Vorschau: Real Madrid – Manchester United
Das Spiel, auf das die Welt wartet, sagte José Mourinho.
Personalsorgen auf beiden Seiten
Bei beiden Teams werden teilweise sehr wichtige Spieler das Spiel verpassen. Bei Real fällt Casillas aus, bei Varane und di Maria wird wohl erst vor Ort entschieden, ob sie spielen – im Kader stehen sie jedenfalls. Es ist mühsam zu spekulieren, ob Casillas nach der Fehde mit Mourinho gespielt hätte oder nicht, also konzentrieren wir uns erstmal auf die möglichen Ausfälle der anderen beiden Spieler.
Varane zeigte im Clasico, dass er zu Recht als eines der größten Talente auf der Position des Innenverteidigers gilt. Ganze 76 Kilogramm wiegt sein 191 Zentimeter lange Körper, was für einen Innenverteidiger ungewöhnlich ist. Varane ist eher der elegantere, vorausschauende Spielertyp – vor allem im Vergleich zu den mitunter ungestümen Konkurrenten Ramos und Pepe. Dank seiner guten Übersicht und Technik ist Varane der passstärkste Innenverteidiger Reals – knapp 84% seiner Zuspiele sind erfolgreich. Pepe kommt übrigens nur auf gut 77%, Ramos liegt etwa gleichauf mit Varane, der jedoch im Vergleich häufiger vertikal spielt.
Angel di Maria ist ein weiterer Spieler, bei dem viele nicht sehen, wie gut er ist. Vom rechten Flügel aus spielt – teilweise mit dem Außenrist – geniale Bälle in die Schnittstelle zwischen dem gegnerischen Links- und Innenverteidiger. Im Dribbling gehört di Maria sowieso zur internationalen Klasse, zudem ist er äußerst bissig und defensivstark. Durch sein weites Einrücken – zum Teil auf Höhe der Sechser – kompensiert er immer wieder Ronaldos Zocken auf der anderen Seite. Der Argentinier steht nach einigen offenbar falschen Meldungen nun doch im Kader – in Spanien wird auch spekuliert, dass er von Beginn an Spielen kann.
Sir Alex Ferguson muss auf Ashley Young und Darren Fletcher verzichten. Zudem sind Phil Jones und Johnny Evans fraglich. Mit Young fehlt Ferguson eine Option auf beiden Flügeln. Nani ist nach seiner Oberschenkelverletzung, die ihn von November bis Mitte Januar außer Gefecht setzte, noch nicht wieder in Form, Kagawa, Rooney und Welbeck fühlen sich allesamt im Zentrum wohler.
Dass Darren Fletcher ausfällt, wird Ferguson enorm ärgern. Fletcher ist eine Allzweckwaffe, die ihren Dienst – vornehmlich in der Defensive – verlässlich ausfüllt. Sei es als Rechtsverteidiger, Sechser, Achter oder rechter Mittelfeldspieler, Fletcher wäre überall für eine defensivstarke, stark verschiebende und so den Mitspielern helfende Option.
Hat Rooney aus dem EM-Viertelfinale gelernt?
Bei Real läuft alles über Xabi Alonso, der den Aufbau aus der tiefe übernimmt. Ihm wenig Zeit am Ball zu geben, ist ein essentieller Faktor, will man gegen die Königlichen bestehen. Der Spanier spielt extrem gute lange Bälle auf die Flügel, was dem Gegner viel Laufarbeit im Verschieben aufzwingt.
Hier wird Wayne Rooney gefragt sein, der bei Manchester aller Voraussicht nach als Zehner bzw. hängende Spitze beginnen wird. Im Viertelfinale der Europameisterschaft gegen Italien positionierte er sich viel zu hoch und ließ Pirlo, der von der Spielanlage und Wichtigkeit für das Team mit Alonso zu vergleichen ist, vollkommen frei. Dies nutzte der tiefliegende Spielmacher zur totalen Spielkontrolle, die letztlich auch zum verdienten Sieg führte.
Unvorstellbar, dass Ferguson Rooney nicht auf diese Partie hinweist, Alonso sollte also eigentlich nicht so viel Raum bekommen. Möglicherweise wechselt Rooney aber auch auf die linke Seite.
Kagawa, unheimlich stark im Pressing und im Isolieren der gegnerischen Sechser, könnte dann die anspruchsvolle Rolle übernehmen, Alonso vom Spielgeschehen abzuschneiden, während Rooney sich nur um den offensiv nicht all zu starken Arbeloa kümmern muss.
Wie besetzt Ferguson sein Mittelfeldzentrum?
