Eintracht Frankfurt – Hamburger SV 3:2

Ein spielerisch sehr starker Auftritt der Frankfurter, die den HSV über die komplette Spieldauer dominierten. Hamburg strahlte nur nach schlimmen Fehlern des Aufsteigers und Standards so etwas wie Gefahr aus.

Grundformationen

Startformationen

Der Aufsteiger aus Frankfurt lief im 4-2-3-1 auf. Die beiden Innenverteidiger Anderson und Zambrano wurden von Oczipka und Jung flankiert.

Auf der Doppelsechs spielten wie gewohnt Schwegler und Rode. Schwegler gab hier zumeist den tiefliegenden Spielmacher, während Rode viele vertikale Wege ging.

Davor agierte eine recht enge Dreierreihe. Der Japaner Inui spielte auf links sehr eingerückt und suchte mit diagonalen Laufwegen immer wieder den Zehnerraum.

Rechts konnte man bei Aigner ebenfalls ein häufiges Einrücken beobachten, mit dem Unterschied, dass er sich häufiger in die Spitze orientierte.

Alex Meier spielte sehr flexibel, half den Sechsern immer wieder im Spielaufbau, sorgte im letzten Drittel aber auch für Präsenz im Strafraum. Häufig wurde er zwischen den Linien als Partner für Doppelpässe gesucht, ebenso sein Vordermann Occean.

Hamburg lief ebenfalls im 4-2-3-1 auf. Der gelernte Innenverteidiger Bruma spielte rechts in der Viererkette, Lam links. In der Innenverteidigung begannen Mancienne und Westermann.

Im zentralen Mittelfeld sollte das Dreieck der Neuzugänge für Dominanz sorgen: Badejl als tiefliegender Spielmacher, Jiracek als dynamischer box-to-box-Spieler und Van der Vaart als kreativer Zehner.

Auf den offensiven Außenbahnen herrschte eine Asymmetrie, Son spielte rechts sehr eingerückt, während Jansen links in der Regel die Linie hielt. Im Sturmzentrum begann Rudnevs.

Frankfurter Ballbesitzspiel

In der ersten halben Stunde hatten die Frankfurter starke 75% Ballbesitz. Der Wert sank im Verlauf des Spiels noch etwas, sodass letztendlich je nach Quelle 60-65% Ballbesitz zu Buche standen. In der Regel ist es für einen Aufsteiger recht ungewöhnlich, so ballbesitzorientiert zu agieren. Viele Aufsteiger nehmen die Rolle des Underdogs gerne an und überlassen dem Gegner den Ball, um selbst schnell zu kontern.

Frankfurt geht jedoch anders vor. Warum tun sie dies? Und noch interessanter: Warum funktioniert das auch noch so gut?

Zunächst einmal muss man sich das Spielermaterial anschauen. Mit Schwegler und Rode besitzt Trainer Armin Veh eine spielerisch und taktisch sehr gute Doppelsechs. Nimmt man den eingerückten, eher spielmachenden statt linientreuen Außenspieler Inui und Alex Meier dazu, hat man gleich vier kombinationsstarke Akteure im Zentrum.

Die weit aufrückenden Außenverteidiger Jung und Oczipka erlauben es dem oben genannten kreativen Quartett das Zentrum ohne Mangel an Breite im letzten Drittel zu besetzen. Aigner und Occean lauern zudem auf Schnittstellenpässe, was dem Frankfurter Spiel Tiefe gibt.

Frankfurts Grundaufstellung im Spielaufbau,

Ein Sechser lässt sich fallen, Hamburgs 4-4-2 wird einfach durchspielt

Um einen Eindruck von Frankfurts Stärken zu bekommen, lohnt es sich, einen genaueren Blick auf ihren Spielaufbau zu werfen. Ausgangspunkt ist Torhüter Trapp mit dem Ball am Fuß.

Die beiden Innenverteidiger stehen sehr breit, jenseits der seitlichen Strafraumlinien, sodass die Außenverteidiger weit vorschieben können. Ein Sechser – hier gibt es keine strikte Aufteilung, welcher der beiden diese Aufgabe übernimmt – lässt sich zwischen die Innenverteidiger fallen.

