MSN: Das beste Angriffstrio der Geschichte?

Messi, Suarez, Neymar. Drei Namen, die den Defensivreihen Europas Furcht einflößen. Im vergangenen Jahr sicherten sie mit einem hervorragenden Frühling dem FC Barcelona das Triple. Auch im Herbst zeigten sie tolle Leistungen und eine kurze Zeit lang wirkte es, als ob die drei im Alleingang die Tripleverteidigung ermöglichen würden. Aktuell sind sie nicht ganz in Form, dennoch ist die Frage in der heißen Phase der Champions League erlaubt: Sind sie das beste Trio in der Geschichte?

Vorab müssen wir natürlich zugeben, dass wir darauf keine Antwort haben und solche Diskussionen meist müßig sind. In diesem Artikel soll es vielmehr darum gehen, wieso die drei Superstars so ungeheuer stark miteinander (inter-)agieren und was sie so gefährlich macht.

Messis Diagonalbälle von rechts

Suarez‘ Verpflichtung hat für eine Veränderung der Spielanlage der Katalanen gesorgt. War man zuvor noch recht zentrumsorientiert und erzeugte hier einen freien Mann, hat sich dies zumindest im zweiten Drittel verändert. Zwar suchen sie nach wie vor den freien Mann im Spielaufbau im Zentrum bei Busquets, Rakitic und Iniestas, doch die falsche Neun in Person Messis gibt es nicht mehr (konstant). Nun agiert Suarez im Sturmzentrum, während Messi mit Neymar die Flügelzange bildet.

Oftmals versuchen sie den Gegner auf eine Seite oder in die Mitte zu locken, bevor auf den Flügel verlagert wird. Natürlich können sowohl Neymar als auch Messi von der Seite einrücken, um Überzahl im Zentrum oder Präsenz im Halbraum zu erzeugen, doch vielfach spielte Barcelona mit einer breiten Ausrichtung auf den Flügeln und spielte dort Messi und Neymar an. Besonders Messi ist hierbei ein Schlüsselspieler.

Nur wenige Spieler in der Fußballgeschichte waren so gute Dribbler wie es Messi einer ist. Fast niemand konnte dies mit hoher Spielintelligenz und herausragenden Passfähigkeiten kombinieren. Messi ist somit im Stande von einer sehr breiten Position nahe der Auslinie mit hoher Erfolgsstabilität an einem oder mehreren Gegenspielern vorbei in die Mitte zu kommen und dann Pässe zu spielen. Diese Fähigkeit kann man fast als einmalig bezeichnen.

Ein Diagonalball auf Suarez mit lauerndem Neymar. Messi überspielt direkt die gesamte gegn. Formation.

Ein Diagonalball auf Suarez mit lauerndem Neymar. Messi überspielt direkt die gesamte gegn. Formation.

Im modernen Fußball mit hoher Kompaktheit, Zentrums- und Ballorientierung kann Barcelona den Gegner anlocken und dann auf Messi am Flügel verlagern. Wenn dieser den Ball erhält, setzt er sich oft mühelos gegen den ersten Gegenspieler durch und geht dann in den Zwischenlinienraum. Sobald ein Spieler hier herausrückt, kann Messi dessen Dynamik nutzen, um an ihm vorbeizumarschieren oder spielt Bälle in die entstehenden Lücken.

Der gefährlichste Pass Messis ist jedoch die diagonale Verlagerung auf links. Dies hat mehrere Ursachen.

Normalerweise lockt Messi viele Gegenspieler an. Er wirkt wie ein Sog, wie ein schwarzes Loch, welches unweigerlich Gegenspieler zu sich zieht. Man muss ihn doppeln, trippeln und die attackierenden Spieler absichern. Jede Aktion kann potenziell zu einem Alleingang führen. Die Gegenspieler rücken also sehr nahe auf diese Seite und lassen den linken Flügel häufig frei bzw. unterbesetzt. Außerdem blicken die Gegenspieler auf diese Seite – in Richtung Messi und zum Ball.

Neymar läuft diagonal in die Mitte und erhält einen Diagonalball, weil sich alle auf Messi am Ball konzentrieren.

Neymar läuft diagonal in die Mitte und erhält einen (dieses Mal flachen) Diagonalpass, weil sich alle auf Messi am Ball konzentrieren.

Neymar und Alba können sich darum häufig im Rücken der gegnerischen Spieler absetzen. Messi wiederum blickt in diese Richtung und erkennt die Läufe, außerdem spielt er viele Bälle blind. Die hohe Dynamik von Neymar und Alba sorgt dafür, dass sie sehr schnell hinter die gegnerische Abwehr kommen können. Aufgrund dessen kann Messi bei Ballbesitz kurz nach der Mittellinie bei Läufen in die Mitte mit einem einzigen Pass eine hochgefährliche Situation am gegnerischen Strafraum schaffen.

Desweiteren ist die Tiefenverteidigung enorm schwierig gegen einen Spieler wie Messi. Lässt sich die Abwehr durchgehend oder früh fallen, kann Messi diese Bälle natürlich nicht spielen. Allerdings ermöglichen dies Neymar und Alba oft dennoch, weil sie schnell sind und nach vorne statt nach hinten laufen müssen und darum einen weiteren Vorteil haben.

Messis Diagonalbälle sorgen auch für Raumgewinn bei höherem gegnerischen Pressing und darauffolgende Unkompaktheiten, welche man ausnutzen kann.

Messis Diagonalbälle sorgen auch für Raumgewinn bei höherem gegnerischen Pressing und darauffolgende Unkompaktheiten, welche man ausnutzen kann.

Ansonsten kann Messi aber auch mit Ball am Fuß in den Zwischenlinienraum marschieren. Abschlüsse und schnelle Kombinationen werden dann gefährlich. Gelegentlich täuscht er diese Pässe gar nur an, bricht diese Aktionen dann ab und spielt einen Pass oder ein weiteres Dribbling, wodurch der Gegner nach hinten gedrückt wird. Aus den sehr hohen Zonen kann Messi wiederum nach einem anderen Weg Überzahl zu kreieren suchen und Abschlüsse kreieren. Dabei helfen ihm – und seinen zwei Sturmpartnern – Messis kleine Helfer auf der rechten Seite.

Rakitic und Alves als indirekte Dosenöffner

Naturgemäß haben sich Gegner auf Messi eingestellt. Als er noch eine falsche Neun war, wurde er gelegentlich mit Mannorientierungen verfolgt, es wurden Dreierketten genutzt oder die Mittelfeldspieler kümmerten sich verstärkt um den zurückfallenden Messi. Auch 4-4-2-0-Ausrichtungen waren möglich; wie es unter anderem die Bayern gegen Barcelona 2013 machten. Seitdem er als rechter Flügelstürmer spielt, gab es hier verstärkte Doppelungsversuche, angepasste Formationen, ein auf die andere Seite leitendes Pressing oder auch veränderte Zugriffsmuster. So spielte Atlético gegen Barcelona in einem der Spiele sogar mit einer weniger kompakten Formation auf der ballfernen Seite, um bei Verlagerungen schneller Zugriff zu haben.

Um dies zu verhindern, generieren Rakitic und Alves viele unterschiedliche Staffelungen. Eines der simpelsten Muster ist das Vorstoßen beider Spieler; Rakitic bewegt sich ins Sturmzentrum und zeitgleich rückt Alves auf der Seite empor. Messi kann nun in im rechten Achterraum häufig Pässe erhalten oder hat Alves als Kombinationspartner in engem Raum. Bei Dribblings in der Mitte können Rakitic und Suarez als Ablagestation für Vertikalpässe fungieren oder Gegner binden. Suarez weicht hierbei auch auf die Seite aus und versucht den gegnerischen Außenverteidiger zu binden oder eine zusätzliche Anspielstation zu bieten.

Iniesta agiert in dieser Situation einmal mehr im Sechserraum, während Rakitic nach vorne rückt.

Iniesta agiert in dieser Situation einmal mehr im Sechserraum, während Rakitic nach vorne rückt. Messi kann darum vom gegnerischen linken Innenverteidiger nicht sauber gedoppelt werden und hat eine Kombinationsstation, wenn er sich bei der Ballannahme in die Mitte dreht. Außerdem gibt Suarez Tiefe und ein langer Ball ist ebenso eine Option. Alves kann tiefer agieren als früher.

