VfB Stuttgart – Borussia Mönchengladbach 0:2

Stuttgart empfing zuhause Borussia Mönchengladbach. Dabei war die Frage, wie Lucien Favre auf den ansatzweise praktizierten Ballbesitzfußball der Stuttgarter reagieren würde. Würde er seine Mannschaft auf fremdem Boden passiv ausrichten und auf Konter warten oder würde er ihre Instabilität unter Druck setzen? Die spielentscheidende Antwort folgte schon in der Anfangsphase.

Gladbachs Angriffspressing

Das Interessanteste an dieser Partie war das hohe Aufrücken der Gladbacher bei Stuttgarts Ballbesitz. Die Stuttgarter fächerten meist in einem 2-4-3-1 auf und Gladbach passte sich daran an; die Mittelstürmer agierten breit und deckten die Innenverteidiger, die zwei Flügelstürmer agierten tiefer und die Sechser orientierten sich an den gegnerischen Sechsern. Wenn Gentner abkippte, wurde er außerdem mannorientiert verfolgt und unter Druck gestellt. Die entstehenden Löcher sicherten dann der verbliebene Sechser sowie die etwas einrückenden Außenspieler bei Gladbach ab.

Grundformationen zu Beginn

Grundformationen zu Beginn

Somit war einzig Sven Ulreich nicht in einer Mannorientierung oder zumindest im Zugriffsradius eines Gladbacher Spielers. Mit dieser Ausrichtung wollte Lucien Favre das verstärkt konstruktive und auf Kurzpass ausgerichtete Aufbauspiel der Stuttgarter attackieren, was sehr gut funktionierte. Vereinzelt schlug Ulreich die Bälle dann selbst weit, was aber eher kontraproduktiv war. Gladbach gewann entweder den Luftzweikampf oder zog sich schnell zusammen und holte sich den Ball dann am Boden, wodurch diese langen Bälle von Ulreich nie effektiv Raum überwinden konnten. Dazu kamen sie schlichtweg zu unpräzise auf dafür unpassende Spieler.

Wenn Stuttgart aber das Spiel flach aufbaute, hatten sie noch größere, weil riskantere Probleme. Meistens konnten sie einen Pass herausspielen, wurden dann aber sofort vom nahen Gegenspieler unter Druck gesetzt und versuchten die Bälle schnell weiterzuleiten; was wegen der mangelnden Möglichkeit sich ordentlich zu drehen und wegen des leitenden Anlaufens von Gladbachs Stürmern gefährlich wurde. Kruse und Raffael liefen ein bisschen von außen kommend an, wodurch sie die Pässe in die Mitte lotsten, wo die eingerückten Außenstürmer, der enorm durchsetzungsstarke und dynamische Kramer sowie Granit Xhaka nur auf diese Bälle warteten, sie auflasen und sofort kontern konnten.

Das 1:0 fiel letztlich aus einer solchen Situation, in der Stuttgart nicht ordentlich herausspielen konnte und den Konter ermöglichte. Gleichzeitig klappte Stuttgarts Defensivspiel nicht ordentlich.

Stuttgarts Defensivspiel und Gladbachs Offensive

Die Stuttgarter agierten im Pressing ähnlich wie Gladbach, allerdings nicht so fokussiert, gruppentaktisch sauber und so aggressiv. Maxim und Ibisevic stellten die Innenverteidiger nicht wirklich unter Druck, außerdem wurde das Abkippen von Xhaka bzw. Kramer nicht verfolgt. Gladbach konnte dadurch den Ball zirkulieren lassen, im ersten Band breit auffächern und die Flügel und Halbräume bespielen.

Dabei profitierten sie von der Stellung der Stuttgarter im Defensivspiel. Diese bewegten sich zentral relativ mannorientiert, bis Xhaka und Kramer abkippten, blieben aber auf den Flügeln oftmals auf ihrer Position und waren im Verschieben nicht besonders dynamisch. Damit öffneten sie einige Male Räume auf den Flügeln, die Herrmann und insbesondere die beiden wie üblich hervorragenden ausweichenden wie rochierenden Mittelstürmern bespielten.

