Auf der Suche nach dem Selbstverständnis

0:1

Zum Auftakt der Weltmeisterschaft traf die deutsche Mannschaft direkt auf den härtesten Gruppengegner – und verlor. Die DFB-Elf unterlag Mexiko mit 0:1 und ist weiterhin auf der Suche nach Stabilität und Selbstverständnis.

In unserer Vorschau auf diese WM hatte ich mich recht kritisch zu Deutschland und der aktuellen Verfassung des Teams geäußert. Leider wurden die Befürchtungen beim ersten Spiel bestätigt. Joachim Löws Spieler leben von der Stabilität, die sie allerdings momentan nicht aufbauen können. Stattdessen wirkt die Auswahl wackelig im Aufbau und ohne kohärente Absicherung gegen Konter. Aber der Reihe nach.

Grundformationen

Die Personalbögen

Vor dem ersten Spiel wurde lange spekuliert, wer denn das Mittelfeld der Deutschen besetzen würde. Löw entschied sich für Julian Draxler und ließ dafür Marco Reus auf der Bank. Die Linksverteidigerposition bekleidete Marvin Plattenhardt für den angeschlagenen Jonas Hector. Sami Khedira bekam auf der Doppelsechs des 4-2-3-1 einmal mehr das Vertrauen des Bundestrainers geschenkt.

Auch bei den Mexikanern gab es noch offene Fragen die Startaufstellung betreffend. Juan Carlos Osorio setzte wie Deutschland auf ein 4-2-3-1, weshalb Giovani dos Santos weichen musste und Miguel Layún für die rechte Offensivseite aufgestellt wurde. Im Angriff bekam Javier Hernández den Vorzug vor Raúl Jiménez und Oribe Peralta.

Die Kräfteverhältnisse

Deutschland hatte in der ersten Halbzeit erwartungsgemäß über 60 Prozent Ballbesitz, aber das bedeutet natürlich noch nichts. Die hohen Spielanteile gereichten der Mannschaft schon fast zum Nachteil, denn so fanden sich Löws Spieler ständig in Aufbauszenen, die Mexiko konsequent bekämpfte. Osorio ließ wahlweise Héctor Herrera oder Andrés Guardado mannorientiert gegen Sami Khedira verteidigen, wodurch dieser weitestgehend neutralisiert war und als zentrale Durchlaufstation nur selten zum Einsatz kam.

Carlos Vela verfolgte derweil Toni Kroos zur Seite, wodurch der linke Halbraum der Deutschen blockiert war und über diesen nicht so oft der Zwischenlinienraum hinter den gegnerischen Sechsern erreicht werden konnte. Stattdessen musste nun Deutschland häufiger nach rechts verlagern, um von dort aus den Ball in die vorderen Zonen zu bekommen. Es gab sogar den einen oder anderen Diagonalball, der ansprechend aussah, aber eben nicht optimal vorbereitet war. (Den Sané-Rant bitte hier einfügen.)

So blieb es bei Deutschland viel Stückwerk. Einzelne Dribblings wurden vielfach zu einem Gefahrenherd, weil die offenen Anspielstationen fehlten, weil es an lokaler Unterstützung mangelte und weil einige DFB-Spieler nicht mit dem Anlaufverhalten der Mexikaner klarkamen.

Die Schwachstellen

Die regelmäßigen Ballverluste waren eine Einladung für den Gegner, der eine äußerst clevere Konterstaffelung anwandte. Insbesondere Hirving Lozano zockte auf der linken Seite vielfach gegen den hoch aufrückenden Joshua Kimmich. Carlos Vela fungierte als Verbindungsgeber, sobald er sich von Kroos im Übergangsspiel löste, und entweder durch die Mitte vorstieß oder in den Halbraum ging, um die deutschen Innenverteidiger auf sich zu ziehen.

Photo by Alexander Hassenstein/Getty Images

Mats Hummels und Jérôme Boateng gerieten regelmäßig ins Schwimmen, was aber nur in Teilen ihnen allein anzukreiden ist. Denn wie schon den Spaniern in deren Auftaktpartie gegen Portugal mangelte es an der Konterabsicherung für die Außenverteidiger. Im Fall der Deutschen betraf dies vor allem Kimmich, der wie auch bei den Bayern sehr hoch positioniert war und dort Breite gab, um Thomas Müller das Einrücken zu ermöglichen. Gerade Khedira ging allerdings nahezu nie in den Rücken von Kimmich, wodurch Lozano oder auch Vela freie Bahn hatten.

Hummels erklärte nach dem Spiel, dass er und Boateng sich allein gelassen fühlten. Löw muss in jedem Fall an diesem Punkt ansetzen. Kimmich sollte seine Rolle beibehalten, denn auf der rechten Seite braucht es diese hohe und offensiv ambitionierte Anspielstation. Andernfalls würde das deutsche Angriffsspiel noch stärker über die Mitte oder die halblinken Räume laufen, was Mexiko schließlich schon ansprechend verteidigte.

Ein weiterer Schwachpunkt der deutschen Mannschaft betraf das Defensivverhalten als Ganzes. Vor allem die beiden Innenverteidiger ließen sich auch bei langen Bällen im geordneten Defensivverbund herausziehen und begingen teils unnötige Fouls im mittleren Drittel oder eröffneten Möglichkeiten für Weiterleitungen in die offenen Räume. Hummels verpasste mehrmals den Moment zum Rückzug und stand plötzlich in einer toten Zone.

Auch kam es situativ zu unnötigen Doppelungen, die auf eine mangelnde gruppentaktische Koordination hinwiesen und freie Anspielstationen für Mexiko zur Folge hatten. Die sehr individuelle Zweikampfführung, die taktisch teils losgelöst vom Rest des Geschehens und losgelöst vom Verhalten der Mitspieler schien, war dazu das i-Tüpfelchen einer eher dürftigen Defensivvorstellung in der eigenen Spielfeldhälfte.

Die Mutmacher

Aber es war natürlich nicht alles schlecht bei der deutschen Mannschaft. Gerade in der Anfangsphase zeigten sich Thomas Müller und Timo Werner aktiv. Letzterer wartete nicht nur auf Anspiele an der Abseitslinie, sondern versuchte sich im Zehnerraum anzubieten und zwischen den Linien zum Torabschluss zu kommen. Dies war umso notwendiger, als Özil auf die Probleme des Spielaufbaus reagierte und sich im rechten Halbraum zurückfallen ließ. Dadurch erzeugten die Deutschen eine Überzahl gegen Mexikos Doppelsechs, aber die Vorstöße in den Zwischenlinienraum verkomplizierten sich. Werner und Müller taten ihr Bestes, um trotzdem die Schnittstellen zu nutzen.

Photo by Clive Rose/Getty Images

Die konsequente Besetzung des Zwischenlinienraums war grundsätzlich eine positive Note im deutschen Spiel, auch in Anbetracht anderer Top-Teams wie etwa Frankreich, die das komplett vernachlässigten. Nach der Einwechslung von Reus konnte sich zudem dieser über halbrechts recht problemlos einschalten und neben der Doppelsechs Mexikos für Präsenz sorgen. Genau das fehlte natürlich mit Khedira, der weder diese Vorstöße wagte, noch richtig absicherte.

Der Rest

Das Pressing der Deutschen war derweil eine Mischung aus Licht und Schatten. Anfangs hielt sich die DFB-Elf noch zurück und positionierte Özil und Werner vor den mexikanischen Sechsern. Mit zunehmendem Spielverlauf wurde der Ansatz aggressiver. Teilweise funktionierte die Abstimmung zwischen Blocker in der Mitte und Druckmacher von der Außenbahn exzellent.

Aber Mexiko sah sich über weite Teile der Partie nicht dazu gezwungen, großartig in den Spielaufbau zu investieren. Der Spielverlauf kam der Mannschaft von Osorio natürlich entgegen. Das Tor von Lozano nach einem Ballverlust Khediras und dem Konter über Hernández brachte den Außenseiter in eine komfortable Position. Einige weitere Konterchancen wurden vergeigt, was sich vor allem Hernández selbst ans Revers heften muss. Aber die ständige Gefahr des zweiten und damit finalen Schlags blieb bestehen.

Osorio beging jedoch beinahe eine Todsünde. Denn während der zweiten Halbzeit wechselte er immer mehr Defensivspieler ein, sodass sein Team am Ende im 5-4-1 mit Rafael Márquez auf der Sechserposition praktizierte. Deutschland reagierte allerdings darauf zunächst nur ungenügend. Löw selbst wechselte offensiv und unternahm sogar den klassischen Stürmerwechsel, indem Mario Gómez den keineswegs schlechten Plattenhardt ersetzte.

Die meisten Versuche der Deutschen gingen zu dem Zeitpunkt durchs Spielfeldzentrum – und das gegen eine Fünferkette der Mexikaner. Löw selbst gab von außen die Anweisungen, seine Spieler sollten verstärkt über die Flügel kommen. Er erzwang mehr seitliche Präsenz durch die Hereinnahme von Julian Brandt, der ähnlich wie Reus auf der rechten Seite, nun von links Druck entwickeln konnte, da sich sein direkter Gegenspieler zur Mitte orientierte und die Schnittstellen eng halten wollte.

Viele gefährliche Abschlüsse produzierte Deutschland allerdings bis zum Spielende nicht mehr. Diese Situationen liegen den Spielern von Löw nicht. Sie müssen aus einer dominanten Position heraus die Null halten und von vorn weg spielen. Womit wir wieder beim Anfang wären…

fs248 21. Juni 2018 um 15:33

Meint ihr eine 3er Kette ist die passende Antwort auf das Fehlen eines defensiven 6er?

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Koom 21. Juni 2018 um 16:31

Nicht die schlechteste Option. Dann kann einer rausrücken und situativ den 6er vor der Abwehr geben, was schon ein bisserl Sicherheit bringt. Potentiell würde ich dann wohl auf Plattenhardt verzichten und vermutlich Brandt auf der linken Seite bringen. Die Frage ist, welchen IV man bringt. Ich halte nichts davon, Kimmich als RIV zu bringen, also dann eher Hummels, Boateng, Süle. Ich denke, Süle sollte man zentral in die Dreierkette stellen. Unter Heynckes hat er 6er mal gespielt und Hummels und Boateng bleiben „freier“ für Spielaufbau oder um nach vorne zu gehen – beides entspricht ihrem Naturell.

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HoMa 21. Juni 2018 um 17:53

Ist sicherlich ein interessanter Ansatz. Auch vor dem Hintergrund, dass Schweden wahrscheinlich in einem klassischen 4-4-2 spielen wird. Wen würdest du denn für Süle herausnehmen?

Brandt als linken Wingback kann man sich auch gut vorstellen. Glaube, das hat er auch in Leverkusen schon gespielt. Er bringt da sicherlich mehr offensive Durchschlagskraft mit als Plattenhardt oder auch Hector, wenn der wieder fit sein sollte. Wie gut er im Defensivverhalten diese Position spielen kann, weiß ich nicht. Allerdings kann ich mir vorstellen, dass Schweden vermehrt über deren halblinke Seite über Forsberg angreifen wird, sodass man zumindest genug Zeit hätte Brandt zu unterstützen, wenn die Schweden auf ihre rechte Seite verlagern.

Bin schon auf die Aufstellung gespannt.

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Koom 22. Juni 2018 um 14:24

Naja, eben Plattenhardt. Nicht, weil er gegen Mexiko schlecht war (er war einfach nur unrelevant), sondern weil Brandt auf der Position mehr einbringen kann. Hummels dürfte einen superhoch-spielenden LV noch von Tuchel kennen (wo Schmelzer sehr oft sehr vorne agieren sollte), Kroos kennt Marcello aus dem Verein, was sich ähnlich ausgehen dürfte.

Ich würde Brandt vermutlich auch einer Lösung mit Hector vorziehen. Bei einer Dreierkette würde ich die AV-Positionen eher offensivstärker besetzen, Hector ist mir da zu konservativ.

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Taktik-Ignorant 22. Juni 2018 um 10:30

Bei dem momentanen Mangel an defensiver Widerstandskraft dann lieber eine 5er-Kette ;-)))

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fs248 22. Juni 2018 um 15:24

Es würde dann wahrscheinlich so aussehen: Neuer-Hummels, Boateng, Süle-Kimmich, Gündogan, Kroos, Hector-Özil- Müller, Reus.
Scheint mir bezüglich der Abstände der Mannschaftsteile sinnvoll. Man hat drei grosse Innenverteidiger für defensiv Standarts. Und zu dritt sollte die Konterabsicherung funktionieren. Ich war überrascht zu sehen, dass die drei bisher noch nicht zusammen in einem Punktspiel bei den Bayern eine Dreierkette gespielt haben. Es gäbe Spieler um Breite zu geben, eine kreative Mittelfeld zentrale und mit Reus und Müller zwei Abschlussspieler. Zudem könnten sich Boateng und Hummels anders in den Spielaufbau einbringen. Kroos müsste dann etwas höher spielen und dürfte sich nicht so weit fallen nach links hinten fallen lassen.
Was wäre der Nachteil/die Schwäche dieser Aufstellung?

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tobit 22. Juni 2018 um 15:52

Könnte eine passende Formation sein. Problematisch wäre da aber wohl Kroos, der viel konsequenter zentral spielen müsste als sonst und öfter unter Druck agieren müsste. Er würde dann wahrscheinlich oft hinter den schwedischen Stürmern angespielt werden – laut WM-Vorschau nutzen die sowas gerne als Pressingfalle, könnte also in vielen Ballverlusten oder wenig Präsenz für Löws wichtigsten Mann enden. Wenn Kroos sich dem durch abkippen entzieht, wird die Mannschaft wieder so zerrissen wie zuletzt, nur mit mehr defensiver Absicherung. Das läuft dann auf ein 0:0 hinaus, bei dem man auf noch mehr Schützenhilfe angewiesen wäre.

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MiLo 20. Juni 2018 um 13:14

Ich habe mir mal die Entstehung des 1:0 angeschaut. Welt.de hat eine „Analyse“ abgelassen, die vor allem durch ihre Auslassung interessant ist. Zu sehen ist da nur der Teil, in dem Lozano aufs deutsche Tor zuläuft und Özil ihn nicht abgefangen bekommt. Grund genug für Welt.de, Özil zu bashen. Aber wie das Tor eigentlich erst möglich wurde, wurde leider nicht analysiert.

Ich habe dieses Video genutzt: https://www.youtube.com/watch?v=4g2LAMXvcLM
Man kann es nicht gut erkennen. Was man sieht: die N11 ist hoch aufgerückt. Zu Beginn der Szene findet sich Werner ganz vorne an Gegners Strafraum. Dann gibt es fünf deutsche Spieler nahezu auf einer Höhe, ebenfalls tief in der gegnerischen Hälfte. Offenbar stand hinten nur noch Boateng, vermutlich Höhe der Mittellinie. Vor ihm noch zwei. Jedenfalls sieht es so aus, als wäre zwischen Verteidigung und den hoch aufgerückten Spielern eine riesengroße Lücke entstanden, die keiner mehr stopfen konnte, als es zum deutschen Ballverlust kam.

Hätte der ballführende Deutsche (Khedira? Hummels? Ich kann es nicht erkennen) es geschafft, durchzukommen und den Ball zu halten, hätte die N11 vermutlich eine Überzahlsituation herstellen können und dabei viel Breite gehabt, um das auszuspielen. Der Ballführende stolperte dann allerdings und so kam Mexiko an den Ball.

Mexiko nutzte die riesige Lücke und überspielte das deutsche Mittelfeld mit einem langen Pass nach vorne. Rechts und links war die deutsche Verteidigung vollkommen entblößt. Auch sehe ich da nur Boateng als IV wirklich in Position. Und so sprintete Özil zurück, um quasi die zweite IV-Position zu übernehmen.

Keine Ahnung, ob mein laienhaftes Auge das jetzt richtig eingeordnet hat. Aber für mich sieht das so aus, dass der Plan war, durch Breite und hohes Aufrücken möglichst offensiv vorzugehen. Wenn das gelungen wäre, wäre es sicherlich zu einer guten Torszene der Deutschen gekommen. Diese Idee ist aber extrem riskant, weil man eben hinten mehrere Scheunentore aufgemacht hat. Es ist ja hier schon gesagt worden, dass nach hinten die Absicherung fehlte. Interessant ist es aber, das noch mal zu sehen im Einzelnen und die Idee dahinter zu erahnen.

