Zlatan gegen Cristiano | in-depth-Leistungsanalyse
Oft werden Partien zweier Mannschaften zu Duellen zwischen ihren beiden Topstars hochstilisiert. Bei kaum einer anderen Partie war dies so sehr der Fall wie in den Playoffduellen zwischen Schweden und Portugal. Dies liegt sicherlich auch daran, dass beide Teams einerseits nicht über eine Masse an international bekannten Spielern verfügen und andererseits auch eine gewisse Abhängigkeit von ihrem jeweiligen Topstar besitzen.
Solche Partien und Duelle halten oftmals nicht das, was sie versprechen: Die Topstars sind bekannt, sie werden kollektiv abgesperrt und können nur ein Teil ihrer Gefahr abrufen. In diesem Duell sprechen die Statistiken aber eine andere Sprache. Alle sechs Tore in den beiden Partien wurden entweder von Cristiano Ronaldo (vier) oder von Zlatan Ibrahimovic (zwei) erzielt. Diese Analyse soll im Verbund mit der Spielanalyse des Rückspiels zeigen, wie es dazu kam.
Ibrahimovics Leistung im Hinspiel: Ibrasoliert statt Zlatanieren
Vorab: Ibrahimovic hatte den deutlich schwereren Stand als sein Gegner. Er war mittelmäßig in das Spiel seiner Mannschaft eingebunden – oder sollte man eher sagen, dass die Mannschaft in Ibrahimovics Spiel nicht wirklich eingebunden war?
Die Schweden ließen nämlich phasenweise gänzlich die Unterstützung ihres Starstürmers vermissen. Im Aufbauspiel gab es kaum konstruktive Pässe nach vorne, gruppentaktisch sehenswerte Aktionen oder Bewegung ins letzte Spielfelddrittel. Zumeist wurde der Ball einfach lang und weit auf Ibrahimovic gespielt, der bei seinen Ballannahmen von den Portugiesen enorm gut isoliert werden konnte. Diese schwierige Situation löste Ibrahimovic aber eigentlich sehr gut.
Er konnte viele Bälle behaupten, die wohl sonst kein Fußballer der Welt hätte kontrollieren können. Interessant war aber die Wechselwirkung der Flugkurve dieser langen Bälle mit Ibrahimovics intelligentem Einsetzen seiner Fähigkeiten. Die Bälle kamen selten scharf und mit einer 45° Flugkurve, sondern flogen meist in einem hohen Bogen über das Mittelfeld und fielen dann steil herunter.
Normalerweise sind solche langen Bälle, insbesondere im Amateurfußball, absolut verpönt. Der Gegenspieler hat einen Vorteil, er kann sehr einfach von hinten komme, hat Zeit die Flugbahn zu berechnen und den Stürmer zu bedrängen. Direkte Weiterleitungen sind nahezu unmöglich, da es dem Ball an der nötigen Dynamik fehlt. Außerdem gibt der Pass keine Richtung vor, was einerseits jegliche Passkommunikation verhindert und andererseits das Weiterspielen verhindert.
Passenderweise ist aber Ibrahimovic einer der wenigen Fußballer, die solche Bälle hervorragend verarbeiten können. Dabei nutzt er wie üblich seinen Körper hervorragend. Im Hinspiel hatte er viele Szenen gegen Bruno Alves und Pepé, die sich gelegentlich mannorientiert verhielten, besonders natürlich bei solchen hohen Bällen. Ibrahimovic hat hierfür einen bestimmten Kniff: Er antizipiert sehr schnell, findet dann die richtige Position und lehnt sich nach hinten in Richtung seines Gegenspielers.
Dies verhindert, dass der Gegenspieler ordentlich zum Ball kommen kann, da bereits vor Ankunft des Balles der Kontakt hergestellt wird und der Gegner nach hinten geschoben wird. Er kann dann keine Dynamik aufnehmen und wenn er es versucht, steht er meistens schon zu weit weg vom Punkt des Balles. Zusätzlich ist es auch schlicht und ergreifend extrem schwer an Ibrahimovic vorbeizuspringen, der bei solchen Versuchen meistens schnell reagiert und selbst springt.
Im besten Fall – und gegen Portugal schaffte er es trotz Pepé und Bruno Alves mehrmals – steht Ibrahimovic sogar so weit näher zum Tor, dass er den Ball nicht mit der Brust stoppen oder mit dem Kopf weiterleiten muss, sondern ihn auf den Fuß bekommt. Zugegeben: Dank seiner Technik ist er auch einer der wenigen Spieler, die solche Bälle unter Bedrängnis stoppen können.
Nach solchen Ballannahmen stand Ibrahimovic allerdings vor dem nächsten Problem, was er eigentlich in keinem Moment lösen konnte. Er war nämlich alleine auf weiter Flur, aus dem Mittelfeld schob keiner schnell genug nach und er hatte keine Anspielstation. Die Portugiesen verhielten sich außerdem geschickt.
Die Mittelfeldspieler pressten nach hinten und einer der Innenverteidiger verfolgte Ibrahimovic oft, wodurch er eingekesselt wurde. Der lange Schwede konnte sich zwar mehrmals mit tollen Dribblings, schnellen Reaktionen und einigen Körpertäuschungen aus dieser Enge befreien, aber selbst dann hatte er keine Anspielstation – ein Armutszeugnis für seine Mitspieler. Fast schon symbolisch bereitete er den ersten schwedischen Torschuss symbolhaft vor, indem er einfach den Ball nicht berührte, ihn durchließ und ballfern ein Mitspieler überraschend im Rückraum frei stand.
