Huntelaar? Flexibel! Problem? Ja! – ’ne statistische Analyse

Dieses Mal widmen wir uns einem Spieler mit einer statistischen Analyse. Dieser Akteur ist Klaas-Jan Huntelaar, gilt als kriselnder Strafraumstürmer und läuft trotzdem wie aufgezogen.

Am vergangenen Wochenende spielte er als Mittelstürmer sechzig Minuten und wurde leistungsbedingt ausgewechselt. Als er ging, hatte er nur einen Torschuss abgefeuert – bei 70% Ballbesitz seiner Mannschaft war es bis zum Ausgleich der einzige Torschuss Schalkes gewesen. Huntelaars Leistungen und statistischen Werte wollen wir uns deswegen etwas näher ansehen.

Meine Hypothese

Wie uns in den letzten Wochen und Monaten auffiel, entspricht Huntelaar in seinen Bewegungen nicht ganz dem ihm zugesprochenen Image vom eiskalten Strafraumstürmer. Bei den Laufstatistiken liegt er weit vorne, bei den „average positions“ von ESPN.go.com wird er auf der gleichen Position wie Julian Draxler und in der Nähe von Linksaußen Ibrahim Afellay angezeigt, fünf von elf Ballkontakten werden auf links dargestellt.

Auch aus unserer taktischanalytischen Perspektive ähnelte er stark einem ausweichenden Stürmer, ließ sich oft nach links fallen und tat dies in den Wochen ebenso auf den anderen Flügel oder gar in die Tiefe.

Die große Frage ist, ob Huntelaar diese Rolle überhaupt spielen kann. Eine ausweichende Neun sollte eine gewisse Athletik und/oder Kreativität mitbringen, um die verlassene Position direkt oder indirekt wieder schnell bekleiden oder in die Nähe rücken zu können. Ansonsten übernimmt ein anderer Spieler die verwaiste Mittelstürmerposition, erhält aber weder Bälle noch Unterstützung.

Jupp Heynckes sprach in diesem Zusammenhang in seiner Zeit als Trainer bei Bayer Leverkusen davon, dass Stephan Kießling und manch andere sich nicht zu viel bewegen sollten:

„Wenn sich einer völlig auspumpt, fehlt es ihm in entscheidenden Situationen an Konzentration“, erklärt er. Dem einen oder anderen seiner Akteure empfiehlt der erfahrene Fußballlehrer bisweilen schon, nicht ganz so viel zu laufen.

Darüber mag man halten, was man möchte, aber aus einem taktischen Blickwinkel kann das auf einen Stürmer durchaus zutreffen; nicht (nur), was die Konzentration betrifft, sondern auch bezüglich der passenden Positionierung. Weder Lewis Holtby, Jefferson Farfán noch Ibrahim Afellay schieben in die Spitze, wenn Huntelaar ausweicht. Dieser ist zudem keine so signifikante Unterstützung in Kombinations- und Aufbauspiel, sodass er dies dringend tun müsste.

Daraus resultiert letztlich, dass Huntelaar nicht mehr die nötige Tiefe ins Spiel bringt und seine Mitspieler sich einem kompakteren Defensivwall gegenübersehen. An schlechten Tagen ist eine weitere Folge, dass Huntelaar trotz des Laufaufwandes weniger Bälle erhält, weil diese in der Linie davor zu seinen Mitspielern kommen, er aber zugestellt wird. Inwiefern das zutrifft, zeigen auch unsere Statistiken.

Das Datenmaterial

Hier sehen wir das Rohmaterial, mit dem ich analysiert habe. Erst einmal habe ich die offensiven Spieler um Huntelaar gewählt, dazu natürlich noch seinen Ersatz Ciprian Marica und Stürmer aus anderen Vereinen, die ebenso nicht als klassische Strafraumstürmer sowie in den ballbesitzdominierenden Mannschaften  dieser Liga spielen. Außerdem habe ich zwei zentrale Mittelfeldspieler gewählt, einen davon aus Huntelaars Mannschaft, um zwei weitere Vergleichswerte von anderen Mannschaftsteilen zu besitzen.

Das Zahlenmaterial: Alle Statistiken stammen von bundesliga.de und sind öffentlich zugänglich.

