TEs Bundesliga-Check: Gimme five!

Die Fünferkette ist wieder da und ergänzt sich bestens mit einem anderen taktischen Trend der Liga. Plus: Was Tuchels Dortmunder mit dem Avengers gemeinsam haben und was die Bayern und den BVB vom Rest der Liga unterscheidet.

Spielverlagerung-Autor TE sucht sich nach jedem Bundesliga-Spieltag drei Aspekte raus, die er kurz und knackig analysiert. TEs Bundesliga-Check ist eine Spielwiese für taktische Beobachtungen, die in den “langen” Spielanalysen keinen Platz finden. Der Analysehappen für Zwischendurch.

Fünferkette plus Mannorientierung = Bundesliga-Trend

Die Fünferkette fristete in den vergangenen Jahren ein wechselhaftes Dasein in der Bundesliga. In der Hinrunde spielte praktisch kein Team mit einer Fünferkette (zählen wir die Bayern mit ihrer Dreierkette hier einmal heraus). Am Wochenende traten gleich ein halbes Dutzend Teams mit solch einer taktischen Variante.

Auffällig ist, dass der Trend zur Fünferkette auffallend gut zum Trend hin zur Mannorientierung passt. Teams, die mit Fünferkette spielen, nutzen diese oft, um in der Abwehrkette mannorientiert spielen zu können. Die Idee: Wenn ein Verteidiger die Abwehrkette verlässt, um einen Gegner mannorientiert zu verfolgen, bietet eine Fünferkette mehr Schutz als eine Viererkette. Es verbleiben schließlich immer noch vier Spieler in der Abwehr, bei einer Viererkette bleiben beim Herausrücken hingegen nur drei Verteidiger übrig. Der BVB machte im Spiel gegen Bayern München vor, wie so etwas idealerweise zu funktionieren hat.

Welches Kalkül dahintersteckt, sah man wohl am besten bei der Partie Gladbach gegen Schalke. Schalke-Coach Andre Breitenreiter stellte auf eine Fünferkette um. Im Zentrum sollten die Verteidiger immer wieder die Kette verlassen, um Gladbachs Stürmer zu stellen. Diese lassen sich oft zurückfallen und bieten sich im Raum zwischen den Linie an. Das Herausrücken der Verteidiger sollte dieses Gladbacher Mittel bekämpfen.

Dumm nur, dass Schalkes Abwehr nicht auf das Herausrücken reagierte. Das ist das A und O bei solch mannorientierten Varianten. Wenn ein Spieler die Kette verlässt, müssen seine beiden Nebenmänner sofort einrücken. Dreiecksbildung nennt sich dies in der Fachsprache – die Nebenmänner bilden mit dem herausrückenden Spieler ein Dreieck. Wird dieses Dreieck zu groß, bietet sich für den Gegner eine Schnittstelle.

Neustädter rückt heraus, Kolasinac jedoch nicht ein. In dieser Szene gelang es Gladbach noch nicht, auf das unpassende Herausrücken der Schalker zu reagieren. Später aber nutzten sie immer wieder die Lücke zwischen Kolasinac und dem herausstoßenden Neustädter.

Neustädter rückt heraus, Kolasinac jedoch nicht ein. In dieser Szene gelang es Gladbach noch nicht, auf das unpassende Herausrücken der Schalker zu reagieren. Später aber nutzten sie immer wieder die Lücke zwischen Kolasinac und dem herausstoßenden Neustädter.

Schalke bekam dieses Problem nicht wirklich in den Griff und stellte zur Halbzeit um. Der FC Augsburg zeigte gegen Borussia Dortmund, wie man es besser machte. Auch sie spielten mit einer Fünferkette mit mannorientiertem Herausrücken. Meist erfolgte dieses Herausrücken auf dem Flügel. Die Außenverteidiger nahmen Dortmunds aufrückende Außenverteidiger auf. Ab und an wurde auch im Zentrum rausgerückt – inklusive guter Reaktion der Nebenmänner.

Ein Augsburger Verteidiger rückt heraus, um den ballführenden Dortmunder zu stören. Hong rückt sofort ein. Auch Baier reagiert darauf, besetzt gedankenschnell die frei gewordene Verteidiger-Position.

Ein Augsburger Verteidiger rückt heraus, um den ballführenden Dortmunder zu stören. Hong rückt sofort ein. Auch Baier reagiert darauf, besetzt gedankenschnell die frei gewordene Verteidiger-Position.

Thomas Tuchel und seine Avengers

Dortmund gegen Augsburg in Halbzeit 1...

Dortmund gegen Augsburg in Halbzeit 1…

Wo wir gerade schon beim Thema BVB sind: Thomas Tuchel ist immer für eine Überraschung gut. In der Hinrunde hatte ich persönlich noch das Gefühl, Tuchel möchte seine Mannschaft langsam seine Philosophie beibringen. Es erinnert ein bisschen an Marvels Masterplan für ihre Superhelden-Filme: In Phase 1 wurden die Helden eingeführt und der Grundstein gelegt. Tuchel brachte seinen Spielern zunächst das Positionsspiel bei. Das 4-3-3-System wurde selten gewechselt. Auch große Anpassungen innerhalb einer Partie wagte Tuchel eher selten. Meist waren es nur kleine Korrekturen durch personelle Wechsel, die einen etwas veränderten Fokus mit sich brachten. Am Ende der Hinrunde erinnerte der BVB an den ersten Avengers-Film: Man musste genau, was man bekommt, aber das bekam man in Perfektion.

Mittlerweile ist der BVB in Phase 2 angekommen. Jetzt braucht es schon etwas Überraschendes, um den Zuschauer ins Kino zu locken. Tuchel schaltet jetzt taktisch einen Gang höher und probiert mehr mit seinen Spielern aus. Der BVB ist flexibler geworden, was die Formationen auf dem Platz angeht. Das zeigte sich beispielsweise gegen die Bayern, als Tuchel seine Fünferkette auspackte. Gerade im Aufbau wagt Tuchel mittlerweile mehr. Zuletzt sah man häufig eine 3-1-2-4-Formation, die leicht asymmetrisch war: Ein Außenverteidiger stieß weit nach vorne, der andere blieb als dritter Verteidiger in der Aufbau-Formation. So agierte man auch gegen Augsburg.

Nachdem Augsburg diese Formation matt legte mit dem eigenen 5-2-3, stellte Tuchel um. Es war, so zumindest mein Eindruck, die bisher radikalste Umstellung, die Tuchel innerhalb eines Spiels gewagt hat. Reus ging raus und für ihn kam Castro. Theoretisch übernahm Castro die Rolle auf rechts. Praktisch kippte er jedoch ständig in den rechten Halbraum oder auf die Rechtsverteidiger-Position ab.

Dortmund gegen Augsburg in Halbzeit 2.

Dortmund gegen Augsburg in Halbzeit 2.

Dadurch entstand im Spielaufbau eine verschobene Raute bei Dortmund. Weigl agierte auf der Sechs, Sahin halblinks, Castro halbrechts, davor Kagawa. Mkhitaryan wechselte auf die linke Seite, Stürmer Ramos orientierte sich etwas stärker nach rechts, um das Loch dort aufzufüllen.

