TEs Bundesliga-Check: Lieblinge
Lauter Lieblings in der Spieltags-Kolumne: TE lobt Ingolstadts Pressing, Pizarros Einbindung in der neuen Werder-Formation und Kimmichs Leistung als Innenverteidiger.
Spielverlagerung-Autor TE sucht sich nach jedem Bundesliga-Spieltag drei Aspekte raus, die er kurz und knackig analysiert. TEs Bundesliga-Check ist eine Spielwiese für taktische Beobachtungen, die in den “langen” Spielanalysen keinen Platz finden. Der Analysehappen für Zwischendurch.
Ingolstadt beeindruckt gegen den BVB
Leute, die regelmäßig meine Auftritte in der Rocketbeans-Show Bohndesliga verfolgen, wissen: Ich mag den FC Ingolstadt. Besser gesagt: Ich mag ihr Pressing. In der allerersten Kolumne habe ich den Begriff „zugriffsorientiert“ dafür verwendet, in Abgrenzung zum Begriff mannorientiert. Ja, Ingolstadt arbeitet mit vielen Mannorientierungen und steht oft nah am Gegenspieler. Allerdings werden diese Mannorientierungen aus meiner Sicht so flexibel gehandhabt, dass nicht die Mannorientierung an sich, sondern der ständige Zugriff auf alle ballnahen Spieler im Vordergrund steht.
In der Theorie klingt das recht kompliziert. In der Praxis kann man es ganz gut am Spiel Ingolstadt gegen Dortmund beschreiben. Ingolstadt hielt auch gegen den BVB am hohen Pressing fest. Die drei Angreifer sowie zwei Mittelfeldspieler orientierten sich in vorderster Linie an ihren Gegenspielern, Sechser Roger sicherte dahinter im Raum ab.
Trainer Ralph Hasenhüttl nahm eine kleine, aber feine Änderung am Pressing vor: Die Außenstürmer agierten nun noch zentraler. Stürmer Lezcano ließ sich oft zurückfallen, um Weigl aufzunehmen. Die beiden Außenstürmer nahmen wiederum Dortmunds Innenverteidiger auf. Die Idee dahinter war, hohen Druck auf die entscheidenden Dortmunder Akteure im Spielaufbau ausüben zu können. Ein Beispiel:
Dortmund konnte nicht wie gewohnt das Spiel eröffnen. Sie mussten häufig die Eröffnung über die Außenverteidiger suchen – und genau hierin lag das Problem. Dortmund bindet seine Außenverteidiger diese Saison eigentlich recht hoch ein. Man möchte vermeiden, früh auf dem Flügel festgedrückt zu werden. Genau dies gelang Ingolstadt. Aus der obigen Szene konnte Dortmund sich mit einem Pass auf den freien Rechtsverteidiger Piszczek befreien. Ingolstadt rückte jedoch sofort rüber und störte Piszczek, Dortmund verlor den Ball.
Diese Szene war die Blaupause für das Spiel: Ingolstadt lenkte Dortmund nach rechts und sah zu, wie sie dort die Bälle verloren. Der BVB war an diesem Nachmittag auf dieser Seite denkbar schlecht aufgestellt, um diese Szenen spielerisch lösen zu können. Ginter als unterstützender Achter und Ramos als Rechtsaußen sind nicht bekannt für ihre Kombinationsfähigkeit in engen Räumen. 54% der Dortmunder Angriffe liefen über rechts; nur einer führte zu einer Chance. Leider übersah der Schiedsrichter hier die Abseitsstellung Aubameyangs nach Piszeks Flanke. Sonst wäre Ingolstadt mit der klugen Taktik wohl zu einem Punkt gekommen. (Mehr zur Schiedsrichter-Leistung gibt es übrigens in der aktuellen Collinas-Erben-Kolumne auf N-TV.de.)
