Herthas unvermeidliche Niederlage
In einem weitestgehend durchschnittlichen Sonntagsspiel entdeckt der SV Werder Bremen die stabile Ballzirkulation wieder, während die Hertha auf der Suche nach erfolgsversprechenden Offensivsynergien neue Sackgassen erkundet.
Luhukays reaktive Resterampe, Skripniks offensivpräsente Antwort
Auf Seiten der Gäste las sich die Liste der hochkarätigen Ausfälle fast imposanter als die Startelf, was zu einigen unpassenden Besetzungen führte: Mit Hosogai (gesperrt), Cigerci (verletzt) und Skjelbred (erkrankt) fehlten dem Kader einige technisch wie taktisch gute Mittelfeldakteure, Kalou (Afrika-Cup-Teilnahme), Ben-Hatira (verletzt) und Beerens (angeschlagen) limitierten indes die offensiven Optionen. Luhukay reagierte auf diesen Notstand gegen den Ball mit einem 5-3-2, in Ballbesitz formierte sich die Hertha schematisch durch die aufrückenden Flügelverteidiger Schulz und Pekarik und die vorstoßenden Achter Ronny und Hegeler zu einem 3-1-4-2. Niemeyer gab den Anker vor der Dreierkette, in der Lustenberger zentral die Bälle verteilen sollte, während Langkamp und Brooks vornehmlich mannorientiert gegen Selke und di Santo verteidigten. Im Sturm hielt Schieber als Zielspieler das Zentrum, während Stocker als beweglicher zweiter Stürmer horizontal viel unterwegs war und bei entsprechenden Anspielen in die Tiefe starten sollte.
Bremer Dominanz und der Weg durch das Bollwerk
In der Praxis bekam die Hertha jedoch zu keiner Minute ein planvolles Offensivspiel auf den Rasen. Skripnik brachte Winterleihe Levin Öztunali als Rautenzehner, der im Bremer 4-3-3-Angriffspressing wahlweise Niemeyer in seinem Deckungsschatten verschwinden ließ oder Lustenberger früh anlief, sodass lange Bälle nach vorne oder das Zurückspielen zu Torwart Kraft das Mittel der Wahl wurden. Di Santo und Selke kehrten den luhukayschen Manndeckungsgedanken gegen den Ball einfach um und erschwerten den Berliner Halbverteidigern den Aufbau erheblich. Auch Edeltechniker Ronny als linker Achter zeigte kaum Ambitionen, sich am Spielaufbau zu beteiligten, sondern wartete häufig in unpassend hoher Positionierung.
Besonders in der Anfangsphase konnten die Bremer, bei denen Neuzugang Vestergaard in der Innenverteidigung neben Galvez agierte und hohe Bälle noch deutlicher zum aussichtslosen Stilmittel werden ließ, so reihenweise unpräzise Befreiungsschläge aufsammeln und ihrerseits recht widerstandslos kombinieren. Als Formation wählte man diesmal ein symmetrischeres 4-1-3-2, die Halbpositionen der Raute besetzten sie mit Zlatko Junuzovic und Fin Bartels sehr offensiv- und kombinationsstark. Im Aufbau suchten sie situativ die Anbindung an die defensiven Halbräume, wo Philipp Bargfrede als aus dem Sechserraum vorstoßender Verbindungsspieler die Bälle verteilte. Bis zur Mittellinie wurden auch die Bremer Außenverteidiger kaum gepresst und konnten problemlos eingebunden werden, ehe die Flügelverteidiger der Hertha den Zugriff suchten. Durch die tiefe, passive Positionierung Niemeyers und das mannorientierte Verfolgen der Bremer Halbpositionen seitens Hegeler und Ronny klaffte im Zentrum zeitweise eine Lücke, in die wiederum Bargfrede vorstieß.
