Chile und Argentinien lösen Finaltickets
Die beiden Titelfavoriten der Copa América setzen sich in ihren Halbfinalpartien durch. Die Siege von Chile und Argentinien in der Nachbetrachtung.
Während der Gruppenphase hatte ich intern ein kurzes Power Ranking erstellt. Es sah Chile auf Platz eins, gefolgt von Argentinien, Paraguay und Kolumbien. Wahrscheinlich waren dies im Endeffekt zusammen mit Peru auch die stärksten Teams während dieser Copa. Los Incas konnten mit einigen starken Leistungen überzeugen und standen so im Halbfinale nach einem Sieg gegen Bolivien, während sich Kolumbien und Argentinien im Viertelfinale duellierten.
Chile – Peru 2:1
Die Peruaner bekamen es dann im Estadio Nacional mit Chile und feurigem Heimpublikum zu tun. Bei den Gastgebern gab es zwei personelle Wechsel. Miiko Albornoz ersetzte links Eugenio Mena. Und in der Innenverteidigung spielte José Rojas anstelle des gesperrten Gonzalo Jara. Ansonsten blieb Jorge Sampaoli beim gewohnten System, das er mehrheitlich bei dieser Copa einsetzt – also einem 4-3-1-2.
Die Peruaner wählten ihrerseits eine Art 4-4-1-1 als Ausgangsformation. Statt Claudio Pizarro spielte in dieser Partie Jefferson Farfan von Beginn an und dabei etwas hängend hinter Paolo Guerrero. So konnte der Schalker immer wieder Chiles Strategen Marcelo Díaz in direkte Manndeckung nehmen. Nur recht vereinzelt pressten die Blanquirroja in einem 4-4-2, wobei Farfan und Guerrero die Passwege zu Díaz versperren wollten. Insgesamt versuchten sich die Peruaner an einer recht mannorientierten Spielweise, was beispielsweise auf den Flügeln klare Zuordnungen ergab. Die stets weit vorrückenden Albornoz und Mauricio Isla wurden direkt von André Carrillo und Christian Cueva bewacht.
Sampaoli verdeutlichte in dieser Partie nochmals, dass er seine konzeptionelle Ausrichtung in den letzten zwölf Monaten in größerem Maße überarbeitet hat. „Ich bin jetzt näher an Guardiola“, sagte der 55-Jährige vor einiger Zeit. In der ersten Halbzeit verbuchten sie eine Passquote von über 91 Prozent, spielten dabei nur 22 Fehlpässe insgesamt. Es ist die brachiale Dominanz am Ball, die Chile nun statt des brachialen Pressingfußballs bevorzugt.
Gegen Peru wurde dieser Dominanzfokus noch auf natürliche Weise verstärkt. Denn in der 20. Minute sah Carlos Zambrano, nachdem er Aránguiz getroffen hatte, die Rote Karte, woraufhin Innenverteidiger Christian Ramos für Cueva eingewechselt wurde. Farfan rückte auf die rechte Seite. Peru agierte fortan im 4-4-1. Das aggressive Herausrücken der beiden Sechser wurde derweil zurückgefahren. Zunächst konnten sie so noch einige steile Vertikalzuspiele abfangen oder den Aufbau Chiles gezielt nach außen lenken. Später war dies nur noch ganz vereinzelt der Fall.
Díaz kam so viel einfacher in den Spielaufbau, da Guerrero allein auf weiter Flur war. Zudem schoben Albornoz und Isla noch höher, um den Zugriff der beiden Flügelstürmer zu minieren. So standen Farfan und Carrillo eigentlich zu tief, um überhaupt in Kontersituationen zu gelangen. Guerrero blieb derweil höher positioniert, um seine physische Präsenz gegen Rojas und Gary Medel einzubringen. Ihn erreichten einige lange Zuspiele, sodass er infolgedessen den Angriff hin und wieder entscheidend verzögern konnte, um Farfan und Co. ein Nachrücken zu ermöglichen.
Die Chilenen kombinierten derweil in der Offensive verschiedene Elemente. Durch den geringen Pressingdruck konnten sie sich über die natürlichen Dreiecke nach vorn kombinieren. Zielspieler war in der Regel Jorge Valdivia. Oder es gab diagonale Verlagerungen auf die nach vorn rückenden Außenverteidiger beziehungsweise auf Alexis Sánchez oder Eduardo Vargas, die häufig nach außen drifteten. Ein anderes Stilmittel waren die bewussten Stray Passes hinter die Abwehrreihe der Peruaner, wenn diese noch leicht aufgerückt stand. Anschließend kam das immer noch überragende Gegenpressing ins Spiel – meist in dem Moment, wenn sich die Verteidiger wieder zum offenen Feld drehen wollten.