Außerdem konnte Gladbach dadurch auch das Spiel immer wieder auf den Flügel lenken und unbedrängt aufbauen, wobei hier insbesondere die linke Seite mit Wendt und Arango fokussiert wurde. Herrmann blieb rechts als mögliche einrückende oder ins Loch startende Anspielstation, Xhaka, Arango und Wendt waren mit Kruse und Raffael auf links sehr beweglich, Korb hielt sich ballfern tiefer und konnte im Verschieben für Kompaktheit sorgen. Stuttgarts Konter wurden dadurch eher nach Standards gefährlich als bei Balleroberungen im Mittelfeld. Interessant waren diese Bewegungen im Aufbauspiel dennoch.

Stuttgart riskantes Aufrücken in die Spitze

Bei den Gastgebern war bei ihren Angriffen und Kontern nämlich immer wieder zu sehen, dass sie enorm raumgreifend agieren wollten. Sie liefen phasenweise lange Zeit mit Ball am Fuß, spielten Pässe überlängere Distanzen und wollten ihre Mitspieler mit möglichst viel Raum einbinden. Es gab viele Sprints über den Flügel in die Mitte und lange Vertikalpässe, die zu Laufduellen führten.

Stuttgarts 4-1-3-2 und die offenen Halbräume

Stuttgarts 4-1-3-2 und die offenen Halbräume

Mit dieser Spielweise konnten sie einige Male viel Raum erobern, schnell aufrücken und ansatzweise für Gefahr sorgen, doch meistens waren es eher Angriffe, die im gegnerischen Abwehrdrittel an der Ungenauigkeit versandeten oder zu Chancen unter Bedrängnis sowie Unterzahl im Angriffsabschluss führten. Gladbach hatte damit kaum Probleme und konnte sie spätestens nach der Anfangsphase durch eine verbesserte Staffelung unter Kontrolle bringen.

In dieser Phase wirkte Gladbach dann auch am stärksten. Ohnehin war Stuttgarts Offensive etwas unstrukturiert und konnte kaum konstant Gefahr erzeugen, aber von Minute 20 bis Minute 45 zeigte sich Gladbach am dominantesten, da sie sich in ihrer Staffelung anpassten, den gegnerischen Angriffen mit etwas mehr Kompaktheit den Raum nahmen und ihr Angriffspressing wegen mangelnder Stuttgarter Entlastung dann häufiger einbringen konnten.

Vermutlich passte Schneider auch darum seine Mannschaft nach der Halbzeitpause an.

Veränderung in Halbzeit Zwei

Die erste Anpassung war sofort zu sehen: Stuttgart presste nun sehr intensiv, viel höher und rückte deutlich öfter und kollektiver aus den jeweiligen Positionen heraus, um Druck zu erzeugen. Damit konnten sie Gladbach länger in deren Hälfte halten und ihnen weniger Zeit am Ball zu geben, obwohl es vereinzelt große Räume öffnete und für Gladbachs 2:0 verantwortlich war. In dieser Situation hatte nämlich Stuttgart in der Mittelfeldzone viele Räume geöffnet, wodurch Gladbach in Strafraumnähe kam.

Dort hatten sie eine vorteilhafte Situation, Stuttgart musste von vorne zurückkehren, Gladbach bespielte die Dynamik nach hinten und lockte Stuttgarts Außenverteidiger wieder nach vorne, woraufhin der Lupfer in den Lauf kam – und der Rückraum inklusive Oscar Wendt offen stand. Diesem Tor war aber auch eine formative Veränderung bei Stuttgart vorangegangen.

In der 63. Minute brachte Schneider Abdellaoue für Kvist und löste die Doppelsechs auf. Fortan agierten die Stuttgarter in einem 4-1-3-2, wo Traore und Werner als dribbelstarke Außenspieler die beiden Mittelstürmer versorgen sollten, während Maxim als Zehner agierte und sich gelegentlich im Aufbauspiel nach hinten neben Gentner in die offenen Halbräume fallen ließ. Einen wirklichen Vorteil brachte es nicht.