Im Angriffsdrittel erlahmten die spielfreudigen Bremer Offensivbemühungen zwar nicht vollends, dennoch taten sie sich naturgemäß schwer, die tiefstehenden und durchaus kompakt agierenden Berliner zu bespielen. Mit dem seitlich ausweichenden Öztunali, den offensiv ausgerichteten Außenverteidigern, Selke oder di Santo als Wandspielern und den kombinationsstarken Halbpositionsakteuren bemühte man sich zwar, die jeweiligen Halbräume zu überladen, kam jedoch nur selten zu Durchbrüchen. Besonders dem üblichen Bremer Linksfokus kamen die Hauptstädter durch Hegelers defensive Präsenz relativ gut bei. Chancen entstanden anfangs vornehmlich durch Fernschüsse von Vestergaard oder Bargfrede. Letzterer rückte im Ballbesitz bis an den gegnerischen Strafraum mit auf, sodass mögliche Konter seitens der Hertha lediglich durch die herausrückenden Innenverteidiger und den ballfernen Außenverteidiger abgesichert wurden. Dies schien jedoch ein kalkuliertes Risiko zu sein, denn aufgrund der unter dem Druck des Bremer Gegenpressings unpräzisen Bälle in die Spitze und des generell wenig kontertauglichen Berliner Personals entstand daraus jedoch kaum Gefahr.
Als Achillesferse des Berliner Bollwerks stellte sich die linke Abwehrseite heraus: Hier war Ronny, der immer wieder stark in Richtung Zentrum auswich, in der Unterstützung von Nico Schulz etwas unkonstant, sodass dieser sich zusätzlich gegen Fin Bartels orientieren musste. Gebre Selassie erhielt viel Platz, den er für einige gefährliche Hereingaben nutzte. Besonders bei schnellen Verlagerungen schob man oft nicht konsequent nach, sodass auch das erste Tor von di Santo durch einen ungestörten Lauf Selassies vorbereitet werden konnte. Nach Hälfte 1 kamen die Bremer insgesamt auf einen Ballbesitzwert von 65%, nach einer halben Stunde waren es gar 70% – und dabei hielt man sich mit tiefer Ballzirkulation nie allzu lange auf. Trotz des angenehmen Gegners merkte man den Bremern an, dass sie unter Skripnik einen immer deutlicher proaktiven Offensivansatz verfolgen und ihre Angriffe trotz der grundsätzlichen Vertikalität des Rautensystems deutlich geduldiger und ballsicherer ausspielen als noch zu Zeiten Robin Dutts.
Luhukays Wechsel: Ein bisschen mehr Intensität, ein bisschen mehr Rechtsfokus, gleichbleibend wenige Ideen
Zur Pause nahm Luhukay den angeschlagenen Niemeyer vom Platz, der die Partie als Sechser mit 15 Ballkontakten und fünf angekommenen Pässen beendete (womit der Berliner Spielaufbau der ersten Hälfte im Prinzip schon erzählt ist). Für ihn kam Ndjeng in die Partie. Hegeler rückte auf die Sechs, während der vertikaler agierende Ndjeng als rechter Achter den unauffällig gebliebenen Pekarik unterstützen sollte. Auf der Gegenseite musste Schulz weichen, für ihn rückte van den Bergh in die Partie, um den linken Flügel konsequenter als sein Vorgänger zu sichern. Werder reagierte abwartend, Bargfrede hielt sich mit seinen Ausflügen nach vorne nun zurück und sicherte den Sechserraum. Ansonsten überließ man der nun leicht höher und etwas intensiver pressenden Hertha nun den Aufbau, Hegeler interpretierte die Position vor der Abwehr deutlich aktiver und beweglicher als Niemeyer vor ihm.