Durch die hohe Stellung der Außenverteidiger können die offensiven Außen deutlich zentraler stehen, was ihrer Spielweise sehr entgegen kommt.

Zudem stehen die Frankfurter im Zentrum geballter, falls doch einmal ein langer Ball gespielt werden muss. Entweder man gewinnt diesen, oder steht gleich in günstiger Position für das Gegenpressing.

… wie der HSV darauf reagierte

Da der HSV in der Defensive in einer 4-4-2 Grundordnung mit Van der Vaart neben Rudnevs stand, konnten die Frankfurter mit ihrer situativen Dreierkette recht einfach ins zweite Drittel kombinieren. Grund dafür war wohl, dass man in der Innenverteidigung Überzahl gegen Occean behalten wollte.

Der zurückfallende Sechser wird verfolgt, kann durch seine starke Technik allerdings direkt in die grünen Räume spielen. Gleich drei Hamburger werden so mit einem Pass überspielt

Nach ca. 20 Minuten gab es von Fink aber offenbar die Anweisung, dieses Verhalten zu ändern. Der zurückfallende Sechser der Frankfurter wurde von Jiracek verfolgt, während entweder Mancienne oder Westermann neben Badejl rückte, um im zentralen Mittelfeld keine Unterzahl in Kauf zu nehmen.

… und wie Frankfurt diese Reaktion mit einfachsten Mitteln zunichte machte

Während viele Mannschaften, die mit einer solchen Pressingsituation konfrontiert sind, auf einen weniger riskanten Spielaufbau – sprich: lange Bälle – zurückgreifen, hielten die Frankfurter an ihrem Kurzpassspiel fest.

Dass Jiracek Rode oder Schwegler im Nacken saß, hinderte Trapp oder die Innenverteidiger nicht daran, ihren Sechser trotzdem anzuspielen. Es ist bemerkenswert, mit welcher Sicherheit Schwegler und Rode diese Anspiele zumeist direkt auf einen der Außenverteidiger und manchmal sogar auf Inui oder Aigner weiterleiteten.

Durch diese offensichtlich klar einstudierte Variante nahmen die Frankfurter binnen Sekunden gleich drei Hamburger aus dem Spiel und konnten relativ problemlos ihre Angriffe starten.

Der herausgerückte Innenverteidiger der Hamburger musste folglich schleunigst wieder in die Kette zurück, da eine gestreckte Dreierkette zu riskant gewesen wäre. Da Jiracek aber nach seinen Pressingversuchen enorm weite Wege zurückgehen musste (was natürlich auch ein paar Sekunden dauerte), um den Sechserraum zu komplettieren, konnten die Frankfurter Meier und Inui in diesen Räumen immer wieder anspielen.

Kleine Fehler der Frankfurter holen den HSV fast zurück ins Spiel

Drei Mal leisteten sich die technisch starken Frankfurter Fehler, die bei konsequenterer Chancenverwertung seitens des HSV für ein Unentschieden oder sogar eine Niederlage hätten sorgen können.

Bei einem derart dominanten Stil, bei dem das Spielfeld sehr groß gemacht wird, sind einfache Ballverluste im Zentrum tödlich. Die Räume hinter den aufgerückten Außenverteidigern sind riesig und laden zu schnellen Gegenstößen ein.

Son und Rudnevs profitierten in der ersten Halbzeit fast davon, als sie alleine vor Trapp scheiterten. Der Anschlusstreffer durch Son in der zweiten Halbzeit war ebenfalls durch einen Fehler begünstigt, der bei einem solchen Spielstil vorkommen kann aber nicht sollte.

Zambrano wollte einen hohen Ball wohl exakt zum Mitspieler klären, anstatt ihn risikolos Richtung Außenlinie zu köpfen. Dies misslang und so konnte Van der Vaart mit Tempo auf die Innenverteidiger zugehen und auf Son durchstecken, der zum 3:2 vollendete.

