Türchen 15: Deutschland – Argentinien 2006
Bei der Weltmeisterschaft 2006 traf die deutsche Nationalmannschaft im Viertelfinale auf Argentinien. Dank Torhüter Jens Lehmann konnte die Mannschaft von Trainer Jürgen Klinsmann die Partie im Elfmeterschießen gegen die besseren Argentinier für sich entscheiden.
Simple Grundordnung, simple Spielweise und die Tugenden des deutschen Fußballs
In der taktisch wenig komplexen 4-4-2-Grundordnung der Deutschen gab es mit Miroslav Klose und Lukas Podolski zwei zentrale Stürmer, die wenig auf die Flügel auswichen, stattdessen hingegen die Mitte besetzten und eng aneinander spielten. Schweinsteiger und Schneider agierten prinzipiell zur Mitte gerückt, um sich dort an kleinräumigen Kombinationen zu beteiligen, besetzten aber die Breite des Platzes dann, wenn diese benötigt wurde und von Lahm bzw. Friedrich auf den beiden Außenverteidigerpositionen nicht bereitgestellt wurde. Sowohl Lahm als auch Friedrich agierten prinzipiell nachstoßend – vor allem Lahm beteiligte sich auf der linken Seite immer wieder an kleineren Kombinationen mit Schweinsteiger und Ballack. Der Kapitän bildete dabei gemeinsam mit Frings die Doppelsechs. Während Frings eher zurückhaltend agierte, war der nach links hängende und offensivere Ballack der zentrale Spieler im deutschen Aufbau. Bei den Deutschen war es auffällig, wie oft Ballack – in tieferen und zentraleren Räumen auch Frings – horizontale bzw. diagonale Verlagerungen auf die eingerückten Flügelspieler oder die nachstoßenden Außenverteidiger spielten, an deren Anschluss man einfache Wege zum Aufrücken suchte. Durch die vorhin angesprochene Überladung des Zentrums sollten so geöffnete Räume am Flügel schnell bespielt werden. Eines der Angriffsmuster der Deutschen war es darüber hinaus, sowohl Podolski als auch Klose schnell einzusetzen, um direkt aus dem Zentrum zu Torchancen zu kommen oder von dort Durchbrüche bis zur Grundlinie über Außen einzuleiten. Das Chancenplus der Deutschen in der ersten Halbzeit resultierte dabei vor allem aus relativ torfernen Abschlüssen oder im Anschluss an Flanken. Längere Phasen der Ballzirkulation im letzten Drittel gab es nicht – stattdessen wurden die Angriffe schnell und teilweise etwas überhastet zu Ende gespielt.
Schon vom Anpfiff weg zeigte sich außerdem, wie die deutsche Nationalmannschaft gegen die offensiv flexiblen Argentinier spielen wollte: Bauten diese das Spiel im eigenen Drittel auf, formierte man sich in der Regel in einer kompakten 4-4-2-Grundordnung rund um die eigenen Mittellinie. Erst wenn die Argentinier in das Mitteldrittel aufrückten, liefen Klose und Podolski aggressiv an, wobei das zweite Band vor allem über direkte Zuordnung organisiert war. In den direkten Zweikämpfen zeigten sich die Deutschen dabei extrem aggressiv und sehr konsequent – einer der Schlüssel, wieso die Argentinier über die gesamte Spieldauer nicht wirklich zu einer Vielzahl guter Chancen kommen konnten.