Deutlich interessanter ist allerdings die enorme Varianz, die durch das flexible Bewegungsspiel entsteht. Alves kann sich sehr hoch positionieren, im Mittelfeld agieren oder tiefer bleiben. Außerdem steht er öfters sowohl im Halbraum als auch auf dem Flügel. Dieses variable Spiel hat natürlich Auswirkungen auf Rakitic. Der Kroate kann im Zwischenlinienraum, in der zweiten Linie und gelegentlich auch in der ersten Linie agieren; Letzteres kommt aber nur selten vor. Desweiteren kann sich Rakitic auch zentraler, im Halbraum oder auf dem rechten Flügel positionieren.

All diese Bewegungen hängen aber primär von Messi ab. In manchen Situationen steht Messi überaus breit, in anderen rückt er in den Halbraum ein. Nur in Ausnahmefällen geht er tiefer, meistens bleibt er im Zwischenlinienraum.

Zwei simple Vorgaben wie „Rakitic, bleib tiefer und zentraler, wenn Messi breit steht, oder öffne Raum für Messi durch seitliche Bewegung, wenn er einrückt oder Alves zentral ist. Wenn Messi und Alves breit stehen, rück‘ zentral vor oder sicher ab“ und „Alves, gib nicht immer Breite, sondern hilf situativ im Zentrum bei der Zirkulation. Öffne Raum für Messi und gib‘ Breite oder sicher ab, wenn die zwei zentral stehen“.

Diese Vorgaben bieten folgende beobachtbaren Möglichkeiten für Positionierungen auf der rechten Seite:

Ziemlich viele, nicht wahr? Messi kann sich komplett frei bewegen, Rakitic und Alves laufen sich dann in den jeweiligen Zonen frei und schaffen eine Verbindung. Zwar ist man dadurch bisweilen unsauber oder zu eng, prinzipiell funktioniert es gut und man schafft es konstant, Messi ins Spiel einzubinden, wodurch dieser seine Magie entfalten kann.

Ein Beispiel für Staffelungsmöglichkeiten beim FC Barcelona – mit Alves tiefer, Rakitic ausgewichen und Messi zentral.

Diese langen diagonalen Bälle auf die andere Seite und hinter die Abwehr helfen außerdem sogar als Defensivmittel. Drohende Ballverluste werden einfach dreißig Meter nach vorne verlagert, man hat mehr Spieler hinter dem Ball und kann teilweise sogar nach Balleroberungen in dieser Zone zu guten Abschlusssituationen kommen oder sich weit in der gegnerischen Spielhälfte neu formieren.

Jedoch ist nicht nur die rechte Seite überaus gefährlich. Die linke Außenbahn bringt ebenfalls große Qualität mit. Die Mechanismen dort sind allerdings ganz anders strukturiert.

Rote und grüne Umrandungen gehören zu einer Staffelungsmöglichkeit.

Neymar, Iniesta und Alba auf der linken Seite

Im Gegensatz zu Messi hat Neymar weder einen so großen Fokus noch eine so variable Einbindung. Auch defensiv muss der Brasilianer z.B. deutlich mehr nach hinten machen als der mehrmalige Weltfußballer aus Argentinien. Alba hat außerdem eine andere Rolle als Alves auf der gegenüberliegenden Seite. Der Linksverteidiger rückt nur sehr selten in die Mitte und seine Position orientiert sich meist nur in puncto Höhe an Neymar. Steht Neymar breit, bleibt Alba auf Höhe der Mittelfeldlinie  oder sogar noch etwas tiefer, um dort als Anspielstation zu fungieren und mit viel Dynamik hinter- oder vorderlaufen zu können. Wenn Neymar in die Mitte einrückt, gibt Alba in höheren Zonen die Breite. Neymar rückt meist in den linken Halbraum ein und geht nur selten bis in die Mitte, obgleich er im letzten Drittel auch dies machen kann. Ist der Ball auf seiner Seite oder zentral, bietet er sich meistens zwischen den Linien an, bei möglichen Schnittstellenpässen oder eben Messis Diagonalbällen geht er in die letzte Linie.

Messis Diagonalball führt zu Neymar im Laufduell. Keine schlechte Ausgangssituation für die Katalanen.

Messis Diagonalball führt zu Neymar im Laufduell. Keine schlechte Ausgangssituation für die Katalanen.

Unterstützt wird dies natürlich von Iniesta. Auch wenn der blasse Spanier nicht mehr so ungemein präsent und konstant ist wie früher, so ist er nach wie vor Weltklasse. In einigen Spielen baute Barcelona gar mit einer Art Doppelsechs auf, wo sich Iniesta neben Busquets Bälle abholte und die zwei das Spiel gestalteten, während Rakitic nach vorne oder zur Seite schob. Ansonsten positioniert sich Iniesta geschickt in den offenen Räumen der gegnerischen Formation, wählt seine Vorstöße sehr intelligent aus und umspielt das gegnerische Pressing mit seinen Dribblings und Pässen effektiv.

Er bildet ein Dreieck mit Neymar und Alba, bietet sich konstant für die zwei in schwierigen Situationen an oder versucht die linke Seite mit schnellen Verlagerungen oder mithilfe von Nadelspieleraktionen durch das gegnerische Pressing hindurch anzuspielen. Ansonsten fokussiert er sich auf die Absicherung und für eine Rückpassoption, welche dann immer wieder nach Verlagerungen oder neuen Vertikalpassmöglichkeiten sucht.

Hier ist Neymar am Ball; Messi rückt weit ein und bindet Spieler. Suarez balanciert dies und ist der Angriffsspieler auf rechts.

Hier ist Neymar am Ball; Messi rückt weit ein und bindet Spieler. Suarez balanciert dies und ist der Angriffsspieler auf rechts.

Deswegen kann Neymar immer wieder weit in die Mitte ziehen; Alba besetzt die Breite, Iniesta positioniert sich in einer Position, wo er sowohl für Alba absichern als auch weiterhin Neymar im Kombinationsspiel unterstützen kann. Dies ermöglicht Neymars Durchschlagskraft und seine Solis, welche vom Gegner wegen Neymars Qualität und Albas raumöffnenden Läufen unterstützt werden. Hier ist allerdings auch ein Problem zu verorten: Aktuell sind die Bewegungen Albas und die Aktionen Neymars weniger effektiv und harmonisch.

Neymar findet Suarez, Messi bewegt sich schneller als die anderen und hat viel Raum vor sich, den Suarez direkt bespielt.

Neymar findet Suarez, Messi bewegt sich schneller als die anderen und hat viel Raum vor sich, den Suarez direkt bespielt.

Gegen Real spielte z.B. Alba eher wie ein Halbverteidiger, gegen Atlético wirkten seine Vorstöße enorm ineffektiv. Iniesta versuchte dies insbesondere gegen Atlético und deren Pressing zu kompensieren, positionierte sich häufig an der linken Außenbahn und versuchte sich für den tieferen Alba anzubieten. Allerdings war dies ein untypisches Spiel; ebenso wie die Partie gegen Real. Dort wurden z.B. rautenähnliche Strukturen mit einem sehr zentralen Messi kreiert, welche von Barcelona in ihren stärksten Phasen in 2015 so nicht genutzt wurden. Jedoch wurde auch in diesen Partien der Wert Suarez‘ sichtbar.

Suarez: Barcelonas Raumdeuter, Messis Balancespieler

Okay, Raumdeuter ist nicht unbedingt ein ideales Wort. Wie kann man die Spielweise Luis Suarez‘ mit einem Wort beschreiben? Im Gespräch mit MR kamen wir auf „Strukturdestabilisator“, „Verbindungsabrissbirne“, „Chaosschöpfer“, „Verteidigungsunordner“ und natürlich „der wuselige Diego Costa“ als Alternativbezeichnungen für Luis Suarez. Optimal ist nichts davon.

Raumdeuter passt allerdings durchaus auf den uruguayischen Nationalspieler. Insbesondere am Strafraum variiert er sehr gut zwischen gefährlichen Diagonalläufen mit tollem Timing in den Rücken von Verteidigern, bewegt sich auch sehr gut horizontal entlang der Linie und besetzt gegnerische Spieler, die darum nicht sauber auf die Flügelstürmer oder die Mittelfeldspieler herausrücken können. Oftmals positioniert sich Suarez so, dass er in engen Situationen durch die Schnittstelle angespielt werden und direkt auf den zuvor dribbelnden Flügelstürmer ablegen kann. Darauf folgen häufig Läufe in die Tiefe und weitere Kombinationsmöglichkeiten.

Suarez gab Balance auf dem rechten Flügel, behauptet den Ball und spielt ihn zu Messi. Direkt nach dem Pass startet er in die Tiefe und erhält den Ball vor dem Tor wieder.

