SV BuLi Kompakt: 26. Spieltag
Es ist wieder da! Schneller! Schöner! Und mit Expected Goal! SV BuLi Kompakt ist zurück.
Wir versuchen’s noch einmal mit diesem Format und liefern wieder eine taktische Übersicht über den gesamten Bundesliga-Spieltag. Wir hoffen, dass wir im zweiten Anlauf mehr Reaktionen und Diskussionen hervorrufen können. Alle Diskussionen über Trends und Details der Liga und ihrer Mannschaften sind in den Kommentaren gern gesehen.
Expected-Goal-Matchplots
Als besonderes Schmankerl kooperieren wir für das neue BuLi Kompakt mit dem niederländischen Blog 11tegen11. Dieser nutzt ein eigenes Expected-Goal-Modell zur Ermittlung der Torwahrscheinlichkeiten von Mannschaften. Dafür wird für alle Schüsse anhand Schussart und Schussposition kalkuliert, wie wahrscheinlich ein Tor gewesen wäre.
Wir bedanken uns bei 11tegen11, dass wir für alle Spiele mit Matchplots versorgt werden. Diese Grafiken zeigen, wie sich die statistisch erwartbaren Tore über die 90 Minuten entwickelt haben. So bekommt man auf einen Blick die Kräftverhältnisse auf dem Feld dargestellt. Der Einfluss des Zufalls auf das Erzielen von Toren wird dadurch teilweise herausgerechnet. Selbstverständlich ist diese Statistik wie immer nur eine Annäherung an die tatsächliche Leistung der Mannschaften. Zum einen fallen gefährliche Situationen unter den Tisch, bei denen ein Schuss gerade noch verhindert werden kann, zum anderen gehen glücklich entstandene Schüsse und Mehrfachchancen voll ein. In den meisten Fällen liefert der Matchplot aber eine recht passende Beschreibung der Spielbalance, die zumindest absolut objektiv ist. Wir hoffen, damit einen Mehrwert bei der Diskussion von Mannschaftsleistungen liefern zu können und solche Debatten etwas von einzelnen Situationen zu lösen.
Aber genug des Vorgeplänkels. Kommen wir direkt zum Freitagsspiel.
SC Freiburg 3:1 SV Werder Bremen
Das Hauptproblem der Bremer beim Gastspiel in Freiburg waren die unpassenden Mannorientierungen ihrer hochgeschobenen Raute gegen das Aufbauspiel der Breisgauer. Dabei verfolgte Obraniak das Zurückfallen von Schuster, Bargfrede die Bewegungen von Darida und die Halbspieler orientierten sich recht breit und frühzeitig an den Außenverteidigern. Weil Bargfrede durch den umtriebigen Darida einige Male weggezogen wurde und Makiadi bei seiner Positonierungsbalance Probleme hatte, gingen immer wieder Lücken in der eigentlich auf Kompakt bedachten Anordnung auf. Wenn lange Bälle oder direkte Pässe der Freiburger abgelegt wurden oder als Abpraller in dieses offene Mittelfeld zurücksprangen, konnte Freiburg über nachstoßende Sechser hier sehr gefährlich werden, was in Person von Schuster das wichtige Führungstor brachte.
Auch danach blieben die Hausherren über die insgesamt guten Schnellangriffe mit dem einrückenden Klaus oder durch Halbraumüberladungen gefährlich, auch wenn es noch kleinere Detailprobleme gab. Gerade rechts zeigten sich über die sehr engagiert ausweichenden und helfenden Stürmer aber gute Ansätze. Deren ständiges Ausweichen hinter die hohen Bremer Außenverteidiger machte sich nach der Pause vor allem im Umschaltmoment bemerkbar und leitete über Mehmedi die Tore zum 2:0 und 3:0 ein, bei denen Darida mit seinen Pässen und seinen ausweichenden Bewegungen half.
Diesen Rückstand konnten die alles in allem harmlosen Bremer aufgrund ihrer verschiedenen Offensivprobleme nicht mehr aufholen. Die ansatzweisen Rechtsballungen der Mittelfeldakteure waren nicht ganz balanciert genug und zudem nicht mit dem beweglichen Offensivtrio synchronisiert, das oft mit langen Bällen in Freiräume gesucht wurde. So endeten die meisten Bremer Angriffsversuche auf den Flügeln und wurde von Freiburg abgeschnitten. Daran konnten auch die Wechsel von Dutt und seine Umstellung auf 4-4-1-1 nichts Grundlegendes ändern. Zumindest verbesserte sich dadurch das Pressing der Gäste, da die Mannorientierungen in dieser Formation effektiver praktiziert werden konnten. Über den Anschlusstreffer nach einem Ballgewinn von Hunt gegen Ginter deuteten die Bremer das grundsätzliche Potential des hohen Zustellens an, doch reichte dieser Teilerfolg nicht mehr.
VfL Wolfsburg 1:1 FC Augsburg
Ein absolut ausgeglichenes Spiel mit wenigen Überraschungen fand das verdiente 1:1-Ergebnis. Beide Mannschaften starteten im hohen Mittelfeldpressing und stellten passiv die Innenverteidiger zu, die darauf mit breiter Positionierung reagierten. Wolfsburg spielte dann oft über Außen weiter, während Augsburg über die Bewegungen von Baier und Vogt ins Zentrum wollten. Beides funktionierte mittelmäßig.