Neben den Minuten und den jeweiligen Laufleistungen sieht man weitere absolute Zahlen. Ich habe hierbei sämtliche mögliche Daten von bundesliga.de erfasst, welche ich alle samt zu „Aktionen insgesamt“ zusammenzählte. Es ist schwer, einem Spieler einen Fehlpass vorzuwerfen – doch selbst wenn er vorkommt, fällt der Spieler (manchmal sogar stärker) auf und als Faktor für die subjektive Wahrnehmung blieb er in der Statistik.

Fett und kursiv sind jeweils die besten Daten in den unterschiedlichen Kategorien: Marica, Huntelaar, Pizarro und Petersen haben hierbei nirgendwo Bestwerte; was allerdings natürlich nicht wirklich aussagekräftig ist, weswegen wir uns zur Bereinigung der Störvariablen aufmachen.

Grafik 1: Spielerische Effektivität, Effizienz und Auffälligkeit

In der ersten Grafik sehen wir in einem Diagramm sämtliche Spieler mit den beiden Faktoren „Aktion pro gelaufenen Kilometer“ sowie „Ballkontakt pro gelaufenen Kilometer“ vor uns.

Diagramm #1, © Spielverlagerung.de

Hierbei schneidet Huntelaar sehr schwach ab. Bedenklich ist hierbei, dass sogar Nils Petersen, dessen Mannschaft ungemein tief stand und somit relativ wenig Bälle nach vorne brachte, einen besseren Wert aufwies. Gleichzeitig deutet die Differenz zwischen Aktion/km und Ballkontakt/km darauf hin, dass viele Bälle nicht ordentlich verarbeitet oder behauptet wurden, was das kollektive Offensivspiel behinderte.

Huntelaar kam dabei auf knapp unter 70% Aktionen pro Ballkontakt, was den schlechtesten Wert darstellt. Hinter ihm folgen Marica (76,92%) und Petersen (80,65%) auf die Plätze. Die besten Werte – und die einzigen über 100% – hatten Schweinsteiger, Neustädter und Mandzukic. Dies liegt bei den ersten beiden an den vielen Zweikämpfen und den Verbindungen von Balleroberung und sicherem Passspiel, was statistisch gesehen zwei Aktionen in einen Ballkontakt bringt.

Beachtenswert ist hierbei die Leistung Mandzukics. Nur ein weiterer Offensivspieler kam auf über 90%, nämlich Jefferson Farfan, der Durchschnitt der Offensivakteure 85%, der Bayer kam auf 100%. Ein Hinweis auf seine Wichtigkeit, denn neben zahlreichen gewonnen Zweikämpfen ging er auch mit seinen Ballkontakten vergleichsweise effizient um.

Grafik 2: Laufstärke und Präsenz

Dieses Mal wagen wir uns schon etwas weiter vor. Um die Laufleistung vergleichbar zu machen, wurde die Laufleistung auf die gelaufenen Meter pro Minute umgerechnet. Der zweite Balken steht für den fiktiven Faktor „Präsenz“, der sich aus „Laufleistung pro Minute“ und „Aktion pro Minute“ zusammensetzt.

Diagramm #2, © Spielverlagerung.de

Auf den ersten Blick bemerkt man sicherlich, dass Marica sogar mehr lief als Huntelaar. Dazu sei aber gesagt, dass Marica in einer Phase spielte, wo er als Stürmer sich ohnehin deutlich mehr bewegen musste, weil Schalke nach der Führung konterte und somit mehr Wege gemacht wurden. Außerdem spielen physiologische und psychologische Aspekte eine Rolle: Marica kam von der Bank, wollte sich beweisen und war noch frisch, spielte desweiteren nur eine halbe Stunde und konnte somit länger an seinem maximalen Laufpensum agieren.

Viel auffälliger sind die hervorragenden Werte der Top3, den zwei zentralen Mittelfeldspielern Neustädter und Schweinsteiger sowie Holtby, der unangefochten auf Platz 1 steht. Mit 144m pro Minute lief er exorbitant viel, was allerdings auch seiner taktischen Rolle als Raumfüller, Verbindungsspieler und defensivstarker Offensivakteur entspricht.

Entfernt man diese kontextbedingten Ausrutscher aus dem Durchschnittswert, dann kommt man auf einen Wert von durchschnittlich 115,23 gelaufenen Metern pro Minute für die Offensivspieler. Huntelaar liegt mit seinen 116,98 etwas darüber – scheint nicht signifikant, doch wenn man sich in Erinnerung ruft, dass er hier mit den besten beweglichen Stürmern der Liga verglichen wird, entsteht eine ganz neue Relation zu dieser Zahl.