Spielerisch starke Argentinier mit freshen Positionsprofilen
Grundsätzlich agierten die Argentinier aus einer 4-1-2-1-2 / 4-1-3-2-Grundformation heraus. Dabei gab es mit Crespo einen zentralen Stürmer, der sich vornehmlich im Sturmzentrum aufhielt und dort als Zielspieler fungierte. Mit Carlos Tevez gab es einen nominellen zweiten Stürmer, der allerdings kaum in der Zentralen zu finden war und stattdessen viel zum linken Flügel rochierte, um dort gemeinsam mit dem linken Achter Riquelme und dem offensiv sehr aktiven Außenverteidiger Sorin Flügelkombinationen anzustoßen oder selbst Lücken über Dribblings gegen Friedrich zu reißen. Riquelme agierte dabei als spielmachender Akteur im Halbraum, der Angriffe über den Flügel aus der Mitte heraus unterstützte. Generell wählten die Argentinier aber zunächst den rechten Flügel, um sich dort nach vorne zu kombinieren. Erst dann folgten in der Regel direkte Verlagerungen auf die linke Seite durch lange Flugbälle oder das Durchspielen der eigenen Kette. Rechts gab es mit Coloccini einen sehr passiven Außenverteidiger, der nicht einmal im Aufbau leicht nach vorne rückte. Um die Breite im Spiel auf dieser Seite herzustellen, agierte der rechte Achter Rodriguez fast durchgehend an der Seitenauslinie. So ermöglichte er es Gonzalez von der Zehnerposition in den Raum zwischen ihm und Coloccini zurückzufallen und so die Anbindung nach vorne zu geben. Als zusätzlicher tiefer Aufbauspieler vor der Abwehr gab es mit Mascherano einen weiteren ballsicheren Akteur. Auffällig am Spiel der Argentinier war das Bespielen der kompletten Breite des Platzes im Übergangsspiel durch horizontale Verlagerungen, an deren Anschluss man vertikale Anspiele in die Tiefe einstreute. Im Zuge dessen nutzten die Argentinier häufig Anspiele von Coloccini auf Rodriguez, um die Deutschen ballnah zum Einrücken zu zwingen, nur um dann über Coloccini das Spiel wieder zu verlagern. Die asymmetrische Grundordnung und die hin und wieder eingestreuten Positionswechsel im Mittelfeld waren passende Mittel, um das Auf- und Übergangsspiel zu gestalten. Das strikte Vertikalspiel in der Spielfeldmitte und die vielen Flügeldurchbrüche über die linke Seite über den nachstoßenden Sorin zeigten sich gegen die tief verteidigenden und sehr konsequenten Deutschen aber als nicht besonders passend, um selbst zu Chancen zu kommen.
Führung für Argentinien, Ausgleich für Deutschland, Verlängerung und Elfmeterschießen
Nach einer torlosen ersten Hälfte, in der die Argentinier trotz der geringeren Chancenzahl paradoxerweise die bessere Mannschaft waren, gelang den Südamerikanern zu Beginn der zweiten Halbzeit durch einen Kopfballtreffer von Ayala im Anschluss an eine Ecke die Führung. Die Deutschen sollten lange auf den Ausgleich warten müssen – erst gegen Ende der Partie war es Klose, der im Anschluss an eine Halbfeldflanke von Ballack, die der eingewechselte Borowski verlängerte, zum Ausgleich traf. In der Verlängerung kippte das Spiel dann etwas und wurde insgesamt offener, ohne dass sich eine der beiden Mannschaften schon hier durchsetzen konnte.
Was dann im folgenden Elfmeterschießen passierte ist ein kleines Stück deutscher Fußballgeschichte: Jens Lehmann – von Torwarttrainer Andreas Köpke mit einem Zettel ausgestattet, auf dem die präferierten Torecken aller argentinischen Spieler gestanden haben sollen – parierte gegen Ayala und Cambiasso. Weil alle deutschen Spieler ihre Elfmeter verwandeln konnten, zog Deutschland ins Halbfinale gegen Italien ein, das man gegen den späteren Weltmeister allerdings verlieren sollte.
14 Kommentare Alle anzeigen
SW90 15. Dezember 2016 um 21:08
Warum „schlimm“? Deutschland hatte im Mittelfeld noch keine Spieler wie Özil oder Kroos; ferner war das Selbstverständnis recht tief im Keller.
Das schnelle, direkte, disziplinierte und athletische Spieler – ja: durchaus simpel – passt zu dieser Zeit äußerst gut zu den Deutschen Qualitäten; allein Podolski als halblinker Stoßstürmer oder Schneider als klarer, rechter Winger waren, als Spielertypen, irgendwo limitiert und gerade deshalb in einem 4-4-2 perfekt eingesetzt.