Tore

Beim 1:0 durch Inui wurde einerseits der Vorteil der engen Stellung der Frankfurter Offensivkräfte sowie andererseits die Zweikampfschwäche der Hamburger deutlich. Bevor Bruma seinen Mitspieler anköpft, stehen gleich fünf Frankfurter Spieler in unmittelbarer Ballnähe. Dass der Ball glücklich zur Eintracht kommt ist unbestreitbar, dass sich die enge Spielweise hier ausgezahlt hat auch. Anschließend können die Hamburger Inui zu dritt nicht stoppen, sodass dieser einschieben kann.

Das 2:0 resultierte aus einer Eckenvariante, die die Frankfurter mehrere Male probierten. Der Ball wurde halbhoch auf die kurze Fünferecke geschlagen – schwer zu kontrollieren für Stürmer und Abwehrspieler. Da die Frankfurter aber natürlich darauf vorbereitet waren, versuchten sie den Ball durchzulassen oder weiterzuleiten, was nicht nur beim 2:0 für Gefahr sorgte.

Das 2:1 fiel ebenfalls nach einer Ecke, hier legte Rudnevs den Ball vom langen Pfosten in die Mitte zurück, Westermann traf. Beim 3:1 fand Meier Raum zwischen den Linien und konnte den stets auf Schnittstellenpässe lauernden Aigner bedienen. Das 3:2 fiel wie oben erwähnt nach Zambranos verunglückter Klärungsaktion.

Zusammenfassung

  • Frankfurt mit attraktivem, schnörkellosem Aufbau und viel Ballbesitz
  • Hamburg nur über Konter und Standards gefährlich
  • Trotz Dominanz: Frankfurt bringt sich durch Nachlässigkeiten fast um den Lohn
  • Fink korrigiert Formation früh: Hinter dem eingerückt spielenden Son agierte Bruma als gelernter Innenverteidiger zu defensiv, die rechte Seite war so oft verwaist
  • Hamburg in der zweiten Halbzeit nach dem Platzverweis im 4-4-1 mit Van der Vaart auf der Sechs: Dort erhielt er etwas mehr Zugriff auf die Partie und konnte einige wenige gute Pässe anbringen
  • Keine nennenswerten Auswechslungen bis auf Finks frühe Korrektur

Fazit

Ein starker Auftritt der Frankfurter, die gegen elf Hamburger genauso stark spielten wie gegen zehn. Die Automatismen im Spielaufbau sind definitiv mehr als nur ligatauglich. Es ist davon auszugehen, dass der Aufsteiger gegen sehr viele Mannschaften die Spielkontrolle übernehmen wird, lediglich gegen die Topmannschaften wird man tiefer stehen und reaktiver vorgehen.

Hamburgs uneingespieltes Team konnte nicht überzeugen. Selbst wenn man Überzahlsituationen hergestellt hatte – was durchaus häufig vorkam – konnte man den Ball nicht gewinnen. Van der Vaart hatte einige gute Ideen, war jedoch ziemlich auf sich allein gestellt. Rudnevs bekam kaum Bälle, Jansen war links zu positionstreu und somit isoliert.

In Ballbesitz gab es wenig Bewegung, teilweise sah es so aus, als wollte keiner der Hamburger den Ball haben. Bezeichnend also die Tatsache, dass Torwart Adler hinter Van der Vaart und Westermann die meisten Ballkontakte hatte.

Rasengrün 18. September 2012 um 19:24

Fast schon ironisch, dass Finks Mannschaft u.a. mit dem Mittel des zwischen die IV zurückfallenden Sechsers geschlagen wurde. Was ist eigentlich mit Rincon?

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löwenfan 18. September 2012 um 22:54

Rincon hatte laut transfermarkt.de eine Beinhautentzdündung bis zum 15.9. – dürfte demnächst also wieder dabei sein.

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Rasengrün 20. September 2012 um 19:40

Das war mir bekannt, aber die Neuzugänge lassen ja eher nicht damit rechnen, dass ihm noch eine prägende Rolle eingeräumt werden wird. Bisher kann ich noch keinen wirklichen Plan für die Hamburger Zentrale ausmachen, das wirkt alles noch sehr halbgar und irgendwie unentschlossen.