Im Bereich „Präsenz“ werden dann ebenfalls einige Überraschungen sichtbar. Afellay hatte – wie wir in der nächsten Grafik sehen werden – eine sehr geringe Fehlerquote und wurde dennoch ausgewechselt. Aufschluss darüber gibt uns diese Grafik im Verbund mit der vorherigen. Afellay spielte wie Farfan auf dem Flügel, lief dabei deutlich mehr und war ähnlich „präsent“, wie sein Gegenüber. Doch ein Blick auf die vorherige Grafik offenbart uns, dass deutlich weniger Ballkontakte pro Kilometer hatte und daraus auch viel weniger zu machen wusste.

Bei Huntelaar lag das Problem nicht (nur) in der Verarbeitung, sondern die Ursache für Ersteres findet sich in seiner Präsenz wieder. Trotz einer guten Laufleistung fand er sich in dieser Kategorie abgeschlagen am Ende der Rangliste wieder. Im Gegensatz zu Neustädter, der auch bei weniger gelaufenen Metern auffälliger war, als Teamkollege Holtby, was letztlich großteils an der Position, aber durchaus an der Qualität an diesem einen Spieltag festzumachen ist.

Dennoch ist auffällig, dass lediglich Rafael van der Vaart, der als „falsche Neun“ glücklos gegen die Bayern spielte, mit Holtby konkurrieren konnte. Dies entspricht auch dem Eindruck im Spiel wieder – van der Vaart war ein Aktivposten, bemüht und zog die Bälle an, obwohl ihm letztlich nichts Ergebnisveränderndes gelang; die Gründe dafür findet man in unserem Artikel zu dieser Partie.

Grafik 3: Erfolg, Erfolg… sonst zählt ja alles nichts

Um doch noch ein bisschen die Fehlpässe und misslungenen Torschüsse zu entfernen, sehen wir in diesem Diagramm die erfolgreichen Aktionen pro Minute, den Prozentsatz an gelungenen Aktionen pro Aktion und natürlich dem schönen Wert Aktion pro Ballkontakt.

Diagramm #3, © Spielverlagerung.de

An letzterem sehen wir schön, weswegen weder Huntelaar noch Marica überzeugen konnten: sie machten aus den gespielten Bällen zu wenig, ganz anders als beispielsweise die Mittelfeldspieler oder auch Farfan und Mandzukic, welche somit entweder Gefahr ausstrahlten oder den Ballbesitz in den eigenen Reihen ließen.

Dass Stabilität und Sicherheit nicht alles ist, bewies aber Afellay. Dieser hatte weniger Aktionen pro Ballkontakt als Farfan, brachte aber davon mehr an – rein statistisch nicht zu beweisen, aber dank des Hintergrundwissens zu dem Spiel wissen wir, dass dies aus vielen Sicherheitspässen und wenigen riskanten Aktionen entstand. Er hatte somit die prozentuell erfolgreichsten – besser: die wenigsten misslungenen – Aktionen, hatte aber weder mehr erfolgreiche Aktionen pro Minute noch pro Ballkontakt.

Besonders katastrophal dürfte dennoch Huntelaars Statistik sein. Er hatte zu wenige erfolgreiche Aktionen pro Minute und die wenigen Bälle, die er bekam, waren in weniger als 50%(!) der Fälle gelungen. Konterstürmer Petersen hatte nur geringfügig mehr erfolgreiche Aktionen pro Minute, doch wirtschaftete damit besser. Bei Raumöffner Mandzukic ähnliches.

Grafik 4: Offensive ist nicht alles

Damit man uns nicht vorwirft, wir würden alles nur einseitig betrachten, haben wir auch ein paar andere Vergleichswerte im letzten Diagramm:

Diagramm #4, © Spielverlagerung.de

Neben der überlegenen Defensivarbeit von Holtby und Farfan gegenüber ihren beiden Partnern in der Offensive fällt besonders die Anzahl der Zweikämpfe pro Kilometer bei Lewandowski und Mandzukic ins Auge. Kein Wunder, dass sie als mitarbeitende Stürmer, immerhin bringen sie in ihrer Laufarbeit deutlich mehr (gewonnene) Zweikämpfe unter und helfen dem Mittelfeld. Interessant ist ebenfalls, dass Lewandowski im Faktor „Laufleistung pro Minute“ sogar unter Huntelaar lag, aber dennoch deutlich mehr Zweikämpfe bestreitet, ob absolut oder relativ zur Laufleistung gesehen.