Werder Bremens passendes 4-2-2-2-System
Viktor Skripnik lässt seit einigen Wochen eine neue Formation spielen. Am besten beschreibt man dieses System wohl als 4-2-2-2-System: Vorne agieren zwei Stürmern neben zwei Außenstürmern. Die Außenstürmer sollen gleichzeitig für Breite sorgen und die Halbräume besetzen. Die Doppelsechs teilt sich in einen tiefen Spieler (Fritz) und einen sehr vertikalen (Junuzovic).
Dieses 4-2-2-2, so habe ich das Gefühl, begünstigt vor allem einen Spieler: Claudio Pizarro. Er blühte in den vergangenen Wochen auf. Er kann als zweiter Stürmer neben Ujah viel stärker seine Spielstärke einbinden. Er lässt sich häufig in den Zehnerraum fallen und sucht von dort die Kombinationsmöglichkeiten mit den Außenstürmern. Pizarro kann wieder öfters flach spielen, was auch am geänderten Spielaufbau liegt: Vestergaard und Neuzugang Djilobodji öffnen das Spiel öfters mit einem flachen Pass ins Mittelfeld oder in den Zehnerraum. Pizarro kann diese Bälle halten und weiterverarbeiten.
Gegen Berlin hielt das neue 4-2-2-2 jedoch nur eine Halbzeit. Werder spielte gut mit, Werder hatte Chancen – und doch lagen sie zur Pause 0:2 zurück. Die Umstellung auf eine 4-1-3-2-Raute mit Pizarro als Zehner sorgte für defensive Labilität, aber auch offensive Durchschlagskraft. Gerade das offensive Zentrum sowie die Halbräume waren in dieser Formation gut besetzt.
Ich bin mir dennoch sicher, dass dem 4-2-2-2 in Bremen die Zukunft gehört. Es passt zu Pizarro, es passt zum Spielaufbau, es passt zum Kader, dem ein echter Zehner fehlt. Ansonsten bleibt nur Folgendes zu sagen:
Wer Pizarro gerne Fußball spielen sieht, liebt den Fußball. #s04svw
— Marcus Bark (@artus69) January 24, 2016
Joshua Kimmich als Innenverteidiger
Darf ich abschließend noch jemanden grüßen? Ja? Schöne Grüße an meine Eltern, an meine Frau und nach München an Joshua Kimmich. Gegen Hoffenheim durfte er als Innenverteidiger ran und machte seine Sache sehr gut. Kimmich überzeugt schon seit Jahren mit seinem klugen Stellungsspiel und seinem strategischen Gespür.
Ich fand gerade sein Herausrücken aus der Innenverteidigung stark. Das richtige Gespür zu finden, wann man wie weit nach vorne rücken kann, um das Spiel im Mittelfeld zu unterstützen, ist nicht immer einfach. Kimmichs Zusammenspiel mit Alonso funktionierte aber in diesem Punkt; wenn Alonso sehr tief spielte, ging Kimmich etwas weiter nach vorne.
Auch defensiv wirkte er gefestigt. Seine durchaus vorhandenen Geschwindigkeitsdefizite konnte er durch sein cleveres Stellungsspiel kompensieren. Bei langen Bällen fiel er zurück, versuchte Pässe hinter die Abwehr fing er ab. Vor allem seine ruhige Art passt sehr gut zur Position des Innenverteidigers. Er läuft hier auch nicht Gefahr, durch seine mangelnde Präsenz im Spielaufbau übergangen zu werden, wie es bei seinen Auftritten im Mittelfeld ab und an der Fall war.
Kimmich als Innenverteidiger dürfte keine Dauerlösung sein; dazu geht ihm die Geschwindigkeit ab, um Konter gegen Weltklassestürmer im Laufduell verteidigen zu können. Gerade in der Bundesliga gegen schwächere Gegner wie Hoffenheim könnte es aber eine mittelfristige Lösung sein. Hier überwiegen die spielerischen Vorteile. Und vielleicht ist ja auch in der DFB-Elf denkbar. Kimmich als Außenverteidiger? Warum nicht! Abschließend also liebe Grüße an den Bundestrainer.