Interessant wird, wie Ferguson die Mitte besetzen wird. Die Paarung Scholes-Carrick wäre die passstärkste, würde allerdings wenig Zweikampfstärke und Mobilität anbieten. Dies kann gerade gegen Özil, der die Räume zwischen den Linien liebt und braucht, mächtig schief gehen.
Es ist also sehr wahrscheinlich, dass Cleverley zum Einsatz kommt. Der laufstarke Engländer unterstützt sein Team ähnlich wie Khedira mit langen vertikalen Läufen und scheint erste Option für einen Posten neben einem der Passspieler Carrick und Scholes zu sein.
Eine Dreierreihe mit Cleverley, Carrick und Scholes oder Jones wäre ebenfalls eine Option. Ein 4-5-1 ließe allerdings Xabi Alonso relativ frei. Hier wäre ein sehr gut getimtes, flexibles Herausrücken der Sechser/Achter nötig, um Zugriff auf Alonso zu bekommen.
Würde dieser allerdings hinter die aufrückenden Außenverteidiger abkippen, wäre er endgültig außerhalb des Zugriffsbereichs einer 4-5-1-Formation. Bedenkt man Alonsos Qualitäten, ist dies also eine sehr unwahrscheinliche Variante.
Manchester wird also voraussichtlich in der gewohnten 4-4-1-1/4-2-3-1/4-4-2-Mischformation auflaufen. Je nach Mannorientierung der Flügelspieler und Rooneys Verhalten gegenüber Alonso verschwimmen diese drei Systeme.
Gibt es einen Plan mit Jones als Sonderbewachung für Ronaldo?
Nachdem Phil Jones am Wochenende Evertons Schlüsselspieler Maroune Fellaini durch eine konsequente Manndeckung zur Bedeutungslosigkeit degradierte, stellt sich die Frage, ob Ferguson den robusten Engländer vielleicht auf Cristiano Ronaldo ansetzen möchte.
Jones hat schon häufiger Rechtsverteidiger gespielt, fühlt sich zentral – sowohl im Mittelfeld als auch in der Abwehr – aber deutlich wohler. Er ist ein harter Zweikämpfer, dafür aber nicht unbedingt schnell. Da Manchester auswärts aber mit Sicherheit nicht hoch stehen wird, sollte die Schnelligkeit nicht das Hauptkriterium für die Auswahl des Gegenspielers für Ronaldo sein.
Ronaldo bezwingt seine Gegenspieler häufig durch seinen starken Körpereinsatz, da der durchschnittliche Rechtsverteidiger körperlich in der Regel eher von der Statur Philipp Lahms ist – wie auch Manchesters Option Rafael. Gegen Jones könnte sich Ronaldo nicht so einfach mit dem Oberkörper vorbeischieben, sondern müsste mehr über Doppelpässe kommen.
Mit einer Manndeckung kann nicht jeder Stürmer (oder Spieler allgemein) gleich gut umgehen. Manch einer nutzt dies, um mit geschickten Laufwegen Lücken für die Mitspieler zu reißen, manch einer lässt aber auch schnell den Kopf hängen und ergibt sich förmlich.
Ronaldo sehr wahrscheinlich noch motivierter sein als sonst, wenn es gegen seinen ehemaligen Klub geht. Dass er das Spiel seiner Mannschaft damit manchmal zu ausrechenbar macht, indem er selbst um jeden Preis den Abschluss suchen will, sah man schon häufig.
Das Etwas-zeigen-Müssen könnte gegen eine konsequente Manndeckung sehr kraft- und vor allem nervenaufreibend sein. Bei allen Qualitäten des Portugiesen: Wir alle haben schon Spiele von ihm gesehen, bei denen er resigniert, wenn bei ihm persönlich und/oder der Mannschaft nichts läuft. Ferguson kennt seinen ehemaligen Schützling genau und könnte auf diesen Effekt zielen.
Dies ist jedoch relativ spekulativ – wir können ja leider Gottes nicht in Cristianos Inneres schauen. Möglicherweise spielt Jones ja auch Rechtsverteidiger, nimmt Ronaldo aber nicht in Manndeckung. Ich persönlich habe jedoch das Gefühl, dass Jones eine wichtige Rolle einnehmen wird, da Rafael nicht die körperlichen Voraussetzungen hat, um gegen Ronaldo zu bestehen. Nicht zu unterschätzen sind hier nämlich auch Flanken von rechts auf den langen Pfosten, wo Ronaldo regelmäßig in Kopfballduelle mit dem gegnerischen Rechtsverteidiger kommt. Was ebenfalls für Jones spricht: Ferguson nahm ihn gegen Everton schon in der 56. Minute nach leichtem Humpeln runter, obwohl seine Rolle so wichtig war und bis dahin auch nahezu perfekt funktionierte.
