Bayern München – Hamburger SV 9:2
Die Bayern liefern das verfrühte Meisterstück, obwohl sie noch ein bisschen auf die Schale warten müssen.
Hamburgs Plan
Thorsten Fink und seine Mannschaft hatte eigentlich einen interessanten Plan, um die bayrische Angriffsmaschinerie aufzuhalten. Sie spielten im Pressing in einem 4-1-3-2, in welchem Milan Badelj sich nach vorne hinter die zwei Stürmer orientierte. Die beiden Stürmer, Rafael van der Vaart und Artjoms Rudnevs, kümmerten sich um Bayerns Innenverteidiger.
Damit wollte Hamburg das Aufbauspiel des Rekordmeisters ausschalten. Es gab viele (lose) Mannorientierungen, so verfolgte Badelj zum Beispiel Bastian Schweinsteiger bei dessen abkippenden Bewegungen. Im Mittelfeld gab es mit der Dreierkette hinter den zwei Stürmern eine hohe offensive Kompaktheit. Die Breite des Platzes wurde besetzt, Badelj sicherte wie erwähnt vor Rincon die offensive Mitte und die beiden Stürm
er des HSV sollten Druck auf die Innenverteidiger ausüben. Ziel war wohl das Ausschalten des Münchner Aufbauspiels und ein enorm hoher Druck.
Dieser kam jedoch nur indirekt zustande. Einerseits gab es nur situativ wirklich hohen Druck auf Manuel Neuer, der den Ball meistens problemlos verarbeiten konnte. Die Bayern spielten darum unter Druck bewusst zurück auf Neuer, der dann zwar keine Anspielstationen hatte, aber zumindest die langen Bälle in Ruhe in offene Räume dreschen konnte.
Bayern kam in den ersten fünf Minuten kaum spielerisch aus ihrer eigenen Hälfte, aber fand sich immer besser mit dem Hamburger Pressing zurecht. Dies geschah nämlich über den zweiten entscheidenden Faktor: Die Münchner kombinierten nicht nur sehr genau, sondern sehr schnell mit geringen Ballkontaktzeiten. Hamburg hatte nie Zugriff und kam trotz der Mannorientierung kaum in die Zweikämpfe.
Der vermeintlich hohe Druck der Hamburger wurde so zu einem Selbstmörder. Die lose mannorientierte Verfolgung der jeweiligen Gegenspieler öffnete Räume. Das relativ hohe Pressing in einem 4-1-3-2 und somit vielen offensiven Spielern tat dies ebenfalls. Bayern kam dank ihrer schnellen Kombinationen in die Spitze in die offenen Halbräume neben dem alleinigen Sechser und wegen den geringen Ballkontaktzeiten und harmonischen Offensivbewegungen entstand der Eindruck eines „passiven Hamburger SVs, der die Zweikämpfe nicht annimmt“.
Bayern asymmetrisiert Hamburg
Ein weiteres Problem der Münchner Bewegung war die Wechselwirkung auf die Hamburger Formation. Die Hamburger spielten eigentlich mit einem einrückenden Skjelbred, einem zurückfallenden van der Vaart und einem hohen Son. Allerdings schaffte Bayern es, diese offensive Verteilung etwas zu verändern und eine passendere gegnerische Formation herzustellen, was an der bayrischen Aufstellung lag.
Der Rekordmeister spielte mit Luiz Gustavo auf der linken Seite als Linksverteidiger, davor spielte Xherdan Shaqiri. Im Aufbauspiel ließen sich Shaqiri und Kroos im Wechsel vor Luiz Gustavo fallen; es war eine ähnliche Bewegung wie im Herauskippen, nur etwas höher. Gleichzeitig bewegte sich Schweinsteiger immer vor den Innenverteidigern und ließ sich phasenweise auch dazwischen fallen, während Philipp Lahm sich äußerst hoch positionierte.
Diese Asymmetrie mit dem hohen Lahm, dem dribbelstarken Robben und der numerischen Überzahl auf der linken Seite mit Kroos, Shaqiri und Gustavo veränderte die Pressingformation des HSV. Son musste wegen Lahm tiefer zurückgehen, Skjelbred sah sich einer numerischen Unterlegenheit gegenüber, wo er sich nicht zwischen dem gegnerischen linken Flügel und dem freien Spieler im Halbraum entscheiden konnte.
Dieser freie Spieler konnte von Rincon nicht ordentlich übernommen worden, weil Martinez oft nach vorne stieß – während Badelj Schweinsteiger verfolgte, ihn aber früher oder später in den Raum übergeben musste; und plötzlich selbst effektivlos im Vakuum stand. Außerdem streuten die Bayern über das ganze Spiel hinweg und in sämtlichen Angriffsdritteln intelligente Seitenwechsel und Spielverlagerung ein, wodurch die Hamburger nie Zugriff erhielten.
Bayern konnte also immer entweder die Halbräume, die ballferne Seite oder mit Überladungen die Flügel bespielen, was in einer sehr hohen Zahl an Flanken resultierte.
Bayerns Stabilität und defensives Umschaltverhalten
Diese Flanken werden normalerweise bei uns kritisch gesehen, insbesondere bei einer so hohen Anzahl. In dieser Partie zeigten die Münchner aber die Vorteile, wenn man sie richtig spielt. Ein wichtiger Faktor war die Präzision einiger Flanken und die Nähe, aus der sie kamen. Einige Male wurden die Hereingaben nahe des Strafraums gespielt und kamen scharf in die Mitte. Dadurch wurde nicht nur Adler ausgeschaltet, sondern auch Pizarro ideal eingesetzt.
Desweiteren überzeugte Bayern mit einem tollen defensiven Umschaltverhalten. Gegen Hamburg waren sie in diesem Aspekt nach längerer Zeit wieder hervorragend. Nach missglückten Flanken formierten sie sich sehr schnell in einer kompakten Anordnung und würgten Angriffe des Gegners ab. Sie eroberten auch viele Bälle, konnten dann die abgebrochene gegnerische Aufrückbewegung nutzen, um gegen eine desorganisierte Mannschaft eine neue Angriffssituation herzustellen und diese bespielen.
