zirkeltraining 22. Mai 2012 um 16:26
Bombastische Analyse, danke!
Eine kleine Anmerkung habe ich noch:
TE und du (beim ZDF und nun auch hier), ihr habt beide Tymo halblinks und Boateng halbrechts hingepackt.
Wenn ich mich recht erinnere, war es aber andersherum (whoscored.com gibt mir auch Recht… ;))
Ansonsten bleibt mir nur, den Hut zu ziehen und mich auf das EM-Heft zu freuen.
RM 22. Mai 2012 um 16:33
Gut möglich, was wohl daran lag, dass Tymoshchuk ja Drogba verfolgte, welcher sich Richtung Mata bewegte. Im Idealfall müssten wir was erfinden, welches uns eine Manndeckungsfunktion grafisch darstellen könnte inkl. aller daraus entstehenden Situationen.
Datschge 22. Mai 2012 um 16:43
Den manndeckenden Spieler als größeren Punkt unter den manngedeckten Spieler legen. 😉
HW 22. Mai 2012 um 17:02
Nee, eine Verbindung zwischen den beiden Spielern. Ein rotes „Band“ (Linie) in diesem Fall, mit zwei 3/4 Kreisen um beide Spieler oder nur um den gedeckten Spieler.
sharpe 22. Mai 2012 um 16:14
ich will hier gar nicht noch mal groß auf Detaills eingehen, aber mich erinnert die in Depth Alalyse ein bischen an Aktien-Analysen. Ist eine Aktie gestiegen, finden die Analysten tausend Gründe, warum sie gestiegen ist und ist sie gefallen, ebenso tausend Gründe, warum sie gefallen ist. Teilweise sind es sogar die gleichen. Was ich damit sagen will: man kann überall alles hineininterpretieren. Chelsea hätte mit ihrem „überragenden verstellen von Schusswegen + Nebentorhütern „usw. sowohl gg Barca wie auch gg Bayern jeweils die Bude voll bekommen können, wenn die angreifenden Teams etwas mehr Glück gehabt hätten und dann hätte man sie im Fazit wohl kaum als „Künstler der Defensive“ gefeiert.
Ich persönlich finde, dass Inter vor 2 Jahren sowohl gg Bayern, vor allen Dingen aber in Barcelona sowohl taktisch, wie auch individuell um Klassen besser verteidigt hat.
Zum Spiel nur dieses: Schweinsteigers Position bei langen Bällen auf Drogba fand ich taktisch von Heynckes sehr stark, wird aber hier nicht erwähnt, oder ich habs überlesen, dann sorry.
Ich finde grundsätzlich in-Deph-Analysen sehr interessant, nur gab dieses Spiel taktisch aus meiner Sicht keine her.
Vielleicht liegts aber auch an mir und ich als Bayern-Fan hab die Niederlage einfach noch nicht verdaut.
Datschge 22. Mai 2012 um 16:40
Das Glück haben sie aber nicht gehabt, und das Pech kam dazu! Man kann sich bei solchen Defensivbewegungen immer trefflich darüber streiten, ob das Resultat aus der disziplinierten Defensivarbeit des verteidigendem Teams oder aus dem offensiven Unvermögen des angreifenden Teams herrührt. Die Wahrheit liegt vermutlich irgendwo in der Mitte, aber klar ist auch, dass nur eines der beiden Teams dies auch so geplant hat. Bayern ist an ihrer katastrophalen Schussstatistik gescheitert (43 Schüsse, 21 geblockt, 7 auf Tor, 1 Tor, sieht illustriert ziemlich amüsant aus), selbst ein bisschen mehr oder weniger „Glück“ lässt die Statistik nicht besser aussehen.
HW 22. Mai 2012 um 17:00
Gestern waren bei Sport1 die letzten CL Finals der Bayern zu sehen.
Wenn man sich das Spiel 2010 ansieht, dann erkennt man bei Robben seinen „Signature-Move“: Ein paar wenige Schritte nach innen (selten mehr als 2 – 3 Meter) und dann der Torschuß.
Robben 2012: Er wählt den Weg parallel zum Strafraum und läuft eher 5 bis 10 Meter bevor er abschließt.
Was zwischen 2010 und 2012 passiert ist? Verletzungen, Gegner können ihn ausrechnen und den Schuß zustellen? Früher versuchten die Spieler vielleicht statisch zu Blocken oder den Ball weg zu spitzeln, heute reicht es ihnen den besten Schußvektor ins lange Eck zu sperren.
Egal was der Grund ist, Robben sollte sein Spielanpassen. So lange zu laufen, bis sich die Lücke zum Schuss ergibt, bringt nichts. Es verstreicht die Gelegenheit zum Schuss, zum Pass, zur Vorlage.
Vielleicht ist es wirklich am besten Robben mal ne Zeitlang als Linksaußen aufzubieten.
