Bo henrikisiert die Bayern – MX
Schon fast traditionell tut sich der FC Bayern in Mainz schwer. Henriksen ließ sein Team zunächst im 3-1-4-2 mit passoptionen-orientiertem Pressing agieren, passte jedoch frühzeitig an und stellte auf ein intensiveres, direkteres Pressing um. Die Bayern zeigten zwar Ansätze, blieben jedoch ohne durchschlagkräftige Lösungen. So setzte sich Mainz mit 2:1 durch.
Peretz sucht den linken Flügel
Nach einer von Unsicherheit geprägten Anfangsphase konnten die Bayern den Ball erstmals kontrollieren, als Daniel Peretz den Ball am Fuß hielt. Diese Kontrolle wirkte auf Peretz jedoch etwas unruhig, da Mainz aus dem Zweieraufbau neben Dier (Kim agierte derweil als Linksverteidiger) nahezu alle Passoptionen mit ihrem 3-1-4-2 konsequent zustellte.
Unter diesen Bedingungen fiel es den Bayern schwer, aus der Überzahl, die das Ballhalten des Torspielers bot, progressive Aktionen zu entwickeln. Mainz war schlichtweg nicht bereit, das Pressing mit der ersten Linie auszulösen. Stattdessen agierten sie mannorientiert: Lee übernahm Kimmich als offensiver Mittelfeldspieler, während Burkhardt und Nebel aus halbräumigen Positionen heraus eine Mannorientierung auf Innenverteidiger Dier und Kim praktizierten.
Die Positionierung von Mainz in der ersten Pressinglinie war prinzipiell sehr gut abgestimmt. Die Außenstürmer hielten den Deckungsschatten konsequent auf die Außenverteidiger, während Lee den Sechserraum – in der Anfangsphase vor allem den abkippenden Musiala – zustellte. Dadurch konnte sich die zweite Linie, bestehend aus den Schienenspielern Mwene, Caci und Zentrumsspieler Sano wie Amiri, kompakt positionieren, ohne von ihren Gegenspielern in breitere Räume gezogen zu werden.
Diese enge Staffelung in den ersten beiden Linien, kombiniert mit dem beiden zentralen Mittelfeldspielern Amiri und Sano, sorgte letztlich dafür, dass das bayerische Zentrum effektiv isoliert und gewissermaßen „umkreist“ wurde.
Für die Bayern ging es in der Folge vor allem darum, das Pressing der Mainzer auseinanderzuziehen. Musiala kippte dazu in tiefe Räume ab und zog Sano aus dem Sechserraum heraus. Müller schob zentral ein und lief dann im Bogen in die Tiefe, wodurch er Mwene immer wieder mal mit sich zog und dessen strukturelle Vororientierung strapazierte. Dieses Zusammenspiel aus Abkippen und bogenförmigen Tiefenläufen war ein wiederkehrendes Muster bei langen Bällen der Bayern.
Die Schwachstelle im Mainzer Pressing ließ sich tendenziell schnell identifizieren: Durch die tiefere Positionierung von Müller entstand zunächst eine 2v3-Unterzahl für die Mainzer im zentralen Mittelfeld. Sano versuchte zunächst, sowohl Musiala als auch Müller gleichzeitig zu kontrollieren, wobei Bell im Notfall herausschieben sollte. Doch die gegenläufigen Bewegungen der Bayern überforderten Sano, sodass diese doppelte Absicherung nicht konsequent funktionierte.
In der Folge rückte Caci früh ins Zentrum ein, um Musialas weites Abkippen zu neutralisieren. Genau diese Reaktion wollten die Bayern provozieren: Im Moment der Übergabe an Caci spielte Peretz gezielt einen langen Ball auf den linken Flügel. Guerreiro nutzte dies mit einem Tiefenlauf, indem er sich im Rücken des eigentlich zuständigen Caci nach vorne schob. Gleichzeitig rückte Sané ebenfalls weit heraus. Damit versuchten die Bayern, eine 2v1-Situation gegen den Halbraumverteidiger Jenz herzustellen und gezielt Überzahlen in der Breite zu schaffen.
Die stark mannorientierte Ausrichtung der Mainzer in den vorderen Reihen ergab sich aus zwei wesentlichen Überlegungen: Einerseits konnten sie dadurch ihre physische Präsenz in den direkten Duellen besonders betonen – ein Ansatz, der gegen die Bayern mit ihrem dicht getakteten Spielplan und den durch Verletzungen sowie begrenzte Wechselmöglichkeiten geschwächten Kader besonders sinnvoll erschien. Andererseits zwang die konsequente Mannorientierung die Bayern bereits im Mittelfeld dazu, mit einer Vielzahl an Bewegungen.