Da sich Olic und Arnold auf Baier konzentrierten, musste sich dieser immer wieder nach hinten oder links zurückziehen, um Räume für seine Hintermänner zu schaffen. So kam Augsburg zwar immer wieder in die Sechserräume oder konnte zumindest einen Innenverteidiger freispielen, doch die Verbindung ins offensive Mittelfeld fehlte dann meist. Altintop fiel vereinzelt zurück, doch konnte den kreativen Ballast natürlich nicht allein schultern. Hahn und Werner konzentrierten sich auf Läufe in die Spitze. So setzte Augsburg hauptsächlich auf gezielte lange Bälle. Das Tor fiel entsprechend nach einem zweiten Ball, den Baier direkt auf Bobadilla spielen konnte, der auf die eingerückten Hahn und Werner ablegte. Letzterer erwischte einen guten Distanzschuss.
Bei Wolfsburg überraschte die Aufstellung des 19jährigen Belgiers Junior Malanda. Dieser übernahm direkt eine tragende Rolle im Spiel der Wölfe, indem er als Achter quer durchs Mittelfeld driftete und die Bälle verteilte. Allerdings fehlte Heckings die Kombinationsfreude beim Übergang in die Offensive. Perisic und de Bruyne unterstützten das Zentrum nur vereinzelt, Arnold konnte von Baier und Vogt kontrolliert werden. Über ihre natürliche Flexibilität gegen den Ball (Wechsel zwischen 4-4-2, 4-1-4-1 und 4-1-3-2 durch Altintop und Vogt) konnte sich Augsburg gut an Wolfsburgs Offensivbewegungen anpassen und versperrte die direkten Verbindungen; auch als Heckings Offensivspieler phasenweise ihre Positionen tauschten. Die Wölfe reagierten mit Versuchen von Flügelangriffen, was aber nur vereinzelt funktionierte. Die Vorstöße von Rodriguez und Träsch wurden ballnah durch lose Mannorientierung von Hahn und Werner aufgefangen. Folgerichtig entstand das Tor nach einer Verlagerung auf den tiefer positionierten Rodriguez und seiner Halbfeldflanke.
FC Schalke 04 3:1 Eintracht Braunschweig
Auf Schalke setzte Thorsten Lieberknecht einmal wieder auf seinen Lieblingshybrid in der laufenden Saison: Zwischen 4-2-3-1, 4-3-3 und 4-3-2-1 pendelte die Eintracht gegen den Ball, indem mehrere Spieler in Zwischenpositionen agierten. Vor allem rechts wechselte die Aufgabenteilung zwischen Hochscheidt und Boland. Einer von beiden verteidigte den Flügel, der andere rückte als Zehner oder Achter in die Mitte. Anders als in den meisten Spielen rückte auch Bellarabi teilweise mit ins Zentrum. Das so entstehende 4-3-2-1 wurde durch Herausschieben der Halbspieler vereinzelt sogar zu einem 4-1-4-1. Lange Rede kurzer Sinn: Braunschweig bekam nur selten Zugriff. In der Positionierung machten sie vieles richtig, doch der Übergang ins aktive Pressing gelang selten. Die Schalker agierten im Ballbesitz geschickt und ließen den Ball um den gegnerischen Block herum zirkulieren.
Vor allem das Aufrückverhalten der Königsblauen ist hervorzuheben und war gut darauf ausgerichtet, die gegnerischen Konter zu kontrollieren. Auf den Flügeln nutzten sie eine gute Asymmetrie: Hoogland rückte zunächst selten auf, sondern postierte hielt sich zurück und schob vereinzelt gar etwas in die Mitte. So wurde Hochscheidts Zwischenposition im Umschaltmoment kontrolliert. Goretzka spielte dafür einen klassischen Flügelspieler und gab die Breite. Im Zentrum rückten Neustädter und Boateng im Wechsel auf. So agierte Schalke in einer Art 3-3-1-3-Rollenverteilung. Vorne versuchten sie, die flexiblen Räume von Braunschweig zu bespielen: Hinter Boland und hinter Bellarabi machten sie potentielle Schwachstellen aus und versuchten zu überladen. Dabei kamen sie zwar nicht oft zu effektiven Kombinationen, doch schoben sich immer wieder in Strafraumnähe und erzielten dann Chancen über ihre individuelle Durchschlagskraft. Wegen Braunschweigs aufmerksamer und passiver Positionierung funktionierte das vor allem über die hohe Quanität (siehe Matchplot) – die ersten beiden Tore fielen entsprechend nach Distanzschüssen bzw. Standardsituationen.
Lieberknecht reagierte schon in der 41. Minute und brachte Stürmer Ademi für Pfitzner. Das bedeutete eine Umstellung auf 4-4-2, wobei Boland in die Doppelsechs rückte und Hochscheidt nun (bis zu Vrancics Einwechslung) konstant den linken Flügel besetzte. Von nun agierte Kellers Elf in ihrer normalen, symmetrischen Ausrichtung. In dieser waren sie gewohnt stabil und verhinderten weiterhin, dass Braunschweig ins Spiel kommen konnte. Über Flügelaktionen kamen sie auch weiterhin konstant zu kleineren Chancen. Der Anschlusstreffer der Eintracht benötigte dementsprechend einen langen Ball mit anschließender Standardsituation. Braunschweigs Schlussoffensive endete jedoch im verdienten 3:1 der Königsblauen.
Hannover 96 0:3 Borussia Dortmund
Hannovers Rückrundenstrategie passte auf dem Papier gut gegen das Spiel der Borussia – sehr kompaktes 4-4-2, viel Konter- und Flügelspiel. Am letzten Spieltag verlor der BVB erst gegen die sehr ähnliche Mannschaft aus Gladbach und in der gesamten Rückrunde haben die Schwarzgelben große Probleme gegen kompakte 4-4-2-Systeme. Das führte dazu, dass Jürgen Klopp drei Tage vor dem Derby mit Experimenten begann: Oliver Kirch begann auf der Sechserposition neben Nuri Sahin und Jonas Hofmann rückte als kombinationsstarker Akteur in die Startelf.
