Real Madrid – Borussia Dortmund 3:0

Nicht katastrophal, aber keineswegs gut: Borussia Dortmund verliert mit 0:3 gegen Real Madrid. Besonders Luka Modric machte dem BVB zu schaffen.

Mit viel „Cojones“ und ohne den gesperrten Lewandowski wollte Borussia Dortmund den triumphalen Sieg gegen Real Madrid aus dem Vorjahr wiederholen. Jürgen Klopp entschied sich, Aubameyang als Stürmer aufzustellen, wobei dieser ab und an mit Reus die Positionen tauschte. Damit setzte Klopp auf das gewohnte 4-4-1-1/4-2-3-1-System. Real Madrid spielte ebenfalls im gewohnten System, ein 4-3-3 mit einem zockenden Ronaldo und einer leichten Asymmetrie.

Frühes Tor und Modric als Spielgestalter

Das Spiel hatte noch gar nicht richtig begonnen, schon gingen die Madrilenen in Führung. Der Angriff war ein typischer Real-Angriff und bezog sehr gut die Stärken der einzelnen Spieler ein. Allerdings verteidigte der BVB diese Situation suboptimal:

Benzema weicht nach rechts aus und schirmt einen langen Ball ab. Hummels rückt heraus, Sokratis bleibt aber im eigenen Fünf-Meter-Raum. Carvajal kann mit einem seiner typisch dynamischen Sprints Benzema vorderlaufen, erhält den Ball und bedient dem aus dem Rückraum startenden Bale. Je nach Fußballweltanschauung kann man kritisieren, dass entweder Hummels nicht so weit rausrücken oder aber Sokratis weiter einrücken müsste. So oder so: Der Treffer ist kaum mehr zu verteidigen in dem Moment, wo Carvajal startet – zu dynamisch und spielstark ist das Real-Trio Benzema-Carvajal-Bale.

Benzema weicht nach rechts aus und schirmt einen langen Ball ab. Hummels rückt heraus, Sokratis bleibt aber im eigenen Fünf-Meter-Raum. Carvajal kann mit einem seiner typisch dynamischen Sprints Benzema vorderlaufen, erhält den Ball und bedient dem aus dem Rückraum startenden Bale. Je nach Fußballweltanschauung kann man kritisieren, dass entweder Hummels nicht so weit rausrücken oder aber Sokratis weiter einrücken müsste. So oder so: Der Treffer ist kaum mehr zu verteidigen in dem Moment, wo Carvajal startet – zu dynamisch und spielstark ist das Real-Trio Benzema-Carvajal-Bale.

Der frühe Treffer beflügelte Reals geduldiges Ballbesitzspiel. In den ersten 20 Minuten erhielt Dortmund kaum Zugriff auf das Aufbauspiel Madrids. Dortmund stand im Pressing leicht asymmetrisch zur rechten Seite, Reus und Aubameyang standen schematisch etwas höher als Großkreutz auf der anderen Flanke. Dortmund hielt damit den Druck auf das Zentrum und Reals linken Halbraum hoch; besonders Alonso wurde sofort angegangen, wenn er den Ball erhielt.

Grundformationen zu Beginn des Spiels

Grundformationen zu Beginn des Spiels

Allerdings hatte der tief agierende Modric auf der anderen Seite mehr Freiheiten. Real konnte das Pressing oft über Modric auflösen, er kippte weit nach Rechtsaußen und behielt den Ball auch in engen Drucksituationen. Der Kroate war klar der tonangebende Stratege auf dem Feld und sammelte Ballkontakte um Ballkontakte. Isco auf der anderen Seite postierte sich höher und ging oft in den Zwischenlinienraum, um dort zusammen mit den einrückenden Ronaldo und Bale Anspielstationen zu schaffen.

Real dominiert die Anfangsphase

Zunächst kam Real selten in den Zwischenlinienraum gegen Dortmunds Mittelfeld. Zu Beginn versuchten sie daher, mit langen Bällen auf die Flügel die Angreifer in Eins-gegen-Eins-Duelle zu schicken – besonders beim ersten Tor funktionierte dies herausragend gut (siehe oben).

Erst nach und nach kamen sie öfter in den Zwischenlinienraum. Kehl rückte im Pressing öfter auf Modric heraus und auch Großkreutz agierte nun schematisch höher und aggressiver. Doch keiner der beiden konnten Modric stellen geschweigedenn ihm den Ball abnehmen. Modric fand nun oft seine Mitspieler im Zwischenlinienraum oder bediente Alonso, der zum entscheidenden Pass ansetzte. In dieser Phase war es der großartigen Antizipation von Hummels zu verdanken, dass Real aus dem Zwischenlinienraum heraus wenig Torchancen kreieren konnte. Mehr als einmal fing er einen tödlichen Pass hinter die Abwehr ab.

Selbst nach Ballgewinnen kam Dortmund nicht schnell nach vorne. Reals Gegenpressing war eine Stärke an diesem Abend. Isco und der balancierend agierende Modric rückten immer wieder vor und jagten zusammen mit den Stürmern dem Ball hinterher. Sie achteten dabei darauf, Dortmund den Passweg auf die Außen zu verbauen und lockten sie teilweise mit offenen Passwegen im Zentrum, nur um dann sofort zuzuschlagen.

Dortmund tat Madrid den Gefallen, die eigenen Konter und Angriffe durch das Zentrum aufzubauen anstatt den langen Ball oder den Pass auf die Flügel zu suchen. Auch war die Positionierung der Angreifer im Umschaltmoment selten optimal, sodass der BVB zu Dribblings oder Querpässen gezwungen war – ein gefundenes Fressen für Real Madrid. So leitete Real die weiteren Treffer durch Ballgewinne im Zentrum ein. Beim 2:0 konnte Mkhitaryan Durms Querschläger ins Zentrum nicht kontrollieren (27.), beim 3:0 fing Real Piszczeks Pass vom Flügel vor den eigenen Sechzehner(!) ab (57.).