Ausführliche Analysen des achtzehnten Spieltags
Gladbach – Mainz
Stuttgart – HSV
Wolfsburg – Köln
Bayern – HoffenheimBVB – Ingolstadt (englisch)
30 Kommentare Alle anzeigen
Walter Frosch 6. Februar 2016 um 11:22
„Das richtige Gespür zu finden, wann man wie weit nach vorne rücken kann, um das Spiel im Mittelfeld zu unterstützen, ist nicht immer einfach.“ Stichwort David Luiz.
sharpe 2. Februar 2016 um 08:02
danke für den Link zu Collinas Erben. Der Artikel trifft es ziemlich genau.
Schorsch 1. Februar 2016 um 17:55
Ich bin ein Skeptiker des Pizarro-Deals gewesen und habe nach wie vor so meine Zweifel. Aber ich stimme TE ausdrücklich zu, Piza kommt in den letzten Spielen klar besser zur Geltung. Und ich kann auch nur unterstreichen, dass dies zum großen Teil am veränderten System liegt, das Skripnik mittlerweile spielen lässt und Pizas Position und Rolle darin. Man sollte darüberhinaus auch noch berücksichtigen, dass Piza mittlerweile mehr Spielpraxis hat, die ihm zu Beginn einfach fehlte. TE weist aber auch völlig zurecht auf die defensive Schwäche hin, die sich bei meiner Besetzung des 10er-Raums durch Piza und eine Formationsänderung ergibt. Piza ist nach wie vor ein geiler Kicker, keine Frage. Dennoch wird man erst am Saisonende sehen können, ob sich seine Verpflichtung rentiert hat. Was auch damit zusammenhängt, ob es längere verletzungsbedingte Ausfälle geben wird.
blub 1. Februar 2016 um 17:11
Wie gut Ingolstadts Pressing funktioniert hat kann man auch daran ablesen wie schnell der BVB gefährlich wurde sobald Hummels mal die möglichkeit hatte den Ball so zu verteilen wie er wollte. das spiel hat davon nur eine Handvoll beispiele aber alel sind direkt gefährlich geworden.
koom 1. Februar 2016 um 17:13
Wobei Hummels (und Dortmund mittlerweile im allgemeinen) auch eine große Qualität in dem Bereich zu bieten. Ingolsstadts Verteidigung ist auf jeden Fall sehr cool und stark.
Spielt eigentlich derart noch eine andere Mannschaft von Rang und Namen so? Wenn nein, warum nicht?
Schlicke 1. Februar 2016 um 18:29
Danke für diesen Artikel. Die Mannorientierungen vor allem von Roger fand ich sehr interessant. Allerdings war der BVB auch auf diversen Positionen nicht optimal besetzt, was Ingolstadt in die Karten gespielt hat. Durm braucht verständlicherweise noch Zeit, Ramos in Ballannahme und Kombinationsspiel schwach und die Schwächen von Ginter sind auch bekannt. Letztere haben eigentlich nur körperlich und im Kopfballspiel Vorteile erzeugt. Mit der Einwechslung von Castro und Leitner wurde es deutlich besser und der BVB konnte dann endlich auch 30-40 Meter vor dem Tor kombinieren. Pulisic hatte in kurzer Zeit auch mindestens zwei Durchbrüche. Bis dahin hat man gesehen, wie sehr der BVB von den Mannorientierungen, der körperlich intensiven, aber fairen Spielart, den vielen langen Bällen und der geringen Netto-Spielzeit angenervt war.
Zum Abschluss eine Frage: Wie bewertet ihr die Form von Aubameyang derzeit? Er macht zwar regelmäßig seine Tore, wird aber auch optimal eingebunden. Bezüglich Kombinationsspiel und Spritzigkeit habe ich in aber schon stärker gesehen. Wäre die Hypothese vermessen, dass er derzeit eigentlich gar nicht in Topform ist, die Tore das aber kaschieren?
