Niederlande U21 – Deutschland U21 3:2

Bei der U-21-EM verliert Deutschland den Klassiker gegen die Niederlande durch eine schwache erste Hälfte.

Das klassisch holländische Ballbesitzspiel dominierte das undynamische Pressing der DFB-Junioren lange. Mit der Einwechslung von Kevin Volland und weiteren Details veränderte sich das Muster des Spiels und die Deutschen konnten den 2:0-Rückstand noch ausgleichen. Im Fahrtwind der Aufholjagd überdrehten Holtby und Co. und verloren doch noch durch eine Ecke in der vorletzten Spielminute.

Deutschland presst Luftlöcher

Deutschland-Niederlande U21In der ersten Hälfte dominierte die Niederlande den Ball und den Raum in ihrem 4-2-3-1/4-3-3-Mischsystem. Die drei zentralen Mittelfeldspieler agierten sehr fluid und formierten sich unterschiedlich. Maher gab den Zehner mit halbrechter Tendenz, Strootman spielte als aufrückender, linker Achter und van Ginkel agierte als zentral orientierter Ankerpunkt von der rechten Sechserposition.

Die klugen und vielfältigen Freilaufbewegungen dieses Trios bekamen die Deutschen nicht unter Kontrolle. Dem 4-4-2-Mittelfeldpressing fehlte es an Antizipation und gruppentaktischer Dynamik: Meist wurde nur der ballführende Gegenspieler aggressiv angelaufen, während die restliche Elf passiv mitschob, anstatt sich aggressiv und kollektiv an den weiteren Anspielstationen zu orientieren. Der Zugriff wurde nur individuell und mannorientiert gesucht und nicht im Verbund.

Besonders schwerwiegend war Deutschlands fehlende Pressingdynamik beim Aufrücken ins Angriffspressing, welches sie im Laufe der ersten Halbzeit zunehmend versuchten. Sie praktizierten dies mit wenig Tempo und kaum situationsbezogen. Die holländischen Verteidiger konnten sich somit problemlos zurückziehen, um Holtby und Lasogga auszuweichen. Es entstand dann oft eine „Torwartraute“, indem van Ginkel das sehr breite Dreieck zwischen den breit zurückgezogenen Innenverteidigern und dem Torwart Zoet ergänzte. Die deutschen Pressingsspitzen hingen gegen die vier Gegenspieler in der Luft und ließen das zu undynamisch nachrückende Mittelfeld in unkompakter Stellung zurück.

Individuelle Qualität im Angriffsdrittel

Vor allem über die rechte Seite konnte sich die Elftal aus Deutschlands Pressing befreien, wo sich de Vrij (93% Passgenauigkeit) und van Ginkel sehr spielstark zeigten. So fanden sie die Zentralspieler in Mittelfeldlücken, wo die Deutschen oft einen Schritt zu spät kamen. Die verteilenden Bälle konnten nicht verhindert werden und zuweilen kamen die Holländer auch zu Überzahlspiel und Kombinationen innerhalb des Zentrums. So mussten sich die deutschen Viererketten im Zentrum zusammenziehen und konnte den breitstehenden Dreiersturm oftmals nicht kompakt stellen.

Im Angriffsdrittel fehlte es der Elftal aber an Kombinationsfreude. Die breit stehenden Außenstürmer fanden wenig Kontakt zum Zentrum und so bestand das finale Angriffsspiel vor allem aus Einzelaktionen. Wijnaldum und John suchten dabei aggressiv das 1-gegen-1. Zweiterer ging auf der linken Seite hauptsächlich zur Grundlinie, um Flanken auf de Jong zu bringen. Sein Pendant auf rechts agierte etwas flexibler und suchte auch die Halbräume für seine Dribblings.

Die Tore fielen relativ logisch nach Dribblings und Distanzschüssen. Beim ersten Tor konnten sich Maher und John nach einer kurz ausgeführten Ecke im 2-gegen-2 durchsetzen. Das 2:0 erzielte Wijnaldum nach einem Dribbling durch den rechten Halbraum. Bei de Vrijs Zuspiel auf ihn waren Rode und Rudy durch die individuelle Orientierung des Pressings an ihren Gegenspielern gebunden, weshalb Jantschkes Zweikampf im Halbraum nicht gedoppelt wurde. So konnte Wijnaldum nacheinander ihn, Rudy und die Innenverteidiger stehen lassen, die von de Jongs kreuzendem Lauf gebunden wurden. Leno sah wie schon beim ersten Tor nicht gut aus, wobei beide Schüsse zu ungestört abgefeuert wurden und unangenehme Flugkurven annahmen.