Real zieht sich zurück

Nach einer beeindruckend dominanten Anfangsviertelstunde zog sich Real öfter an den eigenen Sechzehner zurück. Sie verteidigten fortan in einer 4-4-2-Anordnung. Ronaldo blieb vorne und zockte auf Kontersituationen, während Isco seine Position als Linksaußen in der Defensive übernahm. Nach dem 2:0 stand Real längere Zeit in dieser Formation und lauerte auf schnelle Gegenstöße.

Dortmund hatte in dieser Phase mehr vom Ball und konnte die eigenen Ideen im Aufbauspiel umsetzen. Der BVB fokussierte sich im Offensivspiel auf Überladungen der rechten Seite: Aubameyang und auch Großkreutz rückten immer wieder nach rechts ein und suchten Kombinationen mit Reus. Vor allem Großkreutz‘ Läufe in freie Räume sorgten für Gefahr, allerdings wurden sie zu selten von den Mitspielern aufgenommen.

Das große Problem gegen Reals nun eher passive Defensive war die fehlende Genauigkeit im Spiel nach vorne. Den Dortmundern fehlte gegen die tiefe Ordnung Madrids die Möglichkeit, den Ball hinter die Abwehr zu spielen; insbesondere Aubameyangs Spiel schadete dies, er konnte sein Tempo nicht einbringen. Spätestens gegen Reals tiefe Abwehr war das Fehlen von Lewandowski als Wandspieler klar erkennbar. Auch agierte der BVB vor der Pause noch etwas mit angezogener Handbremse, was sich an der tiefen Rolle der Außenverteidiger und dem fehlenden Aufrücken der Sechser erkennen ließ.

Dortmunds beste Phase nach der Pause

Nach der Pause zeigte sich der BVB besonders im Konter verbessert. Nach Ballgewinnen schalteten sie wesentlich schneller um. Die Angreifer wichen in die Halbräume und nach Außen aus und umgingen so das Madrider Zentrum. Hier agierten nun alle drei Madrider zentralen Mittelfeldspieler vergleichsweise tief, während die Außenverteidiger sehr weit nach vorne stießen. Mit mehr Tempo und Genauigkeit spielte Dortmund die Angreifer an und kam in gute Positionen für Schnellangriffe.

Allerdings konnten sie die eigenen Kontergelegenheiten nur selten in echte Torchancen ummünzen. Zum einen lag dies an der fehlenden Genauigkeit im letzten Drittel, oft landete der entscheidende Pass bei Real-Torhüter Iker Casillas. Zum anderen verhinderte Reals frühes Zurückfallen an den eigenen Sechzehner, dass der BVB seine schnellen Angreifer hinter die Abwehr schicken konnte.

Der BVB musste im Zentrum stets in Eins-gegen-Eins-Situationen gegen die Real-Verteidiger gehen. Pepe und Sergio Ramos zeigten sich zweikampfstark wie eh und je und ließen sich nicht düpieren. Selbst wenn der BVB in den gegnerischen Sechzehner kam, blockten die Real-Verteidiger die Schüsse ab. Auch der Rückraum war dank Modric und Xabi Alonsos gutem Raumgefühl stets gesichert.

Die Wechsel begünstigen Real

Just als der Zuschauer das Gefühl bekam, dass Real mit der Kompaktheit aufgrund der offensiven Rollen von Ronaldo und Bale Probleme bekommt, änderte Ancelotti seine Ausrichtung. Die eingewechselten Illaramendi (72., für Isco) und Morata (75., Benzema) agierten wesentlich defensiver als ihre Vorgänger. Ronaldo ging durch die Auswechslungen zunächst in den Sturm, wodurch Real nun durchgehend in einem echten 4-5-1 verteidigen konnte.

Formationen in den Schlussminuten

Formationen in den Schlussminuten

Dortmunds Wechsel funktionierten nicht ganz so gut. Hofmann (64., für Mkhitaryan) sollte als rechter Außenstürmer für Kreativität sorgen. Allerdings sicherten Morata und der nun defensiver agierende Coentrao diese Seite ab. Reus war im Zentrum wiederum nicht so aktiv eingebunden wie auf rechts. Auch Schiebers Einwechslung (67., für Piszczek) verhalf dem BVB nicht zu mehr Offensivkraft, im Gegenteil: Trotz seiner ausweichenden Bewegungen hing er in der Luft. Dortmunds Versuch, die rechte Seite mit Schieber, Großkreutz und Hofmann zu überladen, funktionierte gegen die kompaktere Ordnung Madrids nicht.

So waren es die Madrilenen, die zum Spielende noch einige gute Kontergelegenheiten liegen ließen. Zum Schluss durfte der überragende Luka Modric sogar noch als „falsche Neun“ bzw. als zurückfallender Stürmer agieren – eine Aufgabe, die er sowohl im Umschaltmoment als auch in der Defensive sehr gut löste. Real stand bis zum Abpfiff defensiv sehr stabil und ließ nichts mehr anbrennen.

Fazit

Real Madrid zeigte eine überzeugende Leistung, ohne dabei ihr gesamtes Potential abzurufen. In manchen Phasen agierten sie für meinen Geschmack etwas passiv, dafür waren sie aber in den entscheidenden Momenten bissig und gedankenschnell. Besonders hervorheben möchte ich das starke Gegenpressing der ersten 20 Minuten sowie die Leistung von Luka Modric. Die Präsenz und das strategische Geschick des Kroaten waren an diesem Abend herausragend. Die Dortmunder bissen sich an ihm merklich die Zähne aus.

Dortmunds Leistung war keineswegs so katastrophal, wie es das Ergebnis suggeriert. Die Defensive funktionierte mit der Zeit besser, Konterchancen waren besonders zu Beginn der zweiten Halbzeit vorhanden. Wirklich gut gespielt hat der BVB allerdings auch nicht. An guten Tagen ist Klopps Team besser als die Summe seiner Teile. Gestern war dies nicht der Fall, und wenn dann manche Einzelteile auch noch einen schwachen Tag erwischen, kassiert man drei Tore gegen Real Madrids Starensemble. Für das Rückspiel sehe ich wenig Hoffnung; gegen Madrid ohne Gegentor zu gewinnen, ist bei deren individueller Konterstärke fast unmöglich.

