Türchen 22: Steven Gerrard

Liverpools Legende Steven Gerrard war nicht irgendein Risikospieler, sondern ein mehrfacher Risikospieler. Er verkörperte viele wesentliche Facetten des Phänomens Risiko.

Über Jahre hinweg war Steven Gerrard das Aushängeschild des Liverpool FC, dessen zentrale Repräsentationsfigur. In der englischen Nationalmannschaft begleiteten große Teile seiner Karriere die breit diskutierte Frage, ob bzw. wie er mit Chelseas Frank Lampard gemeinsam in einem Team agieren könne oder nicht. Einen Platz im diesjährigen Adventskalender hat sich Gerrard speziell für eines der abschließenden Türchen verdient: Er vereint zahlreiche verschiedene Facetten von Risiko – so viele, wie sonst kaum ein anderer Fußballer – in nur einer Person. Mitunter hängen die unterschiedlichen Elemente eng miteinander zusammen und beeinflussten sich gegenseitig. Wenn man nur eine grobe Kategorisierung vornimmt, ist Gerrard auf mindestens vier wichtigen Ebenen ein Risikospieler:

  • Positionsfindung
  • Passspiel
  • Bewegungsspiel
  • Abschlüsse

Positionsfindung

Während seiner fast zwei Jahrzehnte bei Liverpool wurde Gerrard in unterschiedlichen Rollen und Kontexten eingebunden. Auch wenn er oft vor allem als box-to-box-Spieler agierte, konnte er sich dennoch dominant am Spielaufbau beteiligen. Für gewöhnlich hatte Gerrard bereits in den ersten Linien viel Präsenz bei den „Reds“ und zog viele Bälle von den Verteidigern an. Als er zum Ende der Karriere unter Brendan Rodgers vermehrt die alleinige Sechs in einem 4-3-3 besetzte, erhöhten sich seine abkippenden – oder gelegentlich herauskippenden – Bewegungen. Als letzter Mann zwischen den Innenverteidigern oder diagonal daneben in situativen Dreierketten kurbelte Gerrard die Ballzirkulation an.

Gerrard als tiefer Sechser in seiner letzten Saison

Insgesamt gestaltete sich sein Stellungsspiel als Passgeber jedoch etwas unsauber. In der geordneten Arbeit gegen den Ball hatte sich seine Positionsfindung mit der Zeit verbessert, indem in seiner neuen Rolle als tiefster Sechser seine Mitspieler und bestimmte Räume disziplinierter absicherte als in vorigen Jahren. Im eigenen Aufbau verfügte Gerrard grundsätzlich über ein Talent darin, situativ von Kollegen geöffnete Räume zu besetzen bzw. dadurch effektiv deren Position in der Struktur zu übernehmen. Allerdings begab er sich oft in Positionen, in denen er keine oder kaum eine Absicherung durch die Mitspieler hatte.

Zunächst einmal bedeutet dies kein Problem, muss es doch – banal gesagt – immer irgendjemanden geben, der gerade der „letzte Mann“ seines Teams ist. In der Quantität wurden solche Positionierungen jedoch ab dem Moment kritisch, in denen das Verhalten dort genau dem Umstand, in der konkreten Situation eben keine Absicherung haben zu können, nicht sorgsam genug Rechnung trag. Das tat Gerrard, mit manch unsauberer Orientierung oder mit anspruchsvollen Bewegungsabläufen, die zur tiefen Position nicht passten – und dann zog das Abkippen ein Risiko nach sich. Sein folgenschwerer Ausrutscher als letzter Mann in einem meisterschaftsentscheidenden Match gegen Chelsea 2014 wurde zu einem dramatischen Ereignis.

Insgesamt neigte Gerrard – etwa in Form des Herauskippens – zu seitlichen Bewegungen. Einerseits konnte er sich in Verbindung mit seiner Dynamik dadurch Gegnern und deren Pressing gut entziehen. Nicht zuletzt ergaben sich womöglich vielversprechende diagonale Passwinkel für seine weiträumige Ballverteilung. Andererseits zog es Gerrard im Einzelnen mitunter zu weit nach außen, wodurch er drohte dort isoliert zu werden. Die seitlichen Positionierungen im Aufbau entsprachen einem Zug in Ausweichräume, der auch in seinen box-to-box-Aktionen stark und fast übermäßig ausgeprägt war. Dort stand eine ähnliche Ambivalenz: Wenngleich Gerrard in solchen Zonen Bälle sehr gut festzumachen vermochte, sah er sich aus der seitlichen Position leicht unter hohen Druck für den Folgepass gebracht.

