Und wieder 4-5-1 gegen Bayern…

Mike Büskens macht den Trend zur Formel: Wie der Tabellenletzte endgültig den Wert des 4-5-1 gegen die Bayern demonstriert.

Bayern 2-0 FürthNachdem bereits Dortmund und Leverkusen mit 4-5-1-Systemen in München punkten konnten, funktionierte auch der dritte Versuch eines Gastes in dieser Grundformation defensiv ziemlich gut. Dieses Mal war es aber kein Verfolgerverein, sondern der Tabellenletzte aus Fürth, der Bayerns starke Angriffsbemühungen über die meisten Phasen zuverlässig von ordentlichen Abschlüssen abhalten konnte. Vor dem etwas glücklichen Führungstreffer in der 26. Minute gelang dem Tabellenführer kein Schuss auf’s Tor. Außer beim zweiten Tor kam von innerhalb des Strafraums auch kein weiterer mehr auf den Kasten der Gäste.

Das ist auch deshalb interessant, weil das 4-5-1 sich in den vergangenen zwei Jahren auch als stabilste Ordnung gegen den FC Barcelona herausgestellt hat. Die hohe Präsenz im Zentrum, gepaart mit der Breite des Mittelfelds und der natürlichen Flexibilität einer Dreifachsechs machen die Formation zu einer sehr guten Grundlage, um sich an fluides Ballbesitzspiel anzupassen und nicht ständig in wichtigen Mittelfeldbereichen überladen zu werden.

Büskens passte das System zudem gelungen an die Fähigkeiten seiner Mannschaft an. Das anspruchsvolle Aufrückspiel der Dreifachsechs paarten Petsos, Pekovic und Fürstner mit zonalen Manndeckungen, während die Flügelspieler konsequenter mannorientiert spielten und Nöthe das Mittelfeld sehr konsequent unterstützte. Basis dessen war eine sehr passive Grundausrichtung, bei der Fürth fast völlig auf Zugriff auf Bayerns Viererkette verzichtete, um dafür das Mittelfeld stärker zu verdichten.

Fürths Grundformation inklusive taktischer Mittel.

Fürths Defensivformation inklusive taktischer Mittel. (Keine Angst, wird noch übersichtlicher.)

Die Maßnahmen im Einzelnen:

  • Herausrücken der Achter mit nachziehendem Deckungsschatten
Die grundlegenden Umrückbewegungen der zentralen Spieler.

Die grundlegenden Umrückbewegungen der zentralen Spieler.

Ein entscheidender Raum beim 4-5-1 ist der offensive Halbraum (zwischen Stürmer und Flügelspielern), da dieser die große Lücke der Formation darstellt. Auf dem Papier kann das System aus diesem Bereich heraus geknackt werden. Theoretisch sind die Sechser in diesem Raum ungestört und können dann in Ruhe zwischen die Linien oder hinter die Abwehr spielen.

Dieses Defizit kann zu einem Vorteil umgewandelt werden, wenn jener Raum flexibel besetzt wird. Was die Leverkusener in ihrem hybriden 4-3-3 in Perfektion und vielen Varianten beherrschen, wird in einem flacherern 4-5-1 (mittlerweile üblicherweise) durch Aufrückbewegungen der Achter kompensiert.

(Nebenbemerkung zur Notation: Das Konstrukt aus drei Spielern vor der Abwehr bezeichnen wir gerne als „Dreifachsechs“, um den Unterschied zur Doppelsechs herauszuheben. Dennoch sind die äußeren „Sechser“ normalerweise ein wenig höher bzw. stärker vorwärts orientiert, sodass wir sie zur einfachen Unterscheidung trotzdem auch als Achter bezeichnen, je nach Kontext.)

Das Herausrücken der Achter ist beim 4-5-1 besonders deshalb so effektiv, weil die Wege in den nachziehenden Deckungsschatten versperrt sind: Die beiden Flügelspieler bilden mit der Mittelachse (Stürmer und Sechser) einen „Kanal“, durch den der Achter aufschiebt. So kann man nicht über zwei einfache Pässe am herausrückenden Spieler vorbei spielen und die entstehende Lücke nutzen.

Schematische Darstellung: Die Dynamik beim Herausrücken des rechten Achters durch den „Kanal“ seiner Nebenspieler, während sich der Kanal verengt. Es entsteht eine situative Doppelsechs und ein verschobener Zweiersturm vor dem Ball.

Zudem kann die Lücke schnell vom Sechser zugeschoben werden, der bereits in diese Richtung anläuft. Damit erzeugt das System eine besondere Dynamik „auf seine Lücken“; die Löcher der Formation werden laufend auf- und gleichzeitig zugeschoben. Dadurch kann die angreifende Mannschaft keine feste Struktur zerspielen. Überzahlbereiche verschwinden schnell, Lücken müssen viel schneller und dynamischer gefunden und genutzt werden – alles in allem eine deutlich anspruchsvollere Aufgabe als das Knacken einer kompakten, aber statischen positionsorientierten Raumdeckung.

Die Kreise im Zentrum stellen die Zonen dar, in denen die Sechser sich situativ mannorientiert bewegten.
Die Rechtecke außen stellen direkte Zuordnungen dar (mannorientierte Raumdeckung der Fürther Flügelspieler).

Noch etwas schwerer zu antizipieren wurden die Fürther Pressingbemühungen durch situative Manndeckungen im Zentrum. Als Mannschaft, die öfters mannorientierte Elemente nutzt lag der Spielvereinigung diese Spielweise und sorgte dafür, dass sich die Bayernspieler kaum in den Zwischenräumen der Ketten anbieten konnten. Wenn ein freier Münchner im Zentrum anspielbar wurde, konnte ihn oft frühzeitig einer der Sechser übernehmen.