Fitsche 5. April 2014 um 10:19

Offtopic: Mir geht Xabi Alonso mit seinem destruktiven Spiel, seinem apathischen Gesichtsausdruck und seinen ständigen Nickligkeiten megamäßig auf den Sack… bin das nur ich oder kann das jemand nachempfinden?

Antworten

Fred 5. April 2014 um 13:10

Über Sympathie lässt sich bekanntlich nicht streiten. Zu deiner Frage: Nein, das denke ich nicht.
http://www.barcaforum.com/
In diesem Forum kannst du sicherlich wunderbar mit Gleichgesinnten über Spieler von Real Madrid lästern (falls dir neben Xabi Alonso noch andere speziell negative Gesichtsausdrücke aufgefallen sind)!

Antworten

Bernhard 4. April 2014 um 16:44

Luka Modric zeigte eine unglaubliche Leistung gegen den BVB. Vorige Saison hab ich ihn in fast keinem Spiel gesehen. Aber mittlerweile muss ich zugeben, dass er jeden Cent wert is den Real Madrid für ihn zahlte.
Gut dass Ancelotti ihn besser ins Spiel eingebunden hat als Mourinho.

Antworten

ladyHellsing 4. April 2014 um 14:31

Da liest man hier regelmäßig mit, denkt man hat eine neue Sicht aufs Spiel und dann so was. 😀
Ich hatte eigentlich eine Verbesserung nach den Einwechslungen gesehen, da sie etwas druck machten.
Schieber stand zwar ein paar mal völlig falsch und Hofmann dürfte auch gerne mal ein paar meter länger auf den Beinen bleiben, aber alles in allem fand ich war mehr Zug zum Tor da.

Kevin gefiel mir hingegen gar nicht. Hier fand ich ihn einfach zu zurückhaltend und zu passiv. Er ist meiner Meinung nach nicht wirklich in die Zweikämpfe oder ins Spiel gekommen.

Eigentlich müsste ich mir nun das Spiel noch mal ansehen um die hier genannten Punkte nachvollziehen zu können.

Antworten

User 4. April 2014 um 14:09

Erstes Tor: die Entscheidung von Hummels rauszugehen ist OK. Er unterbindet Benzemas durchbrechen zur Grundlinie, welches in dieser Situation auch sehr heikel geworden wär. Was nicht OK ist, wie lang er in 5 m Abstand einfach die Bewegungen von Benzema mitgeht. Alle Zeit für Benzema und Carvajal die Räume zu bespielen. Also entweder Hummels geht dann richtig zum doppeln oder er rückt wieder nach innen zurück, als Benzema nach hinten abdreht.

Antworten

André 4. April 2014 um 13:50

Zum ersten Tor würde ich mal das individuell schwache Verteidigen von Sokratis erwähnen. Er sieht ziemlich zeitig das Bale den Ball erhalten wird und macht ihm dann ziemlich blind die Innenbahn, also sein starkes linkes Bein, auf. Drängt er ihn einfach nach Außen auf’s rechte Bein ab, so hätte Weidenfeller viel größere Chancen zum eingreifen gehabt. Wobei ich auch dessen Bewegung zum Ball recht schwach fand.

Antworten

frohmann 5. April 2014 um 10:25

Mich wundert, dass die meisten hier immer nur Hummels und Sokratis anzählen. Für mein Verständnis ist die Situation für die Innenverteidigung kaum zu verteidigen Die Situation wird gefährlich ja außerhalb des Strafraums (Benzema) bzw. durch Einlaufen von Carvajal und Bale. Und vor allem die beiden können ihre Läufe absolvieren ohne dass sie Druck von Großkreutz (Carvajal) bzw. Kehl (Bale) erhalten. Sokratis hat null Chance irgendwas zu retten, weil der Raum, den er zu verteidigen hat viel zu groß ist und Bale mit Tempo ankommt.
Ich meine, dass die größte Aktie am Tor sich Kehl zurechnen lassen darf. Sein (Nicht)-Verhalten gegen Bale, macht diesem ja erst den Weg zum Tor auf.

Antworten

nougat 5. April 2014 um 15:15

ich habe mir das spiel wohlweislich nicht gesehen und mit einer deftigen klatsche gerechnet.
mich wundert allerdings schon, dass auf eine verteidigungssituation taktisch rumgeritten wird, ohne dabei auf die entstehungsgeschichte des tores einzugehen. als wolle man irgendetwas über die qualitäten oder fehler eines einzelspielers (in diesem falle hummels, weil n11 spieler) andeuten, um dann von einem anderen spieler (in diesem falle boateng) abzulenken, weil der ja angeblich mit mertesacker so gut harmonieren kann. von einem fehler bei boa in der partie manu – bayern habe ich jedenfalls in dem anderen bericht nix gelesen, wobei ich am tv schon den eindruck hatte, dass der boa sich mal wieder einen knoten in die hacksen gewunden hatte…

wenn ich eines bei der wm2006 mit kloppo als co moderator gelernt habe, dann ist es das, dass immer die entstehungsgeschichte als solches betrachtet werden muss.

Antworten

Fitsche 5. April 2014 um 17:17

Hm, Boateng stand jetzt aber nicht auf dem Platz oder? Vielleicht habe ich ja auch nur Tomaten auf den Augen…

Antworten

blub 5. April 2014 um 23:28

Es geht darum das allle an Hummels eventuellem Fehler rumkrittelt und die meisten vergessen das Boateng parallel einen ungleich größeren gebaut hat, der auch glasklar ein individueller war, m Gegensatz zu diesem. (Es geht in Kern auch nicht um die Diskussion hier sondern um die Mediale)

Antworten

karl-ton 6. April 2014 um 23:30

Also, ich finde die Diskussion hier, welcher Spieler denn jetzt genau Schuld hat auch irritierend. Zumal der Artikel ja auch ganz richtig sagt, dass es da zwei bis drei Möglichkeiten gibt und da letztlich die Ansicht des Trainers gilt.