Fazit

Wie schon im Spiel gegen den BVB hatte Stuttgart Probleme im Aufbauspiel und wurde dafür bestraft. In der ersten Halbzeit begannen sie intensiv, hatten dann keine Antwort auf die Staffelung, intensivierten aber nach der Pause zumindest die Bemühungen und konnten sich kollektiv höher positionieren. Dennoch erhielten sie keine wirklichen Großchancen und ließen letztlich noch einige Konterchancen zu. Gladbach nutzte zwar nur eine (und dies war kein klar zu Ende gespielter Konter) davon, aber war letztlich ein souveräner Sieger.

P.S.: Kramer muss in die Nationalmannschaft.

CallmeNetzer 25. November 2013 um 17:10

Augenscheinlich bietet die Variante mit Wendt und Korb auf den AußenverteidigerPosition spielerisch einen großen Vorteil. Gladbach kann sich mit diesen technischen starken Spielern besser befreien und kritische Situationen spielerisch nach vorne lösen. Und zwar viel besser als mit dem spieleröffnungsschwächernen Duo Daems/Jantschke. So haben die Innenverteidiger und auch die Sechser mehr Optionen. Im Vergleich zu Stuttgart war das neben dem effizienten Pressing der Schlüssel zu Sieg.

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Michael Maier 26. November 2013 um 11:26

Wendt streut immer mal Phasen ein, in denen er unkonzentriert wirkt bzw. der letzte Einsatzwille fehlt – das kostet schon hie und mal Punkte (so z.B. in Augsburg). Korb zeigt mir noch zuwenig Initiative im Offensivspiel. Aber unterm Strich sind unsere Außenverteidiger schon ganz OK. Jantschke scheint in der IV seinen Platz gefunden zu haben.

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Ron 23. November 2013 um 15:43

Guter Artikel! Ich bin gespannt ob Gladbachs Form so anhält, auch weil in der Saison 2011/12 die spielerische Leichtigkeit um ungefähr diese Zeit der Saison aufkam. Mal sehen ob es da eine Parallele geben wird.

Zum „PS.:“

Kramer könnte bei anhaltender Entwicklung vielleicht tatsächlich den „Khedira-Part“ auf der Doppel-6 in der N11 geben wenn er die Benders hinter sich lässt und nicht meine favorisierte Besetzung mit Gündogan und Schweinsteiger spielen würde.

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Schwerti 23. November 2013 um 18:14

Kramer ist ein Kandidat, wenn er seine Form konservieren kann. Risikofaktor sind hierbei seine Jugend und seine erste Saison in Liga 1, da sind normalerweise Rückschläge spätestens im Frühjahr absehbar; Stichwort kraftraubende Spielweise bzw. mangelnde Ökunomie. Wenn Jogi es sich wirklich überlegt, sollte er mit Schweinsteiger zusammen spielen – absoluter Leader führt Greenhorn; großes Risiko – nicht gerade Jogis Paradedisziplin. Auf jeden Fall sehe ich ihn polyvalenter als die beiden Benders, die doch mehr ihre Stärken in der Balleroberung und weniger im Aufbauspiel haben, von der Pressingresistenz mal ganz zu schweigen. Zu Jantschke: Der Vorschlag N11 zu fordern ist ein sehr optmistischer. Bekannterweise hat er Probleme in der Spieleröffnung; er hat zwar ein gutes Stellungsspiel, das seine geringe Körpergröße bei Luftduellen ausgleicht. Aber ob das bei einem Weltturnier reicht?

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TuxDerPinguin 24. November 2013 um 00:08

Also Jantschke finde ich realistischer als Kramer. Jantschke hat ja schon einige Saisons… ich glaub über 100Buli-Spiele Erfahrung gesammelt und spielt seit Ewigkeiten defensiv ohne irgendwas anbrennen zu lassen. Lange schon bei U-Nationalmannschaften dabei…
Spieleröffnung. Ja, ist noch ne Schwäche. Aber technisch ist er nicht schlecht.
Als IV finde ich ihn eigentlich besser als RV, weil das seinen Stärken mehr entgegenkommt und er dort sich in weniger Feldern verbessern müsste…
und nicht alle IVs in der Nationalelf sind jetz wegen ihrer Spieleröffnung so berühmt *pfeiff.

