Wolfsburg nach Hecking

3:1

Ein Rückblick auf Dieter Heckings Ende beim VfL Wolfsburg und die Betrachtung des ersten Spiels seines (Interims-)Nachfolgers Valérien Ismael, bei der Niederlage in Darmstadt.

Prolog: Heckings Ende bei Wolfsburg

Anmerkung: Wer diesen Teil überspringen und direkt zur Spielanalyse Darmstadt-Wolfsburg gelangen möchte, einfach bis zur zweiten Großüberschrift scrollen.

Neue Wege versucht

Vorweg seien – da die Wandlung beim VfL Wolfsburg vom Pokalsieg 2015 zur endgültigen, aber auch zu Jahresbeginn schon angespannten Lage in diesem Herbst so gravierend erscheinen mag – einige einleitende Worte zum Ende der Zeit Dieter Heckings bei den Niedersachsen verloren. Es soll aber nur ein Ausschnitt aus der komplexen Gesamtsituation werden. Im Schlussspurt der abgelaufenen Saison schien sich die Entwicklung dieses Projekts festgefahren zu haben. Jedoch versuchte der Coach mit Beginn der neuen Spielzeit doch noch einmal frische Akzente zu setzen: Es steckte noch Potential in dieser Hecking-Mannschaft. Das endete auch nicht damit, dass die Experimente mit einem 3-5-2 – so spannend es, vielleicht gar mit Dost und Gomez zusammen, hätte sein können – doch schnell wieder beiseitegelegt wurden.

Letztlich bestritt der VfL die ersten vier Partien in einer scheinbar typischen und nun eher mit tristen Vorjahreserfahrungen verbundenen 4-2-3-1-Formation. Aber deren Interpretation, die inhaltliche Füllung fügte sich nicht einfach in die Abwärtsentwicklung ein, die die Saison 2015/16 geprägt hatte. Auch in gleichbleibender Grundordnung zeigte Wolfsburg ein durchaus neues Gesicht – und startete in den ersten vier Spielen auch keinesfalls schlecht. Gerade im Aufbau und bei Schnellangriffen deuteten sich doch wieder Entwicklungsansätze an. Ohne das allzu weit auszuführen: Kuba balancierte auf rechts oder ließ sich raumöffnend fallen, die Sechser rochierten weiträumig dort hinein. Überhaupt zeigten Gerhardt und Arnold abwechselnd Vorwärtsläufe in Freiräume, während Draxler und Gomez für diese Spielweise ein passendes Duo zum Attackieren der Räume bildeten. Selbst gegen Dortmund sahen Zirkulation, Übergangsspiel und die Spielweise gegen Mannorientierungen gut aus.

Knackpunktspiel in Bremen: Aufbaufortschritte ohne Effizienz

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Wolfsburgs Aufbaubewegungen beim Auswärtsspiel in Bremen gegen Werders 4-2-1-3/4-5-1

Die Aufbauversuche standen etwa am fünften Spieltag in Bremen besonders im Mittelpunkt – bei einem Spiel, das zu einem entwicklungstechnischen und psychologischen Knackpunkt werden sollte. Gegen die Hanseaten stellte Hecking auf eine 4-3-3-Formation um, die in der ersten halben Stunde eine sehr ruhige Zirkulation zeigte. Die Achter suchten sauber die Halbräume, für die Außenverteidiger gab es bei Einbindung schnell ausreichend Unterstützung, insbesondere rechts durch die tiefere Positionierung Kubas. Dadurch entstand auf den Flügeln eine Asymmetrie, da Draxler von links weit einrückte und zusätzlich das Offensivzentrum füllte. In dieser Systematik hatte Wolfsburg einige lange Ballstafetten und eigentlich gute Staffelungsvoraussetzungen.

