Alles neu macht der DFB-Pokal: Beobachtungen zum Saisonauftakt

Neue Saison, neues Glück. Wie schlagen sich die Bundesligisten? Drei kurze Beobachtungen zu Schalke (positiv), Hannover (schwankend) und dem Hamburger SV (negativ) plus eine Einschätzung einiger unterklassiger Teams (von CE).

Hannovers seltsame Rollenwahl

Wer schon einmal Segas Football Manager gespielt hat, kennt das berühmt-berüchtigte Drop-Down-Menü, aus dem man die Spielerrollen auswählt. Ein Außenstürmer kann, je nach Auswahl, den klassischen Außenstürmer geben, invers spielen oder als Raumdeuter auftreten. Ich habe dabei ein einfaches System: Ich wähle die Rollen, die am coolsten klingen – egal, ob sie wirklich zusammenpassen oder nicht.

Hannovers Aufstellung in Kassel

Hannovers Aufstellung in Kassel

Man hatte das Gefühl, dass Michael Frontzeck gegen Kassel genau nach diesem Motto vorging. Seine Aufstellung war erfrischend unorthodox, nur leider griffen die Rädchen nicht ineinander. Das fing auf den Flügeln an: Dort liefen mit Klaus und Prib zwei inverse Außenstürmer auf (was bedeutete, dass auf rechts ein Linksfuß und auf links ein Rechtsfuß spielte). Im Sturm jedoch gab Erdinc den klassischen Strafraumstürmer. Von den inversen Außenstürmern waren keine Flanke zu erwarten. Ihre Dribblings nach innen konnten jedoch nicht mit Stürmer-Doppelpässen veredelt werden, weil Erdinc sich sehr früh in den Strafraum orientierte.

Auch die Außenverteidiger konnten die von Erdinc gewünschten Flanken nicht anbringen, was wiederum mit einer unpassenden Rollenverteilung zu tun hatte: Die Sechser kippten zwar lehrbuchmäßig auf die Außenverteidiger-Positionen ab. Allerdings positionierten sich die Außenverteidiger zu früh zu hoch, sodass Kassel sie leicht aufnehmen konnten. Zumal die Sechser von ihrer Position auf den Außen keine vertikalen Pässe anbringen konnten – Kassel konnte diesen Passweg einfach mit dem Außenstürmer schließen. Diagonale Bälle waren jedoch Mangelware.

Last but not least war Dribbler Karaman auf der Zehn verschenkt, da er keinerlei Unterstützung bekam und niemand seine Gegenspieler wegzog – die Sechser positionierten sich ja auf den Außenverteidiger-Positionen und die Außenstürmer lauerten auf dem Flügel für Dribblings nach innen. So mussten am Ende ein Standard und ein Last-Minute-Tor den Erfolg sichern. Souverän sieht anders aus. Man muss Frontzeck jedoch zugutehalten: Er hat einige interessante Ideen für die Rollen seiner Spieler. In der Praxis fehlen jedoch (noch) die Synergien. Eine längere, lesenswerte Analyse des Spiels gibt es bei Niemalsallein.

Draxlers Präsenz gegen Duisburg

Mit dem neuen Schalker System werden wir uns in den kommenden Wochen sicherlich noch einige Male befassen. An dieser Stelle möchte ich nur auf eine der hervorstechendsten taktischen Eigenheiten eingehen: die Rolle von Julian Draxler. Im nominellen 4-2-2-2-System ist dieser als Linksaußen eingeplant, genießt dabei aber viele Freiheiten.

Gegen Duisburg schaltete sich Draxler oft in den Spielaufbau ein. Dabei ließ er sich oft auf die Linksverteidiger-Position zurückfallen. Linksverteidiger Aogo konnte dadurch sehr offensiv spielen. Draxlers Präsenz im Spielaufbau schlägt sich vor allem in Diagonalbällen nieder: Gleich mehrere Male öffnete Draxler die Duisburger Abwehr mit einem langen, diagonalen Schlag auf Choupo-Moting. Der Rechtsaußen übernimmt eine wesentlich offensivere Rolle; eine klassische Asymmetrie. Dieser Trick bescherte Schalke das 1:0.