Die offensiven Bemühungen zahlten sich kurz vor der Halbzeitpause aus. Nach einer Halbfeldflanke stocherte Vargas den Ball in leicht kurioser Manier über die Linie. Sampaoli schien mit der Vorstellung seines Teams trotzdem nicht ganz zufrieden. Denn zur Pause nahm er sowohl Díaz als auch Albornoz vom Feld. Dafür kamen Mena sowie David Pizarro positionsgetreu. Mena interpretierte seine Rolle allerdings zurückhaltender, was bewusst zu 3-3-1-3-Staffelungen führte. Denn Sánchez rückte immer häufiger nach links. Vargas blieb eher zentral, während Isla auf der rechten Seite die Breite gab.
Kurzzeitig sollte den Zuschauern im Estadio Nacional noch der Atem stocken. Denn in der 59. Minute glich Peru nach einem Flankenlauf über rechts aus. Die anschließende Hereingabe in Richtung des diagonal eingerückten Carrillo wurde von Medel ins eigene Tor befördert. Aber Chile schlug vier Minuten später zurück. Aus einem Strafraumgedränge heraus versuchte sich Peru zu befreien. Guerrero wurde noch vor der Mittellinie angespielt, wo Chile blitzartig ein Dreieck um den Flamengo-Stürmer zog. Valdivia übernahm das Spielgerät, übergab an Vargas, der aus der Distanz Torhüter Pedro Gallese überrumpelte. Den Blanquirroja half anschließend auch die Einwechslung ihres eigenen Pizarros nicht mehr. Chile siegte, Santiago feierte.
Argentinien – Paraguay 6:1
Das Ergebnis in der zweiten Halbfinalpartie fiel schlussendlich höher aus, als man nach der ersten Halbzeit erwarten konnte. Denn irgendwie erinnerte vieles an das Aufeinandertreffen zwischen Argentinien und Paraguay in deren erster Gruppenpartie vor zwei Wochen. Da führten die Albiceleste auch mit 2:0, um dann noch zwei Treffer zu kassieren und lediglich einen Punkt einzufahren.
Tata Martino nahm vor diesem Halbfinale nur eine Veränderung vor. Martin Demichelis musste Ezequiel Garay ersetzen. Ansonsten blieb vieles wie gehabt. Allerdings interpretierte Lionel Messi in dieser Partie seine Position etwas flügellastiger. Er tauchte dieses Mal nicht unablässig im Zehnerraum auf, sondern der präsente Javier Pastore übernahm hier mehr Verantwortung. Lucas Biglia balancierte im Mittelfeld.
In der ersten halben Stunde kam Argentinien direkt zu einer Zwei-Tore-Führung. Zunächst fiel Marcos Rojo ein Halbfeldfreistoß von Messi vor die Füße. Der Linksverteidiger brachte die Kugel im Gehäuse von Justo Villar unter. Wenig später traf Pastore zum 2:0. Dabei wurde er vom tiefer positionierten Messi in Richtung Sechzehner geschickt. Mit einer leichten Gewichtsverlagerung ging er locker an Pablo Aguilar vorbei und schoss trocken ins lange Eck.
Paraguay startete die Partie in einem 4-4-2-/4-4-1-1-Hybrid. Nelson Valdez agierte normalerweise etwas höher als Nebenmann Roque Santa Cruz, der sich verstärkt nach hinten fallen ließ, um zum Beispiel gegen Javier Mascherano vorzugehen. Es waren nicht nur die beiden Gegentreffer, die das Team von Trainer Ramón Díaz schockten. Er musste zudem den Torschützen aus dem Brasilien-Spiel, Derlis González, sowie Santa Cruz in den ersten 30 Minuten vom Feld nehmen. Raúl Bobadilla kam für die rechte Seite. Lucas Barrios agierte als zwei Spitze neben Valdez. Beide Einwechselspieler sind übrigens gebürtige Argentinier. Letzterer verkürzte dann kurz vor der Halbzeitpause auf 1:2.
Dabei kam das phasenweise intensive und hohe Pressing der Albirroja zum Tragen. Nicolás Otamendi stand mit Ball am Fuß links neben dem eigenen Strafraum. Aus dem Zentrum lief ihn Valdez seitlich an. Der lange Schlag ins Zentrum zu Pastore wurde vom heranstürmenden Víctor Cáceres direkt zu Barrios geköpft. Dieser stand weit hinter den argentinischen Verteidigern, mit Ausnahme von Demichelis. Der ehemalige Dortmunder schloss ohne zu zögern ab.