Die Strategie dahinter schien zu sein, die linke Seite zu überladen. Mit Sahin, Hummels und Mkhitaryan war Dortmund hier nach der Pause spielerisch bestens gerüstet. Man wollte wohl das Herausrücken von Kohr bespielen, der auf dieser Seite als Sechser spielte. Von dort aus sollte der ballferne Ramos bedient werden, mit Flanken, mit Hereingaben, mit Flügelwechseln.

Dieses wilde Experiment brachte die Stärken der Spieler gut ein, erinnerte aber teilweise an Avengers 2: Es war viel Gutes dabei, manchmal jedoch auch des Guten zu viel. Ein oder zwei Handlungsstränge hätte man durchaus kürzen können. Kagawas Rolle war nicht optimal, auch Mkhitaryan war auf links nicht immer perfekt eingebunden, und das Verwaisen der rechten Seite bot Augsburg im Umschaltmoment etwas zu viel Raum.

Am Ende rettete die individuelle Klasse und das Zusammenspiel der Helden Avengers 2. Nicht anders lief es für Dortmund in Augsburg. Ramos zeigte hier seine Qualitäten als Zielspieler und Torjäger. Das ist die andere Seite des BVB, fernab aller taktischer Spielereien und Umstellungen: Sie haben nicht nur einen stark besetzten Kader, sondern auch viel Variabilität innerhalb dieses Kaders. Ramos ist ein anderer Stürmertyp als Aubameyang und kann auch mal solch eine Ablage nach einem Hummels-Pass spielen – und damit ein Spiel gegen einen taktisch perfekt eingestellten Gegner drehen. Oder anders formuliert: Wenn Iron-Man blass bleibt, muss halt Hawkeye für die emotionalen Momente sorgen.

Bei Marvel startet demnächst Phase 3 ihres Cinematic Universe. Mal schauen, wie Phase 3 bei Tuchel aussieht.

Der feine Unterschied

Abschließend noch eine interessante Zahl aus meinem Statistik-Fundus, die ein Problem der Bundesliga relativ plastisch veranschaulicht: Rechnet man Spiele von Bayern und Dortmund heraus, enden nur 25% der Bundesliga-Partien mit einem Sieg für die Mannschaft mit einem Ballbesitzplus. 31% enden Unentschieden, knapp 44% der Spiele gewinnt die Mannschaft, die weniger Ballbesitz hat.

Diese Statistik erklärt vor allem, warum hinter Dortmund und Bayern so eine riesige Lücke klafft. Die beiden Spitzenreiter haben praktisch immer mehr Ballbesitz als der Gegner – und gewinnen ihre Spiele. Teams wie Wolfsburg, Leverkusen und Schalke haben ebenfalls oft ein Ballbesitzplus. Manchmal ist das gewollt, manchmal auch erzwungen von einem Gegner, der dem Favoriten den Ball überlässt. Doch selbst Leverkusen, Wolfsburg und Schalke haben bei mehr Ballbesitz eine Erfolgsquote von unter 50%. Das sind die Punkte, die Bayern und Dortmund machen, die Verfolger aber nicht.

Jenes Team, das abseits von Bayern und Dortmund die beste Siegquote bei mehr Ballbesitz hat, befindet sich übrigens auf Platz 3: Hertha BSC. Die Berliner haben in dieser Saison noch kein einziges Spiel verloren, wenn sie mehr Ballbesitz als der Gegner hatten. Damit sind sie vor Schalke, Leverkusen, Wolfsburg & Co geklettert. Quod erat demonstrandum.

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Ausführliche Analysen des 25. Spieltags

Schalke – Gladbach
Wolfsburg – Darmstadt
Hertha – Ingolstadt
Frankfurt – Hannover

Karstenzio 23. März 2016 um 20:02

Also, ich fand Avengers 2 ja doof. Aber ich bin ja auch Schalker… 😉

Antworten

Karstenzio 23. März 2016 um 20:00

Also, ich fand Avengers 2 doof. Aber ich bin ja auch Schalker… 😉

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csp 22. März 2016 um 22:15

Hallo,
ist die 5er Kette nicht eine logische Entwicklung/Antwort wenn die andere Mannschaft auf Ballbesitz spielt und über sehr starke Spieler verfügt (ich denke da an BvB-Bayerb oder auch Bayern-Juve)?
Kommt Euch diese Art der Verteidigung auch sehr Handball-artig vor?

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Koom 23. März 2016 um 09:34

Verteidigung als auch Angriff – ja. Die Idee ist ja ähnlich. Gerade die Bayern schalten ja verhältnismässig langsam um und bauen ihre Angriffe über viele Pässe auf, um den Gegner dann am Strafraum zu belagern. Dortmund macht das (noch) nicht so exzessiv, da ist auch häufig viel Tempo im Umschaltspiel da. Und sie haben auch nicht ganz die Passspielqualität der Bayern.

Persönlich halte ich den derzeitigen Ansatz der Bayern für nicht weiter erfolgsversprechend. Die Gegner stellen sich doch sichtlich mehr darauf ein, haben bereits ein relativ wirksames defensives Mittel in eben jener Fünferkette gefunden und finden mittlerweile auch Ansätze, wie man offensiv den Bayern weh tun kann. Die Siege wurden zuletzt doch immer wieder knapp und sehr krampfig, mit relativ viel individuellen Leistungen errungen.

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luckyluke 23. März 2016 um 11:43

Ich finde eigentlich nicht, dass die Bayern prinzipiell langsam umschaltend. Ich denke eher, dass das Problem bei den Strategien der anderen Mannschaften zu suchen ist. Diese rücken gegen Bayern entweder niemals mit so vielen Spielern auf wie gegen andere Gegner, oder pressen sehr hoch (Bsp. Juve) und wenn sie das gut machen, sind sehr viele Spieler der Bayern hinten gebunden, um sich aus dem Pressing zu befreien; bei beiden Strategien des Gegners sind schnelle Umschaltaktionen wemig erfolgsversprechend.

Dass die Ergebnisse der Bayern oft glücklich und die Spiele eher „krampfig“ waren, würde ich allerdings unterschreiben. Meiner Meinung nach liegt das allerdings auch sehr am Personal, da wichtige Positionen wie die Außen mit neuen und jungen Spielern besetzt sind (Coman, Costa), die Guardiolas Philosophie noch nicht komplett umsetzen können und denen manchmal die Entscheidungsfindung etwas abgeht. Zusätzlich werden gerade auch die beiden kreativen und quirligen „8er“ (Thiago/Götze) von Guardiola nicht/wenig berücksichtigt/sind außer Form, was das ganze Spielsystem etwas zu lähmen scheint. Außerdem ist auch die Innenverteidigung stark geschwächt, was öfter dazu führt, dass offensive Ansätze der Gegner nicht unterbunden werden können. Ein IV Duo aus Boateng und Martinez, oder meinetwegen auch nur einer der beiden würde da einiges abfangen, bei aller Hochachtung vor Kimmichs Leistung ist er einfach auch körperlich des öfteren im Nachteil, gegen Juve wars Pogba und gegen Köln Modeste (dass ich die beiden in einer solchen Konstellation mal in ein Satz unterbringe :D).