Dadurch wirkten die Bayern überaus stabil. Ein weiterer Faktor war natürlich das Verhalten beider Teams nach der Führung. Die Hamburger waren naturgemäß verunsichert – was tun, wenn man nicht in Zweikämpfe kommt, kaum etwas dagegen tun kann und die Formation unmerklich, aber doch entscheidend verzerrt wurde? Bayern hingegen konnte ihr Spiel völlig durchziehen und sich auch im Pressing, was zu Beginn nicht ganz funktionierte, tiefer stellen.
Sie spielten mit einem positionsorientierten 4-4-1-1, in welchem Kroos die Anordnung manchmal zu einem Fünfermittelfeld oder zu einem 4-4-2 werden ließ. Dank dieser kompakten und positionsorientierten Spielweise zerstörten sie das Hamburger Offensivspiel ohne großen Aufwand. Hamburg bespielte entweder die isolierten Flügel oder ließ den Ball im ersten Spielfelddrittel zirkulieren. Badeljs gute Pässe waren das einzige spielerische Highlight, weswegen Bayern immer wieder situative Mannorientierungen in der Abwehr aufnehmen oder ins übliche Pressing umschalten konnte.
Bewegung, Bewegung, Bewegung
Der spielentscheidende Offensivfaktor war die Flexibilität und Fluidität der Münchner. Arjen Robben tauchte immer wieder auf links oder in der Mitte auf, obwohl er sich auch oft an seiner Grundposition und sehr breit auf der rechten Seite orientierte. Noch beweglicher waren natürlich Shaqiri und Kroos. Kroos ließ sich manchmal zentral fallen, ging in die Halbräume auf links und auf rechts oder baute das Spiel von der linken
Seite aus auf.
Hierbei wechselte er sich wie schon im ersten Absatz erwähnt mit Shaqiri ab, wodurch interessante Dynamiken zustande kamen. Schlüsselspieler war dennoch Claudio Pizarro. Selbst vier Tore und zwei Vorlagen geben nicht seine herausragende Leistung adäquat wieder. Ungefähr vier Mal füllte er das Loch in der Mitte, welches Martinez‘ ausweichende Bewegungen und Schweinsteigers Zurückfallen erzeugte – richtig gelesen; Claudio Pizarro ließ sich als Mittelstürmer auf die Sechs fallen und machte das dort auch ganz gut.
Auch im offensiven Umschaltspiel war er herausragend. Manchmal ließ er sich kurz fallen und spielte tolle Pässe, unter anderem einen genialen Lochpass auf Arjen Robben, welcher eine zu einem Tor führende Ecke zufolge hatte. Ansonsten wich er viel auf die Seite oder in die Halbräume aus, bot sich dort an und unterstützte seine Mitspieler. Auch im Pressingspiel fiel er nicht negativ auf und bot somit an diesem Abend eine der besten Leistungen eines Stürmers in der Bundesliga-Geschichte; auch aus taktischer Sicht!
Fazit
Ein starkes Spiel der Münchner, deren hoher Sieg wohl etwas übertrieben, aber natürlich überaus verdient war. Zum HSV spare ich mir die Worte. Es waren gute Ansätze erkennbar, aber psychologisch gab es verfrühten kollektiven Zerfall.
71 Kommentare Alle anzeigen
WizzOo 3. April 2013 um 17:43
RM,
das Verschieben der Abwehr beim HSV von Vierer- auf Dreierabwehrreihe mit, wodurch sich die AVs dann nach vorne orientieren wurde in den 90 Minuten gegen Bayern wieder „zelebriert“.
Vermutlich hast Du dies nicht explizit erwähnt, weil der HSV das jedes Mal macht.
Die zweite Grafik zeigt es ja auch zudem.
Ist zwar ein „hätte- wäre – könnte sein“, aber: Bei den schnellen Angriffen und spätestens nach dem 3:0 sollte der HSV doch wohl auf diese Offensiv-Taktik, die in diesem Spiel eh keine chance auf Erfolg hatte, verzichten. Oder siehst Du das anders?
Ich persönlich würde es für den Rest der Saison aus dem Repertoire streichen, um die Stabilität der Abwehr zu unterstützen.
Hien 1. April 2013 um 04:11
Could you please convert more Bayern-related articles to English please 🙁 I really enjoy them. Would love so much if I can read an English article on Bayern vs Juventus. Thanks a lot. Keep up your good work. Cheer!
RM 1. April 2013 um 12:06
There’ll probably be a translation of Bayern vs Juventus!
BVB3000 1. April 2013 um 12:30
Preview oder Match Report? Hoffe beides!
Sindagorn 31. März 2013 um 21:22
Ich habe mir die erste Halbzeit des Spiels nach Lektüre des Artikels nochmal als Aufzeichnung angesehen … bis zur (circa) 16. Minute sah der HSV trotz des Shaqiri-Tores doch gar nicht so schlecht aus … bis zum Schuss von Son (der ganz gut platziert war). Dann ging es Schlag auf Schlag. War das etwa der Moment, als sich Bayern an die HSV-Taktik anpasst? Oder was geschah in dem Moment?
…
Die Entstehung des 2:0 war doch herrlich, oder? Tolle, dynamische und überraschende Ecken-Variante von Robben.
…
@Gürgen: So schlimm ist es nun auch nicht. Der HSV hat ein Spiel verloren. Gegen Bayern. Na und? Da sind sie in der BuLi und darüber hinaus in guter Gesellschaft. Ansonsten verdient Dein Kommentar „Most unobjective, ever“ 😉
RM 31. März 2013 um 21:26
Ja, schön, dass manche dann auch danach sehen, dass die Idee des HSV eigentlich ganz gut war. Der FCB passte sich gut an, hatte (ob bewusst oder nicht) einen guten inhärenten Plan und war einfach herausragend in puncto Ballkontaktzeit und trotzdem beibehaltener Erfolgsstabilität der Aktionen. Falls du die Aufnahme hast – sieh‘ dir in den ersten 15 Minuten die schnellen Seitenwechsel nach hinten an und blick dann auf die Zeit später, wo das in der gleichen Schnelligkeit, aber flacher und nach vorne gelöst wurde. Der Rest ist dann eher psychologisch zu erklären.
