Borussia Dortmund – Arsenal FC 1:1
Jürgen Klopps erster Auftritt in der Königklasse endet Unentschieden. Der späte Treffer von Perisic rettet dem BVB gegen Arsenal einen Punkt in einem Spiel, in dem mit etwas mehr Mut und einer besseren Chancenverwertung mehr drin gewesen wäre.
Dortmund gegen Arsenal, das klingt nach einer klassischen „David gegen Goliath“-Paarung. Schaut man sich die letzten Spiele von Arsene Wengers Mannschaft an, bleibt allerdings nur wenig von dem Mythos: Spätestens das 2:8 gegen Manchester United zeigte auf, was für große Probleme die Londoner in der Abwehr haben. Nach einer ausgiebigen Last-Minute Einkaufstour stand in der Champions League nun eine Mannschaft auf dem Platz, die in ihren Grundzügen alles andere als eingespielt ist.
So präsentierte sich die Defensive des Arsenal FC auch in den ersten Minuten des Spiels gegen Borussia Dortmund: Mertesacker und Koscielny teilten sich die Zentrale schlecht auf und ließen einige Male zu viel Abstand zueinander. Die Außenverteidiger schwankten zwischen dichtem Einrücken oder großen Abständen; in der Regel wählten sie die falsche Variante. Auch die Stürmer hatten keine Pressingvariante eintrainiert, weshalb van Persie einige Male völlig unnötig alleine den gegnerischen Torwart attackierte, nur um mit einem stumpfen Pass zum Außenverteidiger abserviert zu werden.
Nach knapp 15 Minuten hätte Dortmund eigentlich schon 2:0 führen müssen. Kagawa (10.) und Lewandowski (12.) ließen riesige Chancen liegen, die durch das aggressive Pressing und das schnelle Umschalten erst möglich gemacht wurden. Obwohl auch die BVB-Akteure, die größtenteils zum erstem Mal in ihrem Leben Champions League spielten, nervös wirkten, waren es die Gunners, die nach rund 15 Minuten einen taktisch und individuell fragilen Eindruck hinterließen. Dortmunds schneller Konterfußball und Götzes Pässe in die Schnittstelle entblößten ihr Abwehrkonstrukt.
Zu wenig Mut beim BVB
Nach dieser starken Anfangsviertelstunde führte der BVB ihre bekannte Pressingvariation durch: Sie standen in der Folge etwas tiefer und ließen die gegnerischen Verteidiger mit dem Ball kombinieren. In dieser Phase wurde deutlich, warum der defensivstarken Kehl den Vorzug vor Gündogan bekam. Zusammen mit dem extrem laufstarken Bender (13,5km!) schloss er die Zentrale. Arsenals Innen- und Außenverteidiger wussten bei Ballbesitz nicht, wen sie anspielen sollten. So fanden die recht tief spielenden Arteta und Benayoun nie richtig ins Spiel und kamen nur zu wenigen Ballkontakten. Eine Anbindung zwischen Abwehr und Angriff fand bei den Gästen nicht statt. Ihr gefürchtetes Direktpassspiel packten sie zu keiner Zeit aus.
In dieser Phase agierten die Borussen insgesamt zu passiv. Hätten sie weiterhin die gegnerischen Verteidiger wie in den ersten Minuten unter Druck gesetzt, hätten sie gegen die nervösen Verteidiger Ballverluste provozieren können. Durch den Rückzug an die Mittellinie bauten sie ihren hypernervösen Gegner auf. Arsenal war bis zur 15. Minute unsicher am Ball, unsortiert und wirkte anfällig. Erst als Großkreutz und Götze ihre Angriffe auf die Gegenspieler in die eigene Hälfte verlegten, fanden sie zu einem etwas sicheren Passspiel.