Heynckes‘ Elf war offenbar auf Manndeckungen vorbereitet und reagierte darauf oft sehr gut: Anstatt sich gedeckt zum Ball zu orientieren, zeigten sie immer wieder Läufe nach außen, um die Sechser aus dem Zentrum zu ziehen und Platz in der Mitte zu schaffen. Einige Male folgten die Fürther ihren Gegenspielern dabei auch ein wenig zu weit, was aber nicht problematisch wurde.

Durch die Dreifachsechs konnten die entstehenden Lücken besser geschlossen werden als mit nur zwei zentralen Spielern. Da die Bayern nicht mehr als einen Gegenspieler nach außen ziehen konnten, ohne selber das Zentrum verwaisen zu lassen, blieben immer zwei Fürther Sechser vor der Abwehr und garantierten eine Grundkompaktheit. (Gewissermaßen entstanden somit diverse 4-4-1-Systeme mit einem flexiblen Manndecker in gegnerischen Ballungsräumen.)

Begünstigender Nebeneffekt des 4-5-1: Die engeren Abstände der Sechser sorgten für kleinere Manndeckungszonen. So waren die Wege zu den freien Gegenspielern kürzer. Dadurch wurden die Sechser erstens nicht so weit aus der Position gezogen und waren zweitens schneller am Mann.

Zur weiteren Vereinfachung des Systems und der garantierten Stabilität der Flügel verzichteten die Fürther auf ein ausgeprägtes Kollektivverhalten der Flügelspieler. Die Flügelspieler orientierten sich weniger an ihren Nebenmännern, sondern deutlich konstanter an ihren direkten Gegenspielern, um ein Münchner Durchbrechen auf außen zu verhindern.

Dabei spielten sie im wesentlichen in mannorientierten Raumdeckungen: Sie schoben zum Ball oder in Freiräume, aber behielten überschaubaren Abstand zu ihren Gegenspielern und folgten deren Bewegungen indirekt. Die etwaigen Lücken im Zentrum konnten von der breiteren Dreifachsechs gut kompensiert werden.

Besonders gegen die Bewegungen von Ribery war das sehr wichtig. Er wurde meist von Zimmermann sehr eng verfolgt, wodurch er keine Überzahl in den Halbräumen herstellen konnte und sich oft nicht torseitig drehen konnte. Auch „Raumdeuter“ Müller konnte seine Stärken kaum ausspielen, da seine Läufe einfach gespiegelt wurden, sodass er ein unauffälliges Spiel machte und sich zunehmend auf das simple Halten der Breite beschränkte.

Dass das Münchner Führungstor nach einer weiten Verlagerung auf den Flügel fiel (die eigentlich gegen positionsorientiert verschiebendes Spiel deutlich sinnvoller ist als wenn der Gegner außen sowieso mannorientiert spielt) erscheint daher umso bitterer und unlogischer. Beim genaueren Hinschauen ist dies aber vor allem toller Individualleistung von Dante (punktgenaue Verlagerung) und Müller zuzuschreiben, der nach dem weiten Diagonalball eigentlich unter sofortigem Druck war und diesen nur durch eine brillante Direktabnahme aushebeln konnte.

  • Komplementäre Deckungsrichtungen

Ein schönes Element, welches Fürths Mannorientierungen außen noch zusätzlich absicherte, waren die Deckungsrichtungen der Flügelspieler. Während sich die Außenverteidiger ganz normal torseitig und an ihrer Position im Kettenspiel orientierten, wählten Stieber und Sararer vor ihnen etwas weniger konventionelle Bewegungsmuster.

Fürths Bewegungsmuster bei Rückstößen oder Einrücken der Flügelspieler: Der Außenverteidiger folgt, der Flügelstürmer sichert ab, der Achter reagiert situativ.

Ähnlich wie es Kroatien und Frankreich bei der EM gegen das spanische Flügelduo Duo Alba-Iniesta praktizierten, waren Fürths Flügelstürmer nicht nur Manndecker für die gegnerischen Außenverteidiger, sondern auch die Sicherungsspieler für ihre eigenen Hintermänner. Wenn Beispielsweise Zimmermann wieder Ribery ins Mittelfeld folgte, ließ sich Sararer präventiv etwas tiefer fallen, um eventuelle Läufe in den entstehenden Raum aufzufangen.

Dadurch wurden zwar die Außenverteidiger frei, das aber in tiefen und daher ungefährlichen Positionen. Bei einem wären sie dann wieder auf ihre Gegenspieler getroffen. Daher machten Alaba und Lahm sehr unauffällige Spiele und wurden zu Durchlaufstationen im Passspiel degradiert. Fürth reduzierte so zwar noch den Druck auf den Ball, aber stand umso sicherer vor dem eigenen Strafraum.

Auch diese Maßnahme spielte übrigens wieder gut mit der Breite der Dreifachsechs zusammen. Die Achter konnten außen Lücken stopfen, wenn zum Beispiel die Außenverteidiger mal in flügelferne Räume „geschleppt“ wurden. Somit bekam Bayern auf den Flügeln nie Zug ins Spiel, selbst wenn Schweinsteiger oder Kroos mal versuchten dort zu überladen.

