FC Bayern München – Hannover 96 5:0
Mit starkem Pressing zum lockeren Sieg.
Nach zuletzt zwei Pflichtspiel-Remis in Folge war die Erfolgswelle der Bayern etwas abgeflaut, doch in dieser Begegnung sollte sie wieder aufgenommen werden. Mit einer personellen Änderung – Mandzukic rückte für Pizarro in die Sturmspitze – empfing der Rekordmeister die müden Hannoveraner, welche keine 48 Stunden zuvor noch auf internationalem Parkett hatten antreten müssen und ein recht klares 4-4-2 mit Sobiech und Diouf in der Spitze auspackten.
Hannovers Pressing und Bayerns Raumschaffen
Durch den Einsatz zweier zentraler Stürmer im 4-4-2 wollte 96 den Bayern die Zeit zum Spielaufbau nehmen, was entweder zu Rückpässen der Innenverteidiger auf Neuer und anschließenden langen Bällen oder zu Zuspielen auf die Außenverteidiger führen sollte. Die beiden Stürmer lenkten das Aufbauspiel der Bayern nach Außen und attackierten anschließend den jeweiligen Außenspieler nach Bedarf, während die beiden eigenen Außenspieler sich um den betreffenden gegnerischen Flügel kümmerten – es entstand teilweise eine aktive 4-2-4-Haltung. Der ballnahe Sechser deckte entsprechend den ballnahen Sechser der Bayern ab, während sein Kollege dahinter sich entweder an Kroos orientierte oder den Raum sicherte.
Insgesamt funktionierte der Plan der Mannschaft von Mirko Slomka allerdings kaum. Zwar schlug Neuer tatsächlich den Ball recht oft lang nach vorne, wenn er ihn einmal bekam, doch war dies eben selten der Fall. Trotz direkten Drucks von Hannovers Doppelspitze auf die beiden bayerischen Innenverteidiger mussten diese ihren Torhüter nur zu 15 Pässen einbinden – ein klares Zeichen dafür, dass die Bayern gegen den eigentlich intendierten Druck souverän wirkten: Schweinsteiger, Martínez und teilweise auch Kroos liefen sich zwischen den drei Reihen der Hannoveraner immer wieder gut frei und konnten in diesen Räumen die Bälle erhalten und weiterspielen. Die zu großen Distanzen zwischen den Ketten und deren recht rigide Ausführung erlaubten den 96ern weder Zugriff noch Druckaufbau. Zu den ganz großen Chancen kamen die Bayern aus dem Aufbau heraus dann allerdings nicht, weil sie sich in den recht großen Freiräumen manches Mal etwas seltsam verhielten und zu leicht wieder den Weg nach außen „neben“ die Ketten der Niedersachen wählten. Am besten konnten sie sich durch geschickte Raumöffnung im Mittelfeldzentrum und schnelle, diagonale Seitenverlagerungen durchspielen, also durch Schnellangriffe anstatt durch Zurückdrängen und erst im letzten Drittel dann Knacken des Gegners.
Exemplarisch zu beobachten in dieser Szene…
…doch wirklich spielentscheidend war dies nicht, denn am gefährlichsten wurden die Bayern durch starke Balleroberungen – und diese waren auch der primäre Schlüssel auf dem Weg zum Sieg.
Pressing und Balleroberungen als der wichtigste Schlüssel zum Sieg
Mit aggressiven Balleroberungen gegen die Hannoveraner erzeugten die Bayern zunächst die Ecke, welche die frühe Führung durch Martínez brachte, und anschließend auch den vorentscheidenden dritten Treffer durch Ribéry einige Minuten vor dem Halbzeitpfiff. Dabei wechselten die Münchner aus ihrer ansonsten bekannten 4-4-2-Grundformation häufig in eine 4-1-4-1-Stellung, indem der zunächst halbrechts beginnende Schweinsteiger sich neben Kroos eine Reihe vorwärts bewegte, während Martínez´ Fähigkeit zur alleinigen Sicherung größerer Räume auf der Sechs genutzt wurde.