Die Verschwörungstheorien über die Nationalmannschaft, finde ich allerdings schon ein wenig lächerlich. Zumal ich da den Eindruck habe, dass man Hummels entweder anders einbauen muss oder ihn komplett rauslassen müsste. So gut ich ihn finde, kommen doch mit der geforderten Spielweise seine Schwächen gut zur Geltung und seine Stärken werden gar nicht erst sichtbar. Leider werden ja aber diese ganzen Aufstellungsdiskussionen bei der Nationalmannschaft immer nach dem Motto Spieler XY ist doch aber so geil, deswegen muss er da spielen geführt.

chicago_bastard 7. April 2014 um 09:38

„Aber der doofe Bayernspieler hat nen viel viel größeren Fehler gemacht als mein supitoller BVB-Held!“

Peinlich, die Transfermarktisierung des hiesigen Kommentarbereichs ist also allmählich in der Endstufe angekommen. Schade, hier war es ne Zeit lang deutlich niveauvoller, das scheint vorbei zu sein…

Antworten

NB 4. April 2014 um 01:20

Mein erster Gedanke war: Hummels vertraut dem jungen Durm in dem Moment nicht und denkt, dass Benzema ihn gleich alt aussehen lässt.

Übrigens, war mMn klar zu erkennen, dass Hummels seinen eigenen Fehler bemerkt – leider in dem Moment als Benzema den Pass spielt.

Antworten

Leser 4. April 2014 um 08:36

War auch mein Eindruck

Antworten

Peter Vincent 3. April 2014 um 20:46

Also für mich macht GK vor dem 1:0 den entscheidenen Fehler. Er muss da die Bewegung von Carvajal mitmachen, dann kann Benzema nur hintenrum spielen (oder muss sich gegen zwei BVBler durchsetzen..).

Antworten

L 3. April 2014 um 22:00

Meiner bescheidenen Meinung nach überhaupt nicht, auch wenn diese komische Fernsehanalyse das 5 Mal so eingeblendet hat (die hat mich tierisch aufgeregt eben weil sie Großkreutz den Fehler zugeschoben hat). Ich vertrete mal die Fußballweltanschauung, dass Hummels sich nicht so weit herausziehen lassen darf, bzw. eine bessere Übergabe Benzemas an Durm stattfinden muss. Er stand nämlich in Folge ziemlich bedröppelt und ohne die Chance eines Zugriffs auf irgendeinen Raum oder Spieler. Auch Klopp hat leicht gestutzt in dem skandalträchtigen Treffen in der ZDF-Kabine und den Fehler eher auf Sokratis geschoben, wie ich das verstanden habe.

Antworten

Flowbama 4. April 2014 um 17:04

Ja richtig, Klopp hat gesagt, dass Sokratis einen unbesetzten Raum decken würde. Aber wie oben richtig gesagt, entweder Hummels rückt nicht so weit raus, oder Sokratis folgt ihm. Dann wäre Großkreutz‘ „Fehler“ irrelevant.

Antworten

Leser 3. April 2014 um 19:32

OnTopic: man konnte in diesem Spiel schonmal dran schnuppern wie es ist ohne Lewandowski zu spielen. Bin weiterhin gespannt, wie sie ihn ersetzen wollen. Es wurde zu Beginn der Saison in einem Podcast ja schon überlegt, ob Aubameyang die Spitze übernehmen kann. Allerdings ist Real dann nicht ganz der Maßstab.

OffTopic: ich bin heute morgen aufgewacht, weil ich geträumt habe, die Zeitungsschlagzeile zu lesen: „Gündogan Sportinvalide!“ Verrückt wie wichtig ein „Fehleinkauf“ werden kann.

OnTopic: schön geschriebener Artikel! Gut zu lesen.

Antworten

Nik 3. April 2014 um 20:25

Zum dem Offtopic-Teil: Ich finde den letzten Satz ganz wichtig. Seit gestern Abend überbieten sich ja diverse Medien und auch die Nutzer der Seiten darin, Micki und Auba genau in diese Richtung zu schreiben. Auch wenn beide gestern und auch über die Saison hinweg nicht immer gut ausgesehen haben, empfinde ich dieses Gebashe als vollkommen überzogen. Beide haben m.M.n. große Fortschritte gemacht, was das taktische Verhalten, in dem wahrscheinlich nicht ganz so einfachen System von Klopp/Buvac, angeht.
Vielleicht mache ich es mir jetzt etwas einfach, aber Dortmund musste gestern mal wieder die Zusammensetzung ändern, sodass Automatismen nicht so einfach greifen bzw. herausgebildet werden können.

Antworten

Triggerflanke 3. April 2014 um 22:40

Soooo kompliziert ist das Klopp`sche-System nun auch nicht, das man die Taktik ohne Sportstudium nicht verstehen würde.

Antworten

WQ 3. April 2014 um 22:28

hört man bissl hinter Klopps Wortwahl, immer wenn er auf Lewys Fehlen angesprochen wurde, dann deuten sich 3 Dinge an: erstens weiß Klopp schon ganz genau, wer da nächste Saison vorne steht, zweitens ist es kein NoName oder nur ein „Talent“, sondern jemand Namhaftes, drittens sprach er stets iwie im Plural, also scheinen schon mindestens 2 „Kracher“ (nicht unbedingt beides Stürmer) unterschrieben zu haben

Antworten

OJDD 3. April 2014 um 23:17

Zu hoffen wäre es. Kann aber auch nur Beschwichtigung sein. Einer der Kracher scheint ja Ramos zu sein, der sicher nicht sooo verkehrt ist!

Antworten

blub 3. April 2014 um 15:43

Dortmund ist an 1-2 Fehlern und an Modric zerschellt. schade drum.
Da war aber auch nicht wenig pech im Spiel, die ein oder andere 50/50 situaiton hätte man schon noch besser gestalten können.

Das spiel gegen Reals kompaktheit fand ich sogar überraschend gut, teilweise besser als mit Lewandowski sonst. Leider waren die paar guten aktionen nicht von erfolg gekrönt. Manchmal haste einfach scheiße am schuh.

Antworten

KBW 4. April 2014 um 08:59

Sehe ich genauso.
Situation vor dem 0:1 schlecht verteidigt, gnadenlos ausgenutzt von Madrid. Fehler vor dem 0:2 kann, sollte aber nicht passieren. Bei Piszczeks Vorlage zum 0:3 wiederum habe ich meinen Augen erst nicht gegtraut. Allerdings hatte ich, besonders nach der Leistung gegen Schalke, ohnehin am meisten Bedenken bei ihm, als ich die Mannschaftsaufstellung gesehen habe. Kevin hätte ich lieber als Rechtsverteidiger gesehen.

