Rodgers unterlegen und mit Pech gegen Van Gaal

3:1

United gewinnt mit 3:1 gegen Liverpool, die nur mit einer kurzen akzeptablen Phase glänzen können und ansonsten die altbekannten Probleme zeigen.

Liverpool zwischen 4-3-2-1, 4-1-4-1 und 4-2-3-1 gegen den Ball

Die Reds starteten in Weiß und mit einem interessanten Defensivsystem. Nominell war es wohl ein 4-3-3 oder 4-1-4-1 mit Ings und Firmino auf den vorderen Außenbahnen neben Mittelstürmer Benteke. Dazu sollten Milner und Can neben Leiva im zentralen Mittelfeld für defensive Stabilität und Präsenz sorgen. Gleichzeitig rückten die beiden Achter immer wieder heraus, um Benteke im Pressing zu unterstützen und Manchester Uniteds Sechser unter Druck zu setzen.

Grundformationen

Grundformationen

Allerdings hatten sie oft keinen Zugriff, weswegen ihre Läufe ins Leere gingen. Darum ließ sich Milner auch häufig neben Lucas zurückfallen, wodurch eine Doppelsechs entstand. Mithilfe dieser Staffelung wollte Milner wohl das Zentrum etwas versperren, doch Liverpools schlechte Abstände zwischen Angriff und Mittelfeld, die geringe Ballorientierung und Intensität sowie die generell zurückhaltende Ausrichtung sorgten für eklatante Unterlegenheit.

Manchester United konnte den Ballbesitz in der ersten Hälfte nahezu monopolisieren. Zwar stand Liverpool in und um den Strafraum relativ stabil, doch dies lag auch an United. Van Gaals Mannschaft versucht häufig das Spiel lange Zeit ausgeglichen zu halten, den Gegner laufen zu lassen und nur nach sehr guten Abschlusschancen zu suchen. Vielfach konnte man in den letzten Monaten (auch schon zu Ende der vergangenen Saison) beobachten, dass es in Spielen von United auf beiden Seiten kaum Chancen gab, bevor United sich in der zweiten Halbzeit eine gute Möglichkeit herausspielen konnte.

Diese Partie begann ähnlich. Zur Halbzeit gab es nur drei Abschlüsse: Zwei von United, einen von Liverpool. Neben Liverpools mangelndem Zugriff auf den Ball und dem durchaus passablen Gegenpressing Uniteds lag dies jedoch auch an Liverpools Offensive.

Schwach im Konter, schwach im Spielaufbau

Bereits im Vorfeld des Spiels konnte man sich ohne Coutinho erwarten, dass Liverpools Kreativität und der Übergang ins zweite und auch ins letzte Spielfelddrittel problematisch sein würden. Doch neben den individuellen Problemen waren es auch taktische und strategische Aspekte, die für Liverpools geringe Offensivpräsenz sorgten.

Die Balleroberungen fanden wie erwähnt zu tief statt. Dadurch konnten sie Benteke für Ablagen kaum ins Spiel bringen, während die Flügelstürmer Ings und Firmino zu weit nach hinten gedrückt waren. Der verengte Raum im eigenen ersten Drittel vereinfachte United das Gegenpressing, dazu spielte United mit vielen Spielern als Absicherung.

Wenn Liverpool aus dieser sehr tiefen Position schnell umschaltete, wurden sie letztlich in Uniteds Überzahl isoliert und verloren den Ball meist kurz vor oder nach der Mittellinie. Wenn sie nicht schnell umschalteten, waren sie anfällig für Ballverluste oder mussten nach hinten spielen, wodurch sich United wieder gefahrlos in die Defensivformation bewegen konnte. Diese bespielte Liverpool schwach.

Manchester United formierte sich in einem 4-2-3-1/4-2-1-3/4-3-3 mit zahlreichen Mannorientierungen. Die Flügelstürmer orientierten sich an den Außenverteidigern, Fellaini an den Innenverteidigern, Herrera an Lucas und Schweinsteiger und Carrick an den gegnerischen Achtern. Allerdings orientierte sich Fellaini meist an dem linken Innenverteidiger Liverpools, während der linke Flügelstürmer, Herrera oder Schweinsteiger situativ auf den rechten herausrückten.

Diese vielen Mannorientierungen bespielte Liverpool ziemlich schlecht. Raumöffnende Bewegungen gab es zu selten, dazu war die Ballzirkulation häufig zu langsam, um mit Pässen die Manndeckungen zu überwinden und den freien Mann im gegnerischen Defensivverbund zu finden. Uniteds Spieler verfolgten ihre jeweiligen Gegenspieler häufig sogar sehr weit weg von den jeweiligen Positionen, ohne dafür bestraft zu werden.

