Kompakt-Übersicht ausgewählter EL-Achtelfinal-Rückspiele
Ein Überblick der Partien Inter – Wolfsburg, Dynamo Kyiv – Everton und Ajax – Dnipro.
Übersicht ausgewählter Hinspiele
Inter – VfL Wolfsburg 1:2 (2-5 on aggregate)
Mit einem 3:1-Polster aus der Autostadt kam der VfL Wolfsburg nach Mailand, das gegen das gewohnte 4-4-2-Pressing der Niedersachsen mit Mannorientierungen, engen Flügelspielern und tiefen Stürmern eine veränderte Ausrichtung aufbot. In einer etwas ungewöhnlichen 4-4-2-haften Anordnung mit breit gehenden Stürmern kam Kovacic für Shaqiri neu in die Mannschaft und besetzte zusammen mit Hernanes die nominellen, etwas tiefer und eingerückt ausgerichteten Außenpositionen. Dadurch sollten wohl die zentrale Präsenz verbessert, der Übergang durch das Mittelfeld gestärkt und gelegentliche Momente um den Zehnerraum erzeugt werden. Zusammen mit der umtriebigen Spielweise der Stürmer war die Grundidee auch nicht schlecht und anfangs zeigte sie durchaus Wirkung, da die Wolfsburger in ihren Zuordnungen noch etwas unsicher waren und somit in der Anfangsviertelstunde mit einigen unsouveränen Szenen zu kämpfen hatten. Anschließend fand das Team von Dieter Hecking aber besser in die Partie und zu einer insgesamt passenden Interpretation ihres etwas tieferen 4-4-2 gegen diese Spielweise.
Die Sechser sicherten den Raum, schoben situativ auf ihre Mailänder Pendants nach vorne, orientierten sich gelegentlich nur am etwas höher stehenden Guarín oder halfen gegen Kovacic. Dieser versuchte sich halblinks in der Tiefe in den Aufbau einzuschalten, konnte aber kaum effektiv eingebunden werden. Fiel er zurück, ließ ihn Träsch gewähren, während stattdessen Guilavogui und der etwas stärker einrückende Vierinha seine Kreise einschränkten. So erzeugten die Niedersachsen hier besondere Bewachung und abschneidende Kompaktheit um den kroatischen Mittelfeldmann. Auf der anderen Seite rückte Hernanes zwar einige Male ein, fand dabei aber nur wenig Anbindung an die Kollegen und wurde ansonsten in eine zu breite Rolle gedrängt wurde. So hatte Inter – vor allem nachdem der anfängliche Schwung verebbt war und Wolfsburg mehr Stabilität fand – Schwierigkeiten, sich nach vorne zu spielen.
Am vielversprechendsten waren lange Bälle direkt auf die Stürmer, die sich immer wieder ausweichend in sehr breiten Räumen zeigten. Einige Male fanden sie auch Lücken zwischen Innen- und Außenverteidigern der Wölfe, hielten dort – falls ein direktes Dribbling nicht möglich war – den Ball und warteten auf ihre aufrückenden Kollegen. Auf links erhielten somit Kovacic und Santon einige Bälle. Weil Wolfsburg zwar recht kompakt und aufmerksam, aber eher passiv in der Rückzugsbewegung war, ergaben sich einige Möglichkeiten für Abschlüsse außerhalb des Strafraums, die Inter frühzeitig nutzte. Zudem brachten sie aus diesen Flügelzonen Flanken in die nachstoßende Präsenz, um den aus der Tiefe kommenden Guarín und die Stürmer einzusetzen, von denen Icardi mit guten Bewegungsmustern und Kopfballablagen auffiel. Weil diese meist diagonal von außen einlaufen konnten, war das nicht ungefährlich, wenngleich Wolfsburg die vor allem von Klose getragene starke Strafraumverteidigung dagegen setzen konnte. Trotz zwölf Schüssen in der Statistik reichte es in Halbzeit eins allerdings – ohne Abschlussglück – nicht für einen Treffer.
