SV BuLi Kompakt: 7. Spieltag
Die siebte Runde der Bundesliga bot viele Spiele, die durch rigoros aufgegangene oder gescheiterte strategische Ansätze entschieden wurden. Die taktische Spieltagszusammenfassung.
FC Augsburg – Werder Bremen 3:1
Augsburg empfing Werder Bremen – eine denkbar schwere Aufgabe. Doch die Außenseiter lösten dies sehr gut und präsentierten sich im Umschaltspiel enorm stark. Immer wieder konterten sie in die offenen Räume des Gegners und überluden die gegnerischen defensiven Flügel mit den offensiven Außenverteidigern. Diese schoben stark nach vorne und ermöglichten den Flügelstürmern, dass sie sich diagonal Richtung Tor orientierten. Das Kombinationsspiel war hervorragend und trotz höchster Dynamik kamen einige Konter durch, welche letztlich im 3:1 resultierten.
Bremen fand darauf keine Antwort und war offensiv über weite Strecken ungefährlich. Ihre Außenverteidiger waren nicht durchsetzungsfähig bei ihren Vorstößen und zu konservativ eingestellt, während de Bruyne und Co. im zentralen Mittelfeld viele Pässe in die Füße des Gegners spielten. Dadurch entstand keine Bindung nach vorne, wo das Problem durch die zu breit agierenden und dadurch voneinander isolierten Flügelstürmer verschärft wurde.
FC Schalke 04 – VfL Wolfsburg 3:0
Magath stellte gegen seinen Ex-Verein wie schon in München ein sehr defensives 4-3-2-1-System auf, in welchem Diego als halbrechter Zehner weniger stark ins Defensivspiel eingebunden wurde, was durch die vier weiteren zentralen Spieler kompensiert werden sollte. Diese bewegten sich vor allem auf der halblinken Seite um Vieirinha sehr flexibel, standen unterschiedlich breit und hoch, oder bildeten situativ eine Viererkette, indem sich Vieirinha nach außen oder halblinks ins defensive Mittelfeld zurückfallen ließ.
So wollte Wolfsburg Schalke vermutlich aus dem Zentrum fern halten und situativ mit erhöhter Breite auf die Außenverteidiger reagieren – beides funktionierte fast überhaupt nicht. Die Abstimmung bei den Umformungen und die Kompaktheit mit der Abwehrkette wirkte vollkommen wirr und schlecht improvisiert, wodurch sich für Schalke zwar sehr unterschiedliche aber meistens leicht zugängliche Räume ergaben. Die gut balancierten Knappen nutzten diese Räume sehr konzentriert und absolut souverän, wodurch sie zeitweise über 70% Ballbesitz hatten und das Spiel komplett kontrollierten.
Besonders herauszuheben sind Holtby und Neustädter, die mit ihren raumorientierten Offensivbewegungen im Zentrum die Schalker Mannschaftsteile verbunden hielten und durch ihre hohe Pressingresistenz auch die gelegentlichen etwas heikleren Situationen aufzulösen vermochten. Aus der gleichmäßigen, gut abgesicherten Grundhaltung des Schalker Ballbesitzes schaltete Stevens‘ Elf gut auf Defensive um und erstickten Wolfsburger Kontersituationen frühzeitig. Dass der junge Knoche als zentraler Mittelfeldspieler (und später als Innenverteidiger) eine Fehlpassquote von über 50% hatte, steht sympomatisch für die völlige Harmlosigkeit der Wolfsburger Offensive.
Diese änderte sich auch kaum als Magath versuchte, sich mit sehr riskanten Wechseln zurück in die Partie zu pokern. Diego spielte zwischenzeitlich neben Josue auf der Sechserposition in einer Art 4-1-1-4-Aufgabenverteilung. Aber trotz seines fast komödiantischen Verzichts auf Defensivarbeit erhöhte sich dadurch selbst im Umschaltmoment die Gefahr der Wölfe nicht, da Schalke das Risiko und Aufrücken im Offensivspiel geschickt anpasste. Im Spielaufbau fehlt es Wolfsburg derweil in jeder Anordnung an tauglichem Zusammenspiel und Verbindungen zwischen den Offensivkräften, die nun schon seit Wochen planlos wirken.