Ndjeng ließ sich als zusätzlich Anspielstation halbrechts unterstützend zurückfallen, Ronny orientierte sich noch deutlich in Richtung des linken offensiven Halbraums, während Schieber nun rechtslastiger agierte, sodass sich phasenweise ein 5-2-3 ergab. Über dynamische Vorstöße von Ndjeng und Pekarik versuchte man, die defensive Instabilität Sternbergs zu nutzen, der zwar offensiv ansehnliche Szenen im Kombinationsspiel bot, im Zweikampf jedoch noch mitunter Schwächen offenbart. Das gelang mit mäßigem Erfolg; zwar konnte man öfter bis in den rechten Halbraum vordringen, aufgrund mäßiger Staffelungen und zuverlässiger Endverteidigung der Bremer folgten daraus jedoch nur ungefährliche Hereingaben. Tatsächlich gab die Hertha im zweiten Durchgang nicht einen einzigen Schuss ab.
Mitte der zweiten Hälfte brachte Skripnik dann Fritz für Öztunali, wodurch der in offensiven Umschaltsituationen starke Bartels aus dem rechten Mittelfeld auf die Zehnerposition ging. Minuten später leitete dieser nach von Vestergaard abgefangenem Abstoß eine Fritz-Hereingabe ein, die Franco di Santo zum vorentscheidenden 2:0 vollendete.
Mit der Einwechslung Sandro Wagners für Ronny stellte Luhukay daraufhin das System endgültig auf Bolzen und guten Willen um. Die Bremer hingegen freuten sich über Ball und Räume und zeigten sich in der Schlussphase erneut kombinationsfreudig, sodass man einem 3:0 näher war als die Hertha dem Anschluss.
Fazit:
Viktor Skripnik kann seine Mission, mit gutem Fußball gute Ergebnisse zurück an die Weser zu bringen, ein erkennbares Stück weiter vorantreiben. Gegen zu passive Herthaner gab man die Spielkontrolle zu keinem Zeitpunkt aus der Hand und zeigte besonders in der ersten Hälfte bemerkenswerte Ballbesitzansätze für eine Mannschaft, die in dieser Kategorie bis zum Trainerwechsel noch die ligainterne rote Laterne innehatte – allerdings auch gegen das Team, das aktuell die niedrigsten Ballbesitzquoten verzeichnet.
Die Berliner Luft hingegen wird allmählich dünner. Ohne Hosogai, Cigerci und Skjelbred war Jos Luhukay fast gezwungen, das Mittelfeld noch mehr aufzugeben als ohnehin schon über weite Teile der Hinrunde. Die wenigen vielversprechenden Konter spielte man dann zu unkollektiv aus, zumal man mit Schieber, Ronny oder Hegeler absolut keine klassische Kontertruppe auf den Platz stellte. 19 Dribblings standen am Ende der Partie zwei Keypässe gegenüber. Zum Vergleich: So viele erreichte auch der eingewechselte Clemens Fritz auf der Gegenseite in 25 Minuten Spielzeit. Insgesamt kam man nur zu drei Abschlüssen, nicht einer davon ging auch auf das Tor von Raphael Wolf. Eine hochverdiente Niederlage für den Hauptstadtclub also, dessen uninspirierter Auftritt jedoch in Teilen auf die personelle Notsituation zurückzuführen sein mag.
16 Kommentare Alle anzeigen
NF 7. Februar 2015 um 15:34
Man merkt dir gar nicht an, dass das deine erste Spielanalyse ist. Ich bin mir sicher, wir werden in Zukunft noch viel Freude an deinen Beiträgen hier auf SV haben. Viel Erfolg!
Skripniks Fußball gefällt mir immer mehr. Manchmal reicht bei einem Trainerwechsel auch der mentale Faktor, dass hier die Änderung der strategischen Vorangehensweise allerdings notwendig war, sieht man denke ich auch am gelungenen (Zwischen-)Ergebnis.
Pfeffermühle 3. Februar 2015 um 17:13
Es wird ja nirgendwo so viel Unsinn geschrieben wie über Fußball, das ist hier schon ein wohltuender Unterschied. Ich finde, dass Hertha ein paar Ansätze in der 1. Halbzeit hatte, als man auch sehen konnte, dass Werder wie immer konteranfällig ist, was meiner Meinung nach daran liegt, dass sie nur mit einem Sechser spielen und nicht ordentlich abgesichert wird, wenn Bargfrede sich vorne tummelt, so schnell kann man gar nicht umschalten, wie es bei Ballverlust dann nötig ist. Ich gehe mal davon aus, dass sie in Hoffenheim anders spielen werden, sonst gibt es die dritte Auswärtsklatsche hintereinander, da fällt Gusdol sicher was ein.