Zu guter Letzt noch ein Lob an Neustädter und Schweinsteiger, die es beeindruckend schaffen, ähnlich viele erfolgreiche Aktionen pro Minute wie Ballkontakte pro Minute zu haben. Man sehe sich hierbei die Diskrepanz bei Marica und van der Vaart an oder den niedrigen Vergleichswerten Huntelaars.

Fazit: Die Statistik ist nur ein Teil der Wahrheit

Sicherlich war es ein sehr undankbares Wochenende für Klaas-Jan Huntelaar, um eine solche statistische Analyse vorzunehmen. Fakt ist aber, dass die Rolle als ausweichender Stürmer in seinem Fall nur eine suboptimale und extrem stark von der Situation abhängige Variante ist. Er unterscheidet sich in puncto Dynamik und Durchsetzungsfähigkeit deutlich von Mandzukic und Lewandowski, ist aber auch technisch nicht so sicher wie ein Pizarro oder van der Vaart.

Für ihn und für Schalke wäre es unter Umständen besser, wenn die hervorragenden läuferischen und defensiven Fähigkeiten eines Holtby stärker genutzt werden, während Huntelaar sich – ganz nach Heynckes – auf die Rolle als Knipser konzentrieren sollte.

Generell sei aber gesagt, dass die hier vorgefundenen Statistiken natürlich auch anders zu interpretieren wären. Deswegen war es mir auch so wichtig, dass ich die Spiele gesehen oder zumindest mit meinen Kollegen besprochen habe; die reine Datenmenge ist nämlich nicht signifikant genug, basiert natürlich auf einem schwachen Tag Huntelaars und ist stark zufallsabhängig.

Doch mit einem taktischen Einblick in die Gesamtsituation und den Kontext sowie einer Kenntnis der jeweiligen Spieler, Mannschaften und generellen taktischen Wechselwirkungen sind Statistiken ohnehin erst interpretierbar, davor (und auch öfters danach, wie hier) sind sie lediglich Zahlen, welche selbst nicht so wissen, was sie denn aussagen wollen.

Ich verweise deswegen auf dieses Buch und hoffen dennoch, dass wir in nächster Zeit öfter ein paar Zahlenspielereien mit taktischen Hintergründen einbauen können.

Benjamin 18. November 2012 um 19:14

Bitte mehr davon. Daten und Fakten sind in der deutschsprachigen Fußballwelt absolut unterrepräsentiert.

Antworten

Globalbert 18. November 2012 um 13:57

Die Arbeit nach Außen wäre eine Theorie. Ich habe mir gerade mal seine Torschüsse in der Matrix auf Bundesliga.de angeschaut und die stützt das nicht wirklich.
Der Großteil seiner Abschlüsse fand schon im Strafraum statt…
In meinen Augen ist Huntelaar jetzt auch nicht gerade von seiner Spielart der spielende Stürmer sondern fühlt sich in der Box klar am wohlsten.
Daher stellt sich meine Frage nach der anscheinenden Systemfrage/Systemwechsel
die mit dem Abgang von Raul kam… Wie sieht es denn da deiner Meinung nach aus?

Antworten

RM 18. November 2012 um 14:56

Klar, im Strafraum, aber von wo genau und aus welcher Position? Gibt es eigentlich eine Bundesligamatrix für alle Spiele? Dann könnte man es nachverfolgen.

Systemwechsel mit Raul? Da würde mich eher deine Meinung interessieren, als die meinige. Wie siehst du das?