Große Probleme im Umschalten

Bayern gewinnt scheinbar völlig souverän 2:0 und wir berichten absolut positiv über den unterlegenen Gegner? Nein, das ist kein billiges Hipstertum oder ambitionsloser Sensationswahn von uns. Man muss einfach festhalten, dass die Defensive der individuell weit unterlegenen Fürther sehr gut funktionierte und kaum eine Mannschaft gegen die Bayern in dieser Saison so wenig zuließ – selbst die beiden alleinstehenden, erfolgreichen Abschlüsse auf das Tor waren haltbar und daher unglücklich für die Fürther Defensive. Und das obwohl der Rekordmeister phasenweise sehr anspruchsvolles, ansehnliches Kombinationsspiel zeigte und weitestgehend intelligent auf das gegnerische System reagierte.

Was Bayern aber nicht tat und was zuletzt die Basis für die Souveränität des Erfolges war Risiko einzugehen. Sie hielten immer relativ viele Spieler hinter dem Ball, wie erwähnt rückten die Außenverteidiger nur sehr dosiert auf und mit den drei zentralen Spielern hatten sie in fast jeder Szene sofortigen Zugriff im Gegenpressing, falls die Fürther in ihrer Passivität mal an den Ball kamen. So resultierten auch die besten Bayernszenen (inklusive des Fouls zur Serie von Standards, die im 2:0 endete) aus Ballrückeroberungen. Ein weiterer Beleg für die riesige Stabilität und das stark verbesserte Umschaltverhalten, mit welchem der FCB die Saison bisher dominiert.

Gleichzeitig deckte dies auch ein Standardproblem des 4-5-1 auf: Durch die fehlende Tiefenstaffelung ist es extrem schwer, sich nach Balleroberung nach vorne zu kombinieren. Bei optimaler Lösung kann man den Gegner durch nachrückende Sechser überraschen, aber der erste Umschaltmoment ist sehr schwer zu gestalten. Die Dreiecke des Systems bestehen fast nur zwischen Abwehr und Mittelfeld; die einzige vorwärtsgerichtete Option ist der Stürmer, der dadurch sehr vorhersehbar wird. Durch Einzelaktionen wie Dribblings der Flügelspieler kann man diese Vorhersehbarkeit aufbrechen, aber dafür fehlt Fürth auf diesem Niveau einfach die individuelle Qualität in der Offensive.

Fazit

Fürth etabliert trotz Misserfolg das 4-5-1-System auch gegen den deutschen FCB und erhebt es im Grunde zum ligenübergreifenden Defensivstandard gegen fluides Ballbesitzspiel. Gleichzeitig bleiben die großen Fragezeichen im Umschalten bestehen – Konter aus dem 4-5-1 heraus sind bei individueller Unterlegenheit kaum machbar. Die Fragen sind, welche Rezepte sich als offensive Antwort auf das 4-5-1 durchsetzen und wie Mannschaften sich im 4-5-1 aus dem Gegenpressing befreien können.

 

PS: Bitte, liebe Fußballwelt, gewöhne dir ab, das 4-2-3-1 als 4-5-1 zu bezeichnen. Es ist keins!

Rasengrün 27. Januar 2013 um 15:24

Wirklich beeindruckt bin ich aber erst, wenn die Besprechung eines Klassikers in Jamben und Hexametern erfolgt. 😀

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Doerk 26. Januar 2013 um 21:44

Ich sehe schon, spielverlagerung hat seine eigene Lyrik gefunden.;-)

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MR 27. Januar 2013 um 04:28

Tolle Beobachtung, wunderbarer Aufhänger für einen bald kommenden Podcast. 🙂

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juanito 24. Januar 2013 um 14:35

interessanter Artikel auf gewohnt hohem Niveau.

Sicherlich macht ein 4-5-1 in dieser Ausprägung für Mannschaften wie Fürth Sinn, wenn man mit einem Punkt mehr als zufrieden wäre.
Allerdings sehe ich (noch?) nicht, wie man mit diesem Ansatz bspw. in KO-Spielen etwas reißen soll. Wenn man gezwungen ist, selbst konstanter aufs Tor zu spielen bekommt man sicherlich Probleme, es sei denn man hat einen überragenden Stürmer, der Ball behaupten kann und dazu z.B. sehr schnelle und individuell überlegene Flügelspieler und 6er/8er. In einem CL-Achtelfinale gegen Barca würden mir nur wenige Mannschaften einfallen, bei denen ich da Aussicht auf Erfolg sehen würde, das sind aber eigentlich auch so etwa die Teams, denen noch am ehesten mit einer anderen Formation ein Erfolg zuzutrauen wäre (ManUnited, Bayern, Real, vielleicht noch Chelsea).
Insofern wäre ich etwas vorsichtig, diese Taktik gleich als neuen Standard gegen ballbesitzorientierte Teams anzusehen. Im Kontext von Liga-Spielen allerdings ist es offensichtlich keine schlechte Idee (allerdings m.E. im Beispiel Bayern-Fürth auch der relativen taktischen Unflexibilität der Bayern und den leider oft ungenügenden Tempowechseln geschuldet).

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JG 23. Januar 2013 um 17:55

Ich würde gerne mal eine Mannschaft sehen die Bayern unter richtig hohen Druck setzt.Stelle mir das so vor wie Rayo gegen Barca.Natürlich kann man Bayern nicht 100% mit barca gleichstellen aber gewisse Paralellen sind schon zu erkennen.Also vorallem von so Abstiegskandidaten kann man sowas erwarten die haben gegen Bayern eh nichts zu verlieren 😀

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blub 24. Januar 2013 um 00:53

Imo eignet sich Bayern wie Real nicht für ein richtig gut agressives, hohes Pressing ala Rayo.
Dafür sind die physischen Fähigkeiten der Spieler zu gut und Bayern hat ja auch immer minimum einen Spieler auf dem Feld der mit langen Bällen umgehen kann.