Sindagorn 1. April 2013 um 12:40
Danke … ich sehe und lerne 😉
der_bräter 31. März 2013 um 20:25
Tja, was soll man von diesem Spiel mitnehmen.
Hamburger SV: ein Witz. Mit DER Einstellung hat man im Profifußball eigentlich nichts verloren. Taktik darüber hinaus auch äußerst dürftig. Über dieses Team (außer Adler) kann man momentan wirklich nur noch den Kopf schütteln.
Bayern: 70% reichen für einen fast zweistelligen Sieg, aber angesichts des Gegners weiß man nicht so richtig, wie man das bewerten soll. Allerdings z.T. wirklich traumhafte Kombinationen. Dann natürlich wieder mal 2 Gegentore nach Ecken. Völlig egal, ob man 1:0 oder 27:0 führt, das soll und darf einem Topteam nicht passieren, v.a. nicht wenn man in den letzten Jahren schon gefühlte 50 Gegentore nach Ecken bekommen hat und man daran vielleicht auch irgendwann mal arbeiten sollte.
Letzten Endes ein sehr entspanntes Trainingsspiel als Vorbereitung auf Juve. Am Dienstag gibts dann einen ernsthaften Gegner, ich bin gespannt!
Gürgen 31. März 2013 um 19:53
Der Fliegenfänger hat’s nicht drauf, sonst hätte der ja jemanden an den Pfosten stellen können. Den Kroos zum Beispiel. Wenn der Phlegmatiker das ganze Spiel über am Pfosten steht (nicht nur bei Ecken, sondern immer) und so vielleicht ein Tor nach einem Standard verhindert, dann tut er mehr, als er sonst so auf dem Platz macht. Dass der Rentner Pizarro so oft trifft, zeigt wie schwach der reguläre Stolper-Sturm der Bayern ist und ohne den Ego-Robben hätte man auch keine Gegentore kassiert.
Christian Haslbeck 31. März 2013 um 18:49
Gut sichtbar war die Spielfreude der Bayern. Die Gesichter des Spiels waren Robben und Pizarro, die klasse miteinander harmonierten, die gleichen Idee vom Fußball haben. Bayern spielte sich natürlich in einen Rausch und wenn der Gegner gleichzeitig einen schlechten Tag hat dann wird es eben unangenehm. Dazu kommt, dass zum einen der frühe Bayern-Treffer nach 5 Minuten die Pläne des HSV zerstörte und zum anderen, dass die hungrigen Bayern-Reservisten alles daran setzten, einen guten Eindruck zu hinterlassen.
Das entschuldigt die Leistung der Hamburger natürlich nicht, erklärt sie aber zumindest ansatzweise.
CF 31. März 2013 um 19:31
Das ist eine sehr untaktische Erklärung aber, ich denke das du Recht hast und manche Faktoren eine Rolle spielten. Aber man muss Fink auch vorwerfen, dass der Plan nicht besonders Wasserdicht war.
C 31. März 2013 um 17:20
wenn ich anmerken darf, bei euch fehlt definitiv ein Daumen hoch Daumen runter Button, vll lässt sich das ja mal realisieren
Fabian 31. März 2013 um 18:12
Meinst du zu den Kommentaren? Das führt doch nur dazu, dass Leute mit zynischen oder möchtegern-witzigen Kommentaren um „Likes“ buhlen. Nicht umsonst ist die Kommentarqualität hier auf der Seite hier (bisher) Welten über der von allen vergleichbaren Internetforen, und das ohne jede Moderation. Wenn jemand etwas ausgesprochen lobenswertes schreibt, kann man ihm das Lob auch in Kommentarform mitgeben, wer nur rumtrollt sollte sowieso am besten einfach ignoriert werden.
Wenn hier am Kommunikationsstil etwas (r)evolutioniert werden sollte, dann dass ein Forum für off-topic Themen geschaffen werden muss, damit man auch zu anderen Spielen und/oder komplett anderen Themen (so wie diesem hier) an der richtigen Stelle was zu sagen kann.
C 1. April 2013 um 11:38
Gerade weil auf dieser Seite das Nivea derartig hoch ist, sollte das Ganze doch kein Problem sein.
fluxkompensator 31. März 2013 um 15:53
war diese pressinganordnung der bayern im 4-4-1-1 womöglich sogar als „übung“ für juves raute am dienstag gedacht?
RM 31. März 2013 um 17:23
Naja, war das klassische 4-4-1-1 der Münchner. Und wieso Juventus‘ Raute?
fluxkompensator 31. März 2013 um 17:45
ich bin eher davon ausgegangen, dass bayern klassisch eher im 4-4-2 presst?! wieso sonst die spezielle vorhebung im artikel? „wieso juventus‘ raute“? weil sie die turiner nun einmal spielen (wenn auch abgewandelt, um die traditionelle anfälligkeit über außen zu kompensieren – das system ließ prandelli ja auch in der gruppenphase der em spielen). oder irre ich mich?
RM 31. März 2013 um 18:38
4-4-1-1/4-4-2. Besondere Hervorhebung, weil es auch mit Pizarro klappte, weil es stärker positionsorientiert genutzt wurde und weil Hamburg damit Probleme hatte, desweiteren war Kroos bisschen tiefer, was ebenfalls am HSV bzw. dem Spielverlauf lag.
Haha, ich weiß nicht, ob du dich irrst oder ich einfach was missverstehe oder wir beide vom gleichen ausgehen, es aber anders bezeichnen. Raute im Sinne eines 4-4-2 oder eines 4-3-3 oder eines 3-5-2 mit einer asymmetrischen Raute in der Mitte oder einer normalen Raute in der Defensive?