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kasalla 20. Juni 2018 um 15:09

Es war Khedira, der den Ball verloren hat.

Recht deutlich erkennbar auch, daß Kroos sich zu früh aus dem (Defensiv)Spiel genommen hat. Wäre er durchgelaufen, wäre er Özil, bei seinem zugegeben dilettantisch geführten Zweikampf, zu Hilfe gekommen und hätte Doppeln können. Der zu erwartende Move nach Innen hätte nicht funktioniert und mit Links wäre Neuer wohl nicht zu überwinden gewesen (wenn es der Mexikaner überhaupt versucht hätte, die beiden Male zuvor hat er ja auch versucht den ball auf Rechts zu bekommen).

Alles in allem ein gruseliges Gegentor, eines Weltmeisters eigentlich unwürdig.

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HoMa 20. Juni 2018 um 17:08

Hier kannst du dir das Tor noch besser auch aus taktischer Sicht anschauen: https://www.zdf.de/sport/fifa-wm-2018/my-view/deutschland-mexiko-34-tor-lozano-100.html#match=108579&player=&team=&action=&cam=tacc

Beim Ballverlust von Khedira fällt auf, dass Deutschland zwar insgesamt in einer Überzahl-Situation ist, dass aber insbesondere der Raum vor Hummels und Boateng nicht abgedeckt ist und Kroos hinter dem weiteren offensiven Mexikaner steht (aus Ballsicht). Er agiert also in dem Raum, den er auch bei Real bei Ballbesitz meist besetzt, anstatt weiter einzurücken und das Zentrum zu abzusichern. Bei Real muss er das nicht, da dieser Raum von Casemiro besetzt wird und die defensive Absicherung auch wahrscheinlich nicht zu seinen Stärken gehört.

Außerdem ist im weiteren Verlauf zu erkennen, dass der Lauf zurück von Kroos möglicherweise nicht als intensiver Lauf eingeschätzt werden kann. Was aber genauso interessant ist, ist der Weg zurück von Plattenhardt. Dieser „trabt“ ebenfalls nur. Wäre er zurück gesprintet, hätte er eine Überzahlsituation im Strafraum vor dem Abschluss erzeugen können. Dadurch hätte sich Boateng ebenfalls auf Lozano konzentrieren können und ihn vielleicht am Abschluss hindern und den Schuss blocken können. Das ist während der Live-Übertragung nicht so stark aufgefallen. Man hätte die Situation also auch nach Hummels‘ Ausrutschen noch retten können.

Spannend ist außerdem, dass die Staffelung an sich, mit Ausnahme von Kroos‘ Positionierung, für Gegenpressing-Aktionen eigentlich gut geeignet ist, um den Ball schnell zurückzuerobern. Auch das ist bei den Fernsehbildern nicht so deutlich geworden. So haben viele kleinere Aspekte (Kroos Positionierung, Hummels Herausrücken, mangelnde Intensität in der Rückwärtsbewegung, etc.) dazu geführt, dass man diese Situation nicht kontrollieren konnte und Mexiko das sehr gut und clever ausgespielt hat.

Das soll keine Wertung, sondern nur eine Beschreibung der Torsituation sein. Allerdings bleibt die Frage offen, ob ein Wechsel von Khedira auf Gündogan oder Goretzka und das Beibehalten der Dopppel-6 wirklich zu einer Stabilitätserhöhung in solchen Situationen führt. Vielleicht braucht Kroos einen zentralen, absichernden Spieler neben bzw. hinter sich, damit er gar nicht erst in die Situation kommt, dass er Löcher stopfen, Räume abdecken und Rückwärtsverteidigen muss.

Das klingt nicht so professionell wie bei den Autoren von SV (die ein absolutes Lob für ihre hervorragende Arbeit verdient haben), aber hoffentlich konnte ich verdeutlichen, was mir bei dem Gegentor aufgefallen ist.

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MiLo 20. Juni 2018 um 17:25

@HoMa

vielen Dank für den link! Das ist eine großartige Draufsicht!

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MiLo 20. Juni 2018 um 17:41

Hier ist übrigens die „Analyse“ von Welt.de, die im Özil-Bashing mündet. Besprochen wird nur der Ausschnitt in der deutschen Hälfte, also der Lauf von Lozano und Özil. Der „Experte“ bei Welt.de meint, Özil habe sich von Lozano ausspielen lassen wie eine Fahnenstange. Was die da nicht machen, ist die Entstehung des Tores zu berücksichtigen. Özil hätte allenfalls einen groben Fehler ausgeputzt, hätte er den Ball von Lozano erobern können. Sein Laufweg, um Lozano abzupassen, ist in meinen Augen zumindest richtig.

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HoMa 20. Juni 2018 um 17:58

Sehe das so wie du. Özil versucht alles, nur gehört der Defensivzweikampf leider nicht zu seinen Stärken und eigentlich auch nicht zu seinen Aufgaben. Ist ja ein häufiges Problem, dass oft nur einzelne Ausschnitte bewertet werden, ohne den gesamten Kontext zu betrachten. Özil hat sicherlich auch nicht sein bestes Spiel gemacht, aber ihm die Verantwortung für das Tor zuzuschreiben, wäre nicht fair.

Eigentlich ist es schade, dass die Rollen in der Situation zwischen Khedira und Özil vertauscht sind. Özil hätte vielleicht in der Enge im Dribbling einen Lösungsweg finden können ohne den Ball zu verlieren und die offensive Staffelung bis zum Torabschluss auszuspielen. Khedira dagegen wäre vermutlich im Defensivverhalten im Strafraum etwas stärker gewesen, sodass Lozano nicht so einfach hätte abschließen können.

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Gh 21. Juni 2018 um 06:37

Im Basketball würde man sagen, die Mexikaner haben ein Mismatch kreiert. Darauf waren sie das ganze Spiel über aus. Fand die Taktik sowieso sehr basketballerisch: Mischung aus Spezialbehandlung (Vela gegen Kroos), damit den Spielaufbau Khedira übergeholfen, Ignorieren der ungefährlichen Spieler (Plattenhardt) und óffensives Bespielen der defensiv schwachen Seite von Deutschland, im Idealfall, wie beim Tor, Özil und Kroos in die Endverteidigung zwingen. War in seiner Gesamtheit schon ein gut ausgefeilter Plan. Bei den Deutschen fehlt mM vor allem eins: ein zweiter primärer Ballbehandler (neben Kross, vulgo: Schweinsteiger). Da man den nicht hat, wird man irgendwelches Zeugs machen müssen.

Taktik-Ignorant 21. Juni 2018 um 14:35

Bin gleichfalls der Meinung, daß man Özil in der Szene am allerwenigsten vorwerfen kann. Ganz im Gegenteil: er hat wenigstens die Gefahr rechtzeitig erkannt und versucht, mit seinem Sprint die Situation noch zu bereinigen. Und auch ein erfahrener Abwehrspieler hätte in so einem Defensivzweikampf eins gegen eins im eigenen Strafraum Probleme gehabt, wenn – wie hier – keine weiter Absicherung da ist, denn er muß aufpassen, nicht Foul zu spielen oder den Ball an die Hand zu bekommen, darf also nur dosiert seinen Körper einsetzen. Deshalb wäre es so wichtig gewesen, daß Kroos oder Plattenhard durch eine etwas engagiertere Rückwärtsbewegung die Überzahlsituation wiederhergestellt hätten.
Eine grundsätzliche Kritik möchte ich angesichts der in diesen Tagen häufig fallenden Bemerkung „Özil ist ja keiner für den Defensivzweikampf“ doch anbringen: Warum eigentlich nicht? Gehört es nicht gerade zum Einmaleins moderner Fußballmannschaften, daß alle mit angreifen und mit verteidigen? Wenn beispielsweise zu viele Spieler nicht „nach hinten mitarbeiten“, dann entsteht das, was Löw schon 2010 gegen das nominell eigentlich haushoch überlegene Argentinien vorbildlich auszunutzen wußte, nämlich eine zweigeteilte Mannschaft, mit großen Abständen zwischen der Defensiv- und der Offensivreihe. Genau das hatten die Mexikaner nach eigenem Bekunden auch schon vorab bei der deutschen Mannschaft ausgemacht, und wurden durch den Spielverlauf bestätigt. Deshalb sollten sich auch die Offensiven (also eben auch Müller, Werner, Draxler, Özil, Brandt oder Reus) defensiv mit einbringen können, während umgekehrt die 6er und die Verteidiger eben auch die Offensive unterstützen und die Mannschaft insgesamt kompakt steht. Genau die Spieler, die gegen Mexiko auf dem Platz standen, haben das früher eigentlich noch ganz gut hinbekommen.

HoMa 21. Juni 2018 um 17:27

So war die Aussage über Özil nicht gemeint. Bin absolut deiner Meinung, dass eigentlich die gesamte Mannschaft zusammen angreifen und zusammen verteidigen muss. Nur in Fällen von Ausnahmespielern wie Messi, CR7 oder vielleicht Neymar ist ein zockendes Verhalten dieser Einzelspieler nachvollziehbar, weil ihr offensiver Impact für die Mannschaft einfach wesentlich höher ist und sie sich für „ihre“ Aktionen in der Offensive die Kraft einteilen können.

Bei Özil war einfach gemeint, dass er im Defensivverhalten seine Stärken nicht in der direkten Zweikampfführung hat, sondern z.B. eher im Anlaufverhalten gegnerischer Spieler. Dass auch er defensive Zweikämpfe führen können muss, steht außer Frage.

Der Vergleich mit dem Argentinien-Spiel aus 2010 war mir gar nicht so bewusst, passt aber extrem gut. Das ist sicherlich auch eine der Hauptaufgaben, diese Zweiteilung der Mannschaft in den Offensivaktionen, wieder abzustellen.

Daniel 20. Juni 2018 um 17:37

Das Gehate gegen Özil kann ich überhaupt nicht nachvollziehen. Er hat die Lücke erkannt und zumindest versucht, sie zu schließen. Dass er einen solchen Zweikampf verliert wird wohl niemanden wirklich wundern, aber allein dass er ihn führt unterscheidet ihn schon z.B. von Kroos. Die gesamte Struktur ist natürlich katastrophal, aber innerhalb dessen macht Kroos den Hauptfehler, der den Sprint nicht durchzieht und Özil unabgesichert in den Zweikampf gegen den Mexikaner schickt. Das hat mit professionellem Defensivverhalten nichts zu tun. Prinzipiell ist die kombinierte Defensivschwäche von Kroos und Özil noch ein zusätzlicher Brandbeschleuniger für die zur Genüge besprochenen Probleme auf der Sechs und den AV-Positionen. Kroos und Özil sind defensiv wahrscheinlich die beiden schwächsten Mittelfeldspieler im internationalen Spitzenfußball, Leute wie Keita, Modric, Thiago, Gündogan, Verratti und die meisten anderen spielen in der Beziehung in einer ganz anderen Liga. Klar haben Özil und Kroos auch großartige Stärken, aber beide zusammen sind ein Luxus, den man sich auch erstmal leisten können muss.

„Alles in allem ein gruseliges Gegentor, eines Weltmeisters eigentlich unwürdig.“
Was ich noch gruseliger finde: es war weder die erste noch die letzte derartige Szene.

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Chris 21. Juni 2018 um 16:35

ich finde schon dass man auch Özil kritisieren kann. Er schiebt noch nach rechts raus obwohl er den Ballverlust erkennt, orientiert sich dann nicht an den nächsten Mexikaner und lässt die Angriffswelle einfach an sich vorbeigehen. Erst spät beginnt er den Sprint und hat dann natürlich im Vollsprint keine Chance den Richtungswechsel von Lozano zu verteidigen.

Auch Kimmich hat beim Ballverlust nur 1-2 Meter Rückstand auf Lozano und hätte diesen aufnehmen können. Hummels Traben nach seinem Fehler wirkt auch recht uninteressiert.

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Hubert 22. Juni 2018 um 23:19

https://www.welt.de/sport/fussball/champions-league/article164193574/Werte-von-Toni-Kroos-sind-nah-an-der-Perfektion.html
In diesem Spiel war das Abwehrverhalten vielleicht nicht so gut; obigem Artikel kann man aber z.B. entnehmen, dass er eine 86% Zweikampfquote in einem CLHalbfinale gegen Atletico hatte – einer eigentlich Zweikampfstarken Mannschaft. Kroos hat sich bei Real deutlich weiter entwickelt…

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Daniel 24. Juni 2018 um 15:52

@Hubert
Das konkrete Spiel gegen Atletico hab ich nicht gesehen, aber die Zweikampfquote ist als Wert für Defensivstärke ziemlich überschätzt. Platt formuliert kann man sich eine tolle Zweikampfquote sichern, in dem man schwierige Zweikämpfe von vornherein vermeidet. Beim hier geschilderten Tor für Mexiko hat Kroos ja auch keinen Zweikampf verloren. Das Problem ist, dass er auch nichtmal versucht hat, einen zu führen. Gestern beim 1:0 der Schweden übrigens ähnlich.
Zustimmung zu deinem Kommentar weiter unten. Was Pressingresistenz betrifft ist Kroos höchste Weltklasse.

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Mondgucker 19. Juni 2018 um 12:08

Tja irgendwie ist das doch die Synthese von Bayern und BVB 17/18. Von Bayer die Konteranfälligkeit und Ideenlosigkeit und Herauspielen von massig Halbchancen und die zu vergeben. Vom BVB den Beamtenfussball.
Dazu kommt noch, dass Löw und Bierhoff bei der Arroganz-Tabelle locker und leicht Hoeness und Watzke überholt haben. Die sind da noch viel mehr lern-resistenter.

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Koom 19. Juni 2018 um 11:14

Ich fand, dass gar nicht mal sooo viel falsch war.

Vorweg: Grundsätzlich war das keine schlechte oder falsche Aufstellung. Fast alle in der Aufstellung spielen in Topmannschaften und kennen das, mit defensiven, manndeckenden Gegnern zurechtzukommen. Die Knackpunkte waren die schlechte Defensivarbeit Müllers und Khediras, von letzterem vor allem die leichten Ballverluste. Beides sind eigentlich keine „typischen“ Fehler. Und hätte nur einer der beiden seinen Job normal ausgefüllt, wäre das auch nicht so schiefgegangen.

Als Aufstellungsfehler würde ich allerhöchstens Werner ansetzen. Aber vor Spielbeginn war es nicht sicher, wie Mexiko auftreten wird und es war sehr ok, die Sprintmaschine Werner erst mal dabei zu haben, wenn man mal die Pressingreihe schnell überspielt.

Und nochmal: Generell nervt es hart, Löw die Kompetenz abzusprechen oder jetzt reinzudeuten, dass man den Gegner unterschätzt hat. Das war schon die erfahrenste und stärkste Aufstellung auf dem Papier, fast alle sind geübt, auch im Spiel auf den Gegner und deren Spielweise zu reagieren und nicht nur Dienst nach Vorschrift zu machen. Sicherlich ist Löw kein Ingame-Coaching-Fanatiker, aber er hat reagiert (Özil für Khedira), das auch geholfen hat.

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Greinar 19. Juni 2018 um 10:14

MMn fehlte es den meisten Spielern an geistiger und körperlicher Frische, so daß die Voraussetzung für eine stabile Umsetzung der angedachten Spielweise gar nicht gegeben waren.
In anderen Worten – Die Jungs waren wohl nicht richtig fit. Anders kann ich mir zumindest die Defizite bei Handlungsschnelligkeit und Handlungserfolg nicht erklären.

Interessant wäre für mich die Frage, inwieweit es überhaupt möglich (oder nötig) ist, komplexe Spielsysteme in eine Verbandsauswahl zu implementieren.

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Michael Cox 19. Juni 2018 um 10:13

Ich denke hier hat man wieder gesehen, dass Kroos und vor allem Khedira sich sehr schwer tun, wenn sie stark gepresst werden. Sehe hier Gündogan deutlich pressingresistenter an, vgl. Busquets (Busquets >Gündogan). Bei Real fällt diese Schwäche von Kroos wegen Casemiro und Modric eben nicht so ins Gewicht.

Dass fast alle gefährlichen Angriffe Mexikos über unsere rechte Seite kamen, hat mich ein bisschen an die Barca und Dani Alves Zeiten erinnert. Da wurde man auch häufig „ausgekontert“. Denke Kimmich muss einfach etwas defensiver auftreten, bin gespannt ob Löw hier was lernt und statt mit Müller auf rechts vielleicht einen echten Außenstürmer wie Reus bringt.

