Wechselformationen und falsche Außenverteidiger bringen’s auch nicht
Interessante Gegneranpassungen von Klopp, ansonsten aber alles Mist beim BVB. Hertha siegt verdient und unangestrengt.
Gegen die mannorientierte Spielweise von Jos Luhukays Hertha ließ sich Jürgen Klopp wie immer etwas einfallen. So wie in den vergangenen Aufeinandertreffen setzte er dabei auf sehr weiträumige Bewegungen, um den Berlinern die Manndeckungen so schwierig wie möglich zu machen.
4-1-4-1/4-2-3-1 defensiv, 4-3-1-1-1 offensiv
Im Pressing agierten die Borussen wie schon gegen Hoffenheim in einer Mischform aus 4-2-3-1 und 4-1-4-1. Bender sortierte sich entweder neben Gündogan ein oder schob neben Kehl fallen, wenn Gündogan aufrückte. Das funktionierte wieder gut und bei gegnerischem Ballbesitz waren die Dortmunder stabil. Die Herthaner vermieden gefährliche Ballverluste jedoch mit dem üblichen Bolzen und zwangen den BVB in den Spielaufbau.
Dort organisierten sich die Schwarzgelben sehr radikal um. Mkhitaryan agierte dann konsequent als Zehner und Aubameyang als hängende Spitze halbrechts, sodass eine Art 4-3-1-1-1 entstand; also irgendwas zwischen Raute und Tannenbaum. Gündogan und Bender ließen sich oft neben Kehl oder sogar bis auf die Außenverteidiger-Positionen zurückfallen und entgingen damit einer Verfolgung durch Herthas Sechser. Die Berliner Flügelspieler wurden wegen ihrer Mannorientierungen von Schmelzer und Piszczek nach hinten gedrückt. So hatten die Dortmunder im Aufbau meist drei bis fünf Spieler um Schieber herum und entgingen damit dem Druck der Manndeckungen – eigentlich.
Verschwenderische Ballzirkulation und Herthas Anpassungsfähigkeit
Im ersten Ansatz war diese Dortmunder Umformung gut gedacht und funktionierte auch insofern, als dass sie viel Ruhe im Aufbau hatten. Was sie mit dieser Ruhe anfingen, war aber vollkommen ineffektiv. Die tiefe Positionierung von Gündogan und Bender stabilisierte zwar das Spiel, aber stellte Hummels und Subotic auch die Aufrückräume neben Schieber zu und sorgte für eine sehr breit gezerrte Aufbaustaffelung. Wie schon in den vergangenen Wochen agierten die Borussen in der Ballzirkulation häufig planlos und positionierten sich unsauber oder unverbunden.
Wenn sich beispielsweise Gündogan nach links bewegte, reagierten die restlichen Aufbauspieler nicht, indem sie umgekehrt leicht nach rechts in eine saubere Struktur schoben, sondern sie blieben einfach stehen. So waren im Grunde permanent zwei, drei Dortmunder Aufbauspieler nicht sinnvoll anspielbar und die Wahl der Pässe war trotz der Überzahl in den ersten beiden Linien sehr vorhersehbar. Zudem wirkten die Borussen von dieser Problematik irritiert und spielten dann immer wieder irrationale Pässe, um aus dem effektlosen Herumgeschiebe irgendwie auszubrechen. Das führte aber nur dazu, dass die Berliner trotz völlig fehlender Präsenz dann Zugriff im Pressing bekamen. So auch vor dem Tor, als Subotic ohne jede Not einen Ball auf den doppelt zugestellten Blaszczykowski spielte und den Konter einlud.
Hertha konnte sich indes bequem zurückziehen, sich das Elend aus der Distanz anschauen und hinter der Mittellinie auf die eigene Kompaktheit konzentrieren, was sie gut umsetzten. Wegen der unpassenden Dortmunder Bewegungen konnten sie ihr mannorientiertes Spiel nicht wie gewohnt durchziehen, doch hatten jenseits der Pressinglinie dafür umso klarere Überzahl. Sie verschoben dann häufig ballorientiert in die Manndeckungen hinein und übergaben die Gegenspieler innerhalb des Zentrums sehr sauber. Die Außenverteidiger waren zwar kaum ins Pressing eingebunden, aber erhöhten noch die Dichte und Absicherung in der letzten Linie, wenn die wenigen Dortmunder Offensivkräfte im Mittelfeld mal durchbrechen konnten.
Zuletzt war auch die Bewegung in der schwarzgelben Offensive häufig katastrophal abgestimmt. In einer Szene versuchten sich beispielsweise Gündogan und Mkhitaryan gut durch den linken Halbraum zu kombinieren und plötzlich befand sich Immobile auf engem Raum zwischen diesen beiden und behinderte sie, anstatt in der letzten Linie eine Anspielstation für die Folgeaktion zu bieten. Generell spielte Immobile extrem tief, regelrecht als falsche Neun. Im Zwischenlinienraum schadete er aber den Angriffen häufig oder verschleppte sie im besten Fall durch ungenaue Mitnahmen nach hinten ins defensive Mittelfeld. Zu dem Thema ein Zitat aus unserer Analyse zu Immobile vom Mai:
„Insofern wird entscheidend sein, in welche Spielsituationen die Borussen ihren Neuzugang bringen. Wenn es Reus und Co. gelingt, viel Präsenz ins offensive Mittelfeld zu bekommen und immer wieder den Strafraum zu attackieren, dann könnte Immobile seine Durchschlagskraft womöglich sehr effizient einbringen. (…) Wenn er versucht, sich gegen tiefstehende Bundesliga-Mannschaften zurückfallend einzubringen, könnte er sogar die Stabilität der Borussen gefährden. Insofern gilt für ihn zunächst wohl: Weniger Präsenz ist mehr.“
Raumschaffende Gegenpressing-Halbläufer in Hälfte zwei
In Hälfte zwei versuchte Dortmund sich dann noch mehr Raum im Aufbauspiel zu schaffen und gleichzeitig die Präsenz im Gegenpressing zu erhöhen, um mit weiträumigeren Angriffen für direktere Durchschlagskraft zu sorgen.
Dafür nutzte Klopp ein altes Guardiola-Mittel, wenn auch mit anderer Umsetzung und Zielsetzung: die „hereinkippenden“ Außenverteidiger. Schmelzer und Piszczek schoben immer wieder in die Halbräume. Allerdings beteiligten sie sich nicht im Sechserraum am Aufbauspiel, sondern drückten in erster Linie passiv die Berliner Außenstürmer vom Flügel und der ersten Linie weg. So konnten diese nicht mehr die Passwege entlang des Flügels zustellen und hatten es schwerer, außen zu doppeln.
Auf der linken Seite wurd diese Rolle von Schmelzer sehr defensiv ausgerichtet interpretiert, während sich Aubameyang auf diagonale Läufe konzentrierte. Rechts ergab sich ein interessanteres Wechselspiel von Pisczczek und Blaszczykowski. Ersterer führte die einrückenden Läufe oft Richtung Strafraum weiter, während zweiterer die dadurch entstehenden Räume für Flügelangriffe zu nutzen versuchte. Auch die restlichen Bewegungen waren auf die Angriffe über rechts eingestellt. Ramos versuchte sich halbrechts im Zwischenlinienraum als Kreativspieler.