Dr. Acula 1. Februar 2016 um 16:40
geile serie. diese Tobi Escher artikel mit interessanten fakten und ansichten gefallen mir
TE 1. Februar 2016 um 16:49
Danke. Der Geldkoffer steht wie immer neben der Bushaltestelle.
Daniel 1. Februar 2016 um 16:10
Ich frage mich beim Dortmundspiel ob ein Park nicht doch besser als LV gewesen wäre. Er hätte durch seine Ballsicherheit ein bisschen den Rechtsfokus entzerrt. Man sieht ja förmlich an der Startformation, dass das nicht hinkommen kann. Kagawa ist nicht strategisch genug, um etwas mit dem Ball im Mittelfeld anzufangen, Ginter fehlt die Ballsicherheit. Man erkennt ja auch ohne die Analyse gelesen zu haben, das Loch im zentralen Mittelfeld. Wenn man dort keine Päsenz hat, kommt man auch nicht in die Halbräume.
Armer Kagawa, musste nicht nur eine Rolle spielen, die ihm nicht liegt, kam nicht in Räume, in denen er was machen kann und am Ende wurde er dafür auch noch von den eigenen Anhängern kritisiert.
In meinen Augen hätte man Leitner starten lassen sollen.
Schorsch 1. Februar 2016 um 18:19
Apropos Kagawa. Ich habe den Eindruck, dass Tuchel immer weniger auf Kagawa in der Startelf setzt (außer es gibt Ausfälle durch Verletzungen oder Sperren). Täusche ich mich da?
Daniel 2. Februar 2016 um 10:27
Lässt sich schwer sagen. Beim 1:2 gegen Köln war er dabei, im Trainingslager angeschlagen und krank und wegen der Krankheit nicht beim Spiel gegen Mönchengladbach dabei. Finde ich auch wichtig ihn zu schonen, ein verschleppter Infekt ist für Hochleistungssportler lebensgefährlich.
Ich halte Kagawa richtig eingebunden für den interessanteren Spieler als Castro. Im Pressing und auch im Ballbesitz. Ich vermute, dass Tuchel das genauso sieht. Castro bringt mehr Torgefahr, die Frage ist, ob ich das brauche bei der Offensivpräsenz.
Bin aber auch Kagawa Fan der ersten Stunde: „He looks only the Ball“ – hehe
Schorsch 2. Februar 2016 um 20:41
Was die Gefahr durch verschleppte Infekte für das HK-System bei Sportlern anbelangt, so kann ich das aus eigenem Erleben nur bestätigen. Man kann da nicht vorsichtig genug sein. Insofern ist das Schonen Kagawas gegen BMG absolut nachzuvollziehen.
Dennoch, irgendwie werde ich das Gefühl nicht los. dass Kagawa zumindest aktuell nicht erste Wahl bei Tuchel ist. Wobei ich die entsprechenden Einsatz- nebst Krankheitszeiten gar nicht kenne. Vielleicht täusche ich mich ja auch nur. Liegt möglicherweise auch daran, dass ich mich frage, ob er tatsächlich richtig eingebunden ist. Im Spiel gegen den FCI war er dies mMn eben nicht. Ich teile hier Deine Meinung. Kagawa ist ein ausgezeichneter Pressing- und ein ebenso guter Kombinationsspieler. Wenn er richtig positioniert ist. Und genau da mache ich momentan halt ein Fragezeichen.
