Bayer 04 Leverkusen – Borussia Dortmund 2:2
Brauchen Topspiele eine Einleitung?
Dortmunds flexibles System
Einmal mehr begann der BVB im 4-1-4-1/4-1-3-2, in welchem Marco Reus als verkappter Zehner im beziehungsweise vor dem zentralen Mittelfeld agierte. Dieses System hat Kollege Martin Rafelt letztens schon ausführlich analysiert und beschrieben, weswegen ich nur kurz meinen Senf dazu abgeben möchte. Das Interessante an diesem System sind die Bewegungsabläufe; die Grundformation in der Defensive und Offensive ist nämlich sehr häufig grundsätzlich ein 4-2-3-1, nur defensiv wird es oft ein 4-1-4-1. Doch durch die vielen Bewegungen und flexiblen Zuordnungen entstehen viele weitere Varianten innerhalb der jeweiligen Bewegungen.
Gegen den Ball kann zum Beispiel Reus aus dem zentralen Mittelfeld als höherer Achter nach vorne rücken, läuft mit seiner Dynamik vorne an und nimmt den gegnerischen Sechserraum während des Aufrückens möglichst weiträumig in seinen Deckungsschatten. Dadurch entsteht dann zuerst das 4-2-3-1. Wenn Reus seinen Lauf weiter fortsetzt und einen der Innenverteidiger presst, kann später noch ein 4-4-2 oder ein 4-1-3-2 entstehen, je nach Bewegung der beiden Sechser.
Ähnliches ist bei eigenem Ballbesitz der Fall. Reus unterstützt hier nur selten im Sechserraum, sondern schiebt nach vorne und fungiert als Anspielstation in engen Räumen und Kombinationsgeber für dynamische Situationen. Kirch und Sahin machen das Aufbauspiel, einer agiert dabei höher und bewegt sich im Angriffsverlauf später auch immer wieder im Zehnerraum (meist Kirch).
Mit Piszczek und Großkreutz als Außenverteidiger hinter Jojic und Mkhitaryan mit den beweglichen, spielstarken zentraloffensiven Akteuren versprach diese Aufstellung bei einem 4-3-3-0 der Leverkusener ein mögliches Aushebeln von deren Pressingfalle und starke Präsenz auf den Flügeln dank der halbraumorientierten Bewegungen von Jojic und Mkhitaryan (bei dazu passenden Überladungsbewegungen aus der Mitte und gutem Timing), obgleich dieses 4-3-3-0 eventuell auch den BVB sehr auf die Seiten isoliert oder ihnen zumindest Durchschlagskraft durch das leitende Element einer kompakten Zentrumsbesetzung geraubt hätte.
Bei einem 4-4-1-1 des Gegners hätte der BVB eventuell enorme Präsenz im eigenen Sechserraum zur Ballzirkulation gehabt, die offensiven Halbräume durch Jojic und Mkhitaryan effektiv besetzt sowie immer wieder gefährliche Durchbrüche über den Zwischenlinienraum als Angriffsmittel nutzen können. Darum entschied sich Sascha Lewandowski vermutlich auch das in den letzten Spielen primär genutzte 4-4-1-1 nicht zu nutzen – er wechselte allerdings auch nicht zum 4-3-3-0 zurück.
Leverkusens Anpassung gegen das neue System des BVB
Bayer trat im 4-1-4-1 auf, welches in der Schlussphase gegen den 1. FC Nürnberg eine halbe Stunde lang sämtliche Abschlussmöglichkeiten komplett verriegelt hatte. Mit dem 4-1-4-1 verbanden sie einige starke Aspekte des 4-3-3-0 (u.a. zentrale Kompaktheit und Gegenpressingpräsenz) mit einzelnen Vorteilen des 4-4-2 (bessere grundlegende Breitenstaffelung bspw.), auch wenn es z.B. im offensiven Umschaltmoment nicht so effektiv war und die Pressingfallen beziehungsweise generell das leitende Element nicht in diesem Ausmaß vorhanden waren.