Klar ists wie immer auch bisschen die Henne-Ei-Problematik…würden die Gegner überhaupt so tief stehen, wenn…, dann sind sie halt in der defensive von individuellen Leistungen abhängig usw.
Aber ich denke nicht, dass es sich bei der übergeordneten Strategie tatsächlich um eine Sackgasse handelt, sondern eher, dass grade ein paar kleinere Probleme zusammenkommen, die den Fluss etwas stören

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luckyluke 23. März 2016 um 11:45

Nicht um eine Sackgasse handelt natürlich 😀

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Koom 23. März 2016 um 11:53

Ich hab da auch schlichtweg zu wenig Fachkenntnis, um das wirklich beurteilen zu können. Aber von dem, was ich so sehe, suchen die Bayern nur sehr selten nach Ballgewinn das schnelle Spiel nach vorne, sondern spielen verhältnismässig gemächlich. Seltene Ausnahmen waren in der Hinrunde Costa, aber in der Rückrunde ist die Spielanlage sehr horizontal geworden. Ich glaube schon, dass das durchaus gewollt ist – Guardiola liebt Ordnung und Kontrolle.

Liegt IMO auch am (gewählten) Personal. Kombinative, strukturaufbauende Spieler wie Thiago und Götze sind weitgehend aussen vor. Auf dem Platz dominieren dribbelfokussierte Spieler und Langpaßspieler. Und dem Team wird generell eingebimst worden sein, die Bälle „sicher“ zu spielen und die Spielanlage nicht auf Gegenpressing basieren zu lassen (also kein Kampf um 2. Bälle).

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DonAndres 23. März 2016 um 13:39

Aber Bayerns Spielweise basiert doch sehr stark auf einem guten Gegenpressing? Gegen Juventus zum Beispiel fand ich die Bayern erst dann stark, als sie gegen Ende des Spiels viel besser ins Gegenpressing gekommen sind, wodurch sie den Gegner gut am eigenen Strafraum halten konnten. Das 2:2 war doch auch ein typisches Gegenpressingtor, wenn ich mich richtig erinnere.

Langsames Umschaltspiel ist gewollt, um die eigene Struktur zu wahren und besser ins Gegenpressing zu kommen (ohne zu beurteilen, wie langsam die Bayern wirklich umschalten – das ist nur der theoretische Gedanke dazu).

Abgesehen davon habe ich auch den Eindruck, dass Bayerns Spiel doch ziemlich auf individuelle Aktionen der Flügelspieler ausgerichtet ist. Auch das ist sicher so gewollt. Ich habe immer das Gefühl, dass das Positionsspiel in erster Linie dazu dient, den Ball unfallfrei zu den Flügelspielern zu bringen. Kombinationen auf engstem Raum, Doppelpässe etc. sieht man doch eher selten. Es ist eben eine speziell an den deutschen Fußball bzw. an den FC Bayern angepasste Version des Positionsspiels.

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drklenk 23. März 2016 um 15:35

Bei Rayo, Barca oder auch Neapel teilweise ist sehen die Durchbrüche dann auch etwas anders aus, sprich weniger auf Durchbrüche durch Dribblings der Flügelspieler fokussiert.

Bei Barca geht zwar auch viel über Messis und Neymars Dribblings, aber häufig rücken sie zum Beispiel auch ein und kombinieren auf engstem Raum mit Suárez, Iniesta, Rakitic.

Am schönsten und am „mannschaftlichsten“ finde ich es jedoch beim BVB unter Tuchel. Da sieht man wirklich sehr viele einstudierte Spielzüge und die Abhängigkeit von den Einzelspielern gegen tierstehende Gegner ist in meinen Augen am geringsten.

Koom 23. März 2016 um 16:07

Gegenpressing ja, aber nur zur Balleroberung, nicht zur Chancengenerierung. Nach dem Ballgewinn geht es sehr selten schnell nach vorne. Das meinte ich damit. Das Gegenpressing der Bayern ist definitiv sehr gut.

luckyluke 23. März 2016 um 16:48

Ja das will ich auch gar nicht „blind“ bestreiten, nur ums zu bestreiten. Ich meinte nur, dass viele Gegner gegen Bayern eben anders spielen und ein Unterzahlkonter 1 gegen 4 nicht erfolgsversprechend und der wahrscheinliche Ballverlust schmerzhafter, weil ungeordneter wäre…
Gegen den VfB in der Hinrunde z.B. haben die Bayern auch schnell gekontert und viele Tore nach Kontern geschossen, weil auf grund der (extremen) Taktik Zornigers einfach genug Platz da war, um schnelles Umschaltspiel erfolgsversprechender aufziehen war.
Und das selbe gilt, denke ich auch für die Frage, wozu das Gegenpressing genutzt wird. Wenn trotz eines gewonnenen Balls immer noch eine Fünferreihe vor dir steht ist der sichere Pass halt einfach sicherer (wer hätte es gedacht :D, aber ich denke du verstehst mich).

Ich will auch gar nicht jetzt die große Grundsatzdiskussion losbrechen, was zielführender ist und inwiefern Guardiolas Taktik an ihre Grenzen stößt, sondern aufzeigen, dass gerade auf Grund der Sonderstellung der Bayern bei ihnen die Gegnerstrategie auch eine entscheidende Rolle bei solchen Beobachtungen spielt

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drklenk 23. März 2016 um 21:23

Und gegen Juve sind wenn ich mich richtig erinnere auch zwei Tore oder so durch Gegenpressing gefallen.
Kommt halt immer auf die Situation an, und darauf, was der Trainer angeordnet hat, was nach Ballgewinn geschehen soll. Intelligente Spieler sind da sehr hilfreich weil sie häufiger erkennen, wann sich die Situation gut für einen schnellen Angriff eignet, und wann ein sicherer Aufbau besser wäre.


fluxkompensator 22. März 2016 um 13:06

das „nicht-abkippen“ eines der 6er scheint mir auch wieder im kommen zu sein.

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Koom 22. März 2016 um 12:45

Grundsätzlicher cooler Artikel, aber eine Frage hätte ich noch:

Wie verhält es sich mit dem Ballbesitz bis zum ersten Tor? Bayern und Dortmund dürfte relativ klar sein: Sie spielen immer auch auf Ballbesitz. Aber bei Hertha ist das ja schon weniger klar. Falls du da eine Statistik ermitteln könntest, fände ich das schon interessant. 🙂

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FAB 22. März 2016 um 13:30

Hertha ist ja nun alles andere als eine Ballbesitzmannschaft. Sie hatte glaube ich nur gegen die Ballbesitzvermeidungsmannschaften Darmstadt,Ingolstadt,Köln mehr Ballbesitz und diese wenigen Spiele haben sie halt gewonnen. daher die Statistik. Ich denke das Geheimnis von Hertha liegt darin, dass sie zwar einerseits den Ball nicht einfach nach vorne schlagen aber andererseits trotz ihres ruhigen Spielaufbaus durch sehr intelligente Bewegungen den Gegner keine Gegenpressing/Kontermöglichkeiten einräumen. Die perfekte Mischung aus Zielstrebigkeit aber dennoch abgesichertem Aufbauspiel ist hochinteressant und nutzt die Schwächen der typischen Bundesligamannschaft hervorragend aus. Der typische Bundesligist hat ja durchaus in der Lage in der ersten Welle ein sehr gutes Pressing zu spielen. Wenn dann aber diese Pressingwelle überspielt ist, was Hertha durch seine Ausweichbewegungen sehr gut schafft, dann stehen viele etwas löchrig da und brauchen Zeit sich wieder zu orientieren. In dieser Phase schaltet Hertha dann sehr schnell und hat mit Kalou, Ibisevic und auch Weiser und wer sonst noch in diesen Situationen reinsprintet sehr geeignete Spieler … Zusätzlich gibt es dann halt Spieler wie Darida oder Skelbred, teilweise auch Haraguchi die ständig auf der Suche nach taktischen Löchern sind und diese stopfen (interessanterweise oft halt auch antizyklisch), wodurch diese gute Kompaktheit entsteht.