Vielleicht ist die Konstellation jetzt ja gar nicht so schlecht, denn wenn wir wirklich nur 2. werden, gehen wir Spanien im HF aus dem Weg (wenn die nicht 2. werden), da sehe ich schwarz.

Was mir noch aufgefallen ist, findet ihr auch dass Draxler häufig so Alibi Dribblings macht, die eigentlich nichts bringen? Zieht meist nach innen und/oder wieder zurück, sieht man auch oft bei Neymar, so nach dem Motto „ich muss jetzt zeigen, dass ich dribbeln und den Ball behaupten kann“ aber bringen tut es 0

Was sonst hier noch so geschrieben wurde, habe ich auch ein wenig unterschätzt. Vielleicht stimmt es schon, was die Stimmung angeht. Gut möglich, dass man mit Schweinsteiger, Klose, Merte und Poldi 2014 noch ein paar Säulen in der Mannschaft hatte, die einfach die Stimmung/Mentalität beeinflusst haben mit ihrer Erfahrung/Auftreten.

Außer Hummels, Neuer, Gomez, Khedira und vielleicht Kroos, ist das jetzt teilweise schon eine andere Generation, die oft mehr durch ihre Social Media Aktivitäten auffällt, überspitzt gesagt. Bin gespannt ob die nötige Mentalität hier möglich ist.

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Hubert 22. Juni 2018 um 23:38

Ich denke bzgl. Pressingresistenz sind Kroos ganz oben und wird hier unterschätzt: https://m.youtube.com/watch?v=fQmBTgNKFxk
Kroos spielt bzgl. Pressingresistenz in einer ganz anderen Liga (nämlich der mit Modric) als Khedira. Bei obigem Video erkennt man, dass er *bevor* er dem Ball bekommt bereits weiß was er damit machen wird und wie er sich vom Druck befreien kann.

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H 19. Juni 2018 um 09:05

Sowas vielleicht? http://lineupbuilder.com/?sk=gx745

Waere ein bisschen massiver hinten, und die Leute im offensiven Halbraum, die das auch koennen… koennte ich mir vorstellen, aber vielleicht immer noch zu anfaellig ueber die Aussen.

Ansonsten 4-3-3 mit Rudy hinter Kroos und Gundogan, dann muesste aber vermutlich Ozil raus, was ich schade faende.

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CH 19. Juni 2018 um 10:05

Man könnte Özil als falsche 9 aufstellen, neben ihm Brandt und Reus. Werner bringt man bei Führung, Gomez für die Brechstange …

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Taktisch Ahnungslos 19. Juni 2018 um 08:57

Herrjeh. Das hat auf derart vielen Skalen überhaupt nicht gepasst, dass man gar nicht weiss, wo anfangen.
Meine -deshalb- willkürliche Auswahl:

a) Defensiver 6er: Süle spielt sowas doch manchmal? Ihm würde ich das am ehesten zutrauen (Rudy dagegen niemals). Das wäre eine mutige Wahl, allerdings wegen seiner fehlenden Erfahrung damit, auch riskant. Aber: Die Voraussetzungen dafür hat er allemal (Auge, Tempo, Robustheit, Defensivorientierung und sporadisches Aufrücken im richtigen Moment)
b) Grundeinstellung: Woher kommt diese weinerliche Beleidigtheit, wenn der Gegner in Zweikämpfe -normal- hart reingeht? Haben die sich das alle bei Neymar abgeschaut? Shocking! Und wieso guckt Kroos beim Gegentor gelangweilt Özil zu, statt ihn gleich abzusichern? Läuft erst richtig los, als der ausgespielt ist? Wieso ist das typisch für fast alle Spieler übers ganze Spiel?
c) Machen wir uns nichts vor: Im Hinblick auf generelle Qualität und aktuelle Form haben wir derzeit nicht so viele Spieler, die auf Weltklasse-Top-Niveau konstant gut spielen wie wir und das Ausland uns vorgemacht haben. Zu viele sind zuletzt -aus Gründen- nicht ganz auf dem Niveau (Hummels, Boateng, Khedira, Özil, Gündogan, Reus), waren es noch nie dauerhaft (Draxler, Gomez, Brandt), sind es noch nicht (Werner), Goretzka, oder sind es eh nicht (Plattenhart, Rudy und andere im Kader)

Zeit, die Erwartungshaltung anzupassen. Hoffentlich klappt es wenigstens, sich irgendwie durch die Vorrunde durchzuwurschteln. So schlimm, wie im Mexikospiel hat es zuletzt im dunklen Zeitalter 98-04 ausgesehen. Und ja: Da ist jetzt Löw gefordert, wenigstens ein halbwegs passendes Konzept vorzugeben. Gegen Mexiko habe ich -ob passend oder nicht- gar keines entdecken können.

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rum 18. Juni 2018 um 20:35

Was bei mir ja einige Fragezeichen aufgeworfen hat, ist das Interview von Hummels nach dem Spiel. Wenn ich ihn richtig wiedergebe, dann hat er gesagt, dass die Probleme schon aus dem Saudi-Arabien-Spiel bekannt waren und eine bessere Absicherung abgesprochen war.
Aber warum erinnert sich daran keiner? Warum spricht Hummels es während der 90 Minuten nicht an? Oder warum reagiert da keiner drauf?

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Frannes 19. Juni 2018 um 10:44

Da hab ich mich auch stark gewundert. Es ziemt sich eigentlich nicht, so offene Kollegenschelte zu betreiben, obwohl es grade für die IVs verständlich wäre. Hummels selbst hat teilweise für die Bedrängnis gesorgt, war früh mal vorne mit drin (warum?) und beim Tor mit einem eklatanten Fehler. In den Fällen war er es selbst, der sich nicht an die Taktik gehalten hat. Wo er draufhaut, trifft er aber keinen falschen. Wäre nur schön gewesen, wenn er auf dem Spielfeld ebenso wortgewaltig aufgetreten wäre und den Mitspielern die Köpfe wäscht, bis da Einsicht einkehrt. Danach ist zu spät, aber vielleicht in Hinblick auf die beiden nächsten Spiele ein Weckruf, wenn es schon Saudi-Arabien und Österreich nicht waren.

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Chris 21. Juni 2018 um 16:50

War das denn Kritik an den Mitspielern? Wenn er sagt, dass er das nach dem Saudi Arabienspiel angesprochen hat, aber es intern nicht durchgedrungen ist : Treffen sich die Spieler ohne Löw um die Taktik festzulegen?

Ich hatte es eher als Kritik an Löw verstanden.

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Frannes 18. Juni 2018 um 18:51

Ich bin ehrlich gesagt weniger entsetzt vom Ergebnis als von die Mannschaftsleistung und zwar aus mehreren Gründen:

1. Langsames Aufbauspiel und einfallslose Offensive
Bei Ballgewinn wurde nur langsam umgeschalten. Weder Kroos noch Draxler wollten Plattenhardt einbinden, der seine Sache gut gemacht hat, allermeistens richtig stand und defensiv solide war (bis vielleicht auf 1-2 Situationen). Es spricht Bände über das Verhältnis innerhalb der Mannschaft, dass er überhaupt nicht am Spiel teilnehmen durfte, er wirkte wie ein Fremdkörper. Mir scheint allgemein, dass die Stimmung schlecht ist und man sich gegenseitig nicht vertraut. Poldi und Großkreutz, die man 2014 als Maskottchen verspottete, scheinen doch was ausgemacht zu haben.
Zusätzlich zum langsamen Umschalten kamen dann auch noch pomadige Querpässe und mutloses Ballgeschiebe dazu. Selbst als die Mexikaner vorne lagen, spielten die Deutschen, als lägen sie 3:0 in Front. Die Fehlpassquote (überraschenderweise auch von Kroos) war haarsträubend, die Bälle langsam und ohne Zug zum Tor gespielt. Keiner traute sich den Pass in die Tiefe zu, abgesehen davon, dass meistens auch keiner steil ging. Generell ließ die Laufbereitschaft zu wünschen übrig.

2. Schockierende Raumaufteilung und haarsträubende Defensive
Meines Erachtens der schlimmste Punkt war die Raumaufteilung. Immer wieder standen sich auf der rechten Seite 4-5 Spieler auf den Füßen (mindestens Müller, Kimmich, Özil, Khedira), die sich dort mit Mühe den Ball innerhalb einiger Meter zuschoben und nichts damit anzufangen wussten. Dass der Trainer das nicht von vornherein oder im Spiel unterbunden hat, ist mir ein riesiges Rätsel. Erst ab der 60. Minute wurde zaghaft reagiert und dann auch nur durch Wechsel. Ich stimme dem Artikel explizit nicht zu, dass links keine Räume waren und Mexiko dort gut verteidigte. Draxler und Plattenhardt waren dort anspielbar und waren gegen die konventionelle Defensive dort auch nicht machtlos. Fast genauso schlimm wie die wertlose Übermacht auf rechts war das fehlende Zentrum. Kroos wirkte fahrig und defensiv unkonzentriert. Khedira hat wahrscheinlich sein schlechtestes Spiel abgeliefert. Sein Auftrag muss die Absicherung von Kimmich gewesen sein, was er aber vollkommen ignoriert hat. Stattdessen ist er ein ums andere Mal wie ein wilder Büffel in den überbesetzten rechten Halbraum gegangen. So auch beim Tor, das exemplarisch das generelle Problem aufzeigte. Hummels wie auch Boateng versuchten wie David Luiz 2014 den Konteraufbau durch Entgegenlaufen zu verhindern, was aber selbst im Amateurfußball zurecht als Sünde gilt, gerade ohne weitere defensive Absicherung durch die 6er. Und so wie David Luiz scheiterte Hummels auch kläglich beim Gegentor und gab den Rückraum komplett frei. Özil als Absicherung zu sehen war ein schlechter Witz, den der Trainer niemals so im Sinn gehabt haben kann. Kimmich kann man m.E. nichts ankreiden, denn offensive Außen hatte Löw eingefordert. Die Absicherung muss dann von den 6ern kommen. Wenn Khedira nicht gehirngewaschen werden kann, würde es mich wundern, wenn er nochmal aufläuft bei dieser WM. Müller ist zwar chronisch formschwach dieses Jahr, aber kann auch nichts machen, wenn ihm seine eigene Leute auf den Füßen stehen und die andere Seite leer lassen.

3. Fehlende Leistungsbereitschaft
Mehrmals kam es vor, dass bei Ballverlust nur zögerlich nach hinten gelaufen wurde. Selbst wenn jemand selbst den Ball verloren hatte, trabte er meist ostentativ langsam dem Spielgeschehen hinterher. Speziell galt das für die 6er, die jegliche Einsatzbereitschaft vermissen ließen und Zweikämpfe nur in homöopathischer Dosis annahmen. Es wurde auch deswegen nach Khediras Auswechslung besser, weil sich Reus nicht zu schade war, die nötigen Wege zu gehen. Kroos hat ein weitgehend körperloses Spiel absolviert, was natürlich gegen Mexiko ein absoluter Kardinalfehler ist. Mehrmals hatte ich auch den Eindruck, dass die Deutschen ein Foul oder gar eine Karte unter keinen Umständen riskieren wollten. Mexiko stand dagegen an der richtigen Stelle nah am Mann und schränkte somit den Aktionsradius deutlich ein. Man kann natürlich sagen, dass sie das ausgebufft gemacht haben und man sah auch klar die Handschrift des Trainers, aber die Deutschen haben es ihnen wirklich zu einfach gemacht. Selbst bei Ballbesitz war Standfußball angesagt. Abgesehen von zwei Chancen keiner, der mal den Lauf in die Tiefe wagte, kein Doppelpass mit einem durchstartenden AV und beim Spiel durch die Mitte statt schneller Kombination nur öde Schüsse aus der zweiten Reihe, die Ochoa vor keine Probleme stellten. Noch dazu gab es keinen, der die anderen anpeitschte, motivierte und überhaupt (positives) Feedback gab. Es sah zeitweise sehr nach stoischem Herunterspielen der Zeit aus, ohne Freude am Spiel oder Einsatz für den Mitspieler. Mir scheint deswegen, dass durch die Mannschaft ein Riss geht und die Jungs sich nicht so recht verstehen, wie vorhin schon gemutmaßt. Alles in allem bedenklich in Hinblick auf die kommenden Aufgaben. In dieser Verfassung kommt die Mannschaft nicht weit.

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Taktik-Ignorant 18. Juni 2018 um 18:23

Zwei Zitate aus dem Kommentar von SV:
„Löw entschied sich für Julian Draxler und ließ dafür Marco Reus auf der Bank. “ Das war eine wohl für viele überraschende Entscheidung, die nach heutigen Pressemeldungen wohl schon lange geplant war (Reus wurde zitiert mit den Worten, dass Löw ihm schon vor Wochen mitgeteilt hätte, ihn für die wichtigen Spiele zu schonen. Nun denn. Eben sah ich Schweden gegen Südkorea, durchaus ansprechend. Glaube nicht, daß es gegen Schweden so viel leichter wird.
„Stattdessen musste nun Deutschland häufiger nach rechts verlagern, um von dort aus den Ball in die vorderen Zonen zu bekommen.“ – Laut den Mexikanern stand dieser Matchplan schon seit einem halben Jahr, und Bierhoff hat zugegeben, daß man von der Taktik der Mexikaner überrascht worden sei.

Meines Erachtens waren die Schwächen, die die Mexikaner geschickt ausgenutzt haben, auch schon seit langem erkennbar, und die Länderspielbilanz der NM war nicht umsonst im letzten halben Jahr mehr als mau. Für mich bleibt das grundsätzliche Problem die defensive Stabilität, die nicht von Kroos kommen kann und die Khedira in der gegenwärtigen Form auch nicht (alleine) leisten kann. Der einzige wirkliche Abräumertyp im aktuellen Dunstkreis der Nationalmannschaft ist wohl Emre Can, der aber leider verletzt ist. Ob Goretzka die nötige physische Präsenz leisten kann?

Und angesichts des Umstands, daß gerade die auch von SV dargelegten Schwächen schon gegen Österreich und Saudi-Arabien zu sehen waren, sollte auch die Frage erlaubt sein, was Löw eigentlich im Trainingslager und die letzte Woche in Rußland hat trainieren lassen. Standards können es auch nicht gewesen sein….
Eine weitere Baustelle ist das Offensivspiel. Flache Bälle mit Tempo, „one touch“-Fußball wird von der NM schon lange nicht mehr praktiziert, obwohl mit Reus, Müller und Werner (und auch Brandt) eigentlich die Spielertypen da wären. Jedenfalls kam über 90 Minuten kein deutscher Stürmer mal im 16er in eine freie Einschußposition.
Zuletzt die Standards: viele Ecken wurden kurz ausgeführt, obwohl lange hohe Bälle gegen die körperlich eher kleinwüchsigen Mexikaner eigentlich kein Tabuthema sein sollten.

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Lavington 18. Juni 2018 um 16:23

„noch mehr“ über die anderen Bereiche als über rechts spielen? 51% der Angriffe liefen doch über rechts, ergo bloß 49% über die Mitte und Links. In dem Sinne überhaupt mal Angriffe NICHT über rechts initiieren, wäre mein Postulat:). Marvin allein zu Auß konnte/durfte die Angriffsasymmetrie nicht ausbalancieren, derweil die Rechtslastigkeit viel zu wenig Ertrag ein- und den Nebeneffekt einer unabgesicherten Seite, sprich geöffneten Scheunentoren mit sich brachte.
Zwar auch clever manngedeckt (oder -orientiert?), aber jenseits mangelnder Sechserfähigkeiten vermochten K&K auch überhaupt nicht zur Strukturierung beizutragen: weder seitliches Abkippen, um den Vorstürmenden die Rücken freizuhalten noch Zurückkippen, um der Restverteidigung Breite und/oder Stabilität zu geben. Ob dieses, jenes oder beides Rudy könnte? #Zweifel

Und muss – im Rahmen von Löws taktischem Korsett – Kimmich wirklich derart außenstürmen? Nur weil Müller es nicht kann und eh immer einrückt, um im Halbfeld raumzudeuten?
Vielleicht eher Reus, auch der freilich gerne reinzieht, über Außen starten und Müller mittiger spielen lassen? Evtl. könnte sich Kimmich dann so oder so mehr zurückhalten? Bilde mir ein, Spielstärke und -verständnis von Reus, Müller, Özil und/oder Draxler, Brandt sollten groß genug sein, um sich da durch Mikro- und sonstige packingfreundliche Läufe fluide zu positionieren und sich gegenseitig in Szene zu setzen. Anders: M.E. muss kein Außen-„Verteidiger“ derart flügeln, nur damit die Offensivreihe sich nicht bequemen muss, auch mal auf die Außen situativ auszuweichen.
ODER Plattenhardt hätte, weil eh nicht eingebunden (SEHR fraglich!), gleich hinten bleiben können … Da fehlte es mir an Eigeninitiative (Spieler) oder Anweisungen (Trainer – spätestens zur Halbzeit, wobei da freilich bereits in Rückstand).