Suarez gab Balance auf dem rechten Flügel, behauptet den Ball und spielt ihn zu Messi. Direkt nach dem Pass startet er in die Tiefe und erhält den Ball vor dem Tor wieder.

Wichtig ist natürlich auch, dass Suarez  selbst sich ebenfalls im Dribbling durchsetzen kann. Suarez kann sich diagonal und horizontal bewegen und nach hinten ablegen, in Tiefe starten für Schnittstellenpässe mit schnellen Abschlüssen oder sich überraschend aus Situationen mit Blick zum eigenen Tor oder zur Auslinie drehen und in Richtung Tor ziehen. Er hält den Ball eng, ist immer gefährlich einen Elfmeter zu provozieren, den Ball am Gegner vorbei zu legen oder ihn gar zu tunneln. Unorthodoxe Abschlüsse erhöhen die Gefahr noch.

Taktisch ist außerdem seine Rolle für Messi besonders wichtig. Obgleich Suarez auch oft nach links ausweicht und sich dort zwischen Außen- und Innenverteidiger positioniert, um Neymar zu helfen und den Zugriff oder das Doppeln auf ihn zu erschweren, ist seine Funktion auf rechts wichtiger. Da Messi oft seine Position auf dem rechten Flügel verlässt, bewegt sich Suarez dorthin und übernimmt diese. Neymar und Suarez können ihn diesen Situationen zu zweit die gegnerische Viererkette binden und Messi erzeugt Überzahl in tieferen Zonen. Messi verfügt bekanntlich auch über die Fähigkeit ein strategisch gutes Aufbauspiel zu machen, verteilt Bälle gut und kann den Ball halten, um für Raumgewinn zu sorgen. Neymar und insbesondere Suarez schieben dann mit ihrer Aktivität in der letzten Linie den Gegner nach hinten.

Messi spielt in dieser Situation in den Lauf Suarez',

Messi spielt in dieser Situation in den Lauf Suarez‘, der durchbricht und auf Munir auf der Neymarposition am zweiten Pfosten querlegt. Tor!

Desweiteren läuft Suarez auch oft im Abseits herum. Wieso? Der Gegner sieht ihn nicht und muss sich andauernd umdrehen, um Suarez‘ Position zu kennen. Oftmals lassen sie sich davon beim Herausrücken zurückhalten oder nach hinten drängen. Dazu bewegt sich Suarez im Abseits horizontal und sucht Situationen, wo er schnell aus dem Abseits kommen und sich für eine Ablage oder einen Pass hinter die Abwehr anbieten kann. Desweiteren erhält Suarez im Abseits häufiger Pässe – nämlich nach langen Diagonalbällen Messis auf Neymar hinter die Abwehr, wodurch Suarez einen Vorsprung vor den Verteidigern hat, das Abseits jedoch aufgehoben ist.

Suarez im Abseits, Messi besetzt zentral den Zwischenlinienraum. Auch dies ist eine Möglichkeit; die Gegner haben einen unangenehmen Gegenspieler im Rücken und einen der besten aller Zeiten vor sich. Rakitic besetzt zusätzlich den Zwischenlinienraum, ebenso wie Iniesta. Alves und Neymar geben Breite. Suarez lässt sich bei Mascherano in Ballbesitz dynamisch zurückfallen und startet sofort wieder aus der Lücke in die Tiefe für den langen Ball.

Suarez im Abseits, Messi besetzt zentral den Zwischenlinienraum. Auch dies ist eine Möglichkeit; die Gegner haben einen unangenehmen Gegenspieler im Rücken und einen der besten aller Zeiten vor sich. Rakitic besetzt zusätzlich den Zwischenlinienraum, ebenso wie Iniesta. Alves und Neymar geben Breite. Suarez lässt sich bei Mascherano in Ballbesitz dynamisch zurückfallen und startet sofort wieder aus der Lücke in die Tiefe für den langen Ball.

Die Synergie zwischen den Spielertypen durch ihre Unterschiede zeigt sich hierbei. Sie sind allesamt etwas anders und ergänzen sich dadurch herausragend, wodurch sie wiederum die Stärken des anderen erhöhen. Gleichwohl sind es nicht nur die Differenzen, welche Synergien erzeugen. Auch gewisse Gemeinsamkeiten helfen dabei.

Just dribble, Baby

Primär ist es die schiere individuelle Qualität der drei, welche für Vorteile gegenüber dem Gegner sorgt. Fakt ist: Alle drei sind sehr gute (Suarez) bis unglaubliche Dribbler (Messi). Das Dribbling selbst ist oft ein unterschätzter Aspekt im Fußball. Ein guter Dribbler kann in vielen Situationen das gegnerische Defensivspiel zerstören; ob gegen Mann- oder Raumdeckung. Bei ersterem müssen nach einem verlorenen Dribbling Mitspieler von ihrem jeweiligen Gegenspieler herausrücken, was freie Spieler in gefährlichen Situationen öffnen kann. Bei der Raumdeckung ist dieser Effekt so nicht gegeben, dennoch entstehen ähnliche Probleme.

Durch die Überzahl in Ballnähe, die man mit dem ballorientierten Verschieben generieren möchte, wird dies kompensiert. Wenn der Gegner jedoch drei starke Dribbler in einer Linie hat, ist dies ein ungeheures Problem. Man kann nicht mehrere Zonen in Überzahl absichern, nicht überall doppeln und nicht besonders viele Spieler in Richtung Ball kommandieren, wenn einer der drei Dribbler dort durchbricht. Dazu sind MSN so stark im kleinräumigen Kombinationsspiel, dass sie nach einem Dribbling den nächsten Gegenspieler mit einem Pass umspielen und den nächsten Dribbler anspielen oder selbst wieder frei werden.

Ein Loch in der Mitte steht durch Messis Gravitiation.

Ein Loch in der Mitte steht durch Messis Gravitiation. Eine simple Ablage nach hinten und ein weiterer Pass sorgen für das Bespielen eines unbedrängten Spielers in der Mitte, Messi besetzt in weiterer Folge den Zwischenlinienraum.

Häufig können Gegner auch bei eigentlich guter Ausrichtung und Staffelung nicht genügend Absicherung und Überzahl in der letzten Linie erzeugen, um diese Spielzüge zu verteidigen. Ein Weltklassedribbler mag noch verteidigbar sein, doch sobald sich Raum öffnet und dann eben Neymar/Messi und Suarzez mit ihren Läufen die Schnittstellen attackieren und noch einmal Dribblings in weniger dichten, aber tornahen Räumen geschehen, kann man dies kaum verteidigen.

Dies hat natürlich auch eine psychologische Auswirkung auf die gegnerischen Spieler. Ein 4-gegen-3 in der letzten Linie ist eigentlich vorteilhaft, doch wenn diese drei Spieler Neymar, Suarez und Messi sind, ist es ohne Unterstützung der Linien davor meist zu wenig. Dies ermöglicht es Barcelona dadurch Raum zu gewinnen. Die Mittelfeldreihe des Gegners muss sich früh und aggressiv fallen lassen, simple Rückpässe auf die ebenfalls keineswegs spielschwachen Achter und Busquets sorgen also für direkt darauffolgenden Raumgewinn. Besonders Messi und Neymar können dies immer wieder nutzen. Sie erhalten den Ball, warten kurz, täuschen Dribblings nur an, locken den Gegner nach hinten und spielen wieder ins Mittelfeld.

Interessant ist hier die Positionierung von Alves, Rakitic, Messi und Suarez.

Interessant ist hier die Positionierung von Alves, Rakitic, Messi und Suarez. Messi geht in die Mitte, Barcelona agiert auf rechts quasi ohne Breite. Rakitics Vorstoß bindet aber zumindest gegnerische Spieler der Viererkette und Alves steht im Halbraum als Spielgestalter; er sucht den langen Ball auf Suarez, der in weiterer Folge das Tor macht.  Keine optimale Positionsstruktur, aber mit diesem Spielermaterial effektiv – und auch für mannorientierte Gegner unangenehm.

Diese Rhythmusvariabilität durch das Anlocken und Andribbeln der Flügelstürmer gibt Barcelona die Chance in der Mitte Räume zu generieren und grundsätzlich vorteilhafte Situationen zu generieren oder abzuwarten. Hierzu ein Zitat von Kollege Martin Rafelt in seinem Artikel zu Michael Laudrup:

Gegen herausrückendes Anlaufen konnte der damit auch gut hinter den Gegner kommen und richtig viel Raum für sich öffnen. So konnte er sich Zeit schaffen für den richtigen Moment, um den perfekten Pass zu spielen. Er war nicht gezwungen, den erstbesten Pass zu spielen, sondern konnte geduldig abwarten, die Qualität der Situation steigern, den Gegner nervös machen und dann eine Unaufmerksamkeit bestrafen. Denn was bringt dir das beste Dynamikgefühl, wenn du dich vom Ball trennen musst, bevor dir jemand eine passende Dynamik in die Tiefe anbietet?