Zweck dieser Ausrichtung war es, verstärkt Druck auf die mit zwei Stürmer und damit ohne natürliche Präsenz im Zehnerraum spielenden Hannoveraner machen zu können, deren zurückfallende Angreifer situativ auch von den Innenverteidigern im Verbund mit einem Sechser verteidigt werden konnten. Schmiedebach und Pinto wurden dafür direkt unter Druck gesetzt, während Mandzukic die Innenverteidiger voneinander isolierte und das Spiel auf eine Seite lenkte. Der jeweils ballnahe Außenspieler konnte gegebenenfalls nach vorne in eine Art 4-1-3-2 schieben, während sein ballfernes Pendant leicht nach hinten in den Halbraum abkippte und hinter ihm Schweinsteiger bzw. Kroos den Raum sicherte. Insgesamt konnten die Bayern somit stärker Druck entfachen und häufig auch Überzahlsituationen in den engen Halbräumen gegen Hannovers defensive Aufbauspieler erzeugen.
Daher konnten die Münchner auch das gelegentliche Zurückfallen des spielmachend veranlagten Huszti in die halblinken Sechserräume mit einem zusätzlichen hohen Akteur (Schweinsteiger) gut verteidigen, wie vor dem 1:0 deutlich wurde.
Auch für das nach Ballgewinnen folgende Umschalten bot die erhöhte Formation einige Vorteile. So waren zum einen die beiden Außenspieler entweder in sehr aufgerückter Position und konnten direkt durchbrechen oder sie starteten aus der Tiefe, weshalb dem gegnerischen Außenverteidiger keine direkte Kontaktaufnahme möglich war und dieser praktisch ständig zu seinem Rücken hin absichern musste. Zudem lag die im Vergleich zu einem 4-4-2 tiefere Position besonders Toni Kroos deutlich besser, der nun stärker im Zehnerraum agieren und etwas hinter Mandzukic stehend eine bessere Verbindung und effektiveres Zusammenspiel mit ihm entwickeln konnte als aus einer hohen und zurückfallenden Position während eines schnellen Umschaltangriffes.
Im Verlauf der ersten Halbzeit wechselten die Hausherren mit der Führung im Rücken dann immer häufiger zurück zu ihrem normalerweise genutzten 4-4-2, schoben Schweinsteiger wieder auf seine halblinke Grundposition und stellten sich tiefer, so dass Hannover nun mehr Ruhe im Spielaufbau erhielt.
Hannovers versuchte Flügelüberladungen
Wie bei den erklärten Szenen zu erkennen, machten es die Gäste aus Niedersachsen den Bayern allerdings auch einfach, da sie ihnen ein willkommenes Opfer für deren Pressing boten. Teilweise rückten die 96er im Spielaufbau sehr weit auf und bildeten annähernd gar 4-1-5-artige Anordnungen (oder sie rückten viel zu wenig auf und fielen weit zurück; insgesamt fehlte hierbei die Balance), was dann aber den jeweils einzigen defensiven Mittelfeldspielern im Sechserraum gegen Bayerns Pressingschwarm arg in Bedrängnis brachte. Hinzu kam, dass auch das seitliche Abkippen von Pinto und Schmiedebach durch ein 4-1-4-1, das die Bayern eben immer wieder nutzten, einfacher zu verteidigen ist als durch eine 4-4-2-Grundordnung.
Aus dem Aufbauspiel, das die Hannoveraner immer wieder aktiv zu gestalten versuchten, spielten sie dann kaum lange Bälle, die durch hohe Präsenz in eng besetzten Bereichen vielleicht hätten gewonnen werden können, sondern setzten stattdessen viel auf Angriffe über die Flügel. Besonders die rechte Seite war hier dominant, weil Stindl und Cherundolo häufig von Schmiedebach unterstützt wurden, der mit auf die Seite ging, während auch Pinto zusätzlich dorthin abkippte.