Passspiel

Insgesamt konnte Gerrard über sein – generell weiträumiges und aggressives – Passspiel in zwei sehr unterschiedlichen Kontexten dominant und effektiv werden. Erstens übernahm er zunächst einmal viele Aufgaben als Verteilerstation des Balles im Spielaufbau. Zweitens kam das Passspiel in Übergangszonen hinzu, das sich sehr dynamisch in mannschaftlichen Aufrückmomenten vollzog. Auch als laufstarker Allrounder gab sich Gerrard Aufgaben als Passgeber fokussiert hin: Wenn er im Rahmen der Ballverteilung im zweiten Drittel den Ball führte und zunächst offenen Räumen vor sich hatte, dribbelte er erstaunlich selten aggressiv an.

Stattdessen spielte er entweder schnell innerhalb der positionellen Zirkulation weiter oder er griff direkt zu einem attackierenden Ball, der in einen anderen Raum wechselte. Dies war Gerrards Markenzeichen als Ballverteiler: Er schlug aus den tieferen Linien viele weite, diagonale Pässe, entweder auf die Flügel oder tief in die Halbräume. Die technische Ausführung der Zuspiele beherrschte er akkurat. Auch über längere Distanzen war Gerrard grundsätzlich ein präziser Passgeber aus der Tiefe heraus.

Vor allem vermochte er seinen Zuspielen ein ungewöhnlich hohes Balltempo zu verleihen, das bei der Überbrückung größerer Räume besonders wirksam sein konnte. Dadurch bildete sich ein Element von Risiko: Einerseits bedeutete die lineare und „wuchtige“ Flugkurve dieser langen Pässe, dass die Verarbeitung anspruchsvoll wurde. Andererseits ermöglichte das hohe Passtempo – gerade bei steil gespielten Bällen etwa auf einen sprintstarken Angreifer – im Erfolgsfall potentiell mächtige Mitnahmen in Dynamiken hinein. Zwischen dem Zuspiel und dem tiefen Laufweg konnten sich besondere Synergien ergeben.

Über kürzere Distanzen traten bei Gerrard manchmal Probleme mit Pässen auf, die für den Mitspieler schwierig zu verarbeiten waren. Auch dies lag an der Gewichtung: Er neigte dazu, den einen oder anderen Ball zu druckvoll in den Fuß zu spielen. Eine kritische Situation stellte sich ein, sofern gleichzeitig das Thema Entscheidungsfindung hinzukam. Auch diesbezüglich prägte manche Unsauberkeiten das Spiel der Liverpool-Legende: Sie betrafen in der eigenen Hälfte überambitionierte Diagonal- oder Querpässe, die einen Nebenmann unüberlegt in Bedrängnis brachten, den ein herausrückender Gegenspieler daraufhin gut attackieren konnte.

Geriet der Mitspieler so unter Druck, kam Gerrard selbst wiederum für die notwendige Unterstützung nicht immer in Frage. Nach seinem Pass war eine vorwärtsgerichtete Folgebewegung nicht unwahrscheinlich und solche Aktionen funktionierten bei ihm unterschiedlich gut: Mal schuf er eine wichtige Anspielstation in einer höheren Ebene, die zur Auflösung der Situation beitragen würde, und mal wählte er einen Laufweg, der ihn kaum mehr anspielbar machte. Ob dafür der Raum, den er in solchen Fällen durch sein Vorrücken gegebenenfalls freigeräumt hatte, für die Kollegen nutzbar sein würde, gestaltete sich ebenfalls wechselhaft.

Insgesamt war also Gerrards Passspiel allein technisch schon ambivalent, einerseits potentiell famos und enorm dynamisch, andererseits anspruchsvoll. Das Thema Risiko hätte damit ohnehin eine wichtige Rolle gespielt – auch ohne die Wechselhaftigkeit der Entscheidungsfindung. Diese wiederum stellte quantitativ den gewichtigsten der potentiellen Knackpunkte dar. Im Verlauf des berühmten Champions-League-Finals 2005 gegen Milan, in welchem Gerrard den größten Erfolg seiner Karriere feiern sollte, musste er letztlich improvisiert als Rechtsverteidiger aushelfen und lieferte auf dieser Positionen eine fast heroische Vorstellung.