Das führte zu einem veränderten Fokus im Aufbau. Kirch übernahm eine sehr dominante Rolle und strukturierte das Spiel in den ersten beiden Linien. Sahin agierte zurückhaltender als sonst, was seine Probleme im Bewegungsspiel teilweise kaschierte. Er beschränkte sich auf vereinzeltes Zurückfallen auf links und ballnahe Aufrückbewegungen in die linken Offensivräume. Aus verschiedenen Gründen kam Dortmund trotzdem nur vereinzelt ins Offensivzentrum. Zum einen stand Hannover wie gewohnt sehr eng und drängten den BVB nach außen, zum anderen passte die Abstimmung zwischen den Offensivspielern nicht gut. So lief das Spiel oft auf den linken Flügel, der von Lewandowski und manchmal gar Hofmann überladen wurde. Allerdings verlor das Spiel dort an Dynamik. Durm und Großkreutz waren in den engen Situationen nicht gut eingebunden und Verlagerungen auf Piszczek kamen zu selten.
Hannover stand daher stabil und konnte im ersten Durchgang gut mithalten (siehe Matchplot). Durch die weiträumigeren Bewegungen von Kirch hatten die Borussen gelegentlich auch etwas weniger direkten Zugriff im Gegenpressing. So konnten die Hannoveraner ins Angriffsdrittel aufrücken und waren recht präsent. Die Gäste kamen aber meist hinter den Ball und verhinderten direkte, effektive Konter. Beim Übergang ins Pressing fehlte die Geschlossenheit allerdings manchmal, sodass Hannover Zeit bekam, zu Überladen oder Einzelaktionen zu starten. Dafür wich Bittencourt oft nach links aus, während Huszti durch den Zwischenlinienraum driftete. Stindl und Prib rückten etwas ein. Diese Mechanismen führten zu ein paar spielerisch guten Momenten, doch passte die taktische Ausrichtung nicht zur strategischen: Hannover konnte nicht genug Dominanz aufbauen, um das spielerische Potential der Bewegungen zu finalisieren. Stattdessen ging ihnen durch die fehlende Direktheit der Spielertypen auch die Durchschlagskraft letztendlich ab.
So war es dann eine Standardsituation, die den Knoten platzen ließ. Bei diesen zeigte sich der BVB erneut variantenreich und gut angepasst. Die entscheidende Ecke wurde kurz ausgeführt, um dann in die Unordnung der Hannoveraner Herausrückbewegung zu flanken. So kam Hummels frei zum Abschluss. Schon zuvor hatten die Borussen bei einem Freistoß durch kurze Ausführung Gefahr erzeugen können. Mit dem Vorsprung im Rücken konzentrierten sich die Borussen auf ihre Kompaktheit und spielten die Partie relativ komfortabel herunter. Lewandowskis absurde Einzelaktion zum 0:2 war eine Vorentscheidung.
FSV Mainz 05 0:2 Bayern München
Im Spiel zwischen den Mainzern und dem FC Bayern können die Hausherren das Münchner Spiel lange Zeit neutralisieren. Dabei nutzten sie zuerst ein 4-2-3-1, welches auch defensiv als 4-2-3-1 gespielt wurde und nicht wie bei den meisten Teams üblich zu einem 4-4-2 oder 4-4-1-1 wurde. Mit diesem 4-2-3-1 und den positionsorientierten Flügelstürmern hatten sie eine hervorragende Aufteilung, konnten flexibel Zugriff erzeugen und ihr hohes Pressing in der Anfangsphase führte zu vielen Ballgewinnen in der bayrischen Hälfte.
Später agierten die Mainzer tiefer, stellten auf nach der Halbzeit auf ein 4-1-4-1 mit tiefem Mittelfeldpressing um und sicherten die eigenen Hälfte. Nach einer Stunde wechselte Tuchels Mannschaft auf ein unorthodoxes und hoch interessantes 5-2-2-1 wie im Hinspiel, doch eine Flanke Shaqiris bespielte diese Formation gut und führte im Verbund mit einem Vertikallauf Schweinsteigers zum Führungstor. Das 0:2 war nur noch Ergebniskosmetik. Bayern brachte das Spiel mit über 80% Ballbesitz in der Schlussphase souverän über die Zeit.
VfB Stuttgart 1:0 Hamburger SV
Eine schwache Bundesliga-Partie erlebten die Zuschauer in Stuttgart beim Spiel des VfB gegen den Hamburger SV. Das Abstiegsduell war von seltenen kreativen Momenten geprägt. Die Hausherren bemühten sich um spielerische Dominanz und versuchten über das kompaktere Zentrum mit Moritz Leitner vor Christian Gentner und Arthur Boka den Aufbau zu gestalten. Allerdings mangelte es noch an der Präzision im letzten Drittel. Wirkliche Gefahr strahlten die Stuttgarter vor allem über ihre beiden linearen Flügelspieler aus. Gerade Ibrahima Traore konnte seine Tempovorteile gegenüber Heiko Westermann immer wieder geltend machen. Insgesamt gewann er neun Dribblings und brachte genauso viele Flanken ins Zentrum. Pendant Konstantin Rausch fiel demgegenüber etwas ab und zeigte vor allem Schwächen im Passspiel.