Alles in allem stand Portugal aber defensiv gegen seine Aktionen gut gestaffelt dagegen. Meist kümmerte sich Pepé um ihn und im Zweifelsfall (Laufduelle im Konterspiel z.B.) übergab er nicht an Alves, da Pepé der schnellere ist. Die Außenverteidiger kehrten nach Ballverlusten schnell zurück und Schweden befand sich eigentlich in andauernden Unterzahlsituationen. Oftmals ließ er sich deswegen zurück ins Mittelfeld fallen.
Die langen Bälle kamen dann in den Zwischenlinienraum und Ibrahimovic orientierte sich an Veloso, wodurch er sich ein paar Mal von den Innenverteidigern befreien konnte, desweiteren stand er näher an seinen Mittelfeldspielern. Wirklich genützt hat es nichts: Schweden hatte keinen strukturierten Spielaufbau, spielten viele langen Bälle, welche vom Pressing Portugals provoziert wurden, die Außenverteidiger rückten selten und schlecht getimt auf, zugleich war die Doppelsechs absolut kopflos im Anbieten. Phasenweise wirkte es, als ob Schweden in der gleichen Formation presste, verschob und angriff; von Synergien keine Spur.
Auch Ibrahimovics in diesem Kontext sehr gute Leistung verblasste, obgleich er sich dagegen stemmte. Nach der Halbzeit versuchte er mehr auf die Flügel und in die Halbräume zu pendeln, um dort Bälle zu erhalten und sich in den Löchern der portugiesischen Offensivformation (4-1-2-3 mit aufrückenden Außenverteidigern) zu positionieren. Das Problem war aber, dass er dann auf dem Flügel isoliert und keine Anspielstationen in der Mitte hatte.
Die zwei besten Situationen hatten sie, als Ibrahimovic auf den linken Flügel gependelt und Pepé mitgezogen hatte. Den vernaschte er mit einem tollen Trick und konnte eine 4-gegen-6-Situation erzeugen; die geringste Unterzahl bei den schwedischen Angriffen. Eine andere Situation war ebenfalls fast noch gefährlich, als Ibrahimovic zweimal unfassbare Situationen gewann und dadurch vier Pässe im Angriffsdrittel ermöglichte: Einmal legte er einen hohen Ball per Ferse im Lauf zurück ins Mittelfeld und konnte dann einen schwierigen Zweikampf mit einem Pass lösen, als er schlecht angespielt wurde.
Bezeichnend für das Spiel: Ibrahimovic kam auf 8 Kopfballduelle und Schweden spielte jeden vierten Pass hoch und weit. Auch deswegen kam Ibrahimovic nicht nur auf die meisten Torschüsse seiner Mannschaft, sondern auch auf die meisten Torschussvorlagen (4, Källström als Einziger mit 2 noch über eine). Doch auch Cristiano Ronaldo wurde in der ersten Partie noch nicht perfekt eingebunden. Hier lag es ebenfalls an einer Mischung aus gegnerischer und eigener Ausrichtung.
Cristiano Ronaldos Leistung im Hinspiel: Torjäger, aber kein Nadelspieler
In der ersten Partie tat sich Cristiano überaus schwer. Die Ausrichtung der Schweden spielte ihm dabei absolut nicht in die Karten. Wie schon gegen Deutschland spielten die Skandinavier im 4-4-2 relativ kompakt, insbesondere in der Horizontale und agierten in einer eher positionsorientierten Raumdeckung.
Das ist ein Problem für den Portugiesen, weil diese Spielweise negativ mit seinem Fähigkeitenprofil und seinen Laufwegen wechselwirkt. Schiebt Cristiano Ronaldo in die Mitte, dann geht er in der Kompaktheit unter. Er ist bei einer engen Formation nicht wirklich anspielbar. Dieser Effekt wird natürlich auch durch sein Standing verschärft: Geht Cristiano in die Mitte, dann rückt die schwedische Formation enger zusammen. Manchmal gibt es auch eine situative mannorientierte Raumdeckung und er kann sofort gepresst werden, wenn er den Ball erhält.
Das ist die zweite negative Wechselwirkung: Er fühlt sich in engen Räumen nicht allzu wohl. Cristiano kommt lieber mit schnellen Läufen in diese engen Räume und überwindet sie oder kombiniert durch sie durch bei einem Konter, aber er erhält ungerne in ihnen den Ball oder spielt dort. Meistens hat er dann Probleme mit der Passgewichtung, wird ungenau oder kann sich nicht drehen, wodurch er Rückpässe spielt. Im Verbund mit der kompakten Positionsdeckung gibt es zusätzlich immer einen unterstützenden freien Spieler in der Nähe, der eingreifen kann, wenn Cristiano sich den Ball in (vermeintlich) freie Räume innerhalb der Formation vorlegt.
Um diesem negativen Mechanismus entgegenzuwirken entstanden zwei neue Wechselwirkungen. Einer betraf Cristiano selbst: Der Realstürmer variierte sein Bewegungsspiel, zog im Spielverlauf immer öfter von links in die Mitte, positionierte sich im Strafraum oder rochierte auch auf den rechten Flügel, um dort zu überladen.