Eine Doppel-6/8 mit Ballack und Frings lädt auch eher zu einem kampfbetonten und schnellen Umschalt-Direkt-Spiel ein.
Diese Deutsche Mannschaft in Top-Form würde auch heute einige starke Teams vor Probleme stellen.
blub 16. Dezember 2016 um 11:07
Mir gehts weniger um die technische Qualität, obwohl das auch teilweise zum Haare raufen war. Die Dinge die man ohne Ball am Fuß macht, waren viel schlimmer. niemand hatte einen Plan wie man sich bewegt, wohin man einen Ball spielt oder wann man rechtzeitig zu laufen anfängt.
Am besten hat man das immer bei abstößen gesehen, wenn der Torwart den ball rausbolzt, die 4er kette steht am eigenen 16er, das Mittelfeld chillt and er Mittellinie und dazwischen ist genug Niemandsland um ne Panzerbrigade quer übers Feld zu fahren.
Ich warne dich nochmal Bernd Schneider als limitiert zu bezeichnen. 😉 Der wurde allenfalls von der Rolle als 442 Winger limitiert, weil man damals keinen Plan hatte was man mit technisch starken Spielern eigentlich machen soll außer auf den Flügel stellen.
FloRe 15. Dezember 2016 um 14:34
In meinen Augen war die Auswechslung des überragenden Riquelme damals der Knackpunkt der Partie. Durch ihre anschließende defensivere Ausrichtung haben die Argentinier die Kontrolle des Spiels abgegeben und Deutschland erst wieder so richtig ins Spiel gebracht. So hab ich das zumindest in Erinnerung.
savona 15. Dezember 2016 um 17:45
Außerdem haben sie für Crespo Cruz gebracht und Messi auf der Bank gelassen. Pekerman trat gleich danach zurück.
Schorsch 15. Dezember 2016 um 17:58
Zumindest in Argentinien hat man dies so gesehen. Maradona hat Pekerman heftigst für die Herausnahme Riquelmes kritisiert und diese für das Ausscheiden als ursächlich gesehen. Nun hat der gute Diego immer alles und jeden kritisiert (außer sich selbst) und Pekerman hatte er von Beginn dessen Tätigkeit als Chefcoach an. Aber es gab noch zahreiche andere in Argentinien, welche die gleiche Kritik anbrachten. Wie berechtigt dieser Vorwurf war, lässt sich mMn eher schwer nachweisen. Riquelme war schon so etwas wie ein Dreh- und Angelpunkt der argentinischen Elf in dieser Partie, aber nach meiner Erinnerung war er nicht so überragend, wie es im nachhinein hieß. Vor allem Frings, für mich in dieser Partie einer der Besten, schränkte seine Effektivität schon ein.
Etwas zum 4-4-2 der deutschen Nationalelf: Ich fand es damals und ich finde es heute noch beeindruckend, wie sicher und effektiv die deutsche Nationalelf dieses System bei der WM gespielt hat, nicht nur in dieser Partie. Nun mag man ein 4-4-2 nicht zu Unrecht als recht simpel ansehen. Aber die deutsche Elf spielte dieses System erst seit der Übernahme der Bundestrainerposition durch Jürgen Klinsmann Mitte 2004. In den 2 Jahren haben Klinsmann / Löw gute Arbeit geleistet.
savona 15. Dezember 2016 um 19:47
Argentinien war zum Zeitpunkt der Partie erster Kandidat auf den Titelgewinn aufgrund der bis dahin gezeigten Leistungen. In der ersten Halbzeit und mit dem Führungstor bestätigten sie diese Einschätzung. Dass und wie das DFB-Team sich dann doch noch durchsetzte, war ungeachtet der im Nachhinein kritisierten Auswechslungen Pekermans – der kurz vor der 80. Minute und dem dann folgenden Ausgleichstreffer mutmaßlich das Ergebnis sichern wollte, war durchaus eindrucksvoll. Vor allem in Anbetracht der damals immer wieder thematisierten jahrelangen Unfähigkeit der deutschen N11, „große“ Gegner zu besiegen. Ja, ich weiß, in den Statistiken ist es nur ein Unentschieden, das Elfmeterschießen wird nicht gewertet. Für die Frage, ob ein solcher Erfolg verdient sei, ist das in der Tat ein wichtiges, weil zu recht relativierendes Faktum. Psychologisch ist es aber ebenso unbestreitbar ein Erfolg: man hat sich durchgesetzt und das Halbfinale erreicht. Wäre es aus Sicht der Argentinier ein mehr oder weniger ehrenvolles Remis gewesen, hätten sie sich wohl kaum zu den unschönen Szenen nach Spielende hinreißen lassen. Von diesem Spiel an war die deutsche Mannschaft überdurchschnittlich erfolgreich gegen die stärksten Gegner. Aus meiner Sicht war dieses Viertelfinale der Turnaround.