Nur vereinzelt gab es ausweichende Läufe der Achter oder Positionswechsel mit den Flügelstürmern, die für geöffnete Räume sorgten. Ganz im Gegensatz dazu stand United in der ersten Halbzeit.

Van Gaals Positionsspiel beginnt zu greifen

Die Red Devils zeigten ein deutlich besseres Bewegungsspiel als ihre Gegner. Carrick und Schweinsteiger boten sich meistens vor den beiden Innenverteidigern an und besetzten die beiden defensiven Halbräume. Davor gab es eine leichte Asymmetrie, welche die Bewegungen Carricks und Schweinsteigers unterstützen sollte. Gelegentlich schob zum Beispiel einer der beiden nach vorne und im Bogen zur Seite, während der andere sich horizontal bewegte und anbot. Dadurch öffneten sie Raum füreinander und tauschten die Position, um die Angriffsstruktur nicht zu zerstören.

Desweiteren stand Mata häufig breiter als Depay und Darmian tiefer als Shaw. Das Ziel war, dass Shaw gut abgesichert nach vorne stoßen konnte, während Herrera halbrechts den Raum zwischen Fellaini und Mata besetzte. Herrera konnte sich dadurch halbrechts zurückfallen lassen, Schweinsteiger wiederum bewegte sich immer wieder auf halblinks nach vorne.

Aus der 2-1-Formation im Mittelfeld konnten dadurch flexibel 1-2-Staffelungen entstehen, wo Carrick im Zentrum das Spiel aufbaute. Diese wurde allerdings nicht rigide so gespielt; auch Darmian schob immer wieder nach vorne, insbesondere wenn vor oder nach Verlagerungen Mata einrückte und diagonale Pässe auf sich forderte. Depay auf links konnte sich auch breiter positionieren, in Dribblings gehen und von Shaw vorder- statt hinterlaufen werden.

Diese Variabilität sorgte für den hohen Ballbesitz und die Stabilität im Passspiel bei der Van-Gaal-Elf. Gelegentlich fehlte es im letzten Drittel an erfolgsstabilen Ideen oder schlichtweg an der mangelnden Bereitschaft riskante Situationen zu kreieren, wodurch sie bisweilen in der ersten Halbzeit steril und harmlos wirkten, doch wie zu Beginn bereits erwähnt ist dies bewusst ins System eingearbeitet.

Wenig Veränderung in zweiter Halbzeit trotz neuem Rhythmus

Zu Beginn des Artikels erwähnte ich, dass van Gaal mit seiner Mannschaft oftmals sehr trägen und extrem auf Stabilität bedachten Fußball spielen lässt, um dann schrittweise die Schlagzahl zu erhöhen. Nach der Halbzeitpause zeigte sich dies sehr gut; aus 2:1 Schüssen nach den ersten 45 Minuten gab es auf beiden Seiten fast jeweils zehn Schüsse zu Spielende.

United griff aggressiver an und Van Gaal brachte den frischen Young für den etwas glücklosen Depay. Später wurden noch Martial für Mata und Schneiderlin für Carrick, wodurch die Defensivstruktur noch stärker zu einem 4-3-3 wurde und die Flügelstürmer sich zwischen den Innen- und Außenverteidigern verschoben. Sie konnten dadurch flexibel einen der beiden pressen und den Druck erhöhen, bevor es später wieder stärker in Richtung 4-4-1-1 ging.

Das Spiel selbst änderte sich kaum. Durch den veränderten Rhythmus konnte Liverpool gelegentlich besser attackieren und umschalten, während United insgesamt etwas risikofreudiger wurde. Erst gegen Ende wurde Liverpool stark; Origi, Ibe und später noch Moreno (Can Sechser, Moreno als Halbspieler) sowie das deutlich aggressivere Offensivspiel und das defensivere Spiel Uniteds  sorgten für mehr Präsenz Liverpools, die auch höher pressen begannen.

Wie schon im ersten Artikel unserer Serie zum Liverpool FC erwähnt, bereinigt ein hohes, intensives Pressing einige Probleme des Defensivspiels der Reds, was auch dieses Mal der Fall war. Zum Ausgleich sollte es trotz Bentekes Traumtor jedoch wegen Martials starkem Solo nicht reichen.