Wie man in der Grafik aber schon erahnen kann, war das allerdings alles nicht besonders gut verbunden und hatte dementsprechend große Probleme, wirklich Gefahr zu verursachen. Die Absicherung funktionierte in dieser Struktur zwar gut, doch die meisten Angriffe endeten in überhasteten Aktionen, langen Bälle oder ähnlich vorhersehbaren Ansätzen. Auch mit Sahins Einwechslung änderte sich das nicht, da hier nicht die individuelle Passstärke der entscheidende Faktor war, sondern die fehlende Grundstruktur.
Fazit
Obwohl Hertha keine spektakuläre Vorstellung bot, schlugen sie die Borussen verdient und nicht durch Glück. Seit der dramatisch schwachen Partie in Frankfurt übertreffen sich die Dortmunder mit katastrophalen Leistungen in puncto Ballzirkulation. Die Spielweise hat sich den Ergebnissen angepasst, was die Krise nun wirklich gefährlich macht. Die Winterpause kann für den BVB nicht früh genug kommen.
52 Kommentare Alle anzeigen
Schorsch 16. Dezember 2014 um 00:31
Ich kann mich an ein Spiel des BVB gegen den FC Augsburg unter Luhukay erinnern, endete 0:0. Das Unentschieden ging voll in Ordnung. Der BVB war hoher Favorit, aber die Augsburger nahmen den Dortmundern ihre Durchschlagskraft. Einer der Schlüssel für den Augsburger (Teil-)Erfolg war, dass Luhukay Kagawa in Manndeckung hat nehmen lassen. Dass nun Niemeyer eine ähnliche Rolle übernehmen würde, konnte nicht allzu sehr überraschen. Im Prinzip nur ein Zeichen wie schwach der BVB aktuell agiert, wenn man einer simpel spielenden Hertha nicht gewachsen ist. Was die Leistung Niemeyers und der Hertha nicht schmälern soll.
Den letzten Satz des Artikels teile ich nur bedingt: „Die Winterpause kann für den BVB nicht früh genug kommen.“ Sicher, erst die Winterpause wird Klopp und Co die notwendige Zeit geben, an den Abstellung der vierlfältigen Ursachen der Krise arbeiten zu können. Aber man sollte nicht den Fehler machen und die Winterpause als allein heilsbringende Zeit zu sehen. So einfach wird das alles nicht. Man kann es nicht oft genug sagen, es sind außerdem noch 2 Spiele zu absolvieren, d.h. es sind noch 6 Punkte zu gewinnen. Die werden so oder so enorm wichtig für den BVB. Sei es wenn es um den Klassenerhalt geht, sei es wenn es um die Erreichung eines EL-Platzes geht in der Rückrunde. Wenn man so spielt wie gegen Hertha wird man gegen WOB und Werder aber eher 0 Punkte holen. Klopp sollte mMn unbedingt wieder zum Konzept zurück, wie es gegen Hoffenheim funktioniert hat. Klar spielt ertha anders als die TSG, aber wer hindert denn den BVB daran, Hertha in eine mehr agierende Rolle zu zwingen? Werder wird dem BVB vielleicht die notwendigen Räume für sein Spiel geben, WOB wohl eher weniger. Klopp scheint sich immer noch Illusionen zu machen, wo sein Team tatsächlich steht. Nicht nur ergebnsimäßig, sondern auch leistungsmäßig. Vielleicht sollte er sich für letzten 2 Spiele der Hinserie ein paar Video-Aufzeichnungen von Spielen des FC Köln anschauen.
aleader 16. Dezember 2014 um 04:00
„Aber man sollte nicht den Fehler machen und die Winterpause als allein heilsbringende Zeit zu sehen.“
Exakt das. Ich vermute sehr stark, dass es nach der Winterpause so weiter geht, am Ende werden 28-30 Punkte nicht für den Klassenerhalt reichen
Schorsch 16. Dezember 2014 um 10:57
Alles ist möglich mMn, vom Abstieg im ungünstigsten Fall bis hin zum Erreichen eines EL-, im günstigsten Fall des 4. Platzes. Wie wahrscheinlich der jeweilige Fall ist kann schwerlich prognostiziert werden. Dafür ‚überrascht‘ der BVB jeden Spieltag zu sehr mit noch schlechteren Leistungen und ab und an mit wieder ansprechenden Leistungssteigerungen. Der BVB täte mMn jedenfalls gut daran, sich auschließlich mit dem worst case zu befassen, den es unbedingt zu vermeiden gilt. Jeder Gedanke z.B. darüber, ob Juve in der CL ein ‚machbarer‘ Gegner sei und wie man am besten gegen die Turiner agieren solle ist schon ein Gedanke zuviel in die falsche Richtung. Oder wieviel Punkte man benötige, um noch in der Rückserie in das obere Tabellendrittel zu gelangen.
Dabei hat der BVB noch das große Glück, dass wie in der letzten Saison alle Teams der gesamten unteren Tabellenhälfte Abstiegskandidaten sind und punktemäßig kaum auseinanderliegen. Zwischen dem Achtzehnten und dem Zehnten der aktuellen Tabelle sind es nur 5 Punkte Unterschied. Wer nach 9 Niederlagen nach dem 15. Spieltag nur 4 Punkte Abstand auf den Zehnten hat, der profitiert ganz offensichtlich von der ‚Ausgeglichenheit‘ der Liga.
Apropos Niederlagen. Mehr als der BVB hat momentan kein anderes Team. Blendet man alles aus, was die Leistungen anbelangt und schaut allein auf die Ergebnisse, dann sieht man, dass der BVB oft Spiele nur sehr knapp verloren hat. Kein Tor selbst erzielt, eines kassiert – Niederlage. Im Zeitalter der 3-Punkte-Regel liegt es nahe, daraus den Schluss zu ziehen an der Offensivleistung zu arbeiten. Dass hat Klopp sicherlich auch getan, allerdings hat sich dies offensichtlich als Trugschluss erwiesen. Man ist weder im Spielaufbau, noch in der Kreiierung von (klaren) Chancen, noch in der Chancenverwertung besser geworden. Die Fehler im Defensivspiel sind allerdings auch geblieben. Hätte man diese Anfängerfehler vermieden, dann hätte man ein paar Niederlagen weniger, ein paar Unentschieden mehr und stünde nun vielleicht sogar auf Rang 9 statt 16. Natürlich wird Klopp daran gearbeitet haben. Aber ich hege den Verdacht, zu wenig. Der Fokus der gesamten Teams, die ganze Ausrichtung der Mannschaft muss auf defensive Stabilität gelegt werden. Was auch heißt im Zweifelsfall den Ball wegzubolzen. Das ist die Basis, die nun benötigt wird, auf der alles andere dann sukzessive aufgebaut werden kann. Das Team braucht Sicherheit, es verunsichert immer mehr. Das Spiel gegen Hoffenheim war ein guter Ansatz, den Klopp weiterverfolgen sollte (müsste).
HW 16. Dezember 2014 um 11:13
Das Problem einer ausgeglichenen Liga ist aber, selbst bei einem guten Start nach der Rückrunde kann der BVB leicht wieder in die Abstiegsränge rutschen, wenn mal zwei Spiele verloren werden.