ZY 31. März 2013 um 22:25
Juve spielt meistens 3-5-2, bzw 3-1-4-2, mit pirlo als 6er. die können zwar sicher auch andere systeme, aber das ist der Standard. keine raute. raute spielt zb der ac Milan oft…
fluxkompensator 1. April 2013 um 17:17
schwierig das anhand einer formation zu beschreiben. ich verstehe das juve system schon als raute, allerdings – wie gesagt – mit guten anpassungen (wingbacks), um anfälligkeiten zu kompensieren. marchisio und vidal als 8er und vucinic als eine mischform von falsche 9 und 10er (falsche 10???) sind aber schon – meine ich – sehr klar in der raute angeordnet (auch von der rollenverteilung). bei ballbesitz (also in der offensive) ist es dann wohl ein 3-5-1-1, der übergang in ein 3-1-4-2 (oder ähnliches) liegt auf der hand und ist mmn auch fließend.
was ich auch erwähnte: juves system ähnelt schon rein formativ jenem italiens in der gruppenphase der em. auch in der späteren phase (gegen deutschland) war italien so im zentrum positioniert, weshalb – so gesehen – damals auch der löw’sche ansatz, das zentrum stärken zu wollen, sehr gut nachvollziehbar war.
ZY 1. April 2013 um 21:39
Ok, wenn du einen der Stürmer zur Spitze der ‚Raute‘ machst. So gesehen kann man Barcas4-3-3 System als Raute sehen, mit Messi an der Spitze. Unter Raute würde ich klassischerweise eine reine Mittelfeldraute verstehen, zB 4-Raute-2, oder 3-Raute-3 (wie teilweise Barca unter Guardiola).
Aber die Nomenklatur ist wohl in erster Linie Definitions- bzw. Geschmackssache 😉
Sauze 31. März 2013 um 14:57
Ich konnte das Spiel nicht sehen und wundere mich ebenfalls ob der aktuell schwachen Verteidigung bei Ecken.
Wie sind die Ecken eigentlich entstanden? Waren die ggfs vermeidbar? Das ist für mich persönlich interessanter als die Frage ob jemand an den Pfosten steht.
Toto 31. März 2013 um 13:43
superanalysen. danke.
hat außer mir keiner bemerkt dass Heynckes in der zweiten Hälfte ohne Brille geguckt hat!? Das bedürfte noch einer Analyse!
Hans 31. März 2013 um 11:08
Man muss sich doch ernsthaft fragen, wie dieser HSV zweimal gegen den BVB gewinnen konnte. Standen da die gleichen Leute auf dem Platz?
Die zwei Gegentore sind natürlich ärgerlich, aber man sollte das auch nicht zu hoch bewerten. Der FCB hat in dieser Saison z.B. gegen Düsseldorf gezeigt, dass sie auch durchaus einen Rückstand wegstecken können (gegen die Fortuna ja sogar zweimal). Natürlich MÜSSEN die Standards besser verteidigt werden. Aber ich bin mir sicher, dass Heynckes und Sammer dort die richtigen Maßnahmen treffen werden. Man darf ja auch nicht übersehen, dass die Standards der Bayern in dieser Saison sehr viel besser geworden sind.
wombat 31. März 2013 um 09:37
ihr seid in der mitte der gesellschaft angekommen:
http://www.bild.de/sport/fussball/nachgehakt/falsche-neun-kaiser-hatte-recht-29711256.bild.html
man kann sagen, was man will, die sind wenigstens korrekt. in dieser hinsicht zumindest.
RM 31. März 2013 um 11:25
Korrekt bezüglich Zitieren oder der Sportteil generell?
Bezüglich Zitieren: Ja, absolut. Zwei Mal schön angegeben.
Sportteil generell: Sicher nicht das Gelbe vom Ei, aber meiner Meinung nach nicht schlechter als die Konkurrenz und nicht so agendaverfolgt wie die BILD, alles in allem passabel. Ich würde es zwar nicht lesen (Gründe liegen wohl auf der Hand), allerdings gibt es viele Informationen und Insiderberichte, Interviews, etc.
wombat 31. März 2013 um 12:25
ich meinte bzgl. zitieren und quellen nennen.
vs. hemmungslosem abkupfern, sozusagen.
RM 31. März 2013 um 12:27
Ja, fand ich auch sehr nett. =)
King_Cesc 31. März 2013 um 14:02
http://www.zeit.de/sport/2013-03/tim-wiese-bild-depp-image-wittmann-hoffenheim/seite-1
Einer der Gründe, weswegen die SportBild und der Sportteil der Bildzeitung einfach nicht lesbar sind.
Da gibt es auch noch Geschichten zur N11, mit der die „Zeitung“ mittlerweile Probleme hat.
RM 31. März 2013 um 14:50
Natürlich, kennt man ja auch von der Klinsmann-Geschichte, die wir ja bei unserem Podcast vor ein paar Wochen sogar angeschnitten haben. Aber ob es wirklich so schlimm ist wie beim nicht-Sport-Teil?
Brick 31. März 2013 um 21:31
Naja hätten sie mal lieber abgekupfert, denn beim 4:1 war Götze keineswegs als falsche 9 unterwegs. Aber das sind für die Bild unwichtige Details. Wenn man gerade eine neues Wort gelernt hat, dann muss man es auch benutzen. Ob das Gesagte dann der Realität entspricht ist dabei doch der Bild wurscht. Hauptsache „the click stays up“.
Dabei spricht er eine völlig reale Gefahr an nämlich: „Möglicherweise geht man danach lieber an die Uni als in ein Fußballstadion.“ *snark*
Passender wäre gewesen „DIE Gefahr: Möglicherweise liest man danach eher spielverlagerung.de als bild.de.“ So war das wohl auch gemeint.
