Wie Thomas Tuchel den BVB schlagen wollte

An diesem Spieltag stellte sich für Thomas Tuchel die Frage, wie man der Spielweise des momentan besten Teams der Liga, der Borussia aus Dortmund unter ihrem Erfolgstrainer Jürgen Klopp, begegnen wollte. Für jede Bundesligamannschaft ergeben sich aus der Spielweise des BVB eine Reihe von Problemstellungen, die es zu beachten gilt, wenn man eine geeignete Gegentaktik zur Spielweise der Borussia entwerfen will.

Zunächst besteht für jede Mannschaft der Liga – mit Ausnahme des FC Bayern – die Grundproblematik, dass die Dortmunder vom Spielermaterial stärker aufgestellt sind und sie darüber hinaus ihr Zusammenspiel über einen längeren Zeitraum verfeinern konnten und somit von der absoluten Mannschaftsstärke deutlich oberhalb der meisten anderen Bundesligateams liegen. Um die Borussia zu schlagen, braucht man also nicht nur eine gut durchdachte Spieltaktik sowie eine sehr gute Tagesleistung der eigenen Mannschaft, man braucht auch eine große Portion „Spielglück“, wie Tuchel es vor der Partie nannte.

Denn für den Trainer einer Mannschaft wie Mainz ergibt sich immer das Problem, dass der BVB – ebenso wie der FC Bayern – selbst mit der besten Taktik und hellwachen Einzelspielern nur dann besiegt werden kann, wenn in den entscheidenden Situationen das nötige Glück dazukommt. So kann man niemals sicher sein, ob man mit der entwickelten Strategie am Ende zählbaren Erfolg in Form von Punkten erzielen kann.

Doch hin und wieder ist es auch sinnvoll, nicht nur die erfolgreichen Spielideen von Trainern zu beklatschen, sondern auch die weniger erfolgreichen Pläne zu durchleuchten, Schwachstellen aufzuzeigen und Details anzusprechen, in denen der Plan des Trainers nicht aufgegangen ist, aber auch gute Überlegungen zu honorieren, die künftigen Mannschaften bei ihrer Spielstrategie noch helfen könnten.

Im folgenden soll nun versucht werden, Tuchels Überlegungen im Vorfeld der Partie zu rekonstruieren, aber auch die Umstellungen während des Spiels sowie die dazugehörigen Probleme sichtbar zu machen.

Die Grundausrichtung – Beide Extreme scheiden aus

In der vergangenen Woche war Hannover 96 zu Gast in Dortmund. Wie auch Mainz sind die Niedersachsen stark von der taktischen Kompetenz ihres Trainers geprägt. Mirko Slomka kündigte im Vorfeld der Partie an, gegen Dortmund müsse man versuchen, früh zu attackieren und sich nicht in die eigene Hälfte drängen zu lassen, ansonsten ginge es nur noch um die Höhe der Niederlage. Slomka hatte bei seinen Ausführungen insofern recht, als dass die Dortmunder Borussia sich darauf versteht kompakte, tief stehende Abwehrreihen zu durchbrechen, und dafür neben der Spielweise auch das richtige Spielermaterial mitbringt. Wer also gegen den BVB versucht hinten zu mauern, um dann zu hoffen, nach einem Standard oder einem Konter den entscheidenden Stich setzen zu können, wird mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit als Verlierer den Platz verlassen.

Der Umkehrschluss, den Hannover daraus zog war, dass man eben den Dortmunder Spielaufbau stören müsse, und zwar schon in der gegnerischen Hälfte. Die Dortmunder Innenverteidiger – allen voran Mats Hummels – wurden zurecht als entscheidende Faktoren im Spielaufbau ausgemacht und sollten durch die doppelte Sturmspitze Diouf und Abdellaoue unter Druck gesetzt werden. Zusätzlich pressten die Hannoveraner, die in einem offensiv-ausgerichteten 4-3-1-2-System spielten, mit Spielmacher Schlaudraff sowie dem ballnahen Halbspieler, sodass man auf Ballseite gehörig Druck auf den BVB ausüben konnte.

Das Problem der Hannoveraner in diesem Spiel – und des 4-3-1-2-Systems generell – war der fehlende Druck auf die gegnerischen Außenverteidiger. Und so konnte der BVB mit zunehmender Spieldauer immer häufiger das Pressing der Gäste umgehen, indem man das Spiel aus der Gefahrenzone heraus auf die andere Spielfeldseite verlagerte und der dortige Außenverteidiger (meistens Schmelzer) den großen Platz zu Offensivvorstößen nutzen konnte. Zwar schlug sich diese taktische Fehleinschätzung nicht im Endergebnis nieder, dennoch muss Mainz-Trainer Tuchel das Spiel interessiert verfolgt und daraus abgeleitet haben, dass ein effektives Angriffspressing gegen die spielstarke Dortmunder Hintermannschaft kaum erfolgversprechend sein dürfte.

Ein weiterer Grund von einem Angriffspressing abzusehen ist Dortmunds Ausweichstrategie des langen Balls, den sie sehr gut spielen. Wenn sie sehr früh unter Druck gesetzt werden, wird der Ball lang zwischen Abwehr und Mittelfeld des Gegners geschlagen und anschließend mit schnell nachrückenden und sich zusammenziehenden Mittelfeldspielern im Gegenpressing erobert. Ein taktisches Mittel, das gegen hoch pressende Teams immer wichtiger wird, wie auch Leverkusen gegen Barcelona demonstrierte.

Auch stellt die hoch stehende Abwehrkette gegen den BVB ein großes Problem dar, da vor allem Hummels sehr präzise Bälle hinter die Abwehr spielen kann, und die Läufe der vier Offensivspieler bei einer solchen Spielweise sehr gut abgestimmt sind. Der 1. FC Köln ist in der Hinrunde mit hoher Viererkette, aber nur wenig Druck auf die Innenverteidigung vollkommen untergegangen.

Somit lässt sich festhalten, dass weder eine sehr tiefe, noch eine sehr hohe Positionierung des Abwehrverbundes Sinn macht. Ein mutiges Angriffspressing wird ebenfalls in den meisten Spiele nicht von Erfolg gekrönt sein, wie auch ein eher passives Pressingspiel nach Kölner Vorbild.

In beiden Fällen bleibt also, als Grundlage für eine erfolgversprechende Spielstrategie, ein gesunder Mittelweg zu empfehlen. Eine variable Abwehrkette, die sich nicht zu tief in die eigene Hälfte drängen lässt, jedoch auf lange Flugbälle aus der Abwehr mit schnellem Zurückziehen reagieren kann, um Pässe in den Rücken der Abwehr zu verhindern. Förderlich für eine solche Spielweise ist ein aufmerksamer, als Libero agierender Torwart, der viele Steilpässe abfangen kann und der Abwehr somit erlaubt, sich etwas höher zu positionieren.

Dortmunds SystemDer Umgang mit den Dortmunder Offensivkräften

Das 4-2-3-1 des BVB unterscheidet sich grundlegend von dem klassischen 4-2-3-1 durch die Rolle der Außenspieler. Vor allem, wenn Götze anstelle von Kuba im rechten Mittelfeld spielt, hat der Gegner das Problem, mit drei zentralen offensiven Mittelfeldspielern fertig werden zu müssen, aber auch Kuba praktiziert das immer stärker. Eine Doppelsechs wird dadurch überladen und bekommt Schwierigkeiten.