Der HSV versuchte derweil früh zu attackieren und über Umschaltsituationen zu Torchancen zu kommen. Dies gelang aber keineswegs. Es mangelte insgesamt an kombinativen Strukturen, viele Aktionen wirkten äußerst improvisiert. Hakan Calhanoglu und Ivo Ilicevic zogen im 4-4-2 offensiv häufiger ins Zentrum, während gerade Rechtsverteidiger Diekmeier die Linie entlang sprintete. Das gesamte Spiel wurde dann in der 53. Minute beeinflusst, als Calhanoglu durch eine zweite gelbe Karte vom Platz flog. Doch selbst im Anschluss wirkten die Hausherren recht planlos und ohne Durchschlagskraft. Die Einwechslung von Alexandru Maxim für Boka brachte dann eine Wende und Stuttgart nutzte die freieren Räume. Fünf Minuten nach seiner Einwechslung erzielte er den Führungstreffer. Nachdem Westermann einen längeren Ball mit dem Kopf nicht unter Kontrolle bekam, sprintete Traore in den Strafraum und legte quer auf Maxim. Slomka brachte danach keinen Offensivmann, es war schlichtweg keiner auf der Bank. So ging Westermann in der Schlussphase ins Angriffszentrum neben Zoua. Eine zwingende Chance sprang für den HSV nicht mehr heraus und Stuttgart konnte einen dreifachen Punktgewinn verbuchen.
Borussia Mönchengladbach 3:0 Hertha BSC
Bei der Partie Borussia Mönchengladbach gegen Hertha BSC hatten die Berliner eigentlich einen sehr guten Matchplan: Mit dem 4-4-2-0 und vielen Mannorientierungen zwangen sie Gladbach den Ballbesitz auf, welche wiederum kaum eine Chance auf einen ordentlichen Angriffsvortrag hatten. Durch die Kompaktheit in vorderster Linie kam Gladbach schwer ins Mittelfeld, durch die Mannorientierungen dort, konnten sie kaum weiterspielen. Doch ein langer Ball entlang des Flügels mit einer etwas glücklichen Hereingabe Herrmanns in den ballfernen Halbraum sorgte für die Führung per Arango-Kunstschuss.
Nun kippte das Spiel aus strategischer Sicht. Gladbach kontrollierte die Partie, musste nicht mehr angreifen, konzentrierte sich auf Stabilität und hatte trotz des Vorsprungs viel Ballbesitz – vorrangig in der eigenen Hälfte mit vielen Spielern hinter dem Ball. Zwei weitere Tore (drei Tore aus vier Schüssen) besiegelten das Spiel. der Rest der Partie war für beide Mannschaften Auslaufen.
1. FC Nürnberg 2:5 Eintracht Frankfurt
Ein bisschen 70er-Revival in Nürnberg: Mannorientierungen, Dreierreihen, Vorstopper, lange Bälle, enorme Streckung des Spiels in der Vertikalen. Viel unorthodoxes Zeug dabei, was ein überaus wirres Spiel erzeugte.
Anders als das Ergebnis vermuten ließ, starteten die Mannschaften aber nicht sonderlich instabil in die Partie. Gertjan Verbeek hatte seine Mannschaft gezielt auf das 4-3-1-2 der Eintracht eingestellt. Dafür ließ er eine Art 2-3-3-2 auflaufen. Petrak und Pogatetz spielten in ihrer Zone Manndeckung gegen Joselu und Aigner. Um sie herum agierten Feulner, Pinola und Plattenhardt flexibel. Aus herausgerückter Position fielen sie nach Bedarf nach hinten, sodass sich verschiedene Dreierreihen ergaben. Vereinzelt waren es auch Vierer- oder Fünferreihen. Besonders Pinolas (später Campanas) Ausrichtung war interessant, da er sehr unterschiedlich zurückfiel. Manchmal verfolgte er Barnetta, mal agierte er als klassischer freier Vorstopper, manchmal als eine Art Libero auf Höhe der Abseitslinie. Diese vielfältige Rolle wurde dann von Campana ausbalanciert, der zwischen Achter- und Sechserposition wechselte. Frantz und Kiyotake machten dann einfach irgendwas ballorientiertes und fanden sich irgendwie überall im Mittelfeld wieder. Öfters agierten sie gleich beide auf der linken Seite. Diese Ausrichtung funktionierte defensiv recht gut. Frankfurt fand sich in dem organisierten Chaos nicht zurecht. Das erste Tor fiel nach einer Ballrückeroberung als Nürnberg gerade in Unterzahl agierte.
Allerdings konnte auch Nürnberg vorerst nicht gefährlich werden, da Frankfurt ein konsequentes Angriffspressing spielte. Petrak, Pinola und Pogatetz wurden direkt zugestellt. So musste der Club immer wieder über lange Bälle eröffnen. Das erlaubte es der Frankfurter Raute frühzeitig zu verschieben und Überzahl herzustellen. So konnten die spielstarken Plattenhardt und Feulner, die nominell offen waren, nicht ins Spiel gebracht werden. Vereinzelt gelang es Nürnberg aber, beide Außenverteidiger etwas herauszuziehen, sodass in der Spitze eine instabile 2-gegen-2-Situation entstand. Die langen Bälle dort hinein waren aber zu selten und es resultierten kaum gefährliche Szenen.
In der zweiten Hälfte stellte Verbeek um. Mit Mak für Kiyotake wurde das Mittelfeld dezimiert und organisierte sich nun in einer klareren 1-2-Ordnung im Mittelfeld, während Drmic und Mak in Freirollen mit Fokus auf die rechte Seite agierten. Frankfurt zog sich nun außerdem zuweilen ins Mittelfeldpressing zurück. So kamen Plattenhardt und Feulner vermehrt ins Spiel. Vor allem in der Phase der beiden Tore konnten sie durch diese Kombination sehr viel Druck machen. Rechts überluden sie den unterbesetzten Frankfurter Flügel und konnten dann auch Verlagerungen spielen. Frantz und Campana agierten außerdem sehr aggressiv, sodass Nürnberg viel Präsenz im Strafraum bekam. Durch die höhere Rolle von Campana wurde jedoch auch die eigene Defensive stark destabilisiert. Im Zentrum fehlte den Defensivspielern eine Absicherung, was zu schnellen Frankfurter Toren führte und letztlich auch die rote Karte für Pinola verursachte. So konnten die Nürnberger aus ihren verschiedenen guten Ansätzen kein Kapital schlagen.
