Doppelter Hahn schießt Fohlen auf Platz 4
In einem rasant startenden und durchweg interessanten Bundesligaspiel sollte am Ende Borussia Mönchengladbach die Oberhand behalten und sich die Teilnahme an der Qualifikation zur Champions League sichern. Beide Mannschaften zeigten dabei, warum sie am Ende auf Platz 3 und 4 landen – aber auch, was zu noch mehr fehlt.
Das Team von André Schubert startete wie in letzter Zeit üblich mit einer Dreierkette, bestehend aus Nordtveit sowie den beiden vielversprechenden Youngstern Christensen und Elvedi. Im gesamtmannschaftlichen Kontext besticht Mönchengladbach dabei durch eine interessante Mischung aus sich eher in Engen wohlfühlenden und eher für eine weiträumigere Spielweise geeigneten Akteuren, was sich symbolisch auch an der Besetzung der leicht asymmetrischen Doppelsechs zeigt. Mit Xhaka gibt es hier einen Spieler, der gerne das Spiel verlagert und eher für spektakulär wirkende Pässe steht. Ergänzt wird er vom hochtalentierten, strategisch stärkeren und insgesamt deutlich kombinativer ausgerichteten Dahoud.
Mit Traoré steht einerseits ein dribbelstarker Akteur mit einem Faible für 1 gegen 1-Situationen zur Verfügung. Andererseits gibt es mit Wendt einen ebenfalls dynamischen Spielertypen, der sich jedoch stärker über das mannschaftliche Zusammenspiel definiert. In den vorderen Zonen bilden die beiden Allrounder Stindl und Raffael so etwas wie das Herzstück der Mannschaft, das vielerlei Fähigkeiten miteinander verbindet. Zudem findet sich mit Hahn noch ein schneller Akteur neben ihnen, der durchaus über Qualitäten im Abschluss verfügt.
Roger Schmidt hingegen musste insbesondere in Bezug auf seine Viererkette improvisieren – diese Saison fast schon ein Dauerzustand bei der Werkself. Bender wurde wie schon in der Vorwoche auf der ungewohnten Position des Rechtsverteidigers aufgeboten, während der junge Henrichs auf der gegenüberliegenden Seite auflief. Zwischen ihnen bildeten Ramalho und Toprak das Abwehrzentrum.
Durch die ebenso kurzfristigen wie schmerzhaften Ausfälle von Brandt und Kampl formierte sich das Mittelfeld aus Kramer, Aranguiz, Calhanoglu sowie Kruse, während Chicharito und Kießling sich in der vordersten Linie wiederfanden. Bayer zeigte in dieser Besetzung größtenteils das, was man von ihnen und ihrem Trainer seit jeher gewohnt ist: Kompaktheit und intensives Verschieben aus dem charakteristischen 4-2-2-2 heraus.
(Leicht) Ungewohntes bei Bayer, Gladbach in Ballbesitz auf Champions League-Niveau
Doch dieses Mal ließen sie die Zügel etwas schleifen, pressten nicht durchgängig auf der ersten Höhe, sondern empfingen den Gegner erst kurz vor dem Mittelkreis, um dann von Zeit zu Zeit ins übliche Angriffspressing überzugehen, das dann auch gewohnt gute Staffelungen hervorbrachte und den jeweils Ballführenden teils extrem unter Druck setzte. Hierfür wurde aus dem initial genutzten 4-2-2-2 immer wieder auch ein verschobenes 4-3-3 mit weit vorrückenden Außenverteidigern.
Etwas erstaunlicher waren vielmehr situativ immer wieder auftretende Mannorientierungen, insbesondere von Ramalho auf vordere Akteure Gladbachs in seinem Umkreis. Selbst Kramer ließ sich mitunter etwas leicht aus dem Zentrum ziehen. Die Fohlen konnten Löcher aufreißen, die sie immer wieder hervorragend bespielten.
Beginnend von hinten war vor allem einmal mehr die gute Einbindung von Torhüter Sommer bemerkenswert. Mit seiner Hilfe konnte man gerade in der Anfangsphase das hohe Anlaufen von Leverkusen effektiv umspielen. Ebenso wie die in der Dreierkette weit aufgefächerten Verteidiger, die situativ von Xhaka oder Dahoud unterstützt werden konnten, zeigte er eine große Ruhe am Ball. Nur selten setzte man zu unkontrollierten Befreiungsschlägen an.