Somit brachte Schalke den komfortablen Vorsprung problemlos über die Zeit. Mit etwas größerem Torhunger oder besserer Tagesform von Huntelaar hätten die Wolfsburger, die zum Schluss sehr riskant und fahrig verteidigten, sogar eine ganz massive Klatsche kassieren können.
Bayern München – 1899 Hoffenheim 2:0
Das Spiel zwischen dm FC Bayern und der TSG Hoffenheim wirkte etwas träge und langwierig, doch in der Anfangsphase zeigten die Gäste eine überraschend hohe und aggressive Spielweise.
Mit ihrem hohen Pressing nahmen sie den Münchnern die Zeit am Ball und hatten in den ersten Minuten sogar mehr Ballbesitz, konnten diesen aber wegen Fehlpässen und Unkonzentriertheiten nicht in effektiven Angriffen ummünzen. Die Bayern reagierten, stellten ihr Spiel um und nutzten diese Umstellung zu erfolgreichen Kontern.
Danach brach das intensive Spiel der Hoffenheimer in sich zusammen und Bayern spielte die Partie souverän herunter. Der interessanteste Aspekt war jedoch das Verschieben des Deckungsschattens durch Rudys und Williams Orientierung nach vorne, mit der sie das Aufbauspiel von Schweinsteiger und Martinez behinderten.
SC Freiburg – 1. FC Nürnberg 3:0
Im Aufeinandertreffen dieser zwei eher defensivorientierten Teams übernahm Nürnberg die Spielkontrolle, konnte aus seinem Ballbesitz jedoch kaum konstruktive Angriffe erspielen. Gegen das Freiburger 4-4-2 Pressing fehlte ihnen die Anbindung zum Mittelfeld und man kam nicht zwischen die Linien des Gegners. Vor allem Kiyotake bekam fast nie den Ball im Zehnerraum und musste sich für Zuspiele weit zurückfallen lassen.
So endeten viele Nürnberger Angriffe nach ungenauen, langen Bällen der Innenverteidiger in Zufallsaktionen oder versickerten auf dem Flügel, ohne gefährlich hinter die Abwehrlinie der Breisgauer zu kommen. Ihre gefährlichsten Chancen ergaben sich deshalb wie schon in vielen Spielen aus Standardsituationen, die Kiyotake gewohnt gefährlich hereinbrachte – ganze 9 der 11 Nürnberger Torschüsse entstanden aus ruhenden Bällen.
Freiburg versuchte es mit schnellen Angriffen über die häufig einrückenden Flügelspieler, während die Außenverteidiger aufrückten und Jendrisek oder Kruse nach außen in die Schnittstellen gingen. Nürnberg blieb aber kompakt und die Freiburger hatten wieder einmal Präzisionsdefizite, weshalb auch die Breisgauer nicht oft durchkamen. So war es bezeichnend, dass das 1:0 der Freiburger nach einem Freistoß fiel, welcher interessant unorthodox ausgespielt wurde.
In der zweiten Hälfte stellte Hecking mit der Einwechslung von Esswein für Mak auf ein 4-4-2 um, in dem Polter in die Spitze und Kiyotake auf den rechten Flügel ging. Dieser zog von dort jedoch stark in die Mitte, so dass der rechte Flügel häufig verwaist war. Da Chandler nicht offensiv genug war und es an Verlagerungen durch die weniger passstarken Sechser fehlte, konnte Freiburg leicht auf Essweins Flügel verschieben. Der Klub kam daher nur zu vorhersehbaren Flanken, welche kaum gefährlich wurden.
Nach einem Elfmeter sowie einem Konter mit überragendem Abschluss konnte Freiburg in der Nachspielzeit noch auf 3:0 erhöhen, was ihren Sieg souveräner erscheinen lässt, als er eigentlich war. Die Mannschaft von Streich war zwar das bessere Team, konnte sich aber auch nur wenig hochqualitative Chancen gegen die gute Nürnberger Defensive herausspielen, so dass der Sieg bis zum Schluss immer in Gefahr war.