Fazit

Partizan 14. September 2015 um 21:33

Den Ausfall von Henderson und besonders der von Coutinho kann Liverpool mit ihrem Karder nicht kompensieren. Can wie auch schon gegen West Ham mit gerade einer Passquote von 75%. Dazu kam man nicht kontrolliert genug in das letzte Drittel ( 20 Ballverluste in der hälfte Uniteds), wie schon in der Analyse erwähnt würde. Firmino würde durch Shawn soweit in der Defensive gebunden, das Benteke offensiv isoliert war. Das starke Pressing was Liverpool noch 2013/14 auszeichnete, ist kaum noch zusehen, woran liegt das? War das nicht ein Markenzeichen Rogers (Swansea)?

P.S kommt noch was zu Ranieris Leicester ?

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Schorsch 14. September 2015 um 18:09

Zu van Gaal können die Experten von sv.de sicherlich kompetenter und detaillierter etwas sagen als ich dies vermag. Ich glaube allerdings nicht, dass man dem guten Louis Kompetenz und Qualität als Trainer in irgendeiner Hinsicht absprechen kann, auch und gerade nicht was Taktik anbelangt. Jeder Trainer hat seine präzisen Vorstellungen, so auch van Gaal. van Gaal mag diesbezüglich stur sein, so ganz unflexibel ist er allerdings nicht. Die WM letztes Jahr hat mMn gezeigt, dass er über eine nicht zu unterschätzende Portion Pragmatismus verfügt. Bei Bayern stand er zu Beginn seiner Tätigkeit auch schon im Schussfeld. Lahm hat da durch sein sehr teures Interview wohl einen frühzeitigen Abschuss verhindert. Was sich definitiv gelohnt hat. Bayern hat für mein Verständnis in der Saison 09/10 sowohl attraktiv, als auch erfolgreich Fußball gespielt. Sicher war auch der ‚Robben-Faktor‘ mit dabei. Bayern hat nichtsdestoweniger auch langfristig enorm von van Gaal profitiert. Auch wenn seine zweite Saison aus verschiedenen Gründen heraus nicht positiv verlaufen ist. Die von van Gaal eingeforderten Umstellungen dauern halt ihre Zeit und Entwicklungen sind immer auch abhängig von der Ausgangsbasis, die man als Trainer vorfindet. Man sollte nicht vergessen, dass bei ManUnited sehr vieles sehr verkrustet war, was bis heute nachwirkt. Auch Moyes hatte damit so seine Probleme. van Gaal hat selbst zu Beginn seiner Tätigkeit bei ManUnited von einem langen Entwicklungsprozess gesprochen und ich glaube (weiß es aber nicht genau), dass er von 2 Jahren gesprochen hat. Diese Zeit werden die Clubeigentümer ihm aber nicht geben, wenn in diesem Zeitraum keine Erfolge vorhanden sein sollten (CL-Teilnahme, Titel). Van Gaal hat kaum die Zeit, sein Team in Ruhe seinen Vorstellumngen gemäß zu prägen. Da muss es halt auch ein wenig der Großeinkauf von Spielern richten. Ein Spagat. Ich sehe jedenfall die Chance für ManUnited in dieser Meisterschaftsrunde sich besser zu plazieren als in der letzten als sehr hoch an.

Was Rodgers anbelangt, so kann ich mir da gar keine Einschätzung erlauben. Wenn man den ‚Wasserstandsmeldungen‘ der englischen Journaille Glauben schenken darf, dann soll unter den Fans der Reds der Wunsch nach Kloppo als neuem Coach sehr ausgeprägt sein.

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HW 15. September 2015 um 14:05

Das ist richtig. Aber muss man bei van Gaal Dinge anders bewerten als bei anderen Trainern? Darf er mehr Zeit haben?
Er hat auch bei Bayern von einem Prozess gesprochen und gesagt der Club gewinne irgendwann die Champions League. Das hat gestimmt. Auch, dass Heynckes auf van Gaals Vorarbeit aufbauen konnte. Wenn ein Club sich dazu entscheidet diesen langfristig angelegten Weg zu gehen ist das mit dem Prozess okay. Der muss dann aber auch erkennbar sein. Das ist er bei United sicherlich.
Der Pragmatismus von van Gaal bei der letzten WM war einzig dem Verletzungspech und der wenigen verbliebenen Zeit geschuldet. Van Gaal sagt immer mit guten Argumenten kann man ihn überzeugen. Da er aber einordnet welche Argument gut oder besser ist, hängt es am Ende natürlich von seiner Sturheit ab. Das Problem von van Gaal ist nicht der Aufbau einer Mannschaft, sondern das Vertrauen den Spielern im letzten Schritt Freiheiten einzuräumen. Robben hatte da einen Bonus und es hat für Robben und Ribery im 1 gegen 1 auch funktioniert. (Und ohne Robben hat in den ersten Wochen wenig funktioniert.) Sobald diese individuelle Klasse aber nicht mehr da ist, fehlt van Gaal IMO das letzte Prozent um über das System den Gegner zu knacken. (Typisch für holländischen Fußball? Die Spieler sind am Ende zu isoliert?) Dominieren kann er Gegner gut. Knacken kann er den aber oft nur über starke Individuen. Natürlich ist das bei allen Teams irgendwie so. Aber van Gaals System kann recht strikt werden und erlaubt es den Spielern nicht unbedingt sich kreativ auszuleben und mal scheinbar Regeln zu brechen. Das ist dann einfach für die Gegner zu verteidigen.