Eher brachte man den Ball bei zugestelltem Zentrum nach Außen auf Traoré, der dort ins Dribbling gehen konnte. Elvedi stieß seinerseits häufiger einmal passend vor, um derlei Situationen einzuleiten. Das Timing beim Zugriff auf den Guineer stimmte dabei nicht immer, so dass er am Flügel einige Male durchbrechen oder einen Vertikalball auf den diagonal gen Seitenlinie startenden Hahn spielen konnte. Auffällig sind in Flügelsituationen bei Gladbach darüber hinaus stets viele raumschaffende oder ausweichende Bewegungen, die idealerweise einen Weg ins Zentrum öffnen, in den der Ballführende dann hineinstarten kann.
Häufiger noch suchten die Borussen jedoch den Zwischenlinienraum der Gäste. Dabei zeigten sie sehr gute Kombinationen, insbesondere um den linken Halbraum herum, wo sich Stindl und Raffael gerne versammelten. Dieser Bereich wurde des Öfteren fokussiert. Auffallend war beim Ausspielen die gute Balance zwischen zurückfallenden und vor- bzw. nachstoßenden Bewegungen – sozusagen „Steil-Klatsch“ nahezu in Perfektion.
Zur Vorbereitung entsprechender Pässe half insbesondere die Pressingresistenz von Dahoud enorm. Sie gewährleistete vielfach das Weiterführen der Ballzirkulation und konnte auch im weiteren kleinräumigen Ausspielen in Verbindung mit den beiden zuvor erwähnten Mitspielern eine große Hilfe sein. Das Prinzip von Gladbach war letztlich folgendes: Leverkusen mit vielfältigen Bewegungen beschäftigen, idealerweise so Räume öffnen/weiten, Zwischenlinienraum kleinräumig über Ablagen bespielen, um dann rasant in die geöffneten Zonen vorzustoßen.
Insgesamt formierten sich die Gastgeber in einer Mischung aus 3-4-1-2, 3-4-2-1 und 3-4-3(-0), wobei Stindl zur Sicherung des Ballbesitzes auch in den tieferen linken Halbraum zurückfallen konnte, was die Struktur dann eher in Richtung 3-1-4-2/3-3-2-2 veränderte.
Zusätzlich streute Xhaka häufiger einmal seine üblichen großräumigen Pässe gegen die weit zu einer Seite herüberschiebenden Leverkusener ein. Auch der direkte Ball in die Spitze, meist auf Hahn, konnte zwischendurch gesucht werden, was in der Summe für ein ordentliches Maß an Unberechenbarkeit im positiven Sinne führte. Unberechenbarkeit im negativen Sinne gab es hingegen im Pressing zu sehen.
Die Grenzen der Manndeckung, Bayers Mittel dagegen
So ansehnlich das Ballbesitzspiel der Fohlen wirkte: Über die Probleme gegen den Ball konnte dies kaum hinwegtäuschen. Zunächst einmal war der Zugriff im Gegenpressing nicht immer ideal. Wurde dieses überspielt, so stand der Sechserraum manchmal zu offen. Die Verteidiger wurden zu riskanten Klärungsaktionen gezwungen. Im Vergleich zu den noch größeren Schwierigkeiten im geordneten Pressing waren diese Schwächen jedoch eher marginal.
André Schubert lässt sein Team mit überaus klaren Zuordnungen spielen. Insbesondere bei höherem Attackieren ist eine klare Manndeckung zu beobachten. Das geht häufig so weit, dass in der eigenen ersten Linie Mann gegen Mann verteidigt wird und es stattdessen eher weiter vorne einen „Libero“ gibt, der beispielsweise dann den Torwart anläuft.
Manchmal fällt ein Mittelspieler unterstützend zurück, doch grundsätzlich verteidigen Xhaka und Dahoud eher am Mann nach vorne als nach hinten hin abzusichern. Hieraus entstehen, wie in der Grafik zu sehen, gerne einmal wahnwitzige Pressingstaffelungen, etwa im 3-3-3-1/3-3-4. Das größte Problem hierbei ist die mangelnde Präsenz für den zweiten Ball, was grundsätzlich wiederum eine der Leverkusener Stärken darstellt. Entsprechend versuchte die Werkself derartige Situationen für sich zu nutzen.