Das 1:0 gegen Duisburg zeigt, wie gut die Mechamismen bei Schalke bereits greifen: Draxler lässt sich zurückfallen und zieht damit den gegnerischen Außenverteidiger Bohl mit sich. Di Santo besetzt direkt die entstehende Lücke. Goretzka zieht mit einem Sprint nach vorne die Gegenspieler auf sich und öffnet die Gasse. Draxler spielt einen formvollendeten Diagonalball auf Choupo-Moting, dessen Flanke versenkt Huntelaar.

Das 1:0 gegen Duisburg zeigt, wie gut die Mechamismen bei Schalke bereits greifen: Draxler lässt sich zurückfallen und zieht damit den gegnerischen Außenverteidiger Bohl mit sich. Di Santo besetzt direkt die entstehende Lücke. Goretzka zieht mit einem Sprint nach vorne die Gegenspieler auf sich und öffnet die Gasse. Draxler spielt einen formvollendeten Diagonalball auf Choupo-Moting, dessen Flanke versenkt Huntelaar.

Auch ansonsten taucht Draxler relativ selten auf dem linken Flügel auf, sondern ist für Überladungen zuständig – sei es, indem er sich in den linken Halbraum bewegt oder gleich ganz nach rechts wandert. Draxler füllt diese Rolle mit viel Leben. Dementsprechend war ein klarer Knick im Schalker Spiel zu erkennen, als Choupo-Moting und Draxler nach rund 20 Minuten die Seiten tauschten. Auf rechts spielte Draxler wesentlich orthodoxer. Ohne seine Präsenz in der ersten Linie konnte sich Duisbirg stärker darauf fixieren, den abkippenden Geis anzulaufen.

Draxlers Rolle dürfte eine der interessanteren Facetten der kommenden Schalker Saison sein. Oder wie Halbfeldflanke es so schön ausdrückte: Es wäre seltsam, wenn Draxler gerade jetzt Schalke verließe, denn „das neue System ist ihm quasi auf den Leib geschrieben“.

Alles beim Alten beim HSV

Trotz zweier Achte keine Präsenz im Halbraum: der HSV gegen Jena.

Trotz zweier Achte keine Präsenz im Halbraum: der HSV gegen Jena.

Wenig Neues gab es indes beim Hamburger SV zu bestaunen. Beim Pokalaus in Jena kämpfte der Relegations-Titelverteidiger mit denselben Problemen, die bereits in der vergangenen Saison auftraten: Der Spielaufbau hakt an allen Ecken und Enden. Besonders mit dem Übergang vom Mittelfeld in den Angriff tut sich der HSV schwer.

Bemerkenswert war, dass die neue Formation keine Verbesserung brachte. Man müsste meinen, dass in einem 4-3-3 mit zwei Achtern der Achterraum und die Halbräume naturgemäß besser besetzt werden als in einem 4-2-3-1. Allerdings fiel Ekdal fast durchgehend auf eine Höhe mit Diaz, während Holtby sehr hoch, fast schon als Zehner agierte. Die Außenstürmer wiederum stießen ebenfalls früh nach vorne, sodass auch ihr Einrücken nicht eingebunden werden konnte.

Es kam, wie es kommen musste: Der HSV schob sich im Aufbau hin und her, bis der Ball irgendwann auf die Flügel ging. Dort ließ man sich von einem engagierten Gegner den Schneid abkaufen. Jenas Tendenz, im eigenen Drittel eine Sechserkette zu bilden, genügte, um das Vorrücken der Hamburger Außenverteidiger zu neutralisieren. Lasogga & Co. hingen über 120 Minuten in der Luft.

Max-Jacob Ost stellte in der Rasenfunk-Saisonvorschau richtigerweise fest: Ein kluger Verein würde einfach behaupten, dass die Mechanismen noch nicht greifen. Schließlich verpasste Sechser Marcelo Diaz weite Teile der Vorbereitung aufgrund der Copa America. Dass die Verantwortlichen stattdessen aber die Moral der Spieler infrage stellen, stimmt bedenklich. Oder anders ausgedrückt: Alles beim Alten beim HSV.