Sehr gute, angemessene Beschreibung der Zeit unter Dutt oben von Schorsch, den unglücklichen Verlauf der Spiele gegen Augsburg, Schalke und sogar in Wolfsburg habe ich noch deutlich vor Augen, ebenso umgekehrt nach dem Trainerwechsel gegen Mainz und Stuttgart. Insofern bin ich auch skeptisch, was den neuen Trainer angeht. Auffallend ist, was nirgends erwähnt wird, dass die Siege ausschließlich gegen Mannschaften aus der 2. Hälfte der Tabelle eingefahren wurden. Kein Mensch weist daraufhin, dass Dutt sechs von neun Spielen gegen Klubs von oben plus gegen Köln als damals schon zweitstärkste Auswärtsmannschaft bestreiten musste und Skripnik danach natürlich gegen die anderen. Und da es ab morgen wieder gegen die von oben geht – Hoffenheim, Leverkusen, Augsburg, Schalke, Wolfsburg, und die Bayern sind dann auch nicht mehr weit – , kommt für mich jetzt auch erst die Phase, in der man sehen wird, was der neue Trainer taugt. Kombinationsspiel gegen Hertha die, merkwürdig, überhaupt nicht gepresst haben, kann kein Maßstab sein. Deswegen bin ich, zugegeben, auch ausgesprochen nervös im Moment: denn wenn sich meine Befürchtungen bestätigen, gibt das nicht viele Punkte in den nächsten Wochen, und dann wird es eng.
Pommesdieb 9. Februar 2015 um 13:00
Ich muss sagen, dass ich auch nicht sehr optimistisch war, gegen hoffenheim und leverkusen überhaupt zu punkten. nun sind es ganze 6 geworden. da ich beide spiele nicht sehen konnte, würden mich ein paar analysierende worte zu den partien gegen mannschaften aus der obeneren tabellenhälfte sehr interessieren 🙂
HK 3. Februar 2015 um 13:55
Nach einigen Jahren der Ödnis finde ich Werder allmählich wieder richtig spannend. Respekt Herr Skripnik!
Was ich mich bei di Santo frage: Ist er wirklich so gut, wie das zeitweise aussieht? Für seine Größe ziemlich beweglich und gute Technik. Das könnte mit einer Vertragsverlängerung allmählich schwierig werden.
lars 3. Februar 2015 um 14:06
Ja, ich finde ihn schon ziemlich gut. Neben Beweglichkeit und (Schuss)technik trifft er vor allem so oft in Situationen wie auch am Sonntag vor beiden Toren genau die richtige Entscheidung. Und ich denke, dass er in Bremen mittlerweile als der Trumpf für den Rest dieser Saison angesehen wird, um dann möglichst viel für ihn zu bekommen. Dass er über die Saison hinaus an der Weser bleibt, glaubt wohl kaum mehr jemand.
Pfeffermühle 3. Februar 2015 um 17:36
Der ist wirklich außerordentlich gut, hätten sich die Dortmunder holen sollen, würde in eine gute Dortmunder Mannschaft passen und dort noch viel mehr zur Geltung kommen, viel mehr Talent als Immobile oder Ramos.
Schorsch 3. Februar 2015 um 13:12
Überzeugende Analyse.
Ein Hauch von Werder-Kombinationsspiel nicht allzu weit zurückliegender Tage weht durch das Weserstadion. Ein Hauch. Hertha hat es Werder sicherlich mehr als leicht gemacht, keine Frage. Aber immerhin. Wie drückte es Skripnik aus? „Die Jungs wollen Fußball spielen“. Und mit ein wenig guten Willen ließen sich doch durchaus positive Ansätze erkennen. Das stimmt doch zumindest verhalten optimistisch.