Messis Aktionen am Ball können darum auch defensiv vorteilhaft genutzt werden (weniger Ballverluste, weniger Konter, mehr Distanz zum eigenen Tor) und er kann auch Raum für sich selber in Folgeaktionen kreieren. So sieht man häufig, dass Messi nach einem erfolgreichen Dribbling den Ball schnell abgibt und sich in der Folgesituation zentraler formiert. Sein vorheriger Gegenspieler wurde auf dem Flügel oder im Halbraum ausgespielt, Messi spielt einen Mitspieler an, auf den sich der Gegner mit den (nur noch wenigen) verbliebenen Spieler bündelt und Messi erhält in besserer Situation den Ball wieder.

Geringer Balldruck gegen kreative Dribbler und Passgeber wie Messi ist wie ein Todesurteil. Messi spielt hier diesen Pass auf den hereinstürmenden Neymar. Tor!

Geringer Balldruck gegen kreative Dribbler und Passgeber wie Messi ist wie ein Todesurteil. Messi spielt hier diesen Pass auf den hereinstürmenden Neymar. Tor!

MSN sind dabei sogar so gefährlich, dass Gegner ihre Offensivbewegungen verändern, nur um konstant Überzahl gegen diese drei zu haben.

Kontergötter in Blaugrana

Die enorme Dribbelstärke und Dynamik der drei Stürmer macht sie natürlich zu herausragenden Spielern im Konterspiel. Sobald einer von ihnen den Ball erhält, kann er sich problemlos am gegnerischen Tor orientieren. Drehungen unter Druck in offene Räume sind oft nur Routine, stellen sie dadurch eine Gleichzahlsituation her, sind sie enorm schwer zu kontrollieren. Im Konter agieren sie mitunter sogar noch freier als sonst. Sie kreuzen, tauschen die Seiten und spielen enger aneinander, auch wenn dies meist aus einer breiteren Grundposition geschieht.

Dribblings im Konter sind wegen der geringen Absicherung in solchen Situationen am Strafraum oft doppelt gefährlich. Hier geht Messi einfach an den Gegnern außen vorbei und trifft.

Dribblings im Konter sind wegen der geringen Absicherung in solchen Situationen am Strafraum oft doppelt gefährlich. Hier geht Messi einfach an den Gegnern außen vorbei und trifft.

Dies ist natürlich schwierig zu verteidigen. Stehen sie alle drei breit, befinden sich große Räume zwischen ihnen. Für viele Spieler ist dies kontraproduktiv, weil sie keinen der Mitspieler direkt anspielen können. Neymar und Messi können aber als Flügelstürmer diese Räume für Dribblings nutzen. Sobald einer der beiden den Ball erhält und in die Mitte zieht, versucht Suarez sich für Schnittstellenpässe anzubieten oder Räume für die anderen zwei zu öffnen.

Schnittstellenattackierer Ballbehaupter Neymar breit Messi bindet zentral und besetzt

Neymars breite Position und Messi Bindung des Zentrums erlaubt das Attackieren von Schnittstellen Suarez für Pässe. Mascherano spielt den langen Ball, Suarez setzt sich durch.

Ob Diagonalpässe Messis hinter die Abwehr auf einen der beiden, inverse Läufe Neymars mit Abschlüssen oder schnellen Kombinationen oder Ablagen über Suarez: Jede Situation wirkt improvisiert, dabei schwer zu verteidigen und trotz einiger wiederkehrender Muster innovativ, kreativ und effektiv.

Darum dient das Zocken als möglicher Spielentscheider in ein paar Spielen. Normalerweise arbeitet Neymar nach hinten, Rakitic stopft mit Alves das Loch hinter Messi, der seine Zone zwar gut kontrolliert, aber dennoch umspielt werden kann und sich nur selten in tiefere Zonen bewegt. Situativ kann auch Suarez diese Position übernehmen und ein 4-1-4-1 herstellen, in einigen Fällen bewegt sich sogar Messi selbst zurück.

Gefahr beim Zocken und geringer Absicherung dagegen: Messi macht ein erfolgreiches Dribbling und spielt den Querpass auf den komplett freien Mitspieler. Tor!

Gefahr beim Zocken und geringer Absicherung dagegen: Messi macht ein erfolgreiches Dribbling und spielt den Querpass auf den komplett freien Mitspieler. Tor!

Dieses 4-4-1-1 wird manchmal aber auch als 4-3-2-1 (Neymar oder einer der Achter herausrückend) oder als 4-3-3 gespielt. Bei letzterem steht Neymar hoch und alle drei beteiligen sich weniger an der Defensivarbeit. Das ist wie erwähnt schon gefährlich. Schon Messi und Suarez vorne sind schwer zu verteidigen; wenn auch Neymar wartet, nutzen viele Gegner in der heimischen Liga noch mehr Absicherung, greifen bisweilen nur mit fünf Spielern an – was für eine Mannschaft mit Busquets nicht allzu schwer zu verteidigen ist.

Diagonalball hinter die Abwehr.

Diagonalball hinter die Abwehr. Aus dem NIRGENDWO!

Diese enorme Durchschlagskraft im Konter bringen wohl nur der FC Bayern in Bestbesetzung ansatzweise und natürlich Real Madrid mit Cristiano Ronaldo, Karim Benzema und Gareth Bale annährend mit.

Rotationsmöglichkeit

Wie auch Ronaldo, Bale und Benzema bringen Messi, Neymar und Suarez viel Rotationsmöglichkeit mit. So kann Messi gelegentlich konstant als Mittelstürmer bzw. falsche Neun agieren und Suarez besetzt den rechten Flügel oder es wird schlichtweg während des Spiels munter getauscht; mal kann Messi auf links auftauchen, Neymar geht in die Mitte und Suarez geht auf rechts oder Neymar und Suarez tauschen die Seiten neben einem zentralen Messi oder es bleibt eben bei der üblichen Aufstellung mit Messi in einer von rechts kommenden Freirolle.

Messi erhält hier den Ball. Tor!

Messi erhält hier den Ball. Tor!

Lust auf eine müßige Diskussion?

In Anbetracht all dieser Facetten könnten wir natürlich zur Ausgangsfrage zurückkehren: Sind sie die das beste Angriffstrio aller Zeiten?

Natürlich gibt es einige Konkurrenz dafür:

  • Swart, Keizer, Cruijff
  • Benzema, Bale, Cristiano
  • Henry, Eto’o, Messi
  • Villa, Messi, Pedro
  • Rivelino, Pelé, Jairzinho
  • Rivaldo, Ronaldo, Ronaldinho
  • Romario, Laudrup, Stoichkov
  • Henry, Bergkamp, Ljungberg
  • Gento, Puskas, Di Stefano
  • Kocsis, Puskas, Hidegkuti
  • Hoeneß, Rummenigge, Müller
  • Onishchenko, Blokhin, Buryak
  • Moreno, Pedernera, Labruna
  • Boniperti, Charles, Sivori

Das Problem ist: Nicht alle spielten sie in ihrer jeweils besten Zeit zusammen, nicht alle ergänzten sich perfekt und vielfach war es kein Angriffstrio, sondern Teil eines Angriffs mit vier (bei Brasilien 1970 z.B. mit Tostao) oder fünf Stürmern (die goldenen Magyaren mit Budai und Czibor bspw.). Bei einigen gab es nicht einmal drei Stürmer. So spielte Arsenal ein 4-4-2 mit Ljungberg und Pires als asymmetrische Flügelzange und dem nach links pendelnden Henry. Berücksichtigt man nur reine, klare Trios, so ist die Konkurrenz auf diesem Niveau deutlich geringer – und MSN könnte womöglich in Bestform das potenziell stärkste Trio sein. Aktuell sind sie zwar weit davon entfernt, doch würde jemand – Hand aufs Herz – gegen die drei in Bestform wetten?

Ich würde nicht einmal gegen die drei in mäßiger Form wetten. Außer in ein paar Stunden für Atlético. Die sind unfair. Die haben Diego Simeone.