Destabilisierende Zurückhaltung

Auch mit dem Ball gelang den Deutschen wenig, da sie sich im Aufbauspiel zu passiv bewegten. So konnte die holländische Pressingroutine immer wieder den Ball auf dem Flügel festnageln und sogar einige frühe Ballverluste verursachen.

Basis des holländischen Pressings war die Versperrung des Zentrums. Mit losen, anpassungsfähigen Mannorientierungen bewegten sich van Ginkel, Strootman und Maher um die drei deutschen Zentrumsspieler, die daher schwer anspielbar waren. Zudem setzte de Jong seinen Deckungsschatten gut ein. Zuweilen rückten Maher oder Strootman auch neben ihm, um die zentralen Passwege zu sperren, vereinzelt standen sie sogar in einer Art Dreifachzehn über dem Zentrum.

Ginter und vor allem Thesker ließen sich zu leicht zu Pässen nach außen hinreißen. Dann rückten die holländischen Stürmer auf und gingen ins Pressing über. Der ballnahe Innenverteidiger wurde von de Jong angelaufen, der ballferne vom einrückenden Außenstürmer belauert und im Mittelfeld machten die Mannorientierungen Druck. Die recht hochstehenden John und Wijnaldum konnten schnell Druck auf den Ball machen.

Wegen der sehr zurückhaltenden Positionierung der Außenverteidiger und dem zu trägen Freilaufverhalten im Mittelfeld konnte die Anfälligkeit der Mannorientierungen und das Einrücken der Außenstürmer nicht ausgenutzt werden. Die deutschen Außenverteidiger mussten schwierige Pässe auf abgedeckte Mitspieler spielen, was oft zu ungewollten Zweikämpfen, Ballverlusten oder Spielunterbrechungen führte. Das Resultat waren sehr schwache Passquoten von Sorg (63%!) und Jantschke (72%). Zum Vergleich: Hollands Außenverteidiger rangierten beide um die 85%.

Obwohl Sorg seine Kreativität andeutete und Rudy sich ein paar Mal sehr stark aus Drucksituationen befreite, kam Holtby schlecht in die Partie und die Sturmreihe verhungerte. Lasoggas ausweichende Bewegungen versickerten wegen fehlender Bindung zum Mittelfeld, Mlapas Tiefensprints waren völlig ineffektiv, nur Herrmann konnte vereinzelt mit Dribblings Gefahr andeuten. Durch die breite Grundstellung der Offensive prallten auch die langen Bälle meist direkt in die Füße der Oranje oder wurden auf Zoet verlängert. Der Rückstand zur Pause war letztlich verdient und schon in der 39. Minute kam Kevin Volland für Mlapa, um das leblose Angriffsspiel anzuheizen.

Volland, Holland und Wechselwirkungen

Nach der Einwechslung des Offensivallrounders kam die DFB-Auswahl zunehmend besser ins Spiel. Der Hoffenheimer bewegte sich flexibler und ballfordernder als Mlapa und erhöhte die Präsenz im Zentrum etwas. Zudem agierte er im Pressing intelligent, was sich gut mit Holtbys etwas tieferer Grundposition ergänzte. Den Elfmeter zum Anschlusstreffer bereitete Volland vor, indem er den Ball im Gegenpressing zurückholte und dann auf Holtby durchsteckte, der hinter ihm entlang kreuzte. Trotz eher schwacher Tagesform verbuchte Volland auch noch einen überragenden Lattentreffer und war passiv am 2:2 beteiligt, indem er den Raum für Holtbys Abschluss schuf. Guter Anlass für ein Selbstzitat:

„Der positive Aspekt ist der selbstverständliche Vorwärtsdrang, den [Volland] mitbringt. So erzeugt er intuitiv eine Geschwindigkeit und einen Zug zum Tor im Spiel seiner Mannschaft, welche viele Trainer über die kollektive Arbeit nie erzeugen können.„

Deutschlands Spiel zwischen 61. und 80. Minute.

Deutschlands Spiel zwischen 61. und 80. Minute.

