Arsenal – Borussia Dortmund 2:1

Der Traum ist (fast) aus: Nach der 1:2-Niederlage gegen Arsenal hat Borussia Dortmund allenfalls noch theoretisch Chancen auf das Erreichen des Achtelfinales. Individuelle Fehler bringen den BVB zum wiederholten Male im europäischen Wettbewerb um den eigentlich verdienten Lohn.

Borussia Dortmund begann da, wo sie am Samstag gegen die Bayern aufgehört haben. Viele ihrer Grundprinzipien blieben gleich: Immer noch attackierten sie den Gegner in einem 4-4-1-1. Lewandowski an vorderster Front rieb sich auf, um den Spielaufbau der Gunners auf die Außen zu lenken. Kagawa unterstützte ihn oder wartete hinter dem Stürmer als Absicherung gegen schnelle Vertikalpässe. Erneut waren es die zentralen Mittelfeldspieler Kehl und Bender, die viel Arbeit erledigen mussten: Zum einen übten sie in der Mitte Druck auf das flexible Dreiermittelfeld der Gunner aus, auf der anderen Seite halfen sie auf den Außen, um die Gegenspieler zu doppeln oder gegebenenfalls zu trippeln.

Schwarz-Gelb überlegen dank Pressing

Arsenal hatte wie bereits die Münchener starke Probleme mit dieser Spielweise. Die Innenverteidiger, nicht gerade als die passsichersten der Welt bekannt, waren in einigen Situationen glücklich, dass die BVB-Spieler einen Schritt zu spät an ihren Querpässen waren. Die meisten Ballkontakte hatten die Außenverteidiger, die das Spiel aber nicht konstruktiv lenken konnten. Rechtsverteidiger Koscielny hatte beispielsweise nur eine Passgenauigkeit von 75%. Negativ fiel in dieser Phase auch die geringe Präsenz des Mittelfeldes auf: Ein 4-3-3 hat gegen ein 4-2-3-1 aus rein mathematischer Sicht eine Unterzahl im Zentrum. Die Dortmunder verstärkten diesen Effekt, in dem durch das Einrücken eines Außenstürmers und das Ausrücken eines zentralen Mittelfeldspielers Ramsey und Co. unter stetigen Druck setzten. Besonders Ramsey kam damit nicht klar, nur 67% seiner Pässe kamen zum Mitspieler – ziemlich schwach für einen Mittelfeldstrategen.

Ebenso klug agierte der BVB im Spiel nach vorne. Die Strategie des BVBs war die gleiche wie gegen die Bayern: Über schnelle Konter mit Vertikalpässen suchten sie Räume zwischen Mittelfeld und Abwehr. Dadurch dass Gervinho und Walcott nicht immer konsequent nach hinten mitarbeiteten, konnten sie mit dem ersten Ball Götze und Großkreutz auf den Außen suchen. Dort lockten die beiden Nationalspieler mit den oft aufrückenden Außenverteidigern die gegnerischen Mittelfeldspieler aus dem Zentrum. Der frei werdende Raum zwischen Abwehr und Mittelfeld wurde umgehend von Kagawa und Lewandowski besetzt, die allerdings nicht immer freigespielt werden konnten. Gerade Götze dribbelte sich auf seiner Seite das ein oder andere Mal fest und wirkte unglücklich in seinen Aktionen. Es war daher eher die linke Seite mit Großkreutz und Schmelzer, die einige schnelle Gegenstöße einleiten konnte.

Zäsur durch zwei Verletzungen

Der BVB war mit seinem Pressing und dem schnellen Vertikalpässen die ersten 20 Minuten die zielstrebigere, dominanter auftretende Mannschaft, trotz eines Ballbesitzminus. Einzig der letzte Pass kam bei ihnen zu selten an. Wenn der BVB es schaffte, hinter das gegnerische Mittelfeld zu kommen und in einer 3 gegen 4 Situation auf Arsenals Kasten zog, agierte die gegnerische Viererkette sehr geschickt. Mertesacker und Kollegen hielten sehr lange ihre Positionen und griffen den ballführenden Dortmunder erst am eigenen Sechszehner an. Dortmund konnte so seine traditionell starken Bälle hinter die Viererkette nicht bringen, die Fernschüsse, die Kagawa stattdessen abgab, waren ungefährlich. Trotz der spielerischen Überlegenheit ergaben sich deshalb keine Chancen für Klopps Team.