Bayer 04 Leverkusen 2:3 TSG 1899 Hoffenheim
Leverkusen zog im Spiel gegen die Hoffenheimer die Flügelstürmer zurück, um mit dem 4-5-1 die Außenbahnen besser zu versperren. Hoffenheim hatte in der Anfangsphase große Probleme mit der Überbrückung des Mittelfelds, doch ein Handelfmeter nach einem langen Diagonalball brachte die Führung.
Fortan hatten die Leverkusener die Probleme im Aufbauspiel, weil Hoffenheim mit einer engen Viererkette im Mittelfeld und einer breiteren in der Abwehr die Offensivmechanismen der Leverkusener gut bespielte und die aufrückenden Außenverteidiger im Griff hatte. Bayer nutzte zwar die Enge der Mittelfeldreihe des Gegners besser, ließ sich aber zu sehr auf die Flügel drücken und erzeugte aus der Offensivpräsenz kaum Durchschlagskraft. Beide Tore fielen dementsprechend nach Standardsituationen. Hoffenheim hatte jedoch genug Offensivqualität, um auch ein zweites und drittes Mal die Führung zu erzielen und das Spiel letztendlich zu entscheiden.
43 Kommentare Alle anzeigen
juwie 2. April 2014 um 23:43
Schön, dass es das Format wieder gibt. Leider kickt nur mein Herzensverein mittlerweile nur noch in Liga 2.
Goalimpact 28. März 2014 um 19:22
Genau. Bewertet wird die Chance zu dem Zeitpunkt an dem der Fuß den Ball berührt. Was danach passiert (Wolken, Latte oder Tor) ist egal. Sander veröffentlicht sein Verfahren nicht. Größter Einflussfaktor ist aber die Entfernung zum Tor.
karl-ton 28. März 2014 um 23:30
Gibt es eigentlich einen bestimmten Grund weshalb diese ganzen feschen Statistikmethoden so top secret sind? Auf mich wirkt das immer alles eher nutzlos, wenn ich nicht die Möglichkeit habe nachzuvollziehen wie ein Ergebnis zustande kommt. Und damit zusammenhängend: Liegt der Wert des Ganzen nicht sowieso im gesammelten Datenbestand und weniger in der Formel? Oder habe ich einfach nur zuviel Opensource Software abbekommen?
RM 29. März 2014 um 00:18
Naja, wenn man einen Haufen Schotter aus privater Kassa für Opta-Daten hinlegt, würde ich die Formel auch nicht für Nüsse offenlegen. Mit bisschen Suche findet man schon, was so alles drin ist (Schussposition, Art des Schusses, Art der Vorlage, …), denke ich.
So macht es jemand anders (ich persönlich denke, dass Sander/11tegen11 mehr inkludiert) zumindest:
„xG: Expected goals scored based on shot type, assist type and shot location. For the explanation of the components of xG, see my first three shot matrix articles: Shot Matrix I, Shot Matrix II, Shot Matrix III.“
http://cartilagefreecaptain.sbnation.com/2014/2/15/5409046/la-liga-shot-statistics
karl-ton 29. März 2014 um 00:33
Oh dear, man zahlt für die Rohdaten? Ich merke schon, ich bin zu naiv für die Fußballwelt. Und Opta ist so eine Truppe, die über dem Spielfeld viele Kameras aufhängt und jeden Huster eines Spielers mitlogged? Wobei man ja meinen sollte, dass es genug kommerzielle Nutzer für den Kram gibt, als das Privatpersonen bzw. Nichtkommerzielle Nutzer gegen einen symbolischen Betrag an die Daten rankommen und dann kann man schauen ob was interessantes dabei rauskommt (das man einkaufen und für viel Geld weiterverkaufen kann).
RM 29. März 2014 um 01:10
Wir wollten Rohdaten für die Internetseite, die wir dann zu eigenen Werten umgebaut und nur diese veröffentlicht hätten -> das hätte uns wohl eine vierstellige Summe gekostet.
karl-ton 29. März 2014 um 02:16
Ja, leider glaube ich das sofort. Aus meiner Sicht bleibt das eine loose-loose Situation, aber was tut man nicht alles für 3000 € mehr im Millionenumsatz 😉
_oo_ 28. März 2014 um 15:54
Diese ExpG-Grafiken sind zwar sehr schön. Aber irgendwie sind mir die Werte noch zu intransparent. Mainz hat in der 59sten einen Lattenknaller gehabt, der aber nur einen minimalen Anstieg verursacht hat. Wo steht denn mal konkret erklärt, wie die Werte berechnet werden? Auf der holländischen Seite finde ich nur die Erklärung der allgemeinen Idee.
blub 28. März 2014 um 18:54
Dem expG ist völlig egal ob der Ball an die Latte geht oder in die Wolken oder ins Tor. Deswegen ist er ja so sexy. Ein schuss von dieser position ist keine gute Chance.
_oo_ 30. März 2014 um 12:22
Schon klar. Aber wie wird das quantifiziert? Mir ist das noch zu intransparent.
RM 30. März 2014 um 12:50
Falls ich die Frage richtig verstanden habe: Die Modelle haben alle Schüsse der vergangenen X Jahre aufgenommen und nach jeweils unterschiedlichen Aspekten kategorisiert (Schussposition/-distanz, Art der Vorlage, Schusstyp, etc.). Für jeden Schuss aus einer bestimmten Position mit bestimmten anderen Eigenschaften gab es dann eine gewisse Anzahl an Schüssen. Von diesen Schüssen wurde dann gemessen, wie viele ins Tor gingen.