Thomas Tuchel stellte daher mit Soto, Polanski und Caligiuri drei defensive Mittelfeldspieler auf. Zusätzlich erlaubte er seinem Innenverteidiger Bungert, Vertikalpässe zu antizipieren und aus der Abwehr herauszurücken um den Passempfänger zu stören. In diesen Situationen wurde er vom am tiefsten positionierten Mittelfeldspieler, Polanski, abgesichert, sodass kein Loch in der Viererkette entstand.

Die zentrale Stellung der Offensivkräfte kommt allerdings erst dadurch wirklich zum Tragen, dass alle vier zentralen Aufbauspieler des BVB in der Lage sind, sowohl präzise flache Vertikalpässe als auch die gefürchteten langen Bälle hinter die Abwehr zu spielen. Somit ergibt sich die wahre Problemstellung für einen Gegner erst aus der Kombination der zentralen Bedrohung durch die einschiebenden Außenspieler mit den gefährlichen Flugbällen hinter die Abwehr. Für Thomas Tuchel, aber auch jeden anderen Trainer eines BVB-Gegners, heißt diese Besonderheit im Dortmunder Spiel, dass man im zentralen Mittelfeld auf keinen Fall eine Unterzahl entstehen lassen darf, sich aber auch nicht der Gefahr von langen Bällen hinter die Abwehr aussetzen darf.

Deswegen beginnt jede effektive Gegenstrategie schon bei der Frage, wie man zumindest Hummels im Aufbauspiel soweit isolieren kann, dass er eben nicht mehr jene gefürchteten Pässe spielen kann, die jede Verteidigungsstrategie torpedieren.

Zustellen der Innenverteidiger – Reicht es, Hummels aus dem Spiel zu nehmen?

Klar ist, dass man dem spielstarken Mats Hummels weder Raum noch Zeit geben darf, seine gefürchteten Steilpässe zu spielen. Allerdings ergibt sich für einen Gegner die Schwierigkeit, dass neben der Viererkette auch das dreifach-besetzte defensive Mittelfeld viele Vorteile bietet, somit also schon sieben Spieler in der Defensivarbeit verplant sind. Stellt man nun einen Stürmer allein dazu ab, Hummels am Spielaufbau zu hindern, kann entweder Subotic seine Pässe sehr lange vorbereiten, oder aber man muss die Außenverteidiger vernachlässigen.

Beide Varianten bringen jedoch große Schwierigkeiten mit sich, sodass Thomas Tuchel im Vorfeld der Partie eine ungewöhnliche Entscheidung traf. Er formierte seine drei Offensivkräfte in einer Art Dreiersturm, sodass beide Außenverteidiger einen direkten Gegenspieler hatten und beauftragte Zidan damit, Hummels aus dem Spiel zu nehmen. Um Subotic nicht die schon oben erwähnten Freiräume im Aufbauspiel zuzugestehen, beauftragte der Mainz-Trainer seinen Linksaußen Choupo-Mouting damit, zwischen Piszczek und Subotic zu pendeln, also sowohl einen Vorwärtsgang des Rechtsverteidigers zu verhindern, als auch Subotic im Spielaufbau zu stören. Müller kümmerte sich derweil um den gegen Hannover spielentscheidenden Linksverteidiger Schmelzer.

Die Grundaufstellungen beider Mannschaften

Die beiden Flügelspieler des FSV hatten bei der Bewachung der Außenverteidigung offenbar die Order bekommen, zwar mit Richtung Ball zu verschieben, sich aber dennoch an dem jeweiligen Dortmunder Außenverteidiger zu orientieren und horizontal hinter ihm postiert zu sein. So war in der Theorie gewährleistet, dass die Flügel nicht überladen werden konnte.

In der Grafik fällt nun auf, dass damit die beiden defensiven Mittelfeldspieler ohne direkten Gegenspieler waren. Durch das Einschieben des ballfernen Außenspielers, das Zustellen der vertikalen Passwege durch Zidan und Choupo-Mouting sowie situativ vorschiebende defensive Mittelfeldspieler sollte dieses Problem sehr variabel gelöst werden.

Das Dortmunder Gegenpressing und die Angriffsstrategie

Der BVB ist bekannt dafür, nach Ballverlust die vielen ballnahen Spieler zu einem direkten Gegenpressing auf den Balleroberer zu nutzen. Mainz’ Strategie für diese Situationen war ebenso simpel wie gut durchdacht: Die meisten Gegner bekommen Schwierigkeiten, wenn sie den Ball tief in der eigenen Hälfte oder auf den Flügeln gewinnen. Häufig bleibt dann nur der lange, ungenaue Ball nach vorne, womit der BVB kaum Kraftverlust, dafür aber sehr viel Ballbesitz hat und somit noch mehr Druck auf den Gegner machen kann.

Manche Mannschaften setzen darauf, die häufig zitierten zweiten Bälle nach diesen Befreiungsschlägen zu gewinnen und dann schnell zum Torabschluss zu kommen, vergessen bei dieser Überlegung aber, dass der BVB durch den zurückbleibenden ballfernen Außenverteidiger, die kopfballstarke Innenverteidigung und die eher defensiv-orientierten defensiven Mittelfeldspieler in den Bereichen, in denen die zweiten Bälle gewonnen werden, in der Überzahl und ein wertvoller Ballgewinn somit eher unwahrscheinlich ist.

Da Tuchel zudem den körperlich starken Choupo-Mouting auf dem linken Flügel verplant hatte und vorne logischerweise Zidan spielen sollte, fehlte für eine solche Strategie schlicht und ergreifend die Kopfballstärke in den vorderen Reihen. Mainz lenkte stattdessen das Spiel in die Zentrale, die mit Soto, Polanski und Caligiuri sehr zweikampfstark besetzt war. Die Bälle sollten im zentralen Mittelfeld gewonnen werden, so hatte man nach Ballgewinn viele Möglichkeiten dem gefürchteten Gegenpressing zu entrinnen, und konnte zudem über einen der drei Offensivspieler schnell nach vorne umschalten.

Ein Halbspieler hatte dabei offensichtlich die Erlaubnis an diesen Hochgeschwindigkeitsangriffen teilzunehmen, der andere sorgte gemeinsam mit Polanski für die notwendige Absicherung nach einem wahrscheinlich Ballverlust. Damit war auch gleich die Angriffsstrategie festgelegt: Nach Ballgewinn war das schnelle Umschalten eine Notwendigkeit, um dem gefürchteten Dortmunder Gegenpressing zu entkommen. Ziel war es, mit den vier am Angriff beteiligten Spielern unter höchstem Tempo in gefährliche Bereiche vorzustoßen und dort den Abschluss zu suchen. Dafür waren risikoreiche Kombinationen ebenso erlaubt, wie nicht sonderlich erfolgversprechende Weitschüsse, da Ballverluste durch die noch immer gut gestaffelte Defensive keine akute Kontergefahr nach sich zogen.