Ein Beispiel dafür ist die rechte Seite, wo Laimer beim Ballspiel von Dier einrückte. Ziel dieser Bewegung war es, den direkten Gegenspieler Mwene mit sich zu ziehen, um den Passweg auf Olise freizuspielen. Bayern versuchte, solche Bewegungen bereits in dieser frühen Phase zu nutzen, doch tendenziell ging Mwene diese Wege von Laimer nicht konsequent mit. Dadurch blieben die erhofften Räume weitgehend verschlossen.
Auch Mainz schlägt lang…
Aus den (teils unsauberen) langen Bällen der Bayern resultierten auch frühe Ballbesitzphasen der Mainzer. Grundsätzlich bauten sie dabei aus einem 4-2-4 auf, konnten gegen das mannorientierte Pressing der Bayern jedoch nur selten strukturierten Zugriff auf das Spiel entwickeln.
Im 2-3-2-3 der Bayern gegen den Ball agierte Müller zumeist als Mittelstürmer. Er lief im Bogen von innen nach außen an, um den ballfernen Innenverteidiger frühzeitig zu isolieren. Die Mainzer Aufbaureihe bestand aus der tiefen Dreierkette und gelegentlich Torhüter Zentner sowie den als Außenverteidiger agierenden Kohr. Mwene stand etwas höher, um mit dem tiefer agierenden Lee ein 2v1 gegen Laimer zu schaffen. Durch aber die ergaben sich seitlich geprägte Pressingwinkel für den Mittelstürmer, die die Innenverteidiger häufig zum Andribbeln veranlassten. Dabei überschätzten sich die Mainzer Verteidiger in diesen Situationen teilweise und unterschätzten zugleich den Druck, den Müller aus einer rückwärtigen Bewegung erzeugte.
Der entscheidende Vorteil der Bayern lag in ihrer Anpassungsfähigkeit auf die ballorientierten Bewegungen der Mainzer. Sie gingen diese sehr weit und diszipliniert mit. Gleichzeitig hielten insbesondere die Außenstürmer Sane und Olise in der ersten Linie den Deckungsschatten effektiv auf die abkippenden zentralen Mittelfeldspieler der Mainzer. Dabei markierten sie zusätzlich die Außenverteidiger, wodurch sie sowohl Breite als auch Tiefe im Mainzer Aufbau effektiv blockierten.
Das Andribbeln der Innenverteidiger – insbesondere durch Jenz – führte dazu, dass der Ball häufig weiter in die Breite gedribbelt wurde. Dadurch wurden zentrale Optionen weitgehend unattraktiv, sodass als Konsequenz oft nur der lange Ball blieb. Das „nur“ (nicht jeder lange Ball ist eine Niederlage im Spielaufbau) ist in diesem Zusammenhang jedoch relativ, denn die Mainzer Besetzung für diese langen Bälle erwies sich als durchaus vielversprechend:
Burkhardt kippte oft ab, um den langen Ball vorzubereiten, und zog dabei seinen direkten Gegenspieler Kim mit aus der Abwehrreihe. Gleichzeitig suchten Nebel oder Lee gezielt die Tiefe. Die Organisation für den zweiten Ball war dabei strukturiert: Die Mainzer formierten sich in einer Raute aus Burkhardt, einem zentralen Mittelfeldspieler und dem ballnahen Schienenspieler. Diese Raute zog sich beim langen Ball kompakt zusammen und schuf so eine klare Staffelung, um sowohl die Ballgewinne als auch die Anschlussaktionen effizient abzusichern.
Henriksen und Kompany passen Feinheiten an
Mit der verletzungsbedingten Auswechslung von Jonathan Burkhardt und der Einwechslung von Armindo Sieb nahm Bo Henriksen nicht nur einen positionsgetreuen Wechsel vor, sondern veränderte auch das Angriffspressing der Mainzer. Sieb agierte in der ersten Pressinglinie deutlich aktiver und aggressiver als Burkhardt. Er lief klassisch im Bogen an, störte aber den Spielaufbau der Bayern konkreter und gezielter. Im Gegensatz zur Anfangsphase konzentrierte er sich nicht nur auf das Zustellen, sondern setzte Peretz unter direkten Druck und ließ ihm spürbar weniger Zeit am Ball – eine Situation, mit der der Torspieler sichtlich zu kämpfen hatte.