Überflieger aus den unteren Ligen (von Constantin Eckner/CE)

Einige semi-professionelle Teams machten in dieser ersten Pokalrunde auf sich aufmerksam, in dem sie entweder ihre höherklassigen Gegner bis zum Äußersten trieben oder im Fall von Carl Zeiss Jena und dem SSV Reutlingen sogar zu Fall brachten – eine Facette, wofür der DFB-Pokal insbesondere in dieser frühen Phase geliebt wird und zugleich verhasst ist.

Wie bereits erwähnt, der Hamburger SV hatte beim Auswärtsspiel in Jena mit Problemen zu kämpfen, die jedem Beobachter doch recht bekannt vorkamen. Aber die 2:3-Niederlage gegen den Regionalligisten aus Thüringen war ebenso der starken Vorstellung des FCC geschuldet. Cheftrainer Volkan Uluc ist ein kleiner versteckter Diamant in diesen Sphären des deutschen Fußballs. Der 45-Jährige gilt bereits als Veteran und hervorragender Analytiker, was die spezielle Vorbereitung und Anpassung an Gegner betrifft. Entscheidend für die gelungenen Angriffe der Jenaer war vor allem das instinktive Bewegungsverhalten von Manfred Starke, der quasi etwas hängend hinter Sturmspitze Velimir Jovanović auflief, und Jovanović selbst. Auch Letzterer wich mehrfach horizontal aus, um entsprechende Löcher in den Halbräumen zu finden. In Kombination mit dem situativ herausrückenden Bewegungen ihrer Sechser und der Laufstärke ihre Außenspieler drangen die Thüringer immer wieder in die Räume hinter die Mittelfeldreihe ein und erwischten Hamburgs letzte Verteidigungslinie in direkten Laufduellen. Perfekte Vorbereitung macht es möglich.

Die hätte sich bestimmt auch der BFC Dynamo gewünscht, wo Uluc noch bis zum Herbst des letzten Jahres Trainer war. Insgeheim gelten die Berliner in ihrer Regionalligastaffel als einer der Mitfavoriten auf die Meisterschaft, wurden jedoch zum Saisonstart von der Spitzentruppe aus Zwickau böse auseinandergenommen. Die Vorgehensweise des Gegners damals und die Vorgehensweise des FSV Frankfurt beim 2:0-Sieg im Ludwig-Jahn-Sportpark wiesen einige Ähnlichkeiten auf. Der BFC generierte gegen den Zweitligisten immerhin rund 60 Prozent Ballbesitz, war aber im Spielaufbau viel zu behäbig. Schon die ersten Vorwärtspässe aus der Abwehrreihe heraus waren mehrfach Initialzündungen für Frankfurts aggressives Herausrücken im Pressing und Ballverluste das Resultat in vielen Szenen. Es ist einerseits erfreulich, dass nicht jede unterklassige Mannschaft nur mit langen Bällen und Konterversuchen operiert. Aber dann müssen bei einer bedachteren Passzirkulation zumindest gewisse Abläufe stimmen, sofern der Gegner mit hoher Intensität anläuft. Die Frankfurter wurden mit zunehmender Spielzeit immer passiver, was dem BFC zumindest phasenweise entgegenkam.

Ein hochinteressantes Derby bekamen derweil die Zuschauer im Stadion an der Kreuzeiche geboten. Denn der SSV Reutlingen besiegte den drei Klassen höher spielenden Karlsruher SC mit 3:1, wobei die Badener insgesamt drei rote Karten kassierten und drei Elfmeter spendierten. Eigentlich taten die Reutlinger gerade in der ersten Halbzeit nichts weiter als den Ball schnell in die Spitze zu spielen. Dort wollten sie das Spielgerät festmachen und für Nachrückbewegungen verzögern. Der KSC zerstörte sich die Partie selbst, indem sie schlichtweg überhart oder ungestüm in Zweikämpfe gingen. Daraus lässt sich natürlich kein allgemeines Urteil ableiten, aber die hohe Grundaggressivität und simple Mannorientierungen prägen im Moment das Bild der zweiten Bundesliga.