Allerdings klappten die Flügeldurchbrüche nicht, da Hannover sich zu vorhersehbar auf diesen Spielfeldbereich fokussierte. Die genannten Spieler tendierten sehr radikal auf die rechte Seite, doch es fehlte eine verbindende Station, die zusätzlich auch noch die Halbräume besetzte und die eine Brücke zum anderen Flügel mit Huszti und dem sehr offensiven Rausch hätte herstellen können. Daher konnten die Bayern leicht zum Flügel verschieben und mussten sich nur auf einen kleineren Bereich einstellen.
Gerade durch die sehr hohe Stellung der beiden Angreifer im Sturmzentrum wurde Hannovers Problem in der Offensive verstärkt, da Staffelung und Besetzung der Zehnerräume nicht ideal waren. Am gefährlichsten wurden sie dann, wenn Stindl einmal mit auf die linke Seite ging, dort zusammen mit Huszti interagierte und anschließend die Halbräume neben Martínez ansteuern konnte – so wie bei der wohl besten 96er-Szene in der Partie. In diesen Fällen zahlte sich die hohe Position von Sobiech und Diouf aus, da durch das Binden beider Innenverteidiger der Bayern keine herausrückende Unterstützung gegeben werden konnte.
Fazit
Angesichts der kaum vorhandenen Erholungszeit nach dem Twente-Spiel, der bayerischen Effektivität sowie der Tatsache, dass Hannovers Pressing zumindest teilweise funktionierte, muss man schon konstatieren, dass 96 sich trotz des Ergebnisses von 0:5 ordentlich geschlagen hat. Dennoch war es natürlich ein klarer, verdienter und souveräner Sieg der Münchner vor heimischem Publikum, wenngleich er wohl etwas zu hoch ausfiel.
Die Bayern wussten vor allem mit eingestreuten Schnellangriffen aus der Tiefe gegen das 96-Pressing sowie starkem eigenem Spiel gegen den Ball zu gefallen. Auch die Nutzung der zentral-offensiven Mittelfeldräume bei schnellen Spielzügen funktionierte deutlich besser als noch beispielsweise gegen Frankfurt, als die Offensivspieler immer wieder zu vorschnell hinter die Abwehr hatten kommen wollen.
Wie stark die Bayern nun eine Woche vor dem großen Topspiel mit dem mittlerweile ersten Verfolger aus Dortmund sind, lässt sich aus dieser Partie nicht wirklich ableiten. Doch vor dem Kracher am kommenden Samstagabend gibt es unter der Woche ohnehin noch das Aufeinandertreffen mit den Freiburgern – Streichs Mannschaft spielt ein schematisch ähnliches Pressing wie diesmal die Niedersachsen, wenngleich aggressiver und kompakter. Damit könnten sie möglicherweise auch den Bayern Schwierigkeiten bereiten.
27 Kommentare Alle anzeigen
Holgr 25. November 2012 um 20:20
Bin richtig gespannt aufs Dortmund-Spiel. Mit einem Sieg würde einer dominanten Saison kaum noch etwas im Wege stehen. Aber Freiburg ist auch nicht zu unterschätzen. Gegen die gabs letzte Saison schon Scwierigkeiten und die kommen mit ordentlich Rückenwind nach dem 3:0.
CRE 26. November 2012 um 12:22
Keine Frage, der FC Bayern spielt diese Saison zum Teil fantastisch. Als neutraler Fußball Zugucker würde ich mich aber über eine Schlappe der Münchner am Mittwoch im Breisgau und einen BVB Auswärtssieg am kommenden WE freuen. Dann sind die Dortmunder auf drei Punkte ran und die Rückrunde wird national wie international sehr, sehr interessant.
Hans 27. November 2012 um 08:15
Um auf drei Punkte ranzukommen, müsste der BVB aber auch gegen Düsseldorf gewinnen. Das ist auch alles andere als ein Selbstläufer.
Nunja, heute Abend sind wir alle schlauer. 😀
brummbar 25. November 2012 um 20:13
Also wie man darauf kommen könnte, dass der Sieg zu hoch ausgefallen ist, erschließt sich mir nicht. Schaut doch mal, was der Zieler da noch alles rausgeholt hat. Ein weitaus höheres Ergebnis wäre auf jeden Fall möglich gewesen.