Ich würde auch nicht zu viel auf die Ergebnisauswertung geben. Klar, der BVB hat viele Spiele knapp verloren. Aber, wie du schon sagst, es lag auch an der Defensive (bzw. Offensive/defensive Spielkontrolle). Und im Angriff muss man erstmal ermitteln warum man keine Tore macht.
Man kann sich leicht ein paar Ergebnisse schön rechnen (mit ein paar Unentschieden mehr…), aber man darf nicht vergessen, dass diese Spiele aus irgendwelchen Gründen durchweg nicht zugunsten des BVB ausgingen. Und wenn ich ein paar Spiele schön rechne, kann ich auch den Sieg gegen Gladbach „schlecht rechnen“ und stehe damit am Anfang. Die Ergebnisse der Hinrunde zu viel zu besprechen und zu verargumentieren, ist glaube ich hinderlich. Man sollte sich auf die inhaltlichen Themen und die nächsten Gegner konzentrieren.
Schorsch 16. Dezember 2014 um 12:58
Absolut. Darum ging es mir im Prinzip auch. Nicht um ’schönrechnen‘, sondern darum aufzuzeigen, wo man mMn als erstes und am sinnvollsten den Hebel ansetzen sollte. Im Fußball wie in vielen anderen Bereichen ist es bei der Lösung komplexer Probleme mitunter sinnvoller, einen Aspekt nach dem anderen abzuarbeiten. Mir ist schon klar, dass nicht nur in einer komplexen Spielweise ein Rädchen in das andere greifen muss, um erfolgreich zu sein. Und dass ein Herumdoktorn an Einzelsymptomen nur zu Verschlimmbesserungen führt. Allerdings sind die Probleme des BVB derart vielfältig, dass mMn nur eine Fokussierung auf einen der wesentlichen Aspekte Sinn macht. Auch weil durch den Spielrhythmus Mittwoch-Samstag-Mittwoch kaum Trainingseinheiten zur Verfügung stehen bzw. standen. Und dieser in meinen Augen wesentliche Aspekt ist die defensive Spielkontrolle, um es in Deinen Worten auszudrücken. Bleibt zu hoffen, dass Klopp für die beiden letzten Spiele der Hinserie die richtigen Entscheidungen trifft.
HW 16. Dezember 2014 um 14:09
Ich hatte auch schon beim Schreiben den Eindruck, dass wir auf das gleiche hinaus kommen.
Bis zur Winterpause darf für den BVB der Schaden nicht noch größer werden.
In der Tabelle stehen ja einige „Traditionsclubs“ unten und es wird wahrscheinlich ein paar davon erwischen. Da die Entwicklung bei Hamburg, Bremen und Stuttgart seit längerem in diesen Tabellenregionen stattfindet (oder nicht stattfindet), könnte man es am Ende als absehbar und konsequent bezeichnen, wenn einer dieser Clubs anstatt des BvB absteigt. Aber, diese Clubs haben auch mehr Erfahrung mit dem Abstiegskampf in den letzten Jahren, das kann ihr Vorteil sein.
Eigentlich finde ich es sehr schade, dass wahrscheinlich ein paar Namen aus der ersten Liga verschwinden, die für mich schon immer dabei waren. Aber was dort verglichen mit anderen Clubs in den letzten Jahren geleistet wurde ist wirklich zu wenig um besser da zustehen.
aleader 15. Dezember 2014 um 23:38
Vor kurzem wurd sich hier noch lustig gemacht, wenn man meinte, dass Dortmund absteigen wird und selbst die Experten meinten, dass es für den BVB nach Europa geht. Und nun ist die Krise also wirklich gefährlich? Die Winterpause kann nicht früh genug kommen? Tja, die wird nur exakt NICHTS ändern. Die Probleme des BVB sind derartig tief liegend, die lösen sie diese Saison nicht mehr und nächste Saison dürfen sie es dann mit der Basis „Liga 2“ versuchen
HW 16. Dezember 2014 um 11:01
Ob Dortmund am Ende in die zweite Liga muss, ich weiß es nicht. Aber es stimmt, die Winterpause wird nicht automatisch eine Verbesserung bringen. Es geht beim BVB nicht um Erschöpfung und nicht alleine um Verletzungen. Beides Faktoren, die mit spielfreier Zeit fast automatisch behoben würden.
Wenn der BVB am letzten Spieltag auf Platz 12 oder 13 steht, ist das nach dieser Vorrunde schon ein Erfolg. Die Europa League ist nur mit einer enormen Leistungssteigerung noch drin. Ich gehe eher davon aus, dass der BVB, zumindest bis kurz vor Saisonende, den Blick auf die Abstiegsränge richten muss. Der Klassenerhalt ist damit das Ziel und als Erfolg zu betrachten – natürlich als korrigiertes Saisonziel durch die bisherigen Ergebnisse.
Tomás 16. Dezember 2014 um 11:55
Was sind denn in deinen Augen die „derartig tief liegenden“ Probleme des BVB, die sich in dieser Saison nicht mehr lösen lassen?
Ich denke auch, dass der BVB bis zum Ende der Saison um den Klassenerhalt kämpfen muss. Sie hier jetzt allerdings schon als Absteiger abzuschreiben, halte ich für eine ziemlich steile These.
Tomás 15. Dezember 2014 um 14:46
Zunächst mal vielen Dank für die gute und interessante Analyse.
Mir sind beim Lesen drei Dinge aufgefallen:
(i) Gündogans Positionierung in der 1.Halbzeit
Bezüglich der Positionierung von Gündogan in der ersten Halbzeit bin ich etwas verwundert, weil ich ihn vorwiegend im halblinken Zehnerraum gesehen habe. Mein subjektiver Eindruck mag da natürlich falsch sein (habe keine „Heatmap“ oder so zur Hand), aber ich hätte mir gewünscht, dass er häufiger abkippt, um aus einer tieferen Positionierung Verantwortung für den Spielaufbau zu übernehmen. Insbesondere mit einem (ablegenden) Schmelzer, Hummels und einem dann im offensiven Halbraum positionierten Mkhitaryan hätte ich mir davon einiges versprochen.
(ii) Immobile im Kombinationsspiel
Sehr interessant und treffend finde ich die Analyse zu Immobile, den ich auch eher als Hindernis im Kombinationsspiel empfunden habe. Leider hege ich eine gewisse Skepsis, dass sich das noch grundsätzlich verändert. Stark, dass ihr diese Problematik schon zu der Verpflichtung von Immobile erkannt habt! Ich könnte mir vorstellen, dass das Dortmunder Führungstrio Immobiles Schwächen im Kombinationsspiel durchaus bewusst in Kauf genommen hat, um mit ihm als starken Abschlussstürmer das mittlerweile ja schon legendäre Problem der Chancenverwertung in Angriff zu nehmen. So nach dem Motto: Chancen haben wir immer, wir müssen sie nur effektiver verwerten.