Antworten

Globalbert 18. November 2012 um 15:29

Also die Matrix gibt es wohl nicht Gratis 😉

Meiner Meinung nach hat Schalke große Probleme den Abgang von Raul zu verkraften. Ich will Holtby ja nicht Qualitäten absprechen, aber er ist halt ein ganz anderer Spielertyp im offensiven Mittelfeld. Die Abgeklärtheit und Ruhe eines Rauls wird er noch lernen müssen.
Holtby ist fleißig, läuft im Schnitt 12,13 KM aber setzt für mich noch nicht die richtigen Prioritäten beim Lenken des Schalker Offensivspiels.
Raul lag mit seinen 10,7 KM deutlicher unter Holtby aber hat die Situationen ganz anders gelöst. Der Spanier war daher viel mehr als Ballverteiler im Offensivspiel zu finden und nicht „überall“ auf dem Platz.
Ich bin gespannt wie Holtby sich entwickeln wird, aber bisher bin ich doch der Meinung dass er unter seinem Potenzial spielt. Mehr Konstanz und Coolness sollte man von einem Spieler wie ihm schon erwarten, er ist zwar erst 22 Jahre jung aber schon in seiner X-ten Saison und nicht zu vergessen Kapitän der U21 Nati.

Antworten

Globalbert 18. November 2012 um 13:09

Und hier die richtigen Diagramme:
http://farm9.staticflickr.com/8486/8196276502_d8f0fc62d8_z.jpg
http://farm9.staticflickr.com/8339/8195181863_504f8e4af6_z.jpg

Gruß Globalbert

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RM 18. November 2012 um 13:12

Klar, aber man vergibt ja Chancen nicht einfach so – das hat viel mit der Qualität der Chancen zu und könnte obigen Artikel und die geschilderten Probleme inhaltlich supporten. Bsp.: er bewegt sich mehr auf Außen, kommt deswegen zu vielen Abschlüssen weiter weg vom Tor und aus schlechterem Winkel, was in dieser Chancenverwertung resultiert.

Und im letzten Spiel hatte er nicht einmal eine Torchance…

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Globalbert 18. November 2012 um 12:59

Man könnte auch meinen, dass der Hunter einfach nicht mehr so kaltschnäuzig ist wie im letzten Jahr und mehr Chancen liegen lässt…

Dafür sprechen diese Vergleiche:
http://farm9.staticflickr.com/8061/8195161431_efa88fbdc7_m.jpg
http://farm9.staticflickr.com/8198/8195161391_b84fe6aaa9_m.jpg

Gruß

Antworten

figo 17. November 2012 um 14:05

ich hätte gerne die aktuelle statistik von huntelaar mit einer statistik aus der letzten bundesliga saison verglichen, in welcher huntelaar in topform schien und ein tor nach dem anderen geschossen hat..
zusätzlich möchte ich anmerken, dass vielleicht nur positionsabhängig hätte verglichen werden sollen, denn stürmer mit zentralen mf zu vergleichen scheint mir nicht ganz stimmig, wobei besagte positive aktionen der mf spieler oftmals in „sicherheitspässen“ zu erkennen sind..
dennoch finde ich diese themenwahl sehr interessant und wäre über mehr dieser art erfreut
grüße

Antworten

Leo 16. November 2012 um 18:44

Eine Statistik würde ich noch gerne in den Raum werfen. Schalke hat in Bundesliga und Champions League 13 verschieden Torschützen. Das liegt sicherlich nicht nur daran, dass sie stark bei Standardsituationen sind, sondern auch teilweise an Huntelaars Laufwegen.
Jeder Gegner weiß, wie stark Huntelaar vor dem Tor sein kann, dementsprechend wird er oder sein Raum auch gedeckt. Durch seine Bewegungen kann er Löcher in der Verteidigung reißen. Dadurch haben andere Spieler wieder mehr Platz wie zum Beispiel Farfan oder auch zuletzt Uchida (oder auch Höger im Derby) und dann machen die dann die Treffer.
Wenn der Gegner, vor allem die Außenverteidiger, allerdings tief steht, wie es Bremen und Hoffenheim gemacht haben, dann funktioniert das „Löcherreißen“ nicht mehr.

Antworten

IF Kroos 16. November 2012 um 17:21

Einen Artikel nur über Huntelaar kann ich irgendwie nix abgewinnen auch wenn es gut gemacht ist.Aber wenn ihr die Zeit habt und euch die Ideen ausgehen wäre doch ein Bericht über die Entwicklung der Nationalmannschaft von 2006-2012 ganz interessant.

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O 16. November 2012 um 13:44

Hallo,

hochinteressante Berechnungen, vielen Dank dafür. Ich spiele selbst ab und zu mal mit den bundesliga.de-Daten rum (leider gibt es für die zweite Liga nicht so viele:( ). Dabei habe ich dann häufiger Probleme, zu verstehen, wie die verschiedenen Aktionen überhaupt definiert sind.