Also gab es zum Beispiel einen Schuss nach flachem Pass mit dem Fuß aus einer bestimmten Position im Fußballfeld-Koordinatensystem 847mal. Aus diesen 847 Schüssen entstanden 126 Tore. Die Erfolgswahrscheinlichkeit für diesen Schuss liegt somit bei 0.14876033057 bzw. ~14,876%.
Bei den Matchplots werden dann nach einem Spiel die Schüsse analysiert, woraufhin man mehr oder weniger einfach nachkuckt, wie viel die Schüsse jeweils bisher im Schnitt wert waren. Diese Anzahl an ExpGoals addiert man und erhält die zu erwartende Torzahl für die jeweiligen Spiele.
Philo 30. März 2014 um 14:26
Interessant. Wird dabei eigentlich auch nach Spielern differenziert? Bei manchem Kunstschützen mag es ja Sinn machen, wenn der regelmäßig aus 25 Metern draufballert, und dann ist das auch eine gute Chance – anders als etwa bei Großkreutz.
RM 30. März 2014 um 14:45
Tja, nach Meinung vieler Statistiker gibt es keine signifikanten Unterschiede bei den Schützen. Soll heißen: Messi schießt nicht besser als der Durchschnittsspieler. Hierzu ein Artikel 11tegen11.
Wobei es wohl diese Unterschiede doch gibt, sie aber kleiner sind. Hierzu ein Artikel von Opta selbst.
Das Wichtigste dabei dürfte das Fazit am Ende sein:
With a comparatively weak r-squared value of 24% we are correct to be discounting finishing skill in favor of a players‘ more repeatable ability of constantly finding themselves in goal-scoring opportunities, but finishing skill does seem to persist. Over enough samples, expect that players with exceptional finishing skill to perform better than their average – but sometimes lucky – counterparts.
blub 30. März 2014 um 14:58
Ein guter Stürmer ist also deswegen gut, weil er viel dazu beiträgt das er aus guten positionen abschließen kann. Das trifft auf Messi zu.
zu den Kunstschützen: Ich habe gelesen das bei den Cityspielern Kolarov die schlechteste quote hat. Der ist anerkannter standardspezialist und schießt sehr viele und hat dann die schlechteste quote.
btw zu einzelnen spielern im leicht anderen modell:
http://differentgame.wordpress.com/2013/12/31/striking-questions-part-one/
Philo 30. März 2014 um 18:52
Ich stimme dem Fazit aus dem Opta-Artikel zu. Aber man sollte wohl zwischen Schusskönnen und dem Vermögen, ein Tor zu erzielen unterscheiden. Ersteres stellt das Können des Spielers dar, bei Letzterem kommen Zufallsfaktoren hinzu. Denn erstens können verdeckte oder abgefälschte Tore sehr gefährlich sein, ohne dass das besonders viel mit den Künsten des Schützen zu tun hat. Eine sicher sehr erhebliche Anzahl von Toren geht auf das Konto von solchen Schüssen. Zweitens spielt natürlich die Leistung des Torwarts oder anderer Spieler bei der Abwehr des Schusses eine Rolle. Vielleicht werden die generellen Fähigkeiten des Torwarts beim ExpG-Wert berücksichtigt, in die Leistung beim konkreten Schuss fließt sie sicher nicht ein. Mein Tipp deshalb: Bei den Schusskünsten an sich gibt es eine wahrnehmbare Korrelation, wenn auch nicht allzu deutlich.
Philo 30. März 2014 um 18:55
P.S.: Weiß jemand, was mit „Expected Goals added over 90“ im Unterschied zu „Expected Goals over 90“ gemeint ist?
blub 30. März 2014 um 19:35
Bei 11tegen11 gibts ne untersuchung zu Torhütern, mit dem fazit das es keinerlei relevante unterschiede im können gibt und die Gehaltenen Bälle fast ausschließlich von der Qualität der Chance abhängen(repräsentiert durch ExpG): http://11tegen11.net/2014/02/03/never-judge-a-goal-keeper-by-his-saves
Sub 30. März 2014 um 21:00
http://cartilagefreecaptain.sbnation.com/2013/12/3/5169884/shot-matrix-v-identifying-player-shooting-skill
Ein weiterer Artikel zum Thema Chancenverwertung. Wenn man also sehr große Stichprobenumfänge nimmt, erkennt man irgendwann schon eine charakteristische Qualität der Chancennutzung eines einzelnen Spielers = Manche Spieler haben doch eine bessere Chancenverwertung als andere. Frank Lampard hat beispielsweise sowohl 2009-2011 als auch 2011-2013 gute Werte erzielt.
Aber das Fazit ist auch hier relativierend, da eben erst bei sehr vielen Schüssen ein auch nicht bahnbrechender Effekt erkennbar war. Man sollte also nicht verrückt werden, wenn ein Stürmer kurzfristig einmal Sitzer auslässt.
Goalimpact 30. März 2014 um 22:36
Viele Untersuchungen zu Verwertungsquoten interpretieren ihre Ergebnisse leider nicht ganz richtig. Sie zeigen, dass sich die Quoten nicht statistisch signifikant unterscheiden. Daraus folgt aber mit nichten, dass sie sich nicht unterscheiden, sondern nur dass wir das nicht nachweisen können. Das liegt am hohen Anteil am Zufall im Torschuß. Man braucht sehr viele Daten, um den herauszufiltern. Die Studien, die entsprechend viele Daten auf das Problem werfen, finden auch signifikante Unterschiede. Es bleibt aber dabei, dass die Unterschiede zwischen Spielern zwar existieren, aber klein sind verglichen mit anderen Faktoren wie zB der Distanz.
