Hannover 96 – VfB Stuttgart 4:2
Christian Pander war mit einem Tor und zwei Vorlagen der entscheidende Spieler dieses Sonntagsspiels. Dabei fielen die ersten beiden Tore für die Gastgeber jeweils nach Pander-Ecken, während der Linksfuß beim dritten Tor selbst nach einer Ecke an der richtigen Stelle stand und einschießen konnte. Nach dem 4:0 kamen die Gäste aus Stuttgart überraschend noch einmal ins Spiel, wirklich gefährlich konnte es aber nicht mehr werden.
Stuttgart mit einem, Hannover mit drei Wechseln
VfB-Coach Bruno Labbadia sah nach eigener Aussage „ keinen Grund, etwas zu verändern, die Mannschaft hat gegen Berlin hervorragend gespielt. Auch gegen Hannover wollen wir wieder aus einer guten Ordnung heraus agieren.“ Tatsächlich wurde der überzeugende 5:0-Erfolg gegen die Hauptstädter allgemein als Befreiungsschlag für das Team, aber auch für den angeschlagenen Trainer gewertet.
Erneut formierte Labbadia seine Mannschaft in einem 4-2-3-1 und stellte mit Hajnal einen klassischen Spielmacher auf die Position hinter Ibisevic. Für Nationalspieler Cacau blieb zu Beginn des Spiels erneut nur der Platz auf der Bank. Auch sonst blieb Labbadia der Siegerelf treu, nur den verletzten Tasci ersetzte er gezwungenermaßen durch Maza.
Die Hausherren starteten wie schon beim 2:1 Sieg in der Europa League über den Club Brügge in einem 4-3-1-2-System. Für Cherundolo, Pogatetz und Abdellaoue standen Chahed, Haggui und Ya Konan in der Startelf. Die Hausherren standen von der ersten Minute an sehr tief und ließen die Gäste die Initiative übernehmen. Nach Ballgewinn wurde schnell vertikal in die Spitze gespielt, wo sich die drei Offensivleute sehr beweglich zeigten und immer wieder auf die Flügel auswichen. Dies war auch nötig, da die Außenverteidiger offensichtlich die Order bekommen hatten, in der Offensive eher zurückhaltend zu agieren und sich nicht allzu aktiv ins Angriffsspiel einzuschalten.
Defensiv stand man somit kompakt, obwohl das 4-3-1-2-System als nicht gerade prädestiniert für wirkliches Konterspiel gilt, da man in der Defensive keine zwei Viererketten formen kann und die gegnerischen Außenverteidiger relativ viele Freiheiten haben. Im Gegensatz dazu bietet das System offensiv viele Vorteile für Konterteams, da man erstens zentral in Überzahl ist und somit vergleichsweise viele Ballgewinne in der Spielfeldmitte erzielt, und zweitens nach Ballgewinn viele vertikale Anspielmöglichkeiten vorfindet, gerade wegen der fehlenden Breite. Solange man also schnell zum Abschluss kommt und nicht gezwungen ist, die Außenverteidiger weit vorzuziehen um offensiv für Breite zu sorgen bietet das 4-3-1-2 auch für Konterteams viele Vorteile, auch wenn man defensiv häufig nicht dieselbe Stabilität wie in einem klassischen 4-4-2 vorfindet.
Dass die Schwachstellen des Systems so wenig zur Geltung kamen liegt vor allem an der Zurückhaltung der Stuttgarter Außenverteidiger und der fehlenden Alternative zum Spiel über Tamas Hajnal, der sich in der Zentrale einer schieren Übermacht an Gegenspielern gegenübersah und somit das Stuttgarter Angriffsspiel nicht wie gewohnt strukturieren und an sich reißen konnte. Die wohl sinnvollste Alternative, ein Überladen der Flügel mithilfe der Außenverteidiger, wurde erst zur zweiten Halbzeit umgesetzt, als das Spiel bereits entschieden war.