Wer bietet Konterräume? Wie reagiert Manchester auf Ronaldos Zocken?
Eine weitere spannende Frage ist, welcher Mannschaft es besser gelingt, dem Gegner möglichst wenige Konterräume zu gewähren. Beide Teams besitzen große Fähigkeiten im Umschaltspiel nach vorne – Real sogar noch ein bisschen mehr.
Da das Hinspiel in Madrid ausgetragen wird, kann man eine recht tiefe Mannschaft aus Manchester erwarten. Ferguson wird auf keinen Fall fahrlässig Räume für Reals Hochgeschwindigkeitskonter zulassen. Die Außenverteidiger werden mit großer Wahrscheinlichkeit sehr zurückhaltend agieren – auch hier wieder ein Argument pro Jones bzw. contra Rafael.
Für den Rechtsverteidiger von Manchester wird es wichtig sein, die richtigen Momente für Vorstöße zu wählen. Da Ronaldo – ob vom Trainer oder ihm selbst gewollt – von der Defensivarbeit weitgehend befreit ist, findet man hier immer wieder große Räume zum bespielen vor. Man muss allerdings extrem vorsichtig bei der Auswahl der Situationen sein, in denen man mit vorstößt. Philipp Lahm in der letzten und Lukas Piszcek in dieser Saison zeigten, wie es geht.
Es bleibt ein Vabanquespiel: Nutzt man Ronaldos Zocken für gezielte Vorstöße – bei denen aber auch einfach keiner der Mitspieler den Ball verlieren darf – kann man Real relativ leicht in Bedrängnis bringen. Leistet die Mannschaft sich beim Aufrücken des Rechtsverteidigers aber Ballverluste, ist der Raum für Ronaldo extrem groß und er kann in den seltensten Fällen aufgehalten werden.
Die Besetzung des rechten Flügels von Real und die Auswirkungen auf die Gesamtformation
Angel di Maria fällt aus, sodass nicht ganz klar ist, wer bei Real auf dem rechten Flügel beginnen wird. Zuletzt wechselten sich Benzema und Higuain zwischen Rechtsaußen und Sturmspitze ab, auch der schnelle Callejon ist eine Option.
Spielen Benzema, Higuain, Ronaldo und Özil gemeinsam, kann eine tolle, fluide, technisch starke Angriffsformation entstehen. Allerdings wäre dies schon sehr offensiv, denn keiner der vier arbeitet besonders gut oder gerne nach hinten.
Mit Callejon auf der rechten Seite besitzt Mourinho noch eine weniger verspielte, eher direkte Alternative zu Benzema/Higuain. Callejon hat seine Stärken definitv im Konterspiel, was aber nach einer druckvollen Anfangsphase samt Führungstreffer durchaus möglich ist.
Eine andere Möglichkeit ist es, Luka Modric in die Startelf zu bringen. Mesut Özil würde dann auf den eher ungeliebten rechten Flügel ausweichen. Modric, mehr Achter als Zehner, würde dann für mehr Präsenz im Zentrum sorgen – Özil wandert als Zehner ja eher zwischen den Linien und auf den Flügeln herum. Modric könnte so helfen, Alonso von seiner voraussichtlichen Bewachung durch Rooney zu befreien oder ihn zumindest unterstützen. Khedira würde dann noch vertikaler als sonst agieren und häufig am und im Strafraum aufzufinden sein.
Probleme könnte Real bei dieser Variante allerdings mit der Breite bekommen. Özil würde rechts nämlich natürlich nicht an der Linie kleben, sondern immer wieder den Kontakt zum Zentrum suchen. Hier wäre ein offensiver Rechtsverteidiger, der Özil permanent hinterläuft, gefragt. Mit Alvaro Arbeloa wird aber ein eher zurückhaltender Rechtsverteidiger auflaufen, der sich aber – das wollen wir nicht vernachlässigen – offensiv gesteigert hat.
Zentrale Fragen
- Wie gut vermeidet Manchester Ballverluste und somit die gefährlichen Konter Reals?
- Kann Rooney – oder vielleicht auch Kagawa – Xabi Alonso ausschalten?
- Nutzt United das Zocken von Ronaldo für eigene Angriffe über rechts oder tappen sie in die Falle?
- Wo spielt Phil Jones? Manndeckung auf Ronaldo als Rechtsverteidiger? Oder doch als ergänzender Sechser im 4-5-1?
Prognose
Real wird wie schon häufig im Bernabeu gesehen in den ersten Minuten mächtig Druck machen. Sie können ein gutes Angriffspressing spielen, Manchester ist zudem im Aufbau nicht zur Weltelite zu zählen. Mourinho wird auf ein schnelles Führungstor aus sein, welches dann aus einer tieferen und passiveren Haltung heraus verteidigt oder durch die gefährlichen Konter ausgebaut werden soll.