Philo 1. April 2014 um 00:37
@ sub: Danke für den Link. 20% Unterschied zwischen guten und schlechten Schützen finde ich nun alles andere als unsignifikant. Dennoch ist die Varianz natürlich extrem, sodass sich dieser Unterschied nicht schon im Vergleich zweier aufeinander folgender Saisons zeigt.
Dazu will ich noch drei Sachen anmerken:
1. Wenn in den ExpG-Wert auch Sachen wie Schussart und -haltung eingehen, dann fließen dabei auch Aspekte der Schusstechnik ein. Das mag zwar für das eigentliche Ziel der Statistik sinnvoll sein, aber es verfälscht die Analyse des Verhältnisses zwischen Chancenqualität und Schussfähigkeiten. Denn wenn ich aus Rücklage mit der Pike schieße, dann liegt das in der Regel an meiner schlechten Schusstechnik, auch wenn der ExpG-Wert dann nach unten schnellen mag.
2. Es wird in der Debatte immer so getan, als würde eine fehlende bzw. unsignifikante Korrelation im Vergleich mehrerer Saisons gegen das Bestehen von unterschiedlichen Fähigkeiten der Spieler sprechen. Aber wer sagt eigentlich, dass sich die Fähigkeiten nicht ändern? Das wird von der hohen Varianz der Torquote zwar nicht gerade nahegelegt. Es ist aber theoretisch nicht von vornherein auszuschließen, dass die Fähigkeit, ein Tor zu schießen, sehr viel instabiler ist als die, sich eine gute Chance zu erarbeiten. Who knows.
3. Ein guter Torschuss muss ja nicht unbedingt direkt zum Torerfolg führen. Wenn sich ein Abpraller ergibt, entstünde eine neue, vielleicht sogar bessere Chance. Man sollte auch diesen Aspekt bercüksichtigen, vielleicht ergäbe sich dann ja eine deutlichere Korrelation.
@ blub: Der Artikel sagt ja nicht, dass es keine Unterschiede bei den Paraden gibt, sondern lediglich, dass die unterschiedlichen Fähigkeiten nicht in der bloßen Tatsache besteht, dass ein Torwart den Ball hält. Die eigentliche Qualität der Parade müsste dann darin bestehen, ob ein Torwart den Ball auch fängt bzw. elegant an die Seite befödert, oder ob er dem Gegner den Ball vor die Füße legt. Wobei ich da aber auch davon ausgehe, dass sich bei einer größeren Stichprobe auch eine signifikante Korrelation ergibt.
RM 1. April 2014 um 09:38
Nur zu 1. kurz: Tut er ja nicht. Schusshaltung? Gibt’s nicht. Schussart heißt einfach nur „Kopf oder Fuß“.
Philo 1. April 2014 um 10:22
Ah, okay.
GH 27. März 2014 um 01:46
Also was ihr und Nürnberg zur Zeit macht ist ja nur noch lässig.
Wie findet ihr die Vorstopper-Rolle allgemein bzw. wie hat sie funktioniert?
Wolfgang Würz 26. März 2014 um 23:19
Absolut prima das Format; bitte weitermachen!
Klaus 26. März 2014 um 14:10
Tolles Format! Unbedingt beibehalten! Aber auch die Einzel- und Sonderanalysen sind spitze.
Bazi 25. März 2014 um 13:42
Auch ich finde das neue Format sehr gut und würde mich freuen wenn es weiter geht.Kommt es dann also immer einen Tag vor dem nächsten Bundesligaspieltag raus?
MR 25. März 2014 um 19:47
Einen Tag nach dem letzten, hoffentlich.
Koom 25. März 2014 um 11:28
Gefällt mir gut. Jedes Spiel mal kurz angesprochen und auf 1-2 interessante Aspekte hingewiesen. Bitte gerne regelmässig einführen. 🙂
karl-ton 25. März 2014 um 00:01
Ich find’s super. Coole und bessere Zusammenfassung als irgendwelche Liveticker von den Spielen, die man nicht sehen kann oder will.
Allerdings habe ich eine Sprachfrage: Ich dachte immer tuschieren wäre etwas leicht und vielleicht auch zufällig zu berühren. Gibt es da noch mir unbekannte Bedeutungen oder ist kaschieren (überdecken) gemeint?
MR 25. März 2014 um 01:43
Ups. Kaschieren, ja. Korrigier ich. Kam mir auch irgendwie falsch vor. 😀 Hat mein Hirn wohl mit vertuschen oder übertünchen zusammengeschmissen.
MrR 24. März 2014 um 19:11
coole sache die Statistik 🙂
Achter 24. März 2014 um 18:55
I like!
MZ 24. März 2014 um 18:12
Sehr schön, gefällt mir richtig gut.
Könnte man als Sahnehäubchen vielleicht in die ExpG-Plots noch den ExpG-Endstand mit aufnehmen? Also z.B. Freiburg-Bremen 1,8:0,6 ExpG
blub 24. März 2014 um 17:56
Schön. find ich gut das ihrs wieder probiert.
Aside: am Mainz – Bayern plot sieht man wie ein sweeper wie neuer auf diesesm Modell durchschlägt.
ahnungsloser 24. März 2014 um 17:27
Das ist ja mla ein Format, dem selbst ich folgen kann. Bietet natürlich weniger Anlass zu Diskussionen als die tiefergehenden Analysen.
Wenn ich einen Wunsch frei hätte: Beim Lesen eurer Analysen habe ich den Eindruck, dass es aus Eurer Sicht in vielen Spielen wenige Knackpunkte gibt, die das Spiel prägen.