Labbadia ändert Angriffsstrategie zu spät
Nachdem schon Mirko Slomka seinen beiden Außenverteidigern offenbar nach ungefähr einer halben Stunde mehr Offensivaktionen verordnet hatte, kam auch VfB-Trainer Labbadia nach den ersten 45 Minuten offenbar zu der Ansicht, dass eine offensivere Ausrichtung von Boulahrouz und Sakai das Angriffsspiel beleben könnte. Nun sorgte Pander per Linksschuss schon in der 46. Minute für die (Vor-)Entscheidung in der Partie, in der folgenden Viertelstunde konnte man aber durchaus beobachten, welches Potenzial das Überladen der Flügel für den VfB gehabt hätte.
Vor allem Sakai über links trieb den VfB in der zweiten Halbzeit in bemerkenswerter Weise nach vorne, aber selbst der nicht gerade für seine Offensivausflüge berühmte Boulahrouz nutzte zu Beginn der zweiten Halbzeit häufig die sich ihm bietenden Freiräume, wenn auch letztlich ohne Erfolg. Hätte man von Anfang an auf diese Weise gespielt, sich zusätzlich besser auf die nicht erst seit gestern berüchtigten Pander-Standards vorbereitet, vielleicht wäre mehr drin gewesen in diesem Spiel. Nach der Analyse des EL-Spiels und Slomkas Aussage, Spielmacher Hajnal die „Luft zum Atmen“ zu nehmen, hätte der VfB sich im Vorfeld der Partie auf das 4-3-1-2 und die damit verbundenen Chancen und Risiken einstellen können. Dass dies offenbar nicht in ausreichender Weise geschehen ist, stimmt zumindest nachdenklich.
Das Spiel der Hannoveraner Innenverteidiger
Die numerische Überzahl des Gegners in der Zentrale und das fehlende Alternativkonzept über die Flügel verleitete die Stuttgarter schon zu Beginn des Spiels zu langen Bällen auf Ibisevic, in der Hoffnung, dass beim Gewinn des zweiten Balles eine Torchance entstehen würde. Der Stuttgarter Stoßstürmer ließ sich darum immer wieder aus dem Sturmzentrum zurückfallen, wurde allerdings meistens von einem Innenverteidiger der Hausherren verfolgt, da nun ja sowohl Haggui als auch Eggimann ohne Gegenspieler waren.
So konnten zwar viele Bälle bereits in der Luft gewonnen werden, es entstanden aber auch Lücken in der Abwehrreihe, die – wenn der VfB doch einmal in Ballbesitz blieb – zutage traten. Zweimal lief Harnik erfolgreich von rechts in den entstandenen Freiraum, beim ersten Mal in der 27. Minute scheiterte er noch an Zieler, in der zweiten Situation besorgte der Österreicher das 1:4 aus Stuttgarter Sicht.
In der Nachbetrachtung lässt sich aus Stuttgarter Sicht also sagen, dass es durchaus Optionen gab dieses Spiel offener zu gestalten. Die eklatante Schwäche bei gegnerischen Standards, gepaart mit der unzureichenden Vorbereitung auf das System und die Spielweise des Gegners verhinderten aber einen erfolgreichen Ausgang.
Fazit
Trotz vier Toren war Hannover keineswegs so überlegen, wie es in der medialen Nachbetrachtung der Partie rüberkommt. Die überragenden Eckbälle Panders sind eine Waffe, daraus entstandene Tore jedoch kein Zeichen von spielerischer Überlegenheit. Dennoch ließ Hannover in den ersten 75. Minuten nur eine Stuttgarter Torchance zu und nutzte darüber hinaus die sich bietenden Möglichkeiten eiskalt.
