Athletic Bilbao unter Marcelo Bielsa

Seine chilenische Nationalelf war einer der taktischen Hingucker der vergangenen Fußball-WM. Nun mischt Marcelo Bielsa mit Atheltic Bilbao auch im Vereinsfußball die Gegner auf.

Marcelo Bielsa: Pressekonferenzen dauern bei ihm oftmals mehrere Stunden, da er alle Fragen beantwortet. Allerdings gibt er keinerlei Einzelinterviews, da er nicht bestimmte Journalisten bevorzugen will, weshalb er oft gar Augenkontakt bei der PK verweigert - eine der vielen Anekdoten, die es zu Bielsa gibt. Eine weitere besagt, dass er sich von Zoo-Besuchen inspirieren lässt, und eine Dritte handelt von seinem Training: Akribisch erklärt er in detaillierten Anweisungen, welche Bereiche von den Spielern zu bespielen seien, was oftmals auch durch Hilfsmittel auf dem Feld markiert wird. In seiner Zeit bei Espanyol soll er 27 verschiedene Einwurf-Varianten einstudieren haben lassen.

Es ist eine wahrhaft passende Beziehung, die dort entstanden ist – zwischen dem Trainer, den sie in seiner Heimat Argentinien aufgrund der Tatsache, dass er seinen Beruf wie ein Besessener ausübt und angeblich eine der größten Video-Sammlungen von über 7000 Fußballspielen besitzt, „El Loco“, den Verrückten, rufen und dem sonderbar anmutenden Verein aus Bilbao, der nur auf baskische Spieler oder solche mit baskischer Abstammung setzt. Hier haben sich nicht nur zwei verrückte Parteien gefunden – auch sportlich passt Bielsa zu Bilbao.

Pressing als Leitspruch

Wollte man den Argentinier und seine sportliche Philosophie vom Fußball mit einem Wort beschreiben, dann wäre es wohl „Pressing“ – mit Tempo, Mut und Aggressivität bot Chile bei der WM 2010 Angriff von der ersten Sekunde an. Auch bei Athletic hat er mittlerweile diese Philosophie implementiert, wozu ihm auch die passenden Spieler zur Verfügung stehen – jung, laufstark, dynamisch und bestens ausgebildet.

Am vergangenen Donnerstag zeigte man sich von seiner vielleicht besten Seite, als man in der Europa League niemand geringeren als Sir Alex Fergusons Manchester United in deren eigenen Stadion komplett kontrollierte, mit dem eigenen Pressing und furiosen Angriffen überrannte und deutlich höher als 3:2 hätte gewinnen müssen. Schon in der Hinrunde hatte es einen ähnlich denkwürdigen Auftritt gegeben, als man einer völlig verdutzten Mannschaft des FC Barcelona im heimischen San Mames ein 2:2 abtrotzen konnte.

Das Geheimnis des intensiven Hochenergie-Pressings konnte man in diesem Spiel sehr gut erkennen – wobei es eigentlich gar kein Geheimnis ist bzw. dies in seiner Einfachheit und Unorthodoxie  liegt. Natürlich ist es nicht in jedem Spiel so dermaßen extrem wie bei der Partie gegen die Katalanen, doch meistens wird das Pressing nicht nur sehr riskant und aggressiv, sondern in einer Quasi-Manndeckung betrieben, bei der jedem Spieler ein bestimmter Gegner zugeteilt wird, den dieser – je nach Trainervorgabe, gegnerischer Mannschaft, etc. – mehr oder weniger stark in direkten Duellen folgt. Weil Bielsa eben – wie schon bei den Chilenen – über sehr dynamische, ausdauernde, giftige und willige Spieler verfügt, die zudem alle aus einer Jugendnachwuchsschmiede kommen, kann dieses Konzept mit durchschlagendem Erfolg funktionieren.