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ES 23. März 2016 um 09:30

Ich finde, das beschreibt das Ballbesitzspiel von Hertha sehr gut. Es geht denen nicht darum wie Bayern und BVB (die es können) bzw Schalke und Wolfsburg (die es nicht können), den Gegner zusammen zu drücken und sich daraus Chancen zu erspielen (was wie wir wissen diese hohe Kunst beinhaltet, sich gegen Konter durch sehr gutes Gegenpressing abzusichern), sondern sie benutzen das Spiel mit dem Ball, um sich zunächst dem gegnerischen Pressing zu entziehen. Das hat Priorität. Daher erst einmal viel hinten herum und tiefe Zirkulation. Dann wird darauf gewartet, dass der Gegner beim Versuch, doch noch Zugriff zu bekommen, seine Formation schwächt und bei Ballverlust suboptimal reagiert. Die Tore werden dann nach Balleroberung in der Gegenbewegung erzielt.

Wenn die Hertha einmal führt, zieht sie sich nicht zurück wie etwa Schalke, sondern lässt den Ball genau so weiter zirkulieren. Der Gegner muss noch mehr seine Formation öffnen, um den Ball zu sehen, und dann wird es noch leichter zu Toren zu kommen.

Das sieht für mich sehr italienisch aus: hohe Passsicherheit, stark in der Formation und den Abständen, geringes Risiko, überlegt im Ausspielen der Chancen.

Antworten

Koom 23. März 2016 um 09:39

Das Ballbesitzspiel der Hertha ist also weniger dogmatisch als das von FCB und BVB, sondern eigentlich so, wie „man“ es vor 4-5 Jahren vermutlich in der Bundesliga regelmässiger gesehen hat (um ein paar weitere Mittel natürlich verbessert).

Ich finde den Ansatz auch eigentlich sehr gut. Ballbesitz, der durchaus auch zum Erzielen von Chancen gesucht wird, aber deutlich weniger hochstehend als der des FCB. Dadurch generiert man immer mal wieder auch Umschaltmomente für beide Teams, sichert das aber selbst gut ab und hat mit eigenen schnellen Angreifern auch gute Karten. Hat natürlich immer ein kleines Risiko drin, dass man bei Ballverlust ausgekontert wird, aber bislang hat die Hertha das gut im Griff – und das bei einer Liga voller Umschaltteams.

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Bernhard 22. März 2016 um 08:32

Du bist ernsthaft der Meinung, der erste Teil des Avengers Franchises sei perfekt?

Antworten

Koom 22. März 2016 um 09:40

In Anbetracht der Aufgabe würde ich schon sagen, dass Phase 1 sehr gelungen war. Also alle Einzelfilme, sowie eben der erste Avengers-Film waren sehr gut. Gehts besser? Klar, immer. Aber wie gesagt: Anbetracht der Aufgabe, einen Weltkriegshelden neben einem nordischen Donnergott, einem Technokraten und einem Höhlenmenschenmonster zu stellen und dazwischen noch eine russische Agentin und nen Bogenschützen – das ist nicht einfach. Und im Film hatten alle ihre geilen Momente.

Das die Marvelfilme immer ein bisserl den Effekt von chinesischem Essen haben (ne Stunde später hat man wieder Hunger), ist halt deren Eigenart und generell bei vielen Blockbustern so.

Antworten

Bernhard 22. März 2016 um 12:07

Als Comicverfilmungen und Actionfilme sind die Marvel-Filme zweifelsohne gut gelungen und erfolgreich.
Mir ging es gar nicht um das Streben nach (filmästhetischer) Perfektion. Ich bin bloß der Meinung, dass die Charaktere relativ flach und oberflächlich sind. Wenn ich Nolans Batman-Trilogie zum Vergleich hinzuziehe ist der Unterschied bzgl. der Charakterdarstellungen schon eklatant.
PS bei dir fehlt was. Korrekt müsste es „…eine extrem scharfe russische Agentin…“ heißen. 😉

Antworten

TobiT 22. März 2016 um 12:29

Es ist ja auch wesentlich leichter einen Helden und einen Schurken mit Tiefe pro Film darzustellen. Wenn du aber 7 Helden Plus Schurken hast, wird der Film entweder sehr lang oder halt flacher. Außerdem kann man schwerlich eine Trilogie mit einem Film vergleichen, auch wenn die Helden großteils schon eigene Filme hatten.
Ist halt ein wenig wie bei Tuchels Dortmund stand jetzt gegenüber z.B. Peps Barca. Der Rückblick auf abgeschlossenes im Vergleich mit laufenden Geschichten ist nie wirklich passend oder gerecht.

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Bernhard 22. März 2016 um 12:37

Ja, stimmt. Aber ich kann beispielsweise die Schurken miteinander vergleichen. Da finde ich sind der Joker, Bane oder aber auch Ra’s al Ghul oder Scarecrow wesentlich besser ausgearbeitet als Ultron oder Loki. Selbiges empfinde ich bei den einzelnen Filmen von Marvel. Iron Man fokussiert sich – no na – sehr auf Tony Stark. Aber in den beiden ersten Teilen sind die Gegner nicht wirklich tiefgründig beleuchtet worden. Beim dritten Teil bin ich unschlüssig, da ja der Bösewicht erst zum Schluss wirklich bekannt wird.
Besser sind hier meiner Meinung nach die Spiderman-Filme mit Tobey Maguire, vor allem der erste Teil der Trilogie, mit einem ziemlich guten Willem Dafoe als grünem Goblin.

Antworten

Koom 22. März 2016 um 14:31

ein Problem ist auch, dass die Kinofilme fast ausschließlich (Antman ausgenommen) nur mit Leuten zu tun haben, zu denen man eigentlich keinen Bezug hat. Tony Stark ist ein hochintelligenter, exzentrischer Milliardär, Cap ist ein Militärmann von 1940, Thor ein ausserirdischer Gott etc. Und deren Probleme sind auch durch die Bank einfach over-the-top. Invasionen, Götter, allmächtige Roboter und KIs, demnächst ein Astroschurke. Im Grunde hat man im Rahmen eines Kinofilms nicht viel mehr Möglichkeit, die Charaktere wachsen zu lassen. Wie gesagt: Die Streetlevel-Helden (der Netflix-Serien) sind da besser. Da sind auch die Schurken komplexer und interessanter, aber auch die Helden haben mehr Tiefe. Die versteht man auch wesentlich mehr.

Im übrigen haben die Marvel-Comics auch erst wieder Erfolg, seit Bendis damals die „kosmischen“ Avengers aufgelöst und durch eine sehr bodenständige Truppe mit Cap, Wolverine, Ironman, Spiderman und Luke Cage neu zusammengesetzt hat und die Probleme auch irdischer wurden: Misstrauen gegen Shield, Kriminalität durch die Hand, etc. Es verankerte sich mehr in der realen Welt, anstatt dauernd auf diesem Planeten oder jener Dimension zu sein und dauernd die ganze Welt zu retten.

Koom 22. März 2016 um 12:42

Ich verstehe was du meinst. Gerade in der Kino-Marvel-Welt sind die Charaktere verhältnismässig einfach gestrickt. Vielleicht mit Abstrichen von Iron Man, aber der hat auch den „Vorteil“, dass er auch nur Mensch ist.

Aber: Nolans Batmantrilogie ist cool. Der 3. Teil altert aber sehr schlecht wegen diverser Logikfehler (und Schwachsinnigkeiten). Und Bales Batman wird schon sehr zu einer Persiflage auf sich selbst. Schau dir den Film noch mal an und achte nur mal auf seine Szenen im Kostüm. Das ist schwülstig und tut echt schon weh – vielleicht auch gewollt, trotzdem ein bisserl too much. 😉

In den Serien (Daredevil, Jessica Jones, auch Agents of Shield) gelingt die Charakterisierung und Charakterentwicklung der Personen ziemlich gut. Ist wohl eher eine Frage des Mediums. Und wieder zurück zu meinem Ausgangsargument: Anbetracht der Aufgabe mit den seltsamen Charakteren und natürlich auch der Erfolgsdruck ist die Aufgabe eigentlich für alle Fans recht gut gelungen.

Um zum Fußball zurückzukommen: Peps Bayern im 3. Jahr erinnern mich sehr an den 3. Nolan-Batman. Irgendwie gelungen, aber die ersten beiden Teile waren besser. 😉

Antworten

Bernhard 23. März 2016 um 18:11

Bezieht sich auf deinen späteren Beitrag (22.3.2016 14:31).
1) Stimme ich dir bei den deinerseits genannten Beispielen zu. Ihr alter Ego als Held hat Probleme, die kein normal Sterblicher hat. Aber ihre zivilen Identitäten haben sehr wohl irdische Probleme: Stark wurde zunächst stark (hehe, Wortwitz) für seine Waffenverkäufe kritisiert. Nach seiner Wandlung zum Philanthropen befasst er sich mit solchen Problemen, die auch unsere Forscher bewältigen müssen, beispielsweise nachhaltige Energie und/oder Energie für alle. Deswegen würde ich deine These präziser formulieren: als Helden bieten ihre Probleme, no na ned, kaum Identifikationspotenzial. Zumal sie Fähigkeiten haben, die kein Mensch hat. Faktum est.
Abseits ihres Heldenlebens aber, kämpfen sie mit den denselben Banalitäten wie wir. Bruce Wayne versucht einen gewinnbringenden Konzern zu führen; Clark Kent geht einer Arbeit als Journalist nach; gleiches gilt für Peter Parker, der zudem noch studiert und sich selbst finanziell erhält (was meiner Meinung nach eine absurde und unrealistische Fantasie ist: Studium, Arbeit und Verbrechensbekämpfung packt einfach kein Mensch alleine) etc.

„Im Grunde hat man im Rahmen eines Kinofilms nicht viel mehr Möglichkeit, die Charaktere wachsen zu lassen. “
Dem muss ich ganz eindeutig widersprechen. Selbst Filme, die nicht länger als 100min sind, bieten Regisseuren und auch Schauspielern einem Charakter große Tiefe zu geben und ihn entsprechend zu entwickeln. Als Beispiele nenne ich Black Swan, M – Eine Stadt sucht einen Mörder, Black Legion, Tödliche Versprechen, Sanjuro, Yojimbo…
Ja, bei einer Serie hast du durch die Kontinuität eine leichtere und logischerweise bessere Möglichkeit einen Charakter zu entwickeln und mehr ins Detail zu gehen als bei einem Spielfilm. Aber eine oberflächliche Charakterdarstellung nur auf das Format zu reduzieren ist falsch.

Antworten

Koom 23. März 2016 um 23:27

Die meisten Filme davon beschäftigen sich mit einem Charakter. Aber der Superheld hat auch immer mindestens seinen Superschurken (manchmal mehrere) pro Film. Ergo bleibt immer einer auf der Charakterentwicklungsstrecke.


FAB 22. März 2016 um 08:20

„knapp 44% der Spiele gewinnt die Mannschaft, die weniger Ballbesitz hat.“
Das wurde weiter oben erklärt:
„Am Ende rettete die individuelle Klasse und das Zusammenspiel der Helden“
Wenn man Schalke – Gladbach schaut, wird das ganz offensichtlich. Gladbach hat taktisch hervorragendes Ballbesitzspiel gezeigt, aber dennoch verloren. Es war immer tragisch zu beobachten wie viele Bälle z.B. Hazard in guten Positionen versprungen sind und wie der hohe Aufwand immer wieder aufs neue verpufft ist …
These: Wer mit Ballbesitz konstant erfolgreich sein will, muss auch über gute, bzw. bessere Individualisten verfügen.

Antworten

DonAndres 22. März 2016 um 13:49

Ich habe das Spiel nicht gesehen, aber ich verstehe nicht ganz, warum eine Mannschaft, die sehr stark auf die Umschaltmomente setzt, nicht ähnliche Probleme haben sollte. Wäre Hazard beim Kontern nicht auch der Ball versprungen?

Mein Eindruck ist eher, dass eine vergleichsweise chaotische Spielweise (eben mit starkem Fokus auf die Umschaltmomente) technische Probleme der Spieler noch stärker zum Vorschein kommen lässt, da die Spieler mehr unter Druck stehen, perfekte Entscheidungen zu treffen – denn sonst ist der Gegner wieder sortiert und die Möglichkeit zum Umschalten vorbei.

Es sei denn, man hat einen Spieler wie Ronaldo in den eigenen Reihen, der plötzlich vom gar nicht so guten Spieler zum Halbgott mutiert, wenn es eine Umschaltsituation gibt.

Antworten

Koom 22. März 2016 um 14:24

Umschaltspiel ist kalkuliertes russisches Roulette. Du sorgst für Hektik und Chaos sowohl bei dir als auch beim Gegner. Patzt der Gegner, fällt ein Tor. Patzt der Angreifer – passiert nicht zwingend erst mal was. Ergo schon recht erfolgsversprechend.

Antworten

FAB 22. März 2016 um 16:56

Naja also ich würde eher sagen der technische Anspruch steigt mit der Anzahl der Pässe. Beim Umschaltspiel geht es ja eher um Geschwindigkeit als um Technik. Klar muss auch beim Konter ein Ball gut angenommen und irgendwie in der Kiste versenkt werden, aber es gibt dafür halt auch mehr Platz. Dagegen ist die Suche nach einem Torabschluss bei Ballbesitz Millimeterarbeit und technisch deutlich anspruchvoller.

Antworten

DonAndres 22. März 2016 um 22:12

Okay, das stimmt, es ist sicherlich schwieriger den Ball in engen Räumen anzunehmen als wenn man ein paar Meter Platz hat. Aber ich bleibe dabei, dass ein chaotischer Spielrhythmus die Technik der Spieler besonders fordert. Es ist nicht so einfach, ständig im allerhöchsten Tempo reagieren zu müssen. Klar, wenn die Taktik gut umgesetzt ist, dann fällt es nicht ins Gewicht, wenn man den Ball neunmal verstolpert, denn beim zehnten Mal ist er eben drin.

Das ist sicher auch das Kalkül dabei: Man bekommt Chancen von einer bestimmten Qualität, die man aus dem normalen Aufbauspiel heraus eher nicht bekommen hätte. Was dann daraus gemacht wird, ist die andere Frage. Ich stimme Koom in dem Punkt komplett zu. Jedoch gibt es leider immer wieder Mannschaften, die sich durch zu extrem fokussiertes Umschaltspiel ihre eigene Struktur kaputtmachen, wodurch es dann Gegentore regnet.

Antworten

bakeacakeorsomething 21. März 2016 um 21:54

Unglaublich guter Vergleich mit Marvel!
Das Dortmund-Spiel wurde übrigens auf spielverlagerung.com analysiert.. 🙂

Antworten

Schorsch 21. März 2016 um 20:44

Eine Frage zum ‚feinen Unterschied‘:

Wieviel Tore sind bei den Siegen der Bayern, des BVB und der Hertha aus Ballbesitz-/Kombinationsphasen heraus und wieviel aus Kontersituationen heraus entstanden? Könnte es das Phänomen geben, dass ein Team zwar prinzipiell (oder besser gesagt fast immer) über mehr Ballbesitzanteil als der jeweilige Gegner verfügt, seine Tore aber mehrheitlich aus Kontersituationen heraus erzielt? Die Daten gibt es sicherlich irgendwo, aber ich bin da momentan nicht so recherchierfreudig… 😉

Antworten

idioteque 21. März 2016 um 22:15

Es gibt eine Kontertorstatistik (ich finde sie leider gerade auch nicht), das Problem ist da vermutlich, dass nicht jede Umschaltsituation als Konter registriert wird,. Aber ich weiß natürlich worauf du hinauswillst. Schalke ist sowohl bei der Ballbesitz- als auch bei der Kontertor-Statistik ziemlich weit vorne. Was noch ein Indiz dafür ist, dass sie kein schlüssiges Ballbesitzkonzept haben.

Antworten

Schorsch 22. März 2016 um 18:10

Ja, das ist mMn in der Tat ein Abgrenzungsproblem. Was ist ein ‚klassischer‘ Konter, was ist eine ’schnelle offensive Umschaltsituation‘ z.B. nach Balleroberung? Mitunter dürften da die Grenzen fließend sein.

Hertha hatte im Spiel gegen den FCI mehr Ballbesitz, versuchte sein Spiel des ruhigen Spielaufbaus von hinten heraus durchzuziehen. Der FCI versuchte dies zu stören. Die Tore für die Hertha sind allerdings nach Balleroberungen im Mittelfeld gefallen, als die Spieler des FCI in der Vorwärtsbewegung waren und Hertha durch ihr typisches geschicktes und schnelles Spiel in solchen Situationen ausnutzte. Waren dies nun ’schnelle Umschaltsituationen‘ oder ‚Konter‘? Müßig darüber lang zu diskutieren und ob diese Tore in besagte Statistik einfließen oder nicht. Denn auf jeden Fall waren es keine Tore, die aus dem eigenen Spiel- und Kombinationsfluss heraus erzielt wurden.

Zu Schalke: Etwas ketzerisch könnte man die Frage stellen, welches Konzept überhaupt verfolgt wird… 😉 Ist aber nicht bös gemeint.

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idioteque 22. März 2016 um 19:26

Bei Schalke frag ich mich das mit dem Konzept auch schon länger, aber zumindest kontern können sie ja anscheinend. Breitenreiter scheint ja sogar irgendwo hinzuwollen (zumindest habe ich den Eindruck), dass Problem ist meiner Meinung nach, dass er die Sachen in unglaublich geringem Tempo eintrainieren lässt. Dass er z.B. fast ein halbes Jahr gebraucht hat, um einer der spielstärksten Defensiven (wenn man die Sechser mitzählt) ein taugliches Aufbauspiel beizubringen (das man dann gegen BMG nicht mal gesehen hat), treibt mich als Symphatisant ziemlich in den Wahnsinn, wenn ich dann daran denke, wie lange es wohl noch dauert, bis das Offensivkonzept über „die da vorne sind so gut, die werden es schon reißen“ hinausgeht. Er trainiert die Mannschaft gefühlt, als ob es eine U15 wäre. Überspitzt stimmt das auch (der älteste Mittelfeldspieler in der Startelf gg BMG war Schöpf, der letzten Monat 22 geworden ist), aber wenn ich sehe, dass Tuchel kein halbes Jahr gebraucht hat, um dem BVB Positionsspiel beizubringen, finde ich das schon ziemlich schwach.

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Schorsch 22. März 2016 um 22:48

Man kann über die Trainerqualitäten Breitenreiters sicherlich streiten; ich erlaube mir da mangels detaillierter Kenntnisse kein Urteil. In Havelse und in Paderborn hat er in relativ kurzer Zeit mittels einfacher Konzepte Erfolg gehabt. Auf Schalke ist immer alles irgendwie anders, das muss man auch sehen. Dort in Ruhe zu arbeiten ist schlicht unmöglich, die Anspruchshaltung und Ungeduld ist sehr ausgeprägt.

Breitenreiter mit Tuchel zu vergleichen ist vielleicht doch ein wenig unpassend. Beide trennt so einiges, u.a. die prinzipielle Vorstellung von Fußball. Außerdem hat Tuchel über Jahre hinweg in Mainz Gelegenheit gehabt, auch sich selbst weiterzuentwickeln und Erfahrung als Trainer in einem ambitionierteren Club zu erlangen. Das konnte Breitenreiter bislang nicht. Schalke ist ein anderes Kaliber als Paderborn.

Man darf auch nicht außer acht lassen, dass Tuchel auf einer ganz anderen Basis aufbauen konnte als Breitenrteiter auf Schalke – trotz der letzten Saison. aber während es beim BVB in der zweiten Saisonhälfte aufwärts ging, ging es bei Schalke bergab. Der Kader des BVB weist einfach mehr Spieler auf, die für tuchelschen Fußball geeignet sind.

Wenn es stimmen sollte, eas so ‚rund um den Schalker Markt‘ so kolportiert wird, dann ist Heidel nicht sehr überzeugt von Breitenreiter. Vielleicht sieht man ja nächste Saison einen anderen Coach die Königsblauen trainieren. Vielleicht sogar Favre.