Insgesamt zeigte sich bei der Analyse, dass sich Thomas Tuchel nicht nur intensiv mit seinem Gegner beschäftigt und dessen letzte Spiele sowie die dort verwendeten Strategien der Mannschaften analysiert hatte, er hatte auch zumindest theoretisch einleuchtende Antworten auf die Problemstellungen der zentralen Flügelspieler, der vorrückenden Außenverteidiger, der spielmachenden Innenverteidiger sowie des Gegenpressings gefunden. Wie diese Überlegungen in der Praxis umgesetzt werden konnten, soll im folgenden näher beleuchtet werden.

Der Spielverlauf: Auch Klopp war nicht tatenlos

Es ist ein allgemeiner Irrtum, dass sich die wirklich großen Teams nicht auf ihre Gegenüber einzustellen brauchen. Wie Robin Dutt in einem interessanten Interview mit der FAZ anzumerken wusste, richtet sich selbst der FC Barcelona immer auch nach dem Gegner und modifiziert seine Spielweise. Xavi sagte einmal, dass Guardiola ihnen vor jedem Spiel erklären würde, wo auf dem Feld die Freiräume in dieser Partie entstünden.

Und so ist es wenig verwunderlich, dass Klopp – der schon häufig seine Hochachtung für die Spielweise des FSV unter Tuchel zum Ausdruck gebracht hat – im Vorfeld der Partie den Journalisten in die Blöcke diktierte, dass man sich „nicht überraschen lassen werde“ von den Gästen aus Mainz. Zwar dürfte Klopp nicht die genaue Formation und Ausrichtung des Gegners gekannt haben, er wird sich aber für die verschiedenen Szenarien geeignete Gegenmaßnahmen überlegt haben.

Beide Teams sind bekannt für ihre turbulenten Anfangsphasen, Mainz ist ligaweit sogar das gefährlichste Team in der ersten Viertelstunde mit schon zehn erzielten Treffern in diesem Zeitraum. Der BVB begann wie gewohnt im eigenen Stadion extrem aggressiv und setzte die Mainzer sehr früh unter Druck. Den Gästen unterliefen derweileinige Stellungsfehler, insgesamt schien die Hintermannschaft zu Beginn mit dem Tempo des BVB überfordert. So kam der BVB zu einigen viel versprechenden Chancen, ohne diese jedoch für ein Tor zu nutzen. In der Folge bekam Mainz das Spiel etwas besser unter Kontrolle, Müller und Choupo-Mouting konnten Vorstöße der Dortmunder Außenverteidiger verhindern und gleichzeitig bei der Schließung des Zentrums helfen. Auch die defensiven Mittelfeldspieler agierten in dieser Phase sehr aufmerksam und konnten gemeinsam mit Zidan erfolgreiche flache Vertikalpässe aus der Innenverteidigung verhindern.

Die Borussen können nun, da Choupo-Mouting und Müller im Mittelfeld agieren müssen, in aller Ruhe von hinten aufbauen und drängen den FSV tief in die eigene Hälfte

Allerdings hatte Klopp anscheinend mit einer in diese Richtung verlaufenden Spielweise seines Ex-Vereins gerechnet und schickte als Antwort darauf seine Außenverteidiger die Linie entlang nach vorne, was die Mainzer Außen vor ein riesiges Problem stellte: Die Anweisung des Trainers, horizontal hinter ihren Gegenspielern postiert zu sein konnten sie zwar umsetzen, allerdings könnten sie dann nicht mehr Zidan helfen, den Spielaufbau aus der Abwehr heraus zu verhindern und auch keinen Druck mehr auf die defensiven Mittelfeldspieler ausüben.

Die meiste Zeit der ersten Halbzeit gingen die Mainzer Außen die Wege von Schmelzer und Piszczek mit, auch wenn sich Choupo-Mouting mehrmals bewusst dagegen entschied und stattdessen Druck auf Subotic ausübte. Allerdings konnte in der Folge der rechte Flügel überladen werden, da alle Mittelfeldspieler des FSV einen direkten Gegenspieler hatten und somit nicht Linksverteidiger Fathi unterstützen konnten. So ergab sich für den BVB bei einem nicht zurückgehenden Außenspieler die Möglichkeit, über diesen Flügel schnell in den Rücken der Abwehr zu gelangen.

Bei aufmerksamen und pflichtbewussten Außenspielern war dies zwar nicht möglich, dafür war Zidan aber alleine gegen vier Gegenspieler, sodass er den Dortmunder Spielaufbau nicht effektiv stören konnte, wodurch die gesamte Mainzer Mannschaft gezwungen war, sich tiefer zu positionieren.

Nach dem Spiel gaben dann auch sowohl Tuchel als auch Zidan zu Protokoll, man habe in der ersten Halbzeit zu tief gespielt und es dem Gegner damit zu einfach gemacht in die Angriffszonen vorzudringen. Zidan konnte sich nach der Umstellung Dortmunds nicht mehr auf Hummels beschränken und musste versuchen, sämtliche Passwege ins Mittelfeld gemeinsam mit den defensiven Mittelfeldspielern zu verstellen, wodurch Hummels wesentlich besser ins Spiel kam und die Offensivleute mit gut getimten Bällen füttern konnte.

Zusätzlich konnten die Innenverteidiger – anders als in vielen anderen Spielen – in den meisten Situationen relativ problemlos Bälle auf die kaum bedrängten defensiven Mittelfeldspieler Bender und Gündogan spielen. Zwar versuchte Mainz ab Mitte der Hälfte mit etwas zentraler postierten Außenspielern und aktiver herausrückenden defensiven Mittelfeldspielern diese Unterzahl im Mittelfeld zu kompensieren, wirklich stören konnte man den Dortmunder Spielfluss aber nicht und zog sich in der Folge – aus Angst vor den gefährlichen Bällen in den Rücken der Abwehr – weit zurück und ließ den BVB spielen.

Dass diese Spielweise nicht Tuchels Absicht gewesen sein konnte, unterstrich auch FSV-Manager Christian Heidel im Halbzeitinterview, es schlug sich aber ebenfalls in den taktischen Umstellungen Tuchels in der Pause nieder.

Hummels und der Pass des Spiels

Besonderes Augenmerk möchten wir auf einen speziellen Spielzug richten, der symbolisch für Dortmunds Spielstärke und Anpassungsfähigkeit steht und entscheidend dabei war, dass Tuchels Defensivstrategie nicht wirkte. Dass Choupo-Moting wie erwähnt öfter in die Mitte rückte beim Pressing war womöglich auch geplant, da Soto hinter ihm dann oft leicht nach außen rückte. Auf diese Weise stellte der nominelle Linksaußen den viel bedienten Passweg von Subotic auf Piszczek zu und gleichzeitig hatte Mainz potentiell drei Spieler gegen den starken rechten Flügel Dortmunds, der zuletzt stets viel mehr Gefahr ausstrahlte als die linke Seite des formschwachen Schmelzers.

Hummels dribbelt an Zidan vorbei in das eng verschobene Mittelfeld und verlagert hoch auf Piszczek, dem Choupo-Motings Einrücken jede Menge Platz lässt.