Ohne Absicherung funktioniert das Ganze natürlich nicht und so besteht Bielsa fast schon auf sture Art und Weise auf einen freien Mann in der zentralen Verteidigung. Bei Chile wechselte man je nach gegnerischer Sturmreihe zwischen einer Viererkette und einer Dreierkette, um diese lokale Überzahl zu gewährleisten – dass diese Methodik von Louis van Gaal stammt, fällt durchaus schnell auf und wird von Bielsa selbst auch immer wieder betont, wenn er seine chilenische Mannschaft von 2010 als eine bezeichnet, die das „sistema van Gaal“ gespielt habe. Es war in der Zeit bei Ajax, als der niederländische Tulpengeneral eine solche Formation praktizieren ließ, die sich ebenso auf den Gegner abgestimmt anpassen konnte – übrigens wurde auch in seiner Zeit bei Bayern größtenteils nach dem Prinzip des freien Mannes aufgestellt.

Doch nicht nur in diesem Punkt lassen sich Parallelen zwischen den beiden Trainern ziehen – sie gelten als eigenwillig, verrückt, engstirnig, stur, kommen nicht selten in Konflikte mit Vorständen oder Präsidenten und setzen auf Possessionplay und Pressing. Bielsa sagt über sein niederländisches Vorbild:

„Das Modell anderer Mannschaften, das mir am besten gefällt, ist das der Ajax-Mannschaft von Louis van Gaal. Das ist nämlich eine Mannschaft mit der Flexibilität, seine Linien [der Formation] an der Anforderung, die der Gegner an sie stellt, auszurichten. Außerdem interessiert mich, dass das Team ein charakteristisches und unabhängiges Offensivkonzept besitzt. Zweifelsohne ist dieser Spielstil der Inbegriff meiner Vorstellungen“

Personal und Spielweise

Ähnlich wie bei van Gaal in München gestaltete sich auch Bielsas Start in Bilbao – nur in etwas geraffter Zeit. Nach mehreren sieglosen Spielen zu Beginn schien die Situation für den Argentinier schon kritisch zu werden, doch schließlich war es ein Derby-Sieg gegen Real Sociedad und ein 2:0 in Europa gegen das neureiche PSG, die den Wendepunkt darstellten – wie 2009 an einem kalten Dezember-Abend in Turin.

Hauptsächliche Stammformation Athletic Bilbaos in 2011/12

Von seinem favorisierten 3-3-1-3 hat Bielsa in Bilbao nach einigen Tests und Experimenten allerdings schon sehr früh abgesehen und lässt stattdessen standardmäßig mit einer Viererabwehr spielen, da es zum einen gegen die in Spanien enorm häufig anzutreffenden Ein-Stürmer-Systeme und auch für die vorhandenen Spieler passender ist.

Vor Torhüter Gorka Iraizoz verfügt man mit dem hochbegabten U21-Europameister Javi Martínez, der sich nach Südafrika 2010 auch bereits Weltmeister nennen darf, und Fernando Amorebieta über zwei sehr spielstarke Innenverteidiger. Gerade Ernstgenannter ist eigentlich ein defensiver Mittelfeldspieler und wird von Bielsa in der zentralen Verteidigung eingesetzt, da dies für mehr Spielstärke, Mobilität, Flexibilität und Kompaktheit im Pressing sorgen soll. Diese Ideen gingen bereits so weit, dass offensive Mittelfeldspieler als Außenverteidiger spielten.

Ähnlich wie es der Hamburger SV unter Thorsten Fink macht – wenn natürlich auch nicht so extrem – fächert die Mannschaft bei Ballbesitz auf, indem die beiden angriffslustigen Außenverteidiger Iraola auf rechts und Aurtenetxe auf links weit aufrücken, während Ander Iturraspe aus dem defensiven Mittelfeld zur Absicherung etwas tiefer bleibt. Insbesondere der Rechtsverteidiger Bilbaos marschiert bei Angriffen weit mit nach vorne, sorgt für Breite und Tempovorstöße, so dass er nicht selten hinter die Abwehr angespielt wird und teilweise auch so offensiv ist, dass er selbst in Richtung Torabschluss freigespielt wird.