Die Ausführung von Inters 4-4-2-Pressings gegen den Ball gestaltete sich nicht wirklich überzeugend, sondern wirkte insgesamt zu simpel und lasch. Einzelne kleinere und auch mal freiere Herausrückbewegungen Medels mit improvisierter Absicherung in von Wolfsburg nicht ganz so frequent bespielten Räumen waren zwar ordentlich, doch konnte dies beispielsweise die zu großen Vertikalabstände nur bedingt aufwiegen. Die einfachen Zuordnungen sollten wohl die Ankerpunkte des Pressings erleichtern, die Besetzung für zusätzliche Stabilität und situativ horizontalkompaktes Zusammenziehen des Mittelfeldbandes sorgen. Wegen der Problempunkte funktionierte dies allerdings kaum und Wolfsburg fand zwischendurch Möglichkeiten für direkte simple Pässe in die Spitze. Auf den Flügeln schickten sie entweder den dortigen Außenspieler oder – noch häufiger und effektiver – den ausweichenden de Bruyne in der Tiefe. Aus diesen Schnittstellen entstanden gegen Inters schwache Rückzugsbewegungen dann mehrere gute Möglichkeiten, von denen Caligiuris Führungstreffer mit Ansage fiel. Zur Pause stand die Schussbilanz fast ausgeglichen, obwohl Inter aufholen musste und mit auf Abschlussdruck setzte.
Anfang der zweiten Halbzeit nahm Mancini – wenngleich verbunden mit einer seltsamen personellen Auswechslung, dem Tausch von Kovacic gegen Kuzmanovic – eine sinnvolle Veränderung vor, indem er auf eine Rautenformation umstellte. Dabei wurden die rechte Halbposition von Guarín und die Zehn von Hernanes besetzt. Mit den vier zentralen Akteuren und den nahen Verbindungen hatte Inter theoretisch viel Potential für effektives Zusammenspiel in diesen Bereichen, zumal auch noch die beiden beweglichen Angreifer hinzukamen. Gelegentlich wurde das auch angedeutet und gerade beim zwischenzeitlichen Ausgleichstor mit einem sehr schönen Spielzug anschaulich unterstrichen. Nur suchte die Mannschaft zu inkonsequent solche Szenen, lebte beim Ausspielen eher von den formativ getragenen Folgewirkungen als einem klaren Plan und war in den umliegenden Ablaufbewegungen etwas drucklos und unkollektiv.
So geriet Wolfsburg, die zwischenzeitlich kurz mal den Zugriff verloren und beispielsweise beim 1:1 nicht mehr hinterherkamen, nur über eine Phase etwas in Bedrängnis. Trotzdem war Inter nun insgesamt besser in der Partie, zumal auch das Pressing in der neuen Formation gut griff. Die Italiener machten viel Druck, die Halbspieler – gerade Guarín – schoben ballnah sehr aggressiv auf den jeweiligen Wolfsburger Außenverteidiger und das restliche Mittelfeld staffelte sich meist in 4-1-3-2-Anordnungen, um potentiell schnell auf die Sechser herausrücken zu können. Wolfsburg hatte damit durchaus gewisse Probleme, kam vor allem schwieriger nach vorne, musste wie teilweise vor der Pause einige lange Bälle schlagen und hatte lange Zeit nur einen Abschluss nach der Pause zu Buche stehen, reagierte auf diesen Umstand aber geschickt.
Sie gingen bei eigenem Ballbesitz zunehmend dazu über, auf das Durchspielen der Angriffe bewusst zu verzichten, sondern besonders weiträumig im zweiten Drittel zu zirkulieren. Das machten sie auch immer konsequenter, indem sie zahlreiche weite Verlagerungen – manchmal sogar mehrere in Folge – nutzten und mit vielen in Zwischenräume am Flügel ausweichenden Bewegungen kombinierten, wofür gerade de Bruyne und der später eingewechselte Perisic prädestiniert waren. So nahmen sie Zeit durch weiträumiges Ballbesitz-Sammeln von der Uhr, gegen das Inter verschieben musste und den Rhythmus verlor. Als diese in der unmittelbaren Schlussphase einerseits etwas aufmachten, aber andererseits auch nachließen, kam der Bundesligist noch zu einigen Chancen und konnte sogar den Siegtreffer markieren.