Auch zu erwähnen, dass die Hannoveraner müde gewesen seien, klingt für mich eher danach, dass man den Sieg der Bayern etwas relativieren möchte. Vor dem Twentespiel wurde bei Hannover fünfmal rotiert und besonders kräfteraubend würde ich das Spiel auch nicht bezeichnen, da Hannover schon qualifiziert war und es eher ruhig angehen ließ.
j4g0 26. November 2012 um 11:26
mit „müde“ hab ich auch meine Schwierigkeiten. Soweit ich das sehe, sehen die Trainingspläne der meisten Mannschaften einen kompletten Tag zur „Regeneration“ nach einem Spiel vor. Wenn man nicht gerade in „englischen Wochen“ steckt, wird der Tag dann meist komplett freigegeben (außer bei Magath?). Wenn man, wie Hannover, den Tag dennoch nutzen muss/will, dann wohl am ehesten mit Cardio im untersten Belastungsbereich (s.g. „Auslaufen“) in welcher Form auch immer und Mannschaftssitzung, deren wesentlicher Inhalt ja die Weitergabe der taktischen Maßgaben an die Mannschaft ist. Und HIER liegt mMn. die Crux, man kann dem Team einen noch so ausgefeilten Plan mitgeben, hat aber keine Gelegenheit, das über Spielformen zu trainieren, weil die Belastung eben höher wäre, als es derzeitige Trainingswissenschaftliche Theorien für sinnvoll erachten.
Dafür hat sich Hannover, so verstehe ich auch in der Analyse den Hinweis auf das teils gelungene Pressing Hannovers, gut geschlagen.
Frankenwald 25. November 2012 um 16:41
Ich denke Rauball ist gegen die Machenschaften im ganzen Business ein kleines Licht. Vermutlich ist Bundesligafussball näher am Wrestling als man denkt. Anders sind auch zwei Meisterschaften des BVB nicht erklärbar.
Hans 25. November 2012 um 18:57
An sowas wollen wir doch lieber gar nicht erst denken. Zumal da auch sehr viel mehr Leute mitmachen und die Klappe halten müssten, als man überhaupt überblicken kann.
Ch4 25. November 2012 um 14:58
zu erwähnen dass Martinez meiner Meinung nach zum ersten Mal den diese Saison extrem starken Gustavo ersetzen konnte. seine Feuertaufe wird aber wohl das Spiel gegen den BVB sein und da könnte ich mir als FCB-Fan vorstellen dass die fehlende Eingespieltheit doch ein Problem im Zentrum werden könnte. Aber schön dass Bayern nicht wie die letzten Jahre komplett aus dem Tritt geraten sind vorm Duell
Bernhard 25. November 2012 um 14:50
Blöde Frage: Wieso spielte Schlaudraff nicht? Ich glaube mit ihm gäbe es eine Bessere Bindung zu dem(n) Stürmer(n),oder was meint ihr?
blub 25. November 2012 um 18:43
Ich war aufgrund der Mitgucker zur Konferenz gezwungen, aber mir ist in den wenigen Szenen auch Schlaudraffs fehlen aufgefallen.
der sorgt für bessere angriffe und man kann ihn nicht mal einfach so unter Druck setzen(bzw, man kanns versuchen)
Die bekannten Z-spielzüge sehen mit ihm auch immer gleich viel besser aus.Summa sumarum: hnnover ahts etwas unglücklich getroffen.
Wiktor-Maslow 25. November 2012 um 14:10
Gutes Spiel des FCB, die ausgenutzt haben, dass Hannover ihnen zu viel Raum zwischen den Linien gewährte. Daher konnten die Außen-oder Innenverteidiger immer wieder einen der bayrischen ZM anspielen, wenn sie nicht rechtzeitig zugestellt worden waren. Dann setzte dieser Kroos zwischen der Abwehr-und Mittelfeldkette ein. Insgesamt war es ein klassisches Beispiel der Vorteile des 4-2-3-1 gegenüber dem 4-4-2. Komisch fand ich (was auch im Artikel angesprochen wird), dass Bayern oft den Weg auf den Flügel suchte, obwohl der Ball sich schon im Zentrum befand, das ziemlich frei war. Möglicherweise entsteht dadurch die „Abhängigkeit“ von Ribery.
