Champions League – die besten Staffelungen und Spielzüge des Dienstags (17.09.24) – MH

Die besten, coolsten, schönsten und entscheidendsten Staffelungen sowie Spielzüge des Tages (17.09.24) der UEFA Champions League findet ihr hier.

Juventus (schwarz-weiß) – Eindhoven (gelb-schwarz) 3:1; Thiago Motta wechselte im Sommer von Bologna, mit denen er sich für die CL qualifizieren konnte, zur Alten Dame. Nicht ohne Grund gibt es eine neue, junge, aufstrebende Trainergeneration mit einem etwas veränderten Spielstil. Spielaufbau bei Xabi Alonso, Fabian Hürzeler und auch Thiago Motta macht beim zuschauen besonders viel Spaß. Im Relationismus wird mit vielen Positionswechseln, Überladungen und weniger festen Strukturen gearbeitet. Die beiden Grafiken zeigen den Spielaufbau in der 13. Minute.
Juventus spielt mithilfe einiger Positionswechsel das Pressing von Eindhoven aus. Der ballferne Außenverteidiger rückt ein, der ballführende Innenverteidiger dribbelt an, der ballnahe Außenverteidiger lässt sich zurückfallen, bekommt den Ball und spielt zum zurückgefallenen Sechser, welcher auf den inzwischen freien eingerückten Außenverteidiger im Zentrum spielen kann. Ein typisch relationistischer Spielzug, welcher hauptsächlich auf Individual- und (Klein-)Gruppentaktischen Prinzipien in Überzahl beruht: Gegenspieler andribbeln und binden, mehrere Tiefenebenen schaffen (durch gegenläufige Bewegungen), … Empfehlen kann ich auch den verlinkten Spielaufbau aus dem Spiel Fluminense – ManchesterCity mit Trainer Fernando Diniz, welcher als Vater des Relationismus gilt.
Real Madrid (weiß-schwarz) – Stuttgart (rot) 3:1; Das 1:0 für Real fällt mit dem ersten Spielzug nach Anstoß. Das Prinzip: Locken und Schocken. Stuttgart presst aus einer 4-4-2 Staffelung immer wieder hoch, während die letzte Linie auf Mittellinienhöhe schiebt. Real spielt über die Innenverteidigung und Außenverteidigung ins Zentrum und lockt Stuttgart ins Angriffspressing. Bellingham orientiert sich zum ballnahen gegnerischen Innenverteidiger Chabot und zieht diesen aus der Kette, sodass keine Absicherung für den folgenden tiefen Ball auf Rodrygo vorhanden ist. Eine sehr wahrscheinlich in der Halbzeit thematisierte Variante, das Stuttgarter Angriffspressing mit Hilfe des Tempovorteils von Mbappé, Rodrygo und Vinicius auszuspielen.

Bayern München – Zagreb 9:2; Das 2:0 in der 33. Minute zeigt, wie man einen tief stehenden Gegner spielerisch bezwingen kann. Davies dribbelt im Halbraum den rechten Achter Zagrebs an, Kane kommt entgegen und zieht den manndeckenden zentralen Innenverteidiger der 3er Kette aus der letzten Linie raus. Nach klatschen lassen auf Davies folgt der Laufweg Kanes in die Schnittstelle zwischen Außenverteidiger und äußerem Innenverteidiger, wodurch Kane insgesamt unfassbare 3 Spieler binden kann. Der nun freie Gnabry auf Außen kann auf den in den nun frei gewordenen Raum auf letzter Linie startenden Musiala flanken. Dieser lässt klatschen auf Guerrero, welcher schlussendlich das Tor erzielt. Bemerkenswert: Kane schafft es den zentralen Innenverteidiger rauszuziehen, wodurch 10er Musiala Raum in der Tiefe bekommt und den Gegenspieler Gnabrys zu binden, wodurch dieser auf Musiala flanken kann.

Bayern – Zagreb 9:2; Das Tor zum 5:2 fällt nach Ausspielen des gegnerischen Angriffspressings. In der Folge dribbelt Davies wieder auf der Halbspur an und bindet den rechten Innenverteidiger, welcher nun rausrücken muss. Kane bindet wieder den zentralen Innenverteidiger, kommt entgegen und lässt den Ball in den nun verwaisten Raum ohne Absicherung hinter der Abwehr prallen. Bemerkenswert anzuschauen: die Tempoverschärfung im Tiefenlauf Musialas im Moment des Abspiels von Davies auf Kane. Sowohl beim 2:0 als auch beim 5:2 zu sehen ist, wie die Münchner es schaffen, sämtliche Abwehrspieler zu binden und zu locken, während Musiala aus dem Rückraum in die frei gewordene Tiefe starten kann.

Bayern – Zagreb 9:2; Das 9:2 sollte der Vollständigkeit halber noch erwähnt werden. Das typische Goretzka Tor: Kimmich flankt aus dem Halbfeld, die Box ist (häufig) Mann gegen Mann gebunden und Goretzka überlädt den Strafraum aus dem Rückraum. Mit seiner Wucht und Statur ist er dann nicht mehr zu verteidigen im Kopfballduell. Wie oft er das diese Saison noch machen wird?

tobit 21. September 2024 um 14:03

Kane ist halt der perfekte Sturmpartner für Musiala, wenn man ihn so einbindet. Und Musiala in diesen Momenten einer der durchschlagskräftigsten und vor allem abschlussstärksten Spieler überhaupt. Je näher ans Tor man ihn bringt, desto nützlicher ist er.

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