Die zweite Wechselwirkung war eine mannschaftstaktische. Schwedens 4-4-2 drückte Portugal auf die Flügel und in die Halbräume, von wo sie aus enorm viele Flanken schlugen. Pereira und Coentrao kamen auf 18 Flanken (12 und 6), Joao Moutinho spielte alleine 20, die meisten aus dem Halbfeld in die Spitze auf Cristiano oder nach Standardsituationen. Immer wieder orientierten sich die Schweden also kurz an Cristiano als Manndecker, phasenweise wirkte es wie eine zonale Manndeckung.
Der größte Unterschied zum Rückspiel bestand aber in der vorsichtigen Ausrichtung der Schweden.
- Im Mittelfeldpressing spielten sie das schon erwähnte 4-4-2 und drängten Portugal auf die Flügel.
- Im Abwehrpressing formierten sie sich dann aber tiefer und standen fast in einer Art 6-2-1-1 da.
- Bei eigenen Angriffen hielten sie die Außenverteidiger, wenn möglich, lange hinten. Oft stand eine 4-Mann-Absicherung bei eigenen Angriffen hinten. Kontermöglichkeiten mit Räumen? Fehlanzeige.
Cristiano suchte aber weiter nach Räumen. Nach gut einer Stunde war er wieder öfter auf links, versuchte nun nicht mehr Abnehmer zu sein, sondern ließ sich vor die Formation der Schweden fallen und wollte Dribblings anbringen oder mit Schnelligkeit und Kombinationen in die Formation kommen, womit er aber oft hängen blieb. In der letzten Viertelstunde und auf der Suche nach dem Siegtreffer rückte er wieder in die Mitte – und endlich klappte es mit der Flanke. Die erste von unfassbaren 63 Flanken(!) konnte verwertet werden. Interessant war hier die Bewegung Cristianos. Auf dem Flügel befanden sich Hugo Almeida und Miguel Veloso, während sich zentral Cristiano mit Nani positioniert hatte. Dabei stand Cristiano sogar etwas ballfern, bewegte sich nach hinten und es entstand ein kleines Loch im Strafraum. Einer der Schweden orientierte sich an Nani, einer an Cristiano. Die Flanke kam dabei punktgenau in dieses erweiterte Loch, wo Cristiano mit einem schnellen Schritt und einem gut getimten Sprung per sehenswertem Flugkopfball einnetzen konnte.
Individual- und gruppentaktisch ein einfaches Tor: Schnelle Reaktion, schöne Kopfballtechnik, passende Flanke.
Halbzeit im Duell
Vor dem Rückspiel stand es 1:0 für Portugal und Cristiano. Man könnte glauben, dass dies zwar ein Problem, aber kein unüberwindbares für die Schweden und Ibrahimovic sei. Zuhause könnte man doch sicherlich die Partie noch drehen und mit einigen taktischen Anpassungen die Portugiesen schlagen, nicht wahr? Allerdings war dabei das Urteil für die Schweden schon gesprochen, zumindest aus strategischer Sicht. Dazu kommen wir erst später – zuerst werfen wir einen Blick auf die Anpassungen und Ibrahimovics Bedeutung.
Ibrahimovics Leistung im Rückspiel: Spielmachende Neun ohne Zugriff
Trotz Ibrahimovics kontextuell sehr guter Leistung musste Schweden umstellen: Selbst Ibrahimovic kann bei solchen Bewegungsabläufen seine Mitspieler nicht besser machen. Dazu müssen sie sich schon anbieten – und daran sollte gearbeitet werden. Dafür rückten die Schweden früher auf, pressten etwas höher und weniger passiv, gleichzeitig konnte Ibrahimovic auch deswegen stärker als hohe spielmachende Neun wirken. Nun erhielt er nicht nur lange hohe Bälle in den Zwischenlinienraum, sondern wurde auch flach angespielt und gelegentlich auch im Zehnerraum.
Sehr oft pendelte Ibrahimovic in den Halbraum, fungierte dabei als Nadelspieler und Spielmacher. Öfters kippte er sogar in den Zehnerraum ab, einige wenige Male positionierte er sich sogar im Sechserraum und holte sich dort Bälle ab. Und immer wieder gab es situative Manndeckungen an Ibrahimovic, um seinen Wirkungskreis einzuschränken. Fiel Ibrahimovic beispielsweise in den offensiven Halbraum oder in den Zehnerraum ab, rückte Veloso oft auf ihn, Meireles sicherte dann einige Male ab.
Generell war Ibrahimovic aber viel mehr unterwegs, bewegte sich horizontal enorm, war eher wie ein Zehner in seinem Aktionsradius und hatte viel mehr Unterstützung, aber Portugal reagierte gut. Dank der Führung konnten sie konservativer aufrücken und weniger hoch agieren, diese hohe Defensivkompaktheit nahm Ibrahimovic sehr oft den Zugriff auf die wichtigsten Zonen und verhinderte gefährliche Aktionen zumeist. Ibrahimovic konnte zwar abermals mit schnellen Sprints zum Ball, seinem tollen Einsetzen seines Körpers ohne das Nutzen von seinen Händen, was sehr oft zu Stürmerfouls geführt hätte, Bälle und ungenaue Anspiele behaupten, aber hatte es wie im Hinspiel sehr schwer.