Nach dieser Partie muss man für den VfB festhalten, dass ohne Hajnal wenig zusammenläuft bei den Schwaben. Auch die Einwechslung Cacaus und das Zurückziehen von Hajnal ins defensive Mittelfeld führte zu keiner Verbesserung, Torchancen konnte man sich erst herausspielen, als die Gastgeber die Partie schon abgehakt hatten. Mit einer solchen spielerischen Armut muss das Team von Bruno Labbadia eher die Mannschaften im letzten Tabellendrittel im Blick haben und sämtliche Hoffnungen auf einen EL-Startplatz schleunigst begraben.
15 Kommentare Alle anzeigen
Dimi 21. Februar 2012 um 22:17
Gegen Hannover halte ich es für möglich, auf einen kontrollierten Spielaufbau aus der eigenen Hälfte heraus zu verzichten. Man kann ruhig Hannover den Ball überlassen und warten bis sie Fehler machen. Das Überladen der Flügel mit Aussenverteidigern, die eher über unterdurchschnittliche offensive Fähigkeiten verfügen, ist ein möglicher Weg Druck zu erzeugen. Allerdings überflüssig wenn man auf Konter und hohe Bälle setzt. Risikoreich dazu. Zudem frage ich mich, warum einen Mittelfeldspieler opfern damit Boularouz sich mehr einschalten kann? Ich fürchte, die Effizienz würde iregendwo bei 0 liegen.
Ich habe mir ebend nochmal alle Tore angesehen. Die Tore von Stuttgart entstanden beide aus relativ planlos nach vorne gespielten hohen Bällen die von einen Mittelfeldspieler bzw. Stürmer klug abgelegt wurde, Gleichzeitig gab es Fehler in der Zuordnung der Hannoveraner Abwehr. Zumindest in diesen beiden Fällen ging die Taktik auf.
Überspitzt gesagt, ist ist gradezu Hannovers Masche den Gegner rauszulocken und ihn mit den kampfstarken und schnellen 6ern den Ball abzuluchsen. Die entstandenen Lücken brauchen die 96er um mit den schnellen Offensivspielern zum Abschluss zu kommen. Ohne diese Räume tun sie sich enorm schwer und schiessen maximal zwei Tore pro Spiel.
Hannovers Abwehr widerrum funktioniert nur mit den 6ern gut. Und alle 4 Spieler sind auch mal für einen Fehler gut. Man erinnere sich an Panders verunglücktes Anspiel oder den Fehler den Haggui sowohl gegen Mainz wie im spiel gegen Stuttgart gemacht hat. Er verliess seine Position in der Kette um einen Zweikampf zu führen, verlor ihn und öffnete mit seinen Positionswechsel den Raum für einen gegnerischen Stürmer. Das sind Gelegenheiten auf die man lauern kann ohne übermäßig viel zu riskieren.
LJ 21. Februar 2012 um 23:48
Hagguis Fehler waren zum Gutteil dem Umstand geschuldet, dass er auf der ungewohnten linken IV-Position stand; damit fehlte auch die Abstimmung mit seinen neuen Nebenleuten Eggimann und Pander. Spielt er auf seine gewohnten Position, sichert hinter ihm Cherundolo durch Einrücken oder Pogatetz durch Verschieben ab, wenn er die Abwehrkette verläßt.
Dimi 21. Februar 2012 um 02:43
Ich muss der obigen Analyse widersprechen. Labbadia konnte keineswegs die Aussenverteidiger nach vorne marschieren lassen. Der Grund dafür ist Hannovers mittlerweile berühmter „12-Sekunden Abschluss“. Bei Ballgewinn im Mittelfeld wird der linke oder rechte Mittelfeldspieler vertikal angespielt so dass er mit vollen Tempo an der linken oder rechten Nahtstelle der Viererkette zur Seitenlinie sprinten kann um auf passender weise in den Strafraum zu flanken. Das gemeine an diesen Angriff, die Innenverteidigung wird quasi umgangen und muss dabei zuschauen wie der Spieler am Rand des Strafraums den Ball reinspielt. In der Mitte wartet der Stürme auf einen „One-touch“ Abschluss. Diese schnelle Konter gelingt nicht immer, aber er hat eine grosse taktische Bedeutung. Er ist wie eine ständige Drohung im Raum und selbst wenn er nie ausgeführt wird, macht er für eine sichere Abwehr die Anwesenheit der Aussenverteidiger notwendig.