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juanito 24. Januar 2013 um 15:18

der Unterschied ist wohl, dass Barca es sich (m.E. im Gegensatz zu Bayern) leisten kann, stur diesen Stil zu spielen, denn sie haben nunmal 1. die individuellen Spieler 2. das nötige Tempo (als Mannschaft) um das auch auf ganz hohem Niveau durchzuziehen.

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Martin 24. Januar 2013 um 23:34

Ich würde sagen, dass Dortmund die Bayern im letzten Ligaspiel durchaus richtig stark gepresst hat. Das Rayo v Barca Spiel habe ich nicht gesehen aber da war auch ein Platzverweis involviert, ist also nicht wirklich mit einem normalen Spiel zu vergleichen. Gegen Dortmund hat man denke ich gesehen, dass Bayern solange Neuer, Dante und Badstuber das letzte Dreieck bilden ein Angriffspressing gegen Bayern kaum aussichten auf einen Ballgewinn hat, selbst wenn man einen langen Ball erzwingt kommt der noch mit 70-80% an. Das Mittelfeld ist auch sehr Pressing-resistent insofern dürfte ein intensiver Pressingansatz immer volatil sein, im Gegensatz zu einem 4-5-1 Mauerstil ala Fürth. Da passiert zwar nicht viel aber entweder bekommt man irgendwann 1-2 Tore und verliert oder man schafft einen Luckypunch und holt Punke.

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bruno 23. Januar 2013 um 17:55

Ich bin begeistert vom steigenden Niveau und dem Fieber, das diese Analysemöglichkeiten gegenüber dem Fußball erwecken.

Dennoch muss ich fragen, um nicht abgehängt zu werden: Wie verhält es sich mit dem Passkanal in der Graphik. Was zeigt er an (daraus ergibt sich bestimmt auch die Antwort auf die nächste Frage, weshalb wird er kleiner)?

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Martin 23. Januar 2013 um 17:11

Das Spiel hat eindrucksvoll Eure These zu Fürth aus den Hinrunden Spezial Podcasts bestätigt. Fürth hat zwar ein vernünftiges Spiel abgeliefert und ist nicht wie man es bei Platz 18 vs 1 erwarten könnte untergegangen aber sie hatten dafür auch keine realistische Chance zu gewinnen. Die gute Analyse zu dem Spiel habt ihr bereits im Podcast zusammengefasst: Fürth konstant, aber konstant knapp zu schlecht um in der Bundesliga zu bleiben. Die Eintracht hat dafür hoch verloren in Leverkusen aber auch mehr Punkte.

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CF 23. Januar 2013 um 16:57

Ich glaube Swansea spielt auch mit dem 4-5-1. Oft spielen de Guzman und Britton den hochziehenden Achter. Ihr habt ja auch über die Szene gegen Man City geschrieben. Dort zieht de Guzman auch raus. Dazu würde auch deine Aussage passen. Laut whoscored macht Swansea nur 6 Prozent seiner Tore nach Kontern. Im Fazit schreibst du das Konter aus dem 4-5-1 kaum machbar sind. Diese Statistik würde deine Aussage untermauern.

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MR 23. Januar 2013 um 19:53

Swansea stellt das 4-5-1 sehr oft situativ her, ja, Grundformation ist normalerweise ne Mischung aus 4-2-3-1 und 4-4-2. Dass die keine Kontertore machen hat auch eher philosophische Gründe, die strengen sich ja nicht an. 😀

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Passives Abseits 23. Januar 2013 um 16:13

Hat euch schon mal jemand gesagt, dass es die ersten eurer zahlreichen Fachbegriffe jetzt schon bis zu den Kommentatoren geschafft haben? Mir ist es am Samstag 2 oder 3 Mal aufgefallen…

Aber zum 4-5-1. Das Problem (gerade bei der Fürther Version): Man hatte irgendwie das Gefühl, dass die Fürther nur darauf gewartet haben, ein Gegentor zu kassieren. Und selbst nach dem 0:1 haben sie nicht wirklich versucht, was zu holen. Und einfach nur zu hoffen, dass sie Bayern in 90 Minuten kein Tor machen… sagen wir es so: Streich und Tuchel hätten ihre Mannschaft anders auf und eingestellt… und die sind individuell auch unterlegen…

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Uli 23. Januar 2013 um 14:43

Sehr gute Analyse, wobei ich mir von Fürth mehr gewünscht hätte als eine reine Defensivtaktik, spätestens nach dem Gegentreffer. So war das Spiel nach dem Führungstreffer der Bayern quasi entschieden und Fürth kann sich nachträglich höchstens über die guten Ansätze freuen.
Viel kaufen kann man sich davon als Tabellenletzer allerdings nicht.

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Veit-Luca 23. Januar 2013 um 13:30

Mir fällt in letzter Zeit auf, dass der Name Thomas Müller immer häufiger mit dem Begriff „Raumdeuter“ angebracht wird. Leider sagt mir diese Bezeichnung recht wenig und bevor ich da etwas falsches hineininterpretiere, fände ich eine kurze Erklärung klasse!
Freu mich drauf, danke 🙂

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RM 23. Januar 2013 um 14:44

Er hat sich selbst so genannt, im Endeffekt kann man es ja nicht falsch interpretieren: er erkennt, wo sich Räume auftun oder wie, wann und wo man selbst am besten welche öffnet oder bespielt und nutzt dieses Wissen das dann auf intelligente Art und Weise.