Bei kurz abgeprallten Bällen ist er beispielweise pure Weltklasse im Nachgehen. Ibrahimovic können enorm schwierige Pässe gespielt werden, da er diese entweder kontrollieren kann oder sie nur wenig von sich prallen lässt. Dann geht er mit schneller Reaktion auf den Ball und stellt seinen Körper sehr dynamisch in den Ball. Im Endeffekt holt sich Ibrahimovic oftmals seine selbst erzeugten zweiten Bälle und es ist fast schon lächerlich, wie viel Kraft er bei kurzen Bewegungen reinbringen kann, um diese zu behaupten. Mit seiner Technik im Verbund kann er dann auch Gegner stehen lassen, technisch anspruchsvolle Pässe aus schwierigen Situationen oder herausragende Ablagen spielen.
Allerdings ist natürlich auch Ibrahimovic nicht vor Kritik gefeit. Einige Male stolzierte er durch die Gegend, wirkte nicht präsent und suchte sich die einfachste Position zur Ballannahme, aber nicht die kollektiv wertvollste. Zu oft pendelte er in den Halbraum, verarbeitete den Ball im Stehen und spielte im Stehen oder nach einem kurzen Dribbling weiter.
Dazu passt auch, dass seine beiden Tore aus keiner dynamischen Situation heraus fielen. Beim 1:1 ging Ibrahimovic in den Kopfball. Er bewegte sich dabei individualtaktisch gut, schob sich in den Gegner rein und stieß ihn kurz, wodurch dieser abgelenkt wurde und später nicht mitsprang. Generell waren die Portugiesen bei diesem Tor, dass sich sicherlich für alle Interessierten auf Youtube finden lässt, zu passiv und zusätzlich war es eine sehr präzise Flanke in den Fünfmeterraum.
Beim 2:1 war es ein Freistoß, den der PSG-Star aus 17 Metern mit viel Wucht ins Torwarteck schoss. Auch hier war es eine individualtaktisch gute Aktion, deren Effektivität vom Gegner geholfen wurde. Und es war wieder eine Aktion aus einer statischen Spielsituation – das Gegenteil zu den Toren Cristianos.
Cristiano Ronaldos Leistung im Rückspiel: Die Verarbeitungsmaschine, der Modellathlet
Dies war nämlich jener strategische Aspekt, der das Spiel wohl entschied. Die Portugiesen konnten sich auf das Konterspiel verlegen, während die Schweden ihnen mehr Raum geben mussten. Portugal agierte im 4-1-2-3/4-3-3 und Cristiano Ronaldo erhielt eine Freirolle. Außerdem sang er vor dem Spiel die Hymne mit, was wie jeder Experte weiß, ein untrügliches Zeichen für eine sich anbahnende spielentscheidende Weltklasseleistung ist.
Ein weiteres Zeichen war die passendere Synergie des Mittelstürmers. Mit Hugo Almeida hatten sie nicht nur einen Akteur, der mehr als Zielspieler für Konter und zweite Bälle taugt, sondern auch nach links rochieren kann, was Helder Postiga nicht so entspricht. Almeida hatte außerdem auch das erste Tor im Hinspiel eingeleitet und diente im Verbund mit Cristiano wie erwähnt eben als Zielspieler für lange hohe Bälle im offensiven Umschaltspiel oder auch aus dem Spielaufbau heraus.
Cristiano Ronaldos oft freie Positionswahl wurde nun besser aufgefangen, wobei sich Cristiano etwas engagierter dabei zeigte als noch im Hinspiel. Offensiv versuchte er mit Sprints mit Ball am Fuß Raumgewinn zu erzeugen und das Spiel nach vorne zu tragen, was aber lange Zeit nicht ordentlich funktionierte. Deutlich gefährlicher waren da die Sprints in offene Schnittstellen und auf die Halbräume.
Dies entspricht letztlich auch seiner Spielweise mehr. Wie erwähnt ist Cristiano kein Spieler, der länger in Engen agiert oder diese auflöst. Er durchbricht sie eher. Bei seinen Laufwegen ist es ähnlich. Er ist kein Spieler für komplexe Bewegungsschemata in gruppentaktischer Hinsicht oder für das Bespielen größerer mannschaftstaktischer Problematiken des Gegners, hat dafür aber ein intuitives Gespür für das Timing seiner Sprints in offene Räume und für die Bewegung des Balles.
In diesem Bereich befindet sich auch seine große Stärke: Sein enormes Raumgreifen durch seine vorbildliche Athletik. Wenn sich Cristiano auf seine Seite bewegt, dann öffnet er Räume in der Mitte – und hat dort einen offenen Raum, den er anvisieren kann; dank seiner Schnelligkeit ist es für ihn auch kein Problem seinen Gegenspieler zu überlaufen. Oftmals verbindet er sein Ausweichen mit einer schnellen Drehung – bis der Gegner, der ihn verfolgt, reagiert und sich selbst gedreht hat, ist Cristiano meistens schon im offenen Raum und fordert den Pass. Desweiteren bietet dieser offensichtliche Raum und die Linearität der Läufe Cristianos seinen Mitspielern eine klar erkennbare Anspielstation.