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Tim11 18. Juni 2018 um 16:08

Offensichtlich ist Löw von seinem Kollegen auf dem falschen Fuß erwischt worden, das kann passieren. Aber zum echten „aus-coachen“ gehören immer zwei: Der eine, der eine gute Idee hat und den anderen überrascht. Und der andere, der es nicht hat kommen sehen und dann, wenn es passiert, keine Lösung dagegen findet. Dieser letzte Punkt war für mich wirklich signifikant und ehrlich gesagt „der Hammer“.

Nach 10 Minuten war die Taktik der Mexikaner klar. Aber in der gesamten ersten Halbzeit hat Löw keine passende Antwort gefunden. Im Gegenteil, es war fast als hätte er es drauf angelegt, mit voller Wucht gegen die Wand zu rennen — so kam es dann ja auch.

Dann kam die Halbzeit. Es war klar, dass sich die Mexikaner — schon aus Konditionsgründen — mehr zurückziehen würden. Um endlich Kontrolle und konstruktives Spiel nach vorn zu bekommen hätte Löw Rudy oder Gündogan statt Khedira bringen müssen. Um die zurückgezogenen Mexikaner im engen Strafraum anzugreifen hätte er Gomes bringen müssen. Dass Reus mindestens eine Qualitätsstufe über Draxler steht, ist eh klar. Um dem Elend die Krone aufzusetzen, bringt er Gomes erst 10 Minuten vor Schluss und genau ab dem Moment werden fast keine Flanken mehr in den mexikanischen Strafraum geschlagen — am Ende waren es, glaube ich, ganze zwei in der Zeit in der Gomes gespielt hat.

Das Ding hat Löw verbockt, sonst keiner.

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Ben 18. Juni 2018 um 22:46

Er hat für Gomez ja auch den besten Flankengeber in der Startelf rausgenommen, was ich persönlich doch etwas überraschend fand (ich hätte einen IV rausgenommen).

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Tschens 18. Juni 2018 um 10:25

Jogi hat mit seiner Taktik zum ersten Mal einen gewaltigen Fehler gemacht und ich bin mir nicht sicher, ob dies noch heilbar ist. Die gesamte Taktik erinnert doch stark an die Harakiri-Taktik von Zorniger beim VFB, die trotz intensiver Vorbereitung und mühevollem Einstudieren über Wochen völlig misslang. Wie sich damals gezeigt hat, kann diese Spielweise nur dann funktionieren, wenn immer alles passt, was aber reine Theorie ist. Denn Du musst hoch konzentriert immer in Bewegung sein, um Konter durch Abspielfehler zu vermeiden, was in 90 Minuten nicht immer gelingen kann und von Anfang an leider passiert ist. Diese Taktik jetzt neu einzuführen, obwohl diese Taktik in den Vereinen insbesondere bei den Bayern so extrem nicht oder nicht mehr gespielt wird und auch in der Quali der N11 nicht oder nur selten verwendet wurde, ist sehr problematisch und lässt mich am Weiterkommen zweifeln. Zwar kann diese Taktik gegen Schweden noch gut funktionieren, weil die Schweden kaum das Personal für schnelle Konter haben. Dort sind andere Probleme zu lösen, für die die N11 gute Waffen bereitstehen hat. Gegen Südkorea bereits kann sie nur funktionieren, wenn die konterstarken Koreaner im Defensivverbund schlecht stehen, was ein frommer Wunsch bleiben dürfte. Die haben sich genau angeschaut, wie man gegen die deutschen 6er spielen muss.

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Peterle 18. Juni 2018 um 11:18

Trifft es ganz gut und gibt meines Erachtens genau die Kritik von Hummels wieder. Wie der schon angemerkt hat, kannst du einfach nicht mit 8 offensiv orientierten Spielern spielen. Boateng und Hummels haben sich sicher nicht mit Ruhm bekleckert, aber die haben mir im Laufe (vor allem der 1. Halbzeit) richtig leidgetan. Ständig sahen sie sich mit 2 oder mehr Mexikanern gegenüber, die mit Tempo auf die Abwehr zuliefen. Jeder der mal Fußball gespielt hat, weiß, wie schwer (bzw. bei richtigem Ausspielen unmöglich) das zu verteidigen ist.
Für mich haben sich mehrere Fragen aus dem gestrigen Spiel ergeben:
1. Hatte Kimmich wirklich die explizite Aufgabe einen verkappten Außenstürmer zu geben? Wenn ja, warum wurde er nicht abgesichert?
2. Was hat Löw geritten, dass er unseren besten Offensivspieler 60 Minuten auf der Bank gelassen hat?
3. Hat man noch immer nicht erkannt, dass Müller kein Außenstürmer ist (auch wenn er oft eingerückt ist)?
4. Gibt es in ganz Deutschland keinen defensiv orientierten 6er?
5. Warum hat man Plattenhart überhaupt mitgenommen, wenn anscheinend vom Rest der Mannschaft kein Vertrauen in ihn vorhanden ist (anders kann ich mir kaum erklären, warum man ihn nicht mit einbezogen hat)?
6. Warum wurde erst in Minute 60 gewechselt? Für mich war klar, dass Khedira und Özil bzw. Draxler in der Kabine bleiben und Gündogan und Reus kommen. Reus, um Tempo ins Spiel zu bringen. Gündogan, um Kroos beim Spielaufbau zu unterstützen.
7. Warum nicht Gomez früher bzw. sogar von Anfang an bringen? Körperlich dem Gegner deutlich überlegen, hätte uns ein Strafraumstürmer sicher weitergeholfen.
8. Warum kann die Mannschaft (und der Trainer) nicht in angemessener Weise auf das Spiel der Mexikaner reagieren?

Fragen über Fragen. Für mich das klassische Ergebnis aus Überheblichkeit, mangelnder Laufbereitschaft, komplett falscher Aufstellung.

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Frannes 18. Juni 2018 um 18:57

1. Ja, Löw hat mehrmals gesagt, dass er offensive AV als Schlüssel sieht. Die Absicherung hat er bestimmt bedacht, also kreide ich das teilweise Müller und massiv Khedira an.
2. Wurde schon beantwortet, sehe ich aber auch als Problem. Gegen den stärksten Gegner in der Gruppe muss man nicht den besten Offensivspieler auf der Bank lassen.
3. Woran machst du das fest, dass man es nicht erkannt hat?
4. Emre Can, Sebastian Rudy, Diego Demme.. selbst Kimmich könnte die Rolle spielen, würde ich aber als Trainer nicht machen.
5. Das ist mir auch unerklärlich. Offenbart für mich, dass es innerhalb der Mannschaft nicht passt.
6. Sehe ich genauso wie du. Gündogan statt Khedira beim nächsten Spiel wäre wirklich geboten.
7. Hätte ich auch als Option gut gefunden, um durch Flanken auf den großen Gomez zum Erfolg zu kommen.
8. Das ist mir auch unerklärlich. Da liegt was im Argen, wenn sich die Spieler so wenig füreinander einsetzen und taktische Vorgaben (die es ganz sicher gegeben hat) so eklatant missachten.

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Peterle 19. Juni 2018 um 15:13

Sehe schon, wir sind hier relativ einer Meinung.
1. Wenn Kimmich AS spielt muss abgesichert werden. Punkt. Müller, Khedira, Kroos (wobei der eher nach links kippt) und Boateng müssen sich das massiv ankreiden lassen.
2. Hatte ich noch nicht gelesen, als ich das gestern geschrieben hab. Ist mir trotzdem unverständlich. Mit all der Erfahrung aus den Turnieren seit 2006 muss Löw wissen, wie wichtig ein guter Start ins Turnier ist. Ich kann Reus auch noch im Spiel gegen Südkorea schonen (wäre sowieso klüger gewesen)
3. Ganz einfach, weil er immer noch über rechts kommt. Ok, er soll nach innen ziehen und damit Räume für den nachrückenden Kimmich schaffen.
4. Ich weiß nicht wie fit Can ist, aber ich würde tatsächlich auch über Kimmich nachdenken, wenn es mit Khedira nicht funktioniert.
5. Kann sein, dass es nicht stimmt, dann muss man als Trainer aber einfach mal dazwischenhauen und alle wieder einnorden. Das Dilemma zieht sich ja schon lange genug hin.
Bei den anderen Punkten sind wir ja zu 100% einer Meinung. Kann letztlich nur besser werden.

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AK59 18. Juni 2018 um 11:20

Harakiri würde ich das nicht nennen. Zorniger Fußball war von absolutem Pressing in allen Spielphasen geprägt und wurd höchst intensiv gespielt. Bei Deutschland habe ich Intensität in der Zweikampfführung eher vermisst. Insgesamt fande ich die deutsche Leistung allerdings nicht wirklich überraschend oder schlecht. Das typische Ballbesitzspiel, Rechtsfokus, Spiel in die Tiefe. Wenn Kroos so ausgeschaltet wird wie von Mexiko, dann tut das der Mannschaft schon weh. Zur Konterabsicherung sollte sich Löw aber definitiv noch etwas einfallen lassen, zumal Südkorea und Schweden ihren Fokus genau darauf richten werden.

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Raptor 18. Juni 2018 um 16:01

Welche 6er? Keinen gesehen!

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Freigeist 18. Juni 2018 um 09:38

Es wurde hier schon in einem der Kommentare angesprochen, es fehlte eine Nummer 6.

Löw scheint ja auch nicht dazu lernen zu können: 2008 während des Turnieres auf 4-2-3-1 umgestellt, Stabilität weg, im Finale chancenlos, 2010 offensiv brilliert aber defensiv nicht stabil und im Halbfinale chancenlos, 2012 detto, 2014 endlich mit 4-3-3 gespielt und mit einer Riesenstabilität auch die Nervenkrimis gewonnen, 2016 mit 4-3-3 als die viele bessere Mannschaft und mit viel Pech ausgeschieden.

Warum ist die 6 notwendig? Speiler wie Kroos und Khedira sind Freigeister, die Freiräume zum Atmen benötigen, diese schaffte ihnen einer wie Schweinsteiger. Indem man Kroos und Khedira eine Etappe nach hinten versetzt, nimmt man ihnen ihre gesamte Stärke weg, zudem sind sie auch nicht fähig, vor der Abwehr das richtige Timing für defensive Bewegungen einzusetzen.

Entgegen der landläufigen Meinung der SV-Leute und SV-leser hat Zidan das vor 3 Jahren gut erkannt, Casemiro in die Mannschaft gebracht, damit Real eine Stabilität verliehen, die ihm 3 CL-Siege gebracht hat.

Sogar Tele Santana hat aus seinem Debakel 1982 gelernt, vor dem WM 1986 den taktischen Stabilitätsgeber Elzo noch kurz vor der WM hervor gezaubert, und Brasilien 86 damit zum taktisch bestem eigenen Nationalteam seit 1970 und bis heute geformt (dass die Mannschaft im vorweggenommenen Finale gegen Frankreich ausgeschieden ist, ist eine andere Geschichte).

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Simon 18. Juni 2018 um 09:38

Diesmal finde ich CEs Analyse ähnlich schwach wie das deutsche Spiel.
Die Kritik von Özil halte ich nicht für gerechtfertigt. Aus meiner Sicht war es die richtige Reaktion, das deutsche Spiel situativ in ein 4-3-3 zu verwandeln, da Özil durch sein Zurückziehen potentiell die manngedeckten Khedira und Kroos entlastete. Das Problem war, dass Draxler und Müller nicht zugleich ein wenig nach innen gerückt sind – und Khedira zu selten sich zentral zwischen die beiden IV hat fallen lassen.

Auch sind die taktischen Fehler des Trainerteams bei diesem Spiel so eklatant gewesen, dass ich mich wundere, dass sie nicht angesprochen werden.

Taktisch klug wäre es gewesen, Rüdiger für Draxler und Reus für Müller in der Halbzeit zu bringen und auf 3-4-2-1 umzustellen. Rüdiger hätte die Konter mit abgefangen, die Lücken der Außenverteidiger wären weniger ins Gewicht gefallen und Kroos hätte sich mehr auf die Spielgestaltung konzentrieren können. Anschließend noch Gündogan oder Goretzka für den formschwachen Khedira – und das Ganze hätte wahrscheinlich schon nach Fußball ausgesehen.

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Marlene Dietrich 18. Juni 2018 um 09:12

Kann mir jemand erklären, wieso Draxler statt Sane mitgfahren is?

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tobit 18. Juni 2018 um 09:30

Nein. Das kann wohl nur Jogi selbst. Sané scheint seit seiner CONFED-Cup-Absage einen schweren Stand zu haben.
Draxler sollt halt zum Anführer aufgebaut werden (auch wenn ich bei ihm bisher keine der dafür nötigen Eigenschaften entdecken konnte), also ist er immer dabei.

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Daniel 18. Juni 2018 um 11:39

Ich vermute ich kann es so ungefähr. Ob man die Entscheidung dann besser nachvollziehen kann ist aber fraglich.

Wenn ich Sané bei City gesehen habe hat er quasi immer den alleinigen Breitengebener gespielt. Sprich er stand an der linken Seitenlinie und gewann dort Dribblings, hielt sich aber aus dem Kombinationsspiel nahezu völlig heraus. Im Grunde eine ähnliche Rolle wie sie Douglas Costa bei Peps Bayern meist hatte. Diese Rolle sieht Löw aber nicht vor. Obwohl er in seiner Amtszeit als Bundestrainer schon einige Kandidaten für einrückende AV-Rollen hatte (Hector, Kimmich, Lahm!!) sieht er das Bearbeiten des Flügels exklusiv als Aufgabe des Außenverteidigers, wohingegen die offensiveren Flügelspieler in die Halbräume einzurücken und sich am Kombinationsspiel zu beteiligen haben. In dieser Rollenverteilung auf den Flügeln ist Löw ein sturer Dogmatiker. Davon profitieren Leute wie Müller, Özil, Reus oder halt auch Draxler, die in eingerückten Positionen besser zum Zug kommen. Sané jedoch kam in den bisherigen Spielen der Nationalelf nicht damit zurecht, sein erster Kontakt ist zu unsauber und er hat Probleme damit, 360° des Spielfelds im Auge zu behalten. Er braucht die Seitenlinie als Orientierung und das Wissen, alle gegnerischen Spieler im Blick zu haben. In solchen Situationen kommt Draxler besser zurecht, obwohl er von der Gesamtqualität sicher einige Stufen unter Sané steht.

Wie gesagt: ob einen diese Erklärung jetzt mit der Entscheidung versöhnt ist fraglich. Mir persönlich ist die rein lineare Anlage der Außenverteidigerrollen schon länger ein Dorn im Auge und sie passt in meinen Augen nicht wirklich zu den Stärken mancher Spieler.

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Marlene Dietrich 18. Juni 2018 um 15:38

Danke für die Antwort, klingt schlüssig.

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Marlene Dietrich 19. Juni 2018 um 10:37

Danke für die Antwort, klingt plausibel.

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Loddars Erben 18. Juni 2018 um 08:39

Da muss dochmal einer richtig reinhauen und dazwischen gehen bei diesen frechen Mexikanern. Effenberg hätte erstmal einen weggegrätscht und Ruhe ist. Özil muss raus wenn er nicht die Nationalymne mitsingt! Ausserdem noch links einen IV als AV aufstellen wie z.B. Süle und schon würde die Sache ganz anders aussehen. Dann wirds auch wieder was mit zweiten Weltmeistertitel in Folge!