Dieser Artikel ist übrigens nicht als reine Teamanalyse zu verstehen. Stattdessen geht es um das Trio und die umliegenden Faktoren, die sie beeinflussen. Hierbei hätte man natürlich noch viel mehr ins Detail gehen können; angefangen von den Passmustern der Innenverteidiger über die Wirkung von Busquets‘ taktischer Omnipotenz bis hin zu spieltheoretischen Ansätzen über das Verteidigen dieser Spieler und ihren möglichen Reaktionen dazu. Allerdings ist eine Aspektanalyse immer die Suche nach einer gewissen Balance und Relevanz. Darum soll diese Analyse nur einen Einblick in grundsätzliche Mechanismen des Trios legen und die dafür wichtigsten Faktoren im reinen Offensivspiel erklären (versuchen). Zum FC Barcelona könnte es wiederum in den nächsten Wochen und Monaten eine separate Analyse geben, wo z.B. über das veränderte, unsaubere Positionsspiel, das etwas instabile, wenn auch variable Pressing, das Aufbauspiel, die Effekte der unterschiedlichen Achterpositionierungen und die grundsätzlichen Muster in der Endverteidigung geschrieben werden könnte. Bis dahin hoffe ich, dass dieser Artikel erklärt, wieso der FC Barcelona im vergangenen Jahr das Triple gewann, auch wenn er nicht ausführt, wieso man trotz der individuellen Supermacht nicht unschlagbar ist. 

Michael 21. April 2016 um 08:50

Bis auf Neymar war das gestern schon eine ziemliche Untermauerung der These, wobei die letzten 3 Wochen eher suboptimal waren inklusive CL Fluch. Suarez mit 7 Scorerpunkten, Messi mit ausserirdischen Pässen und Neymar als Fremdkörper.

Antworten

Todti 20. April 2016 um 13:06

Wenn man sich das Bildmaterial so anschaut, muss man schon feststellen, dass bei Barcelona einige arg hässliche Trikots im Spint hängen.

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Dr. Acula 17. April 2016 um 16:33

Suarez, der Strukturbeißer

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Isco 14. April 2016 um 18:16

Teil der müßigen Debatte:
Gento, Puskas, Di Stefano; das ist doch ganz klar. Ich mein, meistens waren sie kein Trio, aber was solls 🙂

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MrAliBaba 14. April 2016 um 14:01

Messi hatte 0 Ballkontakte im Atlético-Strafraum.
Barcelona hatte zur Halbzeit 1 gespielten pass im Atlético-Strafraum.
????

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JSA 14. April 2016 um 09:49

Busquets, Rakitic und IniestaS (ich glaube, das S muss nicht hin…)

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mba123 14. April 2016 um 09:34

Dabei weiß doch jeder, dass Giovane Elber, Fredi Bobic und Krassimir Balakov das beste Angriffstrio in der Geschichte des Fußballs waren 😉

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derEntlauber 14. April 2016 um 09:14

Danke für den tollen Artikel. Gerade Suarez hat auch dem Spiel von Messi bei Barcelona nochmal ne deutlich neue Dimension gegeben. Wenn das überhaupt möglich ist, ist er durch ihn noch schwerer zu kontrollieren für den Gegner. Formschwach hin oder her, eine enorme Leistung von Atletico gestern. Atletico dürfte nun Favorit sein. Die wollen den Pott einfach am meisten.

Das beste Trio aller Zeiten: Ich vermisse Bobic, Balakov, Elber in der Liste. Muss ein Versehen sein…

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Westside 14. April 2016 um 08:54

„Außer Atlético. Die sind unfair.“
Was soll unfair heissen ? Das sie kämpfen und rennen ?
Und das ein Busquets Alves ! Mascerano und auch Neymar mindestens genauso hart Ihre Gegenspieler in diesen Duellen niederstrecken ist auch Fakt.
Und wo wird den die Neymar Fallsucht oder die von Alba und Alves hier im Artikel erwähnt ?
Eine Berührung bei Neymar und er sinkt zu Boden, somit können schlechte Dribblings nicht die Statistik mit einem Fehlpass oder Ballverlust versauen.

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Isabella 14. April 2016 um 23:54

Wow, Humor ist wohl nicht für jedermann xD liebes Spielverlagerung-Team, könnte man bei den Kommentaren nicht ein wenig mehr aussieben? P.s. scheut euch bitte nicht, Stilmittel zu verwenden, gibt auch Leute die sowas verstehen und einen lebendigen Sprachstil wertschätzen 😉

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RM 15. April 2016 um 01:23

Unfair heißt, dass es für den Gegner unfair ist, wie gut die verteidigen.

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Mike 15. April 2016 um 23:27

Die offizielle Foulstatistik sagt 20 AM, 10 B…klares Bild oder??

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Colchonero 17. April 2016 um 02:14

Man kann allerdings nur foulen, wenn man am Ball ist. Rechnet man die Anzahl der Fouls also auf den Ballbesitz runter… 😉

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HK 17. April 2016 um 13:43

Man kann nur foulen wenn man am Ball ist? Wie denn das? Gibt’s ne neue Regel?

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Mike 21. April 2016 um 00:05

…würd dann bedeuten: hätten AM u Barca gleichviel Ballbesitz, AM 89 Fouls, B 2?…
könnte hinkommen…

Antworten

Fan 14. April 2016 um 07:55

Kleine Korrektur: 1970 spielte Brasilien in 4-2-1-3 mit der Sturmreihe Rivelino/Tostao/Jairzinho, dahinter spielte Pele eine Art Zehner.

Persönlich halte ich das Sturmtrio Rensenbrink/Cruyff/Rep (1974) für das stärkte der Niederländer.

Ergänzend kann man erwähnen das Angriffstrio Polens der 70-er mit Lato/Szarmach/Gadocha. Dazu möchte ich Breitner beipflichten, der mal sagte, Polen hatte die beste Mannschaft bei der WM 74.

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Bernhard 14. April 2016 um 08:18

Niederlande?

Antworten

Fan 14. April 2016 um 08:57

Wissen Sie, in der Regel gibt es einen Unterschied zwischen der Romantik und der Realität. Das ist so ein Fall.

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Bernhard 14. April 2016 um 11:43

Sorry, ich habe mich unzureichend ausgedrückt. Mein Kommentar galt eher Breitners Aussage.

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Schorsch 14. April 2016 um 14:59

Bezüglich der Sturmreihe der Niederlande kann ich das voll und ganz unterschreiben, und auch was den Sturm der Polen 74 anbelangt. Ich habe sehr viele WM-Spiele in meinem Leben gesehen, etliche davon in den Stadien dieser Welt. Da war so manche herausragende Sturmreihe dabei. Aber was die polnische Elf, insbesondere (aber nicht nur) ihr Sturm auf dem Spielfeld gezeigt hat, das sucht schon ihresgleichen. Nicht nur Breitner, jeder andere deutsche Nationalspieler, der damals dabei war, wird die herausragende Klasse der Polen bestätigen. Und nicht nur der Franz ist sich sicher, dass man im entscheidenden Spiel (‚Wasserschlacht‘ von Frankfurt) bei regulären Bedingungen gegen das schnelle, flüssige Kombinationsspiel der Polen keine Chance gehabt hätte. Aber die DFB-Auswahl hatte den ‚Wettergott‘ und die FIFA-Terminplanung (eine Verschiebung des Spiels wäre nicht infrage gekommen) auf ihrer Seite. Und man hatte Sepp Maier (in seinem mMn besten Länderspiel überhaupt) und den einmaligen Gerd Müller in ihren Reihen. Aber Lato / Szarmach / Gadocha waren schon eine Klasse für sich.

Was die Sturmreihe der brasilianischen Traumelf von 70 betrifft, so würde ich mich da nicht auf eine (4-2-)1-3 – Formation festlegen. Dazu waren die 4 Offensiven (Jairzinho / Pelé / Tostao / Rivellino) zu beweglich in ihren Positionen. Tostao, nomineller Mittelstürmer, ließ sich immer wieder nach hinten fallen und Pelé rückte zentral in die Spitze oder nach links, während Rivellino zur Grundlinie ging oder diagonal in die zentrale Spitze wechselte und Jairzinho ebenfalls immer wieder den diagonalen Weg in die Spitze suchte. Wie auch immer, jedenfalls hatte diese Angriffsreihe etwas Magisches.

Nicht vergessen würde ich die Sturmreihe der Brasilianer 58 mit Garrincha / Vavá / Zagallo und Pelé etwas links versetzt hinter den anderen. Das System der Brasilianer wird zwar durchaus zurecht als 4-2-4 beschrieben, aber ganz genau genommen spielte
Pelé als 10er, der immer wieder in die Spitze stieß.