FSV Mainz 05 – Fortuna Düsseldorf 1:0
Tuchels Mainzer versuchten sich gegen die Düsseldorfer Fortuna anfangs in einem 4-1-4-1-System, womit wohl das gegnerische Flügelspiel besser kontrolliert und früher Zugriff auf die Sechser erreicht werden sollte, um diese dann im Umschaltmoment zu überladen. Dieser Ansatz funktionierte aber nicht so recht, was besonders an Ilsö lag. Die überraschende Vertretung von Voronin bewegte sich nicht so sehr zum Flügel, sondern driftete etwas kontrollierter durch die Halbräume, weshalb Fortuna einige Male hinter die Mainzer Doppelacht kam. Gleichzeitig hielten sich Düsseldorfs Außenverteidiger etwas zurück, wodurch der offensive Fokus vom Flügel weggezogen wurde und Mainz nicht über die recht hoch stehenden Ivanschitz und Müller kontern konnten.
Diese Elemente waren bei den Mainzern offenbar nicht vorgesehen und zudem hatten sie Probleme im Aufbauspiel, da Baumgartlinger im Deckungsschatten der beiden Stürmer verschluckt wurde. Daher stellte der FSV schon Mitte der ersten Halbzeit auf ein 4-2-3-1 um, in dem Soto auf die Zehnerposition ging. In dieser Grundordnung waren sie besser abgesichert und bekamen auch etwas mehr Kontrolle in den Aufbau, aber es fehlte mit Polanski an spielerischer Qualität im defensiven Mittelfeld, um wirkliche Dominanz und Durchschlagskraft zu erzeugen. Da den Düsseldorfer Sechsern, die nun etwas mehr Räume hatten, jedoch ebenfalls wenig einfiel, plätscherte die erste Halbzeit aus.
In der Pause brachte Tuchel dann den linken Flügelspieler Malli für den systembedingt überflüssig gewordenen Polanski, Ivanschitz ging auf die Zehn und Soto zurück auf seine Stammposition als linker Sechser, von wo aus er nun die bisher fehlenden Impulse setzen sollte. In ihrer Stammformation dominierten die Mainzer nun das Spiel, auch wenn die gewohnt kompakten Düsseldorfer wenig zuließen. Im Gegensatz zur ersten Halbzeit kam der FSV aber oft in Strafraumnähe, wodurch der Platzverweis für Oliver Fink und der späte Treffer nach einem Standard erst ermöglicht wurden.
Auch wenn das Tor nicht absolut zwingend war, entschieden die taktischen Wechsel von Tuchel das Spiel: Nach der 27. Minute unternahm die Fortuna nur noch einen einzigen Torschuss. Zwar ging die Mainzer Anfangsidee in die Hose, aber die ungewöhnlich schnelle Reaktion sicherte, dass am Ende doch ein „zu Null“ auf Mainzer Seite stand. Düsseldorfs Coach Norbert Meier fand keine Antwort mehr darauf, sondern wechselte spät und positionstreu, weshalb der Mainzer Sieg zum Schluss in Ordnung ging.
Greuther Fürth – Hamburger SV 0:1
Im kämpferisch geführten Duell zwischen Fürth und Hamburg versuchten beide Teams ihre jeweilige linke Angriffsseite zu überladen und so Überzahlen im Offensivspiel zu schaffen. Beide hatten dabei aber unterschiedliche Defizite, die größere Durchschlagskraft verhinderten. Letztendlich wurde das Spiel nicht durch das bessere, sondern durch das sicherere Konzept entschieden.
Dieses hatten die Hamburg, die den Spielaufbau aus dem Sechserraum heraus aufzogen, in den sich van der Vaart sehr oft zurückfallen ließ. Somit hatte Hamburg mit ihm, Badelj und Arslan gleich drei versierte Akteure in diesem Raum, die den Ball sicher zirkulieren lassen konnten. Das reduzierte frühe Ballverluste und sicherte sie außerdem gut ab, da im Umschaltmoment stets Überzahl im Defensivzentrum bestand. Offensiv orientierte sich Son stark zentral, Jansen spielte sehr hoch und Jiracek bewegte sich sehr variabel. Es fehlte aber an Abstimmung und wegen van der Vaarts tiefer Rolle oft an Verbindungen zwischen den Akteuren, weshalb der HSV aus der gut gesicherten Stellung nur selten zu Strafraumszenen aus dem eigenen Aufbau heraus kam.