Hannover hat den Konter in den Anfangsminute zwei Mal vorgeführt. Beim zweiten Mal beinahe erfolgreich. Der Spieler Maza rettete in höchster Not. Insofern war es gar nicht so unvernünftig die Aussenverteidiger hinten zu behalten. Die Angriffe von 96 liessen sich damit erfolgreich blocken. Die Eckbälle liessen sich, wie das im Fussball so oft ist, nicht vermeiden.
Die Taktik der weiten Bälle auf Ibesivic hatte in der Berücksichtigung der obigen Darstellung doppelt Sinn. Zum einen war man vor den Kontern sicher weil man den Ball im Mittelfeld gar nicht verlieren konnte, zum anderen war Hannover gezwungen selbst das Spiel zu machen, was der Mannschaft gar nicht so gut liegt. Stuttgart hatte bei Ballverlust 96 die Möglichkeit einen Konter zu setzen.
Die Taktik ging sogar gut auf, Stuttgart kam zu Chancen. Jedoch nutze man sie nicht, und Hannover widerrum erreichte mit seinen Angriffen wenigstens Eckbälle und nutzte diese, eigentlich gar nicht so grosse, Chancen vorzüglich.
Richtig ist, Hannover hat in der Luft einige herausragende Kopfballspieler und das muss man berücktsichtigen. Gegen Spieler wie Haggui, Eggimann und Djuff ist Manndeckung mehr als angebracht.
MB 21. Februar 2012 um 10:24
Du hast recht mit deinem Einwand, dass beim Vorrücken der Außenverteidiger die Gefahr in einen Hannoveraner Konter zu laufen steigt. Nun kann ich aber nicht nur mit den Außenverteidigern diese Anfälligkeit verringern, ich kann z.B. auch einen defensiven Mittelfeldspieler zurückziehen, wenn der Ball in der gegnerischen Hälfte ist, oder immer nur den AV vorrücken lassen, auf dessen Seite der Ball gerade ist. So hat Stuttgart das ja auch in der 2. Hälfte praktiziert: Ein AV treibt den Ball, der andere sichert mit den IV und Kvist ab.
Es hat ja auch in der 2. Hälfte ganz gut funktioniert, da ist man ja auch nicht in einen Konter nach dem anderen gelaufen, das zeigt für mich, dass eine offensivere Ausrichtung der AV von Anfang an möglich und sinnvoll gewesen wäre, vor allem dann, wenn die einzige Alternative die langen Bälle auf Ibisevic sind.
Natürlich ist die Idee dahinter gut und sollte auch Verwendung in der Spieltaktik finden, als einzige Aufbaustrategie taugt sie allerdings meiner Meinung nach nicht. Dafür gehen zu viele Bälle verloren, wenn nicht im Mittelfeld, dann nur unwesentlich weiter weg vom eigenen Tor. Damit riskiert man sehr viele Ballverluste und entsprechend viele 96-Konter, die – wie du richtig sagst – berüchtigt sind für ihre Effektivität.
hirngabel 21. Februar 2012 um 11:51
@Dimi
Ganz ehrlich, ich glaube, Du lässt da dem VfB etwas mehr Lob zukommen als ihm zusteht. Denn dieses Mittel „lang auf Ibisevic, der lässt quer oder schräg zurück abklatschen“ ist nun wahrlich nicht explizit auf Hannover zugeschnitten worden, sondern wurde so als Mittel auch in den vergangenen Wochen praktiziert. Speziell gegen Leverkusen war das extrem auffällig.