Union Berlin soll übrigens ein vermeintlicher Lichtblick in dieser Spielklasse sein. Denn Norbert Düwel operiert zum Beispiel wie phasenweise in der vergangenen Saison mit Dreierabwehrketten und anderen formativen Kniffen, die zumindest nicht üblich in der zweiten Liga sind. Aber in der Anfangsphase gegen Viktoria Köln fielen die Eisernen auch hauptsächlich durch eine harte Gangart auf. Währenddessen überraschten die Hausherren mit einem sehr beweglichen 4-2-3-1, wobei sich sowohl der bewegliche Angreifer Jules Schwadorf als auch der spielstarke Achter Mike Wunderlich immer wieder dem Zugriff von Union entzogen. Vor allem Schwadorf war mehr falsche Neun und Raumöffner als klassische Spitze. Allein das war schon zu viel für Union, die mit einem 1:2 im Gepäck in die Hauptstadt zurückkehren mussten. Den Namen Tomasz Kaczmarek, des erst 30-jährigen Cheftrainers von Viktoria, sollte man sich merken.

Diskussionsfrage an die Leser: Ich hätte große Lust, wöchentlich nach den Bundesliga-Spieltagen solch eine Kolumne zu schreiben: kurze, knackige, meinungsstarke Analyse zu einzelnen Aspekten des Wochenendes. Gerne würde ich dabei auch Leserfragen beantworten. Wie gefällt euch das Format? Besteht Interesse? Verbesserungs- oder Themenvorschläge?

Ein Zuschauer 13. August 2015 um 23:34

War glaube ich nahezu der einzige der (auf Twitter) Kritik geübt hatte. Nachdem ich aber länger drüber nachdachte konnte ich mich jetzt aber doch mit dem Format anfreunden.

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Bananenflanke 13. August 2015 um 17:07

Finde das Format auch sehr schön – gerne mehr davon!

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August Bebel 13. August 2015 um 15:53

Dem unten erwähnten Eindruck, dass Aggressivität und Mannorientierungen die 2. Liga prägen, kann ich mich nur anschließen. Ein solches Format in Regelmäßigkeit fände ich vor allem schön, wenn dadurch die sonst seltener behandelten Mannschaften aus Mittelfeld und Abstiegskampf häufiger Erwähnung finden. Schöne Links übrigens, die zeigen, dass eine vorrangig taktische Betrachtungsweise mehr und mehr Verbreitung findet.

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RJ 13. August 2015 um 11:28

Kolumne wäre neben den „normalen“ Spielanalysen absolut fantastisch!

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Peda 13. August 2015 um 09:13

Auf alle Fälle!

Vor allem finde ich auch die Verweise auf Beiträge anderer Seiten sehr interessant.
Einerseits weil es schlicht unmöglich ist all eure Analysetätigkeiten im Überblick zu behalten und andererseits weil Analysen anderer, noch ungekannter Autoren den Horizont schneller erweitern als der xte Beitrag eines alten Bekannten.

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Ein Zuschauer 13. August 2015 um 10:26

Die Hinweise sind auch deswegen so schön, weil es sich vor allem um Seiten handelt, die sich speziellen Vereinen widmen. SV kann ja auch nicht jedes Spiel abdecken. Wenn man aber all die Taktikseiten kombiniert ist man doch schon ziemlich gut ausgestattet.

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Max 12. August 2015 um 23:48

Gerne Kolumne. Find ich gut. Ich war schon ein wenig übellaunig, dass es zum AudiCup einen Beitrag gab und keinen zum DFB-Pokal. Aber das ist ja jetzt erledigt 🙂
Als Supporter eines kleineren Clubs hätte ich noch einen Wunsch: in der Kolumne bitte auch auf Hannover, Köln, Frankfurt und Mainz etc Rücksicht nehmen.