Harpo 25. November 2012 um 13:52
du weisst schon das die champions league auslosung erst einen monat nachdem der bundesligaspielplan erstellt wurde, gewesen ist.
db 25. November 2012 um 13:35
hab das spiel am donnerstag nicht gesehen von Hannover, aber überall ließt man hab Kräfte geschont, haben nicht alle gespielt. Hört sich nicht für mich an als das sie noch zu kaputt von dem Spiel am Donnerstag sein könnten.
Zudem ließt sich der Text nicht so als ob Ermüdungserscheinungen der Grund für die Niederlage wäre. Sondern eher das System, und die Ausübung der Vorgaben.
Meine These wäre das Bayern sich mal wieder nur selber schlagen kann, aber wenn sie Ihre Leistung abrufen, dann fehlt solchen Manschaften wie 96 einfach das Spielermaterial sich diesem Pressing zu lösen und trozdem Ihr Spiel machen zu können
Hans 25. November 2012 um 13:29
Tja, wieder einmal ein Spiel, bei dem man die Stärke der Bayern nicht wirklich beurteilen kann. Andererseits heißt es natürlich auch (Achtung, Phrase! 😉 ): „Ein Team ist immer nur so stark, wie es der Gegner zulässt.“
Gegen Dortmund wird’s natürlich sehr viel schwerer werden, da die nach holprigem Saisonstart mittlerweile auch wieder in die Spur zurückgefunden haben.
Frankenwald 25. November 2012 um 13:28
@Schlicke: wahrscheinlich ist das kein Zufall. Aber noch ist’s wohl niemandem so richtig aufgefallen oder keiner wollte eine Strafe wegen einer Beschwerde riskieren.
Schlicke 25. November 2012 um 13:19
Ist jetzt etwas off-topic, aber ich finde es schade, dass dieses Spiel nach dem Europa-League Spiel der 96er dann unbedingt an einem Samstag um 15:30 stattfinden muss. Dazu kommt dann noch die Reise nach München.
Die Bayern haben dieses Jahr nach ihren CL-Auftritten immer sehr angenehme Gegner. Mussten sie unter der Woche auswärts ran, gibts danach ein Heimspiel gegen die Lieblingsgegner aus Hoffenheim, Leverkusen (die auch donnerstags spielen mussten) und jetzt Hannover. Nach Schalke geht es natürlich, nachdem diese die Reise aus Piräus in den Knochen haben, ansonsten noch gegen Augsburg und zu Hause gegen Frankfurt (vor der Saison ein vermeintlich leichtes Spiel).
Dortmund hingegen muss fünfmal auswärts ran mit den unangenehmen Reisen nach Hamburg, nach Hannover, nach Freiburg und nach Mainz. Wollte ich nur einmal loswerden, da dies für mich zeigt, wie sehr ein Spielplan für eine Mannschaft ausgelegt werden kann. Oder sehe ich das als BVB-Fan vollkommen falsch?
Hans 25. November 2012 um 13:33
„Oder sehe ich das als BVB-Fan vollkommen falsch?“
Naja, Hannover muss am Dienstag wieder ran. Lässt man die also am Sonntag spielen, dann haben sie von So auf Di auch nur wenig Zeit. Wie man es dreht und wendet, H96 ist in dieser Woche nur schwer unter zu bringen.
Davon ab: Der BVB spielt am Dienstag, die Bayern am Mittwoch. Vor dem Spitzenspiel hat der BVB also einen Tag mehr Zeit zur Regeneration. Also gleicht sich doch alles wieder aus. 😛
Übrigens: Gegen Leverkusen haben die Bayern verloren. Also gibt’s eh keinen Grund, sich zu beschweren.