Bin übrigens auch ein Kagawa-Fan der ersten Stunde. Als ich ihn das erste Mal habe spielen sehen, war ich hin und weg. In den Meisterjahren unter Klopp war er für mich einer der Schlüssel zum Erfolg. Die Halbserien, in denen er gespielt hat, waren die besten des BVB. In der Rückrunde 10/11 musste er aufgrund seiner schweren Verletzung bei der Asienmeisterschaft pausieren und in der Hinrunde 11/12 brauchte er naturgemäß länger, um wieder in Form zu kommen. Götze hat in diesen Halbserien seine Sache zwar sehr gut gemacht, Kagawa fand ich in ’seinen‘ Halbserien aber deutlich effektiver.
koom 4. Februar 2016 um 13:46
Tuchel testet aber auch gerne Spieler in anderen Rollen. Vielleicht war das auch ein Testlauf dafür oder er hatte generell eine Idee, die sich vielleicht nicht anderen erschließt oder einfach nicht funktioniert hat. Aus seiner Mainzer Zeit kenne ich das aber schon, dass manchmal Spieler an ungewöhnlichen Orten und Aufgaben auftauchen.
Schorsch 4. Februar 2016 um 18:24
Das ist sicherlich möglich. Kagawa hat unter Tuchel bislang ohnehin bedingt durch die Umstellungen in puncto System und Spielweise eine etwas andere Rolle eingenommem, als er unter Kloppo inne hatte. Was ja auch auf andere Spieler zutrifft.
gottfriefuchs 4. Februar 2016 um 13:03
Kagawa spielte in der Hinrunde 69% der möglichen Spielzeit das sind insgesamt 1869 min. Das spricht eher gegen deine These.
Schorsch 4. Februar 2016 um 18:18
Ist keine These, sondern lediglich wie gesagt ein unbestimmter Eindruck ohne Datenbasis. Mir ging es nicht um die gesamte Hinrunde, sondern um die letzte Phase und Kagawas Auflaufen in der Startelf. Was möglicherweise mit dem Erstarken Castros einhergeht. Die nächsten Spiele werden zeigen, ob an meinem ‚unbestimmten Eindruck‘ etwas ist oder nicht.
Schorsch 6. Februar 2016 um 20:30
Antworte mir einmal selbst 😉 So ganz scheint mich mein ‚unbestimmter Eindruck‘ nicht zu täuschen. Heute war Kagawa nicht einmal im Kader. Tuchel hat ihn aus Leistungsgründen zuhause gelassen und Leitner mitgenommen. Diesem bescheinigte er ansteigende Form. Was im Umkehrschluss heißt, Tuchel schätzt Kagawas Form z.Zt. als völlig unzureichend ein.
Der Trainer kann die Form eines Spielers sicherlich am besten beurteilen. Insofern gibt es an Tuchels Entscheidung wenig zu deuteln. Kagawa hat die Wintervorbereitung krankheitsbedingt zum großen Teil nicht mitmachen können, saß im ersten Spiel der Rückrunde erwartungsgemäß auf der Bank und hat im Spiel gegen den FCI (wo er nur wegen Verletzungen anderer in der Startelf war) enttäuscht. Nach meinem Endruck war er allerdings auch deshalb ein Ausfall, weil er falsch positioniert und eingebunden war (wie bereits diskutiert). Aber biete ich einen Spieler, der in der Vorrunde mit 4 Treffern, 7 assists und 8 pre-assists erheblich zum erfolgreichen Offensivspiel des BVB beigetragen hat, noch nicht einmal auf die Bank?
Ich hoffe, dass es tatsächlich nur eine Frage der Form ist. Und nicht eine prinzipielle Entscheidung gegen einen Spielertyp, der möglicherweise in den Vorstellungen des Trainers von der Weiterentwicklung des Spieles der Mannschaft weniger passt. Wobei Im heutigen Spiel bei der Hertha dem BVB mMn ein Kombinationsspieler wie Kagawa nicht geschadet hätte.