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datschge 23. Januar 2013 um 15:13

Özil wird auch gerne als Raumdeuter bezeichnet. Diese Bezeichnung passt zu allen Spielern, die freie Räume auch ohne Ball intuitiv sehen und besetzen. Dadurch wird der Gegner automatisch unter Druck gesetzt, da solche Spieler gedeckt werden müssen was nicht selten zu Zuordnungsproblemen führen kann, wodurch wieder andere Räume aufgemacht werden. Raumdeuter können so ein zu statisches Spiel vermeiden. Deuten allerdings zuviele Spieler gleichzeitig den Raum, kann das schnell zu einem unfokussierten Chaos führen (siehe z.B. Frankreich bei der letzjährigen EM).

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RM 23. Januar 2013 um 15:43

Hast eine Mail.

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TW 23. Januar 2013 um 18:50

Jobangebot?

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RM 23. Januar 2013 um 19:46

Er ist der Arbeitgeber von SV. Wir wollen die Erfolgsgeschichte jetzt verfilmen: „Fünf Analysten für Datschge“

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AP 23. Januar 2013 um 15:51

Ich denke die Autoren hier können es sicherlich besser aber wenn du magst… dann ist mMn Müller seit der van Gaal Zeit, als er Ihn zum weltbesten Spieler ohne Ball getauft hat, als Raumdeuter „verschrien“…

D.h. er bewegt sich ohne Ball so intelligent, dass er entweder Räume für sich schafft oder für seine Mitspieler.
Er kann 3-4 Spielzüge vorausahnen und somit sich in „gefährliche Räume“ bewegen. Er liest den Gegner und somit seine Schwächen perfekt aus, ist in der Lage alle wichtigen Faktoren, wie Gegner, Zeit, Mitspieler und Raum am besten zu vereinen und mit dem richtigen Timing sich in die Positionen zu bringen, die dem Gegner das Verteidigen erschweren.

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Strafraumauthist 23. Januar 2013 um 16:33

In Bezug darauf würde ich mir einen Artikel von eich wünschen, der sich mit den veränderten Rollen der Spieler im Fußball O.2. beschäftigt. Da hat sich doch sicher einiges getan, jenseits von falscher 9 und 10. Solche Raumdeuter wie Müller, sind, würde ich denken, folge der Raumdeckung. Wegen des immer besseres Pressings, müssen heute auch Torhüter über Spielmacherfähigkeiten verfügen. Wie die Veränderung des Spiels durch die Entwicklungen im Taktischen, die Anforderungen an die Spieler auf ihren Positionen beeinflusst haben, würde ich gern einmal zusammengefasst lesen dürfen. Am liebsten von euch geschrieben.

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tobi 23. Januar 2013 um 12:04

ich finde, dass sich beim herausrücken aus der 4-5-1 ordnung eine anordnung ergibt, die einem 4-4-2 ähnelt, wobei die beiden stürmer direkteren zugriff auf den ballführenden iv haben, und die spielverlagerung auf die ballferne seite nur noch schwer möglich ist, wenn man das schnell und einfach tun möchte.
von daher würde ich das ganze vllt als hochkippend in 4-2 (eng) mit fokus deckungsschatten nachziehend bezeichnen…naja, wobei 😉

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Billy 23. Januar 2013 um 10:32

Die Grafiken sind echt top geworden, vor allem die gif-Datei. Kann man viel besser betrachten, als die früheren, vor allem durch die Zahlen.

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hps 23. Januar 2013 um 11:44

Ich fände es ehrlich gesagt besser komplett auf GIFs zu verzichten. Mich stört es, wenn ich nur eine gewisse (in der Regel zu knappe) Zeit habe, um mir ein Bild anzuschauen. Meiner Meinung nach ist es viel übersichtlicher, wenn die Grafiken einfach nebeneinander stehen.
Davon abgesehen finde ich die (nicht-bewegten 😉 ) Grafiken wirklich Klasse, großes Lob dafür.

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MR 23. Januar 2013 um 11:50

Klick mal drauf! 🙂

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Leser 23. Januar 2013 um 13:22

@Draufklicken: Donnerlittchen, das ist ja hervorragend!

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mischl 23. Januar 2013 um 15:36

awesome! aber schreibt das noch dazu! da wäre ich nie drauf gekommen 😉

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ST 24. Januar 2013 um 00:44

ich will euch ja nur ungern drauf hinweisen, aber in den neuen Grafiken ist kein Wasserzeichen o.ä. von euch drin, nur falls die geklaut werden…

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Hanps 23. Januar 2013 um 10:32

Wenn das 4-2-3-1 angeblich kein 4-5-1 ist, ist das von dir hier dargestellte System doch auch eher ein 4-3-2-1 (oder noch ausdifferenzierter 4-1-2-2-1).

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MR 23. Januar 2013 um 10:39

Im 4-3-2-1 stehen zwei zentrale Spieler über einer Dreierreihe, das 4-1-2-2-1 suggeriert klare Höhenstaffelung zwischen den Mittelfeldspielern. Ein 4-5-1 ist eine Viererkette hinter einer Fünferkette hinter einem Stürmer – also das was wir hier in der Grundformation haben. Wie sollte ein 4-5-1 sonst aussehen?

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TW 23. Januar 2013 um 10:29

Ein Riesenkompliment. Die Begriffe sind vielleicht ungewohnt. Durch die hohe Anzahl an (hervorragenden) Darstellungen wird aber zu jeder Zeit klar, was gemeint ist.

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LeFlo777 23. Januar 2013 um 09:56

Hallo,

superguter Artikel – Danke dafür! Habt ihr eure Grafiken umgestellt? Die neuen Grafiken gefallen mir sehr gut, weiter so!