Die nominell offenen defensiven Halbräume im 4-1-4-1 versperren sie durch ihre Bewegung. Teilweise entstand eine flache Fünf, manchmal spielten sie im 4-3-2-1, wo die Achter (und nicht die Flügelstürmer) höher versetzt standen und die leicht eingerückten tieferen Flügelstürmer die offensiven Halbräume zusperrten. Im 4-5-1 wurden diese offenen Räume durch die Kompaktheit „zerdrückt“, auch wenn dies Dortmund mehr Raum im Aufbauspiel gab.
Generell bewegten die Leverkusener sich gruppentaktisch intelligent, sauber und intensiv. Diese Aspekte waren unter Sami Hyypiä schwächer geworden, weswegen Leverkusens (taktische) Leistungen seit Anfang der Hinrunde stetig weniger wurden. Mit Lewandowski scheint hier wieder eine Verbesserung einzutreten.
Diese hohe Intensität und Dynamik im Verschieben im zentralen Mittelfeld sowie die formative Kompaktheit waren ein Beispiel dafür. Sie sorgten auch dafür, dass Kirch und Sahin sowie die dynamische Besetzung der zentralen und zentrumsumgebenden Räume kaum ins Spiel kamen. Castro und Can rückten immer wieder nach vorne, setzten dort den Spielaufbau der Gäste unter Druck und kehrten wieder auf ihre Position zurück.
Das Mittelfeldpressing Leverkusens funktionierte sehr gut, in dieser Höhe war es aber nach der zweiten Führung nicht und nach der ersten Führung nur für gut 15 Minuten zu sehen. In Führung zog sich Bayer zurück, wurde passiver, noch kompakter und leitender. Diese strategische Veränderungen bestimmten den Spielrhythmus, wodurch einerseits Dortmund deutlich mehr Ball hatte, andererseits Leverkusen sich mehr Raum im Konter erzwingen wollte.
Hier war der Nachteil des 4-1-4-1 im offensiven Umschaltmoment und das gute Gegenpressing der Dortmunder zu sehen, wodurch sich aber alles in allem eine überaus unterhaltsame, taktisch und spielerisch sehenswerte erste Hälfte entwickelte, wofür die Führungs- und Gleichstandswechsel natürlich ihr Übriges taten. In der zweiten Halbzeit verflachte das Spiel dann zusehends, allerdings gab es einige neue Abläufe zu beobachten.
Viele Anpassungen, kaum Veränderungen
Die erste Anpassung, die nach der Halbzeit ins Auge fiel, waren die Positionswechsel von Son und Brandt. Manchmal tauchte Brandt auf links auf, dann spielte er über rechts. Diese Wechsel entstanden aber nicht durch Engensituationen während des Spiels, sondern bei Spielunterbrechungen und ähnlichem. Eine wirkliche Veränderung gab es nicht. Sie spielten seitenverkehrt, sonst waren für mich keine Folgereaktionen zu sehen. Castro spielte von der offensiven Grundposition höher, Can schob von hinten nach und Bender sicherte ab, auch die Außenverteidiger spielten ihr übliches Spiel.
Beim BVB veränderte sich etwas im Aufbauspiel und hier waren die Konsequenzen sichtbarer. Man versuchte stärker den rechten Halbraum zu nutzen; einmal ließ sich Jojic hinter seinen Hintermann Piszczek zurückfallen und baute auf, später waren es vorrangig die Sechser, welche durch Heraus- oder Abkippen diese Räume auffüllen wollten. Bayer konterte diesen Rechtsfokus mit stärkerem Herausweichen des linken Achters, was letztlich auch eine formative Umstellung auf ein 4-4-1-1 im Defensivspiel bedeutete. Can, der meistens nach vorne schob, orientierte sich nämlich nicht nur an dem heraus- oder abkippenden Sechser, sondern blieb teilweise in diesen Situationen auch zentral und diagonal versetzt neben Kießling.