Dynamo Kyiv – Everton 5:2 (6-4 on aggregate)
Schon im Hinspiel hatte Dynamo Kyiv dem letzten verbliebenen Vertreter der Premier League, Everton, einige Probleme bereitet und im Goodison Park zwischenzeitlich geführt. Dabei formten sie aus ihrem 4-1-4-1/4-5-1 durch asymmetrische Außen situativ in 4-4-1-1- oder seltene 4-3-2-1-Anordnungen um. Verbunden war dies mit einer beachtlichen Grundkompaktheit und einigen geschickten, von gruppentaktischer Sauberkeit geprägten Anpassungen an gegnerische Offensivversuche. Gerade die Akteure im zentralen Mittelfeld schoben sich als Block sehr eng zum Ball, der nahe Außenspieler variierte seine Bewegungen sinnvoll und der ballferne Akteur koordinierte zusammen mit dem Außenverteidiger ausgewogen die Absicherung. Entsprechend hatten die Toffees nur wenige Lücken vorgefunden und waren in den kompakten Stellungen einige Male hängen geblieben.
Auch in dieser zweiten Begegnung stand der berauschende 5:2-Erfolg auf der Grundlage einer soliden Defensivarbeit – trotz der zwei Gegentore. Die Asymmetrie in der 4-1-4-1-haften Anordnung war diesmal tendenziell eher in der Grundverteilung als der Bewegungsdynamik zu sehen. Neben dem situativ zurückfallenden Sechser Rybalka bekleidete Miguel Veloso – in der Vorwoche noch in dieser Rolle – die halblinke und etwas höhere, wenngleich nicht offensivere Achterposition, von der er gegen den Ball jedoch stärker mit ins Zentrum orientiert war als der etwas tiefere Sydorchuk auf halbrechts. Dieser wiederum pendelte gelegentlich diagonal in etwas höhere Räume vor, um situativ den Mittelstürmer zu unterstützenoder seitlich zu helfen. Dies alles wurde wiederum von der – im Vergleich zu Yarmolenko – tieferen und stärker nach hinten gerichtete Positionierung des Allrounders Gusiev ausgeglichen, womit eben die asymmetrischen 4-4-1-1-Staffelungen begründet waren.
Damit hatten die Ukrainer eine passende – sowohl lokal kompakte, als auch gegen die vielen Verlagerungen Evertons stabile – Grundstruktur, die noch mit Anpassungsfähigkeit in der Ausführung versehen und von zahlreichen starken Herausrückbewegungen der insgesamt eng angelegten Abwehrkette erweitert wurde. Vereinzelt wechselten sie ins höhere Pressing, das unter anderem mit diagonal ins Zentrum attackierenden Läufen Yarmolenkos aufwartete und Everton zu vielen langen Bällen zwang. Dagegen kamen diese zwar zu zwei Toren, zwanzig Abschlüssen und attackierten kleinere Schwächen in der Absicherung sowie vertikalen Zusammenarbeit mit häufigem Einrücken der Außen und dem enormen Bewegungsradius Lukakus. Allerdings gelang es den Gästen nicht, diese spielstarken Momente, die sie damit immer mal wieder andeuteten, in ihrer Anlage stabiler und vor allem kontrollierter zu unterfüttern, um sie konstant abzurufen. So hatten die Hausherren am Ende übrigens einen unerwarteten Ballbesitzwert von 57 %, obwohl eigentlich die spielstarken Toffees über weite Teile der Begegnung in Anbetracht des Ergebnisses unter Zugzwang standen.