Mitch 22. Mai 2012 um 17:22
Grundsätzlich bietet sich ja in der Situation für Robben entweder der Paß in die Lücke, der Paß nach außen, wenn z.B. Lahm in den leeren Raum geht, oder der Abschluß. An sich ist das nichts, was nur Robben macht. Keine Ahnung wieso das nicht mehr so gut klappt, aber vielleicht liegt es daran:
Ich finde, dass es ein großes Problem für den FCB ist, dass Robben mit Rechts nicht flanken kann, denn so ist für die Gegner klar, dass er zu 90% in die Mitte ziehen wird.
Was ist die Patentlösung für das Problem? 🙂
Ist Robben ein Luxus? Zwar Weltklasse in den Anlagen, aber auf Dauer zu leicht auszurechnen?
Datschge 22. Mai 2012 um 17:27
Bayern sollte einfach mal schauen, wie Robben im Elftal spielt und flexibler zwischen mehreren Systemen wechseln.
HW 22. Mai 2012 um 17:39
Ich kann nur noch das hinzufügen, was ich schon unter dem anderen Artikel zum Spiel geschrieben habe.
Vielleicht sieht Robben den Pass zu selten. Er hat in seinem Kopf den Torschuss, der auch sehr gefährlich werden kann. Aber er übersieht deshalb, wenn ein Pass besser wäre. Vielleicht muss das mal statistisch analysiert werden. Wie viele Großchancen entstehen nach dem Schuss, wie viele nach einem Pass auf Gomez (bzw. einen zentralen Spieler) und wie viele nach dem Pass nach außen? Ob Statistik das richtige Argument ist, weiß ich aber nicht. Einfacher ist es im gleich andere Aufgaben zu geben.
Es soll hier auch kein Robben gehate entstehen, aber die große Anzahl seiner Schüße ist schon ein Faktor für ein einseitiges Vorgehen.
Ein anderes Thema ist ob es stimmt, dass Müller Tymo überreden wollte Elfmeter zu schießen und der lehnte ab (warum?).
Lyri Caris 22. Mai 2012 um 15:53
Klasse Analyse!!
Ich habe selten bei Analysen von euch so viele Punkte gelesen, die mir nicht aufgefallen waren.
Und ein Extra-Lob gibt es für die Schreibweise des letzten Abschnitts (also die letzten 7 Absätze). Nicht nur dass ich Basketball-Fan bin und die Idee Battiers Spiel mit Chelseas zu vergleichen sehr interessant finde, (so ein Vergleich wird natürlich immer unpassender je länger man über ihn nachdenkt, es regt aber auf jeden Fall zum Nachdenken an und die generelle Botschaft stimmt.) mir gefällt auch der philosophisch und künstlerisch angehauchte Ton sehr gut.
Ich würde sagen ein gelungener Abschluss einer tollen Saison mit Spielverlagerung.de! (Die EM folgt natürlich noch)
Dankeschön für die tollen Analysen und macht weiter so!
Fussballnarr 22. Mai 2012 um 16:03
Ja….hatte ich vergessen….war eine tolle Saison mit und durch Euch. Vielen Dank!
Pex 22. Mai 2012 um 15:51
Ich glaube, dass die Analyse, Chelsea haette staendig die Schusswege gut zugestellt nicht stimmt. Es gab einige Situationen, bei denen Bayern zu sehr guten Positionen zum Schiessen gekommen sind. Ich erinnere mich an die 2. Minute als Kroos eine Ablage von Schweinsteiger sich aus 22 Metern zurechtlegen konnte und freie Schussbahn hatte. Auch Ribery hatte eine ganze aehnliche Moeglichkeit ein paar Minuten spaeter. Ich sehe das Problem hautpsaechlich darin, dass die Bayern nicht darauf fokussiert waren, den Ball auf’s Tor zu bringen sondern nur draufzuhalten. Vor dem Spiel habe ich ueber des Kaiser’s Allerweltskommentar noch gelacht, als er sagte: „Nur wer auf’s Tor schiesst, kann auch Tore machen.“ Am Ende hatte er wieder Recht. Genau daran lag es. Zur HZ wurde eine Statistik eingeblendet: 11 Schuesse der Bayern, nur 2 aufs Tor. Das waren unter 20 %. Ich glaube wir sind uns alle einig, dass das eine Katastrophe ist!
Zwar hat Chelsea viele Schuesse geblockt, aber es ist einfach falsch zu glauben, dies sei gutes Verteidigen.
Chelsea hat in den letzten CL Spielen gegen Bayern (unter Magath noch) 2 Tore (Hin und Rueckspiel) gemacht, indem sie aus der Distanz draufgehalten hat und Lucio den Ball unhaltbar abgefaelsht hatte.
