Champions League – die besten Staffelungen und Spielzüge des Donnerstags (19.09.24) – MH

Die besten, coolsten, schönsten und entscheidendsten Staffelungen sowie Spielzüge des Tages (19.09.24) der UEFA Champions League findet ihr hier.

Feyenoord (rot) – Leverkusen (blau) 4:0; Das spielraumorientierte Angriffspressing Leverkusens führt zu einem Ballgewinn im Zentrum. In der Folge entsteht eine 3gg2 Situation. Überzahl spielt man im Zentrum aus: Boniface und Terrier suchen auf Außen die Tiefe, Wirtz orientiert sich als ballführender Spieler ins Zentrum. Die beiden Verteidiger können in dieser Staffelung nicht attackieren, sodass Wirtz ungestört das 1:0 erzielen kann.

Atletico Madrid (rot) – Leipzig (blau) 2:1; Das 0:1 erzielen die Leipziger in einer Umschaltsituation. Eine Bestätigung der gerade beschriebenen 3gg2 Spielprinzipien: Überzahl spielt man in der Mitte aus, Tiefe in der Breite suchen, Gegenspieler andribbeln und binden.
Monaco (rot) – Barcelona (schwarz) 2:1; In Unterzahl Spielaufbau gegen einen hoch pressenden Gegner: Barcelona spielt im Steil Klatsch und schafft es, den Ball zu halten. Die beiden Innenverteidiger sowie die beiden Sechser Barcelonas stehen sehr breit, um Raum im Zentrum zu schaffen. Das Ziel ist Lewandowski als Wandspieler und Klatschoption einzusetzen. Der flache Pass von Ter Stegen auf Lewandowski überspielt 6 Gegenspieler und Barcelona kann auf die letzte Kette andribbeln. Aus Monacos Perspektive wäre ein weiterer Zentrumsspieler sinnvoll, um diesen Raum zu schließen. Ein spielraumorientiertes Angriffspressing aus einer 4-3-3 Staffelung, den Gegner auf eine Seite lenkend, brächte zudem den Vorteil, in Überzahl den Torwart sofort anlaufen zu können. Um noch mehr Druck auszuüben, ließe sich auch die +1 Überzahl auf letzter Linie auflösen.

Stade Brest (rot) – Sturm Graz (schwarz) 2:1; Die Wichtigkeit von Standardsituationen und Kopfbällen gilt es nicht zu unterschätzen. In der 23. Minute führt ein langer Einwurf zum 1:0 für Brest. Auch dem 2:1 geht ein gewonnenes Kopfballduell voraus. Übrigens das entscheidende 2:1 für Atletico gegen Leipzig in der 89. Minute ist auch ein Kopfball. Kopfballtechnik – ein immer wieder spielentscheidendes Element wird in den allermeisten Jugendtrainings völlig außen vor gelassen. Ein Fehler?

Roter Stern (rot) – Benfica (schwarz) 1:2; In der 87. Minute erzielt Roter Stern den Anschlusstreffer. Durch das Herausrücken des absichernden Innenverteidigers öffnet sich ein Raum im Rücken beider Abwehrspieler. Durch das unabgestimmte Herausrücken, heben die tief bleibenden Außenverteidiger das Abseits auf. Ein Fehler des Innenverteidigers, welcher auch bestraft wird.

Autor: MH ist Fußball-Aficionado von Herzen. Seine Wohnung gleicht einer Fußball-Bibliothek in deren Regalen Bücher über die großen Taktiker von Rinus Michels bis Pep Guardiola stehen. Das Buch von Spielverlagerung.de fehlt hier natürlich nicht. Für MH ist Fußball nicht nur ein Spiel. Es ist ein Lebensgefühl. Auf X ist er unter Mh_sv5 zu finden.

druffundewerre 20. September 2024 um 10:29

Wenn man den Einwurf abschafft, was soll an seine Stelle treten?
„Einstoß“ und/oder Eindribbeln wie beim funino? Bei einem Einstoß, der hoch ausgeführt werden darf, würde dieser sicherlich oft hoch als Flanke ausgeführt werden, die dann wiederum Kopfballspiel/-duelle nach sich zöge.
Das Kopfballspiel macht aus meiner Sicht einen wesentlichen Bestandteil des Fußballs aus, aber es ist halt auch erwiesenermaßen sehr riskant. Bei einer Abschaffung wäre der Aufschrei der „Männersportler“ sicherlich sehr laut.

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WVQ 20. September 2024 um 14:34

Die „Männersache“ bzw. „ist doch dann kein Fußball mehr“ ist die eine Seite. Rein sachlich gesehen wären manche Regeländerungen aber doch sehr einfach, bspw. indem man festlegt, daß alle Standards außer Elfmetern (Einwürfe, Abstöße, Freistöße, Ecken) nur noch mit dem Fuß und flach oder halbhoch ausgeführt werden dürfen. Wie viel das dann (auch für verschiedene Altersklassen) letztlich bringt, ist eine empirische Frage, aber daß dadurch die Zahl der Kopfbälle zumindest signifikant reduziert würde (ohne den Kopfball an sich abzuschaffen oder zu verbieten), halte ich für recht offensichtlich. Wie sehr es den Sport letztlich stören würde und wie vor allem die öffentliche Meinung ausfiele (siehe leidige Diskussionen um den Videobeweis)… tja. Aber bei Einwürfen zumindest wäre der sportliche Verlust doch vielleicht wirklich am geringsten.

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Andy 20. September 2024 um 08:53

„Kopfballtechnik – ein immer wieder spielentscheidendes Element wird in den allermeisten Jugendtrainings völlig außen vor gelassen. Ein Fehler?“ Es gibt ja durchaus Gründe, warum man das Kopfballspiel bei Kindern und Jugendlichen reduziert bzw. einer kritischen Analyse unterzogen hat. Ich persönlich habe immer noch die Hoffnung, dass irgendwann der Einwurf als unnötiges Überbleibsel aus dem Rugby abgeschafft wird, um das Risiko im Kopfballspiel weiter zu reduzieren.

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tobit 20. September 2024 um 09:06

Einwurf ließe sich ja auch so reglementieren, dass er nicht mehr gefährlich ist. Spontan fallen mir drei Wege ein:
1. Quasi das Invers zum TW-Rückpass: Der Ball darf nach dem Einwurf nicht mit dem Kopf gespielt werden.
2. Der Ball muss einmal auf dem Boden aufkommen bevor er gespielt werden darf.
3. Quasi die Kombination: Der Ball darf nicht direkt mit dem Kopf gespielt werden, außer er ist vorher mindestens einmal auf dem Boden aufgekommen.

Generell finde ich Einwürfe einfach zu interessant um sie ganz abzuschaffen. Also die meisten sind nicht interessant, aber es gibt immer wieder sehr kreative Ideen da, die zu neuen Spielfortsetzungen führen.

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