Instabiles Duell zwischen van Gaal und Hecking
Auf eine missratene Anfangsphase, in der Wolfsburg die englischen Mannorientierungen sezierte, ließ Manchester United eine dominante erste Halbzeit folgen. Doch fehlte es an sauberer Durchschlagskraft, die zu sehr an individueller Dribblingeinbindung hing. Erst mit der Zeit fanden sie Mittel gegen Wolfsburgs Pressing, führten später nicht unverdient und verteidigten den Sieg etwas glücklich in der wackeligen Endphase.
Wolfsburger Movement gegen die Mannorientierungen
Insbesondere in der Anfangsphase mit dem frühen 0:1, aber auch immer mal in weiteren Phasen war ein entscheidender Punkt dieser Begegnung, wie Wolfsburg das mannorientierte Pressing und die Herausrückwege des Gegners bespielte. Sie versuchten einzelne Defensivspieler weiträumig herauszulocken und mit teils längeren Gegenbewegungen dort hinein zu starten. Vor allem die eigene rechte Seite stand im Fokus dieser Bemühungen. Durch die etwas tiefer versetzte Position von Rooney, der vor den eher vorsichtig startenden Kollegen hinter ihm etwas isoliert war, gab es dort zu Anfang der Szenen ein wenig mehr Raum für den VfL. Anschließend wollten sie beim Weiterspielen im Halbraum – bspw. mit kurzem Anbieten nach hinten – herausrückende Bewegungen provozieren und die daraus entstehende Dynamik als Ausgangspunkt für die letztlichen Angriffsverläufe nehmen.
Dafür gab es gerade nach halbrechts viel Zug in die Lücken oder Schnittstellen, die sich hinter den Sechsern oder Darmian öffneten. Sie sollten durch verschiedene Rochadebewegungen besetzt werden. In Schnellangriffen aus dem Aufbau war es oft einer der defensiven Mittelfeldspieler, der dort aufrückend hinzog, während bei Umschaltsituationen eher Caligiuri aus ballfernen Bereichen hinüber driftete. Dies war vor dem 0:1 nach einem Konter der Fall, als Schneiderlin situativ die Mannorientierung auf den Deutsch-Italiener aufnahm und sich dadurch aus der Mitte ziehen ließ, wo Draxler, der zunächst Darmian herauslockte, und Kruse ihn auch gegen das hier etwas unbalancierte Herausrücken in Szene setzen konnten. Dieses weite und irgendwann zu weite Verfolgen des Gegners war ein Faktor, dass sich in solchen Fällen in Uniteds Organisation bisweilen eine etwas problematische Struktur bildete. Wichtig bei all diesen Szenen war auch, wie Bas Dost sich immer wieder ballfern ausweichend bewegte, um die Abläufe auszugleichen oder indirekt zu unterstützen.
Langsamer Stabilitätsgewinn für die Hausherren
Das Führungstor stand also exemplarisch für eine unsouveräne und unruhige Anfangsphase der Hausherren, die von diesem Wolfsburger Vorgehen gegen die Mannorientierungen arg ins Schwimmen gebracht wurden. So schienen sich für die Niedersachsen gute Möglichkeiten auf weitere Treffer solcher oder ähnlicher Art zu versprechen. Nach etwa einer Viertelstunde konnten sie diese Gefahrenfrequenz aber immer weniger halten – und sollten stattdessen mit nur zwei Abschlüssen insgesamt in die Halbzeit gehen. Mehrere Gründe kamen zusammen: Zunächst einmal wirkte sich die passiver und dadurch weniger zielstrebig werdende Haltung der Niedersachsen negativ aus. So wurden die Schnellangriffe aus dem Aufbau seltener, zumal United den Pressingübergang nach vorne nach einiger Zeit besser anlegte und im Nachschieben kohärenter organisierte. Sie bewegten sich in der ersten Linie etwas ausgewogener wie leitender und rückten aus dem Mittelfeld frühzeitiger – teils riskanter, aber aggressiver in den Mannorientierungen – an die zuvor unharmonischen Staffelungen um den nun etwas flexibler postierten Rooney nach.