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Münsteraner 18. Juni 2018 um 09:43

Don’t know if Troll or just …

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Daniel 18. Juni 2018 um 02:48

Das Fehlen eines Sechsers ist ein entscheidender Punkt, die Positionierung der AV ein anderer. Im Grunde hat Deutschland heute mit acht (!) Offensivspielern und zwei Verteidigern gespielt und hat Hummels und Boateng in Gleichzahl und teilweise Unterzahl verteidigen lassen. Diese numerisch viel zu schwache Restverteidigung kann man sich eigentlich nur mit einem extrem intensiven Pressing leisten, wie es Guardiola versucht (und nicht mal da klappt es immer). Der fehlende Sechser addiert sich hier mit der extrem hohen Ausrichtung der AV zu einem Riesenproblem. Mexiko war defensiv sehr stark und unterm Strich würde ich mit der Mannschaft gar nicht so hart ins Gericht gehen, dass man nicht getroffen hat. Aber zumindest die defensive Stabilität muss in so einem Spiel gewährleistet sein. Das ist eine extreme Schwächung im Vergleich zu den letzten Turnieren, bei denen man mit einem klaren Sechser (BS31) antrat und auf der AV-Position deutlich defensivere Typen hatte. Zumindest die AV-Problematik wird wohl mit Hector (der defensiv deutlich stärker ist als Plattenhardt) etwas besser, für die Sechser-Problematik sehr ich in dem von Löw zusammengestellten Kader keine richtige Lösung. Offensichtliche Möglichkeiten wären Weigl oder Demme, die wurden aber leider beide daheim gelassen. Unter den gegebenen Umständen wäre wohl Rudy noch die beste Lösung.Wie man Draxler Reus vorziehen kann ist mir ein Rätsel, aber das war heute nicht das Problem.

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Freigeist 18. Juni 2018 um 09:39

Absolut d’accord

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CHR4 19. Juni 2018 um 01:39

+1 – wie an anderer Stelle (nach dem Brasilien-Test) schon erwähnt, du hattest (leider) damals schon recht 🙁

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Daniel 20. Juni 2018 um 20:19

Mir wäre es lieber gewesen, ich hätte nicht Recht gehabt, glaub mir 😉 Wobei ich auch nicht erwartet hatte, dass das Problem zu einem so frühen Zeitpunkt so virulent werden würde. Ich hatte eher befürchtet, dass das in der KO-Phase Deutschland das Genick bricht. Wenn Löw die richtigen Schlüsse zieht könnte diese Niederlage rückblickend sogar positiv werden.

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Chris 18. Juni 2018 um 10:53

Als Leser der ersten Stunde (ist während Meisterschaftszeiten immer nützlich anzufügen, da sich dann ja doch der ein oder andere Boulevard-Fan hierher verirrt… 🙂 ) sehe ich natürlich die Bedeutung der Taktik. Was mich aber verwunderte, ist, dass @CE bei der WM-Vorschau Dt. 5 von 5 Sternen bei „Spielerqualität“ gab. Nun ist es anscheinend so, dass Ausnutzen der Skala nicht „perfekt“ bedeutet, weil auch Bra, Fra, Spa und Arg diese 5 bekamen. Sondern wsl eher „im Vgl mit allen Teilnehmern“. Also kein absoluter, sondern ein relativer Vergleich. Vielleicht kannst du da noch etwas zu sagen, CE?

MMn ist Dt. seit nach der WM 2014 personell deutlich schlechter aufgestellt: Es fehlen Lahm, Lahm, Lahm, Mertesacker, Klose und Schweinsteiger. Es fehlt weiterhin, wie auch damals, ein Top-LV. Es fehlt ein zweiter, defensivstarker Top-6er. Nun fehlt auch noch ein Top-Stürmer. Und was leider deutlich wird: Das Alter und Verletzungen (und deren Folgen wie mangelnde Spielpraxis) machen sich bei vielen bemerkbar, allen voran beim IV-Duo.

Höhere Qualität kam dagegen nur durch Reus, Kroos wsl aktuell auf seinem Zenit, evtl Hector, und evtl den backups/der Tiefe des Kaders im OM und Torwartposition dazu. In der Summe eine Verschlechterung in der Startelf.

Somit werden die taktischen Lösungen bedeutender und schwieriger. Spielern wie Khedira muss eben ein spezifisches taktisches Verhalten eingetrichtert werden, Gegenpressing kommt nicht natürlich für große Teile des Mittelfelds, von denen die meisten auch in ihren Vereinen keine defensivintensiven Rollen bekleiden.

Dafür braucht es Zeit, Zeit die es wie immer in der NM nicht gibt. Die wenige Zeit sollte man zukünftig die letzten halben Dutzend Spiele vor einer Meisterschaft deshalb für das Einspielen einer Stammmannschaft nutzen. Personal muss einfach ein halbes, besser ein dreiviertel Jahr vor einer Meisterschaft abgeschlossen sein. Spieler kommen nicht aus dem Nichts, besonders nicht auf ein konstantes Eliteniveau (nur das ist interessant für die dt. NM). Da brauchts deshalb keine Testspiele, um den dritten backup eines Stammspielers für die Spezialsituation XY zu testen. Das sollen se im Confed Cup oder in der U21 machen und die letzten 6-10 Spiele zwei, drei Systeme durchpauken. Mit der dato vorhandenen Top 11 – in der zweiten HZ kann man dann vogelwild wechseln.

Falsche strategische Herangehensweise imo durch den Trainerstab.

Taktisch anscheinend auch, denn nach einigen Aussagen, zB von Bierhoff, ist man taktisch überrascht worden von Mexiko. Auch wenn sich das bei Löw etwas anders anhörte, dieser scheinte doch mehr Ahnung zu haben. Diese spielten allerdings genau so, wie in der SV-Vorschau beschrieben. Hätten se sich mal das Heft runtergeladen – noch ist Gelegenheit dazu! Hat sich da im scouting eigentlich was geändert? Wer sind die Analysten im Team? Wie stark ist Thomas Schneider einzuschätzen? Ist Urs Siegenthaler noch aktiv?

So, dann sehen wir mal zwei relativ ungefährdeten, wenn auch schwer erspielten Anti-Mauer-Siegen entgegen. Brasilien hat sich ja gestern geschickt in einer Gegenstrategie der Begegnung gegen die Dt. im Achtelfinale entzogen und ein elegantes 1:1 gegen die Eidgenossen herbeigeführt, um ihrerseits auf den 2. Gruppenplatz zu landen…

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Achsel 18. Juni 2018 um 11:30

@Chris: seh ich recht ähnlich. Ich muss ehrlich sagen, ich war nie besonders großer Löw-Fan. Also das, was sich von aussen betrachten lässt. Und was wir hier machen ist ja nunma auch viel Spekulation.

Was ich übrigens nicht wirklich verstehe (und wofür vielleicht irgendwer hier ner Erklärung hat? :).
Es ist doch klar, dass es immer wieder Spiele geben wird, wo man selbst mit der besten Offensive nur 3,4 Chancen kreiren wird gegen eine gut ein und aufgestellte Mannschaft. Warum ist es seit Jahren nicht möglich, Standardsituationen einzustudieren?
Selbst gegen ein Bollwerk ist es mir möglich mehrere Ecken und Freistöße zu ziehen, vor allem wenn ich es fokussiere. Natürlich ist dann auch da viel Glück dabei, aber wenn ich merke dass spielerisch mal nicht viel zu holen ist, muss ich mein Glück eben auf anderem Wege suchen. Das Problem sehe ich aber nicht nur bei der deutschen NM, davon mal abgesehen.

mMn war 2014 DER Ausreißer nach oben, da kamen Glück, Charaktere, Hunger und eine ergebnisorientiertere Idee von Löw zur richtigen Zeit zusammen. Jetzt hat meinen einen Kader mit zwar erfahrenen, aber dafür auch recht satten Spielern, die dank Löw auch unterbewusst erahnen konnten, dass sie eigentlich gesetzt sind.
Hier stimmts mMn nicht nur taktisch/strategisch nicht, sondern teamintern ist da was verloren gegangen.
Das hätte man durchaus auffangen können, indem man mal nicht nur in den Freundschaftsspielen wild testet (was dann letztlich auch wenig Aussagekraft hat), sondern nach der EM hätte man direkt damit anfangen müssen und den Stammkader auf 17/18 Spieler erweitern müssen. Mit Verletzungen und Formschwankungen leichter gesagt als getan.
Aber ich habe da irgendwie zuviel Nibelungentreue zu den bewährten Spielern vernommen. Nach 2014 hätte das wohl jeder so gemacht, nach 2016 (mMn hatte man 2014 auch sehr viel Glück gegen Frankreich, 2016 lief es dann ohne schon nicht mehr) hätte man aber konsequenter reagieren können.

Und klar, nicht jeder gute Spieler passt in ein System. Aber als Trainer muss ich doch auch Szenarien etwickeln können, wo bspw. ein Sane dann auch mal besser aussieht as bisher. Hab das Gefühl bei Löw, dass sich alle stets an ihn anpassen müssen bzw. er den grössten gemeinsamen Nenner sucht. Aber das ist dann eben auch so richtig deutsch. Denn uU macht dann eben keiner mehr den Unterschied und alle traben im selben Trott. Wenn das dann wie bei Argentinien aussieht ist das auch großer Mist, aber für gewisse Phasen sollte man doch mal ein system finden, welches nur einigen Spielern aus dem Kollektiv mehr Chance gibt statt alle gleich zu machen.

Mal schauen wo das hinführt, aber weder körperlich noch mental scheint der Grossteil für diese Aufgabe bereit zu sein.

Sry übrigens falls das zu boulevardesk ausfällt 😀 Aber meine mentalen Fähigkeiten sind jetzt Taktikspezifisch auch nicht überragend ausgeprägt.

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Chris 18. Juni 2018 um 17:01

Ich finde nur den „Einstellungs“-Teil boulevardesk. 🙂 Ich glaube, da interpretiert man als Nicht-Hochleistungssporlter wirklich zu viel hinein.

Auf diesem Niveau, bei diesem Anlass, wird alles gegeben. Das sind keine Spiele wie Bayern gg XY nach Erreichen der Meisterschaft, wenn es um nichts mehr geht. Einige Spieler können sich zu ewigen Legenden machen als zweimalige Weltmeister, alle Hochleistungssportler haben gemein, dass sie seit ihrer Jugend nicht verlieren können. Und situativ ist keiner überheblich, wenn man in dne ersten Minuten schon so wachgerüttelt wird. Ganz guter Beweis dafür: In jedem zweiten Satz der Stammtischanalysen fällt nun das Wort „Laufbereitschaft“. Na, wie viel km sind die Mexikaner gestern mehr gelaufen als die Deutschen?

Gar keinen – die Deutschen sind mehr gelaufen, 4 Kilometer mehr: 110 vs 106km.

Die subjektive Wahrnehmung trügt da. Meiner Ansicht nach sinds deswegen die taktisch falschen Laufwege und Gesamtpositionierungen, die den Eindruck vermitteln.

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credi 18. Juni 2018 um 17:52

Um mal das mentale Element anzusprechen. So gut wie alle Trainer oder Spieler geben dem mentalen Element eine hohe Bedeutung im Rückblick bei gewonnenen Titeln, ich nenne da mal Inter Champ. League mit Mou, 1990 WM Beckenbauer und im Negativen WM 96. Aber das Element setzt sich vor allem daraus zusammen, ob die Mannschaft mental zusammen kommt, zusammen agiert und füreinander und miteinander spielt. Kahn hat angemerkt, dass er die Mannschaft im Saudi Spiel live gesehen hat und die auf dem Platz kaum kommunizieren. Meine Vermutung ist, dass es also nicht passt in der Mannschaft. Das soll mal Vermutung bleiben und hier geht es ja um Taktik.
Was mir aber sehr zu denken gibt, ist die Geschwindigkeit von Kroos, als er beim 0-1 Richtung Strafraum joggt, um das Tor zu verhindern. Kroos joggt da zurück, kein Witz. Und es geht um eine glasklare Torchance und er kommt im Endeffekt um eine Zehntelsekunde zu spät. Bei Kroos stimmt die Einstellung zu 100% nicht in dieser Szene. Vielleicht ist er eh angefressen, dass Khedira vorne rumturnt, während er als besserer techniker weiter hinten hinterher rennen soll. Vielleicht passt ihm die offensive Spielweise auch nicht. Keiner weiss es, aber er rennt nicht, er joggt und schon steht’s 0-1.

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rum 18. Juni 2018 um 20:32

Tatsache! Ich wollt’s Dir nicht glauben und hab nochmal nachgesehen. Der hätte deutlich schneller sein können. Und dass der Mexikaner einen Haken schlägt und dann abziehen kann, die Chancen standen 50/50. ???

JSA 27. Juni 2018 um 11:13

Glaub, du meinst 94, denn 96 war ne EM, die gewonnen wurde #Bierhoff

MiLo 18. Juni 2018 um 18:04

@Chris
Die taktischen Feinheiten sind für uns Laien schwer zu lesen. Der Eindruck mangelnder Laufbereitschaft ergab sich für mich als Eindruck aus zwei Dingen: a) Die Kombinationen nach vorne wirkten bei der N11 eben langsam, weil die Mexikaner immer genug Zeit hatten, sich hinten zu sortieren. b) Oft sah es für mich aus, als hätte der ballführende Mexikaner zu viel Platz und würde zu wenig angegriffen.

Diese subjektiven Eindrücke ergeben sich sicher auch daraus, dass ich als Laie nicht gut erkennen kann, welche Folgen der Laufweg eines Spielers für die Gesamtsituation hat. Man erkennt nicht, dass ein schneller Sprint irgendwo einen Raum entblößt für den Gegner. Das liegt z.T. auch an der Perspektive der Fernsehübertragung, die nie das ganze Feld zeigt. Im Stadion, von einem oberen Platz auf der Haupttribüne aus, kann man auch als Laie sehr viel besser erkennen, warum es zu gefährlichen Strafraumszenen kommt. Denn dort sieht man wenigstens intuitiv die Räume, die sich dem Gegner bieten.

Vermutlich gilt gleiches für das Angreifen des ballführenden Spielers. Hier kommt noch die Prägung des „Heldenfußballs“ hinzu. Leute wie ich sind mit Manndeckung und Einzelakteuren groß geworden. Trotz besseren Wissens setzt sich diese Gewöhnung instinktiv durch, so dass man erwartet, man möge doch den Ballführenden bedrängen. Aber hier sieht man als Laie vermutlich ebenso wenig, welche Räume das für den Gegner öffnen würde. Und dann schießt eben der Gedanke durch den Kopf: Die kämpfen nicht, die laufen nicht, die haben nicht die richtige Einstellung. Das ist im übrigen ja auch ein Textbaustein aus dem Sportkommentatoren-Bullshit-Bingo der 90er: Der ist nicht mit der richtigen Einstellung auf dem Platz. Da wurde seinerzeit doch viel küchenpsychologisiert, zumindest in der Zeit, bevor man in Deutschland flächendeckend begriff, dass der moderne Fußball mehr mit Raum- als Manndeckung zu tun hat.

Es fällt mir eben sehr schwer, das Bedingungsgefüge richtig zu interpretieren. Ohne geschultes Auge gelingt das nicht, auch wenn man ein bisschen was über Taktik weiß. Dafür ist der moderne Fußball ohnehin zu schnell.

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Chris 18. Juni 2018 um 21:24

Absolut, das ist nicht leicht zu analysieren. Man kommt da mit der Zeit rein, wenn man einige Spiele ohne Kommentar und am besten von der Vogelperspektive anschaut. Dazu Analysen lesen, austauschen mit anderen.

Ich kann ansonsten nur die SV-Artikel und -WM-Vorschau ans Herz legen. Bzgl des langen Ballbesitzspiels zB: Das war gewollt und sinnvoll, wie in der SV-Analyse zu lesen. Leider eine der wenigen Taktiken, die erfüllt wurden. Dadurch kann nämlich eigentlich gesteuert werden, wie man im Umschaltspiel ins Gegenpressing geht, man kann zudem die Mexikaner ohne Ball weit im eigenen Drittel starten lassen und müde spielen.

Szenen wie die von Kroos sind ebenfalls eine Mischung aus individualtaktischen Fähigkeiten – die langfristig zu sehen sind (Kroos übt das in Madrid nicht). Plus ungünstiger Personaleinbindung (…denn er muss dort in solchen Szenen nicht nach hinten sprinten – in der NM sollte da auch noch ein DM da sein und die IVs ebenfalls nicht vor Kroos stehen, sondern kompakt dahinter), plus gesamten gruppentaktischem Verhalten. „Keine Lust zu sprinten“ ist da eher nicht der Grund, auch wenns dann auf den ersten Blick so aussieht.