Der Effekt des Ganzen war aber sehr gering, die Wirkung im Angriffsdrittel harmlos. Einer der Kerngründe dafür: Die Grundstruktur wurde unbewusst und unfokussiert ausgespielt, kaum gezielt als Gerüst für das eigene Angriffsspiel entwickelt. Bei kurzen Tiefenablagen, bei Möglichkeiten der Achtereinbindung – die man für die finale Präsenz in Strafraumnähe zusätzlich zu Draxler und Gomez gebraucht hätte – oder nach Gegenpressingerfolgen: Auf einen kurzen Rhythmuswechsel folgte fast immer der Übergang in die Zirkulation, die weiterlief und ziellos wurde. Bisweilen war das skurril, etwa im folgenden Beispiel:

Gerhardt erhielt als linker Achter im zweiten Drittel einen kurzen Rückpass in einen Freiraum, suchte aber fast automatisch die weiträumige Spielöffnung auf den quasi isolierten Linksverteidiger, während die Hälfte seiner Mitspieler vielleicht zehn bis fünfzehn Meter vor ihm standen. In diesem Spiel hatte Wolfsburg eigentlich eine gute Struktur, aber keinerlei Bewusstsein dafür – und ignorierte sie aus Reflex. Es war eine Dominanz ohne Effizienz und ohne Stich. Passenderweise ging der VfL später durch ein Eigentor in Führung, ehe Werder die Partie mit zwei Toren in der Schlussphase drehte.

Ein trauriges Ende

Im Nachhinein ist die Art und Weise, wie dieses Spiel – schon zuvor hatten die Bremer die größere Zahl an Chancen gehabt – verloren wurde, wegen der darauf folgenden Reaktion so fatal. Die Heimpartien gegen Mainz und RB Leipzig waren nach der ineffizienten Problematik des Bremen-Spiels Heckings Versuch, den Sieg mit der Brechstange zu erzwingen. Man kann vermuten, dass die Psychologie dieser komplexen Krisensituation und des Drucks zu einer suboptimalen, einseitigen Maßnahme verleiteten: Die Wölfe spielten wie in einer Bedrohungslage rein auf die Flügel fokussiert und versuchten ihre Gegner über diese Routen niederzuringen. Es war die extreme Form dessen, was sie in der letzten Saison schwerpunktmäßig gespielt hatten.

Dabei vernachlässigten sie teilweise jegliche Zentrumspräsenz, insbesondere in den beiden Schlussphasen. Am Ende verlor Hecking die Balance und so konnten die Versuche gegen diese zwei Gegner so, wie sie geführt wurden, nicht funktionieren. Immer wieder trugen die Wolfsburger das Leder auf die Flügel und versuchten mit Dribblings, einfachen Pärchenbildungen oder frühen Flanken zum Erfolg zu kommen – prallten an den disziplinierten Gegnern aber ab. Vielmehr mussten sie stets Konter fürchten. Im Mittelfeld fehlte es an Präsenz über die passive Sechserraumbesetzung hinaus. Vorne lagen einzelne Ansätze dann auch zu sehr auf Draxler, der das aber nicht leisten konnte.

Zumindest zeigte sich der Nationalspieler sehr stark in der Ballsicherheit in isolierten Unterzahlszenen im Zentrum. Einige Male konnte er gegen Mainz und Leipzig fast verlorene Bälle gerade noch so retten und dann mit Dynamik so auf die Flügel verteilen, dass es dort etwas gefährlicher aussah. In Sachen Kreativität fand Draxler aber nur wenige Impulse, wie es personell überhaupt etwas an gestaltenden Kräften fehlte. Dass ausgerechnet zwei solche Spiele am Ende standen, war leider auch etwas exemplarisch: Bei allen Fortschritten im Aufbauspiel, gilt für den Offensivbereich und eigentlich auch für das Gesamtgebilde – unter anderem bezüglich Stabilität der Mannorientierungen – letztlich: Am Ende fehlte es Wolfsburg unter Hecking an der Weiterentwicklung.