Vor allem aufgrund des großgewachsenen Mittelstürmers Fernando Llorente machen gerade Durchbrüche zur Grundlinie und Flankenbälle Sinn, doch ebenso wichtig wie diese sehr kraftvolle und brachiale Angriffswucht ist auch das offensive Mittelfeld-Zentrum der Basken, welches in ihrem nominellen 4-1-4-1 auf sehr flexible Weise von vier wendigen, technisch hervorragenden und kreativen Akteuren gebildet wird.

Als Achter agieren zum einen Óscar de Marcos, der vermehrt über seine Torgefahr und seinen Vorwärtsdrang kommt, und zum anderen Ander Herrera, ein weiterer enorm talentierter U21-Europameister, der mit seiner grazilen, anmutigen, polyvalenten und technisch einwandfreien Spielweise ebenso wie in seinem Aussehen ein bisschen an den großartigen Andrés Iniesta erinnert. Hinzu kommen auf den Außenbahnen der sehr geradlinige Markel Susaeta auf der rechten Seite sowie der inverse Flügelstürmer Iker Muniain auf links, der – neben Martínez und Ander wohl das größte Juwel des Vereins – seine Stärken in den Bereichen Schnelligkeit, Dribbling und Interaktion besitzt.

Grundformationen beim 3:3 gegen Espanyol

Zusammen formieren diese vier offensiven Spieler eine Kreativabteilung, die vornehmlich mit kurzen Tempo-Flachpässen die gegnerischen Abwehrreihen knacken soll, wobei man sich nach dem Prinzip des Überladens besonders auf einen Spielfeldbereich konzentriert. Dies kann sowohl das Zentrum sein – wie gegen Manchester United, als dann den Außenverteidigern in der Feldbreite sehr viel Raum geöffnet wurde – als auch die Flanken – wie zuletzt in der Liga gegen Espanyol Barcelona, übrigens die bisher einzige Europa-Station Bielsas, wo er Ende der 90er-Jahre nach einem kurzen Intermezzo scheiterte, als man auf den Flügeln in Kooperation mit den Außenverteidigern agierte und anschließend vermehrt auf Flanken setzte. Das Spiel wurde schnell eröffnet und konnte dann durch ständige Überzahl- und Pärchenbildung, oftmals in Dreiecks- oder Z-Formen, auf dem Flügel mit Tempo und Dynamik die Linie entlang gespielt werden. Insbesondere de Marcos gelang es in diesem Zusammenhang außerdem hervorragend, die Zentrale mit abzudecken und neben Llorente, der seine Offensivkollegen dabei allerdings mit oftmals unterschätzter Laufarbeit, die Lücken reißt und andere Räume füllt, unterstützt, für Torgefahr zu sorgen.

Die Schwächen

Beim Spiel durch das Zentrum fehlt es der Mannschaft dabei gelegentlich noch am Durchsetzungsvermögen und an der richtigen Einstellung des Tempos in Bezug auf die engen Räume, da man es sich hier teilweise zu schnell zu kompliziert macht, indem man das Tempo nicht an die Situation anpasst. Dabei wirkt sich das mit und ohne Ball der Mannschaft sehr hohe Tempo teilweise auf die Konzentration im letzten Drittel aus, wo es ebenso teilweise den Anschein hat, als würde man zu viel rochieren und dabei durch die vielen horizontalen Bewegungen im Mittelfeld den Drang zum Tor vergessen. Generell ist in Sachen Kreativität die Mannschaftsleistung sehr von der kollektiven Schaffenskraft abhängig, was mitunter große Schwankungen in den Ergebnissen erklärt – so dass sie sich noch recht stark auf die Gewalt des – eben deutlich vertikaleren – Flügelspiels verlassen (müssen). Zwar sind Ursachen und Symptome dieses „Problems“ etwas unterschiedlich, doch zur Anschaulichkeit kann man es durchaus mit der Situation der ungeschlagenen Remis-Könige von Juventus Turin vergleichen.