Die Spielvereinigung war im eigenen Stadion aber auch nicht wesentlich durchschlagskräftiger, obwohl sie mehr Personal in hohe Zonen brachte: Offensivallrounder Prib, der nominell als zweiter Sechser spielte, orientierte sich sehr stark nach vorne und überließ Fürstner den Sechserraum alleine. Dabei ging er besonders nach links, wo der offensivstarke Schmidtgal und der sehr breit agierende Stieber außerdem noch gelegentlich von Asamoah oder Edu unterstützt wurden. Diesen Überladungsversuchen fehlte aber die Basis: Es mangelte völlig an Verbindung ins Zentrum und zum rechten Flügel, wo der invers spielende Sararer überhaupt nicht ins Spiel eingebunden wurde. Dadurch konnte Hamburg sehr radikal zu Diekmeiers Flügel schieben, wo manchmal gleich beide Sechser weit außen halfen. Außerdem spielte Fürth insgesamt zu hektisch und plump, wodurch sie wieder einmal das Problem hatten, Räume im Zentrum nicht nutzen zu können.
In Hälfte zwei agierten Prib und Edu daher wesentlich zentraler. Wegen van der Vaarts gewohnt undiszipliniertem Defensivspiel verursachte das nun nominelle Überzahl in diesem Bereich. Diese konnten die kombinationsschwachen Fürther nicht wirklich ausspielen, aber Hamburg musste enger stehen, wodurch sich mehr Räume auf den Flügeln ergaben, die nun auch auf rechts vom offensiver werdenden Nehrig angesteuert wurden. Somit kam Fürth nun zumindest etwas öfter zu Flanken und daher Strafraumsituationen, welche aber meist vorhersehbar und wenig hochwertig waren. Dass von 12 Schussversuchen nur zwei auf Adlers Kasten kamen, ist bezeichnend, und daher blieb wieder die Null auf dem Fürther Torekonto stehen. Risiko und Engagement konnten die fehlende Kreativität nicht aufwiegen.
Und so schlug sich am Ende das Risiko auf Seiten von Hamburg nieder, die mit einem Gegenstoß durch das stark geöffnete Fürther Zentrum nach einem von Pribs Vorstößen in Führung gehen konnten. Das Umschaltverhalten der Hamburger konnte dabei den positiven Eindruck der letzten Wochen bestätigen. Auffällig war vor allem wie Rudnevs mit gutem Timing versuchte, die Räume hinter den aufgerückten Außenverteidigern zu nutzen, was beinahe noch zum 0:2 geführt hätte. Alles in allem daher ein verdienter, wenn auch kein souveräner Sieg des HSV.
Borussia Mönchengladbach – Eintracht Frankfurt 2:0
Im Spiel zwischen Borussia M’Gladbach und Eintracht Frankfurt traf der unbesiegte Aufsteiger auf die kriselnde Überraschungsmannschaft der Vorsaison. Diese brachten mit Thorben Marx mehr defensive Stabilität in die Mannschaft und positionierten sich vor heimischen Publikum tief.
Dabei nutzten sie ihre positionsorientierte Raumdeckung, um gegen das Ballbesitzspiel der Frankfurter anzukommen. Dies zeigte sich effektiv, auch wenn sie weder mehr vom Raum noch vom Ball hatten, aber sie konnten mit ihren wenigen erfolgreichen Kontern zwei Tore erzielen und hinten die Null halten. Die Rückorientierung auf die Gladbacher Grundkompetenz des Konterspiels brachte somit letztlich den gewünschten Erfolg.
Frankfurt fächerte derweil wie gewohnt enorm auf und reagierte auf die Konter der Gladbacher mit einer hervorragenden Abseitsfalle, doch letztlich mussten sie sich trotz optischer Überlegenheit dem Gegner beugen. Gegen den disziplinierten, eng und tief gestaffelten Defensivblock konnten mit ihrem beweglichen Ballbesitzspiel keine Räume erschließen. Die Chancenqualität blieb niedrig und die wenigen Fehler von Gladbach – wie bei Occeans Riesenchance – wurden nicht bestraft.