Darmstadt 98 – VfL Wolfsburg 3:1

Größere Veränderungen bleiben aus

Den fatalen Flügelfokus aus den zwei letzten biederen Partien gegen Mainz und RB Leipzig konnte der neue Trainer Valérien Ismael bei seinem Wolfsburg-Debüt abmildern, wenngleich nicht abschließend vertreiben. Die Routen über außen wurden nicht mehr so massiv angeschlagen, die Grundstruktur blieb aber ähnlich: So fanden die Eröffnungen in den ersten Aufbauphasen schon noch häufig über die Außenverteidiger statt, die sich dann unangenehm an den seitlichen Bahnen weiterspielen mussten. So gelang es dem soliden Darmstädter Pressing einige Male, den VfL außen festzupinnen.

Eine gute Verbesserung war in diesem Kontext die Unterstützung der Sechser bei Pässen auf Träsch bzw. Schäfer. Gerade im Abschnitt bis zum Platzverweis unterstützten sie im ballnahen Halbraum sauberer und organisierter. Dadurch wurden zwischendurch mehr Phasen möglich, wo sich der VfL mit schnellen Rück- oder Querpässen kurz ins Zentrum lösen konnte – ohne das aber im weiteren Verlauf gezielt auszuspielen. Gelegentlich gelang ihnen eine recht kontrollierte Zirkulation durch das zweite Drittel mit – im Vergleich zu den zwei vorigen Spieltagen – stabileren Anspielstationen im Zentrum. An das 4-3-3 gegen Bremen etwa kamen sie aber nicht heran.

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Grundformationen vor dem Platzverweis (erster Teil der ersten Halbzeit)

Letztlich war die entscheidende Frage auch vielmehr, welche Veränderungen sich für das Spiel im Angriffsdrittel ergeben und möglicherweise für überraschende Impulse sorgen würden. Diesbezüglich brachte Ismael bei seinem Debüt jedoch (noch?) keine besonderen Neuerungen, kleinere taktische Änderungen lagen eher im Detail oder in den personellen Entscheidungen. Die Besetzung der Offensivpositionen in der weiterhin bevorzugten 4-2-3-1-Formation barg keine wirklich neuen Synergien, nicht allzu spezifische Bewegungsmuster oder Rollenverteilungen. Man vergleiche das mit Gladbachs neu formierter Offensivsystematik zu Beginn der zweiten Halbzeit bei den Bayern.

Rechts agierte Caligiuri breit und eher linear, auch Gerhardts Rolle auf links zeigte sich vergleichsweise einfach, wenngleich er zwischendurch einrückte, etwa unterstützend in hohen Zonen. Diese Einbindung schien für punktuelle, situative Hilfsaktionen angelegt, war jedoch nicht stabil verbindend. Mit seiner grundsätzlich rationalen Art passte Gerhardt dort gut hinein, viel zusätzliche Kreativität ließ sich mit dieser Maßnahme aber nicht gewinnen. Häufiger als in den vergangenen Partien fiel Draxler bei Ballbesitz im zweiten Drittel dorthin zurück, um sich das Leder abzuholen und mit einzelnen längeren Pässen Gestaltungsversuche zu unternehmen. Damit konnte Ismael die Zentrumspräsenz wieder etwas erhöhen, zumal das Ausweichen Gomez´ und dessen Athletik mit diesen Zuspielen mehr forciert wurden.

