Liverpools Transferperiode

Viele Augen sind in diesen Tagen auf die Transferaktivitäten von Brendan Rodgers und dem Liverpool FC gerichtet. Immerhin verlief der letzte Sommer eher suboptimal. Das vorläufige Fazit: Bis jetzt besteht ein augenscheinliches Überangebot in der Offensive.

Nachdem Luis Suárez den Verein im vergangenen Jahr für eine Ablösesumme von mindestens 81 Millionen Euro zum FC Barcelona wechselte, gingen nicht wenige Beobachter davon aus, dass Liverpool mit diesem Geld im Endeffekt den Kader qualitativ verstärken könnte. Doch in gewisser Weise war es ein ähnlicher Trugschluss wie bei den Tottenham Hotspurs, als diese Gareth Bale im Sommer 2013 verloren. Beide Klubs reagierten mit Investitionen in mehrere Transfers. Ob die Akteure nun Lamela, Chadli, Soldado oder Marković, Lambert, Balotelli heißen, Masse ersetzt nie Klasse – gerade in einem Sport wie Fußball, wo nur elf Spieler gleichzeitig auf dem Feld stehen können. Sowohl Liverpool als auch die Spurs streuten ihr eingenommenes Geld, konnten aber bei keinem einzelnen Transfer einen Coup landen.

Sicherlich tat sich beispielsweise ein Emre Can in der vergangenen Saison hervor. In der Offensive zeigte Lazar Marković in unregelmäßigen Abständen sehr gute Leistungen. Doch an die Auftritte von 2013/14 kam Liverpool nicht heran. Einen kurzen Rückblick zur letzten Saison hatten wir bereits veröffentlicht. Hier folgt nun die Transferübersicht.

Abgänge:

  • Raheem Sterling (Manchester City, 62 Mio. Euro)
  • Iago Aspas (FC Sevilla, 6 Mio. Euro)
  • Rickie Lambert (West Bromwich Albion, 4 Mio. Euro)
  • Sebastián Coates (AFC Sunderland, 2 Mio. Euro)
  • Steven Gerrard (L.A. Galaxy, ablösefrei)
  • Glen Johnson (Stoke City, ablösefrei)
  • Javi Manquillo (Atlético de Madrid, Leihende)

Zugänge:

  • Christian Benteke (Aston Villa, 46 Mio. Euro)
  • Roberto Firmino (TSG 1899 Hoffenheim, 41 Mio. Euro)
  • Nathaniel Clyne (Southampton, 18 Mio. Euro)
  • Joe Gomez (Charlton Athletic, 5 Mio. Euro)
  • Ádám Bogdán (Bolton Wanderers, ablösefrei)
  • James Milner (Manchester City, ablösefrei)
  • Danny Ings (Burnley, ablösefrei)
  • Divock Origi (LOSC Lille, Rückkehr nach Leihe)
  • Tiago Ilori (Girondins de Bordeaux, Rückkehr nach Leihe)
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Kaderliste | Stand: 31.07.2015

Nach Suárez verließ in dieser Periode nun mit Raheem Sterling der nächste Spieler, der einst zum grandiosen Coutinho-Sterling-Sturridge-Suárez-Quartett gehörte, den Klub. Als Resultat eines langen Tauziehens ging er für rund 60 Millionen Euro zu Manchester City. Mit dem Abgang des jungen, hochtalentierten Sterling verliert Liverpool einen dynamischen Offensivallrounder, den man gewiss noch hätte weiterentwickeln müssen. Aber Sterling hatte auf alle Fälle das Potenzial, für konstante Durchschlagskraft im letzten Drittel zu sorgen. Dies muss Rodgers nun auf andere Weise kompensieren.

Ansonsten waren die Verkäufe beziehungsweise Abgänge bis jetzt recht unspektakulär. Obwohl der nordirische Trainer kein Vertreter des physischen Premier-League-Fußballs ist, konnte sich der schmächtige und quirlige Iago Aspas nie wirklich durchsetzen. Gleiches gilt für Innenverteidiger Sebastián Coates sowie Javi Manquillo, der eigentlich für zwei Jahre von Atlético ausgeliehen war, aber nach ansprechender Saisonvorbereitung nie seine Duftmarke wirklich hinterlassen konnte.

Dass Steven Gerrard irgendwann einmal die Anfield Road verlassen würde, davor fürchteten sich viele Fans der Reds. In diesem Sommer war es nun soweit. Die legendäre Nummer acht blieb nach der dramatischen Saisonschlussphase 2014 noch ein weiteres Jahr, aber baute schon merklich ab. Gerrard war lange nicht mehr so dominant im Mittelfeld, wie man es noch einige Spielzeiten zuvor gewohnt war. Das hing nicht nur mit seinem höheren Fußballeralter zusammen, sondern auch damit, dass sich der Sport weiterentwickelte und der Typ Gerrard quasi durch den Typ Jordan Henderson ersetzt wurde.

Nathanial Clyne: Der logische Nachfolger

Bereits im Mai hatte Rechtsverteidiger Glen Johnson angekündigt, dass er Liverpool verlassen würde. Johnson machte immerhin 200 Spiele für die Reds und diente oftmals als zuverlässiger Außenspieler, hatte aber stets mit der Erwartungshaltung der hohen Ablöse, die 2009 an Portsmouth gezahlt wurde, und dem hohen Gehalt, das er kassierte, zu kämpfen. Zudem war er in der vergangenen Saison, sofern er denn fit war, kein wirklicher Stabilisator und wechselte einige Male zwischen der Position am rechten Flügel und einer rechten Halbverteidigerposition. Währenddessen fiel Joe Flanagan mit Knieverletzungen die komplette Saison aus. Notlösungen wie Emre Can als Rechtsverteidiger konnten nur partiell überzeugen. Der deutsche U21-Nationalspieler hatte oftmals Probleme mit dem hohen Tempo der gegnerischen Angreifer und der eher in den seltensten Fällen kompakten Flügelverteidigung. Insofern erschien es nur logisch, dass Liverpool auf dem Transfermarkt tätig wurde. Und es erschien irgendwie auch logisch, dass sie sich wieder einmal bei Southampton umschauen würden.

Dort war Nathanial Clyne in den letzten drei Jahren als Rechtsverteidiger gesetzt und konnte sich mit starken Leistungen unter Ronald Koeman sogar in den Fokus der Nationalelf spielen. Clyne profitierte dabei von der Spielweise der Saints, die in vielen Partien die Mehrzahl ihrer Angriffe über die rechte Seite entwickelten. Clyne war passend in die Ballzirkulation eingebunden und durch die entsprechende Kompaktheit abgesichert. Zudem kann der 24-Jährige aber auch über seine Grundschnelligkeit und Dynamik größere Freizonen in der Offensive ansteuern und als breite Anspielstation im Angriffsdrittel fungieren.

Problematisch wirkt lediglich seine Pressingresistenz im Spielaufbau. Denn Clyne hat oftmals Probleme, wenn der Gegner früh und geschickt attackiert oder die offensichtlichen Passwege effektiv zustellen. Dann neigt er zu hektischer Entscheidungsfindung und infolgedessen zu Fehlpässen oder blinden Befreiungsschlägen. In Liverpools Grundformationen wirkt Clyne am ehesten als Rechtsverteidiger in der Viererkette brauchbar. Als rechter Flügelläufer im 3-4-1-2 zum Beispiel würde er womöglich eine asymmetrische Variante offerieren, indem der 24-Jährige etwas tiefer als Pendant Alberto Moreno positioniert bliebe.

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Quelle: Squawka.com

James Milner: Allrounder mit Kultstatus

Ein anderer Neuzugang Liverpools, der sogar ablösefrei an die Mersey kam, ist eine Art Mischung aus Gonzalo Castro und Heiko Westermann. Denn James Philip Milner ist ein Musterprofi des englischen Fußballs. Ein disziplinierter Arbeiter, der sich nie hängen lässt. Ein Allrounder, der jede Rolle gut bis sehr gut ausfüllt. Und er ist ein absoluter Langeweiler, weshalb er einen gewissen Kultstatus auf der Insel besitzt.

Bei diesem Transfer konnten die Reds eigentlich nichts falsch machen, wenngleich mit Henderson, Allen und auch Can bereits drei relativ flexible Mittelfeldspieler, die auch gegebenenfalls als Flügelverteidiger fungieren könnten, im Kader stehen. Bei Manchester City war Milner meist Balancegeber und guter Rollenspieler. Oftmals agierte er neben einem Kreativakteur wie David Silva und sorgte entweder für die Breite, sofern der Nebenmann von außen nach innen rückte. Oder der laufstarke Milner gesellte sich auf den gegenüberliegenden Flügel und überlud die Seite situativ. Oder er stopft tiefer im Halbraum Lücken, wenn Mitspieler vorrücken und ihre Grundposition verlassen. Der 29-Jährige ist meist ein Zuarbeiter, einer für den Vorvorletzten Pass, den er aber mit großer Präzision beherrscht. Insgesamt wird Milners Pass- und Rhythmusgefühl hin und wieder unterschätzt.

Problematisch bleibt trotzdem seine Position bei Liverpool, sofern alle Akteure fit sind. Denn auch Henderson kann gut balancieren und als Vorarbeiter für Coutinho und Co. dienen. Zudem hat er als Kapitän natürlich einen Vorteil gegenüber Milner. Eine Doppelsechs mit beiden würde wiederum Can eine Rolle im zentralen Mittelfeld verwehren. Deshalb könnte es genauso gut sein, dass Milner häufiger als zurückgezogener Flügelverteidiger aufläuft, wo er dann meist in die Abwehrkette rückt, während zum Beispiel Marković auf der anderen Seite aggressiver nach vorn schiebt, um in der Defensive eine Linie weiter vorn verteidigt. Das ist nur ein Gedankenspiel. Genauso kann Rodgers aber eine kompakte 1-2-Stellung aus Lucas, Allen oder Can auf der Sechs sowie Henderson und Milner auf der Acht formieren. Im Endeffekt vereint JM7 irgendwie alles. Hier noch ein kurzes Highlight-Video zu Milner.

Roberto Firmino: Kein zweiter Coutinho

Ein zweiter starker Brasilianer ergänzt das Offensivangebot der Reds. Roberto Firmino wechselte vor einiger Zeit für über 40 Millionen Euro aus Sinsheim in den Nordwesten Englands. Die offensichtliche Frage, die sofort aufkam: Überschneiden sich Firmino und sein Landsmann Coutinho nicht in ihrem Fähigkeitenangebot? Die klare Antwort: Nein.

Gerade Firminos Auftritte unter Dunga bei der brasilianischen Seleção verdeutlichten einmal mehr, dass der Ex-Hoffenheimer einen großen Radius im Offensivspiel hat und dass er sowohl aus dem Mittelfeld heraus als auch von der Neunerposition brillieren kann. Ähnlich wie Coutinho ist er stets ins Kombinationsspiel einzubinden. Aber anders als Coutinho muss er nicht unbedingt den tödlichen Pass spielen, sondern kann durch vorstoßende oder raumöffnende Läufe eine Verteidigung entweder auseinanderziehen oder direkt einen Gegenspieler per Dribbling schlagen und somit hinter die letzte Linie gelangen.

Firmino geht dabei etwas stringenter, als es Coutinho zuweilen tut. Denn Letzterer neigt teilweise zu einem chaotischen Vorgehen von der Halbposition oder im Zehnerraum. Womöglich ist sogar Firmino der ergänzende Faktor, der Coutinhos natürlich vorhandene Spielmacherfähigkeiten besser kanalisiert.

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Christian Benteke: Der belgische Bulle

Belgien produziert in der jüngeren Vergangenheit einen talentierten Mittelstürmer nach dem anderen. Und genau wie Lukaku, Oulare und Co. ist auch Christian Benteke eine physisch imposante Erscheinung. Der in Kinshasa geborene Angreifer wechselte im Jahr 2012 von KRC Genk zu Aston Villa. Beim Klub aus Birmingham entwickelte sich Benteke bereits in seiner ersten Saison zum unangefochtenen Stammspieler im Sturmzentrum. Er absolvierte 34 Partien in der Premier League, traf 19mal und davon in vier Fällen per Kopf.

Seine Lufthoheit wird kombiniert mit einer insgesamt starken Durchschlagskraft und einem oftmals gut gewählten Torabschluss. Aber die Fans der Reds brauchen nun keine Neuauflage des Andy-Carroll-Transfers zu befürchten. Denn Benteke kann als Zielspieler zwischen den gegnerischen Verteidigern das Spielgerät viel sauberer verarbeiten. Er ist in der Lage, technisch anspruchsvolle Ablagen und Weiterleitungen zu spielen. Und er ist schlichtweg schneller als Carroll, wenngleich die Rolle des ausweichenden, tempostarken Stürmers eher Sturridge zukommen müsste, sofern dieser irgendwann wieder richtig fit ist.

Mit Rickie Lambert verpflichtete Liverpool schon im letzten Sommer einen Neuner, von dem man sich ähnliche Fähigkeiten, wenngleich nicht auf diesem physischen Niveau, erhoffte, aber der 33-Jährige konnte diese Erwartungen nie nur ansatzweise erfüllen. Benteke hingegen, der die WM 2014 aufgrund eines Achillessehnenrisses verpasste, sollte bei passender Einbindung notfalls zum Alleinunterhalter für die gegnerischen Innenverteidiger mutieren. Aber: Ob der Belgier wirklich passend eingebunden wird, hängt noch sehr stark davon ab, in welche Richtung Rodgers das System entwickeln möchte. Eine simple Hit-and-Run-Offensive ist im Moment nicht zu erwarten. Wenigstens wird Benteke nicht mehr gegen Rodgers treffen können. Das tat er zuvor bei sechs Spielen fünfmal.

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Divock Origi: Nicht noch ein belgischer Bulle

Nach einer Weltmeisterschaft, wo Divock Origi im belgischen Team aufgrund der schwachen Auftritte Lukakus und der Verletzung Bentekes als Angreifer ins internationale Schaufenster spielte, ließ Liverpool nicht lange auf sich warten. Die Reds überweisen für ihn etwas über zwölf Millionen Euro an Lille, liehen Ovigi aber sofort wieder an den französischen Klub aus. In dieser, seiner letzten Saison bei LOSC spielte er sich in die Ligue-Un-Mannschaft des Jahres von L’Equipe … in die Auswahl der schlechtesten Spieler. Natürlich darf man derartigen Wertungen nicht allzu viel Bedeutung beimessen, aber so ein wenig könnten die Verantwortlichen an der Anfield Road schon die Stirn runzeln.

Im letzten Sommer hatte Rodgers den jungen Belgier noch über den Klee gelobt. Ganz unberechtigt ist dieses Anspruchsdenken eigentlich auch nicht. Denn Origi ist kein Bulle wie Benteke, sondern eher eine gute Ergänzung zu einem physischen Zielstürmer. Alternativ kann er auch als schneller Konter- und Umschaltstürmer fungieren. Denn am Ball beziehungsweise im Dribbling nimmt Origi meist sehr gut Fahrt auf und erkennt die Räume, in die er bestenfalls hineinstoßen sollte. In diesen Aspekten erinnert er ein Stück weit an Sturridge und könnte auch dessen Rolle als hängende Spitze beispielsweise in einem 3-4-1-2 übernehmen.

Hinzu kommt Origis hohe Intensität im Pressing beziehungsweise in der Defensivarbeit im Allgemeinen, während er Rodgers dabei helfen kann, das Liverpool-typische Angriffspressing wieder zu verfeinern.

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Danny Ings: Die große Unbekannte

Das Überangebot im Angriff wird voraussichtlich noch abgemildert. Der enttäuschende Mario Balotelli steht angeblich mit Sampdoria und Lazio in Kontakt. Bei Liverpool hat er indes keine Zukunft. Ähnliches gilt wohl auch für Fabio Borini. Ganz anders Danny Ings. Der 23-jährige Angreifer, der von Absteiger Burnley nach Liverpool kommt, erinnert manchmal – und das nicht nur aufgrund seiner Körpergröße – an Micheal Owen. (Oder doch eher Peter Dinklage?) Trotzdem ist Ings in gewisser Weise ein Rätsel. Denn nach nur einer Saison im Oberhaus des englischen Fußballs bleiben Zweifel, inwieweit der Schritt zu einem Team mit den Ansprüchen der Reds wirklich klug ist.

Ab dem Winter 2012/13 wurde Ings zum Stammspieler im Angriff Burnleys, wobei er sowohl im Zentrum als auch auf dem offensiven Flügel aufgestellt wurde. Seine Geschwindigkeit und seine Agilität machen den 1,78 Meter großen Engländer zu einer variablen Waffe. Von den elf Treffern in der letzten Saison erzielte er drei mit dem linken, vier mit dem rechten Fuß sowie vier weitere per Kopf. Problematisch blieb hingegen seine inkonstante Performance. Denn während eines 18-Spiele-Laufs verbuchte er dreizehn Scorerpunkte und war der absolute Schlüsselspieler im offensiven Zentrum, nur um dann innerhalb von zehn Partien überhaupt keinen Eintrag auf den Spielberichtsbögen zu platzieren.

Diese mangelnde Konstanz schlägt sich auch in seiner Beteiligung an der Passzirkulation nieder. Denn wenn Ings nicht in Form ist oder sich in seiner Rolle nicht wohl fühlt, dann stoppt er gefühlt keinen Ball sauber und leitet das Spielgerät auch nicht effektiv weiter. Ings ist jedoch darauf bedacht, immer wieder in tieferen Zonen am Ballbesitzspiel teilzunehmen und eben nicht nur an der Abseitsgrenze zu lauern. Ebenso hat er eine starke Wahrnehmung in verdichteten Räumen am und im gegnerischen Strafraum. Ergo: Sein Kopf weiß meist genau, was er tun muss. Seine Füße müssen nur mitspielen. Dann kann er genau wie Origi in die Lücke, die Sturridges Abstinenz reißt, hineinwachsen. Selbst eine Small-Ball-Variante ohne Benteke ist in jedem Fall denkbar.

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Mögliche Grundformationen in der kommenden Saison

cali 12. August 2015 um 11:22

Wann kommt die Analyse zum Stoke-Spiel?

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Yves 4. August 2015 um 00:29

Danke für die Liverpool FC berichte. Eine Freude über den Besten Verein der Welt eure Meinung zu erfahren.

Meine bevorzugte Aufstellung mit dem momentan vorhandenen Personal: 4-3-2-1 Clyne,Skrtle,Sakho,Gomez; Milner,Can,Hendo; Coutinho,Firmino; Benteke

Begründung: Die Devensive war letzte Saison sehr anfällig, wen der Gegner schnell, stürmisch auf die Viererkette zulief. Can würde ich als 6 in die Mitte nehmen flankiert von Milner und Hendo die sich Flexibel bewegen können als 8er. Damit kann man die Mitte gut zumachen und den Gegner auf die Außenbahnen zwingen. Dem Brazil duo würde ich alle Freiheiten geben. Gerade Firmino ist ein sehr weiträumiger Spieler. Im Test gegen Swindon war er überall im vorderen Bereich zu sehen. Mal ging er mit Benteke pressen, mal sicherte er die mittleren Passwege ab oder verschob bei bedarf gut nach aussen.

Bin sehr zufrieden mit den Transfer. Gomez hat sich sehr gut gezeigt für sein Alter und wird Moreno ordentlich Dampf machen. Bei einer alfälligen 3 Kette sehe ich Gomez klar als rechter halb Verteidiger neben Skrtle und Lovren/Sakho. Benteke wurde auf Plattformen wie http://www.thisisanfield.com sehr zwiespältig angesehen. Aus meiner sicht sehr zu unrecht. Im Gegensatz zu Balotelli oder Caroll, bewegt sich Benteke sehr gut mit, verschiebt gut zwischen den IV und bietet Laufwege für Mitspieler an oder lässt sich als Ableger leicht zurückfallen.

Wie CE sehe ich es genau gleich, dass jetzt nur noch ausgemistet wird. Borini, Balo, Enrique Trainieren nicht mal mehr mit der Mannschaft und können gehen. Oje wurde ausgeliehen zu den Wolvs. Ilori bleibt ein weiters Jahr auf Leihbasis in Frankreich. Fände es auch gut Rossiter zu verleihen in die 2. Liga. Für mich der wahre Steve G. Nachfolger.

YNWA aus der Schweiz

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Luke 3. August 2015 um 17:57

Fehlt Pool nicht noch ein linker Flügel? Denn ich finde das Firmino, Lallana oder Coutinho am Flügel verschenkt sind

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L 3. August 2015 um 17:16

Was ist den eine „Small-Ball-Variante“? Oder was ist damit gemeint?

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CE 3. August 2015 um 17:25

Strategie aus dem Basketball, wenn ich einen Small Forward auf die 4 stelle und beispielsweise einen Center vom Platz nehme. Man nutzt somit weniger Größe und physische Präsenz als vielmehr Agilität und Geschwindigkeit. Verzichtet Pool auf Benteke/Origi im Zentrum und spielt zum Beispiel mit Firmino oder eben Ings als Neun, kommen sie mehr über ihr Tempo und ihre Kombinationen am Boden.

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L 3. August 2015 um 17:44

OK, Danke

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CR 3. August 2015 um 10:14

kann mir jemand was zu Tiago Llori und Joe Gomez sagen?

habe von beiden nicht viel gesehen Tiago bei der U21 EM ein wenig aber nicht aussagekräfitg. Haben die beiden vielversprechendes Potenzial? Chancen auf Einsatzzeiten verdient?

Auf anderen Positionen hat Liverpool so viel junge Spieler die ich für extrem Entwicklungsstark halte die ihr Potenzial noch lange nicht ausgeschöpft haben (Moreno, Can, Ibe, Markovic Coutinho, Origi usw.. )

Da sehe ich auf jeder Position junge, vielversprechende Spieler da könnte was zusammen wachsen nur bei der Innenverteidigigung bin ich mir eben unsicher.

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CE 3. August 2015 um 10:49

Joe Gomez: Sehr interessanter Spielertyp. Er kann sowohl zentral als auch außen spielen. Lief gegen Helsinki als Linksverteidiger auf. Kommt stark über seine Dynamik und Schnelligkeit. Zentral kann man mit ihm eine hohe Abwehrlinie spielen. Beim Herausrücken manchmal noch etwas überambitioniert oder mit unpassendem Timing. Aber für ein junges Talent, das in diesem Jahr erst seinen 18. Geburtstag feierte, ist das schon sehr stark.

Tiago Ilori: Er ist für mich die Sorte von Innenverteidiger, die große Geschmeidigkeit und geringe Muskelmasse vereint. Ich halte seine Wahrnehmung, sein Umblickverhalten und seine Entscheidungsfindung für potenziell richtig stark. Löst beispielsweise Situationen bei langen Bällen hinter die Abwehr immer wieder gut. Das kann in der EPL sehr hilfreich sein. Fragezeichen bleibt die physische Komponente, da eher selten auf Offensivfoul entschieden wird.

Bei Gomez sehe ich gute Chancen auf Außen, sofern Rodgers häufig mit einer Viererkette spielt. Ilori hat ebenfalls Potenzial, aber auch drei starke Konkurrenten. Lovren erhält seine zweite Chance.

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August Bebel 2. August 2015 um 15:58

Ist Sturridge eigentlich noch verletzt und wenn ja, wie lange fällt er denn aus? Und wollen sie Balotelli noch loswerden?

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CE 2. August 2015 um 18:22

Ja, Sturridge befindet sich in der Reha. Comeback vielleicht irgendwann im Herbst. Balotelli soll verkauft werden. Beim Testspiel gegen Helsinki wurde Ings in der Startelf (4-2-3-1) als Spitze eingesetzt. Er bewegte sich wieder gut, aber häufig etwas ungefährlich in der Red Zone.

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Bernhard 2. August 2015 um 15:49

Danke für den Link bzgl. Milners Kultstatus. Selten so viel gelacht auf eurer Seite! 😀

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Pipopep 1. August 2015 um 13:15

Mir fehlt am Ende sowas wie ein Fazit.. ich finde das die einzelnen Spieler passend vorgestellt werden aber trotzdem hätte ich mir gewünscht das du CE einfach noch abschließend ein paar Worte zu den verschiedenen Aufstellungsmöglichkeiten und Varianten sagst.
Das heißt natürlich nicht, dass der Artikel an sich nicht sehr gelungen ist, vorallem diese Squawka Comparison Matrix sind sehr leicht zu verstehen und sehr übersichtlich.

Und noch etwas: Kann einer von euch was zu Mignolet sagen, also wie er sich letzte Saison geschlagen hat?
Ich hab so gut wie kein Liverpool Spiel live gesehen von daher kann ich ihn selber kaum einschätzen..

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CE 1. August 2015 um 13:22

Wir machen doch eine Serie zu Pool und können jetzt nicht sofort alle Patronen verschießen. Nee, ernsthaft: Warten wir mal die ersten Partien ab. 😉

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cali 1. August 2015 um 12:22

Sakho ist schon sehr spielstark.

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CE 1. August 2015 um 12:31

Jup.

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Isco 31. Juli 2015 um 22:58

Die Aufstellungen unten wirken ein bisschen hingeklatscht^^
Was ist denn euere Vermutung, wie BR weitermachen wird? Nachdem es bei den IV/HV noch keine großen Veränderungen gab, würde ich eigentlich eher davon ausgehen, dass Rodgers wieder auf eine Dreierkette setzt. Entgegen der Meinung im Text fand ich Can dort eigentlich sehr gut aufgehoben, ich fand ihn selten „nur“ solide und oftmals herausragend dort.
Durch das Überangebot im Sturm wird Rodgers praktisch dazu gezwungen sein mit einer Doppelspitze zu spielen, also wahrscheinlich ein 3-4-1-2 mit der üblichen Dreierkette, Markovic/Clyne rechts und Moreno/Lallana links und Coutinho/Firmino hinter Benteke/Origi-Sturridge/Ings.

Wie schon die letzten Jahre werde ich jedoch nicht schlau aus der Transferpolitik von Liverpool. Irgendwie kann ich bei den Verpflichtungen von Stürmern kein System entdecken. Irgendwie wirkt es auf mich ein bisschen wahllos, es gibt unzählige verschiedene Arten von Stürmern, aber selten haben sie irgendwie eine ähnliche Ausrichtung und sind ähnlich einzubinden: Aspas, Balotelli, Suarez, Sturridge, Benteke, Origi; das sind doch alles komplett unterschiedliche Typen? Wie soll da eine konstante Linie durchgezogen werden?

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CE 31. Juli 2015 um 23:29

Die Kritik zu Can bezog sich auf seine Auftritte als Rechtsverteidiger oder auch rechter Wingback. Als rechter Halbverteidiger kann er den verkappten Alaba geben, wie auch in der 3-4-3-Grafik angedeutet. Milner wäre eine gute Option für eine entsprechende Rolle als Absicherer. An eine echte Doppelspitze glaube ich indes nicht. Am Ende des Transfersommer werden im Angriff noch Benteke, Origi und Ings unter Vertrag stehen. Sturridge ist aktuell einfach kein Faktor. Eine Variante mit Firmino als hängende/nachstoßende Spitze erscheint mir da schon eher wahrscheinlich. Wobei ich bis jetzt davon ausgehe, dass Rodgers bei seinen bevorzugten Grundordnungen bleibt, weshalb die beiden Varianten am Ende des Textes auch an die Systeme der Vorsaison angelehnt sind.

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Isco 31. Juli 2015 um 23:43

Sorry, es steht eh Rechtverteidiger da. Hab gar nicht mitbekommen, dass er da auch gespielt hat, ich kann mir schon vorstellen, dass er da (gerade in der PL) Probleme bekommen kann.
Markovic würde ich gerne wieder ein Stück weiter vorne sehen, irgendwie fand ich sein Defensivverhalten nicht ganz so ansprechend und sowohl Clyne als auch Milner sollten da die Nase vorne haben.

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HK 1. August 2015 um 12:07

Zu deinem Hinweis: „Am Ende des Transfersommers usw.“.
Hat mich etwas gewundert, dass ein Bericht über die Transferperiode jetzt schon kommt? Hat mir zwar einige interessante Einsichten vermittelt, aber da kann/wird sich doch noch eine Menge tun.

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CE 1. August 2015 um 12:32

Bei Pool wird wohl nicht mehr allzu viel passieren. Sie stoßen noch den einen oder anderen ab. Andernfalls wird das hier ergänzt.

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Phil 1. August 2015 um 00:58

Oder ein Doppelsturm mit Raute. Würde dem Überangebot an Stürmern und MF Spielern entgegen kommen. Zudem müsste man sich bei Spielern wie Moreno, Clyne, Milner, Henderson und Firmino weniger sorgen um die Breite machen, als es in dem System üblich wäre. Klingt zumindest in der Theorie stark.

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