Und wie wär’s mit Ghiggia / Schiaffino / Morán? Man könnte direkt noch weiter zurückgehen und ausgezeichnte (3-Mann-)Sturmreihen finden…

Wobei eine Sturmreihe mit Messi eigentlich immer ganz vorne dabei sein sollte…außer es geht mitunter gegen Atlético 😉

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Fan 15. April 2016 um 07:43

Na da lerne ich doch noch einen echten Kenner des Fußballs kennen 😉 Dankeschön 🙂

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RM 15. April 2016 um 09:02

Meinungen zu Kazimierz Deyna? Ich habe mal mit den historischen WM-Statistiken von OPTA gespielt, da kam bei einem selbstgemachten Leistungsalgorithmus heraus, dass Deynas WM 1974 (gemeinsam mit Cruijffs) die drittbeste Einzelleistung eines Spielers war (hinter Pirlo 2006 und Xavi 2010, vor Matthäus, Pelé, Giannini, Maradona, Beckenbauer und Dunga). Rein in der Offensive ebenfalls Top10 (Maradona 1994, Pelé 70, Maradona 86, Zico 82, Müller 70, Deyna 74, Maradona 82, Eusebio 66, Cruyff 74, Messi 2010, Platini 82) bei enorm vielen Defensivaktionen pro 90min (hier übrigens Dunga vor Moore 66 führend).

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Fan 15. April 2016 um 09:22

Nicht böse sein, aber diese Statistiken bilden nur eine kleinen Teil der Leistung ab und können nicht die Komplexität des Fussballs nachzeichnen. Fussball ist kein Einzelsport, entsprechend ergänzen sich die Leistungen nicht linear, sondern exponentiell, es geht ja immer um das Wirken.

Spannender wäre beispielsweise das Zusammenziehen der Daten jener Spieler, die innerhalb der Mannschaftskonstellation dominierende Strukturen bilden, wie Lato/Szarmach/Gadocha/Deyna, oder Jairzinho/Pelé/Tostao/Rivellino.

PS: Die Tatsache, dass Maradona94 besser bewertet wird als Maradona86 beweist eindrucksvoll die Unvollständigkeit eines solchen Datenwerks. Denn viel wertvoller war Maradona86 allemal. PPS: Ich halte Maradona90 für den besten WM-Maradona, denn da hat praktisch im Alleingang das Finale erreicht, während er 86 und 94 viel Unterstützung hatte, aber da leidet seine Bilanz aufgrund der fehlenden Mitspieler

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RM 15. April 2016 um 10:56

Wieso sollte ich böse sein, dass du genau das sagst, was ich auch denke? (zumindest solange wir keine off-the-ball-Daten haben)

Maradona 1994 wird besser bewertet, weil er nur zwei Spiele spielte, die Daten pro 90min sind und er diese zwei Spiele herausragend bestritt. Maradona 1990 fand ich übrigens maximal den zweitbesten Maradona; weniger explosiv, weniger präsent, weniger konstant (reiste auch verletzt an). 82, 90 und 94 nehmen sich alle nicht viel, fand ich.

Fan 15. April 2016 um 18:57

Wie beziehst Du Deine Daten her?

HK 15. April 2016 um 10:31

Deyna, klassischer 10-er, überragender Kicker. Vergleichbar mit Overath und Netzer und als Gesamtpaket wahrscheinlich besser.
Für seinen Nachruhm natürlich schädlich, dass er zur „falschen“ Zeit im „falschen“ Land geboren wurde.

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Schorsch 15. April 2016 um 11:43

Als junger Bursche habe ich habe die polnische Elf auch 72 beim Olympischen Fußballturnier gesehen und auch wenn ich als Jugendkicker bestimmt nicht die allermeiste Ahnung hatte, so haben mich die Polen und insbesondere Deyna doch beeindruckt. Das (knappe) Durchsetzen in der WM-Qualifikation gegen England und der überzeugende Auftritt bei der WM 74 waren keine Sensationen.

Ich sehe es auch so, dass Deyna ‚kompletter‘ als die großen Spieler Netzer und Overath war. Zum einen wegen seiner durchaus vorhandenen Defensivstärke, zum anderen wegen seiner Torgefährlichkeit.

Was seinen ‚Nachruhm‘ anbelangt, so ist das sicherlich auch ein wenig der fixiewrung auf die damaligen westlichen Profiligen geschuldet. Legia war seinerzeit ein nicht unerfolgreicher Club, aber wie fast alle Clubs aus dem damaligen Ostblock stand man eher im Schatten der Aufmerksamkeit westlicher Medien. Das galt selbst für international erfolgreiche Clubs wie Dynamo Kiew (wo ja so einiges entwickelt wurde), den 1. FC Magdeburg oder Steaua Bukarest. So fanden einzelne Spieler häufig nur bei großen Auswahlturnieren die Beachtung, die sie eigentlich verdient gehabt hätten. Wäre die finanzielle Situation der Ostblockländer und speziell Polens in den frühen 70ern bereits so gewesen wie 10 Jahre später, dann wäre er vielleicht wie Zib Boniek in eine qualitativ hochstehende westliche Profiliga gewechselt (und nicht wie dann später im Frühwinter seiner Karriere in die US-Liga) und hätte bei einem Club wie z.B. Juve eine gänzlich andere Aufmerksamkeit bekommen.

In Polen wird Deyna jedenfalls hoch verehrt; vor ein paar Jahren sind seine sterblichen Überreste erst von Kalifornien nach Polen umgebettet worden.

Fan 15. April 2016 um 11:59

@Schorsch

Ich schätze Ihre Beiträge sehr und stimme auch mit Ihnen überein, was die Rezeption des Ostfussballs betrifft. Wie wohl ich da sagen muss, dass mich dieser Fussball wenig begeistert hat, weil auf die individuelle Klasse der Spieler weniger wert gelegt wurde als im Rest-Fussball (Blokhin und einige wenige ausgenommen).

Für mich gehört Deyna neben Cruyff zu den besten Offensivkräften der Fussballgeschichte.

Schorsch 15. April 2016 um 23:07

@Fan

D’accord zu Deyna (wie man sich vielleicht schon denken konnte…).

Was den Fußball im früheren Ostblock anbelangt, so kann ich das „wenig begeistert“ verstehen. Jedes totalitäre System versucht mit allen Mitteln, das Individuum dem Kollektiv unterzuordnen. Der Mannschaftssport bietet sich da als Symbol geradezu an (im Individualsport wird dann eben auch für das System, das Volk, die werktätigen Massen, etc. gesiegt). Aber man sollte die Kraft und die Stärke des Individualismus nie unterschätzen. Ohne organisiertes Gemeinwesen funktioniert kein Zusammenleben von Menschen, aber die Freiheit des Individuums lässt sich nicht auf Dauer unterdrücken (auch wenn Nordkorea da Zweifel aufkommen lassen könnte…). Auch in den früheren Ostblockstaaten hat es der Sozialismus / Kommunismus nicht dauerhaft geschafft. Es gab immer wieder auch innerstaatliche ‚Entspannungsphasen‘ und es gab auch Traditionen, welche die Regime nicht kappen konnten. Es ist kein Zufall, dass der Fußball in der früheren DDR in den 70ern am ansehnlichsten und erfolgreichsten war. Die Trainer hatten einfach die ‚Luft‘, dem Kollektivfußball den notwendigen Schuss Individualität hinzufügen zu dürfen bzw. ihn zuzulassen. Spieler wie Joachim Streich wären in einem anderen Jahrzehnt wahrscheinlich nicht so erfolgreich gewesen. Die Duelle 1. FC Magdeburg gegen Dynamo Dresden erinnerten ein wenig an Borussia Mönchengladbach gegen Bayern München. In beiden Teams spielten hervorragende Individualisten. Auch die große Zeit der polnischen Nationalmannschaft, gespickt mit herausragenden Individualisten, waren die 70er. Die große ungarische Mannschaft der 50er voller Fußballkünstler stand sicherlich in der Tradition des Donaufußballs und selbst die brutalen ‚Säuberungen‘ nach dem gescheiterten Volksaufstand 1956 konnten den Individualismus im ungarischen Fußball lange nicht töten. Man brachte immer noch Spieler wie Flórián Albert hervor und Ferencváros spielte in den 70ern einen Fußball mit vielen individuellen Elementen.

Der ‚Triumph‘ des Kollektivfußballs über den vom Individualismus geprägten war eigentlich der Erfolg Dynamo Kiews. Bei Lobanowskyj mussten sich die Spieler konsequent einordnen und ihren Individualismus hinten an stellen. Nur tat Lobanowskyj dies nicht aus einem ideologischen, sondern aus einem wissenschaftlichen Ansatz heraus. Ein Vater des ‚modernen Fußballs‘ und mit seinem Ansatz in der damaligen Sowjetunion eher ein Individualist, auch wenn es paradox klingen mag.