Jedoch entfaltete dieses Element keine durchschlagende Wirkung: Häufig war der Mittelstürmer die einzige klare Option, blieben doch vor dem Ball sonst nur der unterstützende Gerhardt und – vor dem Platzverweis – der breit bleibende Caligiuri. Das Zurückfallen des Zehners wurde also zu selten umgehend von klaren Vorwärtsbewegungen aus dem Mittelfeld beantwortet. Gelegentlich versuchte Luiz Gustavo mal halbrechts vorne Raum zu füllen, aber insgesamt waren die Sechser ungewohnt unfokussiert eingestellt, was ihre Positionsfindung betraf. Maxi Arnold schien sich teils zu sehr in ankurbelnden Versuchen und hinteren Bereichen zu erschöpfen. Generell hatte damit das Ballbesitzspiel auch eine Inkonstanz: Zwar wurde die erste Darmstädter Reihe teilweise gut überspielt, zwischendurch konnten die Hausherren mit ihrem Pressingherausrücken aber immer wieder Wirkung erzielen. So bewegte sich etwa Bezjak ballfern mal tiefer und Kleinheisler zeigte bogenförmiges Nachrücken von halblinks ins Zentrum hinein.

Wolfsburgs Umstellung auf die Unterzahl

Potential zeigte die Reaktion des neuen Trainers auf die Rote Karte Brumas, die die Begegnung Mitte des ersten Durchgangs veränderte: Statt einer rein konservativen 4-4-1-Umstellung entschied sich Ismael eher für ein 4-3-2. Die Zentrumspräsenz sollte, gerade in den Verbindungs- und potentiellen Umschaltzonen um Gomez herum, nicht aufgegeben werden. So agierte Draxler prinzipiell weiterhin wie ein Zehner, ließ sich nur vereinzelt nach rechts ins Mittelfeld fallen, wo Träsch dann entsprechend mehr Raum am Flügel abzudecken hatte. Auch wenn man die seitlichen Vorwärtswege des gegnerischen Flügelspiels so nicht immer optimal schließen konnte:

Grundsätzlich war diese taktische Struktur schon eine interessante und sinnvolle Idee. Die möglichen Dynamiken jedoch, die die Asymmetrie der Mischformation hätte bieten können, wurden nicht ausschöpfend genutzt. Die Einbindung pendelnder Vorwärtsbewegungen von Träsch zum Füllen der Räume vor ihm erfolgte zwar bei Chancen zur Verlagerung, wurde in manchen vielversprechenden Situationen aber verpasst. Auch Gerhardt hätte noch dominanter und balancierter in die Achterräume halblinks arbeiten können. Es gab zu viele Momente, in denen die Anordnung kollektiv so gespielt wurde wie ein 4-4-1-1 einfach ohne rechten Flügel – statt sich harmonischer daran anzugleichen und die gesamte Struktur asymmetrischer anzulegen.

Die Wolfsburger suchten auch in Unterzahl Dominanz und hatten über den gesamten zweiten Durchgang hinweg viel Ballbesitz. Zwischendurch gab es aber immer wieder Momente, in denen sie sich diesen selbst beschädigten. So standen beispielsweise die Sechser etwas zu tief, um sich die Bälle abzuholen, anstatt die Innenverteidiger aggressiver eröffnen zu lassen. So entstanden zum Teil Verbindungsprobleme und redundante Staffelungen in den hinteren Reihen. Dazu kurbelten Gerhardt, Draxler oder später Seguin bei ballfordernden Zurückfallbewegungen ihrerseits einige Male  zu schnell das Tempo an. Sie warteten nicht auf das Nachschieben der kollektiven Präsenz, sondern starteten angesichts des Rückstands die Vorwärtsaktionen zu hektisch.

So fanden die einzelnen Wolfsburger Mannschaftsteile nicht mehr konstant zueinander. Das erleichterte den Darmstädtern lange Bälle und Konter. Die beste und schwungvollste Phase des VfL lag um den Ausgleich und die erneute Lilien-Führung herum. Zunächst rückte Gerhardt vermehrt ein und sorgte für verstärkte Diagonalität – zunächst noch aus dem Mittelfeld heraus, später als Linksverteidiger. Auch die Rochaden des eingewechselten Seguin von links in den rechten Halbraum sorgten für Belebung, zumal dadurch um Träschs Vorrücken – und in Momenten breiterer Draxler-Positionierungen – mehr Dynamik herrschte. Letztlich reichten diese vielversprechenden Elemente aber nicht mehr zu einer späten Wende.