Dafür war auch das Duo aus Rybalka und Miguel Veloso in der Tiefe verantwortlich, die eine sichere, stabile und dominante Ballzirkulation förderten. Zusammen sorgten sie für tiefe Präsenz, trafen gute Rhythmusentscheidungen und sicherten ihrem Team gegen das nicht optimale Pressing der Engländer die nötigen Spielanteile. Everton einige Schwachstellen im Verschieben – sowohl in Bezug auf die Abstände als auch vor allem das horizontale Nachschieben, das hinter herausrückend pressenden Bewegungen der Außenstürmer unaufmerksam, teilweise fast inexistent wirkte. In den entstehenden Halbraumlücken gewährte man insbesondere den Dribblings von Yarmolenko damit zu viel Platz, der das nicht nur beim 1:0 ausnutzte, sondern mit Unterstützung des balancierenden Veloso und des nachstoßenden oder in die Schnittstellen gehenden Sydorchuk einige weitere gute Szenen einleitete. Hinzu kamen immer wieder simple, kraftvolle Angriffsmittel wie – aber teilweise geschickt angebrachte – Flanken und vor allem lange Bälle, für die man sich recht sinnvoll positionierte und beispielsweise das bewusste Wegziehen mannorientierter Verteidiger zur Destabilisierung der letzten Linie nutzte. Eine bessere Chancenverwertung als auf der anderen Seite und etwas Abschlussglück, beispielsweise beim dritten oder fünften Tor, führten dann dazu, dass aus diesen Szenen fünf Treffer wurden, welche zum Weiterkommen reichten.
Ajax – Dnipro 2:1 n.V. (2-2 on aggregate, Dnipro win on away goals)
Dnipro verteidigte bei Ajax einen 1:0-Sieg aus dem Hinspiel und wollte erneut mit sauberer und disziplinierter Ausführung ihres 4-4-1-1 überzeugen. Im Detail gab es dort aber trotzdem kleinere Umformungen in der genauen Spielweise. Vorne formierten sich der neu ins Team gekommene Kalinic und sein Kollege Bezus auch mal näher aneinander in tiefen 4-4-2-Anordnungen vor dem Sechserraum und suchten mehr Kontakt zur eigenen Mittelfeldlinie. Aus dieser Ausgangsordnung rückte der vorderste Angreifer situativ heraus und konzentrierte sich vor allem darauf, den spielstarken Veltman – wenngleich Viergever eigentlich nicht besonders dagegen abfiel – zuzustellen, während Bezus sich an Klaassen orientierte. Die beiden Flügelspieler veränderten ihre Stellungen in der Vertikalen diesmal weniger als noch im Hinspiel, unterstützten mit ihrer eingerückten Spielweise aber erneut entscheidend das Zentrum.
Dabei passten sie die genauen Positionierungen zwischendurch an und achteten vor allem darauf, dass die leicht nach außen ziehenden Achter der Niederländer sich nicht für Direktpässe in den Zwischenlücken der Mittelfeldkette anbieten konnten, sondern diese immer eng genug gehalten wurden. Gegen diese erneut solide und kompakte Ausrichtung hatte Ajax auch wegen mäßigen Bewegungsspiels im Mittelfeld, der strukturellen Passform der gegnerischen Anlage und der nicht immer optimal abgestimmten linken Seite einige Probleme. Boilesens einrückende Positionierungen waren seltener und inkonsequenter, manchmal zu tief, entfalteten auch weniger Wirkung gegen eine solche Anordnung. Immerhin war er an der wohl gefährlichsten Offensivroute beteiligt – von ihm oder den Innenverteidigern gespielten langen Diagonalbällen, meist auf den dribbelstarken und individualtaktisch guten Kishna, der somit einige Male in direkte Duelle gegen Matos kam und mit Hereingaben den Strafraum bedienen sollte. Weil sich Milik gut bewegte, El Ghazi konsequent in die Spitze zog und Bazoer frühzeitig mit in den Sechzehner rückte, war das auch nicht ganz ungefährlich. Für einen Treffer in der ersten Halbzeit genügte es allerdings nicht.