In der Schlussphase gab es noch beidseitig personelle Veränderungen und die damit einhergehenden Auswirkungen. Aubameyang für Mkhitaryan und später Hofmann für Jojic bedeuteten eine größere Linearität und Präsenz auf den offensiven Flügeln. Rolfes für Castro bedeutete eine klarere Umstellung auf das 4-4-1-1, Can blieb nun defensiv wie offensiv klar erkennbar höher. Öztunali für Brandt und Derdiyok für Kießling waren positionstreue Wechsel, ebenso wie Last-Minute-Joker Schieber für Lewandowski. Von diesen Jokern stach allerdings keiner mehr und das Spiel endete 2:2 nach drei Toren per Standards/Elfmetern.
Fazit
16:14 Schüsse für Leverkusen und 5:6 aufs Tor passen zum Ergebnis. Das 2:2 dürfte ein leistungsgerechtes Unentschieden sein. In dieser Partie war die erste Halbzeit das klare spielerische und taktische Highlight, danach war etwas die Luft draußen, auch Leverkusens Kompaktheit und Sauberkeit ließen nach, ebenso wie ihre Intensität und Dortmunds Dynamik. Die Borussen kamen auf 60% Ballbesitz, hatten diese aber meistens um die Formation Leverkusens herum und konnten sich nur wenige klare Chancen, die meisten nach Gegenpressing (Reus‘ Chance), erspielen. Alles in allem aber eine sehenswerte Samstagabend-Partie.
31 Kommentare Alle anzeigen
Rudi 29. April 2014 um 09:49
Jetzt gab es eine Menge zu Dortmund und dem „Internetniveau“ aber zu der Frage nach Brandt hat keiner was gesagt, schade.
Lady-Hellsing 29. April 2014 um 10:09
Würde mich auch mal interessieren.
Ich persönlich finde Brandt sehr gut. Er ist noch jung, hat aber unheimliches potenzial.
Übersicht und Ballbehandlung sind jetzt schon sehr gut.
Hoffentlich wird er langsam aufgebaut und nicht verheizt, denke aber er ist bei Leverkusen recht gut aufgehoben. Obwohl ich Borusse bin 😀
MR 30. April 2014 um 22:00
https://twitter.com/MartinRafelt/status/452170649063403520
splattercheffe 27. April 2014 um 14:19
Mich würde interessieren, wie ihr die individuelle Leistung von Emre Can gesehen habt. Mit seinen technischen Fähigkeiten in Verbindung mit seiner physischen Präsenz halte ich ihn für einen der veranlagtesten jungen deutschen Spieler, grade auch in der gestrigen Rolle. Interessant auch die Szene bei der Einwechslung von Rolfes/Öztunali, als der dödlige Reif schon Can als Auswechslung markierte, obwohl ihn Lewandowski nur zu sich holte, um die Auswirkungen des Wechsels zu besprechen… Jedenfalls scheint er mir schon eine sehr gewichtige Rolle in Leverkusen zu besetzen, was in meinem Umfeld viele beim Wechsel von Bayern bezweifelten.Viele hielten ihn für unfertig und taktisch unreif. Ich finde, er hat da in ziemlich kurzer Zeit ziemlich viel gelernt.
Liege ich richtig, dass Bayern ein Rückkaufrecht hat?
Bernhard 27. April 2014 um 15:44
Dass er diesen großen Schritt schon heuer machen könnte,war mir im Vorfeld nicht klar. Ich glaube dennoch, dass er sich bei den Bayern generell durchsetzen wird. Die von dir erwähnten Fähigkeiten, sowie sein mögliches Talent vertikale Läufe von der 6/8 einzustreuen, ähnlich denen von Bastian Schweinsteiger, könnten dem FC B helfen.