RM 31. März 2013 um 21:35
Was mich bisschen ärgert (jetzt unabhängig von dem Artikel) ist, dass viele Sachen vom Mainstream bzw. dem Boulevard einfach behauptet werden, obwohl es nicht stimmt(e). In der Geschichte geht das dann als Fakt ein – ohne der Wahrheit zu entsprechen. Ich ärgere mich tagtäglich darüber, denn studiert man (leider oft spärliches) Videomaterial ist plötzlich alles anders als behauptet (Entdeckung der Raumdeckung bspw. oder Spielweise einzelner Spieler).
wombat 1. April 2013 um 20:26
ich bin keineswegs ein fan der bildzeitung, sei es im sportteil oder sonstwo.
nach den guttenbergereien der letzten wochen , sei es von spox oder auch der sz, fand ich das nennen der quelle korrekt.
es war schon peinlich zu lesen, wie sich journalisten ohne skrupel mit fremden federn schmückten.
lesenswert sind bild-artikel nicht, außer man ist an irgendwelchem home-story-fake interessiert.
nougat 31. März 2013 um 09:15
lese ich das richtig, hamburg bekommt 2 ecken und macht 2 tore, trotz desaströsem ergebnis ?
ja, ja, neuer und die ecken… eine neverending story. wenn er das nicht in den griff kriegt, wird das nix in der nati.
ich habe das spiel nicht gesehen, aber was erlauben sich die jungs von fink ? – war das arbeitsverweigerung, taktische desaster oder gar wettenmanipulation ? ein absolut unfassbares ergebnis.
auf das spiel gegen turin bin ich sehr gespannt. die italiener werden sich bestimmt was fieses einfallen lassen, wetten ?!
RM 31. März 2013 um 11:24
Jeder erhält Tore nach Ecken, auch Adler heute oder Buffon bei Juventus. Ich sehe nicht Neuer diesbezüglich problematisch, sondern das Abwehrverhalten der werten Herren vor ihm.
TheSoulcollector 31. März 2013 um 13:06
Die Gegentore nach Eckbällen hätten aus meiner Sicht beide durch die Besetzung der Pfosten verhindert werden können. Zumindest das erste Gegentor; da war keiner der beiden Pfosten besetzt.
Kroos39 31. März 2013 um 13:32
Weiß eigentlich jemand darüber genauer Bescheid, was es mit den Pfosten besetzen an sich hat? Robin Dutt meinte mal im Doppelpass, dass es statistisch bewiesen besser ist, die Pfosten nicht zu besetzen. Das kann ich mir aber nur schwer vorstellen.
Welche Vorteile hat es denn? Du kannst bessere Konter fahren, ok. Man kann bestimmte Eckballvarianten dann ins Abseits stellen, ok. Aber sonst? Man hat mehr Männer im Strafraum, die Frage ist dann wie deckt man? Im Raum? Oder doch Mann gegen Mann? Aber was machen die restlichen Leute? Decken die dann Raum oder sollen sie zocken?
blub 31. März 2013 um 14:38
Du kannst nicht alles haben.
Der Rückraum, der kurze 5er usw. muss auch abgedeckt werden.
und ja, wenn man richtig Raumdeckung ohne pfosten betreibt werden die Konter selbstverständlich sehr viel besser.
Im normalfall hast du ja gerade die etwas kleineren Leute am Pfosten, (ofensive Außen doer Zehner oder sowas) das sind exakt dijenigen die dann fürs umschaltspiel fehlen würden.
Manche torspieler fühler sich auch besser wenn sie nciht von allen Seiten eingekesselt sind usw.
seils 31. März 2013 um 13:24
Gegen Arsenal und Hamburg gab es vier Gegentore nach Ecken. Vergessen darf man aber nicht, dass diese Tore jeweils zu Zeitpunkten fielen, als die Münchener die Partien nahezu entschieden hatten; bzw. es den Anschein hatte, dass sie dies glaubten. Es deutet meiner Meinung nach also mehr darauf hin, dass dies ein psychologisches, denn ein (individual-)taktisches Problem ist. Ob oder ob nicht, ein Pfosten gedeckt werden muss (oder gar beide)…
http://www.dvdfussballtrainer.de/5983-das-torwartspiel-bei-ecken.html
http://www.rund-magazin.de/news/185/27/Taktikreport-Eckball/
uve 31. März 2013 um 15:43
Was mich immer ziemlich verwundert, ist wie Effenberg als Sky-Cokommentator über die nicht abgedeckten Pfosten sprach. Er stellte es so hin, als hätte man das einfach auf Grund des Spielstandes vergessen. Dabei hat der doch den Trainerschein gemacht und sollte das doch wissen, bzw. jedenfalls merken, dass Bayern die immer ungedeckt lassen.
Hat jemand eine Erklärung, wieso solche Experten bzw. designierten Trainer, beim Kommentieren oftmals auf Stammtischniveau zurückfallen? Vllt weil es so von Fernsehseite gewollt ist, weil es vllt beim breiten Publikum besser ankommt? Anders könnt ichs mir nicht erklären.
(Anderes Beispiel wäre, das beinahe nach jedem defensiven Zweikampf in der eigenen Hälfte von Ribery und Robben erstaunt gelobt wird, dass sie nach hinten mitarbeiten, obwohl das doch selbstverständlich sein muss)
maverick.91 30. März 2013 um 23:34
„Thorsten Fink und seine Mannschaft hatte eigentlich einen interessanten Plan, um die bayrische Angriffsmaschinerie aufzuhalten. Sie spielten im Pressing in einem 4-1-3-2“
Das, das überhaupt noch versucht wird ist ziemlich lächerlich. Ich verfolge den HSV nicht wirklich aktiv, weiss also nicht wie stark Fink taktisch sonst so ist, aber den Bayern einen einzelnen Sechser hinzustellen hat letztes Jahr auch schon regelmäßig zu Klatschen geführt (Basel, Hoffenheim).
Lustigerweise haben die Gegner sich das letztes Jahr gemerkt und mit zwei Sechsern und/oder einrückenden Flügeln die Zwischenlinienräume dichtgemacht (siehe Dortmund letztes Jahr) und Bayern hing offensiv völlig in der Luft.
Da frag ich mich wie lang das Gedächtnis von Fink ist.
Oder liegt es daran das man den 40Mio-Mann Martinez unbedingt besetzt halten muss ? Was will der denn 40m vor dem Tor mit Ball.
Zugegeben nicht völlig ungefährlich aber immer noch um Welten besser als Robben und Ribery (heute ja ’nur‘ Shaqiri) ohne wirklichen Gegenspieler auf den 16er zudribbeln zu lassen.