Schon witterte der kleine Nachbar Argentiniens Morgenluft. Aber direkt nach der Halbzeitpause erhöhte Ángel Di María auf 3:1. Paraguay hatte in dieser Szene eigentlich passenden Zugriff im Mittelfeldzentrum. Allerdings rückten direkt zwei Sechser auf Biglia, der den Ball schnell zu Mascherano weiterleitete. Ein anschließendes Vertikalzuspiel zu Pastore hinter die zweite Linie Paraguays öffnete jede Menge Raum. Di María wurde steil geschickt und der ließ sich nicht zweimal bitten.
Der Underdog versuchte es anschließend weiterhin mit situativem Angriffspressing. Meist rückten der ballnahe Flügelspieler sowie der ballnahe Sechser in Richtung der argentinischen Aufbaureihe, die damit sichtlich Probleme hatte. Aber gerade ein Lionel Messi in herausragender Form ist nicht zu stoppen. Vor dem vierten Treffer ließ er passenderweise vier Gegenspieler aussteigen. Dabei tunnelte er sogar den heranfliegenden Bruno Valdez, der daraufhin seinen eigenen Mitspieler, Pablo Aguilar, umgrätschte. Plötzlich waren die Albiceleste im Fünf-gegen-Eins am Strafraum und folglich mit drei Toren im Vorteil, während sich der Gegner gedemütigt in sein Schicksal ergab.
Später folgte noch das 5:1 nach Verlagerung Messis aus dem Zehnerraum auf Di María. Der Flügelstürmer brachte die Flanke direkt auf Sergio Agüero. Es war dessen dritter Turniertreffer, der zweite per Kopf. Das 6:1 besorgte acht Minuten vor Schluss der eingewechselte Gonzalo Higuaín. Zuvor erzwang er an der rechten Strafraumgrenze noch den Fehlpass. Pablo Zabaleta spielte den Ball in die Mitte, wo Messi das Spielgerät im Liegen an Aguilar vorbei hinter die Abwehrlinie zum Napoli-Stürmer brachte. Es war der Schlusspunkt.
Uns erwartet am kommenden Wochenende ein Aufeinandertreffen zweier Spielphilosophien. Einerseits die dominanten, pressingstarken Chilenen. Andererseits die individuell herausragende, aber kollektiv taktisch eher durchschnittliche Offensivmaschinerie Argentiniens. Chile verbuchte mit 13 Toren die fünfhöchste Anzahl an Treffern auf dem Weg zu einem Copa-Finale in der Geschichte des Wettbewerbs. Nur Argentinien 2004 und 2007 sowie Brasilien 1997 und 1999 hatten noch mehr erzielt. Das aggressive, intensive Pressing könnte dem Spielaufbau der Albiceleste zu schaffen machen. Allerdings kann Martinos Team mit seinen durchschlagskräftigen Angreifern der eher schwächeren chilenischen Endverteidigung einige Probleme bereiten. Es wird auf Seiten der Roja zudem davon abhängen, wie Alexis Sánchez zurück in die Spur findet. Denn im Halbfinale blieben er und auch Arturo Vidal unter ihren Möglichkeiten.
Aber dafür hat Sampaoli ja immer noch den besten reinrassigen Zehner der Welt im Aufgebot. Martinos Hoffnungen ruhen derweil auf dem besten Fußballer aller Zeiten. Das Copa-Finale, es wird ein elektrisierendes Gigantenduell.
13 Kommentare Alle anzeigen
Carsten 1. Juli 2015 um 21:15
Hallo CE
ich bin ja persoenlich sehr angetan von Chiles spiel. Was besonders nett ist, da ich gerade hier lebe.
Aber was sagst du zur Offensivstaffelung Chiles?
Ich fand das in der ersten Haelfte starke Probleme hatte. Wenn das Mittelfeld erstmal ueberbrueckt war standen 4 Chilenen genau auf hoeher der 16m Linie. Ab und an zusammen mit 6! Peruanischen Verteidigern. Der einzige der den 10er Raum besetzte war der (mittelmaessige) Schiedsrichter. Dreiecke und Passwege gab es also keine, weil man sie sich selbst geklaut hat.
Zur zweiten Haelfte schien Sampaoli das aber geaendert zu haben.
Gab es einen Grund so zu spielen? Oder haetten die Spieler das direkt anders loesen muessen?