Auch das bereits angesprochene Pressing ist alles andere als ohne Risiken. Nicht nur, dass sich die enorme Intensität der Spielweise und daraus resultierende Ermüdung auch auf die Defensive niederschlagen können – überhaupt können schon kleinere Schwächen große Wirkung haben. Zwar sagt man, dass individuelle Fehler in einer enorm kollektiven Spielweise eben jenem Kollektiv schaden würden, doch gleichzeitig kann dieses Kollektiv die Schwächen des Einzelnen auch wieder auffangen. Im anderen Extrem von Athletic – was natürlich im Normalfall keine reine Manndeckung ist – sind individuelle Zweikämpfe im Pressing deutlich wichtiger und in ihrer Wirkung weitreichender.

Für die Gegner der Basken gibt es damit zwei besondere Mittel, mit denen man deren Verteidigung aushebeln kann: Zum einen sollte man sich möglichst breit aufstellen, um möglichst viele Freiräume auf dem Feld und zwischen den eigenen wie auch gegnerischen Spielern zu erzeugen, in die man konsequent die Bälle für die Mitspieler hineinspielt, die diese dann erlaufen sollen. Zum anderen sind gerade Konter ein probates Mittel gegen die zu wenig balanciert und zu stark stürmende Athletic-Mannschaft – auch Gegenpressing kann hier nicht das Wunderwort sein, denn eine halbwegs vernünftige Aufteilung auf dem Feld in Form einer Restsicherung sollte schon vorhanden sein, denn sonst wird man böse ausgekontert, was die brutal stürmenden Chilenen unter Bielsa auch spüren mussten. Gerade hinter den Außenverteidigern oder zwischen den Linien (Iturraspe steht eher tief, seine Kollegen vor ihm agieren sehr angriffslustig) ergeben sich für die Gegner Freiräume, während die zentralen Verteidiger als gelernte Mittelfeldspieler teilweise ein wenig Schwierigkeiten im Zweikampf haben.

Hohe Pässe, Zweite Bälle und Standard-Tore

Gelegentlich streuen die Innenverteidiger zur Variation die in der Prä-Bielsa-Zeit noch durchaus häufigen langen Bälle auf den großen „Ex-Zielspieler“ Llorente ein, die dieser behaupten und anschließend ablegen kann. Zum einen soll dadurch gerade durch die nachrückenden Mittelfeldspieler viel Tempo in den Angriff gebracht werden, doch nicht vergessen darf man bei diesem Punkt folgendes: Ein Team wie Bilbao mit einem hervorragenden Pressing und hervorragenden Pressing-Anlagen ist geradezu prädestiniert, um immer wieder zu diesem Mittel zu greifen, um anschließend auf den zweiten Ball pressen zu können – am Beispiel des deutschen Meisters aus Dortmund kann man den Erfolg dieser Strategie sehen, der bei den Borussen in manchen Spielen gar den „Haupt-Matchplan“ darstellt. Dass Llorente aufgrund seiner Größe eben viele Bälle auch gewinnt und man damit auch „normale Angriffe“ durch hohe Bälle aufbauen kann, macht den Einsatz dieses Stilmittels noch sinnvoller.

Ein weiterer wichtiger Punkt, der stark mit Kopfballstärke zusammenhängt, ist die Gefährlichkeit, die Bielsas Mannschaft auch bei Standardsituationen ausstrahlt – was in vielen engen Spielen entscheidend oder wichtig für eine frühe Führung sein kann, um mehr Räume zu bekommen, wenn man spielerisch einmal etwas Probleme hat. Über ein Drittel ihrer Treffer erzielt das Team nach Standards, wo sich nicht nur Llorente, sondern vor allem auch die beiden Innenverteidiger hervor tun, die zusammen auf Rang drei der internen Torjägerliste platziert sind.

Fazit

Dies soll nur ein kurzer Einblick in die „neue“ Athletic-Mannschaft unter Marcelo Bielsa sein. Zu einem radikalen Verein gehört nun ein radikales taktisches Konzept, von dessen Gelingen wir aus taktischer Sicht überzeugt sind. Marcelo Bielsa gehört zu den besten und gerade auch interessantesten Trainern der Welt – wenn man ihm die versprochene Zeit zugesteht, wird man von dieser Mannschaft noch eine tolle Entwicklung sehen, die sich bereits jetzt in Grundzügen und Kostproben erahnen lässt. In diesem Sinne wünscht spielverlagerung.de – ohne hier Partei für eine Mannschaft ergreifen zu wollen – aus Gründen der taktischen Sympathie Athletic Bilbao und Marcelo Bielsa alles Gute für die Zukunft und das heiß ersehnte Europa-League-Spiel gegen Manchester United.

Untouchable 16. Juni 2012 um 14:34

Eup!

Ganz guter Beitrag, allerdings heißt der Verein weder Athletic Bilbao noch Bilbao.

Der Vereinsname ist Athletic Club. Bilbao ist die Stadt, in der der Verein angesiedelt ist, kommt aber wie bei vielen anderen Teams nicht im Vereinsnamen vor. Von daher einfach Athletic oder Athletic Club schreiben, danke!

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PAD 9. Mai 2012 um 21:30

Gibt es irgendwo eine Statistikseite, bei der die Laufstrecke von Bilbao während eines oder mehrerer Spiele erfasst ist?
Gerne auch im Vergleich zu anderen spanischen Teams.

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Markus 21. März 2012 um 14:56

Sehr gelungener Artikel, interessante Mannschaft und ein interessanter Trainer. Man darf auf die zukünftige Entwicklung sehr gespannt sein.

Die einzig kritikwürdige am Artikel ist dein Schreibstil. Die furchtbar langen und verschachtelten Sätze, die ihr hier auf SV.de pflegt, sind dem Leser des Artikels eher ein Graus.
Hier mal ein Beispiel aus obigem Artikel:
„Dies kann sowohl das Zentrum sein – wie gegen Manchester United, als dann den Außenverteidigern in der Feldbreite sehr viel Raum geöffnet wurde – als auch die Flanken – wie zuletzt in der Liga gegen Espanyol Barcelona, übrigens die bisher einzige Europa-Station Bielsas, wo er Ende der 90er-Jahre nach einem kurzen Intermezzo scheiterte, als man auf den Flügeln in Kooperation mit den Außenverteidigern agierte und anschließend vermehrt auf Flanken setzte.“

In dem Satz stecken definitiv ein paar Nebensätze zu viel und v.a. eine Information, die den Satz völlig unnötig verkompliziert.

Man könnte das ganze einfach so formulieren:

Dies kann sowohl das Zentrum sein – wie gegen Manchester United, als den Außenverteidigern in der Feldbreite sehr viel Raum geöffnet wurde – als auch die Flanken – wie zuletzt in der Liga gegen Espanyol Barcelona. Dort agierte man auf den Flügeln in Kooperation mit den Außenverteidigern und setzte anschließend vermehrt auf Flanken . Espanyol war übrigens die bisher einzige Europa-Station Bielsas, bei der er Ende der 90er-Jahre nach einem kurzen Intermezzo scheiterte.

Mit dieser oder ähnlicher Formatierung, werden die Inhalte und Aussagen wieder klarer und strukturierter. Nebeninformationen literarisch geschickt einzubauen ist zwar hübsch, erhöht aber nicht die Verständlichkeit – die Priorität bei SV.de ist hier klar.
Es gäbe auch noch radikalere Methoden, wie den BILD-Stil: 1 Satz, max. 7 Zeichen, eine Information. Das wäre natürlich für ein Medium wie SV.de nicht angemessen. Mit einer Abkehr von den, hier zu Recht schon öfters kritisierten Schachtelsätzen, würdet ihr den Lesern – und auch euch selbst – sicher einen großen Gefallen tun.
Ich schreibe selbst Blogs und nachdem man den Dreh mal raus hat, ist es sogar sehr angenehm nicht mehr ewig an der Satzstruktur zu basteln.

Die ganzen Kinder-Flamer, die nicht verstehen, dass mein Kommentar alles andere als respektlos ist, mögen bitte einfach die Klappe halten. Die Rechtschreib- und Grammatikfehler in meinem Beitrag dürft ihr auch behalten. Vielen Dank!

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Tomás 3. April 2012 um 11:40

+1

So gerne ich die Spielanalysen auch lese, muss ich hier zustimmen. Manchmal ist es äußerst schwer, den Gedanken des Autors zu folgen. Das gilt nicht nur für diese Analyse und liegt vor allem daran, dass die Sätze in der Regek zu verschachtelt sind. Stilistisch würde ich mir hier mehr Klarheit wünschen. Vereinfacht: Ein Satz, ein Gedanke.

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Philipp 16. März 2012 um 19:28

Ja, würde mich auch über eine Einschätzung bezüglich Schalke freuen.

Pressende Mannschaften liegen Schalke ja jetzt nicht so, aber auf der anderen Seite ist Schalke kein schlechtes Konter-Team!!

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Joka 16. März 2012 um 16:02

Wer ein Spiel von Athletic Bilbao sehen will: laola1.tv überträgt jedes wochenende die spanische Primera Division 😀

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Interessierter 16. März 2012 um 14:34

Sehr schön, hatte mir vorgenommen ein Spiel von Bilbao zu sehen, jetzt werden sie gegen Schalke gelost.
Ganz toll fände ich, wenn die beiden Spiele mit Bezug auf diesen Artikel analysiert würden! 🙂

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B 16. März 2012 um 13:34

Da bin ich ja gespannt, wie sich die Schalker gegen Bilbao schlagen

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Claude 16. März 2012 um 23:45

Ja, diese Frage stellen sich die Spieler in Bilbao auch. Sie meinten weiterhin, dass man am Ende der Saison sehen werde, ob das geht. Ich weiß nicht mehr, ob ich das Zitat auf Zonalmarking oder im Guardian gelesen habe, aber sinngemäß wurde so etwas mal gesagt.

Man wird also sehen wie es geht, die schwankende Leistung in LaLiga könnte ja schon eine Richtung andeuten…

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Thoms 16. März 2012 um 13:04

Die Spiele gegen ManU haben mich beeindruckt. Wenn man jedoch die gegenwärtige Plazierung des Teams in der Liga betrachtet und die Analysen, die ich zu einigen jener Spiele lesen konnte, keinen falschen Eindruck erweckt haben, dann stelle ich mir die Frage, ob das System Bielsa nicht zu erschöpfend (körperlich wie mental) ist für eine lange Saison?

Gibt es z.B. einen Plan B für die Phasen in einer Saison, in der das Team nicht in der Lage ist, eben jene Intensität 90 Minuten abzurufen?

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sharpe 16. März 2012 um 09:20

Hab mir das Rückspiel gg Manu gestern angeschaut und es hat meine Meinung zu Bielsa nur bestärkt. Die Fans der Mannschaft, die Bielsa betreut, kann man nur beneiden, denn unter ihm wird Vollblutfußball gespielt. Höchstes Tempo, Pressing, schnelles direktes Spiel. Sehr kräfteraubend und unglaublich intensiv. Da geht man gerne ins Stadion, denn ein langweiliges Spiel kann man eigentlich ausschließen, Spektakel ist vorprogrammiert.
Und taktisch ist es auch sehr interessant, denn durch die vielen direkten Zuordnungen und das schnelle Attakieren von Bilbao entstehen in der defensive natürlich Lücken/Räume und Unterzahlsituationen, wo auch das taktische und individuelle Verhalten der Abwehrspieler ständig getestet wird. Ich hoffe für Bielsa und Bilbao, dass ihnen nicht ihre Talente weggekauft werden und dass sie sich evtl noch für die CL qualifizieren werden.

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FelixK 15. März 2012 um 21:21

Auch von mir ein Lob für den Artikel. Finde Bielsa und seine Art des Fußballs ungemein spannend seit ich bei der WM mit Chile den Eindruck hatte, dass die einen völlig anderen Sport spielen als alle anderen.