Diese Veränderungen betrafen allerdings in erster Linie das Angriffspressing. Je höher die Bayern mit ihrer Torspielerkette aufbauten, desto breiter positionierten sich ihre Innenverteidiger. Dadurch sank die Effektivität der Mainzer ersten Pressinglinie, da eine breite Innenverteidigung schwer zu isolieren ist, insbesondere bei Pressingansätzen über Bogenläufe. Dementsprechend konzentrierte man sich beim höheren Aufbau von Bayern zunehmend auf das Halten der Mannorientierung; ohne direktes Anlaufen auf Peretz.
Auch die Bayern nahmen Anpassungen vor: Die Sechser Kimmich und Pavlović kippten nun deutlich früher und aktiver beim Aufbauspiel von Peretz ab. Dies führte dazu, dass Peretz zunehmend auf kurze Zuspiele zu Kimmich oder Pavlović setzte, anstatt lange Bälle zu suchen. Diese Sechser ließen den Ball häufig in Dreiecksbewegungen wieder zu den Innenverteidigern abprallen, um mehr Dynamik in den Aufbau zu bringen. Zusätzlich ließ sich Müller situativ noch tiefer fallen, worauf die Mainzer Verteidigungslinie mehrfach reaktionsschnell nachrückte, um seine Aktionen eng zu begleiten. Tendenziell stellte sich daraufhin eine ziemlich unübersichtliche und wilde Phase ein – viele Ballverlust- und Gegenpressingphasen kombiniert mit langen Bällen.
Bayern schafft Wege, aber keine Lösungen
Allgemein agierte man aber mit laufender Spielzeit auch wieder mit einer klassischeren Torspielerkette: Kim agierte nicht mehr situativ als Linksverteidiger, sondern schob wie gewohnt links neben Peretz. Das hatte einfach den Grund, dass Peretz diese breite Anspielstation gegen den Bogenlauf von außen nach innen von Sieb teils fehlte.
Tendenziell agierte Kimmich situativ als Rechtsverteidiger, während Laimer in den Sechserraum aufrückte. Dieser Wechsel hatte zur Folge, dass Mainz ihre Mannorientierungen erneut anpassen musste: Lee übernahm die Rolle eines Außenstürmers, da er Kimmich in halbrechter Position folgte, obwohl er eigentlich zentral agierte. Dies führte jedoch häufig zu Übergabeproblemen, da die Mainzer zu lange an ihren Gegenspielern festhielten und die nötige Dynamik im Pressing fehlte.
Ein unschöner Nebeneffekt für Mainz war, dass Bayern nun zunehmend besser die Wege zu Olise fand – teils auch direkt mit einem langen Ball in die Tiefe. Zu Beginn der Partie war es noch Mwene, der diese Räume durch Einrücken nicht öffnete, doch die Wechselwirkung zwischen Kimmichs Ausschieben und Laimers Einrücken ermöglichte es Bayern, diese Fokussierung auf Olise zu durchbrechen. Allerdings hatte Olise überraschend große Schwierigkeiten im technischen Bereich, was auch daran lag, dass Mainz mit besonders Kohr sehr aggressiv und antizipativ agierte und ihn ständig unter Druck setzte. Allgemein schob man gruppentaktisch sehr gut zusammen bei den Diagonalbällen auf Olise; Mwene rückte heraus und suchte tendenziell auch den Zweikampf, Lee schob nach hinten.
Allgemein wirkte es zunehmend so, als hätten die Mainzer mit den zahlreichen Ballverlusten der Bayern nach langen Bällen – insbesondere auf Olise – zunehmend an Selbstvertrauen und Intensität gewonnen. Bayern schien strategisch immer wieder unsicher, ob man weiterhin auf lange Bälle setzen oder doch den Weg über flache Stationen suchen sollte. Dabei boten sich eigentlich nur die Außenverteidiger an, da die Sechser um Kimmich und Pavlović von Peretz nicht mehr so aktiv angespielt wurden.
Vor der Halbzeit versuchten die Bayern zunehmend, die Außenverteidiger ins Spiel einzubeziehen, obwohl diese in den vorherigen Spielen eher selten aus flachen, tiefen Positionen direkt angespielt wurden. Mainz stellte jedoch eine Falle: Sie isolierten den Rückpass, indem der durchlaufende Stürmer Druck ausübte, und zwangen die Bayern so zu riskanten Pässen. Gleichzeitig übte der direkte Gegenspieler Druck auf den Außenverteidiger aus, während Mainz die Bewegungen der Zentrumsspieler mit hoher Intensität verfolgte. Dies setzte die Außenverteidiger, wie zum Beispiel Guerreiro, unter enormen Druck und machte ein flaches Herausspielen nahezu unmöglich.