Schorsch 15. Dezember 2016 um 23:27
Etwas, was unmittelbar nichts mit Taktik zu tun hat, mittelbar vielleicht doch: In dem Film von Sönke Wortmann ‚Deutschland. Ein Sommermärchen‘ gibt es meiner Erinnerung nach eine Szene, in der Urs Siegenthaler gemeinsam mit Jürgen Klinsmann die Mannschaft auf das Spiel gegen Argentinien einstimmt. Es ging dabei auch (glaube ich) um so etwas wie typische Verhaltensmuster. Ein Aspekt war, dass die argentinischen Spieler die Nerven verlören, wenn sie ihr Spiel nicht durchbringen könnten und dann zu treten begönnen und Fehler machten, die es auszunutzen gelte. So in etwa jedenfalls. Nach meinem Eindruck hat das deutsche Team dann auch versucht, die argentinische Elf tatsächlich nicht in ihr typisches Spiel finden zu lassen. Das ist ihr sicherlich nur unzureichend , aber immerhin zum Teil durchaus gelungen. Die Auswechselung Riquelmes und die Einwechselung des eher defensiv agierenden Cambiasso kann nicht nur als ein ‚Nachhauseschaukel‘-Versuch Pekermans gesehen werden. Man kann es auch so interpretieren, dass Pekerman auf den zunehmenden Aufbau von Druck seitens der deutschen Mannschaft reagieren musste. blub hat auf die Auswirkung der Hereinnahme Odonkors ja hingewiesen. Und es war abzusehen, dass Klinsmann noch mindestens einmal offensiv wechseln würde. Die Einwechselung von Borowski für Schweinsteiger war keine Reaktion auf die Auswechselung Riquelmes (auch wenn sie kurz danach erfolgte), sondern eine logische Maßnahme aufgrund des Spielstandes und der nicht ganz so hohen Effektivität Schweinsteigers in diesem Match. Und es war dann auch die richtige Entscheidung.
Bei den Prügel- und Tretszenen nach Spielende, die von den argentinischen Spielern ausgingen, hatte Torsten Frings sich leider nicht im Griff. Der ‚Videobeweis‘ führte dann zu seiner Sperre für das Halbfinale.
savona 16. Dezember 2016 um 08:09
Damals war auch zu lesen, für den Kontrollverlust der Argentinien nach Spielende sei das unfaire Berliner Publikum mitverantwortlich, weil es jeden argentinischen Ballkontakt konsequent ausgepfiffen habe. Täusche ich mich, oder ist das nicht mittlerweile, 10 Jahre später, der Normalfall?
Schorsch 16. Dezember 2016 um 23:53
‚Unfaires Publikum‘ waren wohl fast alle argentinischen Spieler gewohnt. Zumindest diejenigen, die ihre Karriere in Argentinien begonnen hatten. So ein Stadtderby in Buenos Aires z.B. (und davon gibt es eine Menge) ist für die gegnerische Elf noch nie ein Zuckerschlecken gewesen. Da gingen und gehen Sachen ab, dagegen sind permanent Pfiffe bei Ballkontakten geradezu seriös. Und was Unfairness eines Publikums anbelangt, so war gerade die WM 78 in Argentinien ein trauriger Meilenstein. Allein was die niederländische Mannschaft rund um das Finale erleben durfte, spottete jeglichem Fairnessgedanken.