Bewegliche Darmstädter gegen Wolfsburgs Defensive

Die Defensivarbeit war – so kann man das bei allen Differenzierungen wohl zusammenfassen – unter Hecking zumindest keineswegs eine akute Achillesferne – auch zuletzt nicht. In diesem Punkt musste Ismael also – gerade bei der kurzen Vorbereitungszeit – nicht viel verändern. Zunächst standen die offensiven Außen gegen den Ball wieder etwas kompakter am Defensivblock. Bis zum Platzverweis blieb Wolfsburg insgesamt recht stabil, später sollte dann unter anderem der geringere Zugriff des 4-3-2 gegen Flügelüberladungen – gerade ohne Rechtsaußen links – phasenweise problematisch werden.

In der Gleichzahlphase folgten die grundsätzlich etwas geschlossener gestaffelten Sechser dem weiten Aufrücken Gondorfs – seltener dem umtriebigen Kleinheisler – teils mannorientiert nach hinten. So wurden sie vereinzelt flach in die letzte Linie gedrückt, was die vertikale Kompaktheit schwächte. Später in Unterzahl sollte sich dies verschärfen, da auch die Bindung zwischen Mittelfeld und Sturmreihe nicht mehr so konsequent aufrecht erhalten werden konnte. Bei den langen Bällen der Hausherren zeigten sich die Wolfsburger in diesen Zonen also anfällig: Die einzelnen Mannschaftsteile konnten nicht immer schnell genug anschließen, die entstehenden Lücken nutzten Darmstadts Mittelfeldallrounder für balltreibende Läufe.

Durch das frühzeitige Aufrücken Gondorfs entfalteten die Gastgeber in den vorderen Bereichen viel Präsenz auf etwaige Abpraller nach langen Zuspielen. Weitere Kennzeichen ihrer Spielweise waren das Einrücken Ben-Hatiras von rechts und die Rolle des erneut wichtigen Kleinheisler. Der Ungar pendelte sehr vielseitig zwischen den Zonen, half Jungwirth ebenso bei der Balance im Mittelfeld wie den Angriffsversuchen über links. Wenn die Darmstädter nach langen Bällen, schnellen Dribblings oder schnellen Eröffnungen über außen vorne angelangt waren, versuchten sie, diesen Bereich zu überladen. Der nominelle Zehner ging mit nach außen, Ben-Hatiras Einrücken konnte bei Bedarf eingebunden werden, während Gondorf für Weiterleitungen und Strafraumnachstöße zuständig war.

So waren die Hausherren insgesamt die gefährlichere und in den kritischen Bereichen präsentere Mannschaft. Mit ihren Hereingaben und den Bewegungsmustern zur Besetzung des Strafraums bereiteten sie der Wolfsburger Defensive Schwierigkeiten und sorgten für Unordnung, auch wenn die Abschlussszenen nicht immer ganz sauber und hochkarätig herausgearbeitet waren. Für die ersten beiden Treffer brauchten die Darmstädter zwei ruhende Bälle. Insgesamt wirkten sie über die Partie hinweg aber gefährlicher und vielseitiger in den vorderen Bereichen, kamen daher zu einem verdienten Erfolg. Die Offensivausrichtung zeigte sich – auch wenn teilweise von Nachlässigkeiten der gegnerischen Rückzugsbewegung profitierend – bei Norbert Meiers Mannen klar verbessert als in vorigen Begegnungen.