CE hat in der Vorschau hervorragend die langfristig erkennbaren Defizite der NM gezeigt – das war nicht „ein fauler Tag“, da sind manche Dinge schon substantieller als „Einstellung“. Auch wenn das gg Schweden und S-Korea nicht mehr auffallen wird. Aber zB gg Brasilien im Achtelfinale.

credi 18. Juni 2018 um 22:12

@Chris ich möchte da widersprechen.
„(Kroos übt das in Madrid nicht)“
Er spielt da nicht mit Madrid, er spielt und trainiert da seit geraumer Zeit als Doppelsechs unter Löw, samt Taktikbesprechungen etc. Madrid’s Taktik kann hier keine Aktion oder Fehlen derselben von Kroos beeinflussen.

„…denn er muss dort in solchen Szenen nicht nach hinten sprinten – in der NM sollte da auch noch ein DM da sein und die IVs ebenfalls nicht vor Kroos stehen, sondern kompakt dahinter“

Der DM im Konjunktiv beeinflusst diese Situation nicht. Es spielen Kroos und Khedira auf der 6. Khedira dribbelt vorne und Kroos muss dann in dieser Situation rennen. Da gibt es gar keine andere taktische Variante. Sogar Özil (der bei Arsenal nun mal auch nicht generell in den Strafraum zurück muss…) sprintet deutlich schneller als Kroos in den Strafraum zurück. Das alles hat mit Madrid nichts zu tun. Kroos gab in dem Moment nicht vollen Einsatz. Was ich mir vorstellen kann, ist, dass Kroos angefressen ist, weil Khedira vorne dribbelt und er den Abräumer geben soll, wo er doch der Edeltechniker ist. Diese Aufteilung verstehe wer will, aber das alleine verunmöglicht mir, Löw als guten Trainer zu sehen. Könnte sein, dass Kroos deswegen schlicht wenig Böcke hat. Er hat ja auch schon gesagt, dass er bei einem weiteren Titel zurücktritt, weil es ihn nervt, wenn er seine Familie länger nicht sieht (was verständlich ist, soll jeder wie er mag).

Chris 18. Juni 2018 um 22:33

Es gibt skills, die du langfristig üben musst. Das ist das eine, das andere ist, dass selbst bei Vorhandensein dieser skills diese überlagert sein können durch das übliche Verhalten. Wenn Kroos und Özil 250 Tage im Jahr *keine* intensiven Pressing- und Abischerungsrollen spielen, aber dann in den 25 Tagen im Jahr mit der NM das tun sollten – dann ist das schwierig. Noch schwieriger, wenn sies ad hoc in einem Spiel machen sollen, weil andere es nicht tun, bzw die gruppentaktischen Vorgaben schlecht sind bzw nicht umgesetzt werden.

Man kann versuchen, sowas kurzfristig „anzuordnen“, besser ist es, die Fähigkeiten von Spielern ideal einzusetzen. Heißt jemanden die Absicherung überlassen, der dafür da ist. Khedira hätte diese Aufgabe – dass er sie nicht erfüllt, muss der Trainer abstellen.

Nochmal: Solche Gedankengänge wie „Ich bin der Edeltechniker, ich bn angefressen weil Khedira vorne ist, ich renne nicht zurück“ in einem WM-Spiel, das ist Quatsch. So denkt kein Hochleistungssportler minus Ronaldo/Zlatan/Messi – und die (bei Messi mit Abstrichen) aber dann auch erkennbar durchgehend hoch zockend. Was bei Kroos nicht der Fall ist, der hohe Laufleistungen hat. Nur eben nicht die taktische Order und skill, solche Szenen zu bespielen. Man sieht deutlich, dass er denkt, die Szene sei gelaufen, und eben davon ausgeht, dass der Raum hinter ihm abgesichert ist. Als er zurückjoggt, sieht er, dass es zu spät ist, er hat nicht die Sprintschnelligkeit von zB Özil, einem der schnellsten Spieler überhaupt.

Btw, gut erkannt die Aktion von Özil, der in einer für ihn völlig ungeeigneten Situation versuchte auszuhelfen – man sieht, das bringt dann wenig ohne skill, spricht aber für die Einsatzbereitschaft des vom Stammtisch kritisierten Özil als auch für seine Sprintqualitäten. ISt schon einige Male ziemlich schnell geblitzt worden.

CHR4 19. Juni 2018 um 02:01

@MiLo: auf der ZDF-Webseite hast du die Möglichkeit, mit den Pfeilen linsk und rechts neben dem Streambild andere Perspektiven auszuwählen: Spider-Cam, Coach-Cam, Taktik-Cam
wenn du die Taktik-Cam wähslt, hast du praktisch immer das ganze Feld im Bild und siehst, wo die Räume sind (wie von Chris angesprochen) – angenhemer Nebeneffekt: du hörst nur noch die Zuschauer, Bela Rhety verstummt (btw. wie kann man ne Aktion „be Bela“ nennen??????), Achtung! keine Wiederholungen und Zeitlupen von wichtigen Szenen in diesem Stream (dito für Spider-Cam)

(ARD habe ich bisher nicht getestet …)

MiLo 19. Juni 2018 um 13:12

@chris @CHR4

Ich wollte vor allem eine Erklärung dafür anbieten, warum das Monieren der „fehlenden Einstellung“ via Indikator „Laufbereitschaft, Tempo“ so populär ist. Daher mein Hinweis auf die Laiensicht, die auch mir zu eigen ist. Ich habe aber zumindest seit vielen Jahren immer mal wieder genügend gelesen, um eben eher taktikorientierte Erklärungen am Ende plausibler zu empfinden. Das machen aber nicht sehr viele und deshalb wirkt vermutlich die alte Fußballkultur der „Deutschen Tugenden“ fort, die auf Kampf, Einzelleistung und Mentalität abstellte. Klar, meine Generation (Anfang 70er geboren) ist durch und durch davon geprägt. Viele Turniere waren begleitet von eben jenem Beschwören der Tugenden, der Einstellung und dass durch die richtige Einstellung Spiele auch zu gewinnen seien (Mich hat das immer fatal an gewisse historische Perioden erinnert, wo man das auch so beschwor). Strukturelle Probleme sind ja Jahrzehnte lang vollkommen ausgeblendet worden. Viele von uns haben das verinnerlicht.

Das leider traurigste Beispiel ist das permanente Özil-Bashing, der nach meiner Beobachtung präsent und aktiv war, aber gerade heute wieder via Bild attackiert wird: Lothar Mattäus lässt sich mit seiner Küchenpsychologie zitieren, Özil fühle sich im DFB-Trikot nicht wohl. Für mich ist so eine Schlagzeile ein Indikator dafür, dass genau diese Pseudopsychologie noch immer in vielen Köpfen als einzige Erklärung von Niederlagen angesehen wird.

Man lässt sich zudem von Emotionen lenken. Der Versuch der N11, den Ausgleich zu erzwingen, nimmt man als Fan nur als Drama wahr, ganz und gar bezogen auf die eigene Mannschaft und ohne Würdigung der Akteure der gegnerischen Verteidigung. Für deren Leistung ist man blind, folglich auch für die taktischen Gründe für das Ausbleiben des Torerfolges. Im Selbstversuch würde man auch als Laie schnell merken, dass das eine Frage der Wahrnehmung ist. Als Island gegen Argentinien verteidigte, ging es emotional um nichts und so konnte man sehr viel entspannter beobachten, wie die isländische Defensive arbeitete.

Für beide Spiele gilt indes, dass die TV-Kommentatoren auch keine Erklärung taktischer Art parat hatten für das Entstehen von Situationen. Das ist vermutlich in der Kürze der Zeit auch nicht möglich, gut zu erklären, zumal der Ball weiterrollt. Aber man geht eben nicht mit mehr Sachverstand aus dem Spiel, nur weil es einen Kommentar gibt. Nicht zuletzt dient das Fernsehen auch dem Drama. Es werden Geschichten erzählt, die das Leben schreibt, und die im wesentlichen Emotionen wecken sollen. Also wird eben auch immer wieder mal die Einzelperson mit ihren individuellen Triumphen und Dramen in den Mittelpunkt gestellt, womit das taktische Konzept einer Mannschaft auch wieder an Aufmerksamkeit verliert.

Ein weiteres Indiz für gewisse Taktikblindheit könnte folgendes sein: Gestern beim Englandspiel sagte der Kommentator, von Kane sei in HZ 2 nichts zu sehen gewesen, bis zu dessen Tor. Die Möglichkeit, hier auch mal das Spiel ohne Ball zu analysieren, schien der Kommentator nicht in Betracht zu ziehen. Aber es wäre doch interessant, wen Kane auch ohne Ball gebunden und beschäftigt hat, denn er ist ja – anders als in den 80er Jahren üblich – kein Stürmer, der in des Gegners Hälfte rumsteht und auf den Ball wartet.

Achsel 18. Juni 2018 um 23:24

@Chris: Ich wollte gerade nochmal die Laufleistung der einzelenen Spieler aufrufen, habs aber nicht gefunden. Wo schaust du da nach?

Ich denke aber mal reine Laufleistung kann nicht der alleinige Faktor sein. Ich wuerde da u.a. Sprints mit einbeziehen, denn fuer die braucht man ab ner gewissen Ermuedung auch Willen …

Anyhow, ich glaube einfach da passt es im Gefuege nicht, manche kommen gerade aus Verletzungen, manche rennen ihrer Form hinterher und manche sind einfach muede.

Und wenn das alles zusammenkommt, wirds wahrscheinlich auch schwierig die taktischen Vorgaben einzuhalten. Wobei die Defizite ja schon laenger offen lagen. Nicht erst seit der Vorbereitung.

Warten wir mal die kommenden Spiele ab, dann kann man genauer analysieren.

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credi 18. Juni 2018 um 23:47

@Chris
Wir einigen uns darauf, dass wir es unterschiedlich sehen. Kroos joggt in der Situation zurück, obwohl er da schneller rennen kann. Ich habe den auch schon sprinten gesehen, das sieht dann anders aus. Wie dem auch sei, keiner weiss warum. Wir spekulieren hier, aber ich fand das ziemlich bedenklich.

Noch mehr nervt mich aber, dass Khedira bei Löw den Spielmacher gibt, während Kroos dann hinten absichern soll. Kroos hat mal gut auf der 10 gespielt zu Beginn seiner Laufbahn. Er braucht hinter sich einen Casemiro-Typen, wenn er aufspielen soll. Auf der 6 ist er vergeudet.

Taktik-Ignorant 18. Juni 2018 um 22:55

„Personal muss einfach ein halbes, besser ein dreiviertel Jahr vor einer Meisterschaft abgeschlossen sein.“ – Widerspruch: Vor jedem Turnier gab es kurz vorher noch viele Verletzte, besonders dramatisch war es 2010, aber auch 2014, als Reuss, Guendogan, Gomez und Badstuber fehlten, ging Loew ins Risiko mit den angeschlagenen Schweinsteiger, Neuer, Klose und Khedira. Eine Mannschaft ein halbes Jahr vorher einzuspielen ist illusorisch.

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tobit 19. Juni 2018 um 09:05

Natürlich kann man nicht den kompletten Kader so weit im Voraus fertig haben. Die grundsätzliche Stammelf und ein paar Wechseloptionen aber schon.
Im Prinzip müsste man dann für jeden dieser Spieler ein, zwei „Backups“ scouten (wie das im Vereinsfussball auch gemacht wird), die die Rolle bei einem Ausfall übernehmen könnten aber mit einem fitten Stammspieler nicht unbedingt im Kader fürs Turnier sind. Da muss man dann halt im Winter viele Gespräche führen und evtl. einen noch größeren vorläufigen Kader benennen.

Das Problem der N11 ist halt, dass die beste Zeit zum rumprobieren die Quali für das nächste Turnier ist. Da musste man bisher auch immer die Ergebnisse im Blick haben – das hat sich jetzt aber mit den massiv aufgeblähten Turnieren der Zukunft etwas relativiert (da dürfte auch ein CONFED-Cup-Kader reichen).

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Taktik-Ignorant 20. Juni 2018 um 10:05

Nun, das Gerüst stand ja tatsächlich schon lange, im Prinzip nämlich die verbliebenen Weltmeister Neuer, Hummels, Boateng, Kroos, Khedira, Müller und Özil, dazu Draxler als damaliger Ersatzmann und Gündogan und Reus als damals verletzte potentielle Stammspieler. Die Wechseloptionen kamen aus dem ConfedCup. Aus diesem Kreis hat Löw in den letzten Quali-Spielen ja durchaus Spieler eingesetzt. Das hat aber nicht verhindern können, dass wir im Moment kaum international konkurrenzfähige 6er, deren Stärke die Absicherung, Zweikampfführung und Balleroberung wäre, zur Verfügung haben. Khedira kann diese Rolle spielen (hat seine NM-Karriere ja 2010 auf der „Doppelsechs“ mit Schweinsteiger zusammen begonnen), ist aber (für mich nach den eigentlich guten Leistungen zuletzt bei Juventus unerklärlich) außer Form, Emre Can verletzt. Von daher schon der Vorschlag von Berti Vogts, es mal mit Rüdiger auf der Position zu versuchen (Zweikampfstark, sehr schnell, defensive Denke). Aber Boateng, Reus und Neuer kommen beispielsweise von Verletzungen zurück, die standen im letzten Halbjahr nicht zur Verfügung. Mit dem „Einspielen“ einer Stammformation ist es von daher so eine Sache. Ich persönlich finde, daß dazu vor allem ein Trainingslager vor dem Turnier dienen kann, denn da steht der Kader. Leider sind diese Trainingslager inzwischen nur noch 2 Wochen lang (und nicht alle Spieler können sofort anreisen) und gespickt mit Sponsoren- und Presseterminen. 4 Wochen Malente war früher.

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Magellan 20. Juni 2018 um 13:06

Bei der Kombi BS+Khedira war aber BS der defensive Part und Kroos ist nunmal ein ganz anderer Spieler als BS. Daher war eigentlich immer klar dass Kroos + Khedira keine optimale Kombi ist.

Da Kroos auch der weit bessere Spieler ist macht es kaum Sinn dass man Kroos in eine Rolle zwingt die ihm überhaupt nicht liegt um Khedira seine Freiheiten zu schaffen – Kroos muss den 8er spielen den er bei Real in absoluter Weltklasse verkörpert und die Rolle des zweiten Sechser muss dazu passend gewählt werden, nicht umgekehrt.

tobit 20. Juni 2018 um 14:21

Khedira kann eben nicht als absichernder Sechser spielen. Hat er im Verein auch nie getan (da hießen die Sechser Xabi, Illarramendi, Marchisio und Pjanic). Genau dazu gab es hier auch mal ein Adventskalendertürchen.

Es gibt in Deutschland durchaus sehr starke Sechser (einer davon steht sogar aktuell im Kader), zwar nicht ganz auf dem Niveau von Busquets, Matic und Casemiro aber immer noch besser als die der meisten anderen Teams. Denen scheint Löw aber überhaupt nicht zu vertrauen (oder er möchte überhaupt keinen Sechser im Team haben) und setzt sie deshalb nicht (mehr) ein.

Wie bei fast allen Nationalmannschaften steht das grundsätzliche Gerüst seit Jahren (es sind genau 3 Spieler im Kader, die weder Weltmeister noch CONFED-Cup-Sieger sind: Gündogan, Reus und Gomez). Auf die bekannten Problemstellen (Schweinsteiger-Nachfolger/-Backup, AV-Balance, Özil-Backup/-Alternative) wurde auch teilweise reagiert, aber dann in der finalen Turniervorbereitung die Uhr offensichtlich wieder zurückgedreht und nur noch die 11 besten Einzelspieler (Ausnahme: Draxler statt Reus) in ein 4231 gepresst.
Rudy wurde ja beim CONFED-Cup ausgiebig getestet und prinzipiell für gut befunden. Hat danach auch ein paar Mal mit dem Stamm gespielt – das waren die besten Spiele der N11 seit längerem. Weigl hat nur um die EM ganz kurz eine Rolle gespielt, wurde danach aber sofort wieder fallengelassen (frei nach dem Motto: „Schweini ist abgetreten, dann brauchen wir ja auch keinen Backup mehr für ihn“). Gleiches mit Demme vor dem CONFED-Cup (den er dann leider verletzt verpasst hat) oder Kramer bei der WM.