Daniel 7. Februar 2016 um 00:19
Woher hast du die acht pre-assists? Kann man das irgendwo nachschauen, ich wusste nicht, dass das gezählt wird…
Schorsch 7. Februar 2016 um 11:37
@Daniel
Ich weiß nicht, ob diese pre-assists offiziell irgendwo gezählt werden. Ich habe da jedenfalls noch nichts gefunden. Was überhaupt nichts heißen soll, da ich für so erwas eigentlich zu faul bin… 😉 Aber über einen Studienkollegen, der an der Hochschule ‚hängen‘ geblieben ist , höre ich ab und an solche Daten. Diese speziellen habe ich aber aus der ‚Ruhr-Nachrichten‘, einer Dortmunder Lokal-/Regionalzeitung. Die RN haben einen sehr guten ‚Draht‘ zum BVB. MR schreibt des öfteren dort. Die 8 ‚pre-assists‘ habe ich einem Artikel von Matthias Dersch entnommen. Woher der sie hat, weiß ich nicht. Er benutzt allerdings nicht den Terminus ‚pre-assist‘, sondern ‚Pass zur Torvorlage‘ oder so ähnlich. Dieser Artikel befasst sich mit der Nichtnominierung Kagawas für das Hertha-Spiel und ich habe ich auch einiges daraus entnommen.
Schorsch 13. Februar 2016 um 12:57
@Daniel
Habe nun an gleicher Stelle gelesen, dass Ilkay Gündogan ligaweit in der Kategorie ‚einleitende Pässe‘ in dieser Saison bislang mit 9 führt, direkt vor Shinji Kagawa (8) und Henrikh Mkhitaryan (7). Demnach muss es also doch eine offizielle Statistik geben.
ASt 2. Februar 2016 um 19:46
Also nach dem Spiel gegen BMG hat mich die Herausnahme von Park am Wenigsten gewundert. Von Ballsicherheit konnte er in dem Spiel wenig zeigen. Eher von individualtaktisch unheimlich schlechtem Zweikampfverhalten gegen den Ball. War sehr erleichtert, als ich die Aufstellung vor dem Spiel sah.
koom 1. Februar 2016 um 16:03
Kimmich als N11-AV? Grundsätzlich ja. Aber wie bei allen AVs der Nationalelf: Wenns nicht gerade Philipp Lahm ist, dann wird er trotzdem dort regelmässig eher schlecht ausschauen. Löw lässt die AVs taktisch sehr alleine, bürdet ihnen Flügelverteidigung und -angriff gleichzeitig auf. Lahm hatte die Klasse und Souveränität, das auf hohem Niveau abzuliefern, ist aber auch ein Jahrhunderttalent für diese Position. Das sehe ich bei Kimmich noch nicht (während Lahm eigentlich von Beginn weg überzeugte).
blub 1. Februar 2016 um 17:15
Das Problem ist nicht die qualität der Außenverteidiger, das Problem ist Jogis System. Daran muss er halt schrauben, dann gibt es dierse möglichkeiten.
Man köntne da varianten mit einem tiefen RV spielen, die liegen Weigel oder Kimmich, oder man will einen total agressiven RV spielen, da würde ich Kramer präferieren, kombiniert mit einer klaren überladung der linken seite.
koom 1. Februar 2016 um 17:47
Jepp. Lahm war IMO der einzige, der so ohne Hilfe so stark spielen konnte. Aber wie oft hat man das? Spontan gibt es vermutlich weltweit kaum einen AV, den man so einsetzen könnte und dabei nicht schlecht ausschaut.
Würde mir auch sehr wünschen, dass Jogi hier taktisch klarer agieren würde. Momentan ist der AV der Arschlochposten der Nation. Vernünftige Unterstützung der Offensiven oder der DMs wäre dabei wünschenswert. Aber die wollen alle ins Zentrum und nach vorne, wahlweise ganz nach hinten und winken dem AV zu, der allein in der Defensive gedoppelt wird.
blub 1. Februar 2016 um 19:12
Wenn dein System so aussieht das nur der -vermutlich- beste RV aller Zeiten nicht wie ein Idiot aussieht liegts definitiv am System.