Der Kapitän stabilisierte sein müde werdendes Team mit reihenweise herausragenden Tacklings in klassischen Defensivaktionen auf der Außenbahn. Auch verteidigte Gerrard bei längeren Bällen der Italiener gegen deren Raute gut mit ins Zentrum hinein. Aber nach seinen zahlreichen Ballgewinnen brachte Gerrard kaum mal Ruhe ins Spiel. Er verpasste es häufig, Ballbesitzphasen seines Teams zu initiieren bzw. dies zumindest zu versuchen. Stattdessen suchte er in fast jeder dieser Aktionen vertikale, direkte Anschlussaktionen in die Tiefe. Angesichts der Menge war das eine insgesamt unüberlegte Verhaltensweise.

In fast sämtlichen Feldbereichen und Situationen folgte Gerrards Passspiel einer vertikalen Ausrichtung, die sowohl Stärke als auch Schwäche sein konnte – ob in tiefen Aufbauzonen, im Kombinationsspiel im Übergang, oder in unmittelbarer Strafraumnähe. Vor allem in Umschaltmomenten, nach losen Bällen oder in sonstigen temporeichen Szenen versuchte er den bestehenden Schwung durch zügige Folgepässe weiterzutragen. Dies führte zu aggressiven Einleitungen von Kombinationen.

Generell kam Gerrards Passtechnik in großräumigen Kontexten ganz besonders zum Zuge, die im Allgemeinen schwierig zu erschließen waren und die seine Aktionen mitunter doch überraschend zugänglich machten. Aus der Bewegung heraus, wie in solchen temporeichen Situationen, entfalteten seine kraftvoll angesetzten Zuspiele besonders interessante Dynamik in Form einer nicht leicht einzuschätzen Vorwärtsrotation. Letzteres galt grundsätzlich für die Mit- wie für die Gegenspieler gleichermaßen. Aber in solch temporeichen Szenen, in denen es der Defensivreihe um Stabilität gehen muss, begünstigte die Lage eher die Angreifer.

Gerrard als Zehner in Liverpools Beinahe-Meister-Saison 2008/09

Wenn Gerrard besonders nah am gegnerischen Tor agierte, erhielt das Thema zusätzliche Relevanz. In Liverpools Hochphase um 2008/09 herum ließ Rafa Benítez den Kapitän im 4-2-3-1 auf der Zehn und damit rund um den Mittelstürmer herum agieren. Gerrards Dynamik und Passaggressivität kamen unmittelbar im offensiven Übergang und im Umschalten zum Tragen. Nach eigenen Ballmitnahmen und raumgreifenden Läufen war es ein typisches Charakteristikum von Gerrard, gute scharfe Flachpässe gegen die Verschieberichtung bzw. auch gegen die eigene Abstoppdynamik – zum Beispiel nach einem Richtungswechsel – spielen zu können.

Bewegungsspiel

In dynamischen Situationen konnte nicht nur Gerrards Passspiel besonders zum Tragen kommen. Dieses erreichte in solchen Momenten oft auch einen harmonischen Einklang mit seinem Bewegungsspiel. Die beiden Komponenten verbanden sich in ihrer Ambivalenz, sowohl Stärke als auch Schwäche sein zu können. Traten sie als Stärke auf, waren sie zumeist gleichzeitig wirksam und potenzieren sich dann gegenseitig – so wie in der veränderten Rolle als (Umschalt-)Zehner in den letzten Benítez-Saisons bei Liverpool. Gerrard machte viele weite Wege und schuf Bewegung, aus denen sich für sein aggressives Passspiel mögliche Synergien ergaben.