So blieben für die Gäste oft nur Kontermöglichkeiten als klares Mittel. Hier boten sich auch immer mal wieder Ansätze und für United unangenehme, offene Szenen, die fast zu Abschlusssituationen gebracht worden wären. Doch in entscheidenden Momenten fehlte dem VfL teilweise das nötige Glück in individuellen oder zufälligen Szenen, während United, denen diese Offenheit nicht unbedingt hätte liegen sollen, von guter Defensivimprovisation zehren konnte. Sie fanden sich in diesen Szenen durch gruppentaktisch geschickte Passivität recht gut zurecht, konnten Wolfsburgs Ansätze letztlich oft abbremsen und in der Qualität entschärfen. Auf den ersten Blick wirkten sie verwundbar und etwas träge, setzten aber auf kurzzeitige, verzögernde Überzahlen, um erst im letzten oder vorletzten Moment doch noch einzugreifen. Ein weiterer Faktor war schließlich das sich mit der Zeit deutlich steigernde Gegenpressing, das prinzipiell in eine ähnliche Kerbe schlug, nur höher und frühzeitiger. Es war nicht besonders intensiv, schien aber mit drohenden, potentiellen Kompaktheiten und passiv leitenden Elementen zu arbeiten, die Wolfsburg ein wenig aus den direkt gefährlichen Momenten heraushielt.
Zunächst zu langen Bällen und tiefer Zirkulation gezwungen
Ebenso wenig vielversprechend wie in der Defensive begann die Begegnung aus United-Sicht bei eigenen Ballbesitzsituationen. Die Wolfsburger starteten zunächst mit etwas aufgerückteren Staffelungen gegen den Ball und ließen vor allem Bas Dost bei Gelegenheit immer wieder konsequent auf de Gea nachpressen, der somit häufiger lange Bälle schlagen musste, als zuletzt gesehen. Mit ihrer aufgefächerten Ausrichtung gelang es den Hausherren in diesen Szenen kaum, anschließende Abpraller nachhaltig zu sichern. Das trat diesmal durch die etwas vorsichtigeren Sechserrollen und die eher passive Rooney-Einbindung zudem ein Stück weit stärker zutage. So dauerte es einige Zeit, bis sie Sicherheit in ihre tiefen Ballstafetten brachten – bis sie bspw. im Freilaufverhalten die eigene Zurückhaltung besser ausführten, aber auch weil Wolfsburg sich zurückzog. Es verblieb allerdings die Schwierigkeit, aus der hinteren Zirkulation nach vorne zu kommen.
Später hatten sie also etwas mehr Ruhe, gelangten aber kaum vernünftig ins Mittelfeld. Dafür stellte die Wolfsburger Defensivarbeit im Pressing auch in dieser Höhe weiterhin ein schwieriges Hindernis dar. In diesmal 4-4-2-hafter Formation mit 4-4-2-0-haften Elementen fanden die Flügelspieler die richtige Ausgewogenheit zwischen den eingerückten Grundpositionen und dem Verstellen der direkten lokalen Passoptionen am Flügel. Das ging zusammen mit einer starken Koordinationsleistung zwischen den Bewegungen der Stürmer und Sechser, die sich sehr präzise zueinander bewegten und mit gutem Staffelungsgefühl immer wieder leicht versetzt zueinander standen – durch die gute Ausführung hielten sie Passwegsbewachung, Raumspannung und Grundabstände gleichermaßen aufrecht. So konnte United die verschiedenen Pärchen der Wolfsburger Grundordnung kaum mal voneinander trennen, um dadurch Raum zu finden, kam anfangs nur selten nach vorne und musste häufig hinten herum spielen.