Ferguson wird einem 0:0 nicht abgeneigt sein, es ist kaum zu erwarten, dass Manchester großartige Risiken eingeht. Mit van Persie und Rooney hat man zwei Spieler, die zu jeder Zeit auch aus wenig aussichtsreichen Situationen mit starken individuellen Aktionen ein Tor schießen können, zudem ist man bei Standards sehr gefährlich. Die Priorität wird also auf jeden Fall auf der Defensive liegen, wo es darauf ankommt, Alonso zu stören, Özil keinen Raum zwischen den Linien zu gewähren und Ronaldo nicht ins Laufen kommen zu lassen.
Was nach einem temporeichen Beginn folgen wird, hängt davon ab, welche Folgen Reals druckvoller Start haben wird. Gehen sie in Führung, dürfte es über weite Strecken ein abwartendes Spiel werden, da Manchester nicht sofort alles nach vorne werfen wird – angesichts Reals Konterstärke auch vernünftig. In der Schlussphase würde dann der Druck etwas erhöht werden, ohne jedoch das Risiko eines zweiten Gegentreffers einzugehen.
Trifft Manchester in der Anfangsphase bei einem Konter, ist Real unter Zugzwang, United dürfte fortan große Konterräume finden und gefährlich werden. Bleibt die Anfangsphase torlos, wird es auf ein risikoarmes, aber dennoch interessantes Spiel hinauslaufen – nicht unwahrscheinlich, dass dieses dann durch eine Einzelaktion oder eine Standardsituation entschieden wird.
38 Kommentare Alle anzeigen
kuba 14. Februar 2013 um 02:25
Nicht Pirlos „totale Spielkontrolle“ führte zum verdienten Sieg, sondern das Elfmeterschießen.
Nr.39 13. Februar 2013 um 12:31
——————–De Gea———————
Rafael—-Ferdinand——-Vidic——-Evra
—–Carrick—-Jones——-Cleverly——
Rooney——-RvP————–Kagawa(Welbeck)
Ich denke so wird United spielen Jones vor der Abwehr wird sich öfter in die Viererkette fallen lassen so dass aus dem 4-5-1 unter Druck öfter mal ein 5-4-1 wird.
Leperon 13. Februar 2013 um 14:26
Ich meine bei Real fast noch nie gesehen zu haben, dass sie im Angriff bis zur Grundlinie in voller Breite attackieren, habe jedoch auch nicht so viele Partien verfolgt. Würde eine Fünferkette dann überhaupt Sinn machen? Viel gefährlicher kamen mir immer die Bewegungen an der 16-er Kante vor, was ja eher für ein dichtes Mittelfeld spricht.
Ihr habt ja schon vor längerem von einem ManUtd Aufbauspiel mit de Gea in einer 3-er Kette und der 4-er Kette als aufgespanntes Rechteck berichtet um gegnerischem Pressing zu entgehen. Wurde das komplett zu den Akten gelegt, oder wäre es möglich, dass SAF das heut Abend aus der Kiste holt um das Pressing von Madrid ins Leere laufen zu lassen?
Rasengrün 13. Februar 2013 um 12:10
Hatte SAF Kagawa nicht auch schon mal in der Doppelsechs gebracht? Würde ich für eine äußerst interessante Idee halten um Özil aus dem Spiel zu nehmen und gleichzeitig selbst pressingresistenter und ballsicherer in der Zentrale zu werden. Nicht, dass ich das für wahrscheinlich halte, nur eben für sehr interessant. Zumindest scheint Kagawa wohl eine Rolle zu spielen, SAF hat ihn jedenfalls explizit erwähnt.
RM 13. Februar 2013 um 12:39
Sicher? Ich bin mir ziemlich sicher, dass er nie als Sechser in einer Doppelsechs spielte, nur als Achter in einer Raute. Ohnehin fände ich eine Raute oder gar einen Tannenbaum extrem interessant gegen Real mit Uniteds Spielermaterial.
Rasengrün 13. Februar 2013 um 14:50
Wenn ich mir sicher wäre, dann hätte ich das nicht als Frage formuliert. 😉 Raute hat United ja am Anfang der Saison gelegentlich gespielt, aber iirc dann war das sehr anfällig auf den Flanken. Tannenbaum wäre natürlich stabiler, glaube ich aber bei SAF auch nicht dran.
RM 13. Februar 2013 um 16:21
Natürlich, wobei man sich fragen muss, ob es gegen Real auch anfällig auf den Flanken wäre.