Volland war aber nur ein Aspekt der deutschen Überlegenheit in Hälfte zwei. Gegen den Ball wurde das Spiel der DFB-Elf präsenter, weil sie klüger und variabler auf Hollands Spiel reagierte. Vereinzelt wurden die Innenverteidiger nun mannorientiert zugestellt, um lange Bälle zu provozieren. Ansonsten agierte Holtby näher am Mittelfeld und an van Ginkel. Zudem schadete die Führung dem holländischen Raumspiel, welches nicht mehr so konsequent betrieben wurde. Die Freilaufbewegungen wurden unkonstanter und inkonsequenter, sodass sie viel seltener kontrolliert nach vorne kamen.

Das deutsche Spiel mit dem Ball wurde hingegen wesentlich mutiger. Jantschke und Sorg rückten früher auf, sodass die Innenverteidiger mehr Raum bekamen und (zwangsweise) verstärkt durch die Mitte eröffneten. Besonders Ginter zeigte seine Qualitäten in dieser Disziplin und konnte nun öfters Rudy oder Holtby in den Raum schicken. Besonders letzterer zeigte nun deutlich intensivere Freilaufbewegungen, vor allem in den Raum hinter Strootman, den Rode etwas wegziehen konnte. Der weitere Angriffsvortrag war dann sehr vertikal, um den Zweikämpfen im Zentrum aus dem Weg zu gehen.

So konnte Herrmann vermehrt ins 1-gegen-1 gehen und seine großen Geschwindigkeitsvorteile ausspielen. Gleiches galt für Clemens, der in der 61. Minute für Lasogga auf den Platz kam und den linken Flügel besetzte. Volland bewegte sich nun im Sturmzentrum ballfordernd horizontal und sorgte für noch mehr Unordnung bei den Holländern. Ab der 80. Minute kam Polter noch als kopfballstarker Mittelstürmer für Rode und Holtby kurbelte das Spiel mit sehr viel Präsenz von der Sechserposition an.

Das führte dazu, dass sich die Elftal auch immer mehr zurückzog. Die erste Pressinglinie wurde bis in die eigene Hälfte geschoben, sodass Thesker und Ginter immer ungestörter aufbauen konnte. In der engeren Grundstellung mussten sich die Holländer nach deutschen Ballverlusten vermehrt mit ungezielten Befreiungsschlägen lösen, die gleich wieder aufgesammelt werden konnte. So verloren die Niederländer ihre Hoheit über den Raum und fingen sich in der 81. Minute den verdienten Ausgleich.

Fazit

Das Spiel der zwei Halbzeiten wurde in der 89. Minute dann doch noch auf die orange Seite gerissen. Deutschland ging zu übermütig ins Pressing, mit einem langen Ball brachen die Holländer durch und verwandelten die entstehende Ecke. Bei der deutschen Raumdeckung gegen Standards schlief Jantschke, obwohl dieser auch im Verein meist als Raumdecker verteidigt.

So hat die Auswahl des KNVB eine gute Ausgangsposition für ein Weiterkommen. Mit einem Sieg gegen die schwach gestarteten Russen, könnten sie eine Niederlage gegen Spanien wohl verschmerzen. Anders steht es für die deutsche Mannschaft, die am Sonntag wahrscheinlich einen Sieg gegen die prominent besetzte Elf des Welt- und Europameisters benötigt, um noch Chancen auf das Halbfinale zu haben.

Die notwendige taktische Marschrichtung skizzierte dieses Spiel für beide Mannschaften. Die agierende, aggressiver pressende Mannschaft gewann jeweils deutlich die Halbzeit gegen das jeweils passiver und risikoloser spielende Team. Auch die Spanier zeigten ihre gewohnt dominante Spielweise – diese U21-EM wird vermutlich von einer offensiven Herangehensweise gewonnen.