(iii) Außenverteidiger in der 2.Halbzeit
Zuletzt noch zu den eingerückten Außenverteidigern in Halbzeit zwei: Ich war ziemlich überrascht von dieser Maßnahme und meine auch, dass ich sie in dieser Form vom BVB noch nie gesehen habe. Liege ich damit falsch? Auch wenn ihr die Intention hinter der Maßnahme ganz gut erklärt habt, frage ich mich, inwieweit diese taktische Maßnahme mit dem Dortmunder Personal zusammen passt. Sowohl Schmelzer als auch Piszczek sind keine Spieler, die durch Kombinationen und Lösungen auf engem Raum glänzen. Insbesondere Piszczek wird meiner Meinung nach sogar seiner größten offensiven Stärke beraubt, nämlich seinen dynamischen Läufen bis zur Grundlinie. Soll heißen: Selbst wenn diese Spieler den Ball im Gegenpressing erobern, ist doch die Frage, was sie damit anfangen können. Das gilt umso mehr, als dass beide auch als Distanzschützen vergleichsweise wenig Gefahr ausstrahlen. Meiner Ansicht nach wäre eine solche Maßnahme mit einem Großkreutz (als spiel-intelligenter Kombinationsspieler) oder einem stärker einrückenden Aubameyang (mit seiner Schusstechnik) erfolgsversprechender. Wie seht ihr die grundlegende Kompatibilität der Dortmunder Außenverteidiger mit den Aufgaben eingerückter Außenverteidiger?
M1Schmitt 15. Dezember 2014 um 15:47
aus meiner sicht diente das auch nicht der einbeziehung ins kombinationsspiel sondern um bei den vielen hohen bällen beim kampf um die zweiten bälle präsent zu sein.
schmelzer hatte glaube ich auch 2, 3 abschlüsse aus der zweiten reihe.
piszecks rolle war ein anders.
Tomás 15. Dezember 2014 um 16:31
Ja, das sehe ich auch so.
Es stellt sich aber auch dabei die Frage, inwieweit die Spieler dafür geeignet sind. Denn selbst wenn Schmelzer und/oder Piszczek den zweiten Ball erobern, müssen sie doch etwas damit machen. Schmelzer hatte tatsächlich zwei, drei Abschlüsse. Deren (mangelnde) Gefährlichkeit verdeutlichen das Problem meiner Meinung nach.
Unter der Prämisse, dass es um zweite Bälle ging, ist natürlich generell zu fragen, inwieweit diese Strategie (lange Bälle plus zweite Bälle) erfolgsversprechend ist (siehe Kommentar von Frei). Außerdem frage ich mich dann, weshalb Sahin nicht etwas früher eingewechselt wurde. Schließlich spielt er wohl die präzisesten langen Bälle beim BVB.
FAB 15. Dezember 2014 um 16:47
Ich habe mir gestern nochmal die ersten 30 Minuten angeschaut. Ich würde sagen die ersten 20 Minuten war Gündogan noch relativ offensiv und der arme Sebastian Kehl musste dann allen ernstes alleine das Spiel von hinten aufbauen ohne irgendeine Unterstützung und ohne sinnvolle Bewegungen in der Offensive. Gündogan ist dann zunehmen abgekippt, aber auch er schaffte es nicht aufgrund der offensiven Planlosigkeit den Spielaufbau anzukurbel und spielte letztlich den Ball immer ohne großen Zugewinn wieder schnell ab. Es war zu diesem Zeitpunkt eigentlich schon klar, dass Hertha irgendeinen Fehler ausnutzen und gewinnen würde … Sozusagen wurde Hertha einfach voll in die Karten gespielt.
Für mich unverständlich warum Klopp nicht auf das Hoffenheim Spiel aufgebaut hat. Also aufbauen auf dem stabilen 4-3-3 mit Bolzfussball, Ramos im Sturm, ggf. mit etwas optimierten Gegenpressing …
Prima, Klopp kann wieder neu anfangen, alles auf Reset, nun gegen Wolfsburg doch wieder Modus „Abstiegskampf“ und …
Wichtig wird nun auch die Integration von Sahin und Kuba, die beide vom Typus her diesen „Abstiegskampf-Bolzfussball“ eigentlich sehr gut umsetzen könnten ..
Tomás 15. Dezember 2014 um 21:17
Ironischerweise war das Tor ja auch (wieder) „Marke BVB“. Ballgewinn durch Überzahl in einer relativ zentralen Position und dann schnell und geradlinig nach vorne. Als I-Tüpfelchen auch noch mit Schieber als Torschütze.
Fand es auch zumindest verwunderlich, dass Klopp vorne auf Immobile gesetzt hat anstatt Ramos nach dem Hoffenheim-Spiel konsequent das Vertrauen zu schenken. Sicherlich hat Immobile in der CL gut gespielt und getroffen, aber insgesamt scheint mir Ramos doch die stabilere Lösung momentan, die auch größere Synergien ermöglicht. Die Einbindung Immobiles scheint mir insgesamt komplexer.
MR 15. Dezember 2014 um 16:57
i: Ja, war auch weiter vorne präsent, hab das etwas verkürzt in der Analyse, in der Grafik ist’s angedeutet. Die Pässe waren recht gleichmäßig verteilt zwischen äußerem Sechserraum, Achterraum und Zehnerraum, jeweils linksseitig. Aber die Präsenz im Zehnerraum ergab sich dann auch eher im weiteren Angriffsverlauf. In der ersten Aufbauphase, die das wichtigste Problem war, war er schon meist tief, mE.
iii: Die Maßnahme ist neu beim BVB, ja.
Tomás 15. Dezember 2014 um 21:21
Wohl aus gutem Grund. Könnte mir allerdings vorstellen, dass Großkreutz als einrückender Außenverteidiger in Zukunft eine ganz interessante taktische Variation für den BVB sein könnte. Bei Piszczek und Schmelzer bin ich dagegen skeptisch, was diese Rolle angeht. Wer weiß, vielleicht überraschen die beiden mich da ja noch.
Max 15. Dezember 2014 um 13:50
Erschreckend fand ich, wie früh die Borussen aufhörten Fußball zu spielen. Lange Bälle, Abschlüsse aus der zweiten (dritten 😀 ) Reihe usw usf.
Im Gegensatz dazu spielten die Wolfsburger gestern selbst in der Nachspielzeit noch geordnet nach vorne.
Frei 15. Dezember 2014 um 14:48
Wenn ich dieses Verhalten einer Mannschaft in Schlussphasen sehe, muss ich immer an ein Zitat von Bernhard Peters denken. Wiederfinden kann ich es leider nicht mehr – es fiel ungefähr zu der Zeit, als sein Wechsel zum DFB im Raum stand – weshalb ich es hier nur sinngemäß wiedergebe:
„Wenn der lange hohe Ball in der Schlussphase das beste Mittel sein soll, um Tore zu erzielen, warum wird er dann während der „normalen“ Spielzeit so selten angewandt?“
Es gibt zwar durchaus gewisse Unterschiede in verschiedenen Spielphasen, aber das Spiel heißt eben zu jeder Zeit Fußball. D.h. es gibt zu jeder Zeit auch ähnliche Abläufe, mit denen versucht wird, ein Tor zu erzielen. Die Erfolgswahrscheinlichkeit dieser Abläufe ist natürlich aufgrund des Gegners, durch den sich alles verkompliziert, sehr gestreut, aber man kann eben mit Sicherheit sagen, dass bei hinreichend hoher Erfolgswahrscheinlichkeit der hohe Ball schon viel früher als Stilmittel eingesetzt würde. Da man gerade dies aber nicht sieht, ist es nur sinnvoll anzunehmen, dass man auch in der Schlussphase nicht auf dieses Mittel setzen sollte.