Dennoch schien es häufig so, als ob Mainz die Mannorientierungen auf die in Richtung Ball schiebenden Spieler nicht immer konsequent mitging (hier zum Beispiel Amiri gegen Pavlovic). Der Abstand zwischen den Gegenspielern war stellenweise relativ groß, was Räume öffnete. Allerdings spielten die Bayern nicht regelmäßig den Pass in diesen Druckbereich oder hatten nach dem Pass keine klaren Folgebewegungen, um die freigewordenen Räume effektiv zu bespielen. Diese fehlende Dynamik nach dem Ballzuspiel verhinderte es, dass Bayern die entstehenden Lücken in der Mainzer Defensive konsequent ausnutzte.
Nach der Halbzeit beließen es Henriksen und Kompany erstmal bei der selben personellen Anordnung in der MEWA-Arena. Allgemein stellte sich erstmal eine ziemlich zerfahrene Phase wieder ein nach dem Wiederanpfiff, Mainz kam gerade über Gegenpressing immer wieder in Ballbesitz zurück, gleichzeitig wirkte es bei Bayern schon phasenweise so, als haperte etwas an der Geduld.
Ansonsten sah man die Bayern – wenn sie das Spiel bewusst beruhigen konnten und nicht sofort den direkten Vertikalpass suchten – im höheren Spielaufbau. Dort agierten sie in einer Art 3-2-5, wobei Laimer häufiger tiefer blieb, gelegentlich jedoch auch, wie in der Grafik, auf letzter Höhe agierte. In einigen Szenen entstand dadurch eine 3-1-6-Struktur. Kimmich schob etwas häufiger als in der ersten Halbzeit zwischen die Innenverteidiger, wodurch sich ein klarer Dreieraufbau ergab.
Das Ziel schien darin zu liegen, den direkten Gegenspieler – meist Amiri – aus dem Mittelfeld zu ziehen. Damit schwächte man gezielt das Zentrum der Mainzer, um es über Akippbewegungen aus der überladenen letzten Linie durch Spieler wie Musiala oder Müller zu bespielen.
Mainz reagierte mit einem 5-2-3-Mittelfeldpressing. Die erste Linie agierte überwiegend reaktiv, insbesondere bei Ballbesitz von Kimmich. Sieb, der rechte Außenstürmer, positionierte seinen Deckungsschatten auf Pavlovic, um direkte Verlagerungen zu verhindern. Parallel dazu schob Lee auf Laimer, um auch dessen Anbindung zu unterbinden. Ziel war es, den Diagonalpass in den Zwischenlinienraum zu neutralisieren. Müller und Musiala wurden dabei in eine Art Box gestellt, wobei Nebel und Sano durch Deckungsschatten versuchten, die beiden zu isolieren, während Jenz und Bell situativ etwas mehr Freiraum gewährten.
Auf der linken Seite bildeten die Bayern eine diagonale Verbindungslinie. Diese erstreckte sich zwischen Sané, Pavlovic (der oft ausschob), und erneut Sané, der hier mit großer Breite agierte. Dieses Prinzip sollte nicht nur das Mainzer Mittelfeld auseinanderziehen und Pässe auf Müller und Musiala ermöglichen, sondern auch in jeder Ebene Optionen schaffen. Kim positionierte sich bei Ballbesitz von Kimmich etwas tiefer, um sich aus dem Einflussbereich von Sieb zu lösen. Sobald Kim den Ball erhielt, rückte Pavlovic nach innen, um Sané im 1-gegen-1 anzuspielen.
Die Staffelung der Bayern zeigte Ansätze, war jedoch in der Konsequenz limitiert. Einige Male gelang es, den Ball in den Bereich der Box oder direkt hinein zu bringen. Dennoch offenbarte sich ein wiederkehrendes Problem: Die Außenverteidiger Guerreiro und Laimer boten regelmäßig Tiefenläufe über die Halbräume an, wurden jedoch selten eingebunden. Stattdessen suchten Olise und Sané häufig das Dribbling ins Zentrum, was die Dynamik des Angriffs deutlich reduzierte.