Die Frage ist also was tun gegen Bayern.
Wäre es vielleicht sinnvoller gewesen mit zwei Sechsern die Zwischenlinienräume zu zu stellen und die Stürmer auf Martinez und Schweinsteiger anzusetzen? Dann kann sich Bayern 50-60m vor dem Tor den Ball in der Abwehr zuspielen aber so richtig gefährlich dürfte das nicht werden. Natürlich immer vorrausgesetzt es passieren keine Individuellen Totalausfälle.
Vielleicht wäre ja auch eine Idee für Juves Spiel in München. Erstmal verhindern einen zu kassieren und dann gucken was zu hause geht.
Für den Zuschauer eine Katastrophe aber wen juckt das noch wenn man weiterkommt.
Sorry wenn das alles etwas polemisch wirkt. An Anmerkungen und alternativen Auffassungen bin ich sehr interessiert.
Gruss
maverick.91
blub 30. März 2013 um 23:46
Die Formation mit dem einzelnen 6er ist zwar hochgradig instabil wenn das Pressing umspielt wurde eröffnet aber das potential das Bayern einfach niemals im 2. drittel ankommt weil sie im Pressing hängen bleiben.
Und ganz ehrlich: diese 5 Mann braucht man auch.
unter diesem aspekt wäre etwas 3232 artiges vielleicht spannend geworden.
wenn es egal ist ob man 2:0 oder 6:0 verliert dann kann man das durchaus probieren. 9:2 war glaube ich nicht eingeplant und ist psychologisch deutlich schwerer weider aufzurichten.
TheSoulcollector 30. März 2013 um 23:56
Naja, von der Idee her war es sicherlich interessant. Man wollte die Bayern durch frühes (Gegen-)Pressing stören und deren Spielaufbau verhindern. Leider haben die Bayern trotzdem die Qualität sich daraus zu befreien und konnten das Spiel dann schnell nach vorn in die Halbräume verlagern, wo Robben und Shaqiri eben gefährlich werden.
Gegen Schalke wäre dieser Ansatz vom HSV vielleicht eher von Erfolg gekrönt gewesen. Zum einen hat Schalke nicht ganz die Qualität hinten um sich aus dem Pressing zu befreien und zum anderen sind Farfan und Bastos zur Zeit nicht ganz auf dem Niveau der bayrischen Flügelflitzer. Dazu fehlt Schalke zur Zeit Huntelaar in der Spitze. Man darf ja auch nicht vergessen, welchen Anteil Pizarro heute an den Toren hatte. Vielleicht sieht man diesen Ansatz nochmal im Auswärtsspiel gegen Schalke.
DAF 31. März 2013 um 23:34
„Die Formation mit dem einzelnen 6er ist zwar hochgradig instabil wenn das Pressing umspielt wurde eröffnet aber das potential das Bayern einfach niemals im 2. drittel ankommt weil sie im Pressing hängen bleiben.“
Also, ich sehe das ähnlich wie maverick. Ich sehe bei keiner Bundesligamannschaft das Potential, Bayern im Pressing so stark zu fordern dass sie nie ins 2. Drittel kommen. Bayerns Defensivspieler sind dafür technisch einfach zu stark.
Außerdem hätte Bayern für diesen Fall immer noch Plan B zur Verfügung: Hohe Bälle auf den Stürmer, die dieser entweder direkt verarbeitet oder die im Falle eines Ballverlusts vom gegenpressen Mittelfeld erobert und auf die allesamt sehr dynamischen Flügelspieler gespielt werden. Glaubst du wirklich dass da Erfolgsaussichten bestünden?
Bei einem 3232 wäre es für mich nur eine Frage der Zeit, bis Bayern auf den Flügeln durchbricht. Abgesehen davon spielt kein Team ein vergleichbares System, und wenn das ohne Wettkampfpraxis uneingespielt versucht wird seh ich da auch die große Gefahr eines Debakels für die Mannschaft die das spielt.
blub 1. April 2013 um 01:06
Die 3232 will ich ja nicht fürs ganze spiel, sondern nur als Pressingformation.
5 mann pressen, 2 Leute decken die räume dahinter und 3 mann für lange bälle.
Ich will auch nur begründen warum 4132 vileicht nciht völlig hirnrissig war. wenn bei normalem spiel auch verliert ist es imo angebracht was unorthodoxes zu versuchen.
Eine wirklich gut Gegenpressingformation nach langen bällen hab ich bei Bayern in diesem Spiel eher nicht gesehen. Weder Pizarro noch Shaqiri oder Robben sind besonders gut in diesem bereich. Die anderen waren ja meist tiefer zum Spielaufbau.
juventino 31. März 2013 um 03:11
Ich hoffe Juve spielt das 3-2-4-1, das sie schon einmal diese Saison gezeigt haben (ich weiss leider nicht mehr in welchem Spiel, vielleicht Napoli?). Die „Doppelsechs“ wäre mit Pogba und Pirlo besetzt, Pogba könnte Pirlo so im Spielaufbau unterstützen. Zusätzlich hätte mann ein extrem enges, zweikampf- und laufstarkes Zentrum mit der „Doppelacht“ Marchisio und Vidal vorne. Flankiert wie immer von Asamoah und Lichtsteiner. Das einzige Problem wäre hier halt noch der Stürmer. Quagliarella würde ich es zutrauen mit seiner technischen Klasse und Abschlusstärke Gefahr auszustrahlen, aber mehr? Er alleine gegen Dante und Badstuber und Martinez und Schweini und und…glaube ich weniger. Mal schauen was sich Conte einfallen lässt!
Zum Spiel: Bayern einfach unglaublich. Pizarro bewies mal wieder seine Klasse und Shaqattack sein Riesenpotenziel. Hoffe er kriegt bald wieder die Chance in der Startelf zu spielen!
Und natürlich wie immer: Vielen Dank für euren tollen Blog und eure tollen Artikel, macht immer wieder Spass sie zu lesen.