Tor 15. Dezember 2014 um 16:27
das ist nicht ganz korrekt. Das Extrembsp. wäre, wenn ich noch 5 Sek. Zeit hätte. In diesem Fall müsste ich den Ball hoch nach vorne schlagen, weil mir für einen geordneten Angriff einfach die Zeit fehlt.
Ansonsten gilt wohl: Bei welcher Angriffsvariante erziele ich mit welcher Wahrscheinlichkeit ein Tor, mit welcher Wahrscheinlichkeit bekomme ich ein Gegentor (weil mein Angriff abgefangen wird) und mit welcher Wahrscheinlichkeit erzielt keiner ein Tor. Je nach Spielstand und Zeit (die noch verbleibende Zeit gibt an, wie viele Angriffe ich noch fahren kann) verändert sich mein Angriffsverhalten. Liege ich 0:1 zurück, spielt das mögliche Gegentor übrigens keine Rolle mehr, da es keinen Unterschied macht, ob ich 0:1 oder 0:2 verliere. Das Verhältnis dieser 3 Faktoren (Tor/Gegentor/kein Tor) in Abstimmung zur noch verbleibenden Zeit (Anzahl der verbleibenden Angriffe) und in Abstimmung mit dem Ergebnis (aus 3 Faktoren werden 2) kann also sehr wohl ein unterschiedliches Verhalten hervorbringen.
Rose 15. Dezember 2014 um 17:53
Quote: welche Spielvariante wählt ihr?
20% Sieg / 70% remis / 10% Niederlage oder
21% Sieg / 0% remis / 79% Niederlage
Ziemlich sicher die erste: 0,2*3+0,7*1 > 0,21*3
tor 15. Dezember 2014 um 18:06
wählst du die Variante auch, wenn Dir nur ein einen Sieg weiterhilft?
HW 16. Dezember 2014 um 11:43
Die Frage ist wirklich wichtig. Wieviel habe ich zu gewinnen und wie viel zu verlieren?
Nehmen wir mal die Unterschiede im Pokalwettbewerb in England und Deutschland.
In Deutschland kann der Außenseiter in den letzten Minuten der Verlängerung auf Unentschieden spielen und ein Elfmeterschießen „gewinnen“. Im Elfmeterschießen liegen die Chancen oft nahe beieinander.
In England „gewinnt“ das Auswärtsteam das Heimrecht im Wiederholungsspiel. Ein unterklassiger Gegner verliert also im eigenen Stadion bei einem Unentschieden. Die Dynamik sollte also anders sein als in Deutschland (wurde das mal untersucht?)
HW 16. Dezember 2014 um 11:22
Gut, dass man das im Spiel unter Zeitdruck so exakt ausrechnen kann.
Da sitzt dann der Trainer auf der Bank und sagt: der Stürmer ist zu 78% erschöpft, der Rechtsaußen zu 65%, der gegnerische Verteidiger zu 80% usw.
Dann die Erfolgswahrscheinlichkeit der verschiedenen Taktiken mit verschiedenen Spielern und evtl. Spielerwechseln.
Schlussendlich kann der Schiedsrichter in der 85. Minute abpfeifen, weil sich die Trainer sich auf eine, auf den Wahrscheinlichkeiten basierende, Punkteteilung einigen.
Brathuhn 15. Dezember 2014 um 16:34
Jetzt mal außen vor gelassen, welche der „Brechstangentaktiken“ wirklich erfolgsversprechend ist: Der Satz ist dann doch ein bisschen einseitig. Die meiste Zeit des Spiels versucht man, simpel ausgedrückt, das Maximum aus Toren abzüglich Gegentoren zu erreichen. Eigene Tore sind nur einer der beiden Faktoren. In den letzten Minuten kann sich das aber ändern, sodass die Chance auf Gegentore aus der Gleichung fliegt.
Kam Peters nicht aus dem Eishockey? Da kommt es ja auch vor, dass der Torwart gegen Ende der Spielzeit vom Feld genommen wird. Nicht weil das aufs komplette Spiel bezogen die Gewinnchance maximiert, aber womöglich in Situationen kurz vor Abpfiff.
MR 15. Dezember 2014 um 22:40
Lange Bälle sind aber eher eine Strategie um Gegentore zu verhindern. Die Schlussfolgerung aus dieser Änderung müssten völlig andere sein. Aggressivere Offensivstaffelung, permanentes Angriffspressing, ggf sogar mit Überzahl in der ersten Linie, gegnerische Angriffe möglichst beschleunigen (statt zu verhindern), gezielte Risiken eingehen.
Bolzen ist ein planloser Angstreflex in 98% der Fälle, keine rationale Strategie.
Tor 16. Dezember 2014 um 09:37
womöglich hast du Recht. Das ist ein interessantes Thema, das sich zu analysieren lohnt. Welche Spielvariante hat die höchste Wahrscheinlichkeit, ein Tor zu erzielen, unabhängig von möglichen Gegentoren.
Brathuhn 16. Dezember 2014 um 17:37
Wie ich schrieb, unabhängig davon welche Alternativstrategie man dann wählt, ist es einfach falsch solche Planänderungen generell zu verdammen. Im übrigen werden deine Vorschläge ja teilweise auch umgesetzt, wenn etwa ein Innenverteidiger als Zielspieler in den Strafraum geht.
Weiterhin kann man da auch auf simple (zum Teil) Psychologische Aspekte hinweisen: Stehen plötzlich viele Spieler im Strafraum und spielt ein Hummels dann Bälle darein, dann ist das einfach Chaos. Die Spieler müssen dann deutlich stärker improvisieren, die bisherigen taktischen Vorraussetzungen haben keine Gültigkeit mehr. Wenn ich mich 85 Minuten am Gegner aufgerieben habe und der jedes mal meine Aktionen vorhergesehen hat, dann darf man den Effekt des tabula rasa nicht unterschätzen (imho).
Das soll nicht heißen, dass Bolzen die Überstragie bei Rückstand ist, genausowenig halte ich es aber für zielführend den Effekt solcher Strategien auf 90 Minuten hochzurechnen und dann für untauglich zu erklären.
FAB 15. Dezember 2014 um 16:54
Das Zitat ist aber eigentlich unsinnig, weil:
Das nach Vorne schlagen wird ja dann gemacht, wenn:
1. die vermeintlich bessere Mannschaft etwas aufholen will
2. die andere Mannschaft sich komplett hinten reinstellt
3. nur noch wenig Zeit bzw. wenige Torabschlussversuche bleiben
d.h. in einer besonderen Spielsituation!!!
Das nach vorne schlagen ist dann letztlich die auf gut Glück-Variante, die zwar wahrscheinlich keine qualitativ hochwertigen Torchancen erzeugt, aber eben quantitativ mehr als es ein geordneter Spielaufbau ermöglichen würde.
MR 15. Dezember 2014 um 17:06
1. und deshalb setzt man auf eine weniger erfolgsversprechende Strategie?
2. und wenn die das in der 10. Minute machen, würde man rationalerweise auch auf lange Bälle setzen? (Gerade DANN kann man doch umso leichter spielerisch aufrücken.)
3. korrekt, aber dieser Vorteil des langen Balls greift m.E. erst ab einer sehr kritischen Situation. Über den Daumen vielleicht 3 Minuten pro Tor, je nach Pressinghöhe. Wenn der Gegner eh tief steht, kann man auch flach und konstruktiv sehr schnell zu Abschlüssen kommen. Zudem macht man ggf Klärungsaktionen schwerer (und Befreiungsaktionen in jedem Fall, wenn mans richtig angeht) und spart dadurch sogar Zeit.
FAB 15. Dezember 2014 um 17:27
naja Pressinghöhe, i.d.R. stellt sich der Gegner hinten rein, schafft es aber trotzdem mit ein paar wenigen wild pressenden Einzelspielern einen geordneten Spielaufbau zu stören (auch das geht natürlich nur ein paar Minuten), insofern ist es schon auch eine Wechselwirkung zwischen beiden Mannschaften.
Aber richtig viel mehr als 3 Minuten macht das nach vorne schlagen für eine vermeintliche bessere Mannschaft keinen Sinn …
tor 15. Dezember 2014 um 17:40
welche Spielvariante wählt ihr?
20% Sieg / 70% remis / 10% Niederlage oder
21% Sieg / 0% remis / 79% Niederlage
HW 16. Dezember 2014 um 11:35
Wichtig ist wohl auch zwischen „bolzen“ (=Befreiungsschlag) und langen Bällen zu unterscheiden.
Der Befreiungsschlag wird doch oft angewendet um für wenige Sekunden Luft in die eigene Verteidigung zu bringen. Der lange Ball kann dagegen Erfolg haben, z. B. wenn der Gegner weit aufrückte oder wenn das eigene Team vorne stark im Kopfball und der Ballbehauptung ist. Der lange Ball ist also bei einigen Teams sehr wohl eine (von vielen) Variante für das ganze Spiel. In den Schlussminuten wird sie oft gewählt, weil vielleicht die spielerische Klasse oder die Kondition für komplexe Angriffe fehlt und das chaosstiftende Element eines hohen Balles in Strafraumnähe gesucht wird. Das muss nicht effektiv sein, kann aber funktionieren. Es hängt auch immer vom Gegner ab. Der lange Ball kann ja mit geplanten Spielzügen gespielt werden und wenn der Gegner tief steht Abschlüsse aus der zweiten Reihe vorbereiten. Garantien gibt es bei keiner Taktik, manchmal bringt der Taktikwechsel den Gegner einfach durcheinander. Dann ist nicht der lange Ball das entscheidende Mittel, sondern die mangelhafte Anpassung des Gegners (egal an welche Taktik).
Im Eishockey kann mit dem zusätzlichen Feldspieler (anstatt des Torwarts) das Spiel mit dem Puck besser dominiert und ausgespielt werden. Es geht also um die Überzahl und daraus resultierende freie Abschlüsse nach Passkombinationen, nicht um lange, „simple“ Pässe. Aber Eishockey hat auch ganz andere Regeln als Fußball.
M1Schmitt 15. Dezember 2014 um 13:49
weiß nicht ob man gut gedacht ihnen zugestehen kann
sappydharma 15. Dezember 2014 um 13:33
Wenn Immobile sich intelligent zurück hält wird im wahrscheinlich umgekehrt von Mainstream Medien vorgeworfen sich zu wenig am Spiel zu beteiligen.
sappydharma 15. Dezember 2014 um 13:44
Bestimmte Stürmer werden immer wieder fuer zu wenig Ballkontakte und fehlenden Spielaufbau kritisiert, aber dass sie dies oft in vollem Bewusstsein machen kommt mir zu kurz.
Guergen 15. Dezember 2014 um 14:01
Das sind doch nur Moden der Berichterstattung. Jahrelang wurden Stürmer für Tore „gehypt“, dann kam ein gewisser Trend und auf einmal waren gelaufene Kilometer toll, jetzt läuft man zu viel, jahrelang wurden Sechser ignoriert, jetzt wird jeder Ballkontakt von Xabi Alonso als Fußballwunder beschrieben. Ist eine ganz einfache Geschichte, die immer mit falscher Betrachtung des Fußballs zu tun hat, nur dass sich die Prioritäten ändern, eben von Toren, über Laufleistung zu Ballkontakten und anderen (individuell betrachtet) absurden Statistiken.
Positiv ist zwar anzumerken, dass nicht mehr nur Tore zählen, aber viel zu individuell wird der Fußball immer noch betrachtet. Aber mit dieser oberflächlichen Betrachtungsweise befindet sich der Fußball in bester Gesellschaft mit allen kulturellen Errungenschaften der Menschheit, wenn man sich frühe (und leider auch heutige) Stellungnahmen zu Literatur und Kunst ansieht, heutige Berichte über Computerspiele und Filme oder was-auch-immer…. in den seltensten Fällen betrachtet der Kritiker oder Reporter den Gesamtzusammenhang, sondern Einzelfälle. Da hat die Fußballpresse zwar einen gehörigen Schritt nach vorne gemacht (auch Dank Zonal Marking oder SV), aber es ist noch immer Humbug. Unter der leichten Verbesserung für alle anderen Spieler, deren Spielweise nun zumindest partiell anerkannt wird, leiden nun halt die Stürmer. Doof, unfair und gemein? Ja! Ein gewisser Fortschritt für die Berichterstattung im Fußball insgesamt? Auch! Ausweis von Ahnung? Mit Sicherheit nicht.
Kann man auch ganz einfach nachprüfen… Man lese sich mal ein Kicker-Heft zu einem Großereignis durch (man kann auch die Fernsehberichterstattung nehmen, kann man nur schlechter zitieren) ich empfehle besonders die Jahrgänge 82-2004 und wird nicht umhin kommen, fast sämtlichen Sportreportern jede Kompetenz abzusprechen. Der (nur von mir so bezeichnete) „cultural-turn“ (der Erfolg von Ballesterer, 11Freunde & Co) und der „tactical-turn“ (die erwähnten Blogs) haben die Berichterstattung verändert und verbessert – aber sie erfordern unschuldige Opfer.
BEBER 15. Dezember 2014 um 18:15
Mit deiner Analyse siehst du es vollkommen richtig. Die Medien hypen einzelne Spieler zu Helden, aber dabei absolut vergessend, daß Fußball ein Mannschaftsport ist. Denn nur wenn die Mannschaft funktioniert und jeder für den anderen steht, stellt sich Erfolg ein.
Die Marketingabteilungen der Sponsoren brauchen aber die „Heroes“, um ihr Produkt besser darstellen zu können (Werbeverträge mit Spielern!). Dieses Gedöns ist eben leider ein Teil der Kommerz-Kampagne.
HW 16. Dezember 2014 um 13:58
Da laufen verschiedene Entwicklungen parallel.
Statistiken werden seit Anfang der 90er immer mehr gesammelt. Mittlerweile werden alle Spiele auf den Pass und die Ballberührung seit genau erfasst. Diese Statistiken wollen auch genutzt werden. Ein Reporter ist also fast gezwungen bestimmte Werte zu nennen. Z. B. Nach 30 Minuten wird, gerade bei den ÖR, der Ballbesitz eingeblendet. Egal, wie unwichtig er für das Spiel ist. Da werden Statistiken und moderne Technik eher genutzt um Wissen vorzutäuschen.
Aber es gab auch positive Einflüsse auf die Trainer. Mittlerweile schaut sich wohl jeder Trainer gewisse Werte an, die er für wichtig hält und betrachtet zumindest bestimmte Aspekte objektiver. Wie viel das nützt hängt vom Trainer ab.