MorataBVB 27. April 2014 um 17:09
Bei Bayer ja, aber bei den Bayern unter Guardiola? Passquote zu schlecht, Fehlerzahl zu hoch, dazu Vertikalität, das passt doch gar nicht. Der hat ihn doch auch gleich in der Vorbereitung nach Leverkusen abgegeben. Solange Martinez, Thiago, Schweinsteiger und Kroos im Kader sind, herrscht da außerdem überhaupt kein Bedarf.
Bernhard 27. April 2014 um 18:37
Wart mal ab, der Junge darf in seiner Entwicklung ruhig noch Fehler machen 😉
Schweinsteiger wird nicht jünger und bei Kroos befürchte ich spätestens 2015 den Abgang. Ich traue ihm definitiv zu, bei den Bayern ein Stammspieler zu werden.
OW 27. April 2014 um 00:45
Wie habt ihr die Leistung von Milos Jojic gesehen? Reif hat ihn ja mehrmals ausdrücklich für ein richtig gutes Spiel gelobt – mir persönlich ist er heute eher weniger aufgefallen.
CE 27. April 2014 um 09:43
Man kann ihn insofern mit Jonas Hofmann vergleichen, da er ein wichtiger Rollenspieler im mannschaftstaktischen Konstrukt ist. Niemand braucht aktuell von Jojic zu erwarten, dass er stets durch Einzelaktionen auffällt oder riesige Werte aufweist. Dafür ist er in Fällen, wenn der Gegner Druck aufbaut oder er in eine enge Situation gerät, noch zu ungenau im Passspiel und auch noch nicht immer klar in der Entscheidungsfindung. Genauso wie Hofmann im Spiel gegen Bayern München bewiesen hat, dass er sehr gut für das Gefüge und den Matchplan funktionieren kann, hat es Jojic zuletzt unter Beweis gestellt. Gegen Leverkusen hat er sich an seine Anweisungen gehalten, intensiv gearbeitet, aber keine Glanzlichter gesetzt. In der Öffentlichkeit wird sich mittlerweile schon auf Jojic konzentriert und „The Next Big Thing“ von Dortmunds Scoutingabteilung heraufbeschworen.
jmw 27. April 2014 um 12:28
naja, allerdings die bllbehandlung von ihm.. wow
uch gestern wieder. wie er da auf engstem raum den ball behandelt, wahnsinn. ebenso seine körpertäuschungen/drehbewegungen die wunderbar aussehen und wo er dann plötzlich mit ball in irgenwelchen riesigen räumen rumsteht.
Ebenso hat er manchmal ein echtes zuckerpässchen dabei.
Wenn ich das alles so sehe und bedenke dass er nach einem halben jahr serbisch liga jetzt noch kein halbes Jahr in der BL spielt, ist seine Leistung wirklich gut.
Wenn er das hält und in seinen Jungen Jahren noch weiterentwickelt…
Ich freu mich riesig 😀
MorataBVB 27. April 2014 um 13:14
Er belebt auf jeden Fall das Kombinationsspiel und macht auch Piszczek besser. Mit Aubameyang war der ziemlich verloren, weil er als einzige Option meistens nur den Rückpass hatte. Im Hinblick auf Intuition, Raumverständnis und Passpiel, also generell dem Gespür für Situationen ist Jojic Aubameyang bereits jetzt deutlich überlegen. Die Abläufe stimmen jedoch noch nicht und er hat auch noch kleiner Fehler im Spiel, die zu Ballverlusten führen. Für die kurze Zeit jedoch eine beachtliche Entwicklung.
Zu Bayer: Was meint ihr zu Julian Brandt?
blub 27. April 2014 um 13:30
Jojic ist im Prinzip auch ein zentraler Spieler, sehr balanceorientiert, da kommt raumgfühl öfter vor als bei den außenbahnspielern. Micky ist ja auch kein außenbahnspieler hat aber das Tempo um da auch wirkung zu entfalten, des wegen macht der das etwas anders.
Jojic ist nur sehr dosiert die seitenlinie langgegangen und hat das pisczek überlassen, dem das natürlich zu gute kam.