Gegen den Ball hatten die Hausherren ihre Lehren aus der Hinspielniederlage gezogen und veränderten beispielsweise die Spielweise der Innenverteidiger. Diese agierten zwar weiterhin grundsätzlich mannorientiert und zeigten einige Male die typisch weiträumigen Herausrückbewegungen in die gegnerische Hälfte, allerdings gab es dies nur noch vertikal. Das beim ersten Match problematische Verfolgen gegnerischer Ausweichbewegungen zum Flügel wurde diesmal deutlich abgeschwächt. Dennoch kamen die Gäste mit teilweise sehr einfachen und zu einfachen Mitteln zu Abschlüssen: Meistens handelte es sich um klar strukturierte Flügelangriffe, bei denen sie auf definierte, aber sehr konsequent nachrückende Bewegungen an den Seiten und Präsenz in der Mitte setzten. Auch Bezus orientierte sich einige Male zusätzlich nach außen – oft nach rechts – und konnte dabei gelegentlich den diesmal stärker mannorientierten Klaassen herauslocken. Am anderen Flügel war es die etwas verschobene Doppel-Sechs, die für Flügelunterstützung sorgen konnte. Zudem strahlten die Ukrainer mit ihren vielen langen Bällen eine gewisse Gefahr aus, wenngleich auch sie zunächst ohne Torerfolg blieben.
Nach der Pause steigerten sich die Amsterdamer dann und konnten einige Elemente verbessern. Im defensiven Mittelfeld bewegte sich Klaassen deutlich weiträumiger in der Horizontalen, um Bezus wegzuziehen und den Sechserraum zu öffnen. Kombiniert wurde dies mit besserer und aktiverer Einbindung der seitlichen Bewegungen der Achter: Bazoer versuchte einige Male von rechts zu eröffnen, während Sinkgraven sich in die Abläufe zwischen Boilesen und Kishna als Balanceakteur einband. Mit etwas Glück wurde aus diesem Bereich auch der von Bazoer erwurschtelte Führungstreffer nach einer Stunde eingeleitet. Auf rechts gab es zudem einige Male die hereinkippenden Bewegungen van Rhijns zur Raumöffnung für Pässe auf El Ghazi zu sehen, oder auch Bazoers Versuch, mit aufrückenden Läufen einen mannorientierten Sechser nach hinten zu drücken. In diesem Punkt reagierten die Ukrainer einige Male nicht gut, doch ansonsten hielten sie auch gegen die Amsterdamer Verbesserungen ihre solide Leistung aufrecht, passten sich einige Male geschickt an und griffen wieder vermehrt zum antizipativen Herausrücken einzelner Abwehrspieler. Insgesamt waren sie zwar nicht mehr so stabil wie vor der Pause, aber keineswegs klar schwächelnd, weshalb sie auch nur den einen Gegentreffer zuließen.
Vor allem als Ajax in den Abläufen wieder etwas unsauberer und inkonsequenter wurde, war dies der Fall, zumal die neue Milik-Rolle halblinks nach der Einwechslung Sigthorssons für Kishna enorm schwach eingebunden war. Eine der ungünstigeren Szenen führte zu Anfang der Verlängerung dann auch zu einem schlecht abgesicherten Ballverlust im situativ unpräsenten Mittelfeld, woraus Dnipro einen Konter einleiten und Konoplyanka per Distanzschuss nach Einzelaktion zum wichtigen Auswärtstreffer einnetzen konnte. Ajax brauchte nun zwei Tore und stellte für die verbleibenden 20 Minuten auf die Bolzen-Strategie um: Der eigentliche Innenverteidiger van der Hoorn wurde als zusätzlicher Sturmturm eingewechselt, Klaassen von der Sechs auf die Zehn geschoben und Bazoer pendelte als tiefster Mittelfeldmann zu einer improvisierten Dreierkette zurück. Wirklich gut ausgeführt war diese Strategie nicht, zumal weiter die Milik-Rolle unklar und die linke Seite ohne Boilesen noch weniger eingeplant war. So reichte es nur noch zu einem erzwungenen 2:1 in der 117. Minute, als Viergever mal diagonal mit in den Zehnerraum stieß, das Leder im Gegenpressing holte und anschließend eine recht gute Ausgangslage zur Hereingabe heraussprang.