Schlicke 25. November 2012 um 14:45
Stimmt schon, aber es geht mir ja um die grundsätzliche Ausgangsposition. Leverkusen hat in der Allianz-Arena wie Hannover und Hoffenheim in den letzten Jahren nie gewinnen können und die Eintracht galt auch vor der Saison nicht als stark.
Vll ist es auch einfach nur ungünstig für den BVB (5 Auswärtsspiele) und günstig für die Bayern. (4 Heimspiele, allesamt „Lieblungs-Gegner“ oder Gegner mir ebenfalls englischer Woche.)
Was harpe schreibt, ist aber Quatsch. Die Verlosung fand zwar nach Erstellung des Spielplanes statt, die Termine für die CL-Partien waren aber lange bekannt. Die genaue Wochenendterminierung findet außerdem später statt. Hannover hätte zumindest das Sonntagspiel bekommen können und dann eins am Mittwoch. Ich glaube da wie Frankenwald nicht mehr an Zufall, sondern an Entgegenkommen vom DFL, weil die ansonsten zu viele Bankett-Reden von Rummenigge und co befürchten. 🙂
DAF 25. November 2012 um 16:01
Ziemlich haarsträubende Verschwörungstheorie in meinen Augen, die zeigt, wie sehr man sich Fakten zurechtbiegen kann.
Letzte Saison war die Sachlage übrigens folgende: Bayern musste nach allen sechs CL- Gruppenspielen auswärts ran, Dortmund hatte fünf Heimspiele!!
Für die Schwierigkeit eines Spiels ist doch völlig irrelevant, wie lange ein Gegner nicht mehr in München gewonnen hat- interessant sind maximal die letzten beiden Jahre.
Und Freiburg und Hamburg in Ehren, aber dass du sie besser schreibst als Leverkusen und Hannover (dass aber wenn es gegen den BVB geht deiner Meinung nach plötzlich ein schwieriger Gegner ist) ist ja wohl auch sehr durch die schwarz-gelbe Brille betrachtet.
Das einzige, was ein bisschen für deine These spricht sind die Heim- und Auswärtsspiele, aber hier war die Häufung wie oben erwähnt letztes Jahr genau anders herum. Im übrigen ist das Heimrecht nur ein Faktor und bestimmt nicht der wichtigste.
Und zu guter Letzt: Glaubst du allen Ernstes, dass DFL- Präsident Reinhard Rauball den BVB benachteiligt ? 😉
Schlicke 25. November 2012 um 16:48
@DAF: Die Auswärtsspiele nach der CL letzte Saison waren doch ein Grund für die „Novemberkrise“ der Bayern im letzten Jahr. Insofern könnte man das auch als Beleg dafür deuten, dass es dieses Jahr sehr viel günstiger für sie aussieht und sie wiederum 6 Auswärtsspiele nicht akzeptiert hätten. Ich wollte nur darauf hinweisen, dass der Spielplan den vollkommen zurecht auf Platz 1 stehenden Bayern dieses Jahr noch zusätzlich in die Karten spielt.
P.S.: Ich erachte Heimrecht nach einem CL-Spiel aus verschiedensten Gründen als äußerst wichtigen Faktor, was die Ergebnisse deutscher CL-Klubs in den letzten Jahren auch eindeutig belegen.
DAF 25. November 2012 um 16:54
Dass der Spielplan dieses Jahr durchaus positiv aus Bayernsicht ist ist ohne Zweifel richtig. Ich fand es aber nicht in Ordnung, dass du dem FCB eine Wettbewerbsmanipulation vorwirfst, nur weil er dieses Jahr mehr vom Spielplan profitiert als der BVB.
Philibuh 25. November 2012 um 18:18
Die Theorie ist doch schon deswegen abwegig, weil der Bundesliga-Spielplan vor der Champions League-Auslosung feststand.
Wir können uns da also allenfalls über die konkrete Ansetzung der Partien an den einzelnen Wochenende unterhalten. Hier haben wir an dem Wochenende die Situation, dass es kein direktes Duell der vier Europa League-Mannschaften gab, es gleichzeitig aber laut Fernsehvertrag, soweit ich weiß, maximal drei Sonntagsspiele geben darf. Deshalb musste eine der Mannschaften, die am Donnerstag in der Europa League angetreten sind, schon am Samstag spielen. Da hat man sich für die Mannschaft entschieden, die am Donnerstag schon zum frühen Termin um 19 Uhr ein Heimspiel hatte und das war eben Hannover.