Kurt C. Hose 27. Oktober 2016 um 00:28

– „Anmerkung: Wer diesen Teil überspringen und direkt zur Spielanalyse Darmstadt-Wolfsburg gelangen möchte, einfach bis zur zweiten Großüberschrift scrollen.“

Setzt doch einen Anker:
https://de.wikipedia.org/wiki/Anker_%28HTML%29

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Herr Burg 25. Oktober 2016 um 11:45

Zu Wolfsburgs Situation reicht einfach Gomez‘ Aussage nach dem letzten Spiel: Abstiegskampf heiße nunmal Kampf. DA liegt der Wolf begraben. Und es ist schon bezeichnend, wenn Gomez(!) seine Mitspieler dazu ermahnen muss …

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Flo Kno 24. Oktober 2016 um 16:16

Wer verdrischt denn Weinzierl auf Schalke? Für Schalker Verhältnisse herrschte doch kaum gekannte Ruhe, auch seitens der Medien.

Was Wolfsburg angeht, so sehe ich das größte Problem darin, dass so ein Team doch nur solange funktionieren kann, wie alle Beteiligten an ambitionierte Ziele > Europaleague-Teilnahme glauben. Das scheint seit dem Weggang von de Bruyne keiner mehr glaubhaft vermitteln zu können. Und wie soll dann z.B. Draxler an seine Leistungsgrenze gehen können? Für wen und für was? Höchstens doch afür, dass er weiterhin im Fokus von Arsenal und Co steht.

Ich glaube, WOB kann ruhig Guardiola und Tuchel als Co-Trainer holen, das wird trotzdem nix diese Saison.

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Koom 24. Oktober 2016 um 20:22

Damit waren sehr überspitzt die 5 Startniederlagen gemeint. 😉

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Flo Kno 25. Oktober 2016 um 10:27

achso, spielerisch verdroschen. Dachte von den Medien, als ‚verdreschen‘ habe ich die ersten Niederlagen gar nicht so wahrgenommen.

Aber von stabilem Ballbesitzfußball sind wir natürlich noch ein ganzes Stück entfernt. Es bleibt spannend 🙂

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Koom 25. Oktober 2016 um 13:46

5 Niederlagen am Stück sind halt ein Pfund. Medien und Fans blieben relativ ruhig, was sicherlich auch dem auf dem Platz dargebotenen ein klein wenig zu verdanken war (auch wenns zum Großteil das Vorschußvertrauen für Heidel und Weinzierl sein dürfte).

Generell finde ich Schalke gerade sehr spannend zu beobachten. Als Mainzer weiß ich natürlich gerade Heidel (ein-)zu schätzen. Wirtschaftswissen + Bauernschläue + Fußballverständnis + die seltene Gabe, sich auch zurückzunehmen und andere machen zu lassen.

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Flo Kno 25. Oktober 2016 um 18:47

Ich würde mir seitens Spielverlagerung auch mehr Artikel dazu wünschen… 😉 Gab ja schon einen nach Gladbach wenn ich mich recht erinnere, aber das 3-5-2 gegen Mainz scheint die Truppe insbesondere taktisch überrascht und auf’s Kreuz gelegt zu haben.

Bleibt abzuwarten wie sich das weiterentwickelt. Bei den 5 Startniederlagen darf man nicht vergessen, dass ein spielerisch durchaus überzeugender Sieg in der Euroleague dabei war. Ohne den wäre es wohl weniger ruhig geblieben.

Ganz ehrlich: Bei Wolfsburg tut mir einzig Dieter Hecking leid dafür, dass es ihn jetzt erwischt hat.
Mit dem Verein selber und halte ich es wie Mario Basler^^.

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Koom 26. Oktober 2016 um 11:40

Bisserl mehr Analyse fände ich auch gut. Zuletzt wurde ja gesagt, dass Weinzierls Schalke gegen tief stehende Konterteams nichts einfällt – und Mainz 05 ist ja mit exakt so einem Plan dort angetreten. Sicherlich kann man sagen, dass die an dem Tag einfach nur schlecht waren, aber das ist zu einfach.

gs 27. Oktober 2016 um 09:59

„Ich glaube, WOB kann ruhig Guardiola und Tuchel als Co-Trainer holen, das wird trotzdem nix diese Saison“

Wäre interessant, ob jemand wie Guardiola oder auch z.B. Klopp nicht doch etwas bewirken könnten – einfach weil sie als Person Spieler faszinieren können.