Aber ja. Ist vielleicht etwas optimistisch. Ich sah mich zur Forderung gedrängt durch den mMn unrealistischeren Ruf nach Kramer.

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db 25. November 2013 um 01:33

Bei Kramer wäre ich auch erstmal kritischer. Der wird sich seine Auszeit in dieser Saison auch noch nehmen (müssen). Was er allerdings momentan leistet, ist wirklich aller Ehren wert, liegt aber ebenso an Lucien Favre, der den doch ähnlichen Spieler Neustädter auf ein ebenso hohes Niveau gebracht hat. Man sieht ja auch, dass letztgenannter momentan etwas Schwierigkeiten hat, sein Spiel im unstrukturierten Schalker Mannschaftsverbund einzusetzen.

Tony Jantschke hat mehrere Punkte, die für eine Nominiereung sprechen würden. Erfahrung in der Liga und den U-Mannschaften, flexibel einsetzbar auf der 6er-Position, sowie auf allen Position der Viererkette (LV war seine Stammposition in der U21) und drei Jahre Training und Schulung unter Favre.
Aber da Jogi eh etwas betriebsblind gegenüber den aktuellen oder ehemaligen Spielern der U21 zu sein scheint, glaube ich nicht an eine Nominierung bis zur WM. Das Schicksal wird er sich mit Volland teilen müssen.

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Michael Maier 25. November 2013 um 13:46

Leider habe ich das Spiel in Suttgart nicht sehen können, Kramer hatte ja offenbar einen sehr starken Auftritt. Hoffe er bleibt in Gladbach…

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BS 23. November 2013 um 13:49

Hallo (mein erster Kommentar nach so langem Passivlesen – ein tolle Seite!)
und danke, denn durch den Beitrag verstehe ich so langsam den anhaltenden Erfolg der Gladbacher.

Eure letzten Analysen zu der Mannschaft waren ja vor allem bezüglich des koordinierte Angriffsspiel sehr kritisch. An eine Glückssträhne, wie es teilweise in den Kommentaren diskutiert wurde, mag ich aber bei der Anzahl so deutlicher Siege in den letzten Spielen nicht mehr glauben.

Würde mich freuen, wenn Ihr im Laufe der nächsten Spieltage nochmal die Erfolgsgründe der Gladbacher in dieser Saison zusammenfassen würdet. (Vorausgesetzt, die „Glückssträhne“ hält an :-).

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BrainDrain 23. November 2013 um 11:50

Schöne Analyse – in der Tat deckte das Spiel m. E. nicht nur die technischen, sondern auch die taktischen Schwächen des VfB-Spiels vor allem in Halbzeit 2 auf. Streckenweise erschien es wie eine Wiederholung des Dortmundspiels. Nur die Chancenverwertung von Gladbach war schwächer.

Der VfB kann sich gegen stärkere Mannschaften gegen aggressives Angriffspressing nicht gut befreien. Unter Schneider versuchen sie trotzdem ihr Aufbauspiel durchzuziehen, auch wenn sie durch frühe Ballverluste Chancen um Chancen für den Gegner kreiieren. Als VfB-Fan hatte man Mitte der zweiten Halbzeit bei jedem Ballbesitz, der vom Torwart kurz rausgespielt wurde, die Befürchtung, dass beim Angriffspressing wieder der Ball verloren geht und die nächste Großchance für Gladbach entsteht. Taktisch hat der VfB unter Schneider derzeit keinen Plan B, wenn gegen stärkere Mannschaften das Kurzpassspiel nicht funktioniert (Dortmund z. B. hat Hummels lange Bälle auf die Flügel, wenn andere Mannschaften aggressiv aufrücken oder streut Bälle auf Lewandowski ein, der entweder verlängert, ablegt oder zumindest die kontrollierte Ballannahme des Gegners stört, woraufhin Dortmund auf die zweiten Bälle geht). Der VfB ist derzeit in dieser Hinsicht eindimensional und daher leicht zu bespielen.