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Nachoman 15. März 2012 um 19:34

Vielen Dank für diesen tollen Artikel über ein sehr interessantes Team!
Ich war äußerst angetan von Bielsa und seinem mutigen Ansatz, der Chile zu einem der WM-Teilnehmer gemacht hat, an die man sich noch länger erinnern wird.
Als dann vergangenen Sommer die Verbindung zwischen diesem Trainer und Bilbao bekannt wurde, fand ich es schon ungemein vielversprechend.
Sicherlich wird diese Konstellation Trainer/Team noch das ein oder andere Mal fur Furore kommen.

Ich muss noch hinzufügen, dass ich insgeheim schon seit längerem drauf gehofft habe, dass ihr euch mit Bielsa und seinem Bilbao beschäftigt. Grandios, dass es nun hier zu lesen ist.

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Tank 15. März 2012 um 18:52

Vielen Dank für den Artikel! Ich finde Bielsas Bilbao ist eine tolle Wahl für ein Mannschaftsportrait. Hab, als jemand der Bilbao nur sporadisch verfolgt, viel gelernt.

Finde es immer ein wenig schwierig, wenn das Heimspiel gegen Barcelona als Beispiel für Bilbaos Stärke gebracht wird. Die Platzverhältnisse damals machen jede allgemeingültige Einschätzung doch sehr sehr schwer. Man kann sich auf das Pokalfinale zwischen diesen beiden Mannschaften aber, auch aus taktischer Sicht, schon jetzt freuen.

p.s.: Irgendwie klappt das posten der Comments manchmal nicht seit ihr die neue Passwortfunktion habt…oder bin ich nur zu doof dafür?

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FrankLucas 15. März 2012 um 17:42

Ich als regelmäßiger Spielverlagerung-Besucher freue mich sehr etwas über Athletic zu lesen, da ich seit meinem 6-monatigen Aufenthalt in Bilbao großer Athletic-Fan bin….deswegen wollte ich hier ein kritikfreies Lob und ein Weiter-So aussprechen. 😉

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Claude 15. März 2012 um 13:45

Schön etwas über Bilbao zu lesen. Vielen Dank für einen Einblick in das Spiel unter Bielsa. Wisst ihr zufällig, ob bei der Jugendarbeit in Bilbao die taktische Ausrichtung auch geändert wurde seit dem er da ist? Ich bin auch schon sehr gespannt wie das Spiel gegen Manchester heute ausgeht.

Zwei Punkte:

– Wie sieht denn eine Z-Form aus?
– Ich finde die Sätze teilweise überflüssig lang. Als Beispiel erwähne den ersten Satz im Absatz direkt nach der Überschrift „Die Schächen“.

Ansonsten freu ich mich immer, wenn ihr eine generelle Analyse einer Mannschaft hier reinstellt.

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TR 15. März 2012 um 14:53

Mit Z-Form ist der Verlauf des Spielzugs gemeint, der wie ein Z gespielt wird. Also der Ball wird von den Aufbauspielern nach außen verlagert, die spielen ihn ins Zentrum rein und beendet wird der Spielzug, indem der Ball wieder nach außen geht, wo man einen Spieler freispielen will, nachdem man zuvor den Gegner ins Zentrum „gelockt“ und damit die Seiten geöffnet hat. Ist allerdings nicht von mir die Bezeichnung, hat hier mal jemand in einem Kommentar gepostet, glaube ich.

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Claude 16. März 2012 um 23:37

Vielen Dank für die Aufklärung und für das Portrait der Mannschaft. 🙂

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sharpe 15. März 2012 um 11:02

Danke für den interessanten Artikel. Ich werds mir heute um 19 Uhr anschauen und bin schon sehr gespannt. Die Chilenen haben mir bei der letzten WM nämlich auch sehr imponiert. Ihre aggressive, dynamische Spielweise war aussergewöhnlich.

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