@RM: Kannst du mir erklären, was dieser Satz bedeutet: „Auch „Raumdeuter“ Müller konnte seine Stärken kaum ausspielen, da seine Läufe einfach gespiegelt wurden“? Ist mir nicht ganz klar geworden.

Zur Taktik selbst: 4-5-1 ist ein sehr defensives, aber scheinbar stabiles System gegen dominante Gegner.
Um damit allerdings einen Sieg zu erreichen, braucht man extrem hohe individuelle Klasse im Angriff, z.B. einen schnellen, dribbelstarken Stürmer, der einen langen Ball verwerten kann. Reus wäre vielleicht der richtige für so ein System.

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Pippo 23. Januar 2013 um 10:22

Ich glaube du meinst @MR. 🙂
Falls du die Antwort auch von mir akzeptierst: Mit ‚Läufe spiegeln‘ ist hier gemeint, dass Rahmann Müller in Manndeckung nimmt. Er macht also das Gleiche wie Müller, deshalb spiegeln. Wenn Müller also seine sonst so starken Läufe in gefährliche Räume startete (Raumdeuter), verfolgte Rahmann ihn einfach.

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MR 23. Januar 2013 um 10:29

Exakt, danke. War quasi als Metapher gemeint.

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Felix 23. Januar 2013 um 09:44

Die Verlagerung auf den rechten Flügel zu Müller kam von Dante und nicht von Martinez. Ansonsten wie immer spannend und verständlich analysiert. Ihr macht einem echt Spaß!

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MR 23. Januar 2013 um 10:29

Und ich denke noch so „ach, egal, werd ich schon richtig im Kopf haben“. Danke, ich änder es.

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JTF 23. Januar 2013 um 15:16

Ist das erste Tor damit nicht auch fast schon eine logische Konsequenz aus dem 4-5-1 der Fürther? Der Ball geht über die linke Seite der Bayern zurück, auf die sich auch Nöthe orientiert hat, damit ist das Zentrum unbesetzt. Dante hat also alle Zeit der Welt, den Ball auf die weit offene rechte Seite zu verlagern (Lahm wäre ja auch noch eine Passoption gewesen). Da die Bayern mit Badstuber und Dante fast immer einen passstarken IV auf dem Feld haben, scheint mir ein so tiefstehendes System mit einem Stürmer und 3 Sechsern in der Hinsicht anfällig.

Die Analysen zu den Spielen Bayern-Leverkusen und Bayern-BMG lesen sich auch eher so, als wären da immer auch einige Spieler etwas höher positioniert gewesen, also eher 4-3-2-1 oder 4-1-4-1 als 4-5-1. Gerade die Gladbacher wissen wohl auch, dass man Dante keine Zeit zum Passen so nah an der eigenen Hälfte lassen darf…

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JTF 23. Januar 2013 um 15:34

P.S.: Genau dann, als der Pass auf Müller unterwegs war, kann man auf den Fersehbildern schön sehen, wie die Sechser 3 gegen 0 stehen. Mit anderen Worten: In diesem Moment haben sie keinen Zugriff auf nichts 😉

Nöthe derweil steht alleine gegen die Viererkette.

Das macht meinen Punkt vielleicht noch etwas anschaulicher…

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LeFlo777 23. Januar 2013 um 16:22

Ich hab mir die beiden Treffer nochmal anschaut. Das 1:0 ist gut beobachten. Ein guter Pass von Dante, aber Rahman steht gefühlt 1 Meter zu weit von Müller weg, um ihn gleich stören zu können. Und in der Mitte sieht Sobiech schlecht aus gegen Manzukic: Er ist der einzige mögliche Passempfänger und Sobiech lässt ihm ebenfalls viel zu viel Platz.

Und beim 2:0 kann auch mal ein TW rauskommen: hohe Flanke an den 1. Pfosten in den Torraum…

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LeFlo777 23. Januar 2013 um 16:24

Oh, noch eine Sache: kann mir jemand erklären, wieso einige verteidigende Teams bei Ecken einen oder beide Pfosten unbesetzt lassen? Welche Vorteile soll das haben?
Mir fallen gefühlte 100 Tore nach Ecken ein, bei dem ein Spieler am kurzen bzw langem Pfosten den Ball hätte einfach klären können.

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blub 23. Januar 2013 um 16:48

Das ist ne frage wie man bei Ecken abdeckt.
Und wenn 2 spieler an den Pfosten stehen fehlen die ja woanders. Isoliert lässt sich das nicht betrachten.

Ne hohe 4erkette alleine kassiert auch dauernd lange bälle. PRessing und hohe Kette bedingen einander.
Das ist bei der Ecke ähnlich.

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Alex 23. Januar 2013 um 09:43

Vielleicht würde es Sinn machen Begriffsdefinitionen auf eurer Seite zu veröffentlichen wie beispielsweise mit dem Taktiklexikon.
Manche Begriffe wie überladen oder natürliche Flexibilität sind mir fremd und werden in der Trainerausbildung auch nicht verwendet.

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RM 23. Januar 2013 um 10:02

Mit Raumdeckung und Co. haben wir es gemacht, ein paar sind schon im Taktiklexikon, u.a. auch diese beiden:

Überladen: https://spielverlagerung.de/uberladen/
Flexibilität: https://spielverlagerung.de/polyvalenz/

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MR 23. Januar 2013 um 10:28

Versteh ich nicht so ganz – inwiefern ist denn „natürliche Flexibiltät“ ein Fachbegriff?

Und in der Trainerausbildung gibt es das Überladen nicht??? Bist du dir da sicher? Gibt’s dafür einen anderen Begriff?