Wenn Boateng nicht in Topform ist wird das Problem nochmal größer werden…
Ich hab mir schon 3-4 varianten überlegt um dieses Problem zu lösen, aber Jogi gibt ja keine e-mail Adresse raus. 😉
Patrick 2. Februar 2016 um 20:33
Ich sage nur
Marcel Schmelzer!
Ein Spieler, der seit 2009 (7 Jahre!) etablierter LV bei Deutschlands Nummer zwei Team ist, bekommt in der Nationalmannschaft kein Fuß auf den Boden. Ich denke in einer Vereinsmannschaft kann man sein System Knallhart durchziehen, wenn man die Kohle hat die passenden Spieler zu verpflichten. In der NM kann man sich die Spieler nicht aussuchen. Ich glaube wäre ich ein guter AV, mit einem Stil wie Schmelle, Piszeck oder Durm, würde ich nicht für Jogi spielen wollen.
Kurzum: Wir haben einen haufen talentierter, guter AV. Wir haben seit 2010 eine absolute Hammer Nationalmannschaft, die wahrscheinlich früher oder später mit jedem Regionalliga Trainer Weltmeister geworden wäre. Denn: Turnier ist Turnier…
Halbraumlibero 3. Februar 2016 um 05:34
Die AVs sind wirklich sehr schlecht eingebunden… Man könnte das Problem natürlich mit einer Dreierkette lösen, was vom Spielermaterial (Boa, Hummels, Badstu, Mustafi, Höwedes, Can) her wohl passender wäre, aber das hat in der Vergangenheit ja nicht all zu gut funktioniert bzw. wurde nicht ernsthaft getestet und (zu) schnell wieder verworfen.
Meine Favoriten für die RV-Position wären: 1. Schmelzer 2. Plattenhardt 3. Hector
für die LV-Position: 1. Kimmich 2. Kirch 3. Weiser // oder sogar Baier oder Kramer?
Allerdings hat für Löw die Physis natürlich eine große Bedeutung. Von daher gehe ich davon aus, dass am Ende Höwedes und Can/Mustafi als AVs auflaufen werden…
FAB 3. Februar 2016 um 17:38
Kimmich als Außenverteidiger für die N-11? Da kann man natürlich viel Hin und Her diskutieren, aber meiner Meinung nach grundsätzlich eher Nein. Löw hat nach der WM kein besseres System gefunden, als das 4-3-3 mit passiven Außenverteidigern, dass den WM Titel gebracht hat. Kimmich bzw. dieser Spielertyp erfüllt aber in einem solchen System nicht die Anforderungen, einerseits defensiv sehr robust und kompakt zu verteidigen, andererseits punktuell dynamisch auf dem Flügel durchzubrechen. Fussballerisch starke Spieler gibt es im Zentrum mehr als genug, die braucht es meines Erachtens im System Löw eher nicht. Ich könnte mir vorstellen, dass zum Schluss hin Weiser noch eine Chance bekommt, ansonsten bleibt nur wieder Höwedes und ggf. wegen mangelnder Alternativen Hector.
Meine aktuelle N-11 im 4-3-3: Neuer-Weiser,Boateng,Hummels,Höwedes-Kroos,Khedira,Gündogan-Özil,Reus,Müller. Außerdem sollte langsam mal über Castro nachgedacht werden, Schweinsteiger nur noch als Backup für Kroos und Sane muss ja nun auf jeden Fall auch mit …
Koom 3. Februar 2016 um 19:51
Zudem bieten sich ja auch keine überragenden Flügelspieler im allgemeinen an. Alles, was nominell so auf den Flügeln der Topmannschaften agiert sind ja eher verkappte Halbstürmer oder offensive Mittelfeldspieler.
Patrick 4. Februar 2016 um 12:03
Bei den aktuellen Topmannschaften übernehmen die AV aber auch diese Positionen im Offensivspiel (oder?!)?