Fußball ist Mannschaftssport und somit hat das Team, das Kollektiv immer eine herausragende Bedeutung. Aber ohne Indidualismus funktioniert auch der beste kollektive Ansatz auf Dauer nicht. Die Kunst eines Trainer besteht somit mMn u.a. darin, die richtige Balance zu finden. Und das war durchaus in den früheren Staaten des Ostblocks in bestimmten Phasen, in bestimmten Ländern ähnlich der Fall wie im damaligen Westen.

Schorsch 15. April 2016 um 11:07

Tja, so kann’s manchmal gehen… 😉

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Fan 16. April 2016 um 20:10

Ich habe den Fussball immer als ein Spiegelbild der Gesellschaft gesehen. Es ist kein Wunder, dass der Ostfussball gerade in den 70-ern so stark war. Das war die einzige Phase, in der der Geist der 68-er sich ein bisschen breit gemacht hat: Polen, DDR, Sowjetunion (ausgenommen 1960), Tschechoslawakei haben ihre Erfolge allesamt zwischen 1974 und 1976 gefeiert (Rumaenien war die einzige Ausnahme Mitte der 80-er).

Was die wenigsten wissen: Der Totale Fussball hatte seinen Ursprung im Wandel in der niederländischen Gesellschaft. Die Niederlande hatte gerade in den 70-ern eine sehr liberale und individualistische Phase, dazu passte der Offensivfußball von Cruyff und seinen Mannen.

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Michael 13. April 2016 um 23:29

Bissel unglücklich das nun gerade heute zu veröffentlichen. 😀

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RM 13. April 2016 um 23:47

Nach dem Spiel wäre noch schlimmer gewesen, hehe. Ändert trotzdem nichts am Potenzial und der letzten Saison. Zeigt nur, dass wir unsere Atlético-Sachen dringend auffrischen müssen auf der Seite.

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Gh 14. April 2016 um 09:27

Barca hängt derzeit in den Seilen, mal Zei für einen Artikel: warum es unmöglich ist, den CL-Titel zu verteidigen oder auch: der Einfluß von Ermittlungen des Finanzamtes auf die Leistung von D10S. Und natürlich Petition: CL.Titel für Simeone now, zur Not ehrenhalber.

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DonAndres 14. April 2016 um 12:43

Naja, das mit dem CL-Titel ist meiner Meinung nach ganz einfach: Die Top-Mannschaft, die zum Saisonende hin am besten in Form ist, gewinnt die CL.

In der ersten Hälfte der letzten Saison war Barca wohl nicht die beste Mannschaft Europas (eher Bayern oder Real, die 20 Spiele am Stück gewannen). Aber in der zweiten Hälfte waren sie überragend und haben somit auch die KO-Spiele in der CL dominiert. Diese Saison habe ich den Eindruck, dass Barcelonas stärkste Phase eher im mittleren Saisondrittel war. In den letzten Wochen ist die Form etwas abgefallen und die von Atletico deutlich angestiegen (ich sage das, ohne das Spiel gestern gesehen zu haben, aber das war definitiv mein Eindruck aus den letzten Wochen in der Liga – alles was ich da von Atletico gesehen habe, war nochmal auf einem ganz anderen Niveau als gewohnt).

Es ist also auf jeden Fall möglich, den CL-Titel zu verteidigen, aber die Wahrscheinlichkeit ist eben sehr gering. Man müsste schon zwei ganze Saisons lang in Topform spielen oder sämtliche Formschwächen günstig verteilen.

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Gh 14. April 2016 um 13:20

seh ich genau so. man müsste die erste saisonhälfte samt mundial de clubs abschreiben um den titel verteidigen zu können. wer macht das schon? also wirds wohl beim titelverteidigerfluch bleiben.

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TobiT 14. April 2016 um 15:24

Man müsste nichts abschenken, nur in der Hinrunde sehr genau auf die Belastung achten UND sich sicher sein, ab Januar sofort anziehen zu können. Um das erfolgreich durchzuziehen, braucht man einen Kader mit deutlich mehr Breite, als ihn Barca oder Real haben; gleichzeitig aber weniger Verletzungsanfällige Spieler als z.B. Bayern. Anders gesagt die klar beste Mannschaft der Welt. Dafür geht es aktuell zu eng zu in der CL, und es wird durch das englische Fernsehgeld wahrscheinlich nochmal enger. Wenn Barca im Sommer tatsächlich 2 zusätzliche Offensivspieler und einen Mittelfeldspieler (+Arda) internationaler Klasse geholt hätten, wäre da mehr möglich gewesen, da die erste 11 klar vor allen anderen steht. So hätten alle mehr Pausen bekommen und wären jetzt vielleicht frischer / besser in Form. Meister wären sie dann aber wohl nicht geworden, da sie bei mehr Rotation in der Liganicht derart durchmarschiert wären.

Kirmoar 14. April 2016 um 20:34

Einerseits denke ich ist es natürlich schwierig im Folgejahr die Form zu halten sowohl physisch wie auch mental, das kennt man ja, dass Mannschaften nach einer Top-Saison eine schwächer Folgesaison haben.

Zusätzlich gibts halt einfach viele Mannschaften die für den Titel grundsätzlich in Frage kommen, und beim K.O. System kann einfach jeder mal rausfliegen. Das ist ja das schöne, dass beim Fußball als low-scoring game und mit der Auswärtstorregel in einem oder zwei Spielen auch der Außenseiter weiter kommen kann. Da braucht man einfach auch das nötige Glück dazu. Ich denke viele spätere Sieger, hätten in der K.O.-Phase auch zu einem Zeitpunkt rausfliegen können.

Am nähesten dran glaube ich war Peps Barcelona zwischen 08/09 und 11/12 als sie viermal im Halbfinale waren und dabei zweimal gewonnen haben. In der Zeit waren sie insgesamt schon sehr stark und mit Abstand beste Mannschaft in dieser Phase. Aber selbst 08/09 wären sie fast im Halbfinale an Chelsea gescheitert und sind mit Glück und Hilfe des Schiris weitergekommen. In 09/10 und 11/12 sind sie im Halbfinale zum Teil knapp gescheitert und hätten auch weiterkommen können.

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Patrick E. 16. April 2016 um 08:53

Ihr habt doch sicherlich auch mal Turniere gespielt?!

Ich finde einfach bei Turnieren kann sehr viel passieren, manchmal reicht etwas Chaos und Glück für ein Tor und für das Weiterkommen, da nicht jeder gegen jeden spielt kann es auch sein, dass der Spielstil des Gegners gerade günstig ist. Und natürlich die Form. Und – in andenken an 2013 – der Schiedsrichter…

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MrMojoRavage 13. April 2016 um 23:02

atletico hat gezeigt, wies geht. Simeone for president!

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Koom 14. April 2016 um 08:05

Hinspiel war die Generalprobe, Rückspiel die Meisterleistung. Eindrucksvoll.

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Fan 14. April 2016 um 08:14

Das ist hier die Frage: Sah Barcelona so schlecht aus, weil Atletico so gut war, oder sah Atletico so gut aus, weil Barcelona so schlecht aus?

Ich traue mir hier keine Antwort zu

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FAB 14. April 2016 um 08:46

Genau diese Frage interessiert mich jetzt auch, hab das ATM-BAR Spiel nur zeitweise verfolgt. Irgendwie wirkte MSN, insbesondere Messi auf mich schon etwas apathisch. War ja auch schon beim Classico so. Dazu sind sie halt hinten auch nicht gerade besonders stabil. Atletico hat oberflächlich doch eigentlich nichts besonderes gemacht, oder? …. Vielleicht können uns die SV Autoren bei Gelegenheit aufschlauen. Ist Atletico nun sogar Favorit auf den CL Titel? Ich meine Bayern, Real und City überzeugen ja nun auch nicht gerade. Obwohl ich auch City gegen PSG recht stark fand, De Bruyne hebt die Qualität von City schon nochmal um einige Prozent …

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Koom 14. April 2016 um 09:16

So eine Frage ist immer schwer zu beantworten.

Sagen wir mal so: Die individuelle Klasse von Barcelona reichte nicht aus, um Atletico zu knacken. Tagesformausfall von gleich drei Superstürmern? Eher nicht. Ich würde auf jeden Fall sagen, dass Atletico zumindest sehr gut war.

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Gh 14. April 2016 um 10:30

Atletico war perfekt. LEs Barca braucht Messi + 1 der beiden anderen in Topform, sonst funzt es nicht. Mich wundert eher wie lange Barca das Niveau in dieser Saison halten konnte als dass sie jetzt schwächeln.

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Mr.Goek 13. April 2016 um 21:58

Könnt ihr vielleicht noch eine Analyse zum Vfl-Real Spiel nachreichen? Ich denke, das wäre durchaus interessant 🙂

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TobiT 13. April 2016 um 20:12

Großartiger Artikel! Mal nicht nur das in den Medien übliche Messi-Messi-Messi.

Achtung Detailkritik 8nicht zu ernst nehmen)
Bin bei diese Passage über Iniesta etwas gestolpert.
„Er bildet ein Dreieck mit Neymar und Alba, bietet sich konstant für die zwei in schwierigen Situationen an oder versucht die linke Seite mit schnellen Verlagerungen oder mithilfe von Nadelspieleraktionen durch das gegnerische Pressing hindurch anzuspielen.“
Insbesondere das „Nadelspieleraktionen“ erschwert etwas das Verstehen. Ihr habt sehr oft passende Beschreibungen für spezielle Spielertypen und ihre Aktionen, hier wirkt das auf mich irgendwie übertrieben. Man hätte doch auch „Engendribblings“ oder so schreiben können, da kann ich mir dann beim Spielertyp des Nadelspielers noch leichter was drunter vorstellen. Oder ist Nadelspieleraktionen ein weiter gefasster Begriff (?), dann verstehe ich ihn nicht vollständig.

Trotzdem ein genialer Artikel, der mir wieder mal richtig Lust auf Barca und MSN gemacht hat. Hoffentlich kommt dann auch noch was zu einem der ausgewogensten Mittelfeldtrios aller Zeiten (RIB). Denn die drei bilden die Rippen die das Herz MSN beschützen und verstärken.

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queraldo 13. April 2016 um 20:10

Würde mir das Trio Ronaldinho, Ronaldo, Rivaldo rauspicken.
Dieses blinde Verständnis gepaart mit individueller Klasse und großem Spielverständnis, genial!
Glaube sie sind die einzigsten die es mit den aktuellen Barça Jungs aufnehmen können. Hätte sie gerne mal in einer Klubmannschaft über einen längeren Zeitraum gesehen.

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Mike 14. April 2016 um 12:37

denke sogar die waren individuell besser…hätten die mal in ner Mannschaft über längere Zeit gemeinsam gespielt…WOW…

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Otto 13. April 2016 um 19:32

Was ist ein angetäuschtes Dribbling?

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RM 13. April 2016 um 23:48

So tun, als ob man ins Dribbling gehen würde.

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Otto 14. April 2016 um 00:22

also quasi ein Auftaktschritt und dann stehen bleiben?

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blub 14. April 2016 um 12:58

oder auch einen Schritt andribbeln, aber dann einen pass spielen.

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Otto 16. April 2016 um 16:50

Ist man aber nicht immer in Bewegung?

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Dr. Acula 13. April 2016 um 19:22

super artikel. mal mein senf dazu:
man könnte doch den artikel irgendwie so zusammenfassen: enrique hat es geschafft, messis genie mit den fähigkeiten der mitspieler zu kombinieren und dadurch sogar (irgendwie paradox) seine fehlende defensivarbeit auszugleichen, wie hier 1,2 mal beschrieben wird. im grunde ist alles auf ihn fokussiert. ich habe ihn mal kennengelernt in zürich bei der weltfußballer wahl, charakterlich wirklich fragwürdiger mensch, aber ich staune immer wieder, was er für geradezu surreale dinge auf dem platz vollbringt. hier ein dribbling, wo er sich kurz mal durch die halbe gegner-mannschaft dribbelt und dann noch einen der hier beschriebenen diagonal-pässe spielt: https://youtu.be/YrmC5l-0RJM?t=2m16s
ich fand die aussage vor paar jahren von Marti Perarnau sehr interessant (sinngemäß): „nachdem pep barcelona verlassen hat, wurde besagtes positionsspiel (juego de posicion) […] nicht mehr konsequent umgesetzt, was ihnen mehr und mehr zum verhängnis wird.“ außerdem guardiola letztens: „wenn messi seine karriere beendet, wird barcelona in ein tiefes loch fallen“
unter dem bild, in dem alves halbrechts den langen ball spielt, schreibst du: „…. und auch für mannorientierte Gegner unangenehm.“ unangenehm? barcelona hat doch seit jahren probleme gegen gut ausgeübte mannorientierungen. scheinen sie tatsächlich ein mittel dagegen gefunden zu haben?
letzte frage meinerseits: würdest du der aussage zustimmen, dass entgegen der medialen meinung, suarez´ fähigkeiten wichtiger für das katalanische offensivspiel sind als neymars? der eindruck ergibt sich aus dem text.
letzte theoretische frage meinerseits: mit welchem konzept und welcher spielerwahl könnte man das angriffstrio konstant, erfolgsversprechend und erfolgreich verteidigen? ich nehme an, die namen thiago silva, boateng, busquets, lahm und alaba dürften nicht fehlen

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RM 13. April 2016 um 23:49

mit welchem konzept und welcher spielerwahl könnte man das angriffstrio konstant, erfolgsversprechend und erfolgreich verteidigen?

Diego Simeone!

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TobiT 13. April 2016 um 23:51

Die Person Messi ist diskutabel, dafür gibt es rund um ihn zu viele Skandale.
Ich – habe nur ein paar Spiele gesehen – finde, dass Suarez sogar deutlich wichtiger ist als Neymar. Er ist einzigartig(er). Mir fällt kein Angreifer ein, der krasse Torgefahr, tolle Vorlagen/Übersicht, starkes Dribbling, bissige Zweikampfführung, Dynamik, Stellungsspiel und Spielintelligenz auf diesem Niveau vereint. Benzema fehlt der Defensive Output; Lewandowski Dribbling, Auge, Dynamik und Kaltschnäuzigkeit; Ibrahimovic Dynamik und Defensivleistung; Müller das Dribbling; Aguero die Defensive und das balancierende Element.
Neymar könnte mit kleinen Anpassungen durch den ein oder anderen Spieler ersetzt werden, z.B. Hazard, Ribery, Robben, di Maria mit Abstrichen Sanchez, Mkhitaryan, Lucas, Pedro, Arda, Bale. Da sie alle ebenso stark im (Tempo)Dribbling und der Positionierung, sowie sehr kreativ sind. Mir gefällt Neymar als Spieler aber auch nicht wirklich, ist mir zu oft zu „schön gespielt“, wenn er reifer wird, dann ist er neben Pogba und Hazard (in Form) der Anwärter auf den Ballon d’Or nach der Zeit von Messi und Ronaldo.

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Koom 14. April 2016 um 09:36

Ich glaube, dass hat auch was mit dem Charakter zu tun. Messi und Suarez sind beides sehr starke, dominante Typen. Die nehmen sich ihre (Frei)-Räume und bringen sich dadurch mehr ins Spiel ein. Neymar war bislang sehr umsorgt und bemuttert, er lässt sich deswegen jetzt momentan eher Formen und unter/einordnen als die beiden anderen.

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JSA 14. April 2016 um 10:21

was natürlich jetzt auch interessiert: wieso hat er charakterlich fragwürdig gewirkt? also ich meine persönlich, nicht auf Steuerskandale usw. bezogen…

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Gh 14. April 2016 um 11:42

Zunächst einmal: ich habe messi bei der weltfußballerwahl kennengelernt hat das zeug zum claim to fame des jahres. im jahre 1 nach guardiola war tito vilanova, der das positionsspiel noch extremer betrieb als pep selbst. in der saison sind entgegen der offiziellen geschichtsschreiung nicht abgestiegen sondern meister geworden. dann kam tata martino, war nicht so doll aber auch nicht so übel. dann schon die triplesaison. es gab keinen hiatus nach pep.

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Objektiv 13. April 2016 um 18:56

„Außer Atlético. Die sind unfair. Die haben Diego Simeone.“ 😀 😀 😀

Abegesehen davon, großarziger Artikel, bis jetzt. Muss ihn auf Nacht nochnal genauer studieren, beaondera die Rolle Neymars ost mir jetzt noch nicht so klar ersichtlich.
Danke für das erwähnen Suarez Stäken! Mm nach 50 % von Luchos Erfolg -Suarez. Der Mann hat Leben in Barcas OffensivSpiel gebracht! Das geht oft unter in der Medienberichterstattung.

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Dr. Acula 13. April 2016 um 19:23

abgesehen davon? wohl eher: insbesondere deswegen!

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