Taktik-Ignorant 21. Juni 2018 um 14:58

Bund grundsätzlich auch der Meinung, daß Kroos eher auf die 8 gehört und die NM in der Lage sein muss, ihn für den Spielaufbau freizumachen, selbst wenn er wie gegen Mexiko manngedeckt wird. Die dafür benötigten Alternativen für die 6er-Position sehe ich allerdings skeptischer als tobit. Wenn mit dem guten 6er im Kader Rudi gemeint sein sollte, der hat halt die Heynckes-Grippe und ist nach einem halben Jahr auf der Bayern-Tribüne vermutlich nicht in der Verfassung wie im vergangenen Herbst oder beim ConfedCup. Kimmich kann die Position gut spielen (ist ja seine angestammte), aber bei seiner Versetzung würde eine andere Baustelle wieder aufgerissen. Weigl war einen großen Teil der letzten Saison in einem Formtief (hatte auch die falschen Trainer) und ist erst wieder auf dem Weg der Erholung. Demme und Kramer haben sich auch nicht unbedingt aufgedrängt. Gündogan sähe ich auch eher auf der 8, er hat Qualitäten als Dribbler und Zuspieler, aber eben auch nicht im Defensivzweikampf.

Koom 21. Juni 2018 um 15:09

> Kimmich kann die Position gut spielen

Immer wieder herrlich, dieses Gottvertrauen. Der hat diese Position seit Ewigkeiten nicht mehr gespielt, im Herrenbereich auf höherem Niveau noch gar nicht. Der ist ja selbst als RV defensiv wacklig (und ich meine damit nicht, dass er gerne vorne rumturnt, sondern dass sein Stellungsspiel defensiv zu wünschen übrig lässt). Wenn man Kimmich zentraler bringen will, dann auch als 8er. Der hat _viel zu viel_ Offensivdrang für einen vernünftigen 6er.

An 6er gibt es in DE Stand momentan nur wenig brauchbare Alternativen: Rudy (wenig Praxis, an sich aber ok), Weigl (kaputt), Demme (fraglich)… Kramer empfinde ich auch eher als 8er mit seiner weiträumigen Spielweise, Gündogan spielt noch am ehesten einen 6er im Schweinsteiger-Stil (mit allen Vor- und Nachteilen). Da kann man dann noch über Süle und Hector nachdenken auf der Position.

rb 21. Juni 2018 um 15:12

kramer wäre jetzt auch nicht unbedingt der ankersechser, oder? ist doch auch eher der typ weiträumiger achter wie khedira und goretzka…


bestheart 18. Juni 2018 um 01:55

Es ist wenig hilfreich, bei dieser Niederlage einzelne Spieler zu demontieren. Das Hauptproblem sehe ich generell darin, dass unsere Offensive zu sehr auf Sicherheit bedacht ist und gerne Umwege und Querpässe sucht, um Ballverluste zu vermeiden bzw. ausschließlich 100 %ige Torchancen zu kreieren, während die Defensive extrem ambitioniert ins Angriffsspiel involviert wird. Beispiele dafür sind Kimmich, der als nomineller RV nahezu ausschließlich RA spielt und bereits in den ersten zehn Minuten mehrere Vollsprints nach hinten über das komplette Feld absolvieren musste oder Hummels, der nach 5 Minuten frei am Strafraum zum Torabschluss kommt, ohne, dass so etwas wie eine Ecke in der Nachspielzeit vorausgegangen wäre oder in der 20. Minute als LA grätscht!! Soll man sich da noch ausmalen, was der angriffslustige Jonas Hector über Links zugelassen hätte? Übrigens kann man sich um Minute 26:00 sehr gut ansehen, wie die Endverteidigung teilweise eben auch funktioniert hat – bei aller Kritik.
Das führt direkt zur mangelnden Konterabsicherung v.a. bei Kimmichs an sich zu begrüßender brutal offensiver und teils auch diagonaler Rolle, hinter der sich dann Räume öffnen, die Kroos und Khedira zu schließen nicht bereit waren, da sie offenbar Hummels oder Boateng bzw. Neuer dort vermuteten, der schon in den ersten 15 Minuten Algerien-artig eingreifen musste.
Das soll aber nicht als Spielerkritik verstanden werden, sondern die Grundstrategie scheint unausgereift. Es war nicht das Standard 4-2-3-1, auf das Mexico leicht reagieren konnte. Ich erinnere mich an ein Interview mit Löw, in dem er annoncierte, dass er und sein Trainerteam gern einmal „verrückte und ganz neue Dinge“ ausprobieren würden. Ich denke nicht, dass damit dieses asymmetrische 2-1-0-3-5 (Neuer, Boateng – Hummels LIB – Özil, Kroos, Platte – Müller, Kimmich, Werner, Khedira, Draxler) gemeint war. Löw und sein Assistenztrainer-Team scheinen es sich aber zum Ziel gesetzt zu haben, brutalsten Extremfußball nach vorn mit mangelnder Stabilität erkaufen zu wollen. War es nicht sogar Guardiola, der meinte, es brächte nicht automatisch viele Tore, bloß weil man einfach 5 Stürmer aufstellt?
Von absoluter Inkompetenz zeugt es da aus meiner Sicht, sich landesweit auf Özil einzuschießen, der beim 1:0 sicher nicht die Aufgabe hatte, den RV für Kimmich zu geben, aber wenigstens versucht hat, in die Bresche zu springen. Özil ist für so eine Spielweise by the way auch nicht wirklich der passende Spieler. Seine Fähigkeiten können überhaupt nur zum Tragen kommen, wenn die Räume neben ihm nicht mit irgendwelchen Verteidigern und/oder 6ern zugestellt sind und er schlicht keinen Raum findet, die offensive Durchlaufstation zu geben. Insofern konsequent von Löw, ihn später auf die 6 zu stellen, wo er allerdings keine Key-Pässe mehr spielen konnte, sondern nur noch Ballverteiler und -sicherer war. Beim Gegentor hielt Özil Khediras Position, als dieser von Müller ins Dribbling geschickt wurde. Kroos‘ weithin bekannte Rolle als nach links kippender 6er wurde von Mexico ebenfalls lässig gekontert bzw. lahmgelegt und die alternative Durchlaufstation Khedira war der gegnerischen Box wieder mal näher als der eigenen. Siehe Positionierung der N11 bei seinem Ballverlust: Neuer – Boateng – Hummels – Özil, Kroos, Platte – Draxler, Müller – Kimmich, Khedira – Werner. Beim vorletzten Pass: Neuer – ? – Boateng – ? – Özil, Kroos, Platte – diverse Defensivspieler/Stürmer.
Das Pressing funktionierte teilweise sogar recht gut. Ins Gegenpressing kam man aber nahezu nie. Das kann man ganz „prätentiös“ mit mangelnder Einstellung begründen, dennoch war es für unsere Weltklasse-Kicker (ich schließe Platte mal mit ein) schlicht nicht möglich. Sie waren nicht in den entsprechenden Räumen, sie waren nicht kollektiv gegen den Ball, die Formation war löchrig, da horizontal und vertikal gestreckt. Die Außenverteidiger sollen hoch spielen, ja, aber ohne Konterabsicherung ist das problematisch. Das ist nicht mangelnder Wille oder Qualität, das ist mutmaßlich strategisches Versagen. Wieso sollte Kroos beim 4. CL-Titel, Khedira beim x-ten Meistertitel motivierter sein, als bei einer WM? Ich spare es mir jetzt, die mexikanische Herangehensweise zu erläutern, aber es erinnerte teils an das 5:1 von van Gaal gegen Spanien…

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LB 18. Juni 2018 um 09:07

Man schießt sich auf Özil ein? Das habe ich noch gar nicht mitbekommen.
Aus meiner Laienperspektive war er gestern einer der stärksten deutschen Spieler. Mir schien, dass er intuitiv auf die Probleme im Spielaufbau reagiert und sich sehr tief hat fallen lassen, um den Ball nach vorn zu tragen. Dadurch hat er schon lange vor der Auswechslung von Khedira eher als 6er agiert und war deshalb auch in den Zweikampf vor dem 0:1 verwickelt. Da hat man dann leider auch deutlich gesehen, dass der Defensivzweikampf nicht sein Metier ist.

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tobit 18. Juni 2018 um 09:26

Das Einschießen auf Özil war mit das erste, was ich nach dem Abpfiff zu hören bekam. Das passiert aber sowieso nach jeder Niederlage (und allen Spielen mit „Doppelsechs“ Kroos/Khedira), also alles wie immer.

Was mich bei der Nationalmannschaft fast noch mehr stört als die mangelnde Intensität im defensiven Umschalten ist der träge Passrhythmus. Jeder nimmt sich zwei, drei Kontakte Zeit und denkt erstmal über die nächste Aktion nach – obwohl es die allermeisten deutlich schneller und sauberer könnten. Da sind die Spanier (und gestern phasenweise auch die Mexikaner) einfach auf einem anderen Level – was sie viel schwerer zu pressen macht.

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Koom 18. Juni 2018 um 11:03

Wobei es die N11 durchaus anders kann.

Aber das könnte ein Symptom sein, dass manche Spieler nicht ganz im Wettkampfmodus waren, bzw. Mexiko einfach sehr unterschätzten. So mancher war doch sehr im Ligamodus, da hilft es dann nur begrenzt, dass viele Spieler aus Mannschaften kommen, die in der Liga von sehr weit oben runterschauen. Wenn ein einzelnes Spiel nicht mehr sonderlich bedeutend ist, dann geht da eventuell die Angriffsbereitschaft verloren. Böse gesagt: So ein bisserl die Guardiola-Seuche. 😉

B2t: Es ist ja auch nicht alles schlecht. Der Kader ist groß genug um neue Reize zu setzen, nachdem es die Weltmeisterelf vergeigt hat. Müller und Khedira fand ich beide … spannungslos. Werner ist gegen tief stehende Gegner noch nicht so weit. Der Rest war im großen und ganzen in Ordnung. Gündogan, Reus oder Brandt und Gomez wären meine personellen Wechsel, wenn ich grundsätzlich beim 4-2-3-1 bleiben wollen würde (das auch grundsätzlich ok ist).

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Jimmy_Blue 18. Juni 2018 um 20:36

Was hast Du nur immer mit deinem Hass gegen Guardiola, den du dann manchmal wieder scheinheilig zu relativieren versuchst.
Deiner Logik nach dürfte es dann nie zu Spaniens Dominanzzeiten und auch nicht zum deutschen WM-Sieg 2014 gekommen sein, denn ein Gros der Spieler müssten ja in ihren Ligen zu der Zeit absolut unterfordert gewesen sein.

Auch wenn ich Deine Beiträge sonst sehr schätze, geht mir dein Gehate wirklich gegen den Strich.

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Koom 19. Juni 2018 um 13:54

Ach je, fokussier dich halt nicht auf so ne Nichtigkeit.

Es ist halt ein High-Risk-System. Wenn alles funktioniert, dominierst du nen Gegner weg, wenn nicht, dann schaust du (respektive einzelne Spieler) halt richtig schlecht aus. Und das eine Nationalmannschaft das nicht so gut durchexerziert hinbekommt wie eine Vereinsmannschaft ist naheliegend. Im Gegensatz zu Spanien spielt das von der deutschen N11 aktuell keiner mehr (außer Gündogan). Die Bayern spielen ja jetzt deutlich konservativer – und auch die wundern sich, warum in CL wie DFB-Pokal es „seltsame“ Patzer in der Defensive gab. Da steckt noch viel High-Risk drin, ohne aber wirklich das Netz sauber zu trainieren.

Taktik-Ignorant 20. Juni 2018 um 10:14

Passrhythmus ist ein wichtiges Stichwort. 2010 und in den Folgejahren prahlte Löw damit, daß es dem Trainerteam gelungen war, die Verweildauer des Balls bei einem Spieler systematisch zu senken (was im Endeffekt nichts anderes heißt, als die Spieler zum „one-touch“ zu verdonnern). Dann wird ein Spiel schnell, und selbst wenn da ein paar Sicherheitspässe dabei sind, ist das Spiel dadurch viel fluider, weniger ausrechenbar und besser geeignet, Lücken in der gegenerischen Defensive zu erzeugen und zu nutzen. Die Ballzirkulation im DFB-Team ist in der Tat wieder langsam geworden, und der Gegner hat Zeit, seine Defensivordnung wieder herzustellen, selbst nach plötzlichen Ballgewinnen der DFB-Elf, zu denen es aber kaum noch kommt.

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rb 20. Juni 2018 um 10:41

one-touch beschleunigt aber nicht zwangsläufig das spiel, weil durch die schnelligkeit ungenauigkeiten hereinkommen können, die die beschleunigung wieder auffressen. zu julian nagelsmanns wichtigsten prinzipien gehört deshalb z.B. das zwei-kontakte-prinzip mit annahme und pass.
ich hatte am sonntag sogar eher den eindruck, dass die n11 öfters mal aus dem stand zu viel wollte und es mit schnellen passfolgen probiert hat, als die struktur noch garnicht so richtig gestimmt hat. mit der folge von hektik, ballverlusten und schlechter staffelung zum gegenpressing.


LosHermanos 18. Juni 2018 um 01:16

Man sieht auch noch viele Missverständnisse, nicht abgestimmte Laufwege, unnötige Doppelungen, die zu einigen Ballverlusten geführt haben. Die Konterabsicherung ebenso. Das kann man in 3,5 Wochen vielleicht auch nicht alles einstudieren. Fakt ist, dass die Mannschaft wesentlich uneingespielter ist, weil halt nicht die halbe FCB Mannschaft dasteht (bzw doch, aber die hat diese Saison auch nicht viel gespielt). Die Bedeutung des Eingespieltseins auf Vereinsebene wird mE häufig unterschätzt.

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Taktik-Ignorant 18. Juni 2018 um 23:03

Stimmt, die Trainingszeit ist kurz und wird auch noch mit externen Dingen wie Sponsorenterminen ueberfrachtet, aber dennoch konnte D in frueheren Turnieren durchaus eingespielte Mannschaften stellen, ohne dass der Bayern-Anteil hoeher gewesen waere.

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SW90 18. Juni 2018 um 00:11

Mehrmals war ein Problem darin zu erkennen, dass sich Hummels und Boateng teilweise unnötig rausziehen lassen. Hauptsächlich fehlte die Absicherung für die aufgerückten AV. Wenn man so aufrückt (AV + alle Offensivspieler + gelegentlich ein 8er) und man dann nicht gefährlich wird bzw. den Ball halten/zirkulieren lassen kann, geht man mit 60 % Ballbesitz heftig baden. Das 0 zu 1 war ja noch schmeichelhaft.

Was Draxler da soll, wenn Reus und Sane fit sind, verstehe ich nicht. Und dieses Unverständnis hat Draxler untermauert. Gündogan für Khedira wäre ebenfalls angemessener gewesen.

(Gegen-) Pressing war zu oft nicht griffig bzw. halbherzig.
Irgend etwas läuft da schief.

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Benedikt 18. Juni 2018 um 01:21

Die kaum stattfindende Diskussion hier zeigt aber auch noch was anderes: so ein bisschen ist die Luft raus

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Benedikt Kraus 17. Juni 2018 um 23:10

Handwerkliches Desaster?

Falsche Aufstellung
Fragwürdige Aufteilung
Schlechte individuelle Leistung, bei Spieler und Trainer

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tobit 17. Juni 2018 um 22:37

Disclaimer: Ich habe das heutige Spiel nicht vollständig gesehen.