Bei einem der Konter bewegte sich Cristiano, seiner Freirolle sei Dank, einfach auf den rechten Flügel, stand sehr breit und zockte dort. Beim Konter selbst rückte Nani in den Zwischenlinienraum und erhielt den Ball. Er köpfte auf Almeida zurück, der dann die enorm schlechte Staffelung der Schweden besiegte. Sie hatten gleich mehrere Mängel.
Zuerst rückten sie nicht ordentlich auf den langen Ball und hatten generell einen klar zu weit offenen Zwischenlinienraum. Gleichzeitig spielten sie zu mannorientiert, Cristiano konnte nach Belieben die Räume öffnen. Eine Manndeckung basiert ja zumeist auf der individuellen Überlegenheit seinem Gegenspieler gegenüber – gegen Ronaldo also selten eine gute Idee, wenn der Manndecker nicht Phil Jones heißt.
Almeida hat also dank der schlechten Staffelung und den mangelnden Mechanismen im Herausrücken gefühlt endlos viel Zeit am Ball und spielt den Pass in den freien Raum – Cristiano gewinnt dann solche Laufduelle relativ einfach. Eine Lösung wäre ein aggressives Herausrücken und das Spiel auf Abseits gewesen.
Mit dem langen Ball, Nanis Zurücklegen und Almeidas Brustannahme hätte man eigentlich drei potenzielle Auslöser für einen oder zwei schnelle Schritte nach vorne gehabt, wenn nicht sogar mehr, wenn man ordentlich antizipiert. Dann hätte man zumindest Cristiano die Dynamik in dieser Szene rauben können, was nicht getan wurde und sich fatal auswirkte. Die Ballmitnahme Cristianos und seine Schnelligkeit sind schon atemberaubend, sein Abschluss im Sprint gegen die eigene und die Torwartlaufrichtung perfekt ins Eck sind ebenfalls sehr gut.
Nach dieser Szene war Cristiano wieder etwas längere Zeit ein Bisschen abgemeldet, wie in Hälfte eins schon. Man konzentrierte sich auf Konter, nun litt Cristiano ein kleines Bisschen unter dem Ibrahimovic-Syndrom des Hinspiels. Kleine Highlights gelangen ihm dennoch: Ein Ferserlpass genau in den Raum nach inversem Lauf in Minute 63 beispielsweise.
Da die Portugiesen nach dem 0:1 teilweise sehr tief standen, holte er sich auch tiefer Bälle ab und rochierte eine Zeit lang wieder stärker auf den linken Flügel. Seine zwei Tore fielen dann auch aus Läufen von bzw. auf der linken Seite. Beim 2:2, einem Konter, kriegt Almeida einen Pass und spielt direkt in den extrem freien Raum weiter, wohin Cristiano mit einem Lauf startet, den Ball links gut mitnimmt und perfekt mit links wieder ins lange Eck, nun aus spitzem Winkel, abschließt. Das 2:3 ist dann in der Entstehung noch etwas schöner.
Joao Moutinho mit einem wunderbaren Pass, für den er jetzt gelobt werden muss. Der Pass hat nämlich ein ähnliches Feeling wie Kakàs Pass gegen Liverpool auf Crespo zum 3:0 im CL-Finale-2005. Viele Spieler sehen hier nur, wie der Innenverteidiger eigentlich den Raum vor dem Tor zustellt und somit nur ein direktes Anspiel möglich ist. Aber Moutinho schneidet den Ball toll an, gewichtet den Pass perfekt und spielt in den minimal offenen Raum zwischen dem Einzugsgebiet des Torwarts und der Reichweite des Innenverteidigers. Cristiano stößt wieder nach vorne, umkurvt den Torwart und netzt nun ein – erstmals mit seinem rechten Fuß.
Auch abgesehen von diesem starken Gefühl für klare Dynamiken zeigte Cristiano auch, wie er seine Stärke – nämlich die Laufduelle – gut einbringen kann. Immer wieder ließ er sich kurz tief prallen und zog seine Gegenspieler, die nun auf Außen ein größeres Einzugsgebiet bei ihren Mannorientierungen hatten, und ließ dann prallen, um in das entstandene Loch hinter dem Manndecker zu starten. Manchmal legte er sich auch einfach blind Bälle nach vorne und sprintete ihnen nach – was einige Male sogar klappte und sonst für Einwürfe oder gar ein Foul sorgte.
Gegen Ende hatte Cristiano noch zwei gute Schüsse, eine super Ablage, enorme Bewegungen in puncto Schnelligkeit und Reichweite, dazu sogar noch eine Großchance in der 92sten, wo er Gegner überspringt und sich einfach den Ball nach langem Diagonalball vors Tor stoppt. Physismonster à la Ibrahimovic. Es blieb aber bei seinem Hattrick – und dem 4:2 gegen Ibrahimovic.
Fazit
Eine etwas unübliche Analyse zweier Spiele geht zu Ende. Mit diesem Artikel wollte ich einerseits natürlich die Spieler und ihre Leistung unter die Lupe nehmen und diesen Anlass zusätzlich für einzelne individualtaktische Erklärungen nutzen, andererseits ging es mir auch um den Kontext der jeweiligen Leistungen. Jeder Fußballer hat seine Stärken und seine Schwächen in gewissen Bereichen; selbst absolute Weltklassespieler. Einer ist nicht perfekt in engen Räumen, der andere hat vielleicht kleinere Probleme in der strategischen Beurteilung der Effektivität seiner Positionseinnahmen.