In Deinem Artikel frage ich mich zum Beispiel, was denn überhaupt ein Zweikampf genau ist? Ich hatte immer im Kopf (weiß aber nicht, woher), dass Zweikämpfe auch Offensivaktionen sein können (also z.B., wenn man jemanden „ausfummelt“). Oder ist ein Zweikampf immer nur der Versuch, den Ball zu gewinnen?

Die nächste Frage wäre dann, wie Erfolg definiert ist. Gewinnt man einen Zweikampf nur dann, wenn man den Ball gewinnt, oder auch dann, wenn man im eigenen Strafraum nach einer Ecke ein Kopfballduell gewinnt und den Ball aus der Gefazhrenzone bringt – auch wenn die gegnerische Mannschaft weiter in Ballbesitz bleibt? Was, wenn man ins Aus klärt?

Bei bundesliga.de habe ich dazu nichts gefunden – weiß da jemand mehr?

Viele Grüße,
O

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RM 16. November 2012 um 14:52

Als Zweikämpfe – glaube ich – ist alles definiert: Offensivzweikampf, Defensivzweikampf, Luftzweikämpfe. Ob’s stimmt, ist eine andere Frage.

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Fußballfan 16. November 2012 um 16:40

Bei 90elf war mal jemand von einem Unternehmen, die solche Statistiken erheben. Er hat gesagt, dass als Zweikampf gewertet wird, wenn zwei oder mehr Spieler um den Ball „kämpfen“, d.h. in diese Statistik zählt alles, was RM aufgezählt hat und ich glaube auch Laufduelle.

Antworten

O 17. November 2012 um 14:36

Ok, danke. So hab ichs mir gedacht. Wobei man dann ja bei der Bertrachtung der Zweikämpfe als Maß für die Defensivarbeit vorsichtig sein muss. Mittelfeldspieler und Stürmer könnten ja dann auch deshalb hohe Zweikampfwerte haben, weil sie oft versuchen, 1 gg. 1 zu gehen. Was man für Huntelaar dann schon mal ausschließen kann:).

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datschge 16. November 2012 um 13:30

Die vier Diagramme zusammen ergeben einen Liebesbrief an Neustädter. 😉

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King_Cesc 16. November 2012 um 13:55

Meine Theorie is ja, dass der Artikle nur gemacht wurde um Neustädter ernaut zu loben 😀

Aber zurecht!

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M 16. November 2012 um 13:04

Hey
ich freu mich immer tierisch über solch statistische Interpretationen, weils das ‚Verhalten‘ eines Spielers immer ganz gut aufn Punkt bringen kann.

Nichtsdestotrotz noch n paar Gedanken zur hier vorgenommenen Interpretation:

Nicht zu vergessen ist auf jeden Fall die Natur des Spiels,
wenn Schalke gut 70% Ballbesitz hat und sich Bremen nur hinten rein stellt, ist es naturgemäß für einen Mittelstürmer schwer, präsent zu sein und gute Aktionen zu bringen.
Wenn sich Dortmund und Bayern dagegen mit aggressiv spielenden Gegnern rumschlagen müssen, ist es klar, dass auch (im Gegenpressing eingebundene) Mittelstürmer mehr Zweikämpfe führen.

In sofern wäre der eigentlich vergleichbare Spielabschnitt sicherlich die Zeit in der Marica gespielt hat,
wo dann übrigens die Präsenz-Werte mit anderen Mittelstürmern dann auch direkt vergleichbar sind.

In dem Atemzug würd ich auch noch darauf achten, dass ich die Mittelstürmer auch nur untereinander vergleiche.
Vergleiche zwischen Holtby und Afellay sind zwar interessant, aber wenns n Artikel über Huntelaar sein soll, ist das ja schon allein vom Aufgabenprofil nicht vergleichbar.
Man könnte mal erwähnen, wie die Normalwerte von zentralen Mittelfeldspielern sind, um die jeweiligen Parameter Huntelaars einordnen zu können.
So viele Balken von Spielern auf anderen Positionen hingegen verzerren das Bild etwas.
(bzw. alternativ, wie schon angesprochen: nach Positionen ordnen)

Fazit:
Die Zahlen belegen meiner Ansicht nach wunderbar, dass Huntelaar in diesem Spiel anders gespielt hat, als viele Mittelstürmer (oder eben irgendwelche Mittelfeldspieler…?!).
Aber um daraus dann auch Schlussfolgerungen über die Spielernatur eines Huntelaars, und seine Eignung eine gewisse Rolle zu spielen, zu ziehen,
war die Spieldynamik einfach viel zu verschieden, um das dann auch mit ‚den geeigneteren‘ Lewandowski oder Pizarro vergleichen zu können.