Als Dortmund nach rund einer halben Stunde erneut zum Pressing ansetzte, hatten die Arsenal-Verteidiger die Nervosität wegkombiniert. Sie hatten nun einen klaren Vorteil im Ballbesitz, konnten sich mangelns eigener Kreativität und aufgrund der guten Dortmunder Verteidigung aber keine Chancen herausspielen. Dass sie vor der Pause dennoch in Führung gehen konnten, lag an einem individuellen Fehler Kehls: Sein eklatanter Querpass in die Füße des Gegners leitete den einzigen schnellen Gegenangriff des Favoriten ein. Van Persie erzielte so die Pausenführung (42.).
Arsenals Abwehrriegel
Dieser Rückstand hätte bei konsequenter Chancenverwertung und durchgehendem Pressing nicht sein müssen. Nach der Halbzeit waren es nun die Schwarz-Gelben, die gezwungen waren, das Spiel zu machen. Arsenal reihte sich in einem 4-1-4-1 in der eigenen Hälfte auf. Ähnlich wie die Berliner am Wochenende waren die Londoner bemüht, Angriffe durch die Mitte zu verhindern – es scheint sich europaweit herumgesprochen zu haben, dass diese Zone gegen den BVB eingeengt werden muss. Song, Benayoun und Arteta sorgten dafür, dass Kagawas und Götzes Raum begrenzt wurde.
Diese Strategie ging auf. Mit dem Weggang von Nuri Sahin im Sommer verlor der BVB einen entscheidenden Akteur. Aktuell kann kein anderer Spieler seine großartigen Vertikalpässe, mit denen er die zentral stehende, offensive Dreierreihe einsetzte, nachahmen. Mit Kehl und Bender auf den zentralen Positionen fehlte dem Spiel der Dortmunder ohnehin ein spielstarker Sechser. Dies wurde in der Phase direkt nach der Halbzeit besonders deutlich.
Kompensieren sollte dies der stark aufspielende Hummels. Er kam immer wieder aus der defensiven Zentrale mit nach vorne. Seine diagonalen und vertikalen Bälle landeten zwar öfters beim Gegner, aber wenigstens waren sie ein Versuch, die ewigen Quer-und Rückpässe seiner Mitspieler aufzubrechen. Chancen kreieren konnten seine Pässe jedoch nicht, auch weil die Stürmer zu selten etwas aus den langen Bällen machten. Der BVB kam nicht zu Chancen: Die Mitte wurde geschickt geschlossen, und die Flankenangriffe des BVB kranken daran, dass in der Mitte die physische Präsenz eines Barrios (aktuell verletzt) fehlte.
Götze auf die Sechs
Großkreutz, Kagawa und Lewandowski zeigten in der Offensive bemühte, aber glücklose Leistungen. Einzig Mario Götze brillierte abermals und zeigte viel Präsenz. Kein anderer Spieler auf dem Platz war so oft am Ball wie er (84 Ballkontakte). Mit seinen Dribblings und schönen Pässen in die Schnittstellen der Abwehr sorgte er für die Kreativität, die der BVB in dieser Phase brauchte.
So richtig zu Chancen kam der BVB jedoch trotz Götze und Hummels nicht. Auch nachdem Jungspund Götze nach der Auswechslung Kehls (69. für Blaszczykowski) auf die Sechserposition ging, konnte er nicht die entscheidenden Vertikalpässe spielen. Die größte Torchance hatten die Hausherren nicht aus dem Spiel heraus, sondern nach einer Standartsituation: Subotic traf nach einer Ecke alleinstehend nur Arsenals Keeper Szczesny (81.). Die Dortmunder drohten am Londoner Abwehrriegel zu scheitern.
Kurz bevor das Spiel abgepfiffen wurde, konnten sie doch noch den „Lucky Punch“ setzen: Einen Abpraller nach einem Freistoß schoss der eingewechselte Perisic (69. für Großkreutz) in den Winkel (88.). Der späte Gegentreffer war auch die Strafe für eine Arsenal-Mannschaft, die sich in Halbzeit zwei komplett auf das Verteidigen beschränkte. Eine einzige Konterchance ist zu wenig für ein Team mit dem Anspruch, den die Gunners haben.
Fazit
Die Dortmunder müssen sich am Ende ärgern, gegen Arsenal nur einen Punkt mitgenommen zu haben. In allen Statistiken waren sie überlegen: Mehr Ballbesitz (57% – 43 %), mehr gespielte Pässe (340 – 265) und mehr Torschüsse (27 – 10) zeugen davon, dass sie die engagiertere Mannschaft waren. Doch die nervöse Anfangsphase, in der sie ihre Torchancen nicht verwerteten, und das daraufhin nachlassende Pressing bauten einen neu zusammengewürfelten Gegner (vier Neueinkäufe in der Startelf!) auf.
In der zweiten Hälfte konnte sich Arsenal vollends auf das Verteidigen konzentrieren. Hier zeigte sich wie bereits einige Male diese Saison, dass Dortmund die Mittel fehlen, eine massierte Abwehrreihe zu umspielen. Für Angriffe durch die Mitte fehlen die vertikalen Pässe, und die von den Außen kommenden Flanken finden keinen kopfballstarken Abnehmer. Am Ende sichert ein glücklicher Schuss ins Blaue von Perisic dem BVB einen Punkt in einem Spiel, in dem mehr drin gewesen wäre.
14 Kommentare Alle anzeigen
Karl Doink 14. September 2011 um 20:09
Bin auch Dortmund-Fan und ärger mich seit Ende der Vorbereitung, dass Perisic kaum spielt. Sehe Großkreutz auch eher als Einwechselspieler. Ansonsten könnte man Persisic meiner Meinung nach auch gerne anstatt Lewandowski bringen. Meiner Meinung nach gab es mehrere Situationen, wo er falsch hinter dem Gegner stand, oder zum ersten Pfosten hätte laufen müssen und schon hätte man nochmal ne Hand voll mehr Chancen gehabt. Schmelzer war in meinen Augen sehr nervös, verstehe nicht warum Dede mit seiner Erfahrung jetzt vereinslos ist.
Ansonsten hätte ich sehr gerne Klose in Dortmund gesehen und Barrios für 20 Mille weg, aber naja.
TW 14. September 2011 um 15:47
Erstmal großes Lob für die sehr gelungene Seite.
Ich finde das Spiel wird – nicht nur hier – zu negativ besprochen. Es kommt mir so vor als hätte das „schwache“ Resultat einen übertriebenen Einfluss auf die Analyse. Wäre eine oder gar zwei, der drei 100%-igen Chancen aus der Anfangsviertelstunde ins Tor gegangen, hätte der Autor vielleicht positiver bilanziert.
Hätte, wäre, wenn. Alles egal. Mir gefällt an dieser Homepage jedenfalls, dass die Spielergebnisse keinen oder einen geringen Einfluss auf die Bewertung haben. Das kommt mir bei oben stehenden Artikel nicht so vor.
Insgesamt meine ich hatte Klopp einen sehr guten Matchplan, der von der eigenen Abschlussschwäche und einem Patzer torpediert wurde. Die Chancenverwertung ist natürlich schon länger ein Thema, wird aber hoffentlich mit Barrios Rückkehr behoben. Außerdem haben auch Götze, Großkreutz und Kagawa schon bewiesen, dass sie treffen können. Somit war gestern auch eine gehörige Portion Pech dabei. Und das Rückspiel in London kann der BVB auch gewinnen.
Delta Force 14. September 2011 um 14:39
als Dortmund-Fan hätte ich mich gestern wahrscheinlich zu Tode geärgert, weil man vorne (fast) alles liegen lässt und hinten dann den Fehlpass spielt und ein unnötiges Ergebnis bekommt, das nicht den Kräfteverhältnissen entspricht.
aber: das ist man als Dortmunder ein Stück weit sicher schon gewohnt. die Abschluss-Schwäche ist nicht neu, selbst Barrios, dessen Rückkehr mit größter Hoffnung erwartet wird, steht nicht für eine 20-25 Tore-Saison. Kantersiege waren schon 2010/11 sehr rar; Spiele, die man 8-0 hätte beenden können, wurden nur mit 2-0 beendet und gehen jetzt vielleicht auch mal nur ein 1-1 aus oder gar 1-2; auch gegen Hertha hatte man um die 25 Abschlüsse.
ein Stück weit könnte man das sicher mit Perisic verbessern. aber das wäre im Moment wahrscheinlich nur ein Kompromiss als Startelf-Lösung. er steht zwar für mehr Torgefahr, kann aber sicher noch nicht die fein im Kollektiv abgestimmte pressing rate eines Großkreutz anbieten.
Suq Madiq 14. September 2011 um 12:29
geht das eigentlich nur mir so oder kann der schmelzer außer viel laufen nicht viel?
klar, ein bisschen übertrieben, die aussage, aber weder war er sehr kombinationssicher noch kamen seine flanken an. vielleicht lag’s an der nervosität, aber denselben gedanken hatte ich seit letzter saison schon öfter…
schöne analyse, TE, aber ich persönlich halte die formulierung „massierte abwehr“ für eher unglücklich 😉 auch wenn klar ist, was gemeint ist…
vastel 15. September 2011 um 03:01
Schmelzer ist immer bemüht, aber mir ist auch letzte Saison schon aufgefallen, dass er offenbar an seiner Leistungsgrenze ist und das nicht wegen der Verletzung, sondern auch schon vorher. Er ist defintiv kein schlechter LV und arbeitet viel, aber seine Mängel in der Präzision und auch im Defensivverhalten werden in letzter Zeit immer offensichtlicher. Letzte Saison konnte das durch die überragende Gesamtleistung der Mannschaft kaschiert werden, aber gerade seine NM-Spiele haben gezeigt, dass er nicht auf dem Niveau spielt, was man oberflächlich betrachtet angenommen hatte. Er spielt bzw. erscheint nur stark, wenn das gesamte BVB-Kollektiv stark aufspielt, das ihn sozusagen „mitzieht“.
So ist zumindest mein Eindruck.
Vergleiche mit Lahm will ich gar nicht erst anbringen…das wäre Schmelzer gegenüber unfair, wenn man sein Alter und die Erfahrung Lahms bedenkt.
Ähnliches kann man momentan auch bei Fuchs (Schalke) beobachten: Er lässt sich diese Saison extrem oft überlaufen und bringt auch nicht mehr die Gefahr wie bei Mainz, weil bei Tuchel und Klopp das Kollektiv über alles geht und sie damit individuelle Schwächen der einzelnen Spieler ausgleichen können bzw. konnten.
Ich könnte mir bei Schmelzer sogar vorstellen, dass ihm langfristig Löwe den Rang abläuft. Löwe hat mich in den wenigen Spielen am Saisonanfang bereits mehr überzeugt, auch wenn noch viel viel Luft nach oben ist, aber er ist eben auch noch sehr jung.
Suq Madiq 16. September 2011 um 22:31
ja, sehe ich ganz genauso. nur würde ich fuchs die klasse noch lange nicht absprechen. ich glaube, er braucht nur ein wenig eingewöhnungszeit, aber er wird ja jetzt schon von spiel zu spiel stärker. und in den wenigen spielen löwes hat er mich auch schwer begeistert…
EKmuc 14. September 2011 um 09:44
Ich habe das Spiel nicht sehen können, die Analyse bestätigt aber den Eindruck, welchen ich beim hören von Kommentaren bei BBC 5 Radio gewonnen habe – die Engländer waren nicht unglücklich so glimpflich davongekommen zu sein…
Berni 14. September 2011 um 03:01
Huhu,
gute Analyse! 🙂
Ich mag mal was zu den einzelnen Spielern schreiben:
Für mich passt Lewandowski irgendwie nicht ins Spielsystem. Er wirkt wie ein Fremdkörper. Oft hält er den Ball zu lange und übersieht besser platzierte Spieler. Wenn er sie sieht, zeigt er öfter Schwächen im Passspiel und der Ball kommt nicht optimal. Auch die Laufwege sind nicht immer optimal, und er hat nicht so den Blick für die Räume. Für mich kein Ersatz für Barrios und damit Fehlplanung im Kader, denn einen anderen gibts nicht, und das in der CL.
Großkreutz war zu Beginn der nervös. Sah man bei seiner Chance. In der Buli hätte er den schuss Vollspann genommen, was er auch hätte tun müssen. Es schien, als wenn diese Scene ihn das ganze Spiel verfolgt hat, denn gelungen ist ihm nichts. Eine Auswechslung schon zur Pause wäre meiner Meinung nach die bessere Alternative gewesen.
Kehl war im Aufbauspiel Totalausfall, deshalb verstehe ich auch hier nicht, wieso Klopp erst in der 70.Minute reagiert hat. Besonders vor dem Hintergrund, dass Arsenal in der zweiten Halbzeit überhaupt nicht stattfand und man einen rein defensivstarken 6er überhaupt nicht brauchte.
Ich hätte so ausgewechselt mit den Kenntnissen, die man halt als Zuschauer so hat. :p
1. Perisic für Großkreutz 46.Minute
2. Gündogan für Kehl 55.Minute
3. je nach Spielstand und Auswirkungen von 1+2
Am Ende schade, dass Kehl den Fehler machte. Aber so ist das in der Cl. Sowas kann man sich gerade als 6er im Spielaufbau nicht erlauben, besonders wenn man so offensiv ausgerichtet ist, dass nach solchen Fehlern der Gegner aufs Tor zuläuft, nahezu unbedrängt.
HW 14. September 2011 um 10:05
Bezogen auf die Leistung mögen frühere Auswechslungen gerechtfertigt sein. Aber es gibt auch eine psychologische Komponente, die kann nur Klopp beurteilen.
Die Mannschaft ist jung und unerfahren in der Champions League. Wechselt man Großkreutz zur Pause aus, dann schadet es dem Spieler (der von seiner Einstellung lebt). Und die Mannschaft wird das Signal, wenn der Kämpfer vom Feld geht auch aufnehmen.
Kehl auszuwechseln könnte sich auch negativ auf die unerfahrene Mannschaft auswirken.
Ich bin auch kein Fan davon mit Wechseln bis zur 80sten Minute zu warten, aber bei einem unerfahrenen und nervösen Team muss man die psychologische Wirkung der Wechsel beachten.
Spielertypen wie Bender oder Großkreutz einzuwechseln kann dagegen eine positive Wirkung haben.
Berni 14. September 2011 um 13:58
Da hast du natürlich recht. Die Psychologie spielt da eine große Rolle. 🙂
Hätte man Arsenal vorher so erwarten können, hätte man von vorn herein ohne Kehl spielen können. Durch ihn hatte Arsenal effektiv 1-2Spieler weniger zu verteidigen. Nämlich auf jeden Fall Kehl selber und dann noch den, der sich zurückfallen lässt, um den Spielaufbau neben Hummels zu betreiben. Am gefährlichsten wurde es immer, wenn Hummels den 6er machte und sich keiner zurückfallen ließ. Aber Hummels hat halt auch nur bedingt Spielmacherfähigkeiten (selbst wenn sie für einen IV herausragend sind), weshalb es keinen dauerhaften Druck auf die Londoner Verteidigung gab. Erst nach Kehls Auswechslung wurde es wieder was besser, zumindest ist das subjektiv so mein Eindruck gewesen.
Im Nachhinein ist natürlich vieles „hätte, wäre, wenn“, aber das zu diskutieren kann ja durchaus auch Spass machen. 😀
vastel 15. September 2011 um 03:18
zu Lewandowski:
Ich stimme dir zu. Er passt auf der Mittelstürmer-Position in meinen Augen auch nicht ins BVB-System, aber wie du schon richtig festgestellt hast: Klopp hat außer ihm leider keine Alternative solange Barrios verletzt ist.
Er hat mir letzte Saison auf der „Kagawa-Position“ im Zusammenspiel mit Barrios wesentlich besser gefallen, da kann er aus der Tiefe kommen und seine gute Technik besser nutzen und ist dazu noch robuster als Kagawa (kann je nach Gegner von Vorteil sein).
Ich denke Klopp wollte mit Kehl erstmal auf Nummer Sicher gehen. Einerseits wegen seiner Erfahrung und seiner Defensivstärke (von dem bösen Patzer abgesehen…). Klopp ist wohl davon ausgegangen, dass Arsenal wesentlich mehr fürs Spiel tut und hat darum die 2 defensiv orientierten 6er und mit Großkreutz einen defensiv und läuferisch starken Flügel für blitzschnelle Konter bei Balleroberung in der eigenen Hälfte aufgestellt.
zur Psychologie:
Da hast du sicherlich Recht, Berni, aber wenn der Trainer in der Kabine den Spielern klarmacht: „Pass auf, die spielen anders als gedacht, darum stellen wir um,“ hätten das Großkreutz und Kehl sicher verstanden und ich glaube beim BVB ist die Gemeinschaft so stark, dass da jeder im Sinne der Mannschaft zurücksteckt.
Zumindest kann man in der HZ-Ansprache eine mögliche kommende Systemumstellung vor“warnen“.
Letztendlich wissen wir aber nicht, was JK den Jungs da gesagt hat oder was er sich bei den späten Wechseln gedacht hat. Er ist ein kompetenter Trainer und wird seine Gründe gehabt haben. Er kennt die Mannschaft ja besser als wir 😀
HW 15. September 2011 um 12:29
Gab es denn einen Grund takisch umzustellen?
Das Kind war mit dem Gegentreffer schon in den Brunnen gefallen. Aber Dortmund agierte ja besser als Arsenal, warum also schon zur Pause etwas ändern.
Gerade in Spiel 1 der Gruppenphase, vor eigenem Publikum, muss man nicht agieren als wenn es sich um das letzte und entscheidende Spiel handeln würde.
Die Spieler klangen alle sehr positiv nach dem Spiel und das ist wichtig um die nächsten Gegner selbstbewusst in Angriff zu nehmen.
Das Problem scheint, wie in der EL Saison, die Chancenverwertung zu sein. Da kann man mit Wechseln im Mittelfeld nicht viel ändern.
vastel 15. September 2011 um 16:59
Wenn es in der Chancenverwertung hapert und ich hinten etwas mehr Risiko gehen kann, weil der Gegner offensiv nicht viel bewegt, dann bringe ich einen genauso spielstarken und zugleich torgefährlicheren Spieler wie eben Perisic. Darunter hätte die Spielqualität von Dortmund nicht gelitten, eher im Gegenteil wie Perisic eindrucksvoll bewiesen hat.
HW 16. September 2011 um 13:20
Naja, ob man wirklich mehr Risiko gehen kann ist fraglich. Arsenal hat ja gute Individualisten, die leicht das zweite Tor machen können, wenn sie den Raum bekommen.
Wenn Perisic einen besseren Abschluss hat als die Stürmer (allg. Angreifer) auf dem Feld, dann kann man ihn auch Positionsgetreu einwechseln und muss nicht nach 45-60 Minuten CL schon eine dumme Niederlage riskieren.