Rasengrün 13. Februar 2013 um 18:51
Würde wohl stark davon abhängen, ob man Alonso neutralisieren kann über den die meisten Seitenwechsel laufen dürften. Nicht gerade eine grundlegende Veränderung der Lage… Hm…
RM 13. Februar 2013 um 18:52
Im Tannenbaum oder der Raute mit Kagawa und Rooney um Xabi herum? Sollte klappen können.
Rasengrün 13. Februar 2013 um 20:02
Jupp, genau so. Die Frage bleibt natürlich, wie man dann mit Özil umgeht. Einerseits wird der Raum durch das volle Zentrum natürlich enger, andererseits wären die Verschiebungen ungewohnt und er ist halt ein wirklicher Meister darin gerade diese kleinen Räume zu finden und zu nutzen. Einen Tod stirbt man immer.
Partizan 13. Februar 2013 um 09:20
Bin gespannt wie United auf das Pressing Reals reagieren wird, aus der PL ist man es ja nicht gewohnt, da bis auf Swansea in Ansätzen kein Team ein solches Pressing ausübt.
In meinen Augen hat United hier nichts aus der Final Niederlage gegen Barcelona gelernt, und wird heute Abend wieder die gleichen Probleme im Spielaufbau bekommen.
Tim 13. Februar 2013 um 00:01
Die stärksten Waffen von ManU werden morgen wohl die individuell starken Rooney und van Persie sein, die wie schon gesagt aus dem Nichts ein Tor erzielen können. Zudem vor allem noch Standardsituationen, hier ist Real mehr als nur anfällig.
Was mMn noch höchst interessant ist, ist die Startelf von Real. Hier ist extrem viel Spielraum. Sicher sind wohl nur Ramos, Alonso, Khedira und CR (TW ist nebensächlich).
Seitdem Mou in Madrid ist hat glaube ich jeder Spieler der am Vortag auf der PK war von Anfang an gespielt. Heute war Michael Essien auf der PK…
Die Wahrscheinlichkeit ist also hoch, dass es zum Einsatz kommt.
Pepe ist wieder zurück, hat am Samstag im DM gespielt um mehr laufen zu müssen. War der Hintergedanke das Spiel morgen oder vllt doch ein Bluff von Mou? Schwer zu sagen.
Marcelos Debüt seit seiner Verletzung liegt glaube ich schon 3-4 Wochen zurück, es war nicht sonderlich gut. Macht, den causa Pepe noch interessanter. Jedoch traue ich Mourinho zu ihn evtl morgen doch auflaufen zu lassen. Gerade um Ronaldo zu entlasten könnte Marcelo ein entscheidender Faktor sein. Soll natürlich nicht heißen, Coentrao könne das nicht.
Ob Di Maria spielt ist wie im Artikel angesprochen auch sehr fraglich, für das Defensivverhalten und die Auswahl des Sturmpartners aber sehr wichtig.
Higuain und Benzema spielten beide am Wochenende, so kann also auch nicht sicher gesagt werden wer als Sturmspitze aufläuft. Benzema harmoniert sehr stark mit Ronaldo und Özil, Higuain dagegen mit Di Maria. Ist Ronaldo aus dem Spiel hängt möglicherweise auch Benzema in der Luft, der dann in seiner Stärke – dem Mitspielen- beraubt ist.
Auch bei Özil fällt es mir schwer mich festzulegen. Eigentlich scheint es klar zu sein, jedoch war Kaka gegen Sevilla extrem stark. Auch Modric scheint hier als Option durchaus im Rahmen des Denkbaren zu sein. Prinzipiell läge es nahe Özil spielen zu lassen, aber wirklich sicher ist das auch nicht.
Hierin sehe ich den großen Vorteil für Madrid, sie sind extrem schwer auszurechnen. Dass man ihnen keinen Raum zum kontern geben darf sollte allen klar sein.
Schöne Analyse PP 🙂
YA 12. Februar 2013 um 20:45
Ein sehr schöner Vorschau, der die Anspannung auf dieses Giganten-Duell wachsen lässt. Allerdings gibt es leider einige Fehler, wie es auch schon andere User mitbekommen haben. Di Maria ist 100% fit und wurde am Samstag nur geschont, das gleiche gilt bei Varane. Während man sich bei Di Maria sicher ist,dass er spielt,gibt es noch Überlegungen, ob nun Varane oder Pepe spielt-Persönlich denke ich,dass Varane spielt,weil Pepe noch nicht die Form hat-.