RvPresident 9. Juni 2013 um 23:33

Wie ihr an meinem namen seht merkt ihr vielleicht, dass ich auf der Seite der Elftal stehe. Darum wollt ich fragen ob einer von euch auch diese beobachtet hat und euch möglicherweise jemand aufgefallen ist, der Europa oder Champions- League potential bzw mit dem ein Titel der Elftal bei einer normalen EM/WM möglich wäre.
Natürlich abgesehen von den Spielern, die allgemein als Talente gelten (Maher, De Vrij, Strootman und natürlich John)

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GoldenGomez 8. Juni 2013 um 14:49

Wieder mal ein sehr guter Artikel. Allerdings hätte ich noch 2 Fragen.
Erste wäre, wie fandet ihr Rode? Ich fande, dass er eigentlich recht gut gespielt hat, ein paar mal hat er sich aus Drucksituationen gut befreit und konnte dann mit seiner unglaublichen Dynamik in den daraus frei gewordenen Raum starten, allerdings ist sein Abspiel häufig ziemlich schlampig. Hat er das Zeug sich bei Bayern durchzusetzen, wenn er 2014 vielleicht kommt?
Zweite Frage, wie habt ihr den Zwischenlinienraum der deutschen Mannschaft in der 1. HZ wahrgenommen? Ich fande der Abstand zwischen Abwehr und Mittelfeld war teilweise riesengroß, war das so gewollt, oder irre ich mich?

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TW 8. Juni 2013 um 15:03

Die Pressingresistenz von Rode und seine dynamischen Vorstöße sind auch mir positiv aufgefallen. Das gleich gilt übrigens auch für Rudy. Ich denke jedoch nicht, dass er sich bei Bayern als ernsthafte Alternative zu Schweinsteiger , Martinez und Gustavo etablieren kann. Ich meine, gelesen zu haben, dass er eher als Rechtsverteidiger-Backup zu Philipp Lahm eingeplant ist. Das würde ja auch gut zu Lahms diagonaler, spielmachender Rolle passen. Rafinhas Vertrag läuft bis 2014 und sein Vertrag wird eher nicht verlängert.

Die Abstände an sich waren eigentlich in Ordnung. Wie MR auch in der Analyse schreibt, waren die Herausrückbewegungen jedoch oft schlecht getimed, so dass die Holländer an dem herausrückenden Mittelfeldspieler vorbei in den Zwischenlinienraum spielen konnten. Der offensichtliche Platz für den Passadressaten entstand also eher aus der Bewegung, weniger aus dem generellen Kettenabstand.

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MR 8. Juni 2013 um 15:08

Agree.

Rode war allerdings nicht optimal eingebunden denke ich, hätte für mein Empfinden eine klarere 1-2-Aufteilung im MF geben müssen oder alternativ Rudy abkippend oder Rode nach rechts kippend.

Rodes optimale Rolle wäre wohl eine Art „Halbläufer“, also zB die MF-Halbposition in einem 3-3-4. Für eine ganz zentrale Rolle fehlt ihm etwas das strategische Gespür (siehe auch schwache Abspiele), die Ruhe und zuweilen der Freiraum, um seine Dynamik gewinnbringend einzusetzen.

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TW 8. Juni 2013 um 15:30

Ich fand insbesondere Holtby in der 1. Halbzeit zu hoch. Die Vorstöße von Rode und Rudy waren notwendig, um die Mannschaftsteile zu verbinden. Eine klarere 4-3-3 (ob jetzt 1-2 oder 2-1) Anordung wäre den Spielertypen wohl eher entgegengekommen.

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DAF 8. Juni 2013 um 13:04

@MR
Was ich an der Startaufstellung nicht verstehe ist die Positionierung Mlapas auf dem linken Flügel. Was hat Adrion denn mit Mlapa anstelle von Volland in der Startaufstellung bezwecken wollen (Ich konnte das Spiel leider nicht sehen)?
Denn für das klassische Aufgabengebiet eines LOM ist Volland mMn doch deutlich geeigneter als Mlapa.

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CF 8. Juni 2013 um 13:09

Mlapa war eher eine Art zweiter Stürmer hat oft in die Mitte gezogen und mit Holtby im Pressing manchmal die Positionen getauscht. Habe auch gelesen das Mlapa sehr gut trainierd haben soll und deshalb auch eine Chance bekommen hat. Diese Aufstellung werden wir aber auch nicht merh zu sehen bekommen.

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MR 8. Juni 2013 um 13:49

Sollte eventuell Wechselwirkungen mit Lasoggas Ausweichbewegungen erzeugen und Abnehmer für Holtbys Steilpässe sein.

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Pseu 8. Juni 2013 um 11:57

Mag sein, dass ich in dieser Frage nicht ganz rational bin, aber ich werde in meinem Leben kein Freund der Raumdeckung bei Ecken mehr.
Habt ihr zufällig eine Statistik was Gegentore bei Raum- vs Manndeckung angeht?
Gerade bei so schlecht eingespielten Teams wie (U-)Nationalmannschaften geht das (meinem Gefühl nach) zu oft schief.