Zu Modric: Ich bin mir unsicher, wie sehr man ihn mit Gündogan vergleichen kann (wie seht ihr das?). Aber ich habe das Gefühl, Modrics Anteil an Madrids Sieg zeigt, was dem BVB durch den Ausfall Gündogans abgeht. Mehrmals lässt er in der eigenen Hälfte unter Druck und auf engstem Raum 1-2 Dortmunder stehen und hat dann freie Bahn und die Zeit, das Spiel zu lenken. Dortmund wiederum fehlt der Spieler, den man auch unter Druck anspielen kann und der die Situation auch gegen 2 Gegenspieler aufzulösen vermag (Miki kann das vom Potential, aber er bringt es viel zu selten auf den Platz).

Kurzum: weltklasse-Leistung von Modric

Antworten

Koom 4. April 2014 um 10:34

Modric und Gündogan halte ich für recht gut vergleichbar. Spielen und wirken auf dem Platz sehr ähnlich. Defensive Grundanlage, viele kluge, intelligente Wege nach vorne, Paßspiel, auch mal gute Abschlüsse.

Antworten

BigK 3. April 2014 um 15:41

Für mich hat Klopp sich mit Durm vercoacht. Er hätte die ersten beide Tore mit kleinen Fouls verhinden können. Da fehlte ihm anscheinend die Erfahrung.
Hätte es gut gefunden Großkreutz gegen Bale zu stellen und vorne Duksch aufzustellen. Real wird wohl Duksch kaum gescoutet haben und deswegen wären Ramos und Pepe wohl ein wenig überrascht gewesen und man hätte sie vielleicht mal überrumpeln können. Duksch ist ja sehr talentiert. Wäre vielleicht einen Versuch wert gewesen…

Antworten

Martin01 3. April 2014 um 14:59

Guter Artikel!!

Dortmund spielte leider zahlreiche Kontersituationen schlecht aus, hier stimmten die Laufwege oftmals nicht.
Interessant war auch wie tief Real stand, wenn der BVB längere Zeit in Ballbesitz war und Dortmund fehlte in diesen Momenten ein Lewandowski, der als Anspielstation in vorderster Reihe fungiert und Bälle festmacht.

Aubameyang wurde auch schlecht ins Spiel eingebunden bzw. seine Schnelligkeit wurde in vielen Situationen nicht genutzt. Hier fällt mir spontan ein Pass von Kehl in Hz1 ein, der abgefangen wird von Coentrao als er versuchte Auba rechts außen einzusetzen, da Kehl den Ball nicht in den Raum spielte ( hinter Coentrao war die ganze Seite offen und Auba hätte in die gegnerische Hälte sprinten können) sondern versuchte den gezielt auf ihn zu spielen, statt in den Lauf.
Der einzige Pass der wirklich mal durch die Abwehr auf außen in den Lauf gespielt wurde, war in HZ2 jedoch auf Piszczek. Das waren die Bälle die ich erwartet hatte um Auba’s Schnelligkeit auszunutzen.

Antworten

elroy 3. April 2014 um 13:05

Danke für die schnelle Analyse. Was mich umtreibt, habt ihr eine Idee, warum der bvb in der ersten Halbzeit so viele Räume im Mittelfeld gelassen hat? Es wirkte so, als wären sie falsch eingestellt und würden einfach mit der falschen taktischen Grundformation gegen einen Gegner spielen, den sie so nicht erwartet hätten. Oder waren es individuelle Fehler.

Antworten

PF 3. April 2014 um 12:55

Sehr interessante Analyse!
Ich sehe den Fehler eher bei Hummels. Man muss sich schließlich auch mal die Frage stellen, ob Benzema auf der Außenseite wirklich so viel Aufmerksamkeit geschenkt werden muss. Er ist nicht so trickreich und wendig wie Bale oder Ronaldo und hätte eventuell den Pass zu Carvajal an die Grundlinie gespielt – dieser wäre aber dann, mit Hummels im Zentrum gut zu verteidigen gewesen.
Das Gegenpressing und Umschaltspiel Madrids hat mich ein wenig an das der Dortmunder aus der letztjährigen CL-Saison erinnert. Habe Madrid taktisch nicht so diszipliniert erwartet!
Zudem war Mkhitaryan für mich der Totalausfall des Spiels. Klar, kann passieren – aber seine Position ist gerade gegen diese Real-Abwehr immens wichtig.

Antworten

blub 3. April 2014 um 15:40

Ich seh das ehrlichgesagt genau anders als du:
Benzema ist an der Stelle deutlich gefährlicher als Bale und CR zusammen. Er hat die besseren und dynamischeren Drehungen als die beiden außenstürmer drauf und ist im gegensatz zu beiden ein wirklich guter kombinationsspieler.
Offensichtlich hat Hummels den Weg zur Grundlinie (+Flanke) antizipiert. Das ist durchaus nachvollziehbar. Wenn man ne flankensituation erwartet ist auch sokratis positionierung erklärbar, ich würde meinen AV auch nicht mit Ronaldo alleine lassen wollen.

Antworten

PF 3. April 2014 um 16:24

Aber wie wäre die Situation dann deiner Meinung nach am besten zu verteidigen gewesen?
Hummels in die Mitte?

Wenn Benzema an dieser Stelle gefährlicher als Ronaldo und Bale zusammen sein soll, dann frage ich mich warum man ihn dort so selten antrifft. Siehe nur das letzte Spiel gegen Barcelona – Benzema meist im Strafraum (sehr erfolgreich dazu).

Antworten

JJGX 3. April 2014 um 16:38

Bale hat da nicht die Übersicht wie Benzema. Der würde in so einer Situation denke ich versuchen ins Dribbling zu kommen, und dann entweder ein Foul oder einen Eckball ziehen.
Ronaldo wäre auf den Ball getreten und hätte auf Gegen- und Mitspieler gewartet. Bis dahin wären sie wieder sortiert gewesen.
Ich glaube, das meint blub.