Auch wenn man die Spiele zuvor gesehen hat (Lissabon, Barcelona) ist Cheslea dadurch rausgeflogen, dass die Baelle an Pfosten und Latte gesprungen sind und nicht ins Tor. Auch hier mag es wieder daran liegen, dass die Spieler sehr gut am Schuss gestoert wurden. Dennoch kann „solch ein Stoeren“ nicht beeinflussen, ob der ball 10Mal an Latte oder Pfosten springt oder nicht. Beim Robben bzw Messi Elfer ist ja auch kein Stoeren der Verteidigung da gewesen.
Fazit: Chelsea hat mit Mann und Maus verteidigt. Sie haben weder sonderlich gut noch schlecht verteidigt. Bayern hat schwach abgeschlossen. Chelsea hatte unvorstellbares Glueck!
Wuerde Chelsea so grossartig Verteidigen, waeren sie nicht 6er in der Premier League geworden.
RM 22. Mai 2012 um 15:54
Das meinte ich ja: Chelsea ließ die Schüsse zu, aber welche? Diese 20%-Statistik ist genau das, worauf ich hinauswollte. Distanzschüsse aus 20+-Metern oder näher, aber dann unter Bedrängnis, gegen Cech? Das ist nicht wirklich erfolgsversprechend, deswegen glaube ich, dass Di Matteo diese Schüss(chen) bewusst zuließ.
Dass es aber Ausnahmen gab, wie den Elfmeter oder ein paar wenige Aktionen, ist gegen einen individuell starken Gegner wie die Bayern natürlich klar, sowas kann man nicht 120 Minuten perfekt verteidigen.
Fussballnarr 22. Mai 2012 um 16:02
23 geblockte Schüsse? Wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit, daß ein Schuss abgefälscht wird, an Stelle eines Blocks? Ziemlich hoch (10/20%?)…passiert immer wieder, jede Woche in der Bu8ndesliga zu besichtigen. Dennoch hat Chelsea sowohl gg Bayern keinen abgefälschten kassiert, als auch 2x gegen Barca bei ähnlichen Statistik Werten.
Lassen wir Glück mal aussen vor, kann es sich nur um den so oft bemühten Fussballgott handeln, der ihnen unbedingt ne Trophäe gönnen wollte….. 😉
Mitch 22. Mai 2012 um 16:45
Diese blöde Sicherheitsfrage… jetzt ist der geschriebene Text wieder beim Teufel.
Ich denke, Du interpretierst zuviel hinein RM. Fußball ist kein Basketball. Denk an die Chance von Gomez, wo er beide Innenverteidiger aussteigen lässt, in dem er sich den Ball nach links vorbeizieht. (Genialer Move!) Da kommt er in Rückenlage, sonst ist der Ball wahrscheinlich drin, er war ja unglaublich hart geschossen. Insofern hätte die Taktik versagt und Chelsea hätte unglaubliches Glück gehabt, dass nicht mehr Tore gefallen sind.
Wobei ich diese ultradefensive Ausrichtung sowieso nicht verstanden habe. Bayern hatte ja auch eine neu formierte Defensive, da bieten sich schnelle Tempogegenstöße ja geradezu an. Aber mit nur 3 Spielern die sich am Offensivspiel beteiligen, kann das (fast) nicht funktionieren.
Datschge 22. Mai 2012 um 17:03
„Ultradefensiv“ war ja gewissermaßen nur der Ausgangpunkt, vermutlich mit dem Hintergedanken, die Bayern müde zu spielen (was auch perfekt funktioniert hat), bevor mit Malouda und Torres offensivstärkere aber defensiveschwächere Spieler kommen sollten. Kann ja gut sein, dass nicht mal Di Matteos selber mit so einer Torarmut gerechnet hat.
Mitch 22. Mai 2012 um 17:09
Hmm was ist dann ultradefensiv? Noch etwas mehr und sie hätten Schützengräben ausheben müssen… 😉
Datschge 22. Mai 2012 um 17:20
„Ultradefensiv“ hat keinen Eckball gewonnen und kein Tor geschossen.
Mitch 22. Mai 2012 um 17:23
Zwischen der 83. und 90. Munute waren sie nicht mehr defensiv, das ist richtig.
HW 24. Mai 2012 um 09:20
Auch wenn die Wahrscheinlichkeit hoch ist, dass ein Schuss nicht geblockt sondern abgefälscht wird, ist es doch eine vielversprechende Taktik, weil a) durch die Bedrängnis der Schuss nur unpräzise durchgeführt wird b) der direkte Weg zum Tor verdeckt ist (und der Ball eher vom Tor weg gelenkt wird) und c) immernoch ein guter Torwart im Tor ist.
Ich hatte es bereit wo anders geschrieben. Ein Torschuss aus der Distanz muss Kraft und Technik vereinen. Wenn man dabei gestört wird, fliegt der Ball leicht am Tor vorbei. Ein Torschuss aus 6 – 7 Metern im 1 gg. 1 mit dem Torwart ist dagegen hauptsächlich eine technische Herausforderung.