Insofern war das Pfeifen der Zuschauer in Berlin kein Novum. Früher war sicherlich vieles anders, aber nicht unbedingt besser. In Deutschland haben solche Unsitten in den 70ern stark an Fahrt aufgenommen. Wobei es ja auch so ist, dass es überall auf der Welt ja nicht pauschal ‚die Zuschauer‘ sind, sondern jeweils ein (mal mehr, mal weniger großer) Teil.
studdi 16. Dezember 2016 um 08:54
Ich glaube auf dieses klare 4-4-2 mit doppelsechs hatte Klinsmann/Löw erst nach der Niederlage in Italien im Frühjahr 2006 umgestellt. Vorher wurde glaube ich eher mit Raute gespielt, nach der hohen Niederlage in Italien wurde Ballack aber mehr nach hinten gezogen um für mehr Stabilität zu sorgen.
Kann aber auch sein das ich mich irre…
Schorsch 16. Dezember 2016 um 15:03
Als Klinsmann die Bundestrainerposition übernahm, hat er gleich auf seiner ersten Pressekonferenz angekündigt, mit einem 4-4-2 spielen zu lassen. In den knapp 2 Jahren bis zur WM hat er dann das eine oder andere ausprobiert (‚flache 4‘, ‚Raute‘). In dem besagten Testspiel gegen Italien ging es in erster Linie um das Ausprobieren hochstehender Viererketten gegen einen Topgegner, was ja bekanntermaßen nicht so glücklich verlaufen ist. Diese Niederlage in einem Testspiel, in dem etwas ausprobiert wurde, hätte Klinsmann fast den Job gekostet. Diejenigen ‚Experten‘, denen er ohnehin ein Dorn im Auge war, und starke Kräfte beim DFB forderten seinen ‚Kopf‘. Paul Breitner tat dies nicht, schlug aber vor, man solle wieder mit Libero spielen bei der WM, da man defensiv so anfällig sei. Er hat nach der WM als einer der wenigen offen bekannt, sich geirrt zu haben. Andere waren vor der WM gegen Klinsmann und nach der WM schon immer für ihn… Wie das halt oft so ist. 😉 Theo Zwanziger hatte ja bereits Sammer als Sportdirektor installiert, um ihn dann stante pede zum Bundestrainer machen zu können. So ist es dann aber Gott sei Dank nicht gekommen…
Zum 4-4-2 mit Doppelsechs ist man dann meiner Erinnerung nach erst im Laufe des Turniers gekommen, nachdem man im ersten Gruppenspiel defensiv noch anfällig war. Ich glaube, dass sogar Ballack hier die Initiative ergriffen hatte.
Koom 16. Dezember 2016 um 16:04
Klinsmann war/ist als Trainer nicht DIE Granate, aber er kann und hat viele Dinge bewegt. Ich denke, auch der FC Bayern hat durchaus ein paar Dinge aus der Klinsmann-Zeit mitgenommen, auch wenn man da lieber den Mantel des Schweigens drüber legen wird.
savona 16. Dezember 2016 um 18:18
Was er gleich von Anfang an richtig gemacht hat: den maximalen Anspruch zu formulieren („wir wollen Weltmeister werden“). Natürlich birgt sowas Risiken; nicht nur das Scheitern, das sowieso, sondern auch dass dadurch die Leute viel zu schnell vergessen, wo man gerade herkommt. Wäre nach dem Italienspiel ja auch fast schief gegangen. Am Ende hat es ihm kaum jemand übel genommen, dass es „nur“ ein dritter Platz wurde; die Nörgelei begann später. Wer weiß, ob er die Energien so hätte bündeln können, wenn er sich dieses fast schon anmaßende Ziel ausgegeben hätte.
blub 15. Dezember 2016 um 12:49
Es ist aus heutiger perspektive echt schlimm anzuschauen was man damals als Fußball bezeichnet hat.
Ich möchte hier die gelegenheit nutzen und darauf hinweisen das dies das beste Spiel in der Karriere von David Odonkor war. Wie der Sorin (damals einder der besten LV der Welt) nach allen Regeln der Kunst zerlegt hat war unfassbar und mit ein Grund warum Deutschland Argentinien zurück gedrängt hat.