Jourl 30. März 2013 um 23:22
Findet ihr es nicht auch interessant das Bayern nur für die Flügel hauptsächlich neue Spieler einwechselte bzw. in der Startformation von Bayern standen
Vielleicht hat der gute Jupp ja da bei Juves System eine Schwachstelle ausmachen können :p
ZY 31. März 2013 um 00:20
Schwer zu sagen, Ribery und Alaba waren ja nach den Länderspielen angeblich angeschlagen und wurden wohl geschont. Müller auch, keine Ahnung.
Spannender find ich die Frage, mit welchem Stürmer Heynckes gegen Juve’s 3er-Kette plant, und wie er Pirlo aus dem Spiel nehmen will – vielleicht mittels dem Stürmer, und stattdessen den drei Innenverteidigern Zeit am Ball lassen?
TaunusT 31. März 2013 um 19:28
Pirlo aus dem Spiel nehmen? Da gab es doch im Sommer mal so ne geniale Variante…
King_Cesc 31. März 2013 um 21:15
Naja, da Pirlo durchaus intelligent ist, lässt er sich halt einfach wieder in die Abwehr hineinfallen.
Wenn dann muss es eigentlich Manndeckung sein, da kann man nicht auf 4-4-1-1 oder 4-4-2 achten. Entscheidend wäre wenn dann, wer (St oder Om) auf ihn gestellt wird.
Goalimpact 30. März 2013 um 22:51
Ich konnte das Spiel leider nicht sehen und habe nur das Ende auf 90elf verfolgt. Nach meiner Analyse ist vor allem die rechte Abwehrseite des HSV nur unterdurchschnittlich und eigentlich zu schwach für die Bundesliga (unter 100). Hat dies eine Rolle gespielt?
http://www.goalimpact.com/2013/03/bayern-munchen-vs-hamburger-sv-preview.html
RM 30. März 2013 um 23:04
Offensiv auf jeden Fall.
blub 30. März 2013 um 22:46
Ich kann aus jeder Zeile lesen wie sich RM gefreut hat. ^^
Wo hast du den „passiven Hamburger SVs, der die Zweikämpfe nicht annimmt“ gefunden?
Sky-kommentar? Ich konnte leider nicht gucken. gnah.
RM 30. März 2013 um 23:04
Ja, war beim Sky-Kommentar, falls ich mich recht entsinne.
P.S.: Bin, ohne Witz, nicht besonders zufrieden über den Sieg.
Imrahil 30. März 2013 um 23:10
„Bin, ohne Witz, nicht besonders zufrieden über den Sieg. “
Warum? Weil das Spiel nicht besonders wichtig und der Gegner relativ schwach war?
Die Analyse liest sich so, als hätten die Bayern alles richtig gemacht …
RM 30. März 2013 um 23:25
Naja, bei einem 9:2 mit zwei Gegentoren nach Ecken hat man ja eigentlich nur bei den defensiven Standards nicht alles richtig gemacht. Mir sind da aber andere Aspekte bisschen gegen den Strich gegangen (neben abermaligen Gegentoren nach Ecken, was man zwingend abstellen muss).
maverick.91 30. März 2013 um 23:35
oh ja ! !
blub 30. März 2013 um 23:36
Man sollte vielleicht nicht verschweigen das Bayern als es noch unklar war wie klar das heute wird auch 2 tore durch Standards gemacht hat.
[grade Sportstudio geguckt]
Ernste Frage:
Bayern hat den HSV auf schlimmste auf links gedreht, anchdem wie du das Aufbauspiel oben beschreibst.
Die interessante Frage ist: hat Heynckes das vorausgesehen, ist was das Bayern öfter spielt, war es Zufall oder haben das die Spieler auf dem Feld intuitiv gemacht, oder hat da jemand was „manuell“ währed des spiels gemacht?
Ich weis grad nicht wovon ich am meisten beeindruckt wäre.
C 31. März 2013 um 00:58
Das mit den Ecken ist wirklich besorgniserregend :-/ ich bin ehrlich gesagt kein Fan davon den 2. Pfosten ungedeckt zu lassen, gefühlt hätte uns das die Saison 4-5 Gegentore verhindert. Was neben der etwas „lätscherten“ Einstellung nach der hohen Führung war denn noch so unbefriedigend?
@blub ich glaube die hier gesehenen Aspekte sind wohl einstudiert und werden bei Bedarf abgerufen, ob das Heynckes anordnen muss oder die Spieler das selber merken, keine Ahnung.
RM 31. März 2013 um 11:59
Zu viele Flanken, auch wenn es geklappt hat. Zu wenig Ballbesitz, auch wenn es wohl Heynckes so lieber hat, aus welchen Gründen. Das Pressing war mir zu sehr auf Kompaktheit ausgerichtet; zu nahe an Gladbach, zu weit weg von Barcelona 2011. Dazu eben die Defensivstandards und ein bisschen auch die Rolle Martinez‘ (nicht aber seine Leistung). Dazu noch ein paar psychologische Aspekte und minimal vielleicht noch die Gegnervorbereitung (auf Juve) in dieser Partie; klingt doof, ist aber so.
Es war wahrscheinlich nichts davon schlecht (exkl. Defensivstandards), aber mir missfällt es einfach ein klitzekleines Bisschen.
Und wieder zwei Gegentore bekommen. Ich muss etwas gestehen: Ich bin kein großer Fan von Gegentoren. Außerdem wohl mit TR einer der kritischsten Bayernfans, die irgendwo herumlaufen.
C 31. März 2013 um 17:15
Naja ich hab zwar Heynckes nicht bei Real erlebt aber solange ich ihn kenne war er noch nie großer Verfechter von Ballbesitzfussball sondern eher von Konterfussball, und wenn man ehrlich ist dann hat man mit Robben, Shaqiri , Müller und Ribery auch eher die Spieler für Konterfussball.