Mit Kießling stand hierfür ein geeigneter Zielspieler zur Verfügung, der sich beispielsweise gerne mit Calhanoglu in den halblinken Bereich orientierte, während Chicharito und Kruse freiere Rollen innehatten. Der ständig raumsuchende Mexikaner bewegte sich in der Anfangsphase weit nach rechts hinüber, während Kruse tiefer blieb, was für einige 4-3-3-Staffelungen sorgte.
Beide konnten für Weiterleitungen den Weg in die Spitze suchen, auch Aranguiz stieß immer wieder nach, während Kramer vorzugsweise (halb)rechts unterstützte. Wie üblich überluden sie gewisse Bereiche, um guten Zugriff im Gegenpressing sicherzustellen, das jedoch zunächst nicht immer mit allerhöchster Intensität ausgeführt wurde.
In der eigenen Hälfte verteidigen die Gladbacher zwar nicht mehr so eindeutig manndeckend und füllen die Dreierkette häufiger entweder mit einem zentralen Mittelfeldspieler oder Wendt auf, aber verfolgen immer noch gerne Gegenspieler und lassen sich recht einfach herauslocken. Kommt der Ball zum Flügel, verschieben sie zwar dorthin, haben aber Probleme, dann auch tatsächlich Zugriff zu erzeugen.
Ein Paradebeispiel lieferte etwa die Szene beim 0:1. Calhanoglu sah sich hier auf links mehreren Gladbachern gegenüber. Kruse zog mit einem kurzen Vertikallauf einen von ihnen mit sich, Aranguiz wurde in tieferer Position ebenfalls mannorientiert bewacht. Ein kleiner Kanal öffnete sich, an dessen Ende Chicharito Anbindung fand. Aranguiz konnte vorstoßen und schließlich den Treffer erzielen. Bereits in der vorangegangen Entstehung offenbarten sich dabei eklatante Mängel, wie nachfolgende Grafik zeigt:
Weitere Entwicklungen in der zweiten Halbzeit
Nachdem der Ausgleichstreffer für die Gladbacher eher in eine Phase hinein fiel, in der das Spiel insgesamt ein wenig unkontrollierter und Leverkusen tendenziell stabiler wurde, setzte sich zumindest letzterer Trend zu Beginn der zweiten Halbzeit fort. Jedvaj kam für Kramer, Bender wechselte ins Mittelfeld. Die Mannschaft von Roger Schmidt zog nun vollends das übliche Spiel durch und bereitete den Borussen, die nun meist mit Raffael halbrechts und Hahn eher nach links versetzt agierten, deutlich größere Probleme.
Deren Halbverteidiger, die zuvor etwas wenig Druck erhielten, wurden nunmehr vermehrt von den Zehnern angelaufen. Dagegen war beispielsweise eher mal ein asymmetrischer, viererkettenartiger Aufbau mit Wendt links und Elvedi rechts zu sehen, während Traoré sich zum Zentrum hin bewegte.
Die Gladbacher konnten wiederum ihrerseits gegen den Ball stabiler werden, indem sich die Außenspieler nun etwas zurückhielten und auch die zentralen Mittelfeldspieler sich mehr zur eigenen Abwehr hin orientierten. Die Außenverteidiger von Leverkusen wurden beispielsweise zunächst frei gelassen und konnten dann aggressiv angelaufen werden.
Neben diversen anderen mehr oder weniger positionsgetreuen Wechseln sorgte die Hereinnahme von Frey für Toprak noch dafür, dass Bender einige Minuten als Innenverteidiger fungierte. Möglicherweise eine Option für die Zukunft bei der Werkself.
Fazit
Am Ende steht ein ansehnliches Spiel mit interessanten Wechselwirkungen zwischen einer starken Ballbesitz-Borussia und der (Gegen-)Pressingmaschine aus Leverkusen, das phasenweise hochklassig verlief, an manchen Stellen aber auch Schwächen offenbarte.
So war es oberflächlich betrachtet André Hahn, der mit einem Abstauber und einem Gewaltschuss für das 2:1 sorgte – auf persönlicher Ebene keineswegs überzubewerten. Vielmehr gilt es das mannschaftliche Gefüge, in dem er dieser Tage eine erfolgreiche Einbindung findet, hervorzuheben. Ein Spiel, mit dessen Ausgang Fußballdeutschland letztlich wohl gut leben kann.