In dem Moment, wo Durm Benzema den Ball annehmen lässt ist das verdammt schwer zu verteidigen, solange Großkreutz Carvajal laufen lässt. Wenn Sokratis rausrückt ist der Laufweg von Carvajal zu, aber dann fehlt er ins Zentrum, und wenn Carvajal flankt, klingelts vielleicht auch.

Antworten

Isco 3. April 2014 um 16:40

Dann hast du glaub ich ein falsches Bild von Benzema. Der hat schon recht viele Ausweichbewegungen; ein Strafraumstürmer ist er sicher nicht.

Antworten

PF 3. April 2014 um 17:16

Das mit dem falschen Bild von Benzema will ich gar nicht abstreiten, ich komme auch nicht dazu sehr viele Spiele von Real zu schauen. Aber wenn ich eins sehe (wie zuletzt eben auch das Classico), dann kommen meiner Ansicht nach doch meist Bale und Ronaldo von außen. Völlig zurecht wie ich finde – da diese definitiv vielseitiger sind.

Antworten

PF 3. April 2014 um 17:47

Nachtrag: Vielmehr wenn Benzema ausweicht, dann doch meist um Ronaldo und Bale die Mitte freizugeben oder nicht? Selbst an den Ball kommt er dann meistens nicht.

karl-ton 3. April 2014 um 18:43

Aber wenn Bale oder Ronaldo in die Mitte gehen, dann rochiert Benzema doch raus und kombiniert durchaus mit den anderen Mittelfeldspielern. Wenn ich das richtig erinnere lässt er sich auch durchaus mal fallen. Zumal die eigentlich alle drei da vorne alle offensiven Positionen spielen können. Und Ronaldo etwa ist auch noch ungemein kopfballstark (Bale auch?). Abschließen kann er auch. Hat der nicht in England auch auf der 9 gespielt? Er möchte wohl außen spielen, muss aber auch nicht.

JJGX 3. April 2014 um 21:42

Sicher, Bale und Ronaldo sind nominell die Außenstürmer. Sie spielen dabei aber eine andere Rolle, als Benzema vor dem 1:0. Benzema nimmt einen Ball auf engstem Raum an und geht in den Zweikampf, womit er zwei Gegner auf sich zieht. Er behauptet den Ball,und dann legt er ab. Typisches Stürmerverhalten. Das kann er einfach besser als die Tempodribbler Ronaldo und Bale. Das ändert natürlich nicht daran, dass die beiden die besseren Durchbrüche über die Flügel zustande bekommen. Darum gings ja aber glaube ich auch nicht.


CH 3. April 2014 um 12:44

Modric war wirklich überragend. Allein dass er in der 90. noch ein Angriffspressing gegen die Dortmunder Abwehrreihe läuft und den Ball zu Sokratis (statt Hummels oder Sahin) zwingt …

Antworten

SD 3. April 2014 um 12:38

das Problem beim 1-0 sah ich klar bei Durm, der da beim langen Ball nicht rechtzeitig am Mann ist. Am Ende haben wir auch wegen „Unzulänglichkeiten“ / Fehlern von Einzellspielern verloren.

Was ich nicht verstehen kann ist, wieso der BVB asymmetrisch nach vorn rechts orientiert war??? Es war doch von vielerlei Seiten vorher schon erwartet worden, dass Modric und die rechte Seite von Real der Knackpunkt sein wird, wieso wird da Miki nicht mehr auf links gestellt?

Schade und sicher auch ein Fehler vom Trainerteam. Seht ihr das ähnlich?

Antworten

CH 3. April 2014 um 12:54

Nein !
Grund der Rechtslastigkeit ist das Zocken des CR7 auszunutzen, das lässt nämlich Platz und gibt kein Rückwärtspressing.
Coentrao als Marcelo-Vertreter ist damit isoliert und wird „nur“ vom langsameren Alonso unterstützt.

Reals rechte Seite mit Carvajal, Modric und Ex-LV Bale ist schwerer zu bespielen und im Umschalten gefährlicher (inkl. Verlagerung auf CR7).
Miki hatte außerdem einen Tag so schlecht, wie Modric‘ gut war. Hätte also so-oder-so nix gebracht.

Antworten

FreeShinji#23 3. April 2014 um 13:12

Miki hatte SCHON WIEDER einen schlechten Tag erwischt – so und nicht anders würde ich das formulieren. Ich bin ja eigentlich ein grosser Fan von ihm… Aber tut mir leid – ein Spieler, der 30Mio gekostet hat, sollte in einem CL-Viertelfinal einen Pass auf 4 Meter hinkriegen. Aber nicht mal das kriegt er mittlerweile mehr hin, deshalb wird er ja auch immer ausgewechselt nach ca. 60min. Echt traurig… oder möchte mich hier jemand entkräften?

Antworten

Lena 3. April 2014 um 13:43

Ne, der war erschreckend ungenau mit Ball. Unheimlich viele wirklich im Ansatz gute Dortmunder Aktionen beendete er und kreierte „Umschaltmomente“ für RM. Das 2:0 war ja so ein Ding. Aber auch viele potentiell für Real gefährliche Situationen hat er verdaddelt. Und trotzdem war er stets präsent und anspielbar. Und auch herrlich dynamisch. Nur leider Schuhe zu groß oder so.

Antworten

WQ 3. April 2014 um 14:00

Gündogan fehlt einfach an allen Ecken und Enden. Wage hier zu behaupten, dass der BVB mit ihm sicher 10 oder gar 15 Punkte mehr in der Liga hätte. Und gestern wäre es eher in die Richtung 2:1 für Real ausgegangen.

Antworten

TW 3. April 2014 um 13:49

Wenn die Aussage auf das Pressing des BVB bezogen ist, dann bin zu 100 % bei Dir. Aubameyang zu weit rechts, Großkreutz und generell die Ketten zu tief um Zugriff gegen den Aufbau Reals über Modric zu erzeugen. Die Frage nach einem fehler des Trainerteams kann ich nicht beantworten. Es hängt davon ab, ob die Position Aubameyangs Absicht der Trainer oder der positionelle Unsicherheit sowie der Tendenz zum normalen Grundraum geschuldet war. Die Kettenabstände aufgrund des fehlenden Nachrückens der Abwehrkette lagen wohl auch eher an der Angst der Spieler vor der Dynamik Ronaldos, Bales und Co. Klopp hat ja in der ersten Halbzeit für die TV-Kameras deutlich das stärkere Aufrücken und Zuschieben gefordert.