Dass Bayern München davon dieses Wochenende profitiert hat, ist Zufall. Im Übrigen ist ein 5:0 auch einfach zu deutlich, um das auf Spielpläne und Regenerationszeiten zurückzuführen…
derde 25. November 2012 um 19:45
Möglicherweise ergibt sich das einfach dadurch, dass man meistens alle 2 Wochen ein Heimspiel hat, und auch ca. alle 2 Wochen Cl ist?!
Sollte wirklich in der Bundesliga manipuliert werden, was ich nicht auschließe und für relativ wahrscheinlich halte (es geht einfach m zu viel Geld), gibt es doch probatere Mittel.
Pentatonik 26. November 2012 um 02:08
„…schade, dass dieses Spiel nach dem Europa-League Spiel der 96er dann unbedingt an einem Samstag um 15:30 stattfinden muss.“ – ja, schade; aber diesen Modus gibt es seit mindestens 3 Jahren (ich erinnere mich, dass Hecking das mal auf der PK kritisiert hat, als Nürnberg (!) nach einem EL Spiel so wenig Pause hatte). Es ärgert mich als Bayernfan, dass es erst diskutiert wird, wenn Bayern der Gegner ist; man kann den Verschwörungstheorien zur Bayernbevorzugung förmlich beim Wachsen zuschauen, während es drei Jahre lang niemanden interessiert hat.
„Die Bayern haben dieses Jahr nach ihren CL-Auftritten immer sehr angenehme Gegner. “ – Betonung auf dieses Jahr, oder was? Als Dortmund letztes Jahr gute Gegner hatte, war es keine Erwähnung wert. Als Bayern 2010 innerhalb von 3 Wochen 7 Hammerspiele hatte (2x ManUtd, Schalke, Leverkusen usw.) hat niemand in Erwägung gezogen, dass der Spielplan gegen Bayern „ausgelegt“ sein könnte. Das war dann einfach so.
Abgesehen davon finde ich den Bundesliga-Spielplan von Bayern dieses Jahr ziemlich unglücklich. Die Rückrunde ist wesentlich schwerer (was die Anordnung Heim-/Auswärtsspiele betrifft) und gerade im Schlussspurt gibt es vier sehr schwere Auswärtsspiele gegen Frankfurt, Dortmund, Hannover und Gladbach (letztere zwei traditionell schwere Auswärtsspiele für Bayern). Nach Bevorzugung der Bayern sieht mir das nicht aus.
Nicht alles, was für Bayern gut läuft, ist eine Manipulation von Hoeneß oder der DFL oder sonst wem.
Pauli 26. November 2012 um 11:45
Ich war am Donnerstag im Stadion von 96.
Was da geboten worden ist, dafür braucht 96 keine Erholung.
Das war Standfußball! Außerdem wurden 6 Stammkräfte aus der Startelf routiert, da man schon qualifiziert war.
King_Cesc 25. November 2012 um 12:41
War die These, dass Kroos von Ribery abhängig ist bemerkbar?
Konnte das Spiel leider nicht verfolgen.
Peter 26. November 2012 um 12:17
Er ist schon abhängig von Ribéry, aber auch generell muss das Spiel laufen. Kroos ist keiner der es schafft ein Spiel an sich zu reißen. Nachdem ich ihn die letzten Wochen kritisiert habe, muss ich aber sagen, dass die 2. Halbzeit stark war von ihm. Erste Halbzeit zwar nur mittelmäßig – bis auf sein schönes Tor – dann aber eine gute Steigerung. Hoffentlich kann er mal daran anknüpfen und es in den nächste Spielen zeigen. Und nicht wieder 5 Spiele auf dem Lob ausruhen, dass er nach dem Hannover-Spiel (durchaus zu recht ) bekommen hat.