VfB Stuttgart – Bayer Leverkusen 2:2
Nach den Misserfolgen der vergangenen Wochen, in denen der VfB immer wieder von denselben typischen Problemen geplagt wurden war, war in dieser Partie Besserung zu erkennen. Im Ansatz fanden die Schwaben verschiedene Wege, den Spielaufbau variabler zu gestalten – dabei spielte insbesondere ihre asymmetrische Stellung mit einer tieferen linken Seite eine Rolle. Weil es im letzten Drittel aber noch an Unterstützung und dem guten Ausspielen von Unterzahlsituationen mangelte, fehlte noch die Durchschlagskraft, so dass die guten Ansätze nicht vollends Früchte trugen. So entstanden die beiden Tore aus einem langen Ball Ulreichs und einem Konter, bei dem Leverkusens System die Mitte etwas zu offen ließ.
Dieses Leverkusener System mit den offensiven Außenverteidigern und den nach außen driftenden Achtern konnte Stuttgart gut verteidigen, weshalb auch Bayer in Hälfte eins nur selten gefährlich wurde. Einerseits folgte Harnik nicht dogmatisch Kadlec bis weit in die Tiefe, sondern überließ ihn Sakai – dadurch war dieser nicht isoliert, während Harnik den spielstarken Castro bearbeiten konnte. Andererseits verengten die Stuttgarter auf der linken Defensivseite gut, so dass Bayer sich beim Versuch der Überladungen oft festlief.
Wie schon in der vorigen Woche ließ eine gute Umstellung seitens des Bayer-Trainerduos das Spiel zu ihren Gunsten kippen: Durch den Tausch von Rolfes und Castro bekam Letzterer mehr Einfluss auf das Spiel – ohnehin fand er sich in engen Räumen halbrechts besser zurecht als Rolfes. Weil die neue Überlegenheit aber nicht groß genug war, endete auch der zweite Durchgang und damit das ganze Spiel Remis.
Hannover 96 – Borussia Dortmund 1:1
In diesem Spiel der zwei Halbzeiten wurde am praktischen Beispiel eines der Grundkonzepte des modernen Ballbesitzspieles behandelt: Das Überladen des Mittelfeldzentrum mit Überlaufen der Flügel. Beide Mannschaften fanden dagegen kein richtiges Konzept und so hätte es am Ende gut und gerne auch 3:3 stehen können.
Der BVB dominierte mit diesem Ansatz die erste Halbzeit mit einem enormen Ballbesitzplus und großem Chancenvorteil. Hannover bekam mit ihrem Mittelfeldpressing gegen die zentrale Überzahl der Borussia keinen Zugriff. Die entscheidenden Szenen entstanden dann, wenn Piszczek mit seiner bekannten Dynamik den Flügel herunterbretterte, nachdem Kuba eingerückt war. So entstand dementsprechend auch das erste Tor.
In Hälfte zwei ging Hannover mehr Risiko. Sie pressten höher und riskanter, zogen ihre Außenverteidiger stärker in die Offensive und überluden die rechte Seite, von der Schlaudraff nun verstärkt in die Mitte zog, während Ya Konan und Stindl nach außen gingen. Mit der Umstellung auf ein riskantes 4-1-3-2 in der Endphase eroberten sie endgültig die Dominanz und erzielten den verdienten Ausgleich. Dortmund fehlte es indes bei ihren Schnellangriffen gegen die hochstehenden Hannoveranern an der Konsequenz im Gang zur Grundlinie, wodurch viele gute Aktionen versandeten und sich Slomkas Risiko voll auszahlte.
9 Kommentare Alle anzeigen
Philler 24. Oktober 2012 um 10:26
Hallo!
Ich wollte nur kurz fragen, obs auch ein BuLi Kompakt zum 8. Spieltag geben wird.
Ansonsten weiter so. Ich komm immer wieder gerne vorbei!
RM 24. Oktober 2012 um 10:37
Ja, wird es wohl am Donnerstag oder Freitag geben!
PAD 9. Oktober 2012 um 12:35
Zum Mainz-Spiel hab ich auch noch ein paar kurze Sachen anzumerken(wohlwissend, dass dies ja nur eine Kurzanalyse ist;) ):
Zum einen wurde Polanski primär ausgewechselt, weil er sich bei einem härteren Zweikampf eine leichte Verletzung abholte. Dass er bis zu dem Zeitpunkt schwach gespielt hat ist aber dennoch jedem im Stadion aufgefallen, gerade die Bälle in die Spitze waren ziemlich schwach. Allerdings oder gerade deshalb war er derjenige, der die meisten Vertikalbälle spielte, weil er von den Düsseldorfern häufig auch gelassen wurde, während Ivanschitz, Soto und Baumgartlinger aus unterschiedlichen Gründen kaum Pässe in den gefährlichen Zonen spielten. Ivanschitz war sehr auf seine Zone fixiert, Soto war neben Szalai häufig Zielspieler in der Spitze und ließ Bälle nur prallen oder behauptete sie und Baumgartlinger war meist damit beschäftigt sich zwischen Noveki und Bungert fallen zu lassen um Zugriff auf das Spiel zu bekommen.