Der Weg über die Außenverteidiger
Situativ fielen beide Sechser, insbesondere Schweinsteiger, etwas nach hinten und deuteten herausgekippte Positionierungen an, was aber nicht gut funktionierte. Wolfsburg zeigte sich dagegen in den engen Abständen zwischen Dost und Draxler ordentlich gestaffelt und drückte den Nationalmannschaftskapitän ein wenig nach außen. Zudem machte die vorsichtigere eigene Grundhaltung und Raumbesetzung den Red Devils Probleme. Einerseits rückten die Außenverteidiger für die Positionierungen der Sechser nicht so harmonisch auf, vor allem aber zeigte sich deren Vielfältigkeit im Positionsspiel zurückgefahren. So litten die Bewegungssynergien untereinander und in der Folge auch die Verbindungsqualität, so dass teilweise beide mal etwas seitlicher gingen, jedoch den Kontakt verloren. Letztlich erhielt Schweinsteiger in diesen halblinken Zonen zwar viele Bälle, doch war es – trotz einiger frühzeitig einrückender, schematisch sauberer Positonierungen von Depay, auf rechts auch von Mata – schwierig, weiterzukommen.
So versuchte Schweinsteiger in solchen Konstellationen häufig direkte Verlagerungen ohne den Weg über die Abwehrkette, überspielte teilweise auch seinen Mittelfeldpartner. Diese Pässe mussten aber einen recht langen Weg – letztlich auf der anderen Seite erneut in seitlichere Bereiche – gehen und wirkten einige Male etwas riskant. In 70 Minuten brachte er von halblinks nur zwei Pässe mehr zu Schneiderlin als in 45 Minuten zu Valencia. Dieser hatte dann gegen den herausrückenden Caligiuri nicht immer viele weiterführende Optionen. Es nahmen also die Szenen zu, in denen United den Übergang nach vorne nach Zuspielen auf die Außenverteidiger anstrebte. Die teilweise suboptimalen Vorbereitungen und die Wolfsburger Pressingabstimmung blockten diese direkten Flügelwege aber gut ab und drückten die Erfolgsquote dessen auf ein durchwachsenes Level. So hingen die Red Devils einige Male bei den Außenverteidigern fest und kamen nicht voran.
van Gaals Anpassungen: Raumöffnen für Direktpässe, vor allem auf Martial-Dribblings
Im Laufe des ersten Durchgangs fand van Gaal aber einige Anpassungen, mit deren Hilfe sich sein Team aus diesen Szenen nun deutlich besser lösen konnte. Den Anfang machte die rechte Seite mit dem Bespielen der mannorientierten Abwehrkette bei Wolfsburg: Bei einem Zuspiel nach außen rückte Mata nun sehr konstant, explosiv und eng zur Mitte ein, zog Rodríguez quasi noch im Dynamikmoment mit sich und sollte dadurch die Außenbahn öffnen. Bevor Caligiuri wirklich herausgerückt war, boten sich Valencia für ein bestimmtes Zeitfenster dann also viel bessere Passmöglichkeiten auf den ausweichenden Martial. Dieser konnte in der Offensive dadurch schnell in Szene gesetzt werden – so dass die vorderen Räume erreicht waren – und hatte etwas Raum gegen Dante. Über solche ausweichenden Bewegungen des jungen Franzosen in Verbindung mit Folgeunterstützung der Flügelspieler entstanden gelegentliche Überladungen für United.
Vom Ansatz sahen diese nicht schlecht aus, wurden aber etwas mechanisch und inkonsequent ausgeführt. Dabei waren es konkret vor allem solch einzelne raumfindende Momente, die den weiteren Angriffsverlauf entscheidend trugen. Das zeigte allerdings auch, dass die Durchschlagskraft zum Strafraum hin eher individuell organisiert war, wenngleich die Anschlussdribblings von Martial nach den Valencia-Direktpässen fraglos mit starker Konsequenz so gesucht, genutzt und von Mata passend unterstützt wurden. Auf links kamen später – in etwas weniger deutlicher Ausführung – einrückende Positionierungen Darmians als Mittel hinzu. Der Italiener schuf bei seinen für Depay raumöffnenden Bewegungen auch gelegentlich Effektivität, so dass der Niederländer in breiten Situationen einige Male direkte Pässe erhalten konnte. Wegen der etwas weniger straff an ihre Vorderleute angeschlossenen Wolfsburger Viererkette gab es für den Neuzugang dabei auch etwas Raum gegen Träsch und durch Darmians Aufrücken entstanden vereinzelte Folgemechanismen.