14 Kommentare Alle anzeigen
TobiT 8. Mai 2016 um 19:18
Hat jemand ne Begründung, warum Schubert hinten Mann gegen Mann verteidigen lässt?
Warum geht man hinten so hohes Risiko ohne ein höheres und kompaktes Pressing?
Was verspricht sich Schubert von einem weiteren Mann vorne, wenn er seine Mannschaft nicht hoch und/oder aggressiv pressen lässt?
Truu 8. Mai 2016 um 19:11
Erstaunlich, wie das Spiel der Gladbacher jenem der Dortmunder 1997 ähnelt, mit fast deckungsgleichen Vorzügen und Schwächen:
Mit Sammer/Kohler/Caeser 3 Verteidiger, zu denen oft einer der Aussenverteidiger als 4ter dazukam; mit Reuter/Heinrich 2 Aussenverteidiger, die sowohl vertikal als auch (häufig) invers agierten; mit Sousa/Lambert 2 defensive Zentralmittelfeldspieler, die situativ Raum-/Mann-deckten; mit Möller/Chapiusat/Riedle 3 Offensivakteure, die variabel als 9-er, 10-er und 11-er den gesamten Raum für die Angriffe nutzten.
Was die Dortmunder hatten, waren Feiersinger und Sammer, die sich sehr oft vor die Abwehr stellten und die offene Räume zustellten (Nevio Scala über Feiersinger: „Nur Gott ist perfekt, aber Wolfgang Feiersinger ist es als Spieler“) aber auch als zusätzliche Anspielstation agierten.
Falls da wieder jemand aus der SV die Weisheit für sich gepachtet haben will, von wegen Guardiola mit seinen variablen Anpassungen weiss eh alles besser und SV gleich mit ihm: Das Dortmunder 3-1-3-1-2 (alternativ das Hitzfelder FCB-System 3-1-3-3) war das variabelste System, das mir je unter gekommen ist.
Warum Hitzfeld sich selbst abgeschafft hat und mit der Schweiz eine selten dümmliche Variante des 4-4-2 paraktiziert hat, wird wohl ein ewiges Rätsel bleiben …
Offene Gesellschaft 11. Mai 2016 um 15:08
Schade.
Du ziehst hier einen überaus interessanten und womöglich lohnenswerten Vergleich zwischen den aktuellen Gladbachern und der Dortmunder Mannschaft von 97.
Diesen nimmst du nun zum Anlass, an Guardiola bzw. an der auf dieser Seite (anscheinend) vorherrschenden Meinung Kritik zu üben; und zwar im Sinne von:
Wenn die Dortmunder 97 bereits so flexibel mit Dreierkette usw. gespielt haben, werden dann Guardiolas Taktiksachverstand und seine Rolle als Trendsetter in Fußballdeutschland nicht vielleicht doch (deutlich) überschätzt?
Soweit so gut. Ich finde es durchaus legitim solche oder ähnliche Fragen zu stellen. Im besten Fall entsteht eine fruchtbare Diskussion.
ABER: Die Art und Weise deiner Kritik ist unsachlich und beleidigend:
1. „Falls da wieder jemand aus der SV die Weisheit für sich gepachtet haben will…“
= persönlicher Angriff: in diesem Fall die Unterstellung SV sei arrogant und überheblich
2. „… von wegen Guardiola mit seinen variablen Anpassungen weiss eh alles besser und SV gleich mit ihm …“
= sachlich falsche Behauptung bzw. Unterstellung SV habe das so gesagt + erneuter persönlicher Angriff
3. „… eine selten dümmliche Variante des 4-4-2 paraktiziert hat …“
= persönlicher Angriff gegen Hitzfeld + Provokation der Leser deines Beitrags,
zudem fehlen konkrete Ausführungen
Mögliche Schlussfolgerungen:
– Du hast eine vorgefasste Meinung (zu Guardiola) und willst sie unbedingt durchsetzen. Dazu bietet sich hier (anscheinend/scheinbar) eine Gelegenheit.
– Du willst SV bloßstellen, da sie deine Auffassung nicht teilen.
– Du interessierst dich nicht für eine konstruktive Debatte mit offenem Ausgang, bei der du oder jemand anders vielleicht am Ende einräumen müsste, sich geirrt zu haben.
Damit hast du eine konstruktive Diskussion von vorneherein verhindert.
Schade.