Der Vfl Wolfsburg hat halt das Problem, zwar Geld, aber kein Image als Top- oder Traditionsverein bieten zu können. Damit bekommt man zwar Spieler auf Topniveau, die aber nicht unbedingt mit Leidenschaft bei der Sache sind, zumindest nicht für diesen Verein; überspitzt gesagt, die eher Dienst nach Vorschrift machen, als in jedem Spiel „alles aus sich herauszuholen“.

Insofern könnte ein Trainer mit Strahlkraft, der als Identifikationsfigur dient, eben doch den Unterschied ausmachen.
Und, bei aller Wertschätzung für seine fachlich ausgezeichnete Arbeit, so eine Persönlichkeit ist Hecking einfach nicht.

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Koom 27. Oktober 2016 um 14:04

Ich würde einfach sagen: JEDER Fußballtrainer sollte neben Fachwissen/verständnis auch die Fähigkeit haben, seine Spieler zu begeistern.

Topklubs zeichnet es aus, dass man nicht nur die „besten“ Spieler verpflichtet, sondern auch die, mit der besten Mentalität. Die also unabhängig vom Einkommen, von Prämien, Gegner etc. stets versuchen, ihre beste Leistung in jedem Spiel abzurufen. Gerade Klubs auf dem Sprung, wie es Wolfsburg durchaus ist, verpflichten da auch gerne mal Spieler, die körperlich und technisch Weltklasse sind, denen es aber möglicherweise an der Mentalität oder Reife fehlt, immer konstant ihre Leistung abzurufen.

Und gerade dann ist es Gold wert, wenn du einen hast, der einen Spieler motivieren und ausrichten kann. Ein „harter Hund“ oder schnoddriger Typ, der einfach davon ausgeht, dass alle immer automatisch Vollgas geben, wird da nicht oder eher selten funktionieren.

Das ist dann vermutlich auch der Punkt, warum so manch begabter Spieler (bspw. gerne von Mainz 05) nach einem Wechsel trotz unbestreitbarer Papierform-Qualitäten schlechter funktioniert. Siehe auch die diversen Dortmund-Weg-und-wieder-zurück-Transfers. Ein Mhykitarien terrorisierte ein Jahr lang die Bundesliga mit seinen Scorerwerten, bei ManUnited soll er jetzt erstmal lernen zu arbeiten… o.O

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Koom 24. Oktober 2016 um 13:19

Ismaels Ideen schauen interessant aus. Auf jeden Fall tun diese anderen Impulse sicher der Mannschaft gut. Heckings Wolfsburger erschienen mir ideenlos. Im Grunde erschien mir die Spielweise und die Einstellung der Mannschaft so, dass man den Abgang inbesondere von De Bruyne einfach ignoriert und hofft, dass Draxler identisch spielt. Der hat auch seine Qualitäten, ist aber kein De Bruyne. Und dann entwickelte sich daraus ein seltsamer Trott, eine Lethargie.

Auch wenn nicht jede Idee fruchtet: Die Herangehensweise von Ismael ist erst mal nicht schlecht, aber es liegt viel Arbeit vor ihm. Der aktuelle Stand der Bundesliga (der sich aber auch schon ein paar Jahre erstreckt), macht es für ambitionierte Vereine wie Wolfsburg oder Hamburg schwierig. Einerseits könnte man einfach Umschaltfußball wie „alle anderen“ Spielen und auf die eigene höhere Qualität hoffen. Andererseits sind die gekauften Spieler dafür nicht gerade ausgelegt. Und um ein Ballbesitzspiel zu entwickeln, braucht es viel Zeit. Da kann es dann passieren das man ala Weinzierl bei Schalke erstmal verdroschen wird.

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