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TE 13. August 2015 um 11:25

Genau das soll der Fall sein. In diesem Beitrag ging es ja auch um die Dritt- bzw Viertligisten und um Hannover 96.

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Max 15. August 2015 um 21:45

Cool 🙂

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Vanye 12. August 2015 um 18:51

1-2 Spielberichte von den Highlight-Spielen und dann eine Uebersicht fuer den Rest waere klasse fuer jeden Spieltag. Dadurch wuerde sich auch die Anzahl der diskutierten Vereine erhoehen.
Ich haette auch nichts dagegen, wenn, wie hier zum Abschluss, noch interessantes aus der 3. Liga eingesprenkelt wird. Es ist immer wieder interessant zu hoeren, was sich da taktisch tut, aber fuer volle Spielanalysen ist es ja oft zu wenig.

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blub 12. August 2015 um 18:07

Die Kolumnenidee find ich super, aber nur wenn zum Ende jeder Kolumne einmal Grumpy-Escher auftritt und sich über den scheiß der Woche aufregt.
(Da reicht die Sportschauzusammenfassung des HSV-Spiel ja idR für genug Material aus)
Ich liebe einfach gute rants.

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Kunibert 12. August 2015 um 12:04

und wenn wir schon dabei sind. Ihr Hinweis auf die Cookiegeschichte verdeckt den Link zum Impressum. So wird es nichts mit der 2 Klickregel!

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TE 12. August 2015 um 12:36

Danke für den Hinweis, daran habe ich gar nicht gedacht. Ich habe es geändert.

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Kunibert 12. August 2015 um 12:01

Der Verein heißt Carl Zeiss Jena und nicht Carl-Zeiss Jena. Sie schreiben ja auch nicht Hamburger-S-V oder Schalke-04 oder FC-Bayern-München

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Tim 12. August 2015 um 10:47

Sehr gerne das Format auf die Bundesliga-Saison übertragen!

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Schimanski 12. August 2015 um 07:23

Das Format ist sehr gut. Bitte mehr davon.

Eine Frage zum HSV und den Äußerungen der Verantwortlichen: Wie hoch schätzt ihr die Wahrscheinlichkeit ein, dass hinter verschlossenen Türen doch die taktischen Probleme diskutiert werden und man die typischen Floskel von Moral, Kampf und Einstellung nur für die Boulevard-Presse raushaut?

Mir sind zum gleichen Thema die Schalker etwas unangenehm aufgestoßen, die nach dem Spiel in Duisburg die tolle Einstellung und das „Brennen“ der Mannschaft gelobt haben (also das, wonach die (spiel-)identitätslosen Anhängerschaft derzeit lechzt). Ich fand das Spiel der Schalker – speziell in der Phase wo es noch nicht entschieden war (zwischen dem 0:1 und dem 0:2) – relativ unintensiv, passiv und abwartend. Selbst in Überzahl haben sie meist dem MSV den Ball überlassen und sich zurückgezogen.

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felixander 12. August 2015 um 09:43

Ich fürchte, dass man diese Aussagen in der Öffentlichkeit nicht von der internen Einstellung trennen kann. Zumindest bei diesen beiden Vereinen.
So eine starke Mentalität, die weit über einzelne Personen hinausgeht, kann einen ja durchaus tragen, die Bayern machen das vor, ManU oder auch Barca. Der HSV hat auch eine enorm ausgeprägte Mentalität, aber eben eine, die im modernen Fußball überhaupt nicht tragfähig ist. Es wird dennoch ständig versucht, die geforderten Muster zu bedienen (rennen, beißen, kratzen), aber es führt zu nichts. Was die Mentalität angeht, war ein Valon Behrami z. B. ein perfekter Transfer zum HSV. Dass er aber spielerisch kein Stück funktioniert hat, wundert wahrscheinlich nur die Hamburger.

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ES 13. August 2015 um 10:02

Es ist immer so, dass sich Vorurteile in den Medien und bei den Fans festbeißen. Man wird das nur schwer ändern. Wenn man klug ist, kann man das – gewissermaßen propaganda-technisch – für sich nutzen. Jürgen Klopp als exzellenter Rethoriker und Medienexperte hat das immer unglaublich gut verstanden und umgesetzt. Auch mit ein Grund für seinen großen Erfolg, neben seiner ausgewiesenen fachlichen Stärke. Ohne Erfolg geht das ganze Konzept nicht auf, dann wirkt die Rethorik leer, egal wie gut sie ist (siehe letzte Phase Klopp beim BVB). Aber um bescheidene Anfangserfolge mit der richtigen Musik zu begleiten, sollte man den Medien und den Fans das Futter geben, das sie haben wollen.

Beispiel Schalke: Das Vorurteil sitzt jetzt tief: Die Mannschaft hatte in der Vergangenheit ein „Mentalitätsproblem“, auch weil sie unter RDM zu defensiv gespielt haben. Jetzt spielen sie „offensiv“ und „mutig“, die Mannschaft „brennt“, und das sehen die Medien und die Fans dann, weil sie es sehen wollen, weil es in ein Muster passt, das sie verstehen, und das mit guten Gefühlen verbunden ist (und es ist ja auch ein Körnchen Wahrheit dabei, sonst funktioniert es nicht). Spielphasen, typisch nach einem 1:0, in denen dosierter und etwas passiver vorgegangen wird, werden dann in der Wahrnehmung einfach ausgeblendet.

Solange das alles dazu führt, dass die Gesamtstimmung im Umfeld positiv ist und bleibt, sich das auf die Mannschaft überträgt, und der Trainer in Ruhe arbeiten kann, ist das alles gut.

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Top 12. August 2015 um 01:06

Find ich top!

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Achter 11. August 2015 um 23:17

Wirkt sehr nice, einfach weil einzelne sehr interessante Aspekte rausgegriffen werden.

Antworten

Stefa n G 11. August 2015 um 21:59

Sehr gerne das Format auf die Bundesliga-Saison übertragen!

Antworten

Bernhard 11. August 2015 um 21:49

Das neue Format und die Idee dahinter finde ich gut. Ich hoffe bloß, dass vollständige Analysen zu den Matches der Bundesliga auch kommen werden. Wobei ihr hierbei eigentlich ein großes Pensum an den Tag legt.
Möchtest du auch die Champions League auf diese Weise abdecken? Das wäre echt krass. Ab der KO-Runde zumindest.

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Fat spanish waiter 11. August 2015 um 21:03

Sehr dafür ! Bitte „meinungsstark“ und wenn möglich auch ein gewisser Querschnitt von Liga1-3 (oder sogar -4).

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Ron 11. August 2015 um 20:50

So ein Format gefällt mir auch gut. Manchmal muss es eben keine ganze Spielanalyse sein, sondern die Grundideen, was klappte, was nicht und warum sind schon ausreichend. Auch um den Blick zu schärfen wenn man sich mal die Spiele der beschriebenen Mannschaften anschaut.

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Patrick 11. August 2015 um 20:47

Tolles Format, es gibt pointiert sehr guten Einblick. Auch die Wertung (positiv, negativ, etc.) gefällt mir gut. Sehr gute Idee mit der wöchentlichen Kolumne!

Antworten

Tank 11. August 2015 um 20:00

Bin sehr dafür.

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Felix 11. August 2015 um 18:53

Tolles neues Format. Bitte fortführen!

Antworten

wewew87 11. August 2015 um 18:28

Generell gilt für mich, je mehr Beiträge, desto besser. Das Format, auffällige Aspekte zu beleuchten, gefällt mir dabei außerordentlich gut, aber bitte bundesligatechnisch möglichst viel Guardiola, Tuchel und Schmidt :d, die dürfen auf keinen Fall zu kurz kommen xD

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TE 11. August 2015 um 18:25

Vielen Dank für das Feedback. Freut mich, wenn das Format ankommt. Dann will ich mal schauen, dass ich es in dieser Saison verwirkliche.

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Ariovist 11. August 2015 um 18:15

Mir gefällt es sehr gut – solange es nicht auf Kosten der anderen Sachen geht? Generell interessiert es mich immer was ihr für heraushebend erachtet. Außerdem werden so mehr Vereine häufiger abgedeckt – fände ich spannend!

Antworten

RoyalBlue 11. August 2015 um 17:54

Bitte bitte bitte. Ich mag zwar auch eure klassischen Analysen sehr, aber die kann man aus zeitlichen Gründen leider nicht immer alle lesen. Deshalb würde ich mich sehr freuen jede Woche einen kleinen Überblick über die taktischen Entwicklungen bei manch einem Bundesligisten zu lesen.

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Dr. Acula 11. August 2015 um 17:23

super text. wenn dir das spaß macht, les ich das sehr gern, insbesondere weil sich dein schreibstil gut lesen lässt. daumen hoch

Antworten

DaWagla 11. August 2015 um 17:12

Top Format.
Klingt nach einer wunderbaren wöchentlichen Serie. Würde ich gerne lesen.

Antworten

Fredi 11. August 2015 um 16:50

Ich find das Format auch sehr gut. Bitte mehr davon.

Antworten

ExWuschel 11. August 2015 um 16:47

Ja, das Kolumnenformat gebe ich mir gerne (und gerne darf es auch in zweite und dritte Liga gehen… #eisern)

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felixander 11. August 2015 um 16:46

Ich denke auch, dass man durch diese Vielfalt in kompakter Form mehr mitnimmt als bei einer Analyse bis ins letzte Detail. Zumindest als Gelegenheitsleser.

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Koom 11. August 2015 um 17:48

Guter Punkt: Ist ja für den Autor womöglich auch schöner, wenn ihm eine bestimmte Sache im Spiel auffällt und die gerne „präsentieren“ möchte, aber für eine SV.de-übliche Analyse fehlt dann doch der Elan (und dem Spiel die Wertigkeit).

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ode 11. August 2015 um 16:39

Klasse Artikelstyle! Gerne mehr!

Antworten

Pagh 11. August 2015 um 16:31

Als eher unregelmäßiger Spielverlagerung-Leser sind solche kurzen Kolumnen genau das richtige für mich. Die langen Spielberichte „erschlagen“ mich oft, gerade wenn ich das Spiel nicht gesehen habe.

Antworten

oecher 11. August 2015 um 16:11

Mir gefällt das Format auch und freue mich über so kurzweilige Artikel! So angerissene Themen, wie beispielsweise Draxler wecken bei mir die Neugier, beim nächsten Mal genauer hinzuschauen (bzw. überhaupt mal wieder Schalke zu schauen).

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Niemals Allein 11. August 2015 um 16:06

Erstmal danke für den Link im 96-Part. Wir, uh, waren auch sehr verwundert.

Zur Frage am Schluss: gerne mehr Kurzanalysen, mehr Schnellschüsse, mehr Diskussionsbeiträge.

Antworten

HK 11. August 2015 um 15:56

Wenn du Lust hast solch eine Kolumne zu schreiben, habe ich Lust sie zu lesen.
Das Format, so wie hier, gefällt mir ausgezeichnet.

Wenn dabei noch so ein paar Treffer wie „Relegations-Titelverteidiger“ rüber kommen, um so besser ((-;

Antworten

Koom 11. August 2015 um 15:49

Sehr gerne. Manche Spiele brauchen ja keine tiefgehende Analyse, aber so ein kurzer Abriß, was wann warum schiefging oder was interessant war finde ich immer sehr gut und lesenswert. Also bitte gerne. 🙂

Antworten

Uli 11. August 2015 um 15:45

Kurz und knapp: Mir würde so ein Format in regelmäßiger Form sehr gut gefallen.

Antworten

LuckyLuke 11. August 2015 um 15:45

Immer her mit der Kolumne! Mir gefällt auch die „meinungsstarke“ Kritik sehr gut, sowohl die positive als auch die negative.

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