Der Bruch im Spiel des BVB kam mit zwei Verletzungen: Erst musste Bender wegen eines doppelten Kieferbruches das Feld verlassen (25.), kurze Zeit später erwischte es Götze mit einer Knieprellung (29.). Der BVB musste sich nach den zwei frühen Wechseln sortieren. Leitner hatte auf der Sechserposition neben Kehl das Problem, dass sein Defensivverhalten nicht so stark ist wie das von Bender (was nebenbei gesagt keine Schande ist, ist Bender doch einer der besten Ausputzer der deutschen Liga). Besonders in Situationen, in denen Kehl aus dem zentralen Mittelfeld rausrückte, sicherte Leitner nicht hinter ihm ab, sondern hielt starr seine Position. Arsenal konnte so das Pressing der Dortmunder besser umgehen.

Auch im Spiel nach vorne änderte sich das BVB-Spiel. Die Vertikalpässe der Dortmunder kamen nun nicht mehr, was auch am schwachen Perisic lag. Zwar zeigte Götze zuvor auch keine tadellose Leistung, Perisic blieb aber über die gesamte Strecke unter seinen Möglichkeiten und war keinerlei Gefahr für die Gunners. Auch Großkreutz war nun nicht mehr so ins Spiel eingebunden wie zuvor, und mangels gegnerischer Vorstöße konnten sich die Hausherren besser sortieren. Es war Song, der nun durchgehend die Position vor der Abwehr übernahm und dort für Ordnung sorgen konnte. Er fiel tiefer als in seinen sonstigen Spielen bei Arsenal. Bis zur 30. Minute kaum aufgefallen, wurde er nun der Arsenal-Akteur mit den meisten Ballgewinnen (17 Stück) und trug dazu bei, dass sein Team sich defensiv stabilisierte. Da Arsenal aber wenig Anstalten zeigte, ein schnelles Passspiel nach vorne aufzuziehen, plätscherte der Rest der ersten Hälfte vor sich hin.

Individuelle Fehler in Halbzeit zwei

In der Pause wies Klopp seine Spieler offensichtlich darauf hin, dass sie zum Weiterkommen einen Sieg benötigten, denn nach dem Wiederanpfiff änderten sie ihr Mittelfeld- in ein Angriffspressing. Auf dem ganzen Platz attackierten die Dortmunder nun, rückten aggressiv nach und setzten die Arsenal-Spieler unter Druck. Arsenal wurde so in den ersten fünf Minute der zweiten Halbzeit weit hinten reingedrückt, der BVB war wieder die tonangebende Mannschaft im Emirates Stadium.

Doch diese Phase hielt nicht lange. Ich kann mir hier die Finger wund tippen und über das starke Pressing der Dortmunder philosophieren, aber was bringen all die gruppentaktischen Stärken, wenn man eine Situation so fahrlässig verteidigt wie vor dem 0:1? Eigentlich war Song durch das Doppeln von Kehl und Piszczek auf Linksaußen von seinen Mitspielern isoliert, allenfalls ein Einwurf schien noch möglich. Wie sich die beiden Verteidiger dann aber mit einem simplen Trick abkochen ließen, war nicht Champions-League reif. Hummels ließ passend dazu van Persie in der Mitte alleine, und dieser hatte als Weltklassemann keine Probleme, Songs Flanke einzuköpfen. Es war die Geschichte der Dortmunder Champions League Saison in einer Szene zusammengefasst: Taktisch immer mit dem richtigen Mittel, individuell aber mit Aussetzern, die auf dem höchsten europäischen Niveau einfach bestraft werden.

Nach dem Gegentor war die Luft raus aus dem Spiel. Jürgen Klopp  prägte den Spruch, dass es beim Offensivpressing vor allem auf die Leidenschaft der Spieler ankäme – und diese war offensichtlich verloren gegangen. Eher halbherzig griffen sie nun den Gegner an. Auch die Einwechslung von Barrios (64.), durch die Lewandowski ins offensive Mittelfeld, Kagawa auf Rechtsaußen und Großkreutz ins zentrale Mittelfeld rückten, brachte keine großartige Verbesserung. Arsenal, selbst ohne große Motivation, ein weiteres Tor zu schießen, konnte die Führung verwalten. Im Mittelfeld bekam der BVB nun keinen Zugriff mehr. Am Ende durfte van Persie nach einer Ecke mit freundlicher Genehmigung der BVB-Verteidigung seinen zweiten Treffer erzielen (86.), ehe Kagawa in der Nachspielzeit noch den Ehrentreffer markierte.

Fazit

Der BVB spielte 20 Minuten ein gutes Mittelfeldpressing, brach dann nach den Verletzungen von Bender und Götze etwas ein und verbaute sich nach der Pause mit schlechtem Abwehrverhalten ein gutes Ergebnis selber. Die ersten fünf Minuten der zweiten Halbzeit waren ein schönes Anschauungsmaterial, wie man selbst ein individuell starkes Team wie Arsenal mit einem guten Angriffspressing unter Druck setzen kann. Doch eine Aneinanderreihung individueller Fehler bringt den BVB um den Lohn – mal wieder, waren sie doch schon im Hinspiel und gegen Marseilles die dominantere Mannschaft.

Arsenal, das muss an dieser Stelle ganz klar gesagt werden, war an diesem Abend keine Über-Mannschaft, die nicht hätte besiegt werden können. Bis auf Song hatte man bei fast allen ihrer Spieler das Gefühl, dass sie nach vorne mit einer angezogenen Handbremse spielen. Ihre flexible Anordnung im Mittelfeld war in der ersten Halbzeit auf dem Papier gegen das intensive Mittelfeldpressing der Dortmunder die richtige Lösung, sorgte aber eher für defensive Löcher als für ein offensives Feuerwerk. Der BVB hatte es selber in der Hand, und sie haben ihre Aufgabe nicht gelöst. Das Weiterkommen scheint aufgrund eines benötigten 4:0-Sieges gegen Marseille bei gleichzeitiger Niederlage Piräus unrealistisch. Wenn man bedenkt, dass der BVB in vier von fünf Champions-League Auftritten die überlegene Mannschaft war, müssen sie sich ob eines Ausscheidens an die eigene Nase fassen.

Arogano 28. November 2011 um 14:25

Auch ich habe in den letzten Wochen sehr interssiert sämtliche Analysen gelesen und finde es ausgezeichnet, endlich einmal Spielberichterstattungen auf einem deutlich höherem Level als dem gewohnten Klatschspaltenniveau erkennen zu können.

Dafür möchte ich mich zunächst einmal bedanken.

Auch dieser Artikel bringt es einmal mehr auf den Punkt.

Die individuelle Klasse ist bei Dortmund in der Breite noch nicht ganz CL-tauglich. Ich bin mir allerdings sicher, dass sich dies in den kommenden Jahren ändern könnte.

Dass es dann ausreichen könnte, in der CL auch einmal einen Durchmarsch in die KO-Phase zu starten, hängt lediglich davon ab, ob das gruppendynamische Verhalten des BVB weiterhin so aufrecht erhalten werden kann, wie es in den beiden letzten Spielzeiten der Fall ist.

Mir gefällt das Auftreten der Borussia sowohl auf nationaler, als auch auf internationaler Ebene sehr. Umso schöner ist es, dass die Leistungen (nicht zu verwechseln mit Erfolgen) auch dementsprechend gewürdigt werden.

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Dr Bob 25. November 2011 um 20:39

@sunny

Kritik am BVB, an seiner taktischen Ausrichtung, an seinem Spiel, vor allem aber eine eigene Meinung, die sich nicht an der allgemeinen BVB-Akklamation beteiligt, ist nicht gleich Vereins-, Sky- oder sonstwie-Perspektive. Sie ist vor allem eine „eigene Meinung“.

Ich bin ein regelmäßiger Leser auf Zonal Marking. Ich finde die o.a. Einschätzung sehr einseitig und verstehe nicht, wieso da so positiv gewertet wird. Dortmund hat gegen Arsenal – wieder einmal in der CL – verloren, und zwar aus den gleichen Gründen wie immer. Die Idee, möglichst mit sechs Spielern bei Ballverlust sich auf den Ball-führenden Gegner zu stürzen, beinhaltet eine große Gefahr. Nämlich die, dass man bei nicht sofortiger Rückeroberung fast immer mit enblößter Defensive steht … die Folge davon ist, das die Defensive fast immer unter Vollstress steht und dann geradezu zwangsläufig [große] Fehler macht.

Der hohe läuferische und kämpferische Einsatz, vor allem bei Ball-Rückeroberung beinhaltet einen enormen Kräfteverschleiß, und es scheint mir, dass es genu diese – wie ich meine – sinnlos verschlissene Kraft ist, die dann im Angriff, beim Inszenieren von Torchancen fehlt. [Und als Souveränität in der Abwehr] Ergebnis ist eine überdurchschnittlich hohe Fehlerquote bei den Kurzpässen vor dem Tor, bezw. in Strafraumnähe.

Im Übrigen bin ich James‘ Meinung. Zitat: „Letztendlich hatten die Dortmunder außer dem Ehrentreffer keine Situation, wo man das Tor machen muss. Überlegen zu sein zeigt sich halt auch in qualitativen Abschlüssen und die hatte Dortmund eben nicht.“

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44² 26. November 2011 um 01:19

Man kann in verschiedenen Bereichen überlegen sein. Dortmund fehlte die Genauigkeit im letzten Drittel, weshalb man kaum zu Großchancen kam. Man brachte den Gegner aber öfter ins Schwimmen, kam öfter überhaupt erstmal rein ins letzte Drittel und war in der Kollektivanlage überlegen.

Das Gegenpressing zu kritisieren geht m.E. völlig am Spiel vorbei. Da es ein Konterspiel von Dortmund war, war das schlicht kaum ein Faktor. Man hat ja selten mit mehr als 4 Mann angegriffen.

Die fehlende Genauigkeit auf fehlende Frische zu schieben, scheint mir auch nicht schlüssig. Dann müsste die doch im Laufe des Spiels zunehmen – die war aber das ganze Spiel lang zu beobachten, in der Anfangsphase noch am stärksten.

Arsenal ist individuell einfach stärker besetzt und konnte somit viele schwierige Situationen lösen.

Durch das taktisch enorm disziplinierte und gut durchdachte Spiel, was Klopp über die letzten Jahre entwickelt hat, verkauft sich Dortmund quasi permanent über Wert, was die grundlegenden Kräfteverhältnisse im Pressing und Aufbau betrifft. Dass man dann in Tornähe (beidseitig) oft einen realtiv hohen Verschleiß hat, liegt m.E. daran, dass man eben individuell nicht so stark ist, wie man kollektiv ist.

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Arogano 28. November 2011 um 14:34

Die Idee, möglichst mit sechs Spielern bei Ballverlust sich auf den Ball-führenden Gegner zu stürzen, beinhaltet eine große Gefahr. Nämlich die, dass man bei nicht sofortiger Rückeroberung fast immer mit enblößter Defensive steht … die Folge davon ist, das die Defensive fast immer unter Vollstress steht und dann geradezu zwangsläufig [große] Fehler macht.

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Generell möchte ich hier gerne zustimmen. Denn Mittelfeld- und Angriffpressing birgt eben nun einmal diese Gefahr.
In diesem Falle ist es aber doch sehr verwunderlich, dass die Dortmunder die meisten Gegentreffer aus Situationen heraus hinnehmen müssen, in denen sie bereits kompakt und in Überzahl hinter den Ball gerückt sind. Ich glaube, dass das schnelle Umschalten und Rückerobern bzw. die Zeitverzögerung das geringste Problem, wenn nicht sogar die absolute Stärke des BVB ist.

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James 25. November 2011 um 20:03

Letztendlich hatten die Dortmunder außer dem Ehrentreffer keine Situation, wo man das Tor machen muss. Überlegen zu sein zeigt sich halt auch in qualitativen Abschlüssen und die hatte Dortmund eben nicht.
Ich finde ein wichtiges taktisches Mittel waren die Vertikalpässe der Arsenal-AVs denn durch diese konnte immer mal wieder Walcott ein bißchen Platz auf den Außen bekommen.

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Sunny 25. November 2011 um 18:33

Komisch, finde gar keine taktischen Argumente. Falsches Forum?

Ich werfe ja gerne einen Blick ins Ausland, weil da nicht aus Vereins-, Sky- oder sonstwie Perspektive berichtet wird. Hier ein Auszug der Seite Zonal Marking von Jonathan Wilson:

Arsenal 2-1 Dortmund: Dortmund press excellently but van Persie scores another double
A fast-paced, technical game ended with Arsenal securing their qualification to the second round.

This was a very enjoyable, even match – Dortmund actually had more attempts (and attempts on target) than Arsenal, but Robin van Persie was yet again the difference.
…Dortmund pressed very well against Bayern, and did so to an even greater extent here. Their first half game was reminiscent of Barcelona’s astonishing spell of pressure at the start of the 2-2 draw at the Emirates back in 2009/10, albeit less extreme. They stayed compact, moved forward as a unit and forced the Arsenal players into hurried passes, really testing their first touch under pressure…

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HW 25. November 2011 um 21:42

Nur als kleiner Einwurf: ZM ist nicht von Jonathan Wilson sondern von Michael Cox.

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Dr Bob 25. November 2011 um 16:46

“ … Und es bestätigt sich der Eindruck der letzten Spiele: Dortmund ist nicht zu schwach für die CL – lediglich zu “blöd”. Schade! …“

vielleicht beides?

“ … Aber das gab es bei Dortmund ja schon häufiger, dass man es nicht geschafft hat, mit letzter Konsequenz nach vorne zu spielen bzw. zu blöd war, um die Katze in den Sack zu stecken…“

vielleicht reicht die Qualität der Spieler, die das bewerkstelligen müssten, international nicht aus?

“ … Wenn man bedenkt, dass der BVB in vier von fünf Champions-League Auftritten die überlegene Mannschaft war, müssen sie sich ob eines Ausscheidens an die eigene Nase fassen…”

eine immer wiederholte Feststellung. Die Frage ist doch, was man als „überlegen“ bezeichnet? Viel Laufen [um nicht zu sagen „rennen“ ?] das macht doch noch keine Überlegenheit aus. Überlegen ist man, wenn man Chancen kreiert. Und davon habe ich keine gesehen.

„…. dass sie sich durch individuelle Fehler zum wiederholten Male im europäischen Wettbewerb um den eigentlich verdienten Lohn bringen…“

a) Es sind IMMER individuelle Fehler
b) verdienter Lohn? für was? Die Abwehrleistung bei beiden Toren?

“ … Das Dortmund eine starke Truppe hat steht außer Frage..“

auch so ein Satz, der durch stetige Wiederholung nicht richtig wird. Wieso steht das außer Frage? International ist das – wie sich gezeigt hat – keine starke sondern nur eine schwache Truppe.

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blubb 27. November 2011 um 15:10

„Überlegen ist man, wenn man Chancen kreiert. Und davon habe ich keine gesehen.“

Das war aber in den anderen Spielen, auf die sich diese Aussage bezog, genau der Fall. Leider wurden in diesen Fällen zu oft die großen Chancen nicht genutzt.

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surfingpete 25. November 2011 um 09:35

Danke erstmal für die Analysen, die immer wieder auf hohem Niveau hier verbreitet werden.

Das Dortmund eine starke Truppe hat steht aus Frage. Mit ihrer nun etwas kontrollierteren (reiferen?) Spielweise kann sie imho jede Mannschaft in Europa in Verlegenheit bringen. Aber wenn man ihre internationale Auftritte, auch die EuroLeague (ohne Lwiw), betrachtet, fragt man sich doch in jedem Spiel warum die nicht öfter frühzeitig ein Tor machen, so wie gegen Piräus.

In der Liga schießen sie doch regelmäßig Gegner aus dem Stadion. Fehlt da das Potential? Oder ist das Problem woanders?

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sharpe 25. November 2011 um 08:14

Die beiden Verletzungen haben sicherlich eine Rolle gespielt und Götze hat es ja schon nach wenigen Minuten erwischt, deshalb sah er bis zu seiner Auswechslung nicht gut aus. Man hat auch in diesem Spiel gesehen, wie das Pressing der Dortmunder auch gute Mannschaften in Verlegenheit bringen kann. Negativ ist anzumerken, dass es nach dem Aus von Bender im Mittelfeld deutlich mehr Raum und Zeit für Arsenal gegeben hat und das größte Manko im Spiel des BVB war in meinen Augen die enorme Fehlpassquote. Gibt er hierzu auch eine Statistik? Verantwortlich für das wahrscheinliche Ausscheiden des BVB waren aber die Spiele in Marseille und Athen.

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fussballdiaspora 24. November 2011 um 21:04

Danke für die gute Analyse, immer wieder erfreulich, wenn man das selbst gesehene Spiel aus einer anderen Warte betrachtet sieht.

Die beiden Verletzungen waren ein immenser Bruch im Spiel, (wäre es zuviel gesagt: im übertragenen Sinne Schweinsteiger und Ribery raus?) danach war die defensive Statik angeschlagen; vorn fehlte aus meiner Sicht von Anfang an die Präzision beim letzten/vorletzten Pass.

Nervosität? Ob sich das ohne die Verletzungen noch gelegt hätte?

Was mich trotz der Niederlage allerdings positiv gestimmt hat: Gegenüber dem Debakel in Griechenland und auch in Frankreich ist die Mannschaft verändert, reifer aufgetreten.

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Ian 24. November 2011 um 20:19

Van Persie ist so gut, läuft das halbe Spiel im Mittelfeld rum, aber steht immer am richtigen Ort und ist permanent gefährlich! Einer der besten Spieler aktuell, ohne Frage.

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Erasmus 24. November 2011 um 18:47

Wie immer eine kompetente und angenehm sachliche Analyse, die sich von der ergebnisorientierten Berichterstattung der Mainstream-Medien wohltuend abhebt. Man darf sehr gespannt sein, ob Dortmund in den verbleibenden Hinrundenspielen Sven Bender ädequat ersetzen können wird.

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44² 24. November 2011 um 17:17

„Wenn man bedenkt, dass der BVB in vier von fünf Champions-League Auftritten die überlegene Mannschaft war, müssen sie sich ob eines Ausscheidens an die eigene Nase fassen.“

Müssten sie sich nicht viel mehr an die eigene Nase fassen, wenn sie meistens unterlegen gewesen wären? ^^

Sehr runde Analyse. Individuelle Klasse siegt über kollektive. Schade.

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TE 24. November 2011 um 19:29

Man könnte tatsächlich so argumentieren. Aber wenn sie immer unterlegen gewesen wären, würde das nicht auch darauf deuten, dass die Gegner eine Klasse zu stark für sie gewesen wären 😉 ?

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44² 24. November 2011 um 21:57

Ich glaub das lässt sich nur philosophisch beantworten. 🙂

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datschge 25. November 2011 um 00:45

Ne, sie müssen sich an die Nase fassen, dass sie sich durch individuelle Fehler zum wiederholten Male im europäischen Wettbewerb um den eigentlich verdienten Lohn bringen (um gleich zwei im Artikel dreimal verwendete Wendungen zu kombinieren). 😉

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Regisseur 24. November 2011 um 16:56

Bringt es auf den Punkt. Mit viel Sachverstand geschrieben. Gefällt mir.

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Sunny 24. November 2011 um 16:23

Die englischen Medien und Fans in ihren Blogs haben es ähnlich gesehen – außer dass es natürlich nicht Fehler der Dortmunder waren, sondern geschickte Spielzüge bzw. die individuelle Qualität einzelner Arsenal-Spieler 😉 Der Guardian schrieb im Live-Ticker z.B. „To be honest, the highlights of this game so far have been (1) Dortmund’s pressing and (2) Dortmund’s fans.“ Wenn man mit einer CL-unerfahrenen Truppe („ridiculously young team“) antritt, muss man anscheinend wohl oder übel damit rechnen, Lehrgeld zahlen zu müssen. Aber das gab es bei Dortmund ja schon häufiger, dass man es nicht geschafft hat, mit letzter Konsequenz nach vorne zu spielen bzw. zu blöd war, um die Katze in den Sack zu stecken.

Schade, dass es Sven Bender gestern so hart erwischt hat – gute Besserung. Und Glückwunsch an Leverkusen zum Sieg gegen Chelsea!

Vielen Dank für die schnelle und objektive Analyse.

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Tiktak 24. November 2011 um 14:22

Goetze war schon nach 5 Minuten verletzt, Zusammenstoss an der rechten Aussenbahn mit einem Gegenspieler. Danach humpelte er und konnte nur noch bedingt mitspielen. Er hat es halt probiert und sich noch zweimal mit der Trainerbank abgestimmt, es ging aber nicht mehr. Daher kein Vorwurf in seine Richtung.

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Wasserträger 24. November 2011 um 14:12

Den BVB gestern als überlegen zu bezeichnen, halte ich für gewagt. Die gefährlicheren Torchancen, auch abgesehen von den Toren, hatte Arsenal. Ein Unentschieden wäre vielleicht verdient gewesen, ein BVB-Sieg eher glücklich. Die Borussia hat gestern m.E. in der ersten Halbzeit zu eindimensional gespielt. Ein Wechsel zwischen Mittelfeldpressing und kurzen Phasen des Angriffspressings hätte Arsenal vielleicht eher aus dem Konzept gebracht.

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Muppe 24. November 2011 um 12:24

Tja gegen starke Engländer (also Chelsea, nicht Arsenal) muss auch schon eine starke Truppe her, wie z.B. die gestern in den Medien ignorierten Leverkusener!

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schneebaer 24. November 2011 um 14:26

Ja, das fand ich auch übel; 90 Sekunden (oder sogar weniger) Kurzberichterstattung und das wars. ich hoffe es gibt hier eine Analyse, da ich das Spiel leider nicht sehen konnte!

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@Topic: Und es bestätigt sich der Eindruck der letzten Spiele: Dortmund ist nicht zu schwach für die CL – lediglich zu „blöd“. Schade!

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