Wie gesagt, als langfristiges Projekt ist das okay weil man die Entwicklung in Stufen vorantreibt. Aber ich fürchte, van Gaal wird selten den Lohn seiner Arbeit ernten sondern dies seinen Nachfolgern über lassen die den Spielern, basierend auf van Gaals Grundlagen, etwas mehr Flexibilität erlauben.
United ist natürlich kein einfaches Pflaster weil der Club so groß ist. Allerdings für einen Neuaufbau von van Gaal fast ideal.

In Liverpool scheint man sich zu fragen ob nun der Trainer oder doch Suárez für die vergleichsweise guten Spielzeiten verantwortlich war. Bringt Rodgers das Team noch weiter. Klopp steht da lange im Raum. Scheint zu passen. Ob das aber wirklich passt oder nur der typische Wunsch der englischen Journalisten nach Kloppo ist…? In England steht Liverpool klar hinter einigen anderen Clubs an. Daran wird auch Klopp so viel nicht ändern. Es ist eine Sache sich mit einem größeren Club anzulegen, aber mit vier?

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Schorsch 15. September 2015 um 18:00

„…Dominieren kann er Gegner gut. Knacken kann er den aber oft nur über starke Individuen. Natürlich ist das bei allen Teams irgendwie so. Aber van Gaals System kann recht strikt werden und erlaubt es den Spielern nicht unbedingt sich kreativ auszuleben und mal scheinbar Regeln zu brechen. …“

Ist das bei Guardiola nicht ähnlich? Ich meine, er hätte sinngemäß einmal gesagt, dass einzig Messi bei ihm so etwas wie eine carte blanche hätte. Wenn ich mir manche Aussagen der Analyse zu Götze-Guardiola so betrachte, dann sehe ich bei allen Unterschieden schon einige Parallelen zu van Gaal. Vielleicht ist gerade die ‚Sturheit‘ das Erfolgsgeheimnis der ‚ideologischen‘ Trainer? Wären sie nicht solche Prinzipienreiter, hätte ihr Konzept auch keinen Erfolg.

Was ManUnited anbelangt, so sehe ich es auch so, dass van Gaal derjenige ist und sein soll, der den Neuanfang grundlegend vorbereitet. Und er wird es mMn auch schaffen, wenn er bis zu seinem Vertragsende auch tatsächlich die Mannschaft weiter formen darf. Danach ist mMn die Chance groß, dass eine Art Heynckes einige andere fußballerische Ansätze mitbringen bzw von anderen übernehmen und auf der Arbeit van Gaals aufbauend das Team wieder national und international an die Spitze führen wird.

Zu Kloppo und England: Klopp hat bewiesen, dass er durch ’seinen‘ Kollektivfußball ’no name‘-Mannschaften, zum Erfolg führen kann. Auch in diesem Pressing-/Gegenpressing-Fußball muss jeder einzelne Spieler mitziehen, sonst funktioniert er auf Dauer nicht. Und Kloppo braucht die entsprechenden Spielertypen dazu. Liverpool ist nun kein ’no name‘-Team, aber wenn einige Mannschaften vor den Reds einzustufen sind, so wäre das für Kloppo auch keine neue Situation. Als er beim BVB übernahm waren auch diverse Teams höher einzustufen als der BVB, nicht nur die Bayern. Wobei ich persönlich es immer noch für Kloppo am besten fände, wenn er mit einem Club wie Everton noch einmal versuchen würde, eine ähnliche Erfolgsgeschichte wie beim BVB zu schreiben. Weil man ihm bei einem solchen Club eher die gleichen Voraussetzungen schaffen würde wie beim BVB, als bei einem ‚größeren‘ Club. Wäre ja auch in Liverpool… 😉

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Koom 16. September 2015 um 08:03

Noch eine Parallele: Auch Guardiola braucht seinen Robben, damit aus dem Ballgeschiebe Gefahr entsteht (zumindest im Regelfall).

Zu Klopp: Liverpool wäre emotional sehr passend, Quasi ein englisches Dortmund. Zudem auch in einer Herausfordererrolle, die Klopps Teams sehr liegen. Klopps „Standardspielweise“, die er vermittