Der Einwurf als taktische Standardsituation
In einem durchschnittlichen Bundesligaspiel kommt er etwa fünfzig Mal und damit häufiger als alle zwei Minuten vor – der Einwurf. Oft sieht man ihn, selten beachtet man ihn, doch dabei bietet er durchaus Interessantes und Erwähnenswertes.
Regeltechnisch gilt der Einwurf wie Elfmeter, Frei- und Eckstöße als eine Standardsituation. Als solche wird er aber selten betrachtet. Das Interessante dabei ist, dass Einwurf eine Art verbindende Mitte zwischen dem Spiel selbst und den Standards darstellt. So ist die Grundsituation vergleichbar mit einem Freistoß oder einer Ecke, nur eben „in klein“, was durch die kleinen zu überbrückenden Distanzen wiederum zu mehr Nähe zum Spiel und dessen Taktik führt. Deshalb ist der Einwurf ein so interessantes Thema – auf dem Grenzpunkt zwischen „spielnah“ und „abstrakt“.
Wie auch bei den Freistößen und Eckbällen ist die ballbesitzende Mannschaft beim Einwurf – zumindest könnte man es so sagen – in Unterzahl, da der einwerfende Spieler sich nicht im Feld befindet. Viel entscheidender ist allerdings, dass seine Bewegungsfreiheit eingeschränkt ist, was sich beim Einwurf im Gegensatz zu den beiden oben genannten Standards nicht durch eine weite Ausführung kompensieren lässt. Erst mit dem zweiten Kontakt kann nach dem Einwurf der Ball aus dem Raum herausgespielt werden.
An der Außenlinie sind überhaupt die Räume enger und die Optionen für den Einwerfer damit eingeschränkt. Anstelle von vier möglichen Richtungen kann er nur nach vorne, nach hinten und in die Mitte werfen, anstatt eines 360°-Winkels stehen ihm bloß 180° zur Spielfortsetzung zur Verfügung.
Diese engen Räume bilden theoretisch eher ungünstige Voraussetzungen, um das Spiel fortzusetzen, und bieten damit dem Gegner, die ideale Möglichkeit für Pressing.
Der Einwurf und das Pressing
Durch das ballorientierte Verschieben und die Raumverknappung sowie die Zeit zum Formieren durch die Spielunterbrechung und den damit einhergehenden Verlust der Spieldynamik kann die gegnerische Mannschaft in der Zone des Einwurfes eine lokale Überzahl erzeugen, die Räume sehr stark verengen und damit Druck aufbauen. Das Pressing erfolgt dann wie ein Mittelfeldpressing in ruckartiger Form.
Da der Einwurf aber die Möglichkeit bietet, sich für ein Pressing zu formieren, ist es häufig zu sehen, dass der Prozess des Formierens die Spieler so beeinflusst, dass viele Akteure der ballbesitzenden sowie verteidigenden Mannschaft erst einmal abschalten, obwohl sie an einer schnellen Spielfortsetzung interessiert sein oder zumindest darauf vorbereitet und hellwach sein sollten – es könnte sich eine Gefahr bzw. eine Chance ergeben, die man nicht verschlafen sollte. In der Realität wird dies aber selten bestraft, da der Überraschungseffekt des schnellen Einwurfes kaum genutzt wird (abgesehen von der Schluss- oder Anfangsphase).
Doch nicht alle Teams benutzen den Einwurf, um sich zum Pressing vorzubereiten, aufzustellen und es dann durchzuführen, sondern es gibt auch Mannschaften, die mit dem Ausball eher auf Kriegsfuß stehen – meistens sind es die Mannschaften mit einem offensiveren Pressing, die so schnell wie möglich an den Ball kommen wollen und dafür überall mit hoher Intensität pressen. Bei einem Ausball kann sich aber auch der Gegner sortieren, durchpusten und gegebenenfalls aufgefächert neu postieren, was das Pressing in der aggressiven Form erschwert, aber vor allem für Entlastung des Gegners sorgt und das zuvor von der pressenden Mannschaft auf dem Weg zur Balleroberung Geleistete wieder ruiniert – ihre Arbeit wird durch Einwürfe zerstört. Andere Teams nehmen Einwürfe als Hilfen. Je nach Philosophie und Spielstand kann der Einwurf also für angreifendes oder verteidigendes Team eine gute Chance zum Sammeln und Neuordnen sein, während er das andere unterbricht.