Bei alledem war das Spiel aus diesen Offensivzonen heraus zum Strafraum hin jedoch etwas zu simpel angelegt und wirkte von der Grundkonzeption schwächer als die jüngsten Entwicklungen. So spielte Mata gerade nach Verlagerungen oft frühzeitige Halbfeldflanken oder wurde in Unterzahlen halbrechts nur inaktiv unterstützt, während Rooneys mitspielende Einbindung – potentiell bspw. durch Horizontalrochaden – kaum forciert wurde, zumal diesmal die Sechser etwas weniger aufrückten und daher seltener ihr situatives Einschalten praktizieren konnten. Gerade der gezielt angesteuerte Mechanismus zwischen Mata und Martial auf rechts machte aber schon viel aus, gab United direkt mehr Möglichkeiten und war einfach als potentielle, mit etwas Raum ausgestattete Keimzelle wichtig. Die Situationen, in denen diese beiden durch die ruhige Vorarbeit der Kollegen in eine Zone freigebracht werden konnten und eine Aktion starteten, gehörten zu den wichtigsten Momenten Uniteds.
United Weg zum 2:1 führt diesmal mehr auch über Chancenquantität
Dazu entstanden einige brenzlige Szenen durch Ballgewinne aufgrund der etwas verbesserten Ausführung im höheren Pressing oder nach direkten, längeren Zuspielen in die Spitze. Das summierte sich letztlich zu einer hohen Zahl von elf Abschlüssen vor der Pause, die aber die wirkliche Gefahr etwas überzeichnete, wenngleich manche Chance fraglos hochkarätig war. Bei den angesprochenen langen Pässen versuchte United – auftretend in gleichförmiger und konstanter Art, wenig beeinflusst von wechselnden Gewichtungen und auch nicht so sehr von den sonstigen kleinen Phasenverschiebungen im Match – ihre Offensivspieler hinter die Abwehr oder in direkte Duelle zu bringen. Im Ansatz konnten sie die aktuellen Wolfsburger Probleme bei der Ausführung Mannorientierungen der hintersten Akteure andeuten und außen hinter die Abwehr kommen oder Dribblingmöglichkeiten kreieren.
So großen Anteil an den Gesamtabschlüssen machte diese Route, nachdem sie in den Anfangsminuten durchaus vielversprechend gewirkt hatte, aber schließlich doch nicht aus. Letztlich wurden diese Bälle meist aus zu tiefen Positionen, bereits durch Spieler aus der Viererkette, angebracht, womit aber die Anbindung an vorarbeitende, ihre Wirkung erleichternde Dynamiken fehlte, die diesem Mittel eigentlich erst größere Effektivität geben. Andere Faktoren machten dagegen mehr aus. Der Elfmeter zum Ausgleich resultierte zwar aus einem Handspiel, das eher durch Offensivdruck erzeugt wurde anstatt folgerichtig aus einer gut vorbereiteten Aktionsfolge zu entstehen, sorgte aber für eine doch gerechte Herstellung des Remis. Etwas hinter diesen dominanten Abschnitt nachgesetzt, fiel dann zu Beginn des zweiten Durchgangs das 2:1 für die Hausherren dank Matas Hackenaktion für Smalling bei einer Standardsituation.
Unnötige Rückzugsausrichtung erwartet dribbelnde Schlussoffensive
Mit der Führung für die Heimmannschaft begann schließlich etwa kurz vor der 65. Minute eine von Wolfsburger Druck geprägte Schlussphase. United machte den Fehler, den sie in solchen Situationen immer mal wieder machen – sich abrupt zurückzuziehen und dabei unbalanciert direkt in eine sehr defensive, die Entlastung verschwendende Spielweise abzudriften. Hatten sie eine Szene geklärt, schlugen sie die Bälle oft einfach weg und zeigten dann nicht einmal unbedingt Initiative zum eigenen Ballbesitz. Alternativ wurden gefundene Lücken zu hektisch zum Durchspielen in Unterzahl genutzt statt zur Rückzirkulation bzw. zum Ballhalten. Das kann auf die Dauer unangenehm werden, wenn man ständig zurückgedrängt wird, zumal der Gegner dadurch quantitativ mehr Möglichkeiten hat, um kleinere Schwachpunkte – in diesem Fall vor allem der Mannorientierungen – zu bespielen.
Wolfsburg tat dies – unterstützt von einigen Auswechslungen, bei denen Hecking eine freie, 4-2-3-1/4-1-4-1-hafte Spielweise mit Caligiuri in tieferer Rolle und verschiedenen Rochaden wählte – später auch wieder. Wie schon im letzten Ligaspiel versuchten sie in diesen finalen Phasen der Begegnung vor allem den rechten tiefen Halbraum vermehrt als Übergangszone zu nutzen. Dafür wurde diese von verschiedenen Akteuren abwechselnd besetzt, vor allem Caligiuri. Zudem suchten die Niedersachsen gezielter klare Pässe in den Raum und streuten einige Rochademechanismen ein. Es gelang ihnen immer mal wieder, die Innenverteidiger oder defensiven Mittelfeldleute der Hausherren dadurch herauszulocken und Räume zu öffnen. Mit Dribblings aus den tiefen Zwischenräumen um die gegnerischen Sechser wirkten Schürrle und Caligiuri antreibend, während Draxler öfters mal breiter bleib.
Dies wurde – verbunden mit der oft linear durchziehenden Ausrichtung – am Ende aber etwas problematisch, da die Angriffe letztlich oft über Hereingaben nach klaren Mustern abgeschlossen werden mussten. Zwar machte es grundsätzlich Sinn, in den sich immer mal etwas isoliert auftuenden 2gegen2-Situationen schnelle gruppentaktische Lösungen zu finden, da es eben auch einige Male gut gelang, sich sauber und dynamisch daraus zur Grundlinie durchzuspielen. Auch wenn die Szenen gefährlich und offen wirkten, entstand aber nicht die letzte Effektivität gegen die Strafraumverteidigung der Engländer, sondern United konnte nach langer, etwas glücklicher Abwehrschlacht den knappen Vorsprung über die Zeit retten.
Fazit
Aus Sicht von Manchester United musste einem in der Anfangsphase bange werden – das Team hatte große Probleme gegen Wolfsburgs Offensivaktionen, illustriert am schön herausgespielten 0:1. Dann lief danach aber doch alles ganz anders, als nach diesem Start zu erwarten, und es entwickelte sich eine etwas seltsame, in schwankende Phasen – trotz dieser Wechselhaftigkeit aber oft mit jeweils klaren Druckverhältnissen – geteilte Partie. Insgesamt zeigte sich das Spiel häufig offener und chaotischer als angenommen und waren in den ruhigen Phasen nicht so sehr steril. Zu den Konstanten gehörten die mannorientierten Spielweisen, die in den verschiedenen Abschnitten unterschiedliche, aber jeweils bedeutende Auswirkungen hatten.
Letztlich gilt für Wolfsburg: Sie konnten Potential andeuten, beeindruckten in der Anfangsphase mit dem Tor und den Einstellungen Heckings und waren nach der Pause fluide, wenngleich bei der Richtung der Durchbruchsmomente etwas einseitig. Gegen den Ball wussten die Wechselwirkungen zwischen Mittelfeld und Sturm zu gefallen, jene nach hinten zur Abwehr nicht immer so sehr. Bei Manchester United ist trotz des Sieges und der dominanten Phase in Halbzeit eins festzustellen, dass das Spiel zuletzt schon mal etwas besser war. In diversen Bereichen gab es noch Grundproblempunkte, wenngleich bei den Schwächen die Ausführung teilweise geschickt ist und zusammen mit den guten Aspekten einiges aufwiegt. Zu den positivsten Eindrücken aus diesem Match dürften für die Red Devils die Mechanismen auf der rechten Seite um Martial und Mata zählen.
12 Kommentare Alle anzeigen
Karl 4. Oktober 2015 um 11:02
Hallo,
ich hatte gestern abend einen Kommentar geschrieben, der zur Moderation stand. War der nicht gut oder qualifiziert genug? Oder braucht es noch ein bisschen? Die E-Mail-Adresse ist meine richtige; ich fände es nett, wenn es einen Hinweis gäbe, dass ein Kommentar nicht veröffentlicht wird. Ich bin tatsächlich an einer Antwort interessiert und wenn ich Stuss geschrieben haben sollte, so wäre das auch interessant (würde es zeigen, dass ManU wirklich einfach in der Endphase geschwommen ist, was ich ja bisher nicht ganz so sehe)
Danke!
LuckyLuke 4. Oktober 2015 um 14:25
Hast du nen Link gepostet? Dann muss einer der Autoren deinen Kommentar noch „freigeben“ und das kann manchmal auch nen Tag oder so dauern…
Dass ein Kommentar inhaltlich nicht freigegeben wird, wäre mir jetzt neu auf dieser Seite
RM 4. Oktober 2015 um 14:53
Es war keiner online. Beide Kommentare sind freigegeben.
Karl 4. Oktober 2015 um 15:19
Alles gut, vielen Dank fürs Lesen und Veröffentlichen. Über Feedback meines (zugegeben nicht brillant) geschriebenen Kommentars, würde ich mich sehr freuen. Ich hoffe, meine Intention kommt zum Ausdruck. Ich persönlich denke, dass ManU, wenn sie es schaffen, sich weiter zu disziplinieren, eine gefährliche Mannschaft werden kann. Für offensive Kreativität sorgen ja die Millionen/Milliarden.
Gruß!
Karl 3. Oktober 2015 um 19:36
Es ist immer schön nochmal den Spielverlauf auf spielverlagerung.de nachzulesen und das, was man gesehen hat, in taktischer Sprache nachvollziehen zu können. Jetzt wundere ich mich nur über eine Sache, daher mein Kommentar:
Warum wird die Leistung von Manchester in den letzten 20 min so negativ bewertet? Sie haben mMn eine saubere Abwehrleistung gezeigt, was eine starke Mannschaft auch ausmacht. Klar wäre es schöner über Ballbesitz das Spiel zu Ende zu dominieren, aber das muss doch nicht sein. Vielleicht wollten sie so auch ressourcensparsam gewinnen? Die taktischen Mittel wie ein FCB München habe die ja nicht.
Entscheidend ist die Durchschlagskraft und die hatte der VFL Wolfsburg NICHT in der Endphase. Vielleicht, wenn sie die Standards gefährlicher ausgespielt hätten, haben sie aber nicht.
Daher meine Frage: War es wirklich so eklatant schlecht, was ManU zum Schluss spielte?
LuckyLuke 4. Oktober 2015 um 15:27
Ja sie waren so schlecht. Klar kann man immer sagen, dass sie den Ausgleich nicht bekommen haben, aber meiner Meinung nach lag das, wie du auch sagst, weniger an der guten Verteidigung sondern eher an Wolfsburgs suboptimalen Bespielens dieser Begebenheiten. Und es sah jetzt auch nicht so aus, als hätte Manchester das genau so eingeplant, sondern da war schon viel Glück im Spiel…und Glück ist eben doch eher eine unverlässliche taktische Grundlage…eben mit nur einem Standard hätte man da ein Unentschieden rausholen können und das in Manchester…
DAF 4. Oktober 2015 um 16:06
Ist halt ne Frage der Erwartungshaltung. Wenn man mit der Erwartung reinging, dass ManU Wolfsburg im Stil des FC Bayern abschießt waren sie ohne Zweifel schwach. Ich fand sie eigentlich tendentiell etwas stärker als erwartet, schließlich ist Wolfsburg keine Laufkundschaft. Dass die Engländer hintenraus etwas Glück hatten bestreitet denk ich niemand (insbesondere ganz kurz nach der Einwechslung von Schürrle und Bendtner hatte Wolfsburg eine ziemlich starke Phase). Umgekehrt hatte aber auch Wolfsburg ein paar Mal etwas Glück (z.B. Rooneys Monsterchance).