Mein ketzerischer Ansatz: Müller auf die Bank! Kimmich und/oder Gündogan rücken im Aufbau zentral vor die Abwehr. Kroos darf weiter in seine Komfortzone abkippen. Reus und Özil besetzen den Zwischenlinienraum. Werner und Brandt suchen die Tiefe.
http://lineupbuilder.com/?sk=gx6ry8

Eine andere (ähnlich ketzerische) Möglichkeit wäre es, Kroos nach rechts hinter Kimmich abkippen zu lassen (wo ja heute einige Probleme lagen). Hummels darf endlich links aus dem Halbraum aufbauen und Kimmich kann bedenkenlos den Flügel hochmarschieren. Dadurch kann dann auch wieder Müller als nomineller RA ins Spiel kommen.
http://lineupbuilder.com/?sk=gx6rx1
Will man noch offensiver werden, könnte auch Brandt statt Kimmich den „RV“ geben und dieser statt Gündogan auf die Sechs rücken.
In Schlussphasen könnte man auch die Abwehr komplett auflösen und mit Kimmich und Kroos neben/vor einem Restverteidiger aufbauen lassen.
http://lineupbuilder.com/?sk=gx6rx3

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CHR4 19. Juni 2018 um 01:26

zu Vorschlag Nr.1: die Frage ist: bringt uns Gündogan als 6er vor der Abwehr die nötige Stabilität? mch nach innen ziehen, könnte funkzionieren, wurde aber wohl bisher viel zu wenig getestet und dann müßte für mich noch Boateng oder Ginter den ReAV geben

zu Vorschlag Nr. 2: Güdogän siehe oben, Kroos braucht meiner Meinung nach noch jemand hinter sich oder muss defenisv mehr zeigen

zu Nr. 3: noch offensiver? wirklich? – oder ist das wirklich nur die letzte Verzweiflungsoption für Rückstände kurz vor Schluss – das scheidet für mich komplett aös Startformation aus

aus allem zusammen: du meinst Gündogan für Khedira ist die Lösung? was meinst du zu den Optioenn Rudy, Goretzka oder einem zusätzlichen IV?

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csp 17. Juni 2018 um 22:07

Vorneweg erst einmal danke für diese schnelle Analyse.

„Stückwerk“ ist für mich der zentrale Begriff und der macht nicht gerade Mut.

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Spielkaiser 17. Juni 2018 um 21:38

Wir hätten mindestens einen Durchbruchsspieler von Beginn an gebraucht, als Mexiko auch Räume gab. Also Reus o. Brandt für Müller o. Draxler. Müller und Draxler sind zu „großräumig“ unterwegs und es fehlte ihnen (zumindest heute) das vertikale Moment im Spiel. Dafür hätte auch evtl. ein 4-3-3 besser gegen Mex gepasst – mit Khedira als Ankerspieler vor der Abwehr (heute war er weder offensiv, noch defensiv eine Hilfe – wurden einfach zugestellt und durch die schnellen Konter überspielt) und hohen Außen, Özil und Kroos als „8er“, die rochieren können und von Sami ständig abgesichert werden. Insgesamt war das Spiel viel zu statisch und leidenschaftlos gegen hungrige und mannorientierte Mexikaner. Überladungen fanden auch nur auf der rechten Seite statt, obwohl mit Plattenhardt ein offensivstarker LV bereit stand.

Gerade von den gestandenen Führungsspielern hätte ich mir nach dem 0:1 eine andere Körpersprache und Zweikampfführung gewünscht, teilweise wurde überhaupt kein Zugriff gefunden. Beispielsweise konnten die zentralen Spieler Mexikos vor Kontern den Ball annehmen, sich drehen und nach guten langen Bällen schauen, statt sie unter Druck spielen zu müssen. Das war zu wenig.

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McHanson 17. Juni 2018 um 22:06

Khedira als Ankersechser? Dein Ernst?

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Hadinger 17. Juni 2018 um 22:45

Also ein 4-3-3 täte ich auch spannend finden. Aber nicht mit Khedira. Da täte ich Rudy einsetzen. Daneben noch Kroos und Goretzka. Der hat ein gutes vertikales Spiel. Mit Rudy käme sicher eine bessere Absicherung ins Spiel.

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credi 18. Juni 2018 um 00:46

Kroos ist kein 6er, Khedira will oder kann es auch nicht machen, der rennt lieber in den gegnerischen Strafraum oder verstolpert Bälle bei Dribblings in drei Mann rein, die zu Gegentoren führen.
Rudy mit Kroos und Goretzka wäre die Lösung für viele Probleme. Das andere ist der Löw-Harakiri-Stil, wo beide Aussenverteidiger gleichzeitig Aussenstürmer sind. Diese Eselei ist dermassen offensichtlich, dass es weh tut. So werden wir uns lächerlich machen. Kimmich hat schon im Interview gesagt, dass er in der DFB-Mannschaft viel höher agiert als bei Bayern. Und wenn das der Harakiri-Trainer so anordnet, dann macht er das – ohne Absicherung. Löw wird sich entweder von der Mannschaft einnorden lassen oder es komplett vergeigen. Ich zweifle auch daran, dass die Mannschaft den Charakter dazu hat. Die Mannschaft kommuniziert ja nicht mal auf dem Platz. Die scheinen also auch noch nicht gut zueinander zu stehen. Sehe da schwarz.

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Jupp 18. Juni 2018 um 09:11

Du meinst, da täte Absicherung ins Spiel kommen? 😉

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CHR4 17. Juni 2018 um 23:02

Fakt ist, wir brauchen einen defensivstarken 6er …
nominell gibt der Kader dafür Rudy her

wer andere sinnvolle Vorschäge hat: her damit!
(außer einen der 8er dafür abzustellen – was ja heute schonmal nicht geklappt hat – bliebe nur noch die zum jetzigen Zeitpunkt (nicht an sich) verrückte Idee Kimmich in die Mitte zu ziehen und für rechts hinten sich was anderes zu überlegen oder mit drei IV, einen davon die defensiven Löcher auf der 6 stopfen zu lassen)

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Daniel 18. Juni 2018 um 02:51

Nur dass Rudy leider nicht richtig defensivstark ist. Trotzdem ist er wohl die beste momentan verfügbare Option, weil er zumindest seine Position hält und nicht nach links (wie Kroos) oder nach vorne (wie Khedira) ausweicht. Weigl und Demme wären aber deutlich bessere Optionen.

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PG 18. Juni 2018 um 09:23

Wie wäre es mit Süle? Defensivstark? Auf jeden Fall. Stark mit Ball? Genauso gut.

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Vinnie 18. Juni 2018 um 22:40

…oder Hummels auf die 6 und Süle neben Boateng in die Innenverteidigung.

CHR4 19. Juni 2018 um 01:14

da Weigl und Demme nicht nominiert sind und auch nicht nachnominiert werden können ist leider keine Lösung, die uns gegen Schweden helfen kann 🙁
nach diesem Spiel mit dem riesigen Loch im 6er-Raum, ist mir mittlerweile schon fast egal, WER im nächsten Spiel diesen Raum besetzt, wichtig ist, dass er diesen auch besetzt hält und Einsatzbereitschaft zeigt (hätte nie gedacht, dass ich da sogar mal über nen Jeremies-Typ froh wäre …) 🙁

was haltet ihr von den anderen 8er (Gündogan, Goretzka) als 6er?

DZ 19. Juni 2018 um 14:10

Ich denke auch, dass ein defensiv denkender Sechser wichtig wäre. Rudy ist so einer, hat aber leider kein Weltklasseniveau. Gündogan oder Kimmich traue ich die Rolle auch zu, die sind aber auf anderen Positionen wertvoller. Angesichts dessen würde ich wohl Hummels auf die Sechserposition stellen, der hat das wenn ich mich richtig erinnere im Finale der U21-EM 2009 richtig gut gespielt und wäre da auch, wenn er mal rausrücken muss, schon näher dran am Gegenspieler. Und er könnte sich je nach Situation auch mal zurückfallen lassen, um eine echte 3er/5er-Kette herzustellen. Vom System her würde ich da ein Hybrid aus 4-3-3 und 3-4-3 vorschlagen, ungefähr so: http://lineupbuilder.com/?sk=gx74w

Taktik-Ignorant 20. Juni 2018 um 10:27

Berti Vogts sagte ja schon: „Rüdiger“ – der kann wenigstens auch mal Laufduelle gewinnen. Rudy hat die absichernde Funktion in der Nationalmannschaft auf der 6 durchaus gut gespielt, vor allem wegen seines intelligenten Stellungsspiels. Ich fand ihn sowohl im ConfedCup als auch in den Spielen danach durchaus ansprechend. Er ist wohl der Bayern-Spieler, dem Heynckes am wenigsten gut getan hat, saß nur noch auf der Tribüne, und jetzt fehlen ihm vermutlich Form und Spielpraxis. Goretzka hat ebenfalls im letzten Halbjahr abgebaut und hat auch die Neigung, gerne box-to-box zu spielen (ist dabei torgefährlicher als Khedira), eine Fokussierung auf eine absichernde Rolle ist nicht unbedingt sein Ding. Weigl und Demme waren in der letzten Bundesliga-Saison zu unkonstant und sind daher folgerichtig nicht im Kader. Kimmich könnte diese Rolle spielen (war ja seine ursprüngliche Position), aber dann würde Löw gleich eine andere Baustelle aufmachen müssen und rechts hinten vielleicht Ginter einsetzen müssen, womit die rechte Seite fast ganz für das Offensivspiel ausfallen würde, wenigstens solange dort vorne Müller spielt, dessen Stärke ja gerade der flexible Umgang mit Positionen ist (wenn es nicht klappt, schreiben böse Zungen dann über ihn: er „irrlichterte“ über das Feld).

Daniel 20. Juni 2018 um 17:55

„Weigl und Demme waren in der letzten Bundesliga-Saison zu unkonstant und sind daher folgerichtig nicht im Kader.“
Inwiefern war denn die Saison von Weigl und vor allem Demme schwächer als die von Trapp, Hector, Rudy, Draxler und einigen anderen?

Alles in allem seh ich auf der Sechs keine wirklich gute Lösung im momentanen Kader. Kimmich wäre wohl die beste Option, würde aber eine Lücke rechts reißen. Rudy ist qualitativ ein deutlicher Abfall, Gündogan ist von den vielen Achtern im Team derjenige, dem ich die Sechs noch am ehesten zutrauen würde. Süle und Rüdiger wären beide wohl maximal Notlösungen und am Ball ein krasser Rückschritt. Zumal beide die Position meines Wissens nach noch nie in einem ernsthaften Spiel gespielt haben (Süle mal in der Endphase der Saison unter Heynckes, als Bayern schon Meister war).
Am ehesten würde ich momentan dazu tendieren, Kimmich auf die Sechs zu stellen und Rüdiger als RV einzusetzen. Das hätte wohl zwei positive Effekte: Stärkung des Mittelfelds durch einen defensivstarken, aber dennoch passsicheren „Ankersechser“ und bessere Absicherung des offensiven Linksverteidigers durch eine asymmetrische Staffelung mit tiefem RV.

Taktik-Ignorant 21. Juni 2018 um 15:10

@Inwiefern war denn die Saison von Weigl und vor allem Demme schwächer als die von Trapp, Hector, Rudy, Draxler und einigen anderen?
Nun: Bei Trapp reden wir vom 3. Torwart, der in Konkurrenz zu Leno steht. Ich hätte einen Torwart mit einer zuletzt schwachen Länderspielleistung (Brasilien) und fast ausschließlichem Ersatzbankdasein bei PSG auch nicht mitgenommen. Hector ist nach (und vielleicht auch wegen) lange Zeit ordentlichen Leistungen in der NM im Kader geblieben (ähnlich Rudy), zumal es auf der LV-Position auch keine Alternativen gibt, die sich wirklich aufdrängen würden. Draxler hatte durchaus sporadische Einsätze und war auch nie wirklich schlecht, ist im aktuellen Kader wohl als Backup für Reus gedacht. Und jedenfalls auch nicht als 6er, von daher geht der Einwand ins Leere. Den Ausführungen zu Süle und Rüdiger als „Nothilfe-6er“ stimme ich voll zu, und auch der Idee mit Kimmich und der Besetzung der dann frei werdenden RV-Stelle mit Rüdiger (oder Ginter?).

FAB 18. Juni 2018 um 10:49

Fakt ist Löw hat diese WM ganz schlecht vorbereitet, z.B. hätte man im Vorfeld auch Goretzka auf der 6 ausprobieren können. Ich glaube das er das Potential dazu hätte, zumindest in einem 4-3-3:
Meine Topfelf für diese WM wäre:
ter Stegen – Kimmich, Boateng, Süle, Hector – Goretzka, Gündogan, Kroos – Brandt, Reus, Sane

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fs248 20. Juni 2018 um 11:31

Ein 4-3-3 mit Gündogan-Kroos-Goretzka (Rudy) scheint mir auch die nahe liegendste Lösung. Reus für Draxler. So könnte man variabel die Positionen wechseln in der Angriffsreihe sowie im Mittelfeld. Müller würde ich rechts noch einmal eine Chance geben. Charakterlich schätze ich ihn ein, dass er auf sich selbst so wütend ist, dass er eine Reaktion zeigen möchte. Ich war einfach überrascht, dass er und Kimmich sich dermassen schlecht abgesprochen haben, obwohl sie schon häufig im Verein/in der Nationalmannschaft zusammengespielt haben.

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Magellan 20. Juni 2018 um 12:54

Ich denke Gündogan in einer defensiven 6er Rolle für Khedira wäre zumindest eine schnell umsetzbare Option und würde mehrere Vorteile bieten.
1. Gündogan spielt die Rolle auch bei City wenn Fernandinho nicht spielt. Im Gegensatz zu Kroos also durchaus eine gewohnte Situation.
2. Er hat die spielerischen Fähigkeiten um den Spielaufbau zu übernehmen wenn Kroos konsequent gedeckt wird, beide ausschalten wird kaum möglich sein ohne wo anders zu große Löcher anzubieten.
3. Er irrt nicht ständig zwanghaft am gegnerischen 16er umher.

Alternativ könnte man natürlich Rudy nehmen der bei Bayern ja die Martinez Alternative war, der hat aber einfach nicht ganz die Klasse von Gündogan.
Goretzka selbst ist auch eher B2B Spieler wie es Khedira sein möchte, beim Condef Cup hat er auch Rudy als defensiven Part neben sich gehabt.

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FAB 18. Juni 2018 um 09:57

… ich dachte man hat bereits 2013 herausgefunden, dass Kroos und Khedira keine optimale Doppelsechs bilden. Der Adventskalender von 2013 zu Sami Khedira beschreibt das ausführlich.
Löw hat vermutlich auch deshalb zur WM 2014 auf Peps Idee Lahm auf die 6 zu stellen zurückgegriffen.

Im Nachinein etwas lustig sind auch Löws Aussagen nach der WM 2014 in Zukunft sich taktisch weiterentwickeln zu wollen und dazu auf Chile und Italien zu schauen. Tatsächlich gab es bis zur EM 2016 einige interessante Experimente. Seit Längerem sieht man aber nichts mehr davon … wenn man vielleicht von Confed Cup mal absieht, bei dem Löw ein paar Defensivvarianten ausprobiert hat, die aber für eine A Elf in dieser Form nicht passen würden …

Gegen Mexiko ein 4-2-3-1 mit Kroos und Khedira als Doppelsechs. Ernsthaft !!!
Alle Erfahrungen die Löw in den vergangenen Jahren gemacht hat, werden einfach ignoriert.
… ein 4-3-3 ist stabiler, Kroos und Khedira passen auf der Doppelsechs nicht zusammen, Khedira deckt die rechte Außenbahn sowieso nie ab (HF 2012 Italien!) …
Im Grunde baut Löw einzig und allein auf die individuelle Stärke seiner Weltmeister, im Prinzip ohne großartige Taktik, ohne Matchplan … man fühlt sich zurückversetzt in die 90er Jahre, Hilfe!
Der Unterschied zu damals, ich glaube eher nicht, dass ein Spieler Löw den Mittelfinger nach einer Auswechselung zeigen würde.
Die Parallele zu 1994 besteht diesmal aber darin, dass die Mannschaft viel zu sehr mit sich selbst beschäftigt ist. Nach dem Interview von Hummels muss man auch davon ausgehen, dass die Stimmung nicht wirklich gut ist, auch wenn Löw selbst noch im Schönredemodus ist …

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blub 17. Juni 2018 um 20:25

So ein spieler den man auf links isolieren und in 1gg1 Duelle schicken kann, das wärs doch.
Und dafür ein tiefer eingerückter linksverteidiger wäre super für die konterabsicherung.
Aber was tipp ich mir die Finger wund.

Das war diesmal eines der wenigen Spiele in dem die Mannschaft die einen nominell defensiven 6er auswechselt und einen OM bringt mehr Spielkontrolle erlangt.

Ich fand die Halbfeldwechsel auch aus gründen der Konterabsicherung schlecht, nicht nur das das Personal auf der linken Flanke dazu nicht gepasst hat.
Wenn man das halb rechts versucht durchzudrücken hat man wenigstens über/glechzahl in Ballnähe und kann Gegenpressen.

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