Und auch wenn man damit Kontergefahr eindämmen mag, so geht das doch eher nach hinten los, da sich die Verteidiger auf dieses Spiel sehr schnell und sehr einfach einstellen können. Zumal dann noch hinzu kommt, dass Ibisevic in diesen Situationen gerne unsauber spielt und daher recht häufig Fouls gegen sich bekommt. Dann hat man zwar keinen Konter gegen sich, aber der Ball ist erst einmal auch wieder sicher weg.
Ich bin da ganz beim Autor, dass Bruno Labbadia hier taktisch (einmal mehr) versagt hat – auch wenn er es nicht ganz so drastisch ausdrücken mag.
Es spricht schon für sich, dass nach den Spielen gegen Schalke, Gladbach und Hannover jeweils Spieler und/oder Trainer des VfB-Gegners unverhohlen davon sprechen, wie leicht das Spiel gegen den VfB auszurechnen war. Wann hört man das schon mal in der Liga in Interviews? Und bei 5 Rückrundenspielen des VfB dann gleich 3 Mal?
Da muss eindeutig etwas im Argen liegen im taktischen Bereich.
Pseu 20. Februar 2012 um 23:21
Bei Raumdeckung bei Ecken bekomm ich eh immer Angst. Man muss sich nur an das WM-Halbfinale erinnern: Puyol darf mit 10 Metern Anlauf in den 5er springen. Hätte den beim Laufen mal jemand etwas bedrängt/gestört…
Alex K. 20. Februar 2012 um 23:43
Grundsätzlich finde ich muss jeder Trainer selber wissen, ob er bei Standards mit Raum- oder Manndeckung spielen lässt. Beim WM-Halbfinale gings leider in die Hose…
Pseu 20. Februar 2012 um 23:57
Natürlich muss jeder selbst wissen, wie er spielen lässt. MMn geht das nur so oft in die Hose, dass es ne dumme Idee ist.
MR 21. Februar 2012 um 00:17
Hast du da Statistiken? Ist halt leicht zu sagen, „Variante A geht oft in die Hose“, aber das muss ja längst nicht heißen, dass Variante B nicht vielleicht noch öfter fehlschlägt. Gibt auch genug Tore, wo ein Spieler einfach übersprungen wird oder der zweite Ball dann im Chaos versenkt wird (was wohl mit Manndeckung öfter passiert).
(Hab da keine Meinung zu, aber eben, weil ichs sehr sehr schwer zu überblicken finde, welche Variante sich allgemein erfolgreicher zeigt.)
Alex K. 21. Februar 2012 um 00:40
ja ich denke auch das die Entscheidung für oder gegen Raumdekung ziemlich schwer ist. Nur hätte Labbadia möglicherweise- nachdem der VfB in der 1. HZ zwei Gegentore nach Eckbällen kassierte- in der Halbzeitbesprechung auf Manndeckung umstellen können(was für jeden Bundesligaspieler kein Problem darstellen dürfte), dann hätte Pander beim 3:0 nicht den Platz gehabt den Ball im 16er anzunehmen und dann abzuschließen.
Pseu 25. Februar 2012 um 16:01
ok, die Stuttgarter beweisen gerade, dass es keine Frage der Strategie, sondern der Personen ist.
Unglaublich.
„3 Ecken, 1 Elfer“ in einer ganz neuen Interpretation. Die Quote kommt ja ungefähr hin…
Alex K. 20. Februar 2012 um 23:07
sehr gute Analyse 😉
Labbadias Spielvorbereitung war wie richtig erkannt nicht gut.