Unterm Strich steht denke ich ein etwas glücklicher, aber letztlich verdienter Sieg von United. Mehr hätte mich gegen einen Gegner vom Kaliber der Wölfe aber auch stark gewundert. Da einige aber unten etwas von europäischer Spitze schreiben: Nein, weder Wolfsburg noch ManUnited gehören Stand jetzt zu den Spitzenteams Europas-ehrlich gesagt hätte man für diese Erkenntnis das Spiel aber nicht gebraucht, das sollte vorher schon klar gewesen sein. Das hat man in diesem Spiel finde ich auch klar gesehen, folglich wurde man enttäuscht, wenn man eine Weltklassemannschaft erwartet hat. Da ich aber keinen Grund zu der Annahme hatte, fand ich es auch nicht enttäuschend, sondern fand Uniteds Leistung ok bis gut.
LuckyLuke 4. Oktober 2015 um 16:15
Meine Aussagen, dass Manchester schlecht war, bezog sich eigentlich auch nur auf die Schlussphase, da nach dieser gefragt wurde. Und da fand ich sie schon wirklich schwach und auch nicht abgezockt oder „ressourcensparsam“ oder was man da sonst noch sagen kann…
Bezogen auf das ganze Spiel und vor allem auf ihre starke Phase bis zum 2:1 gebe ich dir definitiv recht, dass Manchester besser war, als von mir erwartet. In dieser Phase hatte ich auch dauernd das Gefühl, die könnten noch bisschen mehr und Wolfsburg muss aufpassen, dass sie jetzt nicht ein paar Tore kassieren…
Karl 4. Oktober 2015 um 16:25
Warum ich das schrieb, liegt einfach daran, dass ich das Gefühl hatte, es steckt mehr hinter der Defensivleistung von ManU als verteidigen mit „Mann und Maus“. Aber wenn hier keinem eine gewisse taktische Linie auffiel oder beschreibbar ist, dann hat wohl ManU einfach auf Teufel komm raus verteidigt. Da wird mein Eindruck nicht bestätigt.
Prinzipiell finde ich es stark, wenn sich eine Mannschaft zurückziehen kann. LvG hat es sicherlich nicht leicht in England, so wie es auch ein Klopp nicht leicht hätte. Dafür fand ich ManU variabel, haben sich ja zwischenzeitlich umgestellt und stets mit geäfhrlichen Zug zum Tor. Ich fand das Spiel extem unterhaltsam, ist vlt. auch Geschmackssache.
Vielen Dank für die Diskussion.
Gruß!
HK 3. Oktober 2015 um 12:31
Der Weg von Manchester an die europäische Spitze scheint noch ein weiter zu sein.
Und was war mit Schweinsteiger los? Eine sehr agile erste Hälfte und dann schon völlig platt? Ist das das Ersatzspielersyndrom das schon de Bruyne und Schürrle schilderten? Heißt das Schweinsteiger als Ergänzungsspieler (der er zur Zeit ja de facto ist) sich die Fitness weder in den Matches noch im (wegen der starken Belastung reduzierten) Trainingsbetrieb holen kann.
Jedenfalls erscheint die Entscheidung von Bayern bei Schweinsteiger den Cut zu machen im Laufe der Saison immer nachvollziehbarer.
Gegenteiliges Beispiel scheint Rooney zu sein. Da muss ein Spieler der seit Jahren irgendwie drüber wirkt als lebende Legende mit durchgeschleppt werden. Nicht mal van Gaal scheint sich da ranzutrauen.
gs 4. Oktober 2015 um 10:03
Volle Zustimmung. Was ManUnited da geboten hat, war ein ganzes Stück weg von der europäischen Spitze. Insoweit auch aus Sicht von van Gaal richig, Schweinsteiger zu holen, der kann hier – 100% Fitness vorausgesetzt – der Mannschaft wirklich Stabilität und Struktur geben. Er war, zumindest 60 Minuten lang, so ziemlich der einzige ballsichere Spieler im Defensivbereich.
Vom Rest der Truppe, mit Ausnahme der im Artikel schon genannten Martial und vor allem Mata, war ich schwer enttäuscht. Die würden beim FC Bayern mutmaßlich in die 2. Mannschaft abgeordnet, und bekämen erstmal Sondertraining „Pressingresistenz“.
Hätte Wolfsburg hier früher so aggressiv gespielt wie in der Schlussphase, wäre deutlich mehr drin gewesen (ich weiß, … Fahradkette).
Dr. Acula 2. Oktober 2015 um 22:50
tolle analyse. danke dafür!