Ein weiterer Punkt der mir noch aufgefallen ist, war das in der zweiten Hälfte konsequentere Spiel nach vorne von Eigentorkönig Noveski. Im Gegensatz zu Kirchhoff suchte er immer wieder die Bälle in die Spitze um den gesamten Spielaufbau variabler zu gestalten und Baumgartlingers Abkippen zu effektivieren. Auch vor dem Platzverweis leitete er so die gefährlichsten Aktionen über Diaz oder Malli auf der linken Seite ein.
juwie 9. Oktober 2012 um 23:39
Baumgartlinger hatte in der zweiten Hälfte auch eindeutig mehr Spielanteile als in Hälfte 1 (war wohl auch eine Folge des Wechsels).
Schlicke 9. Oktober 2012 um 09:53
„Im Spielaufbau fehlt es Wolfsburg derweil in jeder Anordnung an tauglichem Zusammenspiel und Verbindungen zwischen den Offensivkräften, die nun schon seit Wochen planlos wirken.“
Es ist einfach unglaublich, dass Magath noch Bundesligatrainer ist. Wolfsburg hat weder ein eigenes, tragfähiges Spielkonzept, noch wird die Mannschaft auf den jeweiligen Gegner eingestellt. Gewiss kann man gegen Hannover, Schalke und die Bayern verlieren, aber die Art und Weise war schon erschreckend. Ich bin kein Fan der Wölfe (wer ist das schon), bin aber erstaunt, wie man mit so viel Spielermaterial (das mindestens die Qualität von Hannover besitzt) und solchen Möglichkeiten einen derart desolaten Fußball auf den Rasen bringt.
Anregung: Ein „wie man es besser machen könnte“. Am Beispiel der Wölfe könnte man dabei bestimmt gut das Brachliegen taktischer Optionen analysieren.
MR 9. Oktober 2012 um 15:01
Dass Magath sein Team nicht auf den Gegner einstellt, wag ich mal nachdrücklich anzuzweifeln. Ich hab da schon sehr gute Anpassungen von ihm gesehen und es war auch durchaus zu erkennen, wie dieses hybride 4-3-2-1 gegen Schalke funktionieren sollte. Es war einfach nur viel zu schwach abgestimmt und Schalke war gleichermaßen zu gut dafür.
Schlicke 9. Oktober 2012 um 17:09
Ok, da bin ich mit dir einverstanden, RM, habe zu scharf formuliert. Natürlich stellt Magath das Team auf den Gegner ein. Du sagst aber selbst: „Es war einfach nur viel zu schwach abgestimmt und Schalke war gleichermaßen zu gut dafür.“ Das bedeutet für mich, dass das Konzept nicht tragfähig war.
Andere Vereine erreichen mit viel weniger Mitteln ein Vielfaches: Eintracht Frankfurt ist für mich ein Beispiel für ein Team mit eigenem, tragfähigem Spielkonzept (sicher war da auch bisher ne gehörige Portion Glück im Spiel), Hannover ebenfalls.
Tuchel ist Beispiel für einen Trainer, der sein Team hervorragend einstellt und auch gute in-game Entscheidungen trifft (wie gegen die Bayern, die ähnlich wie Schalke auch individuell hoch überlegen waren, dort konnten die Spieler die Anweisungen aber auch umsetzen und nach den zwei frühen Toren gut dagegenhalten).
Beides ist beim VfL Wolfsburg nicht der Fall. Und dass, obwohl bis auf wenige Ausnahmen der komplette Kader in der Vorbereitung zur Verfügung stand und der Trainer sich seine Mannschaft weitgehend zusammenstellen durfte.
MR 9. Oktober 2012 um 19:04
Danke für das Lob, aber ich bin leider nur der MR. 🙁
RM 9. Oktober 2012 um 20:27
Jaja, „nur“.