CE 1. Juli 2015 um 22:25
Nein, einen wirklichen Grund hatten sie nicht, in dieser Art zu spielen. Ich kann allerhöchstens für die Zeit zwischen dem Platzverweis Zambranos und der Halbzeitpause gewisse Einflüsse finden, die Chile dazu trieben, so teils massiv in die Spitze zu rücken. Normalerweise leben sie von Dreiecken, die sich aus der Raute und der Positionierung der Außenverteidiger ergeben. Doch diese natürlichen Kombinationsmuster brauchen etwas Platz und auch Raum, den der Gegner bietet, den sie anlaufen beziehungsweise penetrieren können. Das gilt ebenso für die Steilpässe in die Spitze, die per Gegenpressing erobert werden sollen. Chile drückte aber in der ersten Halbzeit zu stark. Vielleicht lag es daran, dass ihr Kombinationsraum aus dem Mittelfeld heraus zu klein war. (http://s.glbimg.com/es/ge/f/original/blog/98cee299-c873-4464-8427-27b0cfdb40dc_2.jpg)
Womöglich hätte Sampaoli schon eher mit seiner Umstellung auf eine Art Dreierkette reagieren müssen. Aber zumindest brachte die Ausrichtung von Sánchez, Vargas und Isla das restliche Team im Verlaufe der Partie dazu, eine bessere Tiefenstaffelung beizubehalten. Übrigens gerade ein Arturo Vidal benötigt in meinen Augen leitenden Elemente, die in die jeweils richtige Positionierung zwingen.
PNM 1. Juli 2015 um 22:43
Vielleicht haben sie versucht, durch die hohe Präsenz in der letzten Linie Peru generell nach hinten zu drücken, da so ja immer die Gefahr eines langen Balls bestand, welcher auch häufig gespielt wurde.
Dafür hätten aber wohl auch schon die beiden Stürmer gereicht, wenn sie dich richtig positionieren, und die Präsenz im 10er Raum hat tatsächlich gefehlt in meinen Augen.
Was ich dagegen gut fand, war , wie auch im Artikel angesprochen, die sehr hohe Stellung der AV. Vielleicht hätten die Stürmer auf deren Läufe mit zurück fallenden Bewegung reagieren müssen, um in Zone 14 und daneben wieder mehr Präsenz zu haben.
cali 1. Juli 2015 um 19:50
Chile hat den Ball wie gewohnt sehr gut laufen lassen, aber ich hatte bis Zambranos Platzverweis das Gefühl, dass Peru das Spiel gewinnen wird.
Sie haben immer wieder Überladungen über die eigene rechte Seite forciert und sind mehrmals über diese durchgebrochen. Wahrscheinlich hatten sie Albornoz als Schwachstelle ausgemacht.
Carsten 1. Juli 2015 um 21:17
Das habe ich leider auch so gesehen. Obwohl ich Chile Fan bin war ich doch sehr traurig ueber den Platzverweis. Waere bei 11 gegen 11 wohl noch interessanter geworden.
Erkinho 1. Juli 2015 um 16:57
Wie er noch ganz nonchalant die Gelegenheit nutzt seinen eigenen Artikel zu verlinken…
CHI – PER — Spielminute 33/34: absolut sehenswert
Lichnovsky hätte als Alternative definitiv nominiert werden müssen, aber so bleibt uns zumindest die Chance erhalten Arturo Vidal endlich mal als Halbraumlibero zu bewundern..ich drück‘ uns schon mal die Daumen.
SU 50 1. Juli 2015 um 15:07
1. ARG hat nach dem 0:0 ( nach 90 min ) gegen KOL gelernt. Endlich zogen Pastore und Di Maria vermehrt in den 16m Raum- wodurch es dann auch gleich gefährlich wurde. Zusätzlich sorgte Aguero in der Mitte für Platz und wich häufig auf die rechte Seite aus. Jetzt fehlte nur noch jemand der das Ensemble aus dem MF heraus dirigierte: Messi.
2. Pastore machte sein bisher bestes Spiel für ARG und hatte bereits vor seinem 2:0 zwei sehr gute Einschussmöglichkeiten. Sehr gute Laufwege von Pastore + Di Maria + Aguero ( siehe Barca ).
3. Und jetzt versteht man auch umso mehr warum Lahm bei den Bayern eine solche Fehlbesetzung im MF ist- er ist reiner Kombinationsspieler ohne jegliche Torgefahr. Lahm kann nie die Rolle eines Pastore oder Di Maria übernehmen. Wobei speziell Di Maria LA, LOM und LDM in einer Person verkörpert. Deshalb wollte Pep auch unbedingt Cuadrado da es wenige Spieler gibt die solch eine komplexe Rolle ausführen können ( siehe Spiel gegen ARG ). Costa ist der ( wohl verzweifelte ) Versuch eine solche Rolle bei Bayern zu implementieren- er ist Plan C.