Dass dieser Kniff aber nicht aufging, sondern sich genau kontraproduktiv auswirkte und den rechten Flügel für Dortmund öffnete lag auch an Hummels spielerischer und taktischer Stärke, der genau die Lücke dieses Defensivsystems fand. Ihm gelang es mehrfach sich unter Druck freizudribbeln und dann einen schwierigen Diagonalball sehr präzise auf den alleingelassenen Piszczek zu schlagen. Dieser relativ riskante Ball ist nicht typisch für Dortmund und war deshalb umso beeindruckender, steht er doch für die große spielerisch-taktische Sicherheit der Dortmunder Spieleröffnung.

Andere Male agierten auch Bender oder Gündogan als Winkelpunkt für diese Verlagerungen und setzten Piszczek mit schnellen Weiterleitungen ein. Der extrem formstarke Pole beschleunigte dann sofort das Spiel und erlaubte Soto und Moting nicht, schnell genug zum Flügel zu verschieben und Überzahl herzustellen. Auf diese Weise spielte sich Dortmund mehrfach gefährlich an den gegnerischen Strafraum heran.

Umstellungen zur Pause bringen keine Verbesserung

Thomas Tuchel, der nach dem Spiel sagen sollte, dass er in der ersten Halbzeit „einen völlig falschen Ansatz, eine völlig falsche Grundordnung gewählt“ habe, zog Konsequenzen aus der 1. Hälfte und stellte sein Team um. Die Gäste kamen zwar ohne personelle Veränderung, dafür aber in einer neuen Grundordnung aus der Kabine. Tuchel probierte ein klassisches 4-4-2, das offenbar die Flügel schließen und gleichzeitig den direkten Druck auf die Innenverteidiger erhöhen sollte. Der abkippende Stürmer setzte die beiden defensiven Mittelfeldspieler unter Druck, die enge Viererkette verhinderte zudem eine Unterzahl in der Zentrale.

Man stand nun deutlich höher als im ersten Durchgang und verhinderte durch den 2-Mann-Sturm Choupo-Mouting und Zidan, dass Hummels und Subotic diesen zusätzlichen Raum hinter der Abwehr für präzise Bälle ausnutzte. Darüber hinaus sollten die zwei Stürmer die Dortmunder Außenverteidiger daran hindern, allzu sorglos nach vorne zu marschieren und in dortigen Bereichen für Überzahl zu sorgen, indem sie schlicht und einfach durch ihre Präsenz die Kontergefahr erhöhen und damit eine vorsichtigere Spielweise des BVB provozieren sollten.

Dass all diese Überlegungen letztendlich nicht zum gewünschten Erfolg führten, lag weniger an den Mainzern, als vielmehr an den Hausherren, die zwischen 46. und 60. Spielminute ein hervorragendes Spiel zeigten und schon für die Entscheidung hätten sorgen können.

Tuchel geht ins Risiko – und beweist endlich das richtige Händchen

Mit zwei personellen Wechseln ändert Tuchel erneut das System, mithilfe desoffensiv-interpretierten 4-3-1-2 verlagert Mainz das Spiel in die gegnerische Hälfte

Mit zwei personellen Wechseln stellte Thomas Tuchel auch das Spielsystem um, nachdem das 4-4-2 nicht den erhofften Erfolg gebracht hatte. Zidan blieb zur Verwunderung mancher auf dem Platz, stattdessen wurde für Adam Szalai Linksverteidiger Malik Fathi ausgewechselt, außerdem kam Baumgartlinger für Polanski ins Spiel.

Szalai orientierte sich nun gemeinsam mit Choupo-Mouting in die Sturmspitze, während Zidan endlich auf seiner Lieblingsposition hinter den Spitzen spielen durfte. Zabavnik wechselte von der Rechts- auf die Linksverteidigerposition, Caligiuri übernahm dessen alte Position, sodass sich Baumgartlinger vor der Abwehr einordnete und von Soto und Müller flankiert wurde. So entstand das schon häufig gespielte 4-3-1-2, mit dem Hannover in der Vorwoche so schlecht gefahren war.

Das große Manko, die Unterzahl auf den Flügeln, war nun ein Risiko, das man in Kauf nehmen musste, wenn man offensive Durchschlagskraft mit größtmöglicher defensiver Kompaktheit verbinden wollte. Die drei Offensivkräfte ließ Tuchel ganz bewusst sehr weit vorne, um so nach Ballgewinnen schnell vertikal spielen zu können. Anders als in den ersten 60 Minuten waren nun mehr Mainzer am Angriffsspiel beteiligt, ein Halbspieler ging weit nach vorne, sodass man vier zentrale Anspielmöglichkeiten zur Verfügung hatte und bisher nicht vorstellbaren Druck auf die Dortmunder Hintermannschaft ausüben konnte.

Mit solch einer mutigen Spielweise hatten die Dortmunder offenbar nicht gerechnet. Zwar blieben wirklich große Chancen für die Gäste zunächst aus, doch konnten diese das Spiel zusehends in die Dortmunder Hälfte verlagern und sich dort festsetzen. Im Nachhinein lässt sich natürlich die Frage diskutieren, warum Tuchel nicht von Anfang an mit dieser mutigeren Ausrichtung agieren ließ. Die Antwort gab erneut der Spielverlauf, der zeigte, dass das 4-3-1-2 zwar offensiv viele Vorteile bietet, dafür aber die defensive Stabilität bei Kontern vermissen lässt, gerade wenn die Halbspieler sich immer wieder mit nach vorne einschalten und auch ein Außenverteidiger den Weg nach vorne geht.

Zwar konnten die Borussen die sich ihnen bietenden Kontermöglichkeiten nicht zur Vorentscheidung nutzen, was Klopp in der Nachbetrachtung auch als Hauptkritikpunkt vorbrachte, dennoch zeigte sich die defensive Anfälligkeit des Mainzer Systems. Mit der ersten richtigen Torchance der Gäste in Durchgang zwei konnte Zidan den Ausgleich besorgen. Beim Treffer kam den 05ern die erhöhte Präsenz im Sturmzentrum zugute: Zunächst konnte Szalai einen Diagonalball in den Strafraum gegen zwei Gegenspieler behaupten, ehe Wintereinkauf Zidan die Ablage seines Mitspielers zum Ausgleichstreffer nutzte.

Ein solcher Treffer wäre in den beiden vorherigen Systemen nicht möglich gewesen, zudem hatte Tuchel Recht behalten, dass er den alles andere als auffällig agierenden Zidan auf dem Feld beließ und für Szalai stattdessen einen Defensivspieler opferte.

Doch auch die Schwächen der Umstellungen wurden wenig später sichtbar, nur ein paar Minuten später konnte der eingewechselte Perisic das passive Zweikampfverhalten Sotos und die schlechte Stellung Zabavniks ausnutzen, um in den Strafraum einzudringen und Noveski aus dem Zentrum zu ziehen, sodass der dort postierte Kagawa den schließlich von Piszczek hereingebrachten Ball im Tor unterbringen konnte.