Ich bin kein großer Freund von Trainerwechseln in einer laufenden Saison. Und gar so schlecht habe ich Dutt auch nicht beurteilt. In der letzten Saison hat er das Beste aus der Situation gemacht. Und die ersten Spiele dieser Saison waren so verkehrt auch nicht. Aber durchaus gekennzeichnet von einer gewissen ‚Richtungslosigkeit‘. Wohin sollte die Entwicklung gehen? Das war nicht so echt erkennbar und Dutt geriet nach durchaus unglücklichen Niederlagen unter Druck, der ihn offensichtlich etwas konfus werden ließ. Irgendwie hatte ich das Gefühl, man wollte ihn auch nicht mehr halten, schon vor den letzten beiden Spielen unter ihm. Wie auch immer, der Wechsel zu Skripnik scheint sich wirklich auszuzahlen. Klare Ansage, welche Art von Fußball er anstrebt und kontinuierlich (mit dem vorhandenen Kader!) daran gearbeitet. Vestergaard und Öztunali können zu den erhofften Verstärkungen werden, aber das bleibt abzuwarten. Ob Öztunal tatsächlich der richtige ‚Rauten-Zehner‘ ist? Die ‚Torwart-Nummer‘ versehe ich allerdings nach wie vor mit einem Fragezeichen.
Bargfrede scheint wohl auf der 6 gesetzt zu sein. Ob er gegen andere Teams denn auch so offensiv agiert wie teilweise im Spiel gegen Hertha bleibt abzuwarten. Mannschaften wie Hoffenheim werden ihm und seinen Mitspielern nicht diese Räume lassen und gleichzeitig Räume nutzen, die Werder läßt. Aber das Team hat auch Konterqualitäten.
Jedenfalls sind ein Sieg zum Ende der Hinserie und einer zu Beginn der Rückserie Gold wert. Das baut auf. Skripnik vor dem Spiel gegen Hertha: „Wir gehören zu den mindestens neun Teams, die gegen den Abstieg spielen. Alle sind in einer ähnlichen Lage. Unsere Mannschaft weiß, dass sie stark genug ist, um sich aus der derzeitigen Situation zu befreien.“ Hertha jedenfalls macht nicht diesen Eindruck.
Tom 3. Februar 2015 um 13:22
Ähnlich ist es bei mir mit dem Wechsel. Vorher habe ich nicht so sehr geglaubt, dass ein Wechsel das Richtige ist. Als er aber vollzogen wurde, hatte ich das Gefühl, dass es genau passt. Ehrlich gesagt bin ich sogar noch positiv überrascht worden. Hätte nicht gedacht, dass Werder sich so schnell von einer Hau-Raus-das-Ding-irgendwie-mit-viel-Kampf-machen-wir-schon-ein-Tor-Chaos-Truppe zu einer Mannschaft entwickelt, die das Spiel machen kann.
Jo 3. Februar 2015 um 13:31
Ich würde dir dabei zustimmen, dass Dutt es nicht wirklich geschafft hat eine klare Idee, wie sich Werder weiterentwickeln sollte, implementieren konnte. Bei Skripnik sieht das deutlich besser aus, und ich habe inzwischen nicht mehr bei jedem Angriff Angst, dass wir wieder eins fangen. Auch Defensiv ist das würde ich sagen noch nicht herausragend, aber wenigstens stabil.
Zu Öztunali würde ich auch gerne mal hören was die SV-Experten sagen, ich hatte ihn auch eher als 8-er- oder sogar als gestaltenden 6er im Kopf und gar nicht so stark offensiv? Allerdings hat er das gegen – zugegeben schwache – Herthaner ganz gut gemacht. Auch Vestergaard wusste zu gefallen, ich denke die Transfers im Winter waren endlich mal gut!