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datschge 23. Januar 2013 um 15:03

Überladen sollte neben Dreieckbildung eines der absoluten Grundbegriffe in der Fußballtaktik sein, da sich darauf letztendlich alle weiteren Mechanismen aufbauen lassen. Wenn diese Begriffe echt ungebäuchlich sein sollten, wundert mich nichts mehr…

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C 23. Januar 2013 um 09:41

Dieses herausrücken in diesem Falle von Petsos eröffnet mE mehr Möglichkeiten für den Gegner als für die eigene Mannschaft, einem spielstarken inversen (hier) LV (zB Lahm) würden sich hier enorme Lücken auftun die er bespielen kann.

Das 4-5-1 in dieser Form ist eine wahnsinnig gute (vermutlich die beste) Anpassung an Mannschaften mit richtigfüßigen AVs inversen Aussenstürmern und 3 gegnerischen Mittelfeldspielern die auf 2 Linien verteilt sind sowie einem Mittelstürmer. Ich denke sobald man eine dieser Variablen verändert ergeben sich Möglichkeiten.

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MR 23. Januar 2013 um 11:41

Ich halte den inversen AV auch für ein ganz wichtiges Mittel gegen das 4-5-1. Sah man auch bei Bayern-Dortmund als Lahm begann, diagonale Dribblings zu unternehmen, wenn auch mit dem „falschen“ Fuß.

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Jo 24. Januar 2013 um 15:02

Kann jemand das näher erläutern? Was ändert sich konkret in diesem Fall beri einem inversen LV?

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blub 24. Januar 2013 um 15:30

Die inversen AV können in den wichtigen offensiven Halbraum vor den 8ern eindringen und von dort sehr gut diagonal und vertikal in die schnittstellen passen, während der Weg außen herum wie er für AVs normal ist ja zugestellt ist.
So können sie den Raum er von den 6ern kontrolliert wird z.T. überladen, wenn die eigenen zentralen Spieler sich intelligent wegbewegen und Gegenspieler mitziehen.

Werden Die AVs vom Außenspieler verfolgt, können sie vom Innenverteidiger hinterlaufen werden. ne komische vorstellung, sieht aber in der Theorie ganz ok aus. Die Vorstellung das ein Hummels oder Dante 20 Meter in die eigene Formation eindringt und von dort ungestört Diagonalälle verteilt lässt mich als Verteidiger erschaudern.
Bei Boateng ist das allerdings schon nurnoch halb so grausam.

Bei Alaba und Lahm kann ich mir sehr gut vorstellen das sie für sowas geeignet sind, also auch zum tauschen mitten im spiel. Dann stehen die nach nem Eckball aufeinmal verkehrt herum.

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Jo 24. Januar 2013 um 16:10

Vielen Dank an blub, sehr gut nachvollziehbar!

Mir fällt dabei noch eine Alternative zu den inversen AV ein:
-Die (richtigfüßigen) AV gehen außen nach vorne und geben die Breite.
-Dadurch können die Außenstürmer noch mehr in die Halbräume gehen und evtl. die gegnerische Dreifachsechs binden.
-Jetzt kann sich der 10er hinter die Doppelsechs fallen lassen und eine zusätzliche Anspielstation geben.
-Dadurch sind die 8er freier und können zB. herauskippen auf die AV-Position und von dort dann diagonal nach vorne gehen.
Hätte man dann nicht einen ähnlichen Effekt?

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MR 27. Januar 2013 um 04:26

Die optimale Lösung ist für mich, dass nicht die Innenverteidiger nach außen schieben (normalerweise auch ein sehr weiter, ergo langsamer Weg), sondern sich die Außenstürmer etwas zurückfallen lassen, während der ballnahe Sechser nach außen vorne kreuzt. Also eine Dreiecksdrehung ‚Außenverteidiger -> Sechser -> Außenstürmer -> Außenverteidiger‘.

Genaue Wirkungsweise ist dann abhängig von der gegnerischen Reaktion darauf, aber normalerweise müsste man damit Räume aufschieben oder in die Übergebemechanismen reinspielen können.

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MR 23. Januar 2013 um 07:22

Ich entschuldige mich schon mal vorgreifend für die hohe Anzahl an eventuell hochtrabend wirkenden „Fachbegriffen“. Das soll nicht übertrieben intellektuell klingen, sondern ist vor allem der Versuch, im Zuge unserer allgemeinen Artikel über Manndeckung und Raumdeckung die Diskussion um Defensivdetails sprachlich etwas zu vereinheitlichen.

Daneben sind ein paar Sachen, die ich nur zur bildlichen Beschreibung so formuliert hab (komplementäre Deckungsrichtungen), während ich aber an einer Stelle gerne eine sprachliche Lücke noch schließen würde:

Von uns hatte niemand eine taugliche Idee, wie man das „Herausrücken mit nachziehendem Deckungsschatten“ griffiger bezeichnen könnte. Wer hat Vorschläge?

Für Fälle wie beim 4-5-1, bei dem das durch einen formativ vorgezogenen „Kanal“ (anderes Wort dafür?) passiert, wäre auch eine spezielle Bezeichnung nützlich (irgendwas mit Kanal dann eventuell).

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C 23. Januar 2013 um 09:20

ich dachte sowas würde man als vorchecking bezeichnen?

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C 23. Januar 2013 um 09:23

oder fore-checking wäre vll besser wenn man dann dem englischen treu bleibt

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C 23. Januar 2013 um 09:24

mir ist klar dass damit mitunter auch angriffspressing bezeichnet wird

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Thomas 23. Januar 2013 um 09:32

Das Problem ist doch, dass alle Alternativen ähnlich sperrig sind. Das Wort „Deckungsschatten“ allein ist doch schon lang, „Passwege versperren“ aber auch nicht kürzer und nicht so etabliert.

Und „Schließen des Passtrichters“ für die Variante mit dem Kanal hört sich zwar lustig an, aber ob damit jedem klar wird, was gemeint ist? 🙂

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IV 23. Januar 2013 um 09:37

Oder das „Anlaufen“?

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MR 23. Januar 2013 um 10:10

Na das kann ja alles sein, hilft nicht bei der speziellen Form.

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PAD 23. Januar 2013 um 10:47

Winkelverkürzendes(Frontales) Anlaufen? So als Gegensatz zum Anlaufen von der Seite, wo man ja in einen Passweg gedrängt wird.

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Rasengrün 23. Januar 2013 um 10:04

Halbraum-orientierte Raumverknappung?

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MR 23. Januar 2013 um 10:12

Find ich nur bedingt passend, da es ja nur bedingt um Raumverknappung geht. Es wird dabei ja sogar ein (recht ballnaher) Raum aufgeschoben. Zudem kann man dieses Herausrücken auch in anderen Räumen praktizieren.

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RM 23. Januar 2013 um 10:27

Lokalraumverknappung 😀

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MR 23. Januar 2013 um 10:43

Wär das nicht Balldeckung? 🙂 Wobei, ist ja sogar n bisschen ähnlich.

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LeFlo777 23. Januar 2013 um 11:28

Lokalraumverknappung?
Der Begriff ist schon besetzt und bedeutet, dass deine Lieblingskneipe dicht gemacht hat 😉

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MR 23. Januar 2013 um 11:36

Was haltet ihr von „hochkippend“? Als Gegensatz zu „abkippend“. Die Vorgänge sind grundsätzlich ähnlich (fließender Positions- und damit Formationswechsel, Nebenmänner schließen flexibel die Lücken) und doch gegensätzlich (Zurückfallen mit dem Ball – Aufrücken gegen den Ball). Wobei das „kippen“ nicht so zum Herausrücken und dem Nachziehen des Deckungsschatten passt, aber zum generellen Mechanismus des Mittelfelds. Evtl „hochziehend“?

Also wäre Petsos hier vielleicht ein „hochziehender“ Achter in einer „hochkippenden“ Dreifachsechs?

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Rasengrün 23. Januar 2013 um 12:30

Hochkippend klingt nicht gerade intuitiv, zumindest für mich nicht. Kippen impliziert bei mir irgendwie schon eine Richtung und die ist definitiv nicht „hoch“. Hochziehend ist da rein sprachlich schon besser, allerdings haben wir da den Aspekt Deckungsschatten begrifflich trotzdem noch nicht erfasst.

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AP 23. Januar 2013 um 12:42

Schattenziehend z.B., würde dann bedeutet, ich bewege mich zielgerichtet (es zieht mich ja zu etwas hin) so, dass ich einen Schatten hinterlasse und zugleich hätten wir den richtigen Bewegungsablauf implementiert.

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Rasengrün 23. Januar 2013 um 12:57

Sehr gut. Petsos wäre hier also ein schattenziehend vorrückender Achter aus der einrückenden Dreifach-Sechs. Das trifft die Sache doch und ist auch anschaulich.

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Burrinho 23. Januar 2013 um 17:41

Vorkippend!

Wobei das stark nach Umfallen scheint. 😀

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ZeugeYeboahs 23. Januar 2013 um 22:56

Hochklappen. Abschattendes/Abschirmendes Hochklappen.
Hat was von Urlaub am Strand. Wie wäre es mit Markisieren?

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TW 23. Januar 2013 um 11:39

Ich würde es einfach ballorientiertes Verschieben nennen. Einer rückt vor (Petsos), die Anderen rücken ein – soweit ist das klassische Verteidung laut DFB-Vorgaben. Das dabei noch eine zugriffsorientierte Komponente mitspielt spricht für die Spielintelligenz (insbesondere von Zimmermann und Sararer) der beteiligten Akteure. Das mit dem Trichter ist mehr eine Folge der Verschiebungen als eine gezielte Maßnahme.

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AP 23. Januar 2013 um 12:01

-> „Schattenstellen“, stellen würde irgendwie passen, da es ja zu der passiven Spielweise der Fürther passt… Aufgrund der Schattenstellungen der beiden 8er konnte Bayern nicht zwischen die Ketten kommen… oder so…

-> „Schattieren… Schatten+Attackieren, Petsos schattierte Kroos…

🙂

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raglfrazn 23. Januar 2013 um 13:02

„Abdeckendes Auf (Heraus-) rücken“, „abgesichertes …“

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seils 23. Januar 2013 um 15:08

Meines Wissens sind in individual-taktischen Nachbetrachtungen Spieler die mit nachziehendem Deckungsschatten herrausrücken schon als keilende Aggressoren bezeichnet worden; was ich durchaus anschaulich fand.
Dann entspräche dem „Herausrücken…“ ein (Ein-/ Aus-) Keilen.

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disko 24. Januar 2013 um 13:07

„Herausrücken mit nachziehendem Deckungsschatten“ ist sofort verständlich und grenzt die Aktion klar vom allgemeineren Anlaufen oder anderen Formen des Pressings ab. Jeder kürzere Begriff würde auch weniger genau sein, also warum nicht so behalten?

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RM 24. Januar 2013 um 13:37

Er will das nicht behalten, weil ich ihm das auch so sagte!

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