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Jons 18. September 2012 um 19:10

Danke für diese Analyse 🙂

Ich bin auch seit dem ersten Spieltag wirklich baff was die SGE da spielt. Mit der quasi-Dreierkette (Bei schnellem Gegenstoß) ist man schon extrem anfällig, was sie augenscheinlich durch schnelles Pressing gegen die Ballführenden zu kompensieren versuchen… das klappt, wie man gegen den HSV gesehen hat aber auch nicht immer und ist zudem noch extrem kräftezehrend. Ich habe nur sehr selten einen Alex Meier mit Krämpfen gesehen.

Ich ziehe in jedem Fall meinen Hut vor Armin Veh. Er hat meiner Meinung nach mit diesem Spielsystem alles richtig gemacht, da bis auf die IV quasi alle Spieler eher in der offensive ihre Stärken entwickeln als in der Defensive. Als Aufsteiger ist das in jedem Fall eine extrem mutige Spielweise. Gut dass gegen Manschaften gespielt wurde die bislang schlecht in die Saison gefunden haben.

Die nächsten Spiele werden dann wohl zeigen wo die Reise hinführt. Nürnberg ist ähnlich gut in die Saison gestartet und mit Dortmund kommt ein besonderer Brocken bei dem sich zeigen wird wie flexibel Veh auf spielstärkere Manschaften reagieren kann.

Für mich ist momentan die Hauptsache dass es einfach Spass macht den Jungs beim Fussballspielen zuzuschauen. Alle 3 Spiele hätten mit etwas Pech auch anders ausgehen können, das darf man nicht vergessen, aber wer so spielt und dem Gegner mit Kampf und Laufbereitschaft sein Spiel aufdrängt, kann eigentlich unmöglich etwas mit dem Abstieg zu tun haben.

Wir erinnern uns aber an die gute Hinrunde 10/11, an das Saisonende damals und genießen einfach mal den Moment.

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DonTioto 17. September 2012 um 20:46

Vielen Dank für die Analyse. Da wurde mein Wunsch ja erhört! 🙂

Fand auch das man schon seit dem ersten Spieltag einen klaren Plan (gerade beim Spielaufbau) der SGE erkennen kann. Das sieht richtig gut aus.

Bin gespannt wie es weiter geht, gerade auch wenn Verletzungen und Sperren die erste Elf auseinander bringt. Wobei man gerade bei Celozzi gesehen hat, dass er ohne Probleme ins Spiel findet.

Bitte das Ganze schön weiterverfolgen und uns weiterhin mit euren tollen Analysen beschenken. 😉

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Nordhesse 17. September 2012 um 19:57

Eintrachts neue Spielphilosophie ist von langer Hand vobereitet, Veh’s Titel mit Stuttgart war kein Zufall. Die starke offensive Ausrichtung gründet sich allerdings auch auf den noch mit deutlichen Mängeln behafteten Abwehrverband (gemäß dem Motto „Angriff ist die beste Verteidigung“), der gerade in der Mitte oftmals offen war wie ein Scheunentor . Bleibt zu hoffen, das hier die Abstimmung insbesondere bis zu den Spielen gegen Dortmund und Bayern verbessert werden kann, denn d a kann man sich d i e s e offensive Ausrichtung kaum erlauben. Deren Mannschaften haben ebenfalls gut funktionierende Mechanismen, darüber hinaus aber auch ballgewandte und abschlußstarke Spieler, die sich ob derartiger Freiheiten und Räume wie gestern nur die Füße reiben dürften. Und auf Spektakel in Form von 4,5 oder mehr Gegentreffer kann ich gerne verzichten, da blieben womöglich nicht nur Dellen im Torverhältnis zurück…
Also: bitte flexibel agieren.

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The Brahma Bull 17. September 2012 um 18:00

Ich denke, dass man sich in Frankfurt vorallem auf die 40 Punkte konzentriert, um den Klassenerhalt, womöglich recht frühzeitig, perfekt zu machen.

Wie sich die Eintracht derzeit präsentiert ist aber einfach unbeschreiblich schön. Mit dem Wissen, dass man auch mal mächtig eines auf die Mütze bekommen wird, lässt es sich anscheinend recht sorgenfrei kicken.