Antworten

SD 3. April 2014 um 15:01

Ja das war auf unsere Pressingformation bezogen.

In der zweiten Grafik zur Grundformation sieht man das sehr gut, Da sind auf der linken Seite nur Grosskreutz, Durm, Sahin und mit Abstrichen Hummels, für Carvajal, Modirc, Bale und teilweise Benzema. Da bringt es auch nichts hinterher zu sagen, dass man sich da auf das Zocken von CR7 einstellen wollte, wenn man sich dafür scheinbar zu wenig auf den Spielaufbau von Madrid einstellt, kommt da auch nichts bei rum.

Hinterher ist man natürlich immer schlauer, aber mit Aubame auf dem rechten Flügel, und Reus im Sturm, zusammen mit einem stärkeren Linksfokus vom Rest hätte vielleicht mehr Zugriff auf Modric gebracht.

Was die Ketten angeht gebe ich dir auch recht, das war sonst doch das Problem von Real.

Antworten

CH 7. April 2014 um 12:57

Blöde Frage, aber die Abbildung einer „Grundformation“ in den Bildchen stellt doch wohl eher eine Aufbauformation und weniger eine Pressingformation dar, oder !?

(Weil, unter dieser Prämisse hatte ich das Ausnutzen von CR7 angesprochen)

Antworten

TW 7. April 2014 um 18:00

Unsere Diskussion bezog sich (zumindest für meine Seite) nicht auf die abgebildete Formation, sondern auf die Eindrücke, die wir aus dem Spiel mitgenommen hatten. Mir ist diese Asymmetrie beim Pressing stärker aufgefallen als beim Offensivspiel.

Die Abbildungen sind häufig eine Mischung aus allen Phasen. Anfangs war wohl mal angedacht, die Defensivformationen darzustellen und die Verschiebungen in der Offensive durch die Pfeile zu kennzeichnen. Wenn wir das konsequent machen würden, wären aber häufig die Zuordnungen auf dem Feld nicht so gut zu erkennen, da beide Teams quasi in Ihrer Hälfte im Mittelfeldpressing stehen ;-). Deswegen gehen wir mittlerweile eher dazu über, die durchschnittlichen Positionen zu nehmen, d. h. bei einem Spiel wo eine Mannschaft deutlich mehr Ballbesitz hat, steht diese in der Aufbauformation und die andere in der Pressingformation (Ball immer zentral), ansonsten halt Mischformen.

Antworten

GH 3. April 2014 um 17:19

Ich glaube, der rechts-Fokus war wegen Alonso. Auch wenn meiner Meinung nach Modric viel gefährlicher für einen sein kann, ist es schon enorm schwierig zwei Aufbauspieler und dann noch einen Isco, der ja in der Ballverarbeitung auch nicht der schlechteste sein soll, zu verteidigen.

Eine Balance wäre wohl am besten gewesen, aber die hat man leider nicht gefunden.

Wenn dann noch ein Marcelo statt einem Coentrao spielt, ist der Spielaufbau von Real wirklich sehr schwer zu unterbinden. Da geht es am besten wahrscheinlich noch wenn man Ronaldo den Ball lässt, ihn in Engen treibt, und ihn dann aus 54 Metern schießen lässt.

Antworten

Schimanski 3. April 2014 um 12:18

Danke für die Anlayse!

Ich sehe den Fehler im 1:0 auch bei Hummels, auch wenn sein Kumpane Subotic ihn bei Sky noch in Schutz genommen hat. Ein IV muss zentral bleiben und sollte erst rausrücken, wenn der AV den Zweikampf verliert. Hummels deckt einen toten, ungefährlichen Raum ab. Wahrscheinlich war er noch nicht ganz wach. Ansonsten nämlich ein starkes Spiel von ihm…

Schade, dass dem BVB das eine Tor nicht geglückt ist. Chancen waren ja da, wobei ich aus Aubameyangs Spiel nicht schlau werden. Irgendwie habe ich oft den Eindruck, seine Bewegungen und sein Timing sind unpassend, obwohl die Ansätze passen und seine Athletik klasse ist.

Antworten

Lino 3. April 2014 um 12:31

Sehe ich auch so. Hab mich schon direkt vor dem Tor gewundert was Hummels da macht. Eine Teilschuld liegt aber auch bei Großkreutz, der den nicht wirklich schwer zu antizipierenden Laufweg von Carvajal nicht bemerkt.

Antworten

S 3. April 2014 um 12:46

„Je nach Fußballweltanschauung kann man kritisieren, dass entweder Hummels nicht so weit rausrücken oder aber Sokratis weiter einrücken müsste.“

Nach Klopps Anschauung rückt der Innenverteidiger aber raus und der Rest der Kette nach.

Antworten

JJGX 3. April 2014 um 13:21

Hummels rechnet offensichtlich damit, dass Benzema Durm überläuft. Als er sich dann dreht, stutzt Hummels kurz, und dreht sich dann erst, wodurch er sich in einem Raum befindet, der so tot ist, dass er eigentlich garnicht existiert. Er steht ja auch so weit draußen, dass ihn Carvajal wahrscheinlich sogar innen überlaufen hätte, falls er zur Grundlinie gegangen wäre. Der BVB also praktisch mit einem Mann weniger in dieser Situation. Dreht er sich sofort mit, steht er Carvajal im weg.

Die Bewegung von Sokratis kann ich nachvollziehen. Er kommt von der Ballfernen Seite in den Strafraum gelaufen, und sieht, dass Benzema gegen 2 fast an der Eckfahne steht. Wenn die beiden das normal verteidigen, verreckt der Angriff an der Stelle. Sokratis schaut sich in der Mitte um, sieht, dass Ronaldo, Bale und Carvajal mit Tempo kommen, und bleibt lieber stehen, falls der Ball doch irgendwie als Flanke im Strafraum landet. Warum hätte Sokratis da rausrücken sollen? Selbst wenn er erwartet hätte, dass Benzema sich dreht und auf Carvajal ablegt, war der Raum theoretisch von Hummels gedeckt, und Großkreutz an Carvajal dran.