Die Frage ist dann natürlich, wie das zur eigenen Mannschaft passt, wie sehr sich das mit den Mitspielern ergänzt und inwiefern diese dem Starspieler die nötige Plattform bieten können, ohne den mannschaftlichen Erfolg durch die Vernachlässigung taktischer Basisregeln zu gefährden. Dazu kommt dann, wie der Gegner die entstehenden Schwächen im Kollektiv und die vorhandenen beim Starspieler provoziert und wie sehr er das Ausspielen der Stärken zulässt.
Die Schweden machten es im Hinspiel beispielsweise beiden Superstars enorm schwer. Weder Cristiano noch Ibrahimovic konnten überhaupt eine Weltklasseleistung bringen, da es an den Rahmenbedingungen dafür fehlte. Sie zeigten zwar im Kontext ihrer Möglichkeiten eine gute Leistung, insbesondere der hoffnungslos isolierte Ibrahimovic, aber dem Spiel ihren Stempel aufdrücken oder konstant Gefahr erzeugen konnten sie beide nicht.
Im Rückspiel hatte Ibrahimovic dann einen strategischen Nachteil, während Cristiano und sein Team einen klaren Vorteil genossen – der in allen drei Toren sichtbar wurde. Gleichzeitig profitierten sie von sträflicher Vernachlässigung fundamentaler taktischer Regeln der Schweden, welche ihnen damit das Leben vereinfachten.
27 Kommentare Alle anzeigen
Fürsieimmernochherrbert 21. November 2013 um 12:51
Verzeihung, aber dieses ständige „Cristiano“ stößt mir auf.
Der Mann hat einen Nachnamen.
RM 21. November 2013 um 14:31
Tut mir Leid, aber für mich gibt es nur einen Ronaldo.
Bayern-Fan 21. November 2013 um 18:06
Du meinst sicherlich den hier, oder? http://www.11freunde.de/video/flimmerkiste/287249?category=438
Imrahil 21. November 2013 um 20:29
Ronaldo ist doch der 2. Vorname, oder?
CE 21. November 2013 um 21:34
So ist es. Sein Vater mochte den damaligen amerikanischen Präsidenten und früheren Schauspieler 😉
Bernahrd 21. November 2013 um 11:15
Grundsätzlich taugt es mir, das ihr immer wieder Analysen bringt die vom Mainstream abweichen, eure avantgardistische Einstellung solltet ihr unbedingt beibehalten.
Bist schon ein Ibrahimovic Fan oder? Zumindest könnte man die Absätze über Zlatan auch die Überschrift „Ode an Zlatan“ verpassen.
„Außerdem sang er vor dem Spiel die Hymne mit, was wie jeder Experte weiß, ein untrügliches Zeichen für eine sich anbahnende spielentscheidende Weltklasseleistung ist.“ LOL, selten so etwas genial Lustiges gelesen.
„Ferserlpass“= Pass mit der Ferse, oder Hacke. Ich denke das einige der deutschen Leser mit diesem Wort nicht ganz d’accord waren 😉
RM 21. November 2013 um 11:54
Also ich bin eigentlich kein Fan von einzelnen Fußballern, außer in bestimmten Fällen (Breno, Deisler, Willy Lippens), ansonsten honoriere ich einfach nur Leistung ohne emotionale Bindung zum Spieler als solchen. Wüsste jetzt auch nicht, wo ich Ibrahimovic übermäßig bzw. unpassend gelobt hätte. Rein objektiv betrachtet ist er ja einfach individualtaktisch einer der allerbesten Fußballer der Welt, oder sieht das jemand anders? Dass er mannschaftstaktisch und gruppentaktisch nicht mit sich selbst mithalten kann, generell etwas verquer, inkonstant und strategisch dämlich ist, kommt in einer solchen Analyse halt nicht so zu tragen, denke ich. Aber ich glaube, ich habe das mit der ineffektiven Positionsfindung ansatzweise angesprochen, oder? 🙂
Hehe, aber gut möglich, dass es so in der Analyse wirkt, als ob ich ein Fanboy wäre. Aber ich bin wie gesagt persönlich nicht der große Fan von Zlatan als Person oder als Spieler rein vom Typus her, seine Fähigkeiten sind halt potenziell einfach riesig und als Charakter ist er unterhaltsam. Habe zwar auch das Porträt zu ihm hier geschrieben, was in der Retrospektive sehr gut passt, aber eben auch nach Fanboy klingt, jedoch bin ich (ohne Witz) weit davon entfernt ihn besonders zu verfolgen oder ihm die Daumen zu drücken. Er ist halt einfach unfassbar talentiert und leider Gottes manchmal ein Vollidiot, sonst wäre er schon ziemlich lässig. Man müsste mal eine Analyse von mir zu Iniesta, Busquets, Redondo oder Rijkaard lesen, die würde ich trotz keiner emotionalen Bindung zu ihnen noch viel mehr feiern und unseriös wirken. Gegenteil: Luis Suarez. Was für ein toller Spieler, aber was für ein Ungustl. In einer Spielanalyse würde ich den auch abfeiern, aber privat niemals. Da müssten schon Deisler und Breno her. 🙂
Haha, stimmt, Ferserlpass ist vielleicht etwas unklar.