Eine Stärke der SGE zeigte sich auch in der Schlussphase. Die Hamburger schossen das 3:2, doch anstatt den Gegner kommen und kombiniere zu lassen, sah die Eintracht von einer Abwehrschlacht ab und verlagerte das Spiel in die Hälfte des HSV. Die Hamburger hätten sicherlich auch den Ausgleich erzielen können, aber ebenso war die Eintracht sehr nah am 4:2 dran. Konditionell spielt die Eintracht bisher auch sehr weit vorne mit.

Eine Augenweise war bisher auch das Kombinationsspiel auf engstem Raum, vorallem im gegnerischen Strafraum.

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Pat 17. September 2012 um 17:35

Diese taktische Analyse wird Fink jetzt zwar nicht mehr helfen, aber daran erkennt man sehr gut, was Veh für ein Spielkonzept vorschwebt.

Fink hat ja in den Tagen vor dem Spiel im Prinzip nur davon gesprochen, dass ja die klischeehaft typische „Euphorie“ eines Aufsteigers dafür verantwortlich sei , dass die Eintracht in den ersten 2 Spielen so gut ausgesehen hat.

Nein, hier wird wirklch nochmal dargelegt, wie überraschend und natürlich auch riskant die Eintracht spielen möchte, aber die Qualitäten sind vorhanden, also muss Veh diese auch nutzen. Das ist ja auch für jeden Trainer die entscheidende Frage: Welche Qualitäten habe ich im Kader, was kann ich daraus taktisch optimal zaubern?

Ebenso hat er ja schon vor der Saison eingeräumt , dass es mit diesem offensiven Spielstil auch mal „auf die Mütze“ geben wird, was gestern auch durchaus möglich war.
Bei Ballverlust und hoch stehenden Außenverteidigern, sind natürlich schnelle Konter des Gegners sehr gefährlich, wie gestern gesehen.

Die Balance insgesamt zwischen Defensive und Offensive muss also noch optimiert werden.

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DPhil 17. September 2012 um 17:13

Danke! Ich war schon die ganze Zeit gespannt auf die erste Analyse eines Spiels der SGE auf SV, und meine Erwartungen wurden mehr als übertroffen. Ein klasse Beitrag. Allein dafür hat sich der Wiederaufstieg schon gelohnt 😉

Am Intereassantesten erscheint mir , dass Veh offenkundig versucht hat, sich Gegenmittel gegen die Schwächen des Spielaufbaus mit hoch stehenden AV und abkippendem Sechser zu überlegen, etwas, woran etwa Fink letzte Saison beim HSV gescheitert ist.

1. das Pressen von Innenverteidgern und abgekipptem Sechser
2. die freien Räume hinter den aufgerückten Außenverteidigern

Die Lösung für 1. hat TE sehr deutlich herausgestellt, durch die Einstudierung von Automatismen für diese Situation, s0 dass die beiden technische technisch starken Sechser Schwegler und Rode, auch unter Druck den Ball auf die Außen passen konnten, so dass aus der Schwäche des Systems geradezu eine Stärke wurde!

Die Lösung für 2. scheinen mir die breit positionierten Innverteidger zu sein, die so den Raum hinter Jung und Oczipka decken können. Ich wüsste gerne einmal, ob dies bereits eine Reaktion auf die ersten beiden Spiele ist. Im Spiel gegen Leverkusen fiel mir zumindest in der ersten HZ auf, dass LEV den Ball mehrfach in den Rücken von Oczipka spielen konnte.

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Jx 17. September 2012 um 17:02

Sehr interessante Analyse, gerade weil der HSV komischerweise in den Medien aufeinmal wieder gut wegkommt – was wohl nur an VdV liegen dürfte. Taktisch ist der HSV in meinen Augen nicht wirklich gut aufgestellt, dass hat man schon an der letzten Saison gesehen. Gerade im Aufbauspiel brauchen sie eigentlich VdV auf der 6, im Angriffsspiel brauchen sie ihn aber auf der 10.
(Übrigens war der Pass zum 2:3 von ihm nicht so gewollt, sondern wurde nur abgefälscht. Finde das kommt immer falsch rüber ^^)

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mananski 17. September 2012 um 16:36

Was glaubt ihr? Zu was kann es für die Eintracht in diesem Jahr reichen? Spielerisch überzeugend, aber auch immer mit einigen Fehlern, die dem Gegner jedes Spiel mehrere hunderprozentige Großchancen ermöglichen, weiß ich noch nicht so recht, wohin die Reise gehen wird.

Guter Artikel. Danke dafür!

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TaunusT 17. September 2012 um 17:53

Ich denke das hängt davon ab wie man sich gegen die „typischen“ Mit-Abstiegskandidaten wie Freiburg, Nürnberg, Augsburg, Düssldorf und Fürth schlägt. Wenn sie es schaffen in diesen Spielen auch mal gegen tief stehende Konterteams ein einfaches 1:0 zu holen und auch auswärts ordentlich Punkten, dann kann man mit viel Glück und wenn Weihnachten, Geburtstag und Ostern auf einen Tag fällt, vielleicht um Platz 6 spielen.

WENN man diesen Stil weiter so erfolgreich spielen kann, WENN man auch mit Rückschlägen umgehen kann und WENN sich keine Leistungsträger länger verletzen.

Wenn nicht, dann spielt man hoffentlich irgendwo zwischen Paltz 9 und 12, ist die typische graue Maus (allerdings nur von der Platzierung her, nicht von der Spielanlange) und hat mit oben und unten nichts zu tun.

Wenn man mir aber hier anbieten würde dass die Eintracht relativ früh den Abstieg verhindert und dann „nur“ 15.wird, dann würde ich das sofort buchen.

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Schlicke 17. September 2012 um 19:37

Zunächst einmal hat die Eintracht bisher ganz schön Glück mit dem Spielplan gehabt. Sie hat gegen Mannschaften gespielt, die auf dem Papier besser sind, aber noch nicht funktionieren. Leverkusen war am ersten Spieltag schlicht überrascht und noch nicht stark genug (siehe die schwache Vorstellung gegen den BVB), Hoffenheim ist derzeit die Schießbude der Liga, der HSV spielte mit einem komplett neuen Mittelfeld und dazu in Unterzahl.

Veh selbst hat betont, dass die Spielweise sehr riskant ist, wie der Artikel auch deutlich herausstellt. Gegen Mannschaften wie Dortmund, Bayern, aber auch z.B. Bremen oder Hannover wird man dann abgeschossen. Es ist daher entscheidend, ob Veh gegen diese Gegner einen anderen Matchplan in der Hinterhand hat. Gegen Nürnberg wird man glaube ich genauso auftreten.

Es fehlt außerdem noch ein richtig guter IV. Denke aber, dass der im Winter geholt werden wird.

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Beatsox 17. September 2012 um 16:12

Schönes Ding.

Frankfurt hat dem HSV gezeigt, was Automatismen sind und was sie leisten können.

Fink hat mit seinem Team momentan nichts Vergleichbares vorzuweisen, steht aber in der Bringschuld.

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TaunusT 17. September 2012 um 16:02

Sehr schöner Artikel!

Ich war im Stadion und habe es zum größten Teil genauso gesehen. Ein tolles, rassiges Spiel, welches allerdings aus Sicht der Frankfurter unnötig spannend wurde. Ein anderes Team als die Hamburger an diesem Tag hätte die Großchancen sicher genutzt.

Eine Ergänzung von mir: Ich fand es bemerkenswert wieviele zweite Bälle die Eintracht erobert hat. Man ist zu zwei, tweilweise zu dritt auf den Ballführenden drauf und hat richtig Druck gemacht. Es wurde kein Ball verloren gegeben. Wenn ich ich recht erinnere, dann ist so auch das 1:0 entstanden. Alles in allem also ein sehr mutiger Auftritt, nicht nur im Spielaufbau.

Aus Sicht der EIntracht war das der optimale Zeitpunkt um gegen den HSV zu spielen, denn ich gehe davon aus dass die Mannschaft in den nächsten Wochen und Monaten besser sein wird, vorausgesetzt man bekommt die Defensivschwäche in den Griff. Das Mittelfeld ist nach den drei letzten Transfers gut besetzt, aber hinten ist man zu dünn.

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