8 Kommentare Alle anzeigen
ES 21. März 2015 um 20:47
Danke für die Vorlage. Wenn ich das in letzter Zeit etwas vernachlässigt habe, Euch zu loben, hier mal meine „Liebeserklärung“: Ich betrachte Euer Werk hier nach wie vor als ein großes Geschenk. Ich kann heute Fußballspiele ganz anders ansehen und deutlich besser verstehen als vor der Zeit als ich Eure Seite gekannt habe. Die Artikel sind immer sehr lesenswert und gut geschrieben. ich bilde mir sogar ein. ich konnte mein eigenes Spiel auf niedrigstem AH-Amateurniveau durch die von Euch vermittelte Sicht auf die Taktik verbessern. Der große Nachteil von spielverlagerung ist natürlich, dass ich immer dachte, ich würde etwas von Fußball verstehen. Leider weiß ich jetzt, dass das nicht der Fall ist. immerhin ein Erkenntnisgewinn. Also, schreibt wie Ihr Lust und Zeit habt, Danke dass wir hier kommentieren und debattieren dürfen, und fühlt Euch bitte nicht unter Druck gesetzt.
Peda 25. März 2015 um 12:29
Ich kann mich dem Ganzen nur anschließen.
Ich fresse all eure Artikel und mein persönliches Niveau hat sich durch den Heißhunger auf Fußball, den ihr entfacht, massiv gesteigert.
Ja, wenn eine Serie gestartet wird, dann entsteht natürlich eine gewisse Erwartungshaltung – dass zum Beispiel die Dortmunder Krise erklärt wird, bevor die Saison vorbei ist. 😛
Aber gerade unter diesem Artikel ist sowas fehl am Platz, da erstens ja eh von einer Auswahl geschrieben wird und die Europa League-Spiele – Geldgier sei Dank – im Gegensatz zu den „Champions“ League-Spielen gesammelt an einem Abend stattfinden. Da kann man sich schwer alle ansehen.
traurig 21. März 2015 um 12:36
sehr schade, dass Florenz gegen Rom fehlt!
CE 21. März 2015 um 12:51
Nicht auf einen Einzelnen jetzt bezogen, aber langsam wird das in meinen Augen hier echt zur Mode.
„Was ist mit dem Spiel?“
„Ich fordere mal ein Porträt dieser Mannschaft.“ (Das Wort „bitte“ wurde sowieso schon abgeschafft.)
„Wann wird denn endlich diese Serie weitergeführt.“
Sieh’s positiv 21. März 2015 um 14:09
Das ist definitiv ein Zeichen davon, dass ihr hier populärer werdet und eure Analysen begehrt sind. Falls ihr es verhindern könnt veröffentlicht diese Kommentare doch einfach nicht. Fühlt euch aber eher geehrt, dass die Leute eure Analysen am liebsten zu jedem Spiel lesen würden. Aber verständlich, wenn sie euch anfangen auf die Nerven zu gehen. 😀
HW 21. März 2015 um 14:44
Bei Serien kann ich Nachfragen verstehen. Da wird von SV eine Erwartungshaltung erzeugt und wenn dann so eine Serie einschlägt wirkt das nicht zuende gedacht.
Bei den anderen Forderungen stimme ich dir zu, CE. Zum einen sind manche Spiele eher undankbar was die Resonanz betrifft, andererseits wird dann im Einzeiler ein Spiel „gefordert“. Aber es ist halt nicht für jedes Spiel Zeit.
HW 21. März 2015 um 14:49
einschlägt => einschläft
CE 21. März 2015 um 15:10
Es geht mir ja auch nur um den Umgang überhaupt. Kommentare mit anderen Meinungen sollten hier respektiert werden. Natürlich darf man streiten, wenn es um Inhalte geht. Es ist auch in meinen Augen – ich spreche hier eh nur für mich – legitim, wenn mal jemand anfragt, ob nicht zu dieser oder jener Mannschaft in Zukunft etwas erscheinen könnte. Zumindest sind Tipps auch nicht ganz schlecht. Aber es sollten alle einfach höflich bleiben und in Betracht ziehen, dass die SVler wohl schon so viel veröffentlichen, wie machbar ist.