In diesem neuen system sind die spielgestalter und ball träger außen und die vertikal orientierten spieler sind im hohen zentrum zu finden (Lewa, Reus, Sahin vom Passspiel her). Aubameyang kann vom fähigkeitsprofil her die außenbahn in diesem system nicht übernehmen außer er amcht rieseige sprünge.(kuba vielleicht noch, aber anders).
Auba würde hier zentral spielen, an stelle von Reus oder so(wenn der mal verletzt wäre)
MorataBVB 27. April 2014 um 17:42
@blub: Stimmt schon. Wie du weißt, bin ich generell sehr skeptisch, welche Rolle Aubameyang überhaupt in Zukunft einnehmen soll. In dieses System passt er nicht. Im vorherigen war auf seiner Seite Kombinationsspiel kaum möglich. In der Defensive ist er zudem auch noch stark ausbaufähig. Zentral an Reus Position? Dazu fehlen ihm grundlegende Eigenschaften. Das Gespür für Situationen, die Handlungsschnelligkeit auf engem Raum, die Fähigkeit zum öffnenden, intelligenten Pass, eben das, was Reus derzeit Spiel für Spiel zeigt. Sehe in derzeit eigentlich fast ausschließlich in der Jokerrolle, lasse mich von Klopp/Buvac aber gerne überraschen, wie sie Aubameyangs Stärken in Zukunft einbinden wollen. Kann mir selbst da derzeit aber wenig vorstellen, auch als Stürmer sehe ich ihn nicht, siehe das Hinspiel in Madrid.
CF 27. April 2014 um 18:15
Als Stürmer würde er doch ganz gut passen. Wäre dann anders eingebunden, als Reus aber kann ihn mir in der Rolle ganz für vorstellen. Mit ausweichenden Bewegungen auf die Flügel und ziemlich raumsuchend Bewegungen könnte er die durch Jojic oder Micki geschaffen Räume suchen. Dann eventuell asymmetrische Aufbau mit Schmelzer als tiefer AV, der ihm dann Räume blockt und Hummels könnte hochkippen auf die Sechserposition. Hätte aber auch viele Nachteile zum jetzigen System, stimme prinzipielle zu, dass er in das jetzige System schwer einzubinden ist. Denke aber ,dass er sich noch stark weiterentwickeln wird, bisher eher auf seine Schnelligkeit reduziert. Oder als Spieler der mit Diagonalen Sprints hinter die Abwehr kommt. Finde ihn aber auch relativ Kreativ. Zwar unkonstant aber ganz gut im Pressing.
blub 27. April 2014 um 18:24
Auba sorgt ja mit seiner reinen anwesenheit dafür das die Kette 10m tiefer steht. das ist ja ausch schon ein Value.
Natürlich kann Auba sich nicht so fallen lassen bis in den 6re raum wie reus das ab und zu zeigt.
Lewa ist ja im Moment auch nur in der phase im Zwischenlinienraum eingebunden in denen er sich imemr so schön dreht und dann pässe durchsteckt. Das kann Auba im Moment nicht, aber er könnte z.:B die nötigen tiefensprints geben, die ja im moment mehr von Jojic, Micky und tlw. Reus kommen. Wenn man da die Aufträge
Das Aufbauspiel sieht ja auch so stabil aus das man das Out für Lange Bälle nicht mehr braucht.
Was mir mehr sorgen macht ist das man z.B. Sven Bender und Kehl nicht so leicht einbinden kann. Die ahben nicht die fähigkeiten im Passspiel wie Kirch und wenn sahin tiefer spielen muss hat man ja auch wieder nix gewonnen.