Das mit den Flanken wird wohl gegen Juve nicht mehr klappen kann mir nicht vorstellen, dass sich ne italienische Mannschaft den Strafraum überladen lässt, wobei soviele Flanken waren es ja eig gar net wenn man so Akionen wie die von Müller und Robben die jeweils von der Strafraumkante Tore vorbereiteten wegrechnet
Pep27 30. März 2013 um 22:40
Kroos war der einzig schlechte bei Bayern. Hoffentlich spielt Robben (und Müller auf der 10) oder Shaqiri. Das wär super 🙂
mrb 30. März 2013 um 22:45
Es grenzte an Arbeitsverweigerung. Eine Frechheit! Phlegmatisch wie immer. Effenberg und Basler gaben sogar beim Auslaufen mehr Gas als Heynckes‘ Schwiegersohn.
Aber was soll man auch von einem Spieler erwarten, der vor Spielen Lieder von PUR hört, statt mit Inbrunst eine Hymne zu singen.
ThePikeman 31. März 2013 um 01:35
Das war sicher nicht das beste Spiel von Kroos, aber schlecht war es keinesfalls und an mangelndem Einsatz hat es auch nicht gelegen. bundesliga.de und whoscored.com können da Daten liefern.
Müller oder Shaquiri auf der 10 bringt gute Ergebnisse gegen schwächere Mannschaften wie Hamburg heute. Gegen gute Mannschaften fehlt dann die taktische Rafinesse von Kroos in defensiven Belangen. Die können weder Müller, noch Shaqiri liefern und sowieso nur wenige Spieler.
blub 31. März 2013 um 03:08
Das war ein Insider 😉
Pep27 31. März 2013 um 11:46
Aber kein besonders guter 😉
datschge 31. März 2013 um 13:13
„die taktische Rafinesse von Kroos in defensiven Belangen“
Die ist mir neu. 😉
Pep27 31. März 2013 um 17:24
@datschge
Pass lieber mit Kroos Kritik auf, er steht unter Schutz, weil er Talent hat. Und zwar ganz viel, manchmal zeigt er es auch noch. 🙂
Schlicke 1. April 2013 um 12:14
Laut whosored.com hat Toni Kroos „no significant weaknesses“ und sein Spiel gegen Hamburg nach dem Bewertungsalgorithmus ähnlich bewertet wie das von Schweini und Martinez. http://www.whoscored.com/Matches/621380/Live
Es ist generell schwierig, subjektive Eindrücke wie „phlegmatisches Auftreten“ mit Zahlen zu belegen. Die Laufleistung von Kroos stimmt meistens, aber der Laufstil hat so etwas arrogant Herumtrottendes. Da gibt es aber keine Skalen, die etwas von benderesk bis basleresk das Auftreten abstufen.
Ich finde z.B., dass Sahin derzeit die letzte Konsequenz im Zweikampf und Pressing vermissen lässt, weshalb die Gegner des BVB vermehrt Chancen kreieren, wenn er auf dem Platz ist. Ihm das direkt zuzuweisen, ist aber schwierig, da dann höchsten Teamstatistken zu Rate gezogen werden können. Man müsste eigentlich anhand verschiedenster Spielszenen belegen, dass „Kroos nicht teilgenommen hat“ (Ballkontakte sagen eher das Gegenteil). Dann bleiben immer noch seine Schussqualitäten oder die Fähigkeit zur entscheidenden Flanke/Pass, die ihn für seinen Mentor Heynckes zur ersten Wahl machen, auch wenn Shaq in jedem Spiel subjektiv mehr Dampf macht.
datschge 1. April 2013 um 15:40
Attribute wie phlegmatisch, arrogant und ähnliches haben in Analysen sowieso nichts zu suchen. Analysen sollen spielrelevante Aktionen bewerten, dazu zählen Mimik und Gestik, Körpersprachenzeugs nicht.
Was Kroos angeht, mangelnden Einsatz habe ich ihm nie vorgeworfen. Ich bin nur immer der Meinung, dass er als ein Spielertyp hochstilisiert wird, die er nicht verkörpert. Die Aussage „die taktische Rafinesse von Kroos in defensiven Belangen“ gibt die verzerrte Wahrnehmung ganz gut wieder, defensiv relevant bei Kroos sind sein ausgezeichnetes Positionsspiel und Raumnutzung, durch die er den Gegner gut binden kann. Dies setzt aber voraus, dass sich erstens der Gegner darauf einlässt und zweitens, dass die Mitspieler um ihn herum die eigentlichen defensiven Aufgaben, Rückwärtspressing, defensives Absichern, spielverzögernd in die Zweikämpfe gehen, übernehmen. Kroos hat in der Hinsicht eine offensivorientierte höhere Freirolle, während alle Offensivspieler um ihn herum durch inzwischen starkes defensives Zurückarbeiten hervortun, die ihm zugute kommt.
Ist Kroos deswegen schlecht? Nein. Wird er gut nach seiner Stärke eingesetzt? So wie oben beschrieben, ja. Ist er von der Defensivkomponent seines Spielertyps im Ansatz vergleichbar mit Schweinsteiger, Martínez, Gustavo? Meiner Meinung nach überhaupt nicht.
Er ist in meinen Augen ein exzellenter Funktionsspieler, der, wenn seine Stärken optimal eingesetzt werden, eine Bombe ist. Er ist aber kein polyvalenter Lösungsspieler, der in taktisch formativ ungüstigen Pattsituationen eine für das gesamte Teamkonstrukt hilfreiche Anpassungmöglichkeiten sehen und dadurch defensive wie offensive Schwachpunkte zu eigenem Gunsten lösen kann. Das ist die herausragende Stärke von Schweinsteiger, die ihn aus der Zentrale heraus so unversichtbar macht. Lahm, Müller, Pizzaro können das auch, können das aber positionsbedingt (Außenbahn bzw. Spitze) weniger stark einbringen.
RM 30. März 2013 um 22:34
Kleiner Nebenaspekt von meiner Seite noch.
Vor dem Spiel wollte ich folgendes wegen einer mich etwas nervenden Sky-Aussage twittern:
„Sky: „Adler hielt eine emotionale Rede vor gesamter Mannschaft! Sogar Ersatzspieler waren dabei.“
Tja, ich sehe es kommen: HSV gewinnt 18:0; Adler-Hattrick. #Führungsspieler.““
Interessant zu sehen, wie sich das so entwickelte. Gab es eine Hymne vor dem Spiel?