Bernahrd 21. November 2013 um 13:35
Ich meinte eher das in Bezug auf die positiven Aspekte von C.Ronaldo in deinem Artikel die von Zlatan scheinbar überwiegen bzw. schöner ausgeschmückt sind. Das du kein Lover von Ibrahimovic bist ist mir schon klar 😉
Aber bei aller Liebe für den die deinerseits genannten Spieler musst du mir erklären wieso
a) nicht Daniel Baier, Daniele de Rossi und Daniel Englisch erwähnt werden (das alle den Namen Daniel tragen ist Zufall)
b) wieso gerade Breno? Deisler konnte sein fast unendliches Potenzial andeuten, aber bei Breno habe ich nie überragende fußballerische Fähigkeiten gesehen, wenngleich seine Karriere mitunter tragische Ausmaße hatte durch Verletzungen und andere Vorfälle.
RM 21. November 2013 um 14:31
Naja, Zlatan ist ja auch individualtaktisch besser, finde ich. Und sie kamen stärker zum Tragen, bei Cristiano war es halt die Möglichkeit ihn gruppentaktisch einzubinden, die ihn in diesem Playoff so effektiv machten.
a) die feiere ich auch! Wie wird denn Englisch von Lieskovsky zurzeit eingebunden?
b) das sehe ich anders. Ich habe für mich persönlich bei Breno das Potenzial zum besten Innenverteidiger der Welt gesehen. Bei Nürnberg… so toll. Und beim FCB war er teilweise auch enorm gut. Und im Verbund mit seiner Geschichte hat das eben gewisse Sympathien geweckt.
Bernhard 21. November 2013 um 16:56
Okay, bevor ich dir jetzt über Englisch in Herzogenburg berichte,hab ich eine Frage.
Woher kennst du den ,relativ gesehen, besten Mittelfeldspieler (Alaba ist in meinen Augen Außenverteidiger) Österreichs?
Zu Breno: In Nürnberg war er welt, aber bei den Bayern hab ich kein Spiel von ihm gesehen bei dem es mich aus den Socken gehauen hätte. Man muss aber fair bleiben, ihm wurde nicht sehr viel Zeit gegeben um sich einzugewöhnen. Ein Hummels ging nicht ohne Grund zum BVB. Was ich so interessant finde, ist das immer wieder betont wurde Breno und Badstuber wären zu ihrer Zeit die schnellsten Innenverteidiger beim FC B.
RM 21. November 2013 um 18:37
Tja, das ist mein Geheimnis. Sag mir lieber, ob er noch immer auf seine Art und Weise „abräumt“.
Hmm, diese Ansicht teile ich nicht. Ich habe einige Spiele im Kopf, wo er hervorragend war; teilweise hatte er dann Pech mit den Mitspielern.
Breno war(/ist?) auch extrem schnell, bei Badstuber bezog sich das auf längere Distanzen, habe die Storys noch im Kopf. Wieso ist das denn interessant?
Bernhard 21. November 2013 um 19:08
Da du ja aus Salzburg kommst erschließt sich mir nicht wie du ihn kennen könntest aber egal.
Was heißt abräumen? Der Dansch spielt meistens als ein 8 in einem 4-3-3 oder als 10. Er spielte auch schon die 6 und einen IV, obwohl er als 6 nicht so gut ist. Defensivtaktisch fehlt ihm einiges, vor allem das richtige Timing in seinen Bewegungen.
Aber was er für eine Ballannahme hat, wie er seinen Körper einsetzt- ein Traum. Ich bilde mir ein, er hat in „la masia“ gelernt. 😉
Ich bin ehrlich gesagt so überglücklich, das er bei einem so unwichtigen Club wie Herzogenburg spielt. Er ist ein Geschenk für uns alle.
Ich finde es einfach interessant, vor allem wenn man bedenkt wen Badstuber ausstechen kann mit seiner Schnelligkeit beim FC B. Optisch lässt sich das zB nicht wirklich erklären meiner Meinung nach, das ein Badstuber, der schon eine Kante is, schneller ist als Schweinsteiger.
karl-ton 21. November 2013 um 15:13
Ich find‘ „Ferserlpass“ super! Überhaupt sollte man viel mehr dieser für mich immer putzig klingenden Begriffe der Österreicher und Schweizer nutzen. Wirklich ernst gemeint. Es gibt noch ein paar andere deutsche Dialekte, die auch sehr schön sind. Ein Penalty bei dem man den Goalie verlädt, muss auch was cooleres sein als ein verwandelter Elfmeter 😉
RM 21. November 2013 um 15:57
Haha, na, wenn das so ist, dann mache ich mir ein Verzeichnis meiner österr. Fußballbegriffe und baue sie in die Artikel ein. Wei fia mi is des koa Gwiagst.
Coarl 22. November 2013 um 00:31
Eh ois supa wos’d übas Scheiberln schreibst.
RM 22. November 2013 um 00:37
He Coarli, des is jo fei voi griawig, wosd schreibst. Donk i da recht fia, göi? Netta daßd glabst des gibt ma nixige.