Auch hilfreich waren z. B. die im Fernsehen jahrelang eingeblendeten Abstände zwischen Ball und Mauer beim Freistoß. Leider wurde diese Messung nie genutzt um dem Schiedsrichter einen exakten Mehrwert zu liefer (mit einfach Funkübertragung: „Mauer ein Meter zurück“) und im TV sieht man es auch nicht mehr. Chance vertan.
Die andere Entwicklung betritt den Personenkult. Das hängt mehr mit der Kommerzialisierung der Fußballs und der Individualisierung der Vermarktung zusammen. Die Welt / westliche Gesellschaft hat sich im allgemeinen kommerzialisiert. In vielen Urlaubsorten sieht man an Strandpromenade anstatt eines schönen mediterranen Hafens, große Werbeplakate usw. Ambiente im Arsch, kommunale Kasse im globalen Kampf der Urlaubsziele gestärkt.
Auch Beckenbauer, Pelé und Co. haben Werbung gemacht. Für die damaligen Verhältnisse wahrscheinlich auch sehr gut. Aber durch die Globalisierung der Fußballmarken, gibt es mittlerweile Vereine die nicht nur das Können des Sportlers sondern auch des Vermarktung bewerten. Wenn ich als Spieler also die Champions League gewinnen will, wofür ein Wechsel zu Real Madrid nicht schlecht wäre, sollte ich nicht nur gut Fußball spielen, sondern auch gut zu vermarkten sein. (Nicht nur Sportler machen in Werbung. Christina Aguilera macht mehr Geld mit Duftwasser als mit Musik, Dr Dre dealt mit Kopfhörern usw.)
Die Gewinner dieser Entwicklung sind die Berater, Marketing-Firmen und die Sportartikelhersteller. Ich kam das nicht als Hype bezeichnen. Einzelne Spieler unterliegen sicher einem Hype oder einer Mode. Aber die Berater, Nike, Adidas usw. sind kontinuierlich im Geschäft. Und die Spieler profitieren. Aber auch das ist nicht so neu, oder würden wir Michael Jordan so hoch einschätzen, wenn es a) in den 90er keinen NBA-Kult in Deutschland gegeben und b) Jordan sich passiver vermarktet hätte?
Die globale Vermarktung wird durch die Bilderflut aus aller Welt auch einfacher. Ronaldo ist überall bekannt und er macht Werbung für Unternehmen, die es überall gibt. Statistik ist da ein gutes Hilfsmittel, aber für Werbung nicht ausschlaggebend. Wichtiger ist die Konkurrenz zu anderen Stars. Messi vs. Ronaldo usw. Finanziell hilft es beiden Spielern und ihren Vereinen.
Was war das Thema?
vanGaalsNase 15. Dezember 2014 um 20:08
Bei den Amis ist es sogar noch stärker ausgeprägt. Da sind Spieler wie LeBron James größer als die Mannschaft oder gar die Franchise. Und in Sendungen wie „First Take“ werden komplexe Sportarten auf das Simpelste reduziert (Miami verlor die NBA-Finals 2011 gegen Dallas, weil LeBron keinen Siegeswillen hatte) und völlig belanglose Debatten geführt (ist Kobe besser als Tim Duncan? Würde das Dream Team der heutigen Generation den Arsch aufreißen?).
Ich hoffe, dass die deutsche Medienlandschaft nicht auf diesen Zug aufspringt.
HW 16. Dezember 2014 um 13:15
Ach, den DoPa gibt es auch für die NBA?!
HW 16. Dezember 2014 um 13:27
Gerade in den USA, in dieser „Gesellschaft der Willigen“ („Yes, we can“, man kann alles erreichen usw.), kommt man vielleicht zu dem Schluss, wenn etwas nicht wirklich erklärtbar ist, dann hat er/sie es wohl nicht genug gewollt. (Fatal für die Psyche eines Gescheiterten.)
Gerade im Mannschaftssport ist das natürlich falsch. Einerseits ist die Analyse vielleicht unzureichend um den Fehler überhaupt zu finden, andererseits ist der Gegner insgesamt einfach besser. Da kann ein einzelner Star selten den Ausschlag geben.
Aber gerade in der NBA gibt es doch die +/- Statistiken, die zeigen sollen, wie gut / wieviel besser ein Team mit einem bestimmten Spieler agiert. Ist diese Statistik etwa unzureichend?
vanGaalsNase 16. Dezember 2014 um 15:28
Die +/- Statistiken sagen aber (wie üblich) nichts darüber aus, wie und warum der Spieler für sein Team wertvoll ist. Wie wurde er in Position gebracht? Wie harmoniert er mit Spieler X und Y? usw.
Mark Cuban ging mal in die Sendung „First Take“ und hat die beiden „Experten“ (Skip Bayless, Steve A. Smith) direkt für die Art und Weise kritisiert, wie sie Sport analysieren. Cuban meinte u.a., dass die Mavs in den Finals von 2011 dafür gesorgt haben, dass LeBron nicht zu seinem gewohnten Spiel kam, während die First-Take-„Experten“ LeBrons mangelnden Einsatz als Ursache für die Niederlage der Heat ansahen.
Es war schon ziemlich lässig, dass da jemand kam und inhaltlich argumentierte, während die „Experten“ total oberflächlich bleiben. Hier der Link: https://www.youtube.com/watch?v=SAkVnlA9CJo
HW 16. Dezember 2014 um 16:32
Aus einer Statistik einen Grund für etwas erfahren zu wollen ist auch ein wenig viel verlangt. Immerhin erkennt man wer in welcher Zusammensetzung effektiv ist. Die Gründe muss man dann gesondert erfahren.
Statistik ist ja nur ein Teilbereich oder ein Hilfsmittel der Analyse.
Was soll man auch erwarten? Im Fußball wird doch auch oft der Einsatz oder der Wille zitiert, wenn man keine Argumente hat. „Da muss mal einer dazwischen hauen“ oder „die müsse sich mehr anstrengen“.
Man kann aber auch viel in die falsche Richtung laufen oder Zweikämpfe aufopferungsvoll falsch führen.
Das Cuban „Experten“ die Meinung sagt, passt zu ihm. Hat ihm sicher gestunken, dass nicht seinem Team eine gute Leistung, sondern dem Gegner eine schwache Leistung attestiert wurde.
vanGaalsNase 16. Dezember 2014 um 16:50
Das wollte ich mit „wie üblich“ ausdrücken. Irgendwo haben Statistiken eben ihre Grenzen. Aber auch da neigt der gemeine Fußballkonsument zu Extremen: Entweder werden Statistiken verteufelt oder sie sind DAS Erklärungsmodell.
„Mal ein Zeichen setzen!“ ist auch so eine Phrase. Ich habe noch nie erlebt, dass meine Mannschaft nach einem harten Einsteigen von mir selbst oder einer meiner Mitspieler auf einmal besser gespielt hat. Wie kommt man auf so was?
Cuban hat genau das kritisiert: Alle reden über die ach so schlechten Heat, aber niemand darüber, was die Mavs gut gemacht haben.
HW 16. Dezember 2014 um 17:09
Ein Zeichen setzen ist so einfach. (So ähnlich wie: Da muss man was tun! Nein, man muss das richtige tun!)