Erschwerend kommt hinzu, dass der VfB wirklich schlecht ist gegen das gegnerische Umschaltspiel. Während bei Bayern, Dortmund, Gladbach nach Ballverlust der erste gegnerische Spieler sofort so attackiert wird, dass er nicht direkt nach vorne spielt, geschieht das beim VfB nur gelegentlich und unkoordiniert. Wenn es gar nicht anders geht, kommt bei obigen Vereinen auch das obligatorische taktische Foul schon in der gegnerischen Hälfte, auf das der VfB verzichtet – das ist zwar löblich, erleichtert aber dem Gegner das Umschaltspiel.

Insgesamt ist mein Eindruck, dass Schneider seine Vision des VfB-Spiels noch von seiner Tätigkeit als Jugendtrainer herleitet. Durch seine hervorragende Jugendarbeit hat der VfB dort fast immer technisch und athletisch hervorragende Spieler, die besser als der Gegner oder mindestens ebenbürtig sind. Damit kann natürlich auch das Aufbauspiel besser durchziehen, wenn sich auch ein Abwehrspieler mit einer Körpertäuschung gegen einen anrennenden Gegner etwas Raum verschaffen kann (was ich mir jetzt bei Niedermaier gegen einen anrennenden Kruse oder Raffael nicht vorstellen möchte). In der Bundesliga gibt es derzeit diese Überlegenheit nicht – es ist fraglich, ob man auch mit technischer und athletischer Unterlegenheit das gleiche Kurzpassspiel wie in der Jugend aufziehen kann. M. E. funktioniert das gegen stärkere Gegner mit gut koordiniertem Pressing eben nicht.

Schneider und die VfB-Spieler sagen allerdings, dass es nur daran liege, dass das Aufbauspiel hat noch nicht so gut automatisiert sei und dies Zeit brauche. Aus VfB-Sicht ist zu hoffen, dass das stimmt und wir in der Rückrunde sowohl funktionierendes Aufbauspiel sowie endlich besser koordiniertes Gegenpressing auch gegen stärkere Gegner sehen. Allein, derzeit bin ich skeptisch.

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TuxDerPinguin 23. November 2013 um 11:23

PS: Jantschke muss in die Nationalelf (als IV).

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FCB-Fan 23. November 2013 um 10:11

Zunächst mal ein Lob für die wieder einmal sehr gelungene Analyse.
Einen kleinen Kritikpunkt gibt es dann aber doch: Du schreibst erst, dass sich die Gladbacher Sechser an den Stutgarter Sechsern orientieren, später schreibst du aber, dass Gentner mannorientiert von einem Sechser verfolgt wurde und der andere die Lücken füllte. Ist das nicht ein Widerspruch?

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RM 23. November 2013 um 10:22

Ist eher bisschen missverständlich geschrieben. Wenn Stuttgart ohne Abkippen spielte, dann standen die Manndecker nahe an ihrem Gegenspieler. Wenn Gentner abkippte, wurde er von seinem Manndecker verfolgt, während der andere sich dann meist ein bisschen vor oder neben seinen eigentlichen Gegenspieler positionierte, ebenso wie die Außenstürmer.

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FCB-Fan 23. November 2013 um 10:40

Ok, macht irgendwie Sinn 😉
Mal eine (vermutlich dumme) Frage: Wäre nicht im Gladbacher Pressing vor ihren Innenverteidigern ein Loch, dass die Stuttgarter bespielen hätten können, v.a. weil dort doch eigentlich Maxim hätte sein müssen?

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RM 23. November 2013 um 12:00

Maxim hätte sich dafür schon weiter (sehr weit) zurückfallen lassen müssen, im Zwischenlinienraum wurde er ja mit den langen Bällen unangenehm angespielt, die Innenverteidiger rückten auch heraus. Hier sind die räumliche Distanz und das Pressing entscheidend: Maxim steht ja zu weit vorne, das sind etwa 30 Meter, gleichzeitig haben die Passgeber kaum Zeit ihn zu finden und sehen ihn wegen ihrer Bedrängnis nicht. Vereinzelt wurde es auch probiert, waren dann die ansatzweise einzig gefährlichen Angriffe.