Tank 22. November 2013 um 12:43
„Man müsste mal eine Analyse von mir zu Iniesta, Busquets, Redondo oder Rijkaard lesen, die würde ich trotz keiner emotionalen Bindung zu ihnen noch viel mehr feiern und unseriös wirken.“
Ich bitte darum. Auch feiernde Analysen haben ihren Platz. Wenn das Feiern allzu hart wird, schreibst Du halt „Meinung“ drüber.
splattercheffe 22. November 2013 um 21:43
Hier war doch auch schon von den Weltfußballer-Wahlen die Rede. Wenn ich mir die von Tank nochmal genannte Liste ansehe, würde ich mir von sv.de mal ein Ranking der weltbesten Fußballer im taktischen Bereich wünschen, eine Top Three oder Top Five? Natürlich mit Analyse, wieso und weshalb. Könnte mir vorstellen, dass da interessante Namen auftauchen, die bei den üblichen Wahlen nie und nimmer auftauchen werden…
RM 23. November 2013 um 00:25
Taktisch? Individualtaktisch, gruppentaktisch oder mannschaftstaktisch? Offensiv, defensiv oder im Umschaltmoment?
splattercheffe 23. November 2013 um 11:51
Schwierig, das gibt natürlich schon wieder mehrere Ranglisten. Aber ich würde sagen, mannschaftstaktisch. Mich würde einfach interessieren, wie groß der Einfluss eines einzelnen Spielers auf sein Team sein kann, der aber nicht primär auf seinem Ballgefühl basiert, sondern eben auf Hilfe für den Nebenmann, Raumgefühl, Pressingverhalten. Das könnte jetzt auf mein Lieblingsbeispiel Lahm hindeuten, aber auch auf einen Individualisten wie Thomas Müller (ist er das?).
Michael Maier 23. November 2013 um 01:02
Oh ja – Redondo – Überragende Technik und Spielintelligenz nebst schier unfassbarer Dynamik. Besser geht nicht.
perdinho 21. November 2013 um 10:03
Tolle Analyse!
Sehe das ganze ähnlich wie HW.
Es ist einfach ein riesiger Qualitätsunterschied zwischen Ibrahimovic und seiner Mannschaft. Und es fehlt ihm einfach auch an den passenden Mitspielern, wie zb passende Flügelspieler. Ibrahimovic ist im Prinzip selbst Spielmacher und Vollstrecker in Personalunion.
Cristiano hat eben auch tolle Mitspieler wie zb Moutinho die ihm dann diese Pässe spielen können. Zlatan hat die nicht…muss sie sich quasi selber spielen 😉
Abgesehen davon ist natürlich Cristiano ein absolutes Monster….wenn man ihm dementsprechend Platz lässt und er die Pässe bekommt!
HW 21. November 2013 um 07:04
Wenn Spiele zu Clash der Stars erklärt werden, dann auch oft weil den restlichen Spielern die selbe Klasse fehlt.* Portugal hat einfach in Summe bessere Spieler als Schweden und ist damit weitergekommen. Das sieht man daran, dass Schweden nur nach Standards traf und das Portugal das bekannte Konterspiel durchziehen konnte.
Auch wenn die beiden Topstars die bestimmenden Personen waren, war doch vor dem Spiel klar, dass die Portugiesen, wenn sie ihre Leistungsfähigkeit zeigen, Favorit sind.
Es ist zwar Schafe, dass diese Teams in den Playoffs aufeinander treffen. Schade auch für Ibrahimovic. Aber eine Überraschung wie 94 erwartete ich von den Schweden nicht. Und Stars gibt es bei der WM genug, da entgeht uns auch nichts.
*Barca gegen Real ist natürlich ein Gegenbeispiel. Aber z. B. beim BvB gegen den FcB geht es auch nicht um Reus gegen Ribery o. ä. Daher sehe ich die 1 vs 1 Vergleiche von Spielern nur wenn zwei Spieler besonders hervorstechen.
Erkinho 21. November 2013 um 02:15
Besten Dank für deine Mühe RM. Solche „unüblichen“ Analysen sind zumindest von meiner Seite aus herzlich willkommen.
„Passenderweise ist aber Ibrahimovic einer der wenigen Fußballer, die solche Bälle hervorragend verarbeiten können. Dabei nutzt er wie üblich seinen Körper hervorragend.“
– Außer Didier Drogba fällt mir auf diesem Niveau auch keiner mehr ein. Ein Spaß ihm immer wieder beim zlatanieren zuschauen zu dürfen.
kleine Frage noch –
Was soll denn eigentlich Ronaldos Jubelgestik neuerdings bedeuten?
karl-ton 21. November 2013 um 16:30
Was soll denn eigentlich Ronaldos Jubelgestik neuerdings bedeuten?
Ich hab das Spiel nicht gesehen, aber so ein spöttisches Salutieren? Herr Blatter hat Majestätsbeleidigung begangen und jetzt antwortet Ronaldo auf dem Platz und tritt den Beweis an, dass er der Beste ist. Und so. Na, Du weisst schon. Also, okay, eigentlich macht er das gleiche wie vorher – Tore schiessen – und salutiert hinterher.
Erkinho 22. November 2013 um 02:30
Ne den militärischen Gruß meinte ich zwar nicht – den Hintergrund kenne ich bereits. Aber ich weiß jetzt was CR7 seinen Landsleuten bzw. der ganzen weiten Welt mitteilen wollte –>http://www.youtube.com/watch?v=bvATs9ehXyo
Remiel 22. November 2013 um 09:35
… ich glaub, er meint sowas wie ‚ich antworte auf dem platz’… hatte er im testspiel gegen chelseas (wg mou) gemacht und seit dem blatter statement nun