Wie befreit man sich nun als Team in Ballbesitz bei einem Einwurf, wenn der Gegner presst? Grundsätzlich sollte man die Anspielstationen in alle drei Richtungen und am besten nach dem Prinzip der Dreiecksbildung besetzen, ebenso wie die Räume auf dem gesamten Feld. Die oftmals geforderte Doktrin, immer nach vorne einzuwerfen, ist allerdings nur bedingt richtig, da die Situation die günstigste Option kontrolliert, welche zudem auch je nach Spielphilosophie variieren kann.
So wirft Philipp Lahm fast immer nach hinten ein, weil die Gegner der Bayern sich sowieso stark zurückziehen und fast nur vorne pressen, so dass hinten kaum Druck ist, dafür aber der spielmachende Verteidiger Badstuber als sichere Anspielstation, und man dann nach bekannten Mustern schnell – zumeist bis zum Außenverteidiger auf der anderen Seite – verlagern kann. Zwar ist dies für den Gegner oft vorhersehbar, doch es ist sicher, unkompliziert, entspricht der Philosophie und man kommt in den Rhythmus, aus dem man dann wieder in der normalen Ballzirkulation sich befindet. Sollten sich Sondersituationen ergeben, sind sie natürlich zu nutzen.
Zurück zur offensiven Auflösung der Einwurfsituation: Ebenso wie genug potentielle Anspielstationen sind auch das Freilaufen und Anbieten der Spieler unerlässlich. Allerdings sollte man nicht zu nah entgegenkommen, da der Ball dann praktisch nur noch klatschen gelassen werden kann und die kurze Distanz entweder dafür sorgt, dass technische Probleme auftreten (z.B. Ballannahme, nur leichtes Prallenlassen) oder dem einwerfenden Spieler der Raum zugelaufen wird, so dass der Gegner einfacher attackieren kann.
Die drei grundsätzlichen Methoden im Detail sind die schnelle Verlagerung, das Gehen-Kommen und das Freiziehen von Räumen. Bei ersterer Variante spielt der angeworfene Spieler den Ball mit einer Weiterleitung in den freien Raum zu einem etwas entfernt stehenden Kollegen, während die zweite Variante auf dem individualtaktischen Prinzips der Bewegungsfinten aufbaut – der Spieler täuscht einen Laufweg vom Ball weg an und läuft dann zu diesem hin, das Spiel ohne Ball ist hier also entscheidend. Wird dies von mehreren Spielern in Kooperation ausgeführt, kommt letztere Variante ins Spiel. Hier schaffen sich die Akteure gegenseitig Räume, indem Gegner mit Laufwegen vom Ball weg- oder gar zu diesem hingezogen werden, um vor bzw. hinter dem Spieler den Raum zu öffnen.
Weitere Möglichkeiten – dass beispielsweise drei Spieler wie in einem Kreisel ihre Positionen tauschen – finden sich in dieser PDF von Lars Derwisch.
Der Einwurf als Flanke
Wird der Einwurf nahe der Grundlinie verhängt, kann man ihn wie einen Eckball ausführen und damit die bisherigen Einwurf-Mechanismen außer Kraft setzen. Bestes und bekanntestes Beispiel hierfür ist das sogenannte „Einwurfmonster“, Mittelfeldspieler Rory Delap von Stoke City, der praktisch alle Einwürfe für seine Farben im letzten Drittel ausführt und weit in den 16er schwingt.
Die Gegner verteidigen dies gegen die kopfballstarken Stoke-Angreifer häufig wie einen Eckball, während die Fans mit speziell entwickelten Jubelgesängen den Einwurf zelebrieren und alle Balljungen ein Handtuch dabei haben, mit dem Delap dann den Ball abtrocknen kann.
Wenn die nötigen Voraussetzungen vorhanden sind, bezieht eine solche Interpretation des Einwurfes ihre Effektivität nicht nur aus dem Einwurf des Spezialisten auf die kopfballstarken Kollegen, sondern auch indirekt aus der Tatsache, dass der Wert des Einwurfes steigt. Normalerweise nehmen ihn viele Teams in Kauf, doch gegen ein Team wie Stoke muss man die Seitenlinie praktisch wie die Grundlinie verteidigen und die ungewohnte Situation des weiten Einwurfes samt den anpeitschenden Fans verarbeiten. Im Versuch, diese Einwürfe dann um einen höheren Preis als gewöhnlich zu verhindern, können durchaus Fehler entstehen – indem man den Ball gerade noch im Spiel hält und dann verliert oder lieber gefährlich in die Mitte als ins Aus klärt.
Gesteigert wird das Ganze nur noch durch den artistischen Zirkuseinwurf per Salto, dessen Katapulteffekt für eine enorme Weite sorgt (siehe Foto).
Der Einwurf und die Abseitsregel
Sehr selten genutzt wird beim Einwurf auch der Sonderfall, dass das Abseits nicht in Kraft tritt. Man kann also in einer Abseitsstellung per Einwurf angeworfen werden. Natürlich ist es für den einwerfenden Spieler nicht ganz einfach, weit genug zu kommen, um diese Sonderregel für sich nutzen zu können, doch in gelegentlichen, immer wieder zu beobachtenden Fällen wäre dies ein nützliches Mittel.
Einer der wenigen Spieler, der dies oftmals betreibt, ist Bayerns Thomas Müller. Bei ihm ist dann auch der Laufweg interessant, den er macht. Er kommt dem Einwerfer in einem Bogenlauf entgegen, bewegt sich dabei erst sehr weit in die Tiefe und kommt dann wieder aus ihr heraus. So sorgt er kurzfristig für Unordnung beim Gegner, da er einen Spieler weit aus dem Verbund heraus auf sich zieht, kann dann den Ball abschirmen und sich gut zum Spielfeld hin aufdrehen, da der Gegner im Rücken sichert, und stellt bei guter Positionierung auch noch sicher, dass dieser Gegner in seiner tiefen Stellung (evtl. auch in einer Folgesituation) das Abseits auflöst.
Fazit
Letztlich bleibt wohl festzuhalten, dass insbesondere die überraschende schnelle Ausführung oder das fehlende Abseits beim Einwurf bisher kaum genutzt werden. Das Formieren zum Pressing ist dagegen ein gängiger Vorgang.
Gerade den Überraschungseffekt könnte man aber noch weiter ausreizen. Sicherlich muss man sich überlegen, ob es wirklich lohnenswert ist, ähnlich wie beim Freistoß einstudierte Einwurfvarianten einzuspielen, doch gerade die Verlagerung hätte durchaus einiges an Potenzial. Wie man den Gegner beim Spielaufbau gezielt auf eine Seite locken kann, um sie dann zu wechseln, könnte man auch den Einwurf als gute Möglichkeit annehmen, etwas Vergleichbares bewusst zu forcieren.
Interessant wäre auch, den Einwurf bewusst zu verschenken und auf einen bestimmten Gegner zu werfen. Nicht nur durch den Überraschungseffekt – vielmehr könnte man mit einigen Einstimmungen im Training bestimmte schwache Spieler anvisieren, sie anwerfen und dann gezielt zum Gegenpressing organisiert auf diese ausrücken.
Dadurch, dass es so viele Einwürfe pro Spiel gibt, bietet er auch für jede Mannschaft sicherlich 10 realistische Chancen, gute und systematisch erfolgsversprechende Angriffe zu fahren, was absolut spielentscheidend sein kann. Entwicklungspotential hat der Einwurf noch viel – ob und wie es genutzt wird, ob und wie effektiv es ist, bleibt abzuwarten.
25 Kommentare Alle anzeigen
Izi 17. August 2018 um 06:37
Ich habe diesen Artikel zufällig wiederentdeckt. Immer noch klasse, immer noch aktuell. Allerdings habe ich das Gefühl, manche NM hätte ihn jetzt vor der WM 2018 nochmal gelesen… 😉
Diegos Jünger 1. August 2012 um 08:11
Neulich in der Freizeitmannschaft in der ich noch aktiv bin,
will ich genau so einen Einwurf im Delap Style bringen,
als plötzlich der Schiri falschen Einwurf pfeift.
Das einzige was jetzt noch schlimmer war,
war meine eigene Mannschaft, die einfach keinen Bock hatte,
bis nach dort ganz links vorne zu pressen ; )
petey 16. Februar 2012 um 17:52
Komisch, dass obwohl als Titelbild ein Salzburger genommen wurde bisher Christian Schwegler keine Erwähnung fand.
Seine Einwürfe werden zwar von der Menge nicht zelebriert, sie sind auch nicht so flach wie Delap’s. Aber in der Europa League kammen die Bullen schon zweimal dadurch zum Torerfolg, dass die Flanke auf den langen Posten segelt und die gegnerische Mannschaft das unterschätzt und sich zu ballnahe postiert:
http://www.dailymotion.com/video/xb1xl5_pfc-levski-sofia-v-fc-salzburg_sport#
http://www.youtube.com/watch?feature=player_detailpage&v=mO7Pi2heKsU
Erkan 3. Februar 2012 um 00:15
Zu diesem Thema hätte ich ein Beispielvideo aus der Türkei, undzwar Alex de Souza von Fenerbahce SK.
Im folgenden Video (türkisch) schießt er den Ball weit ins aus, um sich dann dort zu sammeln und nach erhöhtem Pressing den Ball zurückzuerobern (dieser Teil wird kaum gezeigt):
http://facedl.com/fvideo.php?f=aiwokiuaauuwn&gercek-bir-futbol-dehasi-iste-alex-in-giz
Sowas wird meines Wissen auch von vielen Teams ab und zu praktiziert, da fällt mir Lille ein vor einiger Zeit haben sie das öfters gemacht, oder Pierre van Hooijdonk damals ebenfalls bei Fenerbahce.
PS: Da gibts aber auf diversen Wettseiten noch die Möglichkeit darauf zu wetten, welche Mannschaft als erstes einen Einwurf verursacht, sowas dürfte auch interessant sein. 🙂
tactic_addicted 5. Februar 2012 um 15:09
Hallo,
danke für das interessante Video. Könntest du bitte übersetzen, was die Kommentatoren sagen?
Besten Dank schonmal
Erkan 23. Februar 2012 um 16:26
Erstmal sry, dass die Antwort so spät kommt:
Moderator: „Ein Freund von uns der regelmäßig das Stadion besucht sagte uns, dass Alex in letzter Zeit etwas komisches tut und fragte uns wieso. Er schießt den Ball beim Anstoß nämlich ins Seitenaus, was ein Spieler der milimetergenaue Pässe spielen kann wohl kaum ungewollt tun wird, dies haben wir nun herausgefunden, bitte sehr Cem.“
Cem: „Das war ein Einfall von Alex, welches sie mit Daum geteilt haben der damit einverstanden war. Nach dem Anstoß orientieren sich die Spieler schon in Richtung Seitenaus und es sammeln sich während der Einwurfsituation schon 5-6 Spieler in der Nähe der Position und üben Pressing aus. Dies hat natürlich den Vorteil, dass man nicht mühseelig mehrere Pässe spielen muss, um sich vorne festzuspielen.“
Anderer Mann: „Sowas ähnliches machte auch Galatasaray früher, sie spielten den Ball zum RV, welcher wiederrum einen langen Pass auf Hakan Sükür spielte, damit dieser den Ball verteidigen konnte, bis die Mitspieler nachgerückt sind.“
Cem: „Vor 5-6 Wochen hätte sich wohl jeder gedacht was macht der Alex für einen Schwachsinn, da die Spieler kaum Pressing ausübten und nicht so gewillt waren solch hohen Effort zu leisten.“
James 2. Februar 2012 um 20:43
Ich habe mir mal zum Spaß Gedanken geacht, ob man denn nicht es als taktisches Mittel nehmen könnte, den Ball nahe des gegnerischen Grundlinie rauszuschlagen. Ich spiele Fussball und wenn man gut presst, dann bekommt man den Ball nahe des gegnerischen Tores. Meine Mannschaft praktiziert dies nicht als taktische Variante (natürlich nicht 😀 ) aber trotzdem kommen wir bei solchen Einwürfen oft zu vielversprechenden Gelegenheiten.
TR 2. Februar 2012 um 20:57
Das wäre vom Kern her auch so eine Variante wie der absichtliche Fehl-Einwurf. Sollte man mal ausprobieren, wenn man es kann, wäre das ungeheuer effektiv vermutlich.
MR 3. Februar 2012 um 08:03
Ich hab mich mal mit nem Kumpel bei nem BVB-Spiel scherzhaft darüber ausgelassen, dass das womöglich geplante Taktik ist, nachdem zwei, drei richtig fiese Fehlpässe viel zu lang kamen und ganz weit in der gegnerischen Hälfte ins Aus rollten. War so vor 2 Jahren, aber ich weiß leider nicht mehr, welches Spiel das war, sonst könnte man sich das nochmal genau anschauen. Klopp nutzt ja hin und wieder taktische Finessen um Verunsicherung entgegenzuwirken, möglicherweise war das tatsächlich sowas.
HW 3. Februar 2012 um 08:42
Das wäre dann Kick and Rush. Man hat mehr Zeit hat um nachzurücken, dafür hat man garantiert den Ball verloren.
Was TR mit einem absichtlichen Fehl-Einwurf mein, ist mir aber noch nicht ganz klar. Falsche Einwürfe? Wie sollen die mir einen Vorteil bringen?
„…das fehlende Abseits beim Einwurf bisher kaum genutzt werden. “
Sehe ich nicht ganz so, Die Mannschaften Verteidigen viel tiefer, als wenn es Abseits gäbe. Mit Abseits hätten wir vielleicht Situationen wie beim Rugby.
Kapser_RWE 9. Februar 2012 um 14:16
Der Autor meint keinen „falschen Einwurf“ sondern einen bewussten Einwurf zum Gegner um diesen dann sofort unter Druck zu setzen und im Idealfall den Ball zu gewinnen
Leperon 1. Februar 2012 um 12:02
Hallo,
sehr interessant mal so etwas ausführlich betrachtet zu sehen.
Ich persönlich bin keine Fan der Einwurfflanke. Als Schalker sieht man dies sehr oft (linke Seite von Fuchs, rechte Seite Uchida wenn er spielt) und sie führen soweit ich mich erinnern kann nie zum Erfolg. In meinen Augen liegt das an 3 Gründen.
1. Die Flugbahn ist deutlich höher als bei einer regulären Flanke, wodurch der Ball viel länger in der Luft ist.
2. Einwurfflanken werden meistens sehr lange vorbereitet (Ball holen, gucken, ggf. noch eine Werbebande zwecks mehr Anlauf wegräumen).
3. Ein langer Einwurf kommt zum großen Teil aus der Bewegung des Körpers, dadurch erfolgt er immer senkrecht zur Schulterachse und es ist sehr leicht vorherzusehen in welche Richtung der Ball geht, nur die Länge ist unklar. Dadurch ist das Ganze meiner Meinung nach relativ leicht zu verteidigen.
Generell bin ich für mehr schnell ausgeführte Einwürfe. Selbst wenn die eingene Mannschaft zur Hälfte in der Situation nicht hellwach ist, kann eine gewisse Unordnung in der Angriffsstruktur hilfreich sein, in der Abwehr ist sie hingegen tödlich. Die Situation wäre dann ähnlich der eines schnell ausgeführten Freistoßes in Tornähe, wo auch häufig nicht die komplette eigene Mannschaft direkt realisiert was passiert.
Leperon 1. Februar 2012 um 12:04
Zu dem 2. Punkt: Die lange Vorbereitung führt dazu das Angriff und vor allen Verteidigung sehr sortiert stehen, deshalb ist es ein Minuspunkt, hatte ich vergessen zu schreiben. (Könnte man evtl. eine Editierfunktion einbauen?)
HW 1. Februar 2012 um 15:28
Ohne Anmeldung schwierig. Wie kann ansonsten festgestellt werden ob die Veränderung vom ursprünglichen Autor vorgenommen wird?
Ich hab zwar schon ein paar Workarounds (Hilfskonstruktionen) gesehen, aber überzeugend fand ich die nicht.
vastel 1. Februar 2012 um 19:18
Denkbar wäre z.B.:
Wenn die IP bis zu einer Stunde nach dem Post noch die selbe ist, sollte ein Edit möglich sein. Danach „Pech gehabt“, gleiches gilt für diejenigen wenigen, die genau in diesem Zeitraum den 24-Disconnect haben, was ich aber nicht als Problem ansehen würde.
HW 1. Februar 2012 um 23:01
Naja, sowas gibt vielleicht ein Problem mit dem Datenschutz. Verarbeitung und Speicherung von IP Adressen. Da lebe ich im Moment ganz gut mit meinen Rechtschreibfehlern.
Marvin 1. Februar 2012 um 13:50
Die hohe Flugbahn resultiert ja im Grunde aus mangelnder Wurfkraft des Einwerfers. Das wird ja im Vergleich zu den Einwurfflanken von Delap deutlich, die eine flache Flugbahn haben und gerade dadurch so gefährlich sind.
Ich denke, dass es schon sinnvoll sein kann, wenn ein Spieler mit entsprechender Anlage für solch weite Würfe auch gezielt daraufhin trainiert, z.B. einen Einwurf mit Wucht auf den kurzen Pfosten zu bringen. und für eine Profimannschaft sollte es auch möglich sein, ein oder zwei Varianten für diese Situtaionen einzustudieren.
lolinho 1. Februar 2012 um 15:21
Teilweise sind Delaps Einwürfe sogar schwerer zu verteidigen als Flanken, gerade weil sie eine flachere Flugbahn haben. Der Startpunkt ist nicht auf dem Boden sondern in 2m Höhe, und Delap wirft teilweise unglaublich flach => Ungewöhnlich für den Verteidiger.
http://www.youtube.com/watch?v=1uaaWoTLuxw&feature=related
Leperon 2. Februar 2012 um 12:41
Respekt! Ich muss zugeben, dass ich Delaps Einwürfe nicht kannte und eher aus dem heraus argumentiert habe was ich schon gesehen hab. Wenn er die regelmäßig so bringen kann ist es auf jeden Fall sinnvoll etwas einzustudieren, allerdings zeigt der Status seiner Einwürfe auch wie selten diese sind, weshalb meine Meinung insgesamt sich jetzt nicht ändert.
Werra 1. Februar 2012 um 08:56
Nennt man beim UltimateFrisbee einen „Cut“, sprich einen schnellen Richtungswechsel,um den Gegner abzuhängen.
firedo 31. Januar 2012 um 21:05
Hallo.
ich finde den Artikel sehr interessant!
ihr könnte gerne mehr solche sachen bringen.
Aber wie der Thomas Müller läuft, hab ich nicht kapiert.
Gibts ne Skizze dazu?
TR 31. Januar 2012 um 21:08
Stell dir ein Dreieck vor, wobei der Einwerfer und Müller in seiner Ausgangsposition die beiden Eckpunkte auf der Grundseite bilden. Die Dreiecksspitze zeigt dann in Richtung gegnerische Grundlinie. Müller läuft dann in einem Bogen um diese Spitze herum und dann Richtung Einwerfer. 😉
RM 31. Januar 2012 um 21:12
Das ist mir zu hoch, mach eine Grafik, Kollege.
Tank 31. Januar 2012 um 21:18
Das heißt wenn der einwerfende Spieler die 12 auf der Uhr ist, dann steht Müller zunächst auf der 6 und bewegt sich dann über die 9 auf die 12 zu. So ungefähr?
TR 31. Januar 2012 um 21:35
@Tank:
Drehen wir die Uhr (sehr gute Idee) und übertragen sie richtig rum auf das Feld. Der Einwerfer ist also die 9, Müller bewegt sich von der 3 über die 12 zur 9.