Das soll nicht heißen man soll nur den tödlichen Pass spielen, aber man muss doch mehr variieren. Dann kann sich auch der Gegenspieler nicht immer auf den Block konzentrieren.
Körperklaus 22. Mai 2012 um 15:22
bin ich wirklich der einzige der gesehen hat, dass das chelsea tor aus deren 2ten ecke resultierte? der sat1-kommentator und später alle dt. gazetten bis hin den redakteuren von spielverlagerungen können scheinbar nicht zählen?!?!
RM 22. Mai 2012 um 15:37
Diese beiden Quellen sprechen ebenfalls von einer einzigen Ecke:
http://soccernet.espn.go.com/report/_/id/341104?cc=5739
& http://www.whoscored.com/Matches/594789/Live
Soweit ich mich erinnern kann, hatten sie einen Freistoß aus einer eckenähnlichen Position, aber kann mich auch irren.
Fussballnarr 22. Mai 2012 um 15:58
Mein 7 jähriger Sohn besteht auch darauf, dass es die 2. Ecke war….er hat üblicherweise immer recht… 🙂
RM 22. Mai 2012 um 16:00
Oh, dann natürlich mein Fehler. Ich schweige bereits!
Datschge 22. Mai 2012 um 16:54
UEFA selber spricht auch nur von einem Eckball für Chelsea…
JuK 23. Mai 2012 um 10:27
Ich bin mir auch ziemlich sicher zwei Ecken gesehen zu haben und war über die Aussage, dass es nur eine Ecke gab auch sehr verwundert.
stuf_03 23. Mai 2012 um 13:15
Ich bin mir auch sehr sicher, dass es 2 Eckbälle waren! Aber selbst der Kommentator am ORF hat davon gesprochen, dass der der zum Tor geführt hat der erste war, obwohl sicher vorher auch einer war.
Ich galube das ist Teil einer rießigen Verschwörung 😉
Shunya 23. Mai 2012 um 14:20
Die Anhänger der 2-Ecken-Theorie können ja mal offenbaren, in welcher Minute die erste Ecke stattgefunden haben soll.
Marvin Nash 23. Mai 2012 um 14:51
Bin mir auch sicher mit den 2 Ecken. Weiß nur noch, dass es in der ersten Halbzeit war und dass sie kurz ausgeführt wurde. Worüber ich mich extrem gewundert hatte. Das ging auch so schnell, dass die Kameras das kaum eingefangen haben.
Shunya 23. Mai 2012 um 18:42
Nachschauen & Spielminute ansagen, in der es passiert sein soll.
http://www.ran.de/de/videos/champions-league/bayern-chelsea-die-komplette-erste-halbzeit-315790.html
pauleta 23. Mai 2012 um 22:48
Hab mir jetzt die gesamte 1. HZ angesehen, und da gibts einfach keinen Corner für Chelsea! Auch diese Drogba/Boateng-Tymo.-Sache ist mir kein einziges Mal aufgefallen!
Benderzwilling 24. Mai 2012 um 00:11
Bei Sky hatte Marcel Reif meiner Erinnerung nach eine Ecke für Chelsea ausgerufen, die aber nur ein Einwurf war. Dann hat er sich noch korrigiert, das aber wohl bei sich selbst nicht abgespeichert. Später sprach er dann glaub ich von der 2. Ecke.
Bayernfohle 22. Mai 2012 um 15:14
Was mich interessiert. Hatten die Bayern irgendeinen Plan bei eigenen Ecken? Mir kam es vor, dass alle 20 Ecken einfach blind vor das Tor geschlagen wurden. Dank Euch!
baryern 31. Mai 2012 um 20:00
Die Frage ist doch: Hat Bayern in den letzten Jahren jemals einen Plan bei Ecken gehabt?
RM 31. Mai 2012 um 20:13
Gab es nicht vor dem Robben-Treffer gegen United eine kuriose Statistik, wie viele Spiele (dreistellige Anzahl?) man keinen Treffer nach einer Ecke markieren konnte?
JimmyDream 31. Mai 2012 um 22:35
@ RM: Marcel Reif hatte immer irgendwleche Statistiken parat, dass über 100 Ecken von Ribery kein Tor zur Folge hatten.
Ob das mal vor diesem legendären Tor von Robben unterbrochen wurde, weiss ich nicht
Westfale 22. Mai 2012 um 15:04
Offensiv ist Battier aber so eine Nulpe 😀
RM 22. Mai 2012 um 15:06
Klar, das macht den Vergleich doch nur noch passender. Und einen Dreier aus dem Eck kann er aber ebenso gut werfen, wie Drogba eine Ecke verwerten kann.