Du meintest, dass es für ManUnited Entscheidend wird ob man Xabi aus dem Spiel nehmen kann. Ich stimme dir da zwar teilweise zu. Aber ich glaub Real wird eh nicht viel über Xabi spielen. Ich denke Real wird eher versuchen, Manchester in ihrer Hälfte zu drängen, durch Pressingspiel und Störung bei Manchesters Aufbau, der ja wie du sagtest nicht zur Weltelite gehört. Es wäre nicht das Erste Mal, dass nicht selber das Spiel aufbauen würde, sondern ihr Pressingspiel den Spielaufbau quasi übernimmt.
Ein Strich durch diese Rechnung würde ManUnited nur dann gelingen wenn sie richtig tief stehen würde, und so eine tiefe Aufstellung kann ich mir nicht vorstellen,da dies nicht unbedingt zur ihren Stärken gehört. Vielleicht wäre dies für Manchester im späteren Spielverlauf eine Option. Dann müsste natürlich Xabi mehr übernehmen, aber ich bin mir dann sicher, dass Mourinho Modric reinbringen würde.
Ich denke wir sind uns einig, dass Real am Anfang sehr Druck ausüben wird. Treffen sie früh bin ich mir eigentlich ganz schön sicher, dass sie schlussendlich auch gewinnen werden. Kann Manchester bis zur 60-65min die Null hinten halten, und vlt sogar vorne ein Tor schießen, werden sie ein gutes Hinspielergebnis nit nach Hause nehmen. (Bei so einem Szenario wäre ich mir auch sicher, dass dann Mou mit Higuain und Benzema spielt).Allerdings glaub ich nicht, dass dann Real alles auf machen wird, wie es gg ManCity der Fall war. Dann dümmste wäre Rooney, Van Persie Platz zulassen, denn dann kann es ganz schnell mit einer Niederlagen mit 2 Toren unterschied kommen. Mourinho wird ihnen eintrichtern kontrolliert anzugreifen,wie im Clasico, denn es gibt ja noch ein Rückspiel…
Und noch etwas zu Ronaldos-Zocken. Ich könnte mir morgen vorstellen, dass wir morgen gar kein Zocken von Ronaldo sehen werden,jedenfalls nicht das übliche. Ausgenommen Real liegt hinten bzw es steht lange Zeil 0-0. Aber Mou würde sich dabei etwas überlegen, der Xabi kippt ja gerne dann hinten rechts rein. Denn neben einem Sieg ist Mourinhos höchste Priorität zu Null zu spielen!!
seils 12. Februar 2013 um 17:37
Ich kann mir übrigens nicht vorstellen, dass Ferguson wirklich auf Ferdinand als rechten IV baut. Vidic und Evans werden wohl das Zentrum dicht machen. Ich glaube auch, dass eher das Zentrum ManU das Genick brechen wird. Das war diese Saison doch meist nicht so dolle.
Rafa 12. Februar 2013 um 17:16
Hey klasse Artikel!
Ich bin das erste mal hier und möchte mich auch mal an der Diskussion beteiligen, also bitte nicht „draufhauen“ falls ich was falsches schreiben sollte.
Ich rechne mit einem klaren Erfolg von Madrid mit 2 Toren Differenz.
Grund: Für mich wirkte Manchster in letzten Spielen defensiv selbst gegen kleinere Mannschaften sehr unsicher, wenn sie unter hohem Druck standen.
Im Spielaufbau sind Evra/Vidic/Ferdinand/Jones bzw. Rafael keine Weltklasse, was Madrid durch sein sehr gutes Pressing ausnutzen wird.
Madrid´s System finde ich sowieso am besten, wenn es gegen starke Mannschaften geht (siehe Classico gegen Barca), da sie es sehr gut verstehen, die Gegner in Bereiche zu pressen, in denen diese nicht unbedingt am stärksten sind und so die Angriffe des Gegners indirekt zu steuern.
Für mich wird es auch entscheidend, wie gut der DM von ManU mit Özil zurechtkommen wird. Ich tippe mal, dass deshalb auch der laufstarke Cleverly spielen wird.
Rafa 12. Februar 2013 um 17:25
Wäre es auch denkbar, dass Valencia als RV aufläuft?
Er hat die körperlichen Voraussetzungen und die nötige Schnelligkeit um annähernd mit Ronaldo mithalten zu können.
Da Marcelo nicht auflaufen kann, wird Madrids linker Flügel eh nicht die Bedeutung haben wie sonst. Deshalb könnte ich mir vorstellen das Kagawa als RM aufläuft, aber defensiv in die Mitte auf Alonso verschiebt.
PP 12. Februar 2013 um 21:51
Hat er auch schon gespielt. Wäre eine Möglichkeit, wenn Jones nicht spielen kann und Ferguson sich dennoch gegen Rafael entscheidet.