Der Ruf des englischen Mittelfeldmannes als Paradebeispiel eines box-to-box-Achters war grundsätzlich nie unberechtigt. Gerrard verfügte sowohl über eine hohe Ausdauer als auch über eine hohe Dynamik und diese Basis ermöglichte den großräumigen Radius seiner Spielweise. Dazu gehörte eine zügige Rückzugsbewegung, bei der er athletisch weite Distanzen überbrückte und beispielsweise Gegenspieler nach längeren Dribblings oder nach Abprallerszenen im letzten Moment kurz vor dem eigenen Strafraum noch attackieren konnte. So glich Gerrard manch unsaubere Positionierung oder mannschaftliches Kompaktheitsproblem aus.

Noch stärker aber prägten die vertikalen Bewegungen nach vorne seinen Stil. Gerrard zeichnete sich durch eine hohe Quantität an kraftvollen Nachstößen zum gegnerischen Sechzehner aus. Sein Timing, wann er aus der Tiefe in gefährliche Räume nachrücken musste, war gut. Vor allem machte ihn sein Gefühl für die Geschwindigkeiten solcher Szenen in unmittelbarer Tornähe stark. So kam Gerrard durch dieses Nachrücken in viele Abschlusspositionen, bei dem ihm wiederum seine Schusskraft zugute kam, um sie entsprechend zu verwerten. Dementsprechend galt er stets als torgefährlicher Mittelfeldmann.

Gegenüber den nachstoßenden Läufen ohne Ball kam es seltener vor, dass Gerrard den Ball über längere Distanzen trieb. Generell gehörte es zu den Charakteristika seines Spiels, Räume überbrücken zu können – über Bewegungen wie auch über Pässe. Diese Raumüberbrückung trat hauptsächlich aus dynamischen Situationen heraus auf, bei denen er jene Dynamik nutzte und darauf reagierte. Der klassische Fall waren seine Bewegungen in seitliche Ausweichzonen, in denen er viele Bälle auch in 1gegen1-Situationen erlaufen konnte. Seltener versuchte er dagegen, die Dynamik fokussiert selbst zu entfachen. Dafür stand unter anderem die geringe Menge an Situationen, dass er aus Zirkulationsphasen heraus anzudribbeln begann.

Insgesamt war das weiträumige Spiel Gerrards – und seine eigene Orientierung dabei – stark auf seine eigenen Bewegungen und Aktionen bezogen. Viele Entscheidungen traf der Mittelfeldmann so, als wäre ein Fokus der mannschaftlichen Struktur auf seine Läufe selbsverständlich gesetzt. Oft genug war dies der Fall, schließlich galt einem potentiellen Schlüsselspieler und Leader von Trainern wie von Mitspielern eine besondere Aufmerksamkeit. Sah die Lage jedoch – ob in der taktischen Ausrichtung oder in einer einzelnen Situation – anders aus, bezog Gerrard dies nicht unbedingt in die Wahl und Gestaltung seiner Laufwege ein.

Verpasstes Vorrücken machte sich in einem Spiel 2012 gegen Chelsea recht stark bemerkbar

Die Folge bestand in einer riskanten Konstellationen: Einerseits vernachlässigte Gerrard manchmal die Absicherung. Auch wenn diese gerade nicht in ausreichender Form gegeben war, schaltete er sich weiträumig in eine Offensivaktion ein. Darin lag nicht zuletzt für das zwischenzeitliche englische „Traumduo“ einer Doppel-Sechs aus ihm und Frank Lampard die entscheidende Problematik. Einbindungen als Zehner oder auf dem Flügel reduzierten diese Schwierigkeit. Daneben verpasste Gerrard manchmal auch den Zeitpunkt, um aufzurücken, wenn er die Lage der Mitspieler nicht sensibel und empathisch genug einschätzte. Andererseits war das weiträumige Bewegungsspiel Gerrards sehr wertvoll. Konkret stellten vor allem seine Nachstöße in die Offensive einen immensen Pluspunkt für sein Team dar, zumal ihn diese häufig in aussichtsreiche Positionen am und im gegnerischen Sechzehner führten.

Abschlüsse

Nicht nur die bloße Schusskraft Gerrards war ein wichtiges Pfund für Torabschlüsse. Hinzu kam, dass die Liverpool-Legende aus vollem Lauf die eigene Bewegung sehr gut in den Abschluss mitzunehmen vermochte. Gerade Schüsse dynamisch mit dem ersten Kontakt waren bei Gerrard sehr stark, wie es für seine Ballannahmen nicht zwingend galt. Insgesamt schloss er sogar fast zu oft mit dem ersten Kontakt ab – auch in Szenen, wo er noch einen oder zwei Schritte zum Tor hätte machen können.