Und ich würde lieber Casteels im Tor sehen, ich finde nicht, dass Wolf wirklich stark ist und er strahlt leider auch nicht Ruhe oder Souveränität aus. Als Backup ist er für die Bundesliga sicherlich i.O.
@ CV: vielen Dank für die gute Analyse, hat sich mit meinen Eindrücken gedeckt. Aber auch wenn Hertha konterschwach gewesen sein mag, gegen Hoffenheim darf man nicht so offensiv spielen ?! Denn Hertha hat die Konter nicht gut zu Ende gespielt, es gab aber durchaus 2-3 Situationen wo sie auf relativ unsortierte Bremer aufgerannt sind, gerade bei starkem Aufrücken von Vestergaard. Das sollte meiner Meinung nach eher dosiert eingesetzt werden…
Pfeffermühle 3. Februar 2015 um 17:39
wie stabil das Ganze ist, werden wir morgen und in den nächsten Spielen sehen – bisher sah es, siehe Frankfurt und Gladbach und sogar in Hamburg, nicht so gut aus. Wir werden sehen.
CV 4. Februar 2015 um 12:24
Zunächst einmal ein Dankeschön an alle bisherigen Kommentatoren – so ein bisschen positives Feedback zur Debütanalyse ist schon angenehm 🙂
Zur Ausrichtung: Skripnik verändert ja im Mittelfeld gerne die Rollenverteilungen je nach Gegner. Gegen Hoffenheim heute gehe ich von einem klaren 4-3-1-2 aus, zumal ja Junuzovic fehlt und Fritz wieder in die Startelf rückt. Das sollte sich schon deutlich kompakter gestalten. Vermute auch Garcia als robustere, zweikampfstärkere und im Passspiel im letzten Drittel diagonalere Option im Vergleich zu Sternberg in der heutigen Anfangsformation.
Schorsch 4. Februar 2015 um 15:57
ad 1:
Da nich für. Gelungen und weitestgehend sachlich.
ad 2:
Teile diese Vermutung hinsichtlich des Systems. Was Garcia anbelangt ebenfalls, nur habe ich immer das etwas mulmiges Gefühl bei ihm, er könne es mit der Robustheit wieder etwas übertreiben und sich Rot bzw. Gelb-Rot einhandeln. ansonsten mag ich ihn als Spielertyp.
Vincent 3. Februar 2015 um 11:04
Ich bin mir eigentlich ziemlich sicher, dass der Pass auf Fritz von Selke kam, und nicht von Bartels, oder war der Pass auf Selke von Bartels? Den fand ich dann nicht so entscheidend, wie die Aktion von Selke. Ansonsten gute, nachvollziehbare Analyse. Zeigt, dass sich das Bremer Spiel unter Skripnik verbessert, man das Spiel aufgrund der schwachen Hertha aber auch nicht zu hoch bewerten sollte.
Beobachter 3. Februar 2015 um 11:35
Ja, war meine ich von Bartels auf Selke, der sein geplantes, tororientiertes Dribbling dann abbrechen musste und nochmal auf Fritz rauslegte.
BW 3. Februar 2015 um 07:53
Sehr gute Analyse!
Bleibt abzuwarten, ob es Werder auch gegen spielstärkere Gegner wagt mit 5 eher offensiv ausgerichteten Spielern zu agieren. Hertha hat es den Bremern zu leicht gemacht und konnten sich dem Grün-Weißen Gegenpressing zu selten entziehen, um die unweigerlich vorhanden Räume in der Bremer Abwehr zu nutzen. Hoffenheim wird daher ein interessanter Gradmesser für Werder…
Koom 3. Februar 2015 um 09:41
5? Öztunali ist IMO eher ein gelernter Defensiver, kann mich da natürlich aber auch irren. Junuzovic ist auch ein ziemlicher Allrounder. Aber ja, mutig war die Aufstellung schon. 2 echte Stürmer, mit Bartels dahinter noch einen weiteren Nur-Offensivmann… Aber gegen die Resterampe war das zumindest wohl die richtige Idee.