Viele Mannschaften setzen ständig ein Zeichen, oft ein Fragezeichen.
Auch gut finde ich, wenn dann im nächsten Schritt vom Kommentator behauptet wird, die Spieler könnten die Zeichensprache des Trainers nicht verstehen.
Ein Spielerwechsel ist dagegen immer ein eindeutiges Signal. Wahrscheinlich so wie das Nebelhorn im Weserstadion: Achtung! Werder hat ein Tor geschossen, das Stadion könnte vor Freude in die Weser springen.
M1Schmitt 16. Dezember 2014 um 17:52
Die Diskussionsrunde mit Marc Cuban ist toll. Inhaltlich würde das so ähnlich aussehen wenn einer der autoren von Spielverlagerung mit zum Beispiel Gerhard Delling sprechen würden
Guergen 17. Dezember 2014 um 16:08
Oder mit Mehmet Scholl. (Zumindest wenn man dessen Auftritten und Oliver Kahn glauben darf)
HW 16. Dezember 2014 um 16:42
Wir haben eigentliche schon diese Diskussionen im Fußball.
Auf Spieler ebene: Ronaldo vs. Messi als bekanntestes Beispiel.
Vereine: Barca vs. Real, Bayern vs. Dortmund
Schwanzvergleich welche Liga am stärksten/schönsten/größten/profitabelsten.
Auch gerne Philosophie Vergleich: Der Tod des Ballbesitzfußballs, Klopps System geknackt usw.
Gerne widersprüchlich und unsachlich. Auch weil viele „Experten“ (egal welcher Nation) Inhalte vereinfachen oder nicht verstehen. Selbst ehemalige Spieler, Weltmeister usw. reden im TV einen Scheiß, dass man glauben muss, früher wurde das Denken nur vom Trainer übernommen. (Und auch die heutigen Trainer sind nicht alle taktische Genies wie einst Ernst Happel.)
vanGaalsNase 16. Dezember 2014 um 17:02
Das nimmt tatsächlich schon amerikanische Ausmaße an. Kommt aber der FIFA entgegen, um sich in den USA noch stärker zu etablieren.
Hat nicht bspw. Didi Hamann Bayerns Variabilität und ständiges Verändern kritisiert, während noch vor einem halben Jahr gesagt wurde, dass Bayern wegen seiner Starrheit gegen Real verlor? Real wurde dann natürlich nur als Kontermannschaft wahrgenommen (zweitmeister Ballbesitz in La Liga, 52% in der CL trotz 36% gegen Bayern).
HW 16. Dezember 2014 um 17:13
Didi und Loddar, Anpassungsfähigkeit und Variabilität sind keine Stärke. Nur wenn Hitzfeld es als Rotationsprinzip einführt, dann ist es richtig.
Es ist einfach traurig, dass so viel über Fußball gesprochen werden muss.
Aber wie hat Lothar mal gesagt: I came here for nothing!
HW 16. Dezember 2014 um 13:13
Was du im ersten Absatz beschreibt ist einfach Mode. Mode in der Berichterstattung und Mode in der Wahrnehmung.
Als vor ein paar Jahren die Aufmerksamkeit von ein paar Experten auf die Mittelfeldspieler gelenkt wurde, verlagerte sich die Wahrnehmung. Wahrscheinlich am deutlichsten durch den Positionswechsel von Schweinsteiger, der offenbar auch in den letzten Stammtischrunden taktisch erklärt werden musste.
Plötzlich, durch diesen minimalen Zuwachs an Wissen, erkannte plötzlich jeder, was schon lange da war: Pirlo & Co.
Wobei auch vorher schon Spieler wie Seedorf, Deschamps, Effenberg usw. von Kommentatoren erwähnt wurden. Sie standen aber nicht immer, oder aus bestimmten Gründen im Fokus (als Kapitän, als Rekordspieler, als Aufständiger, oft eher aufgrund ihres Charakters anstatt ihrer Position).
Ich denke, man hat sich plötzlich für die 6er Interessiert, weil in Deutschland (nicht nur: siehe England) eine Diskussion um die beste Besetzung begann (Schweinsteiger, Ballack, Frings), weil mit dem 4-2-3-1 diese Position deutlicher hervorgehoben wurde und weil man ihr strategisches Element in der Offensive „entdeckte“. Wie gesagt, es gab Pirlo, Alonso usw. eigentlich schon, aber viele Fans beobachten den deutschen Markt. International betrachten die Medien diese Spieler hauptsächlich bei einer WM oder EM.
Die Kilometer-Statistik wurde durch Klopps „Laufwunder“ populär. Wieder eine Mode. 6er hatte jetzt jeder, aber laufen konnten nur die Dortmunder. Wobei oft ein typischer Fehler gemacht wurde und nur die Quantität, nicht die Qualität der Läufe betrachtet wurde.
Jetzt sind Ballkontakte in Mode, dank Guardiola (wieder Quantität vs. Qualität in der Betrachtung). Sid Lowe hat in seinen Berichten aus Spanien vor ein paar Jahren fast wöchentlich die neuen Rekorde von Barca aufgezählt.
Dies alles ist begründet in den jetzt immer mehr aufgezeichneten Statistiken und in einer gewissen Affinität für solche Werte. In einer Welt ohne echte Grenzen, mit immer mehr virtuellen und scheinbar weniger greifbaren Werten, braucht es Messwerte und Entscheidungshilfen. Es ist dabei egal wie groß die Aussagekraft zur Qualität ist, wichtig ist eine greifbare Quantität.
Statistik kann dabei grausam sein. Es gibt (gab?) eine $1/Tag Grenze als Armutsindikator. Wer nur einen Cent über so einer Grenze lebt, ist statistisch gesehen nicht mehr relevant.
Was bei diesen ganzen Statistiken vergessen wird, ist, dass sie das Resultat einer Philosophie und nicht der Ausgangspunkt für eine Philosophie sind. Sie sind kein Selbstzweck und kein Ziel (außer die Torstatistik), sondern abhängig von einem Kontext. (Vielleicht ist die Kontrolle des Kontextes für einen Manager/Trainer sogar wichtiger als die Statistik. Im richtigen Kontext kann mein Team meine Ideen umsetzen. Würde es nur um viele Pässe gehen, könnte ich auch immer spielerisch vor dem Gegner „flüchten“ ohne das Spiel zu kontrollieren. Gleiches gilt für Laufstatistiken.)
Aus einer gewissen „Mode“ bei Spielsystemen entwickelt sich, zusammen mit dem technischen Fortschritt bei der Spielanalyse eine veränderte Wahrnehmung und eine Mode in der Berichterstattung.
Eine veränderte Analyse führt wahrscheinlich auch zu neuen Spielideen/Lösungen.
Guergen 15. Dezember 2014 um 12:42
Ebenfalls sehr guter Artikel, ich mag die beschreibenden Beispiele in der konkreten Analyse. Wenig blabla & Co. Danke! Auch der eindeutig auf den BVB gesetzte Fokus ist für den Artikel super. Knackig, knapp, kurz, Klopp. Um den letzten „Satz“ als Beispiel für missglückte literarische Ambitionen zu nehmen noch die Frage: „Gut gedacht, aber schlecht gemacht“…. ist das die Quintessenz der BVB-Krise?