Photo by Clive Brunskill/Getty Images)

Eine Tendenz zu One-Touch-Aktionen prägte jenseits des Torabschlusses sein Spiel auch allgemein. In Mittelfeldbereichen – und dort insbesondere in engeren Zwischenräumen – war dies zumindest in Teilen durch eine mäßige Vororientierung mit verursacht. Da Gerrard sich nicht immer ausreichend sauber umblickte, musste er häufiger zur bloßen Vorsicht mit dem ersten Kontakt spielen, obwohl er noch Raum gehabt hätte – für eine Mitnahme oder zum Aufdrehen.

Die häufigen One-Touch-Abschlüsse stellten eine mögliche Form einer „zu frühen“ Finalisierung dar – hier auf der technischen Ebene. Daneben gab es die Ebene der Entscheidungsfindung: Gerrard entwickelte einen leichten Hang dazu, auf das Tor zu schießen, wenn dies gerade (noch) nicht nötig war, also wiederum zu früh. Dieses Phänomen tauchte bereits in einigen anderen Artikeln des diesjährigen Adventskalendern, zu unterschiedlichsten Akteuren wie Moussa Sissoko oder Klaus Augenthaler, auf: Frühzeitige und vor allem viele frühzeitige Abschlüsse bedeuten fast immer eine Art von Risiko.

Die zugrundeliegende Ambivalenz wurde auch im Falle Gerrards exemplarisch: Einerseits bedeuteten mehr Abschlüsse erst einmal mehr Trefferchancen, ganz simpel gerechnet. Nahm Gerrard viele Schüsse, würden aufgrund seiner Abschlussqualitäten aus dynamischen Situationen heraus eine gewisse Anzahl an Toren herausspringen. Wenn er mit einem frühzeitigen Abschluss aus der Distanz Erfolg haben sollte, dann fiele der jeweilige Treffer typischerweise aus einer Position, in der man dies normalerweise nicht einplanen konnte – insofern also ein spezifischer „Zugewinn“.

Andererseits blieben die Aussichten bei derartigen Abschlüssen selbst für einen versierten Spieler wie ihn mäßig – allein durch die Distanzen und die anspruchsvolle Umgebung in der Dynamik. Das Risiko bestand also darin, für einen punktuell enormen Mehrwert eine an sich äußerst unsichere Aktion einzugehen. Darüber hinaus spielten die Konsequenzen im Falle eines nicht erfolgreichen Abschlusses in die Angelegenheit hinein: Zwar tragen verfrühte Abschlüsse nicht zwingend eine erhöhte Gefahr gegnerischer Konter, selbst wenn sie nicht ins Aus gehen, sondern geblockt werden sollten. Aber fast alle Versuche, die letztlich keine Gefahr bringen, gehen auf Kosten weiterer Entwicklungschancen von Angriffen, die man damit sehr zeitig abschneidet.

Martin H. 27. Dezember 2020 um 13:50

Auch wenn dieser Artikel im Hinblick auf den Risikoaspekt (der natürlich auch behandelt wird) geschrieben ist, so handelt es sich hier m. E. doch eher um eine umfassende und treffende Gesamtanalyse der Spielweise Gerrards. Und das ist durchaus positiv zu sehen. Der Autor beleuchtet sehr präzise sowohl die Stärken als auch die nicht zu verschweigenden Schwächen des Spielers. Mitunter entsteht der Eindruck, dass Gerrard im Laufe seiner Karriere mglw. auch nicht immer adäquate Mitspieler (ob beim FCL oder in der NM) an seiner Seite hatte, die seinen Fähigkeiten gerecht wurden. Wie auch immer, ich als FCL Fan freue mich darüber, dass eine meiner Legenden hier durch einen hervorragenden Artikel gewürdigt wird. Danke dafür und Daumen hoch!

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AG 22. Dezember 2020 um 18:02

Danke für den tollen Artikel! @MoeSquare hat auch einen interessanten Rückblick zu ihm veröffentlicht, der gut zu diesem Türchen passt: https://moesquare.medium.com/football-flashbacks-steven-gerrard-9bd5b99b481d

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