Auch Großkreutz dachte, glaube ich, dass der Angriff tot ist, weshalb er den Sprint von Carvajal nicht voll mit geht.

Die Situation entsteht nicht, wenn Durm Benzema den Ball nicht so einfach annehmen lässt, das ist natürlich auch klar.

Antworten

S 3. April 2014 um 13:59

JJGX: „Warum hätte Sokratis da rausrücken sollen?“

Na um horizontale Kompaktheit herzustellen, die in dieser Szene fehlte und entscheidend war, wie Klopp nach dem Spiel auch explizit anmerkte.

Antworten

JJGX 3. April 2014 um 14:59

Du meinst also, dass Sokratis, wenn er da weiter Richtung Hummels verschiebt, den Laufweg von Carvajal zumachen kann, richtig?
Da mag ich dir gar nicht widersprechen, und habe es glaube ich auch nicht. Ich habe ja lediglich gesagt, dass ich verstehen kann, warum Sokratis da nicht tut, was er hätte tun sollen. Nämlich: Im Normalfall kriegen die den da draußen zu zweit verteidigt. Die Rückpassoption bestand eigentlich nicht, weil Großkreutz bei Carvajal war. Das sieht Sokratis, er schaut sich ja in alle Richtungen um. Er sieht weiterhin, wie Bale und Ronaldo mit Tempo in den Strafraum ziehen. Nun weiß der Sokratis ja auch, dass die Beiden nur dann zu verteidigen sind, wenn man in dem Raum, in den sie stoßen wollen, schon steht, falls der Benzema da doch irgendwie eine Flanke in die Mitte bringt. (Wenn Sokratis da horizontale Kompaktheit herstellt, kann er eine Flanke auch nicht verhindern, er steht ja schließlich dann zu weit von Benzema weg, und tötet lediglich den Raum hinter Hummels.)
Dann passiert folgendes: Durm verliert den Zweikampf (kann gegen Benzema passieren), Hummels pennt, und Großkreutz gleich mit. Damit konnte Sokratis nicht rechnen. Die Gefahr im Strafraum schien ihm glaube ich größer. Man kann nicht jede Eventualität abdecken, dafür sind einfach zu wenig Spieler auf dem Platz. Manchmal muss man da als Spieler Entscheidungen treffen. Sokratis hat die Falsche getroffen, aber das, aus ziemlich nachvollziehbaren Gründen. Deshalb: Warum soll Sokratis rausrücken, wenn er aus seiner Sicht in der Zentrale in dem Moment sinnvoller aufgehoben ist.

Antworten

WQ 3. April 2014 um 12:55

Hummels: scheint langsam zu alter Stärke zurückzufinden, in der er auch bei der WM gesetzt sein sollte.
Aubameyang: sehe ich häufig total verschenkt, der Kerl hat unheimlich Potential, was er glaube ich aber häufig dem System unterordnen muss. Würde gerne mal den BVB (mit Gündogan) in Reals 4-3-3 sehen. Reus = Christiano, Lewandowski = Benzema, Aubameyang = Bale, Gündogan = Modric.

Antworten

AlexF 3. April 2014 um 13:16

Das nennt man doppeln und da Großkreutz sich an Carvajal orinetieren muss, also zum Doppeln wegfällt, muss der IV da rausrücken. Vor allem gegen starke Außen wie Bale. Wenn er erst rausrückt, sobald Durm den Zweikampf verliert, hat Bale Dynamik in seiner Aktion und Hummels keine Chance mehr in einen Zweikampf zu kommen.

Antworten

Schimanski 3. April 2014 um 16:55

Wenn Hummels doppeln will, dann muss er das auch in den Zweikampf kommen. Er war doch gar keine Hilfe für Durm, im Gegenteil öffnet er den Raum für den Laufweg von Carvajal.

Natürlich kann man jetzt das Argument von der horizontalen Kompaktheit und dem schlechten Nachrücken von Sokratis anbringen, aber das muss gegen einen Dreiersturm auch passend umgesetzt werden.

In welcher Zone befindet sich den Benzema? Ist er da ernsthaft eine Gefahr fürs Tor? Kann er nach einem gewonnenen Zweikampf gegen Durm sofort abschließen. Überhaupt nicht.

Bleibt Hummels zentral, passiert gar nix. Weder kann Carvajal in den Raum laufen, noch Benzema abschließen und man hat klare Überzahl im gefährlichen Bereich gegen einen Pass von Benzema.

Es ist mir schleierhaft wie Klopp da anderer Meinung sein kann. Wenn Sokratis nachrückt hat man das ganze Zentrum offen. Gerade gegen individualtaktisch so hervorragende Leute wie Ronaldo, Bale und Co. ist das doch glatter Selbstmord.

Hummels bei der WM? Auch wenn ich ein großer Fan bin, habe ich da meine Zweifel. Die Spielphilosophie zwischen Klopp und Löw scheint da doch stark unterschiedlich zu sein. Natürlich kann man das in der WM-Vorbereitung aufbereiten und anpassen, aber Merte und Boateng scheinen besser zu passen…

Antworten

MG 8. April 2014 um 11:10

Sehe ich ähnlich, wenn Hummels einfach stehen bleibt, ist die Situation an sich bei weitem nicht so gefährlich und wenn man weiter strategisch sich richtig positioniert hätte, wäre es in der Situation auch zu keiner Torgefahr gekommen.

Hummels in der Nationalmannschaft?
Weiß ich nicht so genau. Ich denke, dass ist auch eine Frage wie man denn das Mittelfeld aufstellt. Ich würd das davon abhängig machen, ob man bei der WM mit einer 6 oder zwei 6ern spielt.
Mit nur einer 6 sehe ich da Hummels vor Mertesacker, weil er einfach bisschen beweglicher und auch Spielstärker ist. Sollte man mit zwei 6ern spielen, würde ich lieber Mertesacker an der Seite von Boateng sehen.

Antworten

Schreibe einen Kommentar zu L Antworten abbrechen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

*