CF 28. April 2014 um 00:28
„aber er könnte z.:B die nötigen tiefensprints geben, die ja im moment mehr von Jojic, Micky und tlw. Reus kommen. “
Ich finde man sollte ihn nicht immer nur auf Tiefensprints oder generell seine Schnelligkeit reduzieren, denn aus meiner Sicht ist erstens Kreativ und zweitens kann er auch ganz gut Bälle verteilen und selbst in chaotischen Situationen mit einer eher unorthodoxen Entscheidungsfidnung durchbrüche erzeugen. Diese Entscheidungsfindung wirkt manchmal zwar etwas skurril oder gar umständlich ist aber in letzter Konsequent manchmal sogar ziemlich effektive. Oder siehst du Auba anders? Aus meiner Sicht wird er in seiner jetzigen Rolle nie wirklich den Durchbruch schaffen, er muss schon anders eingebunden werden.
blub 28. April 2014 um 01:09
Nein, er ist nicht so linear wie er gerne gemacht wird und er wird sich weiterentwickeln. Sein komisch veranlagtes agressives passpiel könnte in diesem system gut zur geltung kommen. [du weist wovon ich rede? Diese Brutal harten Bälle 3 cm über der grasnabe, schwer zu kontrollieren aber mit dem potential per sofort aus einer statischen eine dynamsiche situation zu kreieren.]
Wenn man eh mit drölfzig Männern den zwischenlinienraum flutet, findet er da leichter schnell nen Mitspieler der auch absicherbar ist. Grade Jojic mit den präzisen ablagen könnte traumhaft sein. Aber hands down, die große Stärke die er hat kann man doch auch fokussiert bespielen.
Ich glaube aber das die Außenposition auf diese Art von vielleicht 10 spielern in der Liga gespielt werden kann. Das ist dann doch ein wenig viel, ohne seine Fähigkeiten dadurch herab zu würdigen.
Reus Rolle mit dem tiefen fallen lassen kann ich mir beim besten willen nicht vorstellen, er denkt mir zu wenig an absicherung bei seinen aktionen. Das ist imo harakiri.
Lewas Rolle ist ja meist derart ausgelegt: In den zwischenlinienraum fallen lassen–> zur seite bewegen–>Pass empfangen–>Drehen(!)–>auf die startenden mitspieler passen.
Das kann Auba so nicht, aber ist imo wichtig um stabil über verschiedenen wege in die halbräume zu kommen.
Es müssen im System verschiedene Rollen erfüllt werden und Lewa hinterläst da ne Lücke die so nicht zu füllen ist, daher ist meine überlegung die Rollen ein wenig im Kreis zu vertauschen.
MorataBVB 29. April 2014 um 17:08
@CF: Kreativität und Bälle verteilen? Aubameyang? Unorthodoxe Entscheidungsfindung kann ich zustimmen, dass liegt imo aber eher daran, dass er in gewissen Situationen einfach nicht handlungsschnell genug ist und dann einfach was Willkürliches macht, aus dem dann eben zwangsläufig etwas entsteht. In der zentralen Rolle würde er durch sein unpräzises Spiel doch zahlreiche Ballverluste erzeugen (Selbst bei whoscored steht „passing“ als eindeutige Schwäche, wobei da bei Stärken gar nichts steht 🙂 , nicht mal Schnelligkeit). Kann blub auch durchaus zustimmen, dass man in nicht zu einseitig sehen sollte, man sollte ihm aber auch keine Rollen zuschreiben, die er aufgrund seiner Fähigkeiten gar nicht verkörpern kann. Hängt alles viel davon ab, wohin Klopp die Mannschaft entwickeln möchte und wie viele verschiedene System man dann spielt. Vielleicht packt er ja mit Ginter die Dreierkette aus, mit Jojic und Micky auf der 8, wer weiß.
btw.: Mir ist gerade aufgefallen, dass Klopp/Buvac im Gegensatz zu den Bayern eine komplett konkurrenzfähige Elf ab dem 01.07 zu Verfügung haben. Könnte ein großer Vorteil sein, früh mit regenerierten Spielern wie etwa Micky, Auba, Jojic, Kuba, Pisczek und vll. ja auch Gündogan arbeiten zu können.