Truu 12. Mai 2016 um 13:11
Da werde ich ihnen wohl Recht geben müssen. Besonders Ihr Punkt 1 und 2 betreffend: das ist zu verstehen als ein Schlussstrich unter eine lang geführte Diskussion, ob Guardiolas Tun korrekt anaylsiert und kritisiert wird.
Punkt 3 betreffend mag hier die begründung fehlen, aber die hätte auch nachgereicht werden können, wenn dafür das Interesse besteht. Hier wurde aber ebensowenig Hitzfeld persönlich angegriffen (nicht er ist dumm bzw dümmlich sondern die Taktik) wie die Leser provoziert.
Sache betreffend habe ich mir ein bisschen die alten Spiele angesehen und möchte schon auch festhalten, dass die Art, wie restriktiv manchmal die Manndeckung (zB hier https://www.youtube.com/watch?v=e86BY2Netfw&feature=youtu.be&t=420) praktiziert wurde, schon zum Fremdschämen war. Ich halte den Fussball vergangener Tage absolut nicht für so perfekt, wie es hier vielleicht den Anschein hatte, will aber zeigen, dass nicht alles, was heute so manche von sich geben, der Weisheit letzter Schluss ist bzw so neu und hip.
Aber vielleicht gibt es einen Dortmund-Experten vergangener Tage, der etwas Licht ins Dunkel bringen kann. Wie ich lesen konnte, was die BVB 1997 innerlich praktisch tot (Grüppchenbildung, sehr viele verletzte Spieler, ausgebrannter Trainer, leere Kassen). Meister wurden sie 2-mai mit einer durchaus respektablen Mannschaft und einer doch konservativen 3-4-1-2. Dann kamen zu 1996/97 Lambert und Sousa (und Feiersinger), verdrängten Freund und Zorc (und den oft verletzten Sammer), und plötzlich spielte Dortmund einen sehr modernen 3-1-3-1-2 (wobei Feiersinger oft im Mittelfeld war und die Aussenverteidiger mit den Manndeckern eine Überzahl bildeten). Spannend fände ich eine Analyse, inwieweit Hitzfeld das System implementiert hat oder sich das neue System aus den Fähigkeiten der neuen Spieler ergab.
savona 12. Mai 2016 um 16:21
Merkwürdige Art, einen Schlußstrich unter eine Debatte zu ziehen: mit einem abermaligen kräftigen Tritt in die Eier (Metapher). Über ein solches Schlusswort werden die Gemeinten sich gewiß mächtig freuen. Schön auch zu sehen, wie jemand, der gerne die verfolgte Unschuld spielt, seinerseits offenbar keine Bedenken hat, zum wiederholten Male ordentlich auszuteilen – aus einem allerdings wirklich respektablen Grund: er hat recht, die anderen nicht. Und dann wollen sie es trotz aller vehement vorgetragenen Belehrungen noch nicht mal einsehen. Wenn das nicht arrogant ist … ????????
Truu 12. Mai 2016 um 16:41
Ich war bis jetzt sehr höflich, aber wenn Sie unbedingt die Wahrheit hören wollen, bitte sehr: Sie sind ein trolliger Vollidiot.
Woraus Sie hier ein Nachtreten ableiten können (etwas aus „ob Guardiolas Tun korrekt anaylsiert und kritisiert wird“?), bleibt rätselhaft, auch an welcher Stelle ich mir selbst recht gebe. Aber offenbar stehen Sie andauernd unter Drogen, oder Sie sind ein minderwertigskeitskomplexbeladener Nullchecker, der im Leben nichts anderes hat, als vor dem Computer seinen Allerwertesten grösser machen zu wollen.
Ich habe einen Super-Job für Sie: Bewerben Sie sich doch bei der Tea-Party: als Kriegstreiber. Dann hätten Sie auch endlich das, was andere als das Leben bezeichnen.
Jedes Kommentar von Ihnen bleibt von mir unkommentiert.
savona 12. Mai 2016 um 17:35
Ja, das klingt vielversprechend. Aber genau auf „dieses Kommentar“ habe ich mich ehrlich gesagt gefreut. Besser kann man sich nicht demaskieren. Führt allerdings leider alle gut gemeinten Versuche (keineswegs nur von mir), einen sinnvollen Dialog zu führen, ad absurdum. Was nach dem bisherigen Gesamtauftritt nicht mehr wirklich überraschen kann.
felixander 8. Mai 2016 um 09:35
Kein Brandt, keine Kekse (pun intended).
mrb 8. Mai 2016 um 10:01
die stellen doch Zwieback her, weniger Kekse:
http://www.germangourmet.com/images/full/brandt%20zwieback%20225gr.jpg.