In der Folge spielte Mainz noch offensiver und nahm Kontersituationen für den BVB in Gleichzahl billigend in Kauf, der ballnahe Halbspieler ging nun ebenso wie Zidan ins Sturmzentrum, sodass die Innenverteidiger risikoreiche Vertikalpässe mit relativ hoher Erfolgswahrscheinlichkeit spielen konnten. Mit dieser Spielweise war man zwar die drückende Mannschaft in der Schlussphase, für einen erneuten Ausgleichstreffer reichte es dennoch nicht.

Fazit

Thomas Tuchel hatte im Vorfeld der Partie viele Überlegungen angestellt, wie man den Offensivstärken der Borussen sowie ihrem Gegenpressing am besten begegnen könnte. Sein daraus abgeleitetes System war in der Theorie sehr gut auf den Gegenüber abgestimmt, wies aber in der Praxis einige Mängel auf. So setzte Klopp das System mit dem Vorziehen seiner Außenverteidiger außer Gefecht und beherrschte darauf mit seiner Borussia die ersten 45 Minuten. In der Halbzeit zog Tuchel einige logische Schlüsse und stellte auf ein 4-4-2 um, doch obwohl die in der ersten Halbzeit großen Fehlerquellen behoben waren, blieben die Hausherren spielbestimmend.

Dass dies gar nicht so sehr an den Mainzern, sondern vielmehr an ihrem glänzend aufgelegten Gegenüber lag, war dabei aus Tuchels Sicht nicht entscheidend. Er setzte mit der beschriebenen Umstellung alles auf eine Karte und sah zunächst wie der Sieger im Trainerduell aus, doch individualtaktische Fehler sorgten praktisch im Gegenzug für die erneute Führung der Borussia.

Insgesamt lässt sich also festhalten, dass das von den 05ern praktizierte System viele Vorteile auch für künftige Gegner bietet, jedoch auch einige Schwachstellen zeigte, die es zu beheben gilt. Doch gerade die Doppelrolle Choupo-Moutings könnte auch in künftigen Partien Verwendung finden, wenn denn der Trainer eine Lösung für das dauerhafte Vorziehen des gegnerischen Rechtsverteidigers parat hat.

Am Ende lässt sich konstatieren, dass dieses Topspiel auf taktisch herausragendem Niveau stattfand und Mainz sehr viel anbot zur Bezwingung des Deutschen Meisters. Dass es aber dennoch am Ende nicht ganz reichte, lag vielleicht auch am fehlenden „Spielglück“.

JV 3. März 2015 um 02:06

Geil, das jetzt nochmal zu lesen.
„Slomka hatte bei seinen Ausführungen insofern recht, als dass die Dortmunder Borussia sich darauf versteht kompakte, tief stehende Abwehrreihen zu durchbrechen, und dafür neben der Spielweise auch das richtige Spielermaterial mitbringt. Wer also gegen den BVB versucht hinten zu mauern, um dann zu hoffen, nach einem Standard oder einem Konter den entscheidenden Stich setzen zu können, wird mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit als Verlierer den Platz verlassen.“

Schön wars.. drei Jahre ist das nun schon her – Krass, wie drei jahre und der Weggang von lewandowksi (und Götze) so viel ändern können, ansonsten ist das Personal ja noch da

Antworten

RM 3. März 2015 um 02:27

Naja, Schalke, Stuttgart und Mainz sehen das vielleicht anders. (: Mal sehen, ob die (Rück-)Entwicklung weitergeht.

Antworten

Dieter Ronaldo 12. März 2012 um 16:47

Super Analyse!
Dazu meine Frage: wie haben Sie dieses Spiel anlysiert. Haben Sie eine Software genutzt, wenn ja welche un woher? ODer haben sie das Spiel sich mehrfach angesehen un selbst einiges notiert?

Antworten

alex 5. März 2012 um 02:23

sehr schön geschrieben, aber eine sache verstehe ich beim besten willen nicht: was ist mit „horizontal hinter ihren Gegenspielern“ gemeint? sollte das eher vertikal heißen oder wie ist das zu verstehen?

Antworten

Philipp 4. März 2012 um 23:12

„Der extrem formstarke Pole beschleunigte dann sofort das Spiel und erlaubte Soto und Moting nicht zum Flügel zu verschieben und Überzahl herzustellen.“

Diesem Satz würde ein Komma gut tun 😉

Ansonsten: Tolle Analyse, vielen Dank!

Antworten

MR 4. März 2012 um 23:23

Oh, danke. Wurde korrigiert. Wir gehen natürlich davon aus, dass sich Moting und Soto über diese Erlaubnis nicht gefreut haben. 🙂

Antworten

Tobias 4. März 2012 um 22:56

Großartiger Artikel. Auf diese Weise ist selbst ein so langer Bericht zu keinem Zeitpunkt langweilig!

Antworten

Garrona 4. März 2012 um 22:36

Klasse Artikel.

Meine Thesen zum Dortmunder Spiel sind noch folgende:

1. Sperre von Sebastian Kehl:
Wäre Sebastian Kehl nicht gesperrt gewesen, wodurch Gündogan nachgerückt ist, hätte die Taktik von Tuchel/Mainz besser funktioniert. Weil durch die Aufstellung von Gündogan anstatt von Kehl wurde das zentrale Aufbauspiel flexibler zwischen Hummels, Gündogan und den sich fallen lassenden Kagawa aufgeteilt. Kehl ist im derzeitigen Dortmunder Spiel meiner Beobachtung nach, mehr ein Taktgeber und Balleroberer, als unbedingt ein Spieleröffner.
Wenn möglich versucht daher Hummels das Spiel zu eröffnen, da er nach dem Abgang von Sahin seine eigene Rolle um Teile der Rolle eines Sechsers erweitert hatte. In der letzten Saison waren diese Pässe und Eröffnung zwar auch vorhanden, da hatte aber Sahin oft den Ball gefordert und konnte somit dem Spiel seinen Stempel aufdrücken. Durch die Erweiterung von Hummels seiner Rolle, wird natürlich von Gegnerischen Teams versucht, Hummels aus dem Spiel „zu nehmen“ und die Eröffnung auf Subotic zu verlagern, der meistens lange Bälle aber nicht sehr präzise spielt.
Dadurch dass Kehl nun gesperrt war, hatte Dortmund plötzlich einen defensiven Spieler mehr, der von hinten den Spielaufbau forcieren konnte. Dadurch hat Subotic nicht so häufig die langen Bälle spielen müssen und Dortmund konnte besser den direkten Spielaufbau durchführen, als in den letzten Spielen, wo man eher auf die Ballgewinne und Fehler des Gegners reagiert hat.
Gündogan hätte noch viel mehr gefährlichere Situationen einleiten können, hätte er die Pässe schneller in die Tiefe gespielt und nicht versucht den Ball länger zu halten. Trotzdem denke ich dass hier Dortmund anders gespielt hat als in den letzten Wochen mit Kehl (vergleichbar mit dem Spiel in Nürnberg als Kehl + Leitner gespielt haben).

2. Verlagerung des Spiels auf die rechte Angriffsseite von Dortmund.
Am Anfang hat Mainz meiner Meinung nach versucht, dass Spielfeld von Dortmund auf der rechten Seite dichter zu machen, wie die meisten Mannschaften zuvor. Natürlich hat dies zur Folge, dass Schmelzer auf der linken Seite mehr Platz hat als Piszczek, aber aus der Vergangenheit weiß man, dass Dortmund über die linke Seite nicht so gefährlich ist, wie über die Rechte. Großkreutz zieht es eher in die Mitte und somit wird die Zentrale dichter gemacht. Kuba dagegen zieht es eher nach außen und agiert besser mit Piszczek zusammen als Großkreutz + Schmelzer auf der anderen Seite.
Derzeit besitzt das Dortmunder Offensivspiel eine Asymmetrie auf den Seiten. Über rechts wird versucht an die Grundlinie zu kommen (mit Kuba + Piszczek) und einem nachrückenden Kagawa + Bender/Kehl/Gündogan. Über links wird der Raum meistens für Marcel Schmelzer komplett frei gelassen, damit dieser mit seinen Flankenläufen mehr Möglichkeiten besitzt. Großkreutz lässt sich beim Aufrücken meistens fallen oder bleibt in der Nähe der linken Strafraumecke stehen um dann eher abzuschließen oder weiter in die Mitte zu passen an Kagawa oder Lewandowski. Dadurch wird natürlich der Raum für Schmelzer noch mehr geöffnet, was diesem mehr Möglichkeiten zum Flanken gibt, da Großkreutz meistens einen Abwehrspieler den defensiven 6er an sich bindet und ein Doppeln von Schmelzer schwerer macht.
Was auffällt ist, dass von links meistens Flanken aus dem Halbfeld kommen, von rechts aber eher der Weg über Kurzpassspiel in den Sechzehner gesucht wird. Diese Gefährlichkeit von rechts führt dazu, dass die meisten Mannschaften versuchen die rechte Seite von Dortmund zu überladen, damit hier nicht noch mehr gefährliche Situationen eingeleitet werden können.

3. Harmonie Kuba – Piszczek
Im Vergleich zu Götze harmoniert Kuba besser mit Piszczek, aber Piszczek hat mehr Freiheiten wenn Götze spielt, da sich die Abwehrspieler eher auf Götze als auf Piszczek konzentrieren, wodurch dieser mehr Möglichkeiten hat, nachzurücken und gefährliche Flanken zu schlagen. Mit Kuba ist das Spiel auf der rechten Seiten variabler, aber durch Götze gewinnt das Dortmunder Spiel mehr an Flexibilität, da Götze, Großkreutz und Lewandowski mehr rochieren als wenn Kuba spielt.
Das heißt nicht, dass Kuba nicht auch mal über links und Großkreutz über rechts kommen, aber durch einen extrem ballsicheren Götze gewinnt das Spiel von Dortmund mehr an Überraschungselementen.
Mit Kuba + Piszczek besitzt Dortmund zwei sehr starke Winger, die sich von der Spielanlage meiner Meinung nach nicht groß unterscheiden. Auch wenn Kuba eher offensiv und Piszczek eher defensiv ausgerichtet sind, spielen beide sehr ähnlich und leben von ihrer Schnelligkeit. Kuba hat aber einen stärken Abschluss, Piszczek ist defensiv stärker. Aber hier merkt man auch, dass beide ebenfalls in der Nationalelf zusammen spielen und somit Erfahrung im Zusammenspiel besitzen.

Was meiner Meinung nach am besten gegen Dortmund funktioniert, sind 2 Vierreihen die extrem eng und hoch zusammen stehen
Hier bin ich auf das Spiel Dortmund gegen Gladbach gespannt, da diese in guter Form genau so in der Defensive stehen, dass die Offensive von Dortmund weniger zur Entfaltung kommt. Wie bereits im Text beschrieben besitzt Gladbach durch Marc-Andre ter Stegen einen Teillibero als Torwart, wodurch die Abwehr von Gladbach das Feld extrem eng machen kann.

Wenn in der Viererkette noch 2-3 gute Kopfballspieler sind, können diese die langen Bälle besser abfangen und somit hier schnelle Gegenangriffe ermöglichen. Ebenfalls wird dadurch die Stärke von Lewandowski verringert. Die abgefangenen Bälle sind dann auch meistens nahe der Mittellinie und somit ist ein schnelles Umschalten möglich. Dadurch kann man Dortmund überrumpeln und so zu guten Torchancen kommen. Paradebeispiel sehe ich hier das Spiel in Marseille in der CL.

Gerne würde ich Eure Meinungen/Kritik zu den Themen hören, die ich angesprochen habe :).

Zu Spielverlagerung: Ihr seid Spitze. Vieles wird einem erst deutlich, nachdem man Eure Analysen gelesen hat, obwohl man selbst das Spiel gesehen hat. Danke und macht weiter so!

Antworten

MR 4. März 2012 um 23:12

Danke für den guten Kommentar.

Die Harmonie zwischen Kuba und Piszczek ist mir auch gestern sehr bewusst geworden, du spiegelst da meine Gedanken wieder. Die beiden ergänzen sich super, schön auch wie Kuba manchmal sogar kurz für Piszczek als AV absichert.

Die Konzentrierung auf ihre Seite haben wir im Artikel noch ergänzt, die fand ich persönlich ebenfalls auffällig. Durch diese Maßnahme wird Schmelzer momentan zum großen Schwachpunkt Dortmunds, ich finde ihn am Ball viel schwächer als letzte Rückrunde, mal sehen wie sich dieses Problem entwickelt.

Zum Themenkomplex des Dortmunder Aufbauspiels, den du mit Kehls Fehlen ansprichst, wird es wahrscheinlich diese Woche noch einen größeren Artikel geben.

Antworten

vastel 4. März 2012 um 23:30

Erst einmal danke für den klasse Artikel! 🙂

Eine Anmerkung zum Dortmunder Aufbauspiel:
Ich finde die Entwicklung seit der letzten Saison sehr interessant. Seit Sahins Abgang, übernimmt Hummels große Anteile des Spielaufbaus. Seitdem die Gegner anfangen sich darauf einzustellen, werden in meinen Augen aber auch die Pässe von Subotic Woche für Woche präziser, natürlich bei weitem noch nicht auf dem Niveau von Hummels. Meine Vermutung ist also, dass JK versucht auch hier die Entwicklung voranzutreiben, um das eigene Spiel unvorhersehbarer zu machen. Hast du da ähnliche Beobachtungen gemacht?

Wichtig ist auch zu erwähnen, dass sich Kagawa desöfteren sehr tief fallen lässt (ähnlich wie damals Sahin), um Hummels beim Spielaufbau zu unterstützen.

Antworten

MR 4. März 2012 um 23:54

Interessantes Detail dazu: Beim Wintercup in Düsseldorf spielte Hummels prinzipiell keine Pässe nach vorne, sondern legte alle Bälle zu Subotic rüber, der sich aus dem Turnier eine bessere Trainingseinheit für Vertikalpässe machte.

An solchen Dingen erkennt man, wie gezielt Klopp die Mannschaft weiterentwickelt.