Besonders bei Leroy Sané zeigte sich ein wiederkehrendes Muster. Nach Dribblings ins Zentrum geriet er häufig in der Mainzer Defensive ins Stocken und war gezwungen, den Ball per Rückpass auf Pavlovic abzulegen. Dieses Szenario wiederholte sich mehrfach und ließ die eigentlich vielversprechenden Ansätze der Bayern oft ins Leere laufen.
Die Endphase des Spiels
Das 2:0 der Mainzer fiel mitten in eine Drangphase der Bayern und resultierte aus einem Ballgewinn, der ein zentrales Problem des Münchner Spielaufbaus offenlegte. Die Einwechslung von Armindo Sieb erwies sich – auch wenn unglücklich für die Bayern – als entscheidender Faktor in genau solchen Momenten: Sieb gelang es immer wieder, die unkontrollierten Befreiungsschläge der Bayern zu verarbeiten, sei es durch geschickte Annahmen oder direkte Dribblings. Dabei unterstützten das Mainzer Mittelfeld und die Schienenspieler konsequent mit tiefen Läufen, wodurch man die Münchner Defensive mehrmals gefährlich unter Druck setzen konnte.
Auffällig war, dass diese Mainzer Vorstöße häufig auf unglückliche Defensivaktionen von Dier zurückzuführen waren, der insbesondere in der Luft an diesem Tag schwach wirkte. Das Problem lag jedoch nicht allein bei Dier: Durch das hohe Aufrücken der Außenverteidiger fehlte den Bayern die Breitensicherung, was die Innenverteidiger zwang, in diese Räume zu schieben. Gleichzeitig war der Sechserraum nach Ballverlusten nahezu unbesetzt. Mainz nutzte diese Konstellation geschickt aus, indem sie den Ball aus den Ballungen im Münchner Angriff schnell ins freie Zentrum spielten, das sie dann ungehindert besetzen konnten.
Nach dem Gegentreffer in der 60. Minute reagierte Kompany mit Einwechslungen von Boey, Goretzka und Tel, was zu einer flexiblen Umstellung auf eine 2-2-6- bzw. 2-2-4-2-Formation führte. Diese Änderungen lösten zumindest die Probleme der fehlenden Breitensicherung und des unbesetzten Sechserraums. Dennoch gelang es den Bayern auch weiterhin nicht, im letzten Drittel die nötige Tiefe herzustellen. Im Gegensatz zu Heidenheim verteidigte Mainz den Raum vor der Box äußerst diszipliniert, wobei Sieb mit seinen Defensivaktionen eine wichtige Rolle spielte. So war Bayern gezwungen, verstärkt auf Flanken zu setzen, die von den Mainzern jedoch konsequent und effektiv verteidigt wurden.
Fazit
Die Bayern kassieren ihre erste Niederlage in dieser Bundesliga-Saison. Eine teils unsaubere und wenig flexible Struktur sowie mangelnde Dynamik in der ersten Halbzeit führten zum Rückstand. In ihrer stärksten Phase nach der Pause gerieten die Bayern durch einen Mainzer Konter sogar mit 0:2 ins Hintertreffen und konnten diesen Rückschlag nicht mehr vollständig aufholen.
Henriksen hatte sein Team mit einem 3-4-3 und einer cleveren Mischung aus Mannorientierungen und Herausrückbewegungen gut auf die Bayern eingestellt. Zudem reagierte er frühzeitig und passend auf eine Verletzung in der eigenen Mannschaft, was seiner Elf zusätzliche Stabilität verlieh.
Zwar fanden die Bayern im Verlauf des Spiels Lösungsansätze, doch diese kamen zu spät und blieben in der Durchschlagskraft limitiert. Mainz profitierte von einer effektiven Chancenverwertung und einigen glücklichen Momenten – auch begünstigt durch Bayerns Verletzungssorgen und einen straffen Terminplan. Diese Aspekte mindern jedoch keineswegs die beeindruckende Leistung der Mainzer, insbesondere in der Boxverteidigung sowie die Entlastungsangriffe, die Bayern immer wieder vor Probleme stellte.
Grund zur Sorge sollte diese Niederlage für Vincent Kompany jedoch nicht sein.
MX hat sich ursprünglich schon in früher Jugend im Positionsspiel à la Pep Guardiola verloren, doch jetzt hat ihn auch der Relationismus komplett gepackt. Seine Texte geistern auf Der-Jahn-Blog und miasanrot rum. Im NLZ von Jahn Regensburg hat er seine Spuren hinterlassen, aber seit ein paar Wochen treibt er sein Unwesen bei einem anderen bayerischen Team.
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