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CF 8. Juni 2013 um 13:11

Stimme ich voll und ganz zu habe mir vor dem Eckentor gedacht jetzt passiert es diesmal werden sie bestraft für ihre RD

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blub 8. Juni 2013 um 13:47

Das Tor war kein Grund über die Raumdeckung zu Meckern. ne schlecht gespielte Raumdeckung ist genauso scheiße wie ne schlecht gespielte Manndeckung.

Der Unterschied ist nur, das bei Raumdeckungen alle über die Raumdeckung meckern und bei Manndeckung kannst du einen Spieler persönlich verantwortlich machen. Deswegen meckert man selten über Manndeckung an sich.

Ich hab mal ein Interview mit einem Trainer gelesen das die Statistik für die Raumdeckung spricht (war imo Rangnick, weis ich aber nichtmehr).

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RM 8. Juni 2013 um 19:02

Ich hab mal ein Interview mit einem Trainer gelesen das die Statistik für die Raumdeckung spricht (war imo Rangnick, weis ich aber nichtmehr).

Benitez hat in seiner Liverpool-Zeit (und auch danach) dazu Zahlen präsentiert und Plädoyers gehalten.

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CF 28. November 2013 um 15:08

Soweit ich weiß spielt er aber bei Neapel keine klare Raumdeckung. Eher ein Mischmasch aus Manndeckung und Raumdeckung.

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RM 28. November 2013 um 17:26

Eine klare Raumdeckung ganz ohne Manndeckung lässt doch eigentlich eh kaum ein Trainer spielen. Umgekehrt ebenso.

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CF 28. November 2013 um 20:04

Lässt Bayern nicht nur mit Raumdeckung spielen?

CF 9. Juni 2013 um 17:49

Eine Manndeckung kannst du nicht schlecht spielen. Das ist ja der Grund warum mMn bei U Nationalmannschaften oder auch A Nationalmannschaften oft die Manndeckung besser ist da du einfach nicht so viel Training hast. Deutschland spielt als einzige Mannschaft eine Raumdeckung glaube ich bin mir aber nicht mehr ganz sicher.

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MR 9. Juni 2013 um 18:32

„Eine Manndeckung kannst du nicht schlecht spielen. “

Du hast mich offenbar noch nicht manndecken sehen!

Aber im Ernst: Wenn man stehen bleibt oder sich blocken lässt, wenn man sich wegen Fehleinschätzung des Balles blöd positioniert, wenn das Timing beim Hingehen zum Ball schlecht ist, dann spielt man die Manndeckung doch schlecht. Das sind am Ende ja sogar die gleichen Fehler, die man auch bei einer Raumdeckung machen kann. Die Auswirkungen und Zusammenhänge sind dann nur anders.

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CF 16. November 2013 um 12:59

Ein Manndeckung ist aber einfacher zu spielen. Mittlerweil bin ich aber auch kein Freund der Manndeckung mehr.

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TW 8. Juni 2013 um 14:15

So eine Statistik wird schwierig, da die meisten Teams ja mit Mischformen spielen, also Raumdeckung wichtiger Zonen (kurzes Fünfereck, Elferraum, langer Pfosten) und Manndeckung auf Schlüsselspielern des Gegners. Bei der Torchance in der ersten Hälfte sieht es in der Grundaufstellung auch noch nach einer Mischform aus, wobei die Bewegungen dann eher raumorientiert sind. Beim Gegentor ist dann tatsächlich eine reine Raumdeckung zu beobachten. Allerdings hätte Leno den Ball wohl abfangen sollen/ können. Generell haben aber auch Manndeckungen entscheidende Nachteile, wie beispielsweise den Aktionsvorteil des Stürmers bzw. die Reaktionszeit des Manndeckers. In der Raumdeckung orientieren sich die Spieler am Ball, so dass dieser Nachteil nicht entsteht. Damit die Zuordnungen und die Bewegungen zum Ball passen, muss das aber intensiver trainiert werden. Standards stehen aber nicht so im Vordergrund bei den Lehrplänen des DFB.

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GH 7. Juni 2013 um 23:42

Sehr gute Analyse!