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RM 16. November 2012 um 13:21

Natürlich, diese Sachen verzerren das immer – doch es wird im Fußball wegen den Wechselwirkungen mit dem Gegner und generell der Spielnatur NIE saubere Statistiken geben.

Wenn ich keine Kontrollwerte aus dem Mittelfeld habe, kann ich die Stürmer nur untereinander vergleichen und habe keine Hilfe beim Interpretieren. Wenn ich keine Kontrollwerte seiner Mitspieler aus dieser Partie habe, ähnlich. Einzeln betrachtet sind sie natürlich Mumpitz, aber für meine Interpretation als Vergleich- und Kontrollwerte unter Berücksichtigung(!) der jeweiligen Dynamiken (darum schrieb ich auch, dass ich das Spiel selbst gesehen haben wollte) waren sie insgesamt hilfreich.

Außerdem habe ich bewusst die „geeigneteren“ Mittelstürmer aus ähnlich agierenden (in puncto Ballbesitz müssten Bayern und Dortmund relativ weit oben sein) Teams gewählt. Beim nächsten Mal wird das eventuell noch mit einem Faktor für den kollektiven Ballbesitz garniert, falls ich dafür Statistiken finde (was man ja nicht vergessen darf, dass wir nur mit begrenzten Mitteln arbeiten).

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Peter 16. November 2012 um 10:27

Die ansonsten großartige Seite würde für mich noch großartiger werden, wenn man Charts ohne aussagelosen 3D-Effekt gestaltet und statt Column-Charts Bar-Charts verwendet (also waagerechte statt senkrechter Balken). Vorteil: man kann die Namen der Spieler ganz normal lesen, ohne die Schrift angeschrägt zu stellen und den Kopf verdrehen zu müssen.

Antworten

RM 16. November 2012 um 13:18

Mein Fehler, bin nicht so der große Layouter oder Statistiker.

Antworten

Peter 19. November 2012 um 21:04

Nicht schlimm, kommt fast überall vor, wohin man guckt. Aber Spielverlagerung ist ja auch besser als fast alles, was man sonst so sieht. Sorry für die Korinthen und gerne melden, wenn mal Chart-Bedarf besteht!

Antworten

Olli 16. November 2012 um 10:27

Natürlich durchaus interessant, aber da die Auswertung nur ein Spiel betrifft mMn nicht besonders aussagekräftig.
Steht Huntelaar in jedem Spiel so tief, oder war das in diesem Spiel eine Ausnahme? Vllt war es sogar eine taktische Aufgabe, um für eine noch deutlichere Überzahl in der Zone zwischen den IV und Juzunovic zu sorgen!? Also als Reaktion auf die einfache Besetzung der 6er Position der Bremer.

Huntelaar hat sicher ein sehr schwaches Spiel gemacht, dies so ausführlich auszuwerten wird seinen unbestreitbar vorhandenen Qualitäten nicht gerecht. Auf die gesamte Saison bezogen wäre es allerdings hochinteressant zu sehen, warum er trotz guter Schalker Leistungen deutlich weniger auffällt als noch letzte Saison.

Antworten

C 16. November 2012 um 04:01

Mich erfreute ebenfalls diese Zahlenspielerei. Eine kleine Anmerkung hätte ich noch ich hätte es besser gefunden wenn man in den Diagrammen erstmal nach Positionen sortiert hätte also Mittelstürmer neben Mittelstürmer Mittelfeldspieler neben Mittelfeldspieler usw. so wären die Diagramme übersichtlicher.

Antworten

Alex 16. November 2012 um 02:46

Das hoffe ich auch! Ich lese Zonal Marking nicht mehr so häufig wie früher, aber mir ist aufgefallen, dass dort auch öfters „Zahlenspielereien“ besprochen wurden. Das fehlte mir an diesem Blog noch ein wenig. Bitte mehr davon!

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