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idioteque 22. März 2016 um 23:35

Ich weiß schon, dass alle Vergleiche mit Tuchel nicht ganz passend sind. Mir ging es mehr darum, wie riesig der Unterschied in der Entwicklung ist. Ich hätte alternativ auch Dardai nennen können, da ist der Zustand der Mannschaft vor der Saison in etwa vergleichbar, abgesehen von der vorhandenen individuellen Qualität.
Aber ich habe auch den Eindruck, dass er noch zu sehr im „kleiner Club“-Denken drinsteckt, erstmal einfache Prinzipien zu etablieren, da langsam den einen oder anderen besonderen Kniff einzubauen, sich für starke Gegner auch mal was besonderes einfallen lassen. Das ist aus meiner Sicht für ein Team auf dem Niveau vom S04 eher unpassend, denn obwohl sich alle immer darüber beschweren, dass die Ansprüche an die Mannschaft von außen sind, so ganz ohne Ambitionen geht es ja auch nicht. Vielleicht merkt Breitenreiter das ja auch selbst, das Spiel gegen Köln war zum Beispiel spielerisch ein klarer Schritt nach vorne, nur die defensiven Abläufe haben da nicht gestimmt.
Sonst kann es ja sein, dass ihm in der Hinsicht Heidel etwas Feuer unter dem Hintern macht. Ich kann mir nicht vorstellen, dass er als erste Amtshandlung den Trainer feuert, es sei denn, Schalke sollte zum Ende noch richtig einbrechen.

DonAndres 23. März 2016 um 09:13

Mein Eindruck ist, dass die Erwartungshaltung auf Schalke nicht per se zu hoch ist, aber häufig schwankt. Vom genannten „kleinen Club-Denken“ zu „nur das Beste ist gut genug“ und wieder zurück. Wobei das in den letzten Jahren gar nicht mehr so extrem war, die Trainerwechsel passierten ja alle nach dem selben Muster: Wenn die CL in Gefahr ist, wird der Trainer entlassen.

Ob das dieses Jahr genau so gilt? Kann ich mir kaum vorstellen. Aber möglich wäre es schon.

idioteque 23. März 2016 um 16:09

Ein Problem bei der Erwartungshaltung ist auch, dass Schalke in den letzten 6 oder 7 Jahren meistens dritter oder vierter geworden, aber dabei gefühlt nie konstant gut gespielt hat. Die meisten Fans wünschen sich glaub ich nur eine Saison ohne besondere Vorkommnisse, in der die Mannschaft ansehnlich spielt, sich vom FCB nicht abschlachten lässt und gegen den BVB zwei gute Spiele macht (auch wenn das ja anscheinend bei Schalke absolut unrealistisch ist). Ob es dann am Ende Platz 3 oder 7 wird, ist den meisten erstmal egal. Während in den letzten Jahren die Mannschaft gefühlt fast immer nur halbgar gespielt hat, eine mindestens 2 Monate lange schwere Krise hatte, und am Ende hat man sich immer gefragt, wie die es dann doch noch in die CL geschafft haben.

Koom 23. März 2016 um 16:14

Die Trainer mal aussen vor gelassen: Schalkes Kader ist schon sehr lecker. Zwar insgesamt sehr jung, aber eigentlich durchwegs hochinteressant besetzt. Würde da nicht sicher sagen wollen/können, ob der BVB oder Schalke Anfang dieser Saison den besseren Kader hatte.

Und zu Tuchel: Mainz ist ein perfekter Trainerausbildungsplatz – sofern der Trainer Konzepte und Ideen hat, die vielversprechend sind. Es gibt in Mainz keinen wirklich Druck. Klassenerhalt ist jede Saison das Ziel, das Potential ist nun aber seit Jahren definitiv höher, mittlerweile auch klar auf der Papierform. Man ist mal Aussenseiter, mal Favorit in einem Spiel, was die Aufgabe reizvoll macht und man auch viel dazulernen kann. Und man muss auch jedes Jahr seine wichtigsten Spieler abgeben und neue integrieren – kann nerven, ist aber eine wichtige Aufgabe.

Breitenreiter hingegen hat das Pech, im Zweitligaaufstiegs- und Erstligaabstiegszirkus zu sein. Viel Variationen hast du da nicht, im Grunde reitest du ein durchgegangenes Pferd und hoffst, dass es in die richtige Richtung galoppierst. Seine Aufgabe auf Schalke ist komplexer. Das beginnt schon damit dass das Selbstverständnis von Schalke ist, gegen fast jeden Gegner als Favorit ins Spiel zu gehen. Breitenreiters Umschaltfußball ist da nicht wirklich ideal.

Bin auch in diesem Punkt mal gespannt, wie Christian Heidel wirken wird. Er selbst ist auch eher Umschaltfußball-Fan, aber ob das für Schalkes Ziele reicht? Letztlich eine Frage der Qualität von Trainer und Mannschaft. Per se ist Umschaltfußball ja nicht schlecht.


TobiT 21. März 2016 um 18:48

Wie seht ihr eigentlich Reus aktuell?
Er wirkt auf mich häufig wenig/schlecht eingebunden, fast immer als Abschlussspieler ohne „kreative“ Aufgaben. Gleichzeitig offenbart er häufig technische Schwächen, die mir früher nicht so aufgefallen sind, und ist nur selten in der Lage sich aus engeren Situationen zu befreien.
Ist es möglich, dass der Spielertyp Reus (schnell, Abschlussstark, unkonstantes Dribbling/Ballkontrolle) nicht richtig zu Tuchels Vorstellungen passt?

Zum Abschluss ein ganz ketzerischer Gedanke: Haltet ihr einen Reus-Wechsel 2016 oder 2017 für möglich?
Ich halte das ehrlich gesagt 2017 für sogar gut möglich.

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blub 21. März 2016 um 19:27

Ein paar spieler brauch man die die Abwehr tief halten und Reus tut genau das.
Er hatte ne Zeit lang ne schlechte Phase aber im moment gehts eigentlich wieder. Gegen Augsburg wurde er so ein bisschen opfer der taktischen Wechsel.

Zu den technischen Schwächen hab ich mich neulich an dieses schöne Zitat aus der SV-Spieleranalyse von 2012(!) erinnert:
„Diese geniale Qualität von ihm täuscht jedoch darüber hinweg, dass seine Ballbehandlung und besonders die Ballannahme sehr unkonstant ist. Zwar gibt es Momente, in denen er Pässe hervorragend abtötet und im Dribbling mit anspruchsvollen Ballbewegungen aufwartet, aber ebenso verspringen ihm immer wieder leichte Bälle und die Sauberkeit in den Aktionen geht verloren.“

Unkonstanter first touch. Treffer versenkt. Neu sind diese Dinge eigentlich nicht.