Vielleicht hätte man noch erwähnen können, dass Holland am Ende auf Konter umgestellt hat, was sich auch mit der einwechslung von Josefzoon verdeutlichte. Die Läufe in die Schnittstellen der weit aufgerückten 4-er-Kette waren schon sehr häufig und für mich irgendwie als Schlussplan anzusehen.

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ZuKurzPass.be 7. Juni 2013 um 22:57

Gratulation für die gelungene Trollschranke!
Und Danke für die treffende Beschreibung der sehr schematisch statischen ersten Halbzeit der deutschen U21. Die strukturell fehlende Orientierung am Gegenspieler wird in ihrer spielentscheidenden Bedeutung vorallem durch die personellen Wechsel (2) sichtbar. Hevorzuheben ist aber auch, dass je jünger eine Mannschaft ist, desto bedeutsamer wird das Eingreifen von der Außenlinie.

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TW 8. Juni 2013 um 11:39

Trollschranke?

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ZuKurzPass.be 10. Juni 2013 um 13:53

wg. Felhermeldung Post Comment

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Robert 7. Juni 2013 um 21:49

Wo genau ist eigentlich der Unterschied zwischen einem 4-3-3 und einem 4-2-3-1?
Ich finde, dass Bayern schon eher ein 4-3-3 spielt, wenn Kroos auf der 10 spielt.

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RM 7. Juni 2013 um 22:10

Muss keinen geben. Man kann im 4-2-3-1 (Anordnung) ein 4-3-3, ein 4-4-2, ein 4-5-1 und ein 4-2-4 (Rollenverteilung) spielen.

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Enbe 7. Juni 2013 um 21:01

Volland hätte ich so unfassbar gerne beim BVB!

Super Artikel.

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MR 7. Juni 2013 um 21:06

Ich auch…..

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julian 7. Juni 2013 um 21:35

Ich nicht.

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C 7. Juni 2013 um 23:31

wundert mich, glaubt ihr wirklich dass er genug Potential hat um eine wichtige Rolle in einer europäischen Top five Mannschaft zu spielen? Ich will hier Volland nicht schlechtreden aber ich sehe da beispielsweise Eriksen weiter (schiebt das jetzt bitte nicht auf die paar Monate Altersunterschied)

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MR 8. Juni 2013 um 01:05

Check mal seine Leistungsdaten, so im Vergleich mit Götze oder Müller und in Relation zu den Umständen und seiner Mannschaft…

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C 8. Juni 2013 um 01:44

Klar is er gut aber die Daten halte ich für wenig Aussagekräftig weil Volland doch im Mittel weiter vorne spielt und hier keine Daten zu den „vorletzten Pässe vor Toren“ oder „unter Pressing gehaltene Bälle“ oder im „Gegenpressing eroberte Bälle“ geführt werden.

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GoalImpact 8. Juni 2013 um 06:59

Mein Algo sieht Eriksen auch weiter vorne. Der hat nicht ganz aber fast Götze’sche Dimensionen. Volland hat zweifellos viel Talent und der BVB wäre vielleicht optimal für ihn dieses zu entfalten, aber er sollte schon deutlich günstiger sein als Eriksen.

http://www.goalimpact.com/2013/05/how-to-replace-mario-gotze.html

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MR 8. Juni 2013 um 08:02

Wenn er in diesen Kategorien _auch noch_ auf Niveau von Weltklassespielern wäre, mit 20, bei Hoffenheim, in der ersten BuLi-Saison, auf ständig wechselnden Positionen unter vier verschiedenen Trainern und einer völlig wechselhaften, uneingespielten Mannschaft – dann müsste man ja überlegen, ob man ihn nicht schon zum Weltfußballer macht. 😉

Allein in diesem Spiel hier war er an zwei Toren entscheidend beteiligt, ohne dass das in die Statistiken eingeht. Bei seinen Schnittstellenpässen dürften einige vorletzte Pässe dabei sein, im Gegenpressing ist er saustark.

Im verlinkten Artikel hab ich seine Stärken und Schwächen ja aufgedrieselt. Schwächen nehmen langsam ab, Stärken werden immer deutlicher. Luft nach oben vorhanden.

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CF 8. Juni 2013 um 13:14

Ich auch. Der ist wirklich klasse der Junge für jeden Trainer ein Traum. Er kann fast alles spielen ist technisch stark gut im Gegen und Pressing

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