Insgesamt hat man aber nach der schwierigen Anfangsphase der Saison auch einige Rückschritte im Aufbauspiel gemacht, ganz bewusst zu Gunsten der zeitweise etwas fehlenden Defensivstärke. Genau das wird das Thema des kommenden Artikels. 😉

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vastel 4. März 2012 um 23:58

Danke für die kleine Anekdote, das war mir neu.

Ich freu mich schon auf den Artikel! 🙂

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Garrona 5. März 2012 um 00:49

Damit wird wahrscheinlich auch erklärt, warum Subotic teilweise auch die Freistöße schießt.

Weil wie kriegt man auch gut Gefühl in lange und gut platzierte Bälle? Man lässt denjenigen Freistöße schießen.

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Garrona 5. März 2012 um 01:18

Zum Thema Aufbauspiel:

Was mir in der üblichen Presse immer nicht gefällt ist, dass die meinen Dortmund spielt egal mit wem immer das gleiche System.

Ja man spielt immer 4-2-3-1 – aber es gibt davon so viele Prägungen und verschiedene Nuancen.

Das Spiel gegen Mainz hat mich z. B. sehr an die Hinrunde 2010 erinnert. Gutes Kombinationsspiel von hinten heraus. Viele schnelle Vorstöße. Wechsel zwischen Langen Bällen, kurzen Pässen, Steilpässen, etc.

Wie schon geschrieben ist die „defensivere“ Spieltaktik mit Kehl, eher auf Fehler ausnutzen und Pressing ausgelegt. Paradebeispiel fand ich das erste Spiel der Rückrunde gegen Hamburg.

In der öffentlichen Presse wird aber immer dargestellt, Dortmund spielt immer gleich, jeder spielt im gleichen System die gleiche Rolle. Wie zum Beispiel die Presse gegen Nürnberg: Bender verletzt -> Leitner kommt, Spiel läuft genauso ab wie vorher.

Meiner Meinung nach, hat Klopp kein starres System wie man spielt (wie die Umstellung der Außen nach vorne gegen Mainz) sondern jeder Spieler hat viel Spielverständnis und Taktikverständnis. Durch das Veranschaulichen von Taktik gegenüber den Spieler, lehrt er die Spieler was man beachten muss und wie man Gegner schlagen kann.

Hier wird keine Marschrichtung vorgegeben, ala van Gaal („Ihr müsst spielen wie ich es sage“) oder ala Löw („bei mir gibt es keine langen Bälle, ich will Kurzpassspiel“) – sondern der BVB unter Klopp spielt meistens der Situation geschuldet wobei es da wohl ein grundlegendes Muster gibt.

Die ersten 10-15 Minuten spielen Sie meistens Ihr gewohntes Pressingspiel. Danach lassen Sie sich ein bisschen fallen und schauen was der Gegner macht um die Schwachstellen zu analysieren (ich denke das macht die Bank und gibt über einige Spieler eine neue Marschroute weiter). Dann wird in den letzten 15 Minuten vor der Pause, versucht die Schwachstellen auszunutzen.

In der 2ten Halbzeit läuft das wieder so ab, wobei man dann so anfängt wie man vor der Halbzeit aufgehört hat.

Die große Leistung von Klopp ist es meiner Meinung nach, dass alle Spieler wissen, wo die Stärken und Schwächen ihrer Kollegen liegen und wie sie gerade zu spielen haben. Ebenfalls wissen die Spieler meistens sehr gut wie sie auf einzelne Systeme reagieren müssen/können.

Doch dieses Verständnis und Analyse des Gegners braucht denke ich Zeit. Dass war auch ein Problem in den ersten Wochen der Saison. Es kamen 3 neue, komplett unbekannte Gegner und Klopp hat mit seinem Trainerteam und den Spielern versucht eine Taktik dagegen zu finden sowie Spielzüge einzustudieren, die hilfreich sind. Durch diese Analyse etc. ging aber einiges an Zeit verloren, den nächsten BL Gegner einzustudieren. Nachdem man dann aber die ersten 3 Spiele in der CL gespielt hatte, kannte man die Gegner und musste nicht mehr alles neu machen, sondern konnte beides besser fokussieren. Körperlich sollten 2 Spiele pro Woche kein Thema sein – das Problem könnte aber das Training und die Einstellung aufs nächste Spiel sein.
Aber das ist nur eine Vermutung.

Ich freu mich auf jeden Fall auf den Artikel 😉

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MR 5. März 2012 um 01:33

Mhh, bei den Freistößen, nein, da ist der Übungsgedanke glaub ich kein Faktor. Subotic schießt seit seiner ersten Saison Freistöße wegen seiner immensen Schusskraft, er tritt die ja fast nie platziert, sondern zieht einen Strich aufs Tor (bzw. meistens daneben). Der Übungseffekt aus so ein paar vereinzelten Freistößen wäre auch mickrig gegenüber dem Effekt einer gezielten Übungseinheit, wo man etliche solche Freistöße in kurzer Zeit schlagen könnte. Für das bisschen Effekt wird man keinen Verlust der Gefahr der Freistöße in Kauf nehmen. Bei dem Wintercup war es etwas anderes, weil man im Training die Spielereröffnung nicht unter Wettbewerbsbedingungen üben kann (im Spielaufbau hat man ja anders als bei Standards zusätzliche Komponenten wie schnelle Auffassungsgabe und mentale Ruhe zu bewältigen) und das Ergebnis bei diesem Vorbereitungsturnier nicht so wichtig war.

Bei den Detailveränderungen des Systems geb ich dir Recht. Das ist ja eh so etwas, was die Masse noch nicht so richtig verinnerlicht hat, dass gleiche Formationen völlig unterschiedliche Systeme ergeben können, und dass man auf der gleichen Position eine völlig andere Rolle haben kann.

Ein wunderbares, vollkommen heraustaktiertes Tor des BVB war zum Beispiel die frühe Führung in Wolfsburg vergangene Rückrunde, eins der wenigen Spiele von Götze als Zehner mit Kuba rechts. Da bleibt Kuba – ganz ungewöhnlich für den BVB in der Phase aber eben passend für den Spieler Kuba – ziemlich tief am rechten Flügel, was Wolfsburgs Linksverteidiger herauszieht, Götze startet aus der Mitte in dessen Rücken, bekommt frei auf rechts von Sahin den Ball, Hereingabe, Tor. Meines Erachtens ein genau so geplanter Spielzug.

Die Probleme zum Saisonstart seh ich nicht direkt den Gegnern geschuldet, aber da komm ich nochmal im Artikel drauf. Übrigens, der kommt erst nach dem nächsten Spieltag. Macht mehr Sinn noch auf das Augsburg-Spiel zu warten und zwei große BVB-Artikel in paar Tagen müssen ja nicht sein.

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Keen 5. März 2012 um 03:59

Dass Subotic die Freistöße schießt, hat sicherlich keinen Hintergedanken. Das liegt einfach erstens daran, dass er einen ordentlichen Rumms hat, und zweitens daran, dass Dortmund abgesehen von Toni Da Silva keine starken Standardschützen im Team hat. Sonst schießen die immer Götze oder Schmelzer (oder neuerdings Kuba – ab und zu auch mal Gündogan oder Leitner wenn auf dem Platz), allerdings alle mit sehr mäßigem Erfolg. Das Fehlen von guten Standardschützen ist definitiv eines der Probleme in der diesjährigen Dortmunder Mannschaft. In dieser Hinsicht ist es nach wie vor nicht gelungen, Sahin auch nur ansatzweise zu ersetzen. Das zeigt sich auch darin, dass in dieser Saison die beiden IVs Hummels und Subotic erstmals seit ihrer Karriere beim BVB keine Kopfballstärke ausstrahlen.