CF 29. April 2014 um 19:34
Er ist nicht im klassischen Sinne ein Bälle Verteiler, sondern verteilt in hektischen und eher unübersichtliche Situationen, die Bälle ganz gut. Kreativ kann man in dem Zusammenhang nicht wirklich erklären. Generell ist Kreativ ein komisches Wort, da viele Pässe zwar kreativ sind, aber trotzdem noch in die unterschiedlichen Effekte kategorisiert werden können. Seine Pässe erzeugen nicht typische Sechser/Strategen Effekte, der z.B Strukturen öffnet oder herstellt. Sondern sie sorgen aus meiner Sicht in manche Situationen für viel Dynamik und schnelle Durchbrüche. So würde ich zu mindestens sehen, ist aber schwer einzuschätzen, da er selten in solche Situationen gebracht würde und eher ziemlich klar eingebunden wurde. Irgendjemand letzte Saison St.Etiene geguckt?
CF 29. April 2014 um 23:56
P.S Bei Whoscord wird übrigens die Stärke eines Spielers im Passen an der Passerfolgsqoute gemessen und ist somit wenig bis gar nicht aussagekräftig.
MorataBVB 30. April 2014 um 14:20
@CF: Ja, das ist mir bewusst, trotzdem sind die dort aufgeführten Stärken und Schwächen eines Spielers doch relativ gute Anhaltspunkte.
Ich kann mich derzeit schlicht nicht damit anfreunden, Auba in einer zentralen Position spielen zu sehn, weil er unter Druck und auf engem Raum einfach nicht die Fähigkeiten besitzt, die man dafür braucht und er zahlreiche Bälle verlieren würde. (Wenn man sieht, wie Klopp z.B. Großkreutz bei einem fahrigen Anspiel im Mittelfeld manchmal anfährt, dann erst recht nicht 🙂 ) Ich denke aber, dass wenn man seine Zuspiel von außen präzisieren könnte und er sich defensiv verbessert (gegen die Bayern war wohl seine taktisch beste Leistung), könnte er noch sehr wertvoll für das Team werden. Er hat ja auch eine gute Schusstechnik, sodass er auch auf links spielen könnte.
Bernhard 26. April 2014 um 23:31
Mein Vorschlag zur Einleitung:
Namensvetter von Fidel Castro trifft auch mal wieder, dieses mal sogar das Tor und keinen Menschen
wombat 27. April 2014 um 05:36
der spielbericht als glosse? warum nicht!
Stefan 27. April 2014 um 10:58
Lieber SV-Team. Ich bitte Euch, diesen ekligen Beitrag dieses Bernhard zu löschen. Das Niveau ist bodenlos ist seiner Ignoranz, Unkenntnis, Verächtlichkeit und seinem Ressentiment. Durch Meinungsfreiheit ist so etwas nicht gedeckt und sollte hier keinen Platz finden.
blub 27. April 2014 um 12:00
Ach komm, bald trifft Castro auch den Che Guevara wieder, anstatt ins Tor.
Bald im Special: War Fidel Castro Fußballfan und wenn ja was bedeutet das für den Fußball- ein Diskurs
Ich glaube dein Humor ist noch nicht auf Internetniveau trainiert, da muss mit einer abgestimten Periodisierung der Witze gegengearbeitet werden.
🙂
HW 27. April 2014 um 14:15
Das Internetniveau muss mir jemand erklären. Ist das sowas wie Stammtischniveau?
splattercheffe 27. April 2014 um 14:22
Ich glaube schon, nur noch schlimmer
Izi 27. April 2014 um 12:01
Vielleicht hat er sich einfach an der Yahoo!-Schlagzeile orientiert: „Guerillakampf unterm Bayer-Kreuz“…
Bernhard 27. April 2014 um 14:31
Sorry falls man Sarkasmus im Internet nicht sofort erkennen kann,aber dieses *irony off* lehne ich partout ab.