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BrainDrain 23. November 2013 um 14:02

Meines Erachtens hat Schneider deshalb auch umgestellt als er Kvist rausnahm und Abdellaoue brachte. Ich sah es eher so, dass Maxim als ballsicherster und pressingresistenter Spieler etwas zurück auf die 6/8 gezogen wurde – streckenweise war Maxim nach Kvists Auswechslung ja derjenige, der zu den Innenverteidigern abkippte, also der am weiten hinten stehende Mittelfeldspieler. Damit wollte Schneider vermutlich das Aufbauspiel gegen das Gladbacher Offensivpressing stärken, weil Maxim in diesem Moment vorne verschenkt war, da die Bälle erst gar nicht mehr zu ihm durchkamen.

Insofern hätte ich es auch eher als 4-4-2 (bzw. 4-2-2-2 mit offensiven Außen und Gentner -Maxim zentral) gesehen, als als 4-1-3-2, wobei die Übergänge fließend sind, weil Maxim seine Rolle sehr offensiv interpretiert hat. Weil er sich mit Gentner zudem nicht gut abgestimmt hat, wer abschirmt und wer geht, entstanden zentral dann Riesenlücken.

Die Raumaufteilung und insbesondere die vertikale (offensive) Staffelung im zentralen Mittelfeld ist schon seit Labbadias Zeiten ein großes Problem – es kommt einem oft so vor, als ob der VfB in (lokaler) Unterzahl sei.

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RM 23. November 2013 um 14:33

Also bei gegnerischem Ballbesitz war es eine sehr klare 4-1-3-2-Formation, weswegen ich sie ja auch so bezeichne. Dass Maxim sich bei Ballbesitz dann fallen ließ, steht auch so im Artikel. Ging dann aber, sobald man im Aufbauspiel die erste Phase überwand, wiederum nach vorne in den Zehnerraum.


messanger 22. November 2013 um 23:21

Haben die zuletzt stabilen Leistungen der Borussia etwas damit zu tun, dass Jantschke innen spielt? Oder greift Favres System besser?

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Goalimpact 23. November 2013 um 11:11

Goalimpact-technisch liegt es _auch_ daran, dass nun Wendt spielt. Mit ihm hat Gladbach nur 1 von 8 spielen verloren. Ohne ihn 4 von 5.

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fewepe 22. November 2013 um 23:11

hatte größtenteils den gleichen eindruck. evtl hätte man noch etwas stärker betonen können, dass sich gladbach in hz 2 mehrfach stark durch ihr kombinationsspiel befreien konnte. zu stuttgart denke ich, dass sie womöglich besser etwas mehr „brechstange“ hätten spielen sollen – also zweite bälle, standards etc. damit hätten man wohl insbesondere das instabile aufbauspiel etwas kaschieren können.
ansonsten kann man nur sagen, dass kramer ein mal mehr beeindruckend war. seine „umtriebigkeit“ gepaart mit seiner spielintelligenz und ballsicherheit ist echt verdammt effektiv. er wars ja auch, der den langen ball von schwaab abgefangen hat und so mehr oder weniger das 1:0 eingeleitet hat, auch wenn das jetzt keine höchstschwierigkeit war.

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maxanton 22. November 2013 um 22:48

Kurz nach Schlusspfiff eine Analyse des Freitagsspiels in der Bundesliga, während ihr noch gar nichts zu den Spielen der Nationalmannschaft in der Woche gesagt habt, ist das die richtige Prioritätensetzung?

Kleine enttäuschte Kritik eines sonst dankbarenLesers…

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mondoprinte 22. November 2013 um 23:39

Also ich bin mit dieser „Prioritätensetzung“, wenns denn eine war, mehr als zufrieden.

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blub 23. November 2013 um 00:05

Schau mal in die Twitter-timeline. Die Analysen der Nationalmannschaft sind bei MercedesBenzFussball untergebracht.
Du bist nicht der einzige der das schade findet.

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RM 23. November 2013 um 00:20

Nö, die Analysen kommen eigentlich auch bei uns, aber Martin hat wegen Podcasts relativ viel zu tun, die kommen wohl noch.

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