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MR 5. März 2012 um 04:14

Naja, was heißt, das ist dem BVB „nicht gelungen“? Das wurde ja erklärtermaßen nie versucht. Die aktuellen Erfolgen zeigen dabei m.E. vor allem, dass es ein falscher Ansatz ist, einen Spieler „ersetzen“ zu wollen. Es brauch fußballerische Weiterentwicklung und keine Orientierung am (vergangenen) Status Quo, egal wie erfolgreich der ist.

Abgesehen davon ist man de facto diese Saison viel erfolgreicher nach Standardsituationen. Laut whoscored.com hat man jetzt schon 12 Treffer nach Standards, die vergangene Saison waren’s am Ende nur 13. Dazu kommen welche im Pokal. Aus irgendeinem Grund köpft die diese Saison nur hauptsächlich Lewandowski rein.

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vastel 5. März 2012 um 10:51

@Garrona:

Zum flexibel interpretierten 4-2-3-1 je nach Gegner stimme ich dir absolut zu, bei Subotics Freistößen muss ich dir wie MR widersprechen. Die Erklärung dafür hat er bereits gegeben.

Zum Spielverlauf und der Anpassung: Der BVB führt in der Halbzeitpause auch eine kurze 2-3min Videoanalyse der 1. HZ durch, um die Spieler auf Stellungsfehler und Stärken/Schwächen der gegnerischen und eigenen Mannschaft aufmerksam zu machen. In meinen Augen ist das auch mit ein Grund warum Dortmund so gut wie nie die Kontrolle über das Spiel verliert und jederzeit den Hebel umlegen kann und nochmal nachlegen kann (wie auch am Samstag geschehen).

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Benny 5. März 2012 um 15:29

Ihr habt euch die letzten Freistöße von Subotic aber schon angeschaut, oder? Wenn (ist ja gar nicht so oft) der BVB einen Freistoß an der 16er-Kante bekommt, dann haut Subotic eben nicht mit Wucht drauf, sondern er versucht das Ding tatsächlich in den Winkel zu platzieren.

Man brauch sich nur Nevens Freistoß beim Spiel gegen Leverkusen anzuschauen. Leno hatte da so einen richtigen „… wtf?“-Ausdruck im Gesicht, da er eben eigentlich auf den Gewaltschuss spekuliert hat, und nicht einmal im Traum daran dachte, dass Subotic so einen „gefühlvollen“ Ball spielen kann. Letztlich ging der Freistoß nur „knapp“ vorbei…

Auch die Freistöße danach wurden eher „geschlenzt“. Es stehen ja immer Schmelle und Subotic beim Freistoß. Ich tippe mal Schmelle wäre der „Gewaltschütze“ und Subotic ist eben tatsächlich der, der die Freistöße auch mal platziert über die Mauer zirkeln kann.

Man glaubt es zwar kaum – ich war selber überrascht: ABER, er kann es erstaunlich gut.

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Keen 5. März 2012 um 16:07

@MR das waren dann aber fast nie „direkt“ verwandelte Standards, also z.B. direkte Kopfballtore nach Standards, da kann ich mich nur an einen von Lewandowski gegen Gladbach und Schalke erinnern und einen von Bender gegen Wolfsburg. Und direkt verwandelte Freistöße gab es schonmal garnicht. Letzte Saison waren die Standards definitiv deutlich gefährlicher, als Sahin die noch trat. Wenn wir einen Freistoß beispielsweise direkt an der Strafraumgrenze aus 18-20m Entfernung kriegen, besteht überhaupt keine Gefahr für den Gegner in dieser Saison. Ich winke dann meistens schon ab und sage bei Rückstand des BVB mit Galgenhumor, dass man den Ball lieber gleich dem gegnerischen Torwart zum Abstoß geben solle, weil damit wertvolle Zeit gespart wird.

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MR 5. März 2012 um 18:38

Bei Rückstand des BVB? Jetzt komm ich nicht mehr mit. 😀

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Keen 6. März 2012 um 03:54

naja, wenn Dortmund in Rückstand liegt, dann läuft ihnen die Zeit davon. Und dann braucht man nicht unnötig 1 min lang für Freistöße verschwenden, wenn die Erfolgsaussicht bei diesen Freistößen eh nur bei gefühlten 0,02 Prozent liegt 😉 Dann lieber gleich auf den Freistoß verzichten und sofort weiterspielen, so meinte ich das 😀 war natürlich nicht ernst gemeint.

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MR 6. März 2012 um 04:29

Das war nur darauf gemünzt, dass es einen Rückstand des BVB ja schon sehr lange nicht mehr zu sehen gab. 😉

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Keen 5. März 2012 um 16:25

@Benny nein, in der Regel ist Subotic derjenige, der mit Gewalt draufschießt. Hat er auch letzte Saison mehrmals gemacht. Klar war der Ball gegen Leverkusen gefühlvoll geschossen und klar war Leno da überrascht, so wie wahrscheinlich wir alle überrascht waren, weil Subotic eben normalerweise der Klopper ist. Da dieser Freistoß relativ gut gewesen war, hat es Subotic seitdem noch mehrmals mit dieser Variante versucht, allerdings mit naja sagen wir mal eher „mäßigem“ Erfolg. Aber normalerweise war Subotic immer derjenige gewesen, der mit Gewalt draufgeschossen hat. Das kann er auch am besten.

Über die Freist0ßversuche von Schmelzer oder Götze brauchen wir uns eigentlich garnicht unterhalten. Die sind jedes Mal völlig ungefährlich und an Harmlosigkeit nicht zu übertreffen. Vor allem wenn sie versucht werden direkt aufs Tor zu schießen.

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Benny 9. März 2012 um 00:09

Das ist so nicht ganz korrekt – Subotic ist z.B. auch als Elfmeterschütze eingeteilt. Das hat sicherlich seinen Grund. Aber so viele Freistöße bekommt der BVB ja ohnehin nicht.

Klar – ein Sahin fehlt deutlich bei den Standards, was man ja auch daran erkennt, dass Hummels diese Saison bei Ecken oder Freistößen kaum zum Zug kommt, weil die einfach Banane sind.

Bei der nächsten Meisterfeier gibt es dann kein Schildchen mehr für „Elfmeterschießen üben“, sondern für „Standards üben“ 😉

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Le Don 4. März 2012 um 22:10

Ein Klopp würde sagen: „Unglaublich!!!“ Super Analyse

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Santon39 4. März 2012 um 21:30

Klasse Arbeit !!!

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tjorge 4. März 2012 um 21:01

Ganz großen Respekt auf so einen Artikel hab ich gewartet:).. Echt interessant zu lesen wie Mainz uns versucht(teilweise) geschafft hat das Leben schwer zu machen… Danke für den guten Artikel;)

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