1. Sieht hier noch jemand in Lars Bender einen möglichen Kandidaten für die gescholtene Position des RV?
2. Ramalhos weites Verfolgen (bis an die Mittelllinie) habe ich in dieser Saison auch noch nicht von B04 gesehen.
ode. 8. Mai 2016 um 15:04
Zu 1: Grundsätzlich vorstellbar ist das. Ich denke allerdings, dass Bayer nächste Saison mit Da Costa auf der Position plant. Mit Hilbert und Jedvaj als Backup. Perspektivisch war Jedvaj ja eh als IV geplant. Allerdings sind seine Leistungen seit der Verletzung eher besorgniserregend. Ich denke, Bender ist für Schmidts Fussball enorm wichtig auf der 6.
Zu 2: Das weite Herausrücken der IV bei Bayer ist nicht ungewöhnlich. Toprak macht das sonst öfter. Wenn er denn mal fit ist. Bei Papadopoulos hat man das auch sehr oft gesehen. Es ist meist der linke IV. Tah als rechter IV bleibt oft absichernd hinten. Ich denke, dass dies gestern aufgefallen ist, weil Bayer relativ zurückgezogen gestanden hat und das hohe Pressing nur phasenweise durchgeführt hat. Ansonsten steht die 4er-Kette ja um einiges höher und das Herausrücken ist nicht so deutlich zu erkennen.
Todti 8. Mai 2016 um 06:35
Stimme hier ES zu, Gladbach zeigte schöne kombinative Ansätze, allerdings starben mir zu viele Angriffe durch technische Fehler ab, vor allem bei Ballan- bzw mitnahmen.
Wenn ich so darüber nachdenke, ist Gladbachs System womöglich prädestiniert für das Spiel gegen Leverkusen, da man mit Torwart + Dreierkette gut das Angriffspressing umspielen kann und dann breit genug aufgestellt ist um Leverkusens horizontale Kompaktheit zu attackieren.
Was ich nicht ganz verstehe, ist das schlechte Gegenpressing Gladbachs. Im 3-4-1-2-artigen System mit vielen Kombinationen müsste man doch gut positioniert sein um Zugriff erzeugen zu können, oder übersehe ich da etwas? Ich habe das Spiel nicht genau verfolgt, deswegen ist das eher ein grundlegender Gedanke als eine Beobachtung.
ES 8. Mai 2016 um 10:34
Mit dem Gegenpressing hast du durchaus recht. Darüber habe ich auch ein wenig nachgedacht. War jetzt für die Analyse selbst nicht das wichtigste. Ich würde sagen: Das hängt gewissermaßen mit dem Wechsel aus Klein- und Großräumigkeit zusammen. In den engen Momenten im Zwischenlinienraum gibt es natürlich automatisch guten Zugriff. Aber wenn die Spieler im Anschluss daran ausschwärmen, ist ein Ballverlist schon gefährlicher. Die Staffelungen waren auch nicht immer das größte Problem – eher die Intensität. Leverkusen machte das außerdem sehr gut. Vergisst man manchmal, weil das schon selbstverständlich ist: Gut den Ball direkt aus dem Zugriffsbereich rausgespielt, passende ausweichende Bewegungen (Chicharito). Ersteres war letztlich die Krux bei Gladbach: Ball raus aus dem direkten Zugriffsbereich -> schwache Reaktion.
Todti 9. Mai 2016 um 01:55
Danke für die Erklärung!
ode. 8. Mai 2016 um 14:58
Allerdings ist Bayers Spiel auch perfekt auf das Gladbacher Spiel gemünzt. Ich will Gladbach den Sieg nicht madig machen. Aber man hat schon gemerkt, dass Bayer mit angezogener Handbremse gespielt hat. Die haben ja fast jeden Konter abgebrochen und doch wieder hinten rum gespielt.
Dass das Gladbacher Gegenpressing nicht so gut griff hatte auch damit zu tun, dass Bayer sehr ballsicher ist. Besonders Aranguiz bringt da eine ganz neue Qualität rein.