Smalling wäre auch noch eine – körperlich starke – Alternative.
ekMUC 12. Februar 2013 um 16:43
beide Teams kalkulieren auf Räume für Konter und schieben dem Gegner den schwarzen Peter (aka Ball) zu ^^
bggtd 12. Februar 2013 um 16:34
Sorry für die Frage, aber ich lese hier zum ersten Mal, dass di Maria nicht fit ist?! Weder auf anderen Sportseiten noch auf der offiziellen RM-Seite habe ich diese Aussage gefunden, woher habt ihr die Info?
PP 12. Februar 2013 um 17:12
Ich hab die Info von whoscored.com, offenbar leider falsch!
Fred 12. Februar 2013 um 17:30
Info ist definitiv falsch. Auf marca.com (Reals Hausblatt) wird immer darüber gesprochen, dass di Maria spielen kann und wird.
OM 12. Februar 2013 um 17:53
Ich kann nur davon abraten, Previews von Whoscored unüberprüft als Quelle zu benutzen. Die Statistiken sind natürlich gut, aber die Previews sind teilweise wirklich absurd schlecht und unrecherchiert.
TW 12. Februar 2013 um 18:14
Juhuuuu, Hala Madrid 😀
TW 12. Februar 2013 um 18:21
Di Maria ist definitiv im Kader (http://www.realmadrid.com/cs/Satellite/en/Actualidad_Primer_Equipo_en/1330136982419/noticia/Convocatoria/Jose_Mourinho_names_22_players_for_the_Champions_League_match_against_Manchester_United.htm)
TW 12. Februar 2013 um 18:24
Varane ist übrigens auch im Kader!
Den ersten Abschnitt musst Du wohl noch einmal anpassen 😉
PP 12. Februar 2013 um 16:30
Und ja, in der Grafik steht versehentlich noch Iker im Tor…
Mehdi 12. Februar 2013 um 16:25
Scholes wurde gar nicht nach Madrid mitgenommen.
Ohne Modric in der Elf neben Alonso hat Madrid große Probleme Spiele zu kontrollieren. Vllt. will Mourinho auch keine Spiele mit Ballbesitz kontrollieren, Real kontert selbst gegen „kleine“ Teams, bzw. in jedem Spiel eigl.
Denke also das ManU/Carrick den Ball halten und laufen lassen wird, vorallem weil Rooney und van Persie Bälle sehr gut behaupten und verarbeiten können. Die kleinen Teams der spanischen Liga sind meistens zu unfähig/ungeduldig vorm Tor, das wird am Mittwoch anders.
Da ist Madrid hinten viel zu anfällig und ManU zu abgezockt um in gefährliche Konter reinzulaufen.
Andrés 21 12. Februar 2013 um 16:33
Ich bin nicht der Meinung das Manu nach Madrid fährt und dort den Ball laufen lassen will. Erstens denke ich das Madrid wieder extrem pressen wird am Anfangu um ein schnelles Tor zu erzielen und Manu sowieso nicht zu den besten zählt was das Aufbauspiel betrifft. Außerdem wäre das zu gefährlich wenn man die konterstärke von Real bedenkt.
El Entrenador 12. Februar 2013 um 16:21
Schöner Vorbericht. Ich glaube allerdings, dass auch ein Jones genug Probleme mit einem Ronaldo haben wird. Ich schätze entscheident wird tatsächlich sein wie man Alonso Platz und Zeit nimmt. Sollte das gelingen bin ich gespannt wie geduldig und alternativ Real Madrid das Problem kompensieren kann. Sollten sie das über längere Zeit nicht in den Griff bekommen wird wohl Modric eingewechselt. Wenn er nicht schon von Anfang an ran darf. Wie auch immer….oft kommt es anders als man denkt 😉
PP 12. Februar 2013 um 16:28
Da hast du Recht. Vielleicht nochmal erklärt, nicht dass das falsch verstanden wird: Es soll nicht heißen „Manndeckung Jones-Ronaldo = Ronado ausgeschaltet“.
Ab einer gewissen Raumgröße hat jeder Probleme gegen Cristiano. Dass von mir vorgeschlagene/spekulierte Modell sieht aber ein ohnehin schon sehr enges Konstrukt um diese Manndeckung vor, sodass Ronaldo nicht nur gegen Jones direkt, sondern auch durch die um sie herum agierenden Spieler stark eingeschränkt wird.
Flowbama 12. Februar 2013 um 16:15
2 Fragen:
1.) Wer ist PP?