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TobiT 21. März 2016 um 19:50

Da hast du Recht, ist halt komisch, Reus nur an der letzten Linie spielen zu sehen 😉 .
Diese Schwäche im first touch schien letztes Jahr (und auch vorher) bei einigen Spielern (-> Mkhitaryan) auf, ist jedoch eig. bei allen außer Reus kaum noch zu sehen. Das ist der Punkt, der mir etwas Sorgen bereitet: fast alle (Stamm)Spieler im Kader haben sich sichtbar und tlw. klar weiterentwickelt, nur bei Reus fällt mir das nicht auf. Besonders auffällig finde ich da Mkhitaryan, dessen Probleme in der Dosierung und Konstanz seiner Aktionen und speziell Dribblings fast verschwunden sind. Auch Aubameyang hat sich in der Sauberkeit seiner Aktionen gesteigert, ist aber ähnlich wie Reus im 1v1 immernoch ziemlich schwach und abhängig von seiner herausragenden Schnellkraft. Das ist ein weiterer Punkt, der mir immer mal wieder auffällt: Mkhi und Auba sind sehr viel schneller und explosiver als Reus, Mkhi auch wesentlich wendiger. Dadurch können sie vielleicht technische Schwächen besser kaschieren als Reus.

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blub 21. März 2016 um 20:16

Unter Klopp hat ja Lewy die letzte Linie gehalten und Reus rückte dann mit Tempo nach. Im Momnt brauch man schnelle Spieler die beweglich die Abwehr beschäftigen und tief halten. Das teilen sich 2-3 Spieler in der 433 ausrichtung die Dortmund meistens fährt. Das ist in einfach ein anderer Fokus als unter Klopp. Tuchel hat Reus ja auch schon im Zwischenlinienraum eingesetzt, z.B. zu beginn der Saison.
Die etwas verbindendere Rolle übernimmt ja Mikhi der da besser ist, während Reus immernoch der viel bessere Abschlussspieler ist. Macht also Sinn und passt im Teamkontext zu den Fähigkeitenprofilen.
Wenn man die absoluten Zahlen anguckt muss mana uch sehen das Reus diese Saison schon Zehen und ein paar mal Adduktoren probleme hatte.

Das mit det technischen Verbesserungen der anderen stimmt, ich denke es liegt daran das Tuchel ihnen klarere Situationen und mehr Platz verschafft. Auba sehe ich da overall nicht viel besser als Reus aber Mikhi ganz klar. Ich denke bei Reus ist es relativ egal wie viel platz er hat und mit welcher dynamik er arbeiten muss. In gewisser Weise ist das auch eine qualität.
Mein Auge sagt übrigens nicht das Mikhi schneller ist, er macht nur öfter diese langen läufe durchs mittelfeld die ihm ein plus in der wahrnehmung geben. AVs sind meist etwas dynamischer als Sechser.
(und alles außer Max Kruse in seinem Maserati ist langsamer als Auba)

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TobiT 21. März 2016 um 20:49

Finde es halt meist in den Kontern gegen Ende des Spiels auffällig, wie brutal schnell Auba und Mkhi sind, da ist Reus dann natuürlich auch öfters schon ausgewechselt gewesen. Finde aber besonders Mkhi aus dem Stand klar explosiver als Reus, kann aber auch am Stil oder der Form/Fitness/Frische liegen und nicht an genereller „Qualität“.

Das ist das nächste Problem von Reus, er ist der einzige im Kader mit diesen häufigen Ausfällen. Klar ist da oft ein Gegner beteiligt, aber Reus scheint deutlich anfälliger für Verletzungen zu sein, als die anderen, fast schon wie Schweinsteiger früher bei den Bayern (auch ein Gesicht seines Vereins, Was haben die Illuminati damit zu tun? 😉 ).

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rb 22. März 2016 um 08:26

mickys besondere explosivität wurde von RM auch schon hier angedeutet: https://spielverlagerung.de/2015/12/21/tuerchen-21-ronaldo-luis-nazario-de-lima/:
„Mit seiner Athletik erlaubte sich Ronaldo einen unterschätzten Trick, den ich persönlich bisher nur bei Mkhitaryan, ansatzweise Messi und einem Amateurfußballer gesehen habe. Ronaldo lief in einem sehr hohen Tempo und ließ den Gegner an sich herankommen; wenn der Gegner in Zugriffsreichweite angekommen war, explodierte Ronaldo nochmal. Dieser ruckartige Geschwindigkeitsstoß auf bereits vorhandenem hohen Tempo konnte nicht nur von den Gegenspielern nicht mehr verfolgt werden, sondern entledigte Ronaldo auch möglicher unangenehmer Zusatzverteidiger und hatte einen Überraschungseffekt auf die gegnerische Staffelung.“

dass micky manchmal auf solche weise nitroboostet ist mir seitdem immer wieder aufgefallen.

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TobiT 23. März 2016 um 09:10

Genau das Gefühl habe ich auch oft.
Auba ist brutal schnell, aber mkhi setzt die Schnelligkeit taktisch ein.


Dr. Acula 21. März 2016 um 18:01

perfekte analyse aus meiner sicht, denn ich habe alle dies hier angesprochen spiele geschaut bzw dortmunds entwicklung „verfolgt“. bin gespannt, ob tuchel das umstellen auf guardiola-niveau treibt…
nur eins erschließt sich mir wirklich überhaupt nicht: welche aussage willst du mit dem letzten absatz „Der feine Unterschied“ tätigen. dass außer den 2 aliens da vorne keiner weiß, was er mit dem ballbesitz anstellen soll? dass alle nur am kontern sind? wie gesagt, einziger kritikpunkt meinerseits an einem ansonsten exzellenten und ungemein interessanten artikel.
grüße

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TobiT 21. März 2016 um 18:36

Ich denke, die Statistik zeigt sehr schön, dass zu einem Spitzenteam mehr gehört als nur 11 tolle Kicker. Sondern auch ein Trainer, der denen sagt, wie sie mit den Gegebenheiten des Spiels umgehen müssen.
Nicht jeder Trainer und Spieler hat die Fähigkeiten für die „großen“ Teams, so gut er auch sein mag.
Insbesondere die Entwicklung des BVB zeigt für mich, dass ein passender Trainer meist wichtiger ist, als die große Einkaufstour. Während der BVB unter Klopp immer wieder die selben Probleme wie Leverkusen/Schalke/etc. hatte, so sieht man mit quasi dem selben Kader (+Weigl, Bürki // -Langerak, Kuba, Großkreutz, Kampl, Immobile, Jojic) nun nichts mehr davon.

In dieser Statistik liegt für mich auch das Erfolgsgeheimnis von Darmstadt. Sie zwingen jedem den Ball auf, auch den krassesten Konterteams. Diese sind damit völlig überfordert und werden von den pfeilschnellen Außen überrannt. Darmstadt bekämpft also „Feuer mit noch mehr Feuer“.

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blub 21. März 2016 um 17:15

Oha: Popkultur und Sport. Da ist der Weg zu Grantland nicht mehr weit. MainstreamEscher schlägt wieder zu.

Aber sehr schöne analogien. <3

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LM1895 21. März 2016 um 17:55

In der Tat, sehr gelungen!
Und wir grad schon bei Herzchen sind und ich das mal wieder loswerden muss: Mkhitaryan <3

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TobiT 21. März 2016 um 18:23

Überragend
Fussballerische Entwicklung leicht erklärt
@LM1895 Oja Mkhitaryan <3, absolut geilster Kicker der Liga.
Wär der nicht mal was für ne Spieleranalyse? die Karriere bietet auf jeden Fall Stoff für einen eigenen Marvel-Superhelden-Film

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