4. Die Spieltaktik von Tabarez und Pekermann gegen ARG erscheint in diesem Zusammenhang als intelligent.
„Sobald du gegen ARG aufmachst schießen sie dir die Bude voll“.
5. PAR spielte so weiter wie gegen BRA und traf auf einen übermächtigen Gegner der die Räume weitaus besser zu nutzen wusste. Die Spieltaktik von PAR war nach der Auswechslung von Gonzales ( sehr interessanter Spieler ) und Roque völlig über den Haufen geworfen.
6. Der absolute Höhepunkt war die 5-1 Situation vor dem 4:1- sieht man nicht alle Tage- PAR wie von der Tarantel gestochen.
7. ARG spielt immer mehr Barca like ( auch ohne Pastore und Banega gleichzeitig auf dem Feld ) und dürfte CHI im Finale klar beherrschen. Einziges Fragezeichen: Schiri.
8. Dass die Abwehrkette von ARG doch etwas tiefer steht als Barca, bedeutet größere Räume im MF weshalb sich Messi manchmal gar in die eigene Hälfte zurückfallen ließ. Legendär die Situation wo Messi von PAR an den eigenen Strafraum gepresst wird.
9. CHI war gegen PER extrem müde ( bei der Sampaoli Spielweise keine Überraschung ) und robbte ( begünstigt durch den Referee ) so eben noch gegen 10 Peruaner über die Ziellinie.
Ohne Frischzellenkur ( ein taktisch defensiveres Konzept ist bei Sampa wohl nicht zu erwarten ) gibt es Prügel am Samstag.
Sehen wir am Samstag die Copa America Version von Barca – Atletico? Wohl kaum.
Steht man tief, doppelt die Außenbahnen und lässt Messi bereits im MF vor eine Dreierwand laufen dann ist es auch für ARG schwer sich entscheidend durchzusetzen- dies ist jedoch gar nicht die Spielweise von Sampa / CHI.
Zudem müsste es gelingen im MF die Räume zu schließen und Pastore, Messi sowie Di Maria mit deftigen Zweikämpfen zu konfrontieren- aber macht der Referee dies mit?
Valentin 1. Juli 2015 um 14:38
Das Fazit trifft es ziemlich gut. Das im Kollektiv spielerisch und im Pressing beste Team gegen das mit den krassesten Einzelspielern. Insgesamt ganz klar die beiden stärksten Mannschaften des Turniers. Allein schon das Mitwirken von Messi und Valdivia in der Form, die sie gerade haben, reicht, um richtig Lust auf das Finale zu bekommen. Wird sehr geil am Samstag.
PNM 1. Juli 2015 um 13:36
Was mir bei Peru noch auffiel: Ab ich glaube 10-15 Minuten sah das sehr nach ’nem klaren 4-3-2-1, womit Chile auch einige Probleme hatte. Wirkte es wegen der Rausrückbewegungen so oder war es schon eine formative Umstellung? Für mich gefühlt eher letzteres.
Finale wird auf jeden Fall geil.
CE 1. Juli 2015 um 22:32
Ich gehe auch davon aus, dass es sich hierbei um eine gewollte Umstellung handelte. Aber der Platzverweis zerstörte leider ein wenig die Bewertungsmöglichkeiten von Perus Herangehensweise.
PNM 1. Juli 2015 um 22:47
Ja, leider.
Aber das 4-3-2-1 gegen den Ball könnte doch auch eine gute Option für Argentinien sein, oder? Messi halbrechts, wo sein geringer Arbeitsaufwand von Biglia kaschiert werden kann, Chile generell aus dem Zentrum blocken und bei Ballgewinn mit Kun, Messi und Pastore drei Spieler vorne, die auch mit Bällen aus ungünstigen Passwinkeön viel anfangen können.
CE 1. Juli 2015 um 23:57
Ich gehe fast schon fest davon aus, dass es zumindest phasenweise diese Defensivformation geben wird. Im geordneten Pressing könnten Agüero und Messi auch noch ggf. die Positionen tauschen.
PNM 2. Juli 2015 um 00:39
Absolut! Eventuell auch dann, wenn Messi grade einen Angriff an vorderster Front abgeschlossen hat, und sich anschließend ausruht. Wobei dann auch 4-4-1 Staffelungen denkbar wären.