1. Wie schon erwähnt hätten die Außenverteidiger des VfB von Beginn an mehr Druck nach vorne erzeugen müssen. Sie hatten aufgrund des 4-3-1-2 von 96 genug Platz vor sich und hätten bei Ballkontrolle viel höher stehen müssen. Dazu kommt noch, dass Diouf und Ya Konan in der Arbeit gegen den Ball nicht immer konsequent waren und somit noch mehr Räume entstanden sind. Darüber hinaus wurden sie für mich personell falsch besetzt. Boulahrouz ist sicherlich nicht für seine Stärken in der Offensive bekannt und so landeten seine wenigen Flanken aus dem Halbfeld hinter dem Tor oder wurden von der 96-Defensive problemlos geklärt. Auf der anderen Seite war es für mich ein Fehler Sakai als inversen Außenverteidiger spielen zu lassen, da er so oft nach innen zog, wo die Hannoveraner das Spielfeld im Zentrum sehr eng machten. Deshalb wäre meiner Meinung nach Boka auf links und Sakai auf rechts die bessere Wahl gewesen.
2. Sicherlich sind die Ecken von Pander überragend. Dennoch kann man sie besser verteidigen. Wenn man die Qualität der gegnerischen Standards kennt, wäre es sinnvoll beide Pfosten zu besetzen. Mit Besetzen beider Pfosten wären die Tore 2 und 3 zu verhinern gewesen. Außerdem war die Raumdeckung bei Eckbällen eine Katastrophe. So hat der VfB in dieser Saison schon einige Tore kassiert, worauf der Trainer meiner Meinug nach reagieren muss…
Michael H. 21. Februar 2012 um 00:57
Dem habe ich nichts hinzuzufügen. Als VfB-Fan sehe ich das genau so.
Ich hoffe das dieses Spiel ihnen eine Lehre war und sie sich auf freiburg am Samstag angemessen vorbereiten.
LJ 20. Februar 2012 um 20:10
Ich denke das Stuttgarter Trainerteam ging davon aus, die quasi angekündigte Taktik des Gegners nicht beachten zu müssen, weil sie eine bessere Qualität ihrer Spieler unterstellten. Fahrlässig das. Hochmut kommt vor dem Fall.
Phil 20. Februar 2012 um 15:03
Wie immer sehr schön und treffend analysiert!
Im Grunde lässt sich feststellen, dass Hannover trotz optischer Überlegenheit …bei ein wenig mehr Ruhe und Konsequenz im Abschluss hätte man vor dem ersten Stuttgarter Tor 6:0 führen müssen… nicht wirklich soviel besser war als der VfB.
Auch wenn natürlich immer die Spieler auf dem Platz stehen, sind in diesem Fall scheinbar die Fehler auf der Trainerbank gemacht worden. Wie beschrieben hätte man auf die Pander-Ecken vorbereiten sein müssen und sich nach Slomkas Ansage zur Aufstellung (besser) darauf vorbereiten müssen. Von Labadias Reaktion auf den Rückstand ganz zu schweigen…
Es kann kein Zufall sein, dass die von Labadia Mannschaften regelmäßig in der Rückrunde abstürzen! Man könnte das jetzt einerseits auf mangelnde Fitness schieben, aber nach der Betrachtung von beispielsweise Harniks Laufpensum in der zweiten Hälfte scheidet das als, zumindest einzige, Erklärung aus. Auch wenn
mir natürlich die detaillierten Spielbetrachtungen der Rückrunden bei Labadias vorherigen Vereinen fehlen, bleibt eigentlich der Trainer als Schwachstelle übrig.
Es scheint so zu sein, dass sich die anderen Vereine soweit auf Stuttgarts Spielweise eingstellt haben, dass das ursprüngliche System nicht mehr funktioniert. Dazu kommt, dass der Trainer offensichtlich nicht in der Lage ist auf sich verändernde Spielsituationen adäquat zu reagieren.
Lange Rede, kurzer Sinn: Ich behaupte hiermit, dass Labadia als Trainer nur sehr eingeschränkt bundesliga tauglich ist und, sofern nicht noch etwas aussergewöhnliches passiert, als nächster Trainer spätestens zum Ende der Saison entlassen wird!!!
Nebenbei: Stuttgarts gestrige Leistung zeigt wohl sehr eindrucksvoll wie schlecht die Hertha letzte Woche gespielt hat.