Als Beispiel: Bei Berlin die Zerstörung des Matchplans durch das frühe Gegentor, bei München die Rolle Neuers.
Ich fänds töfte, wenn man diese Punkte noch deutlicher herausstellen könnte, da dies ja hervorragenden Diskussionsgrundlagen sind.
Und da ihr ja die gute Taktikfee seid, äußere ich noch einen zweiten Wunsch:
als eher mäßig Fußballinteressierter lese ich viele artikel oder Teile davon eher quer.
Bei diesem Format fände ich eine starre Struktur extrem hilfreich. Zum Beispiel: Einleitender Satz – Formativer Verlauf – Knackpunkte des Spiels – Taktische Alternativen und deren prognostizierten Auswirkungen.
wombat 25. März 2014 um 08:45
gute anregung, ein tolles format fein zu justieren.
FCB-Fan 24. März 2014 um 17:24
Ich frage mich häufig, warum Teams wie Hamburg, Stuttgart oder auch Lerverkusen nicht mehr aus ihren Möglichkeiten machen. Alle 3 sind meiner Meinung nach nicht in der Lage aus viel Ballbesitz auch mal Torchancen herauszuspielen. Gleichzeitig schafft man es nicht die defensiven Fehler abzustellen, bzw. sich gegenseitig so abzusichern, dass nach Fehlern nicht sofort alles offen ist. Warum gelingt besonders der offensive Aspekt Mannschaften wie Augsburg oder Nürnberg besser, die doch eigentlich individuell unterlegen sind?
Eintr8 24. März 2014 um 17:20
Kann man die „Expected Goals“ auch irgendwo live verfolgen?
Gerade bei der Konferenzschaltung könnte es interessant sein, immer mal wieder drauf zu gucken, um etwas den Überblick zu behalten, wer wo wirklich stärker spielt. Manchmal hab ich nämlich as Gefühl dass die Kommentatoren quatsch erzählen 😉
rodeoclown 24. März 2014 um 16:51
Sehr schön, dass es die Rubrik wieder gibt! Die Bundesligateams scheinen am Wochenende insgesamt recht glücklich gewesen zu sein, wenn man tatsächliche und erwartete Tore sieht. Und wirklich traurig, was da bei Hamburg und Stuttgart läuft, trotz (oder wegen?) der ganzen Trainerwechsel ein grausiges Spiel.
SCP-Poker 24. März 2014 um 16:40
Echt geil das Format, ich hoffe darunter leiden nicht die anderen Analysen zur BuLi.
Also meine Fragen, wie gefordert :D:
1. Was haltet ihr von Stevens in Stuttgart? Kann er mehr erreichen als den Nichtabstieg (Wenn überhaupt).
1.2. Hab noch kein Spiel von Stuttgart, unter Stevens, gesehn, wie sind da im Allgemeinen die Abläufe im Pressing.
2. Mainz hat gut dagegen gehalten. Wie viel Tore mehr wird ManU kassieren? 😀
3. Ich fand Leverkusen insgesamt enttäuschend. Man kam nicht in den 10er Raum und kam so gefühlt nur zu Flanken. Mein Gefühl ist, dass sich Bayer nicht mehr Weiterentwickelt hat diese Saison. Man ist sehr ausrechenbar geworden find ich.
4. Kann einer mehr zu Mandalas Leistung sagen. Ich find der hört sich echt interessant an. Goalimpact?
Sofalaie 24. März 2014 um 17:44
Zu Stuttgarts Pressing: Fand ich sehr gut angelegt gegen den HSV. Wenn die tief auf der Seite aufgebaut haben, wurden sie von den Außen angelaufen und der AV übernahm den aufrückenden AV oder den MA. Die Stürmer versperrten den Sechserraum, und dahinter gab es dann viele kurze Manndeckungen der 6er. Hamburg hat dann vor allem über die Seiten aufbauen müssen, die Außen oder Diekmeier waren isoliert, vdV wurde durch die höhere Kompaktheit auf der Seite (Leitner halbrechts tiefer) und den der Mannorientierung von Gentner der Raum genommen und der VfB war stabil.
Später wurde dann umgestellt, weil sie Badelj in der Lücke hinter Ibisevic gefunden hatten und der VfB spielte dann 4-1-4-1-artiger mit Boka gegen Badelj, was dann auch wieder besser funktioniert hat.
Nach der Halbzeit gabs dann allerdings ganz konfuse 10 Minuten, wo die Viererkette sich, aus welchen Gründen auch immer, zurückgezogen hat, ohne denen davor Bescheid zu sagen (Gott sei dank kam dann der Platzverweis).
Insgesamt macht das Pressing auch einen konstanteren, intensiveren Eindruck (?), dasselbe im defensiven Umschalten, das vorher problematisch war.
btw: Weil im Artikel Rausch kritisiert wird: Find ihn eigentlich total cool in der Rolle. =)
bp 24. März 2014 um 16:30
Sehr schön.
Und durch die ExpG fühle ich mich im Fall VfB – HSV jetzt mal bestätigt. Der Sky-Kommentator hat immer wieder den Eindruck geäußert, dass der HSV einem Tor näher sei und die besseren Chancen hatte.
Tatsächlich hatte ich den Eindruck, dass der HSV deutlich mehr Ballbestitz hatte, jedoch erhebliche Probleme damit hatte, diesen Ballbesitz in gefährliche Zonen zu bringen.
Kunstfigur 24. März 2014 um 16:28
Es ist wieder da! Juhu! Da hat der arme Student ohne Sky endlich wieder einen hochklassigen Überblick und muss sich nicht mehr auf die olle Sportschau und eure Einzelanalysen) verlassen. Juhu! Und dazu sogar noch ExpG! Juhu!