Bei nächster Gelegenheit schenke ich Stefan ein Gerät welches Sarkasmus als solchen identifiziert.
Stefan 27. April 2014 um 18:45
Das Gerät habe ich und nenne ich Sprachbewusstheit, über die ich in einem recht ordentlichem Maß verfüge. Daher vermag ich solche Beiträge auch zuzuordnen und weiß ich, dass so etwas nicht unter Sarkasmus firmiert. Ironie ist das auch nicht. Der verächtliche Zungenschlag, der mir im Ursprungsbeitrag schon aufstieß, klingt in Deiner Antwort auch wieder an. Im zweiten ist es lediglich das übliche „Internetniveau“, im ersten aber ist eine verquaste Mischung aus Fußball, politischer Ausrichtung, Missachtung von Menschenleben, Abwerten von Ausländern und politisch Andersdenkenden..
Wortspiele mit Namen sind meistens fragwürdig. Wenn einem aber zu einem Fußballer nur der kubanische Namensvetter einfällt und diesen wiederum zu nichts anderem in Verbindung zu wissen weiß, als dass er auf Menschen geschossen hat, dass ist schon hochgradig verquast.
So etwas ist halt durch Meinungsfreiheit nicht mehr gedeckt.
Daher sollten alle Beiträge dazu – inklusiver meinem – gelöscht werden.
Bernhard 27. April 2014 um 20:41
Lol,kein Problem. Ich seh zwar kein großes Problem bei meinem Beitrag. Deine Assoziation mit „Treffen=Töten“ ist zwar individuell, aber nicht sicherlich nicht ganz falsch beim Thema Fidel Castro. Es gibt zwar noch die Option Menschen zu treffen, um mit ihnen abzuhängen, aber hier ist wohl deine Position festgefahren.
Deine Sprachbewusstheit in Ehren, aber deine Zuordnung als auch deine Interpretation sind subjektiven Kategorien untergeordnet. Im Satire-Magazin „Titanic“, gibt es oft Titelblätter, die höchst fragwürdig sind. Ich spreche meinem Beitrag sicher nicht den Effekt ab, dass er eine Grenze der Geschmacklosigkeit tangiert, aber einen Zungenschlag online erkennen zu wollen, sorry, das kauf ich dir nicht ab. Wir kennen uns kaum, was bedeutet, dass du die Stimmung und auch den Kontext – der ja mein eigenes Produkt ist, und somit auf meine individuellen Eigenschaften deinerseits zugeschnitten würde – nicht wirklich erkennst. Menschen tun sich online schwer zwischen ernsten und scherzhaft gemeinten Aussagen zu unterscheiden und du willst bei einer dir unbekannten Person gleich mehrere Aspekte (politisch, sozio-kulturelle, historisch) erkennen? Unglaubwürdig.
Nochmal, s.O., den Aspekt des Tötens hast du ins Spiel gebracht. Ich weiß, wie verachtenswert so manche Tat Fidel Castros war. Ich kenne auch nur drei Castros weltweit, ihn,seinen Bruder und den Fußballer von B04, das gebe ich unumwunden zu. Wortspiele sind, hier geb ich dir Recht, meistens fragwürdig, meines ist aber – und hier bewegen sich unsere Meinungen diametral entgegen und sind ziemlich festgefahren – in einer Grauzone.
Das mit der Meinungsfreiheit ist eine schwierige Diskussion, es gibt Sachen die fallen absolut nicht unter Meinungsfreiheit, wie zB. die Leugnung des Holocaust. Ich möchte auch nicht Fidel Castros Leben und Taten beschönigen, verweise aber gerne daraufhin, nochmals siehe Oben, dass du die Assoziation mit Tod kreiert hast, nicht ich.
Ein letztes Mal wiederhole ich mich: Meinetwegen können diese Beiträge gerne gelöscht werden, es wird unseren Stolz vielleicht treffen, uns aber nicht umbringen. 😉
Beste Grüße, Bernhard