2.) „Ich persönlich habe jedoch das Gefühl, dass Jones eine wichtige Rolle einnehmen wird, da Rafael nicht die körperlichen Voraussetzungen hat, um gegen Ronaldo zu bestehen.“ Sind es tatsächlich die körperlichen Voraussetzungen? Ich meine, wie du erwähnst, sind die bei Philipp Lahm nicht unbedingt besser. Und dennoch sah Ronaldo selten gegen ihn gut aus.
löffel 12. Februar 2013 um 16:17
Zum ersten Mal hier?
Flowbama 12. Februar 2013 um 16:22
Nö.
PP 12. Februar 2013 um 16:24
1.) Ich bin Philipp, seit einem knappen Jahr als Autor dabei. War in letzter Zeit nicht so aktiv, kommt aber jetzt wieder… 😉
2.) Nunja, Rafael hat defensiv bei Weitem nicht die Qualität von Lahm (Stellungsspiel, direkter Zweikampf, Antizipation). Dass ihm dazu noch der physische Aspekt abgeht, spricht klar gegen ihn. Lahm hat diesen körperlichen Faktor schlichtweg nie nötig, da er nicht hinterherlaufen muss. Er ist entweder vor dem Gegner am Ball oder leitet ihn nach Außen, wo er ihn dann zum Rückpass zwingt oder abgrätscht. Dass Ronaldo nicht nur nicht gut, sondern eigentlich sogar schlecht gegen ihn aussah, lag zudem an Lahms Ausnutzen von Ronaldos Zocken (siehe Halbfinale 2011/2012).
TP 12. Februar 2013 um 22:05
Da kann ich nicht ganz zustimmen, da Rafael bisher einer der besten und konstantesten Spieler der bisherigen Saison war bei Manchester United und auch mit sicherheit einer der besten Rechtsaußen der Premier League. Gerade mit schnellen technisch beschlagenden Spielern konnte er schon immer gut umgehen und das fehlerhafte Stellungsspiel hat er sich seit letzter Saison auch abgewöhnt. Mit Gareth Bale konnte er die letzten Spiele gegen Tottenham immer einen schnellen, wie auch einen körperlich starken Flügelspieler ausschalten. (auch wenn im letzten Spiel Jones mitgeholfen hat).
Ansonsten glaube ich dennoch das Real gewinnen wird, aber Ronaldo nicht unbeding der entscheidene Faktor sein wird.
Carrick ist meiner Meinung gesetzt, da sonst keiner in Uniteds Zentrale die defensiven Qualitäten hat, die Innenverteidigung ausreichend zu unterstützen.
ekMUC 12. Februar 2013 um 16:39
zu 2.) Ich behaupte (!) jetzt einfach, dass P. Lahm (auch) körperlich unterschätzt wird – natürlich ist er nicht besonders groß oder wirkt robust oder übermäßig schnell, aber er hat, neben seinem bekanntermaßen starken Stellungsspiel, einen enorm guten Stand und ein klasse Timing, was im Zweikampf entscheidende Faktoren sind. In „meinem“ Sport (Judo) sind eben diese Dinge die entscheidenden Faktoren (10-15kg sind kompensierbar), Ronaldo ist ja schließlich kein 2m/110kg Linebacker der einfach „abräumt“ sondern setzt „nur“ seinen Körper ein.
Und diese Stärken von P. Lahm haben nicht eher weniger Außenverteidiger, ist ja nicht umsonst eine auf Topniveau schwierig zu besetzende Position.
TW 12. Februar 2013 um 16:13
Vielen Dank für den tollen Vorbericht. Di Marias Ausfall ist grad für das Hinspiel ein schlimmer Nackenschlag. Ich sehe keine der genannten Optionen als 100% aussichtsreiche Variante für Real an. Wenn Manchester keine taktischen Fehler macht (4-5-1 oder ein fauler Rooney auf Alonso) wird es für Madrid extrem schwer, einen (notwendigen) Heimsieg zu erringen.
Wenn Manchester extrem tief steht, dann wäre es eventuell sogar sinnvoll auf Özil zu verzichten und ein 4-3-3 mit Khedira und Modric vor Alonso sowie Ronaldo, Higuain und Benzema bzw. Callejon im Angriff zu spielen. So würde man sehr wahrscheinlich das Zentrum dominieren und kann immer wieder Phasen von Angriffspressing einstreuen.
DK 12. Februar 2013 um 16:05
Vielen Dank für diese klasse Vorschau.Erwarte ein sehr gutes Spiel zweier Fussballmächte. Ich tippe auf ein 0:0 oder 1:1. Sehe es genau wie ihr,dass Arbeloa in seinen Offensivaktionen nicht mehr die ganz graue Maus wie früher ist.Und ein defensiver Pendant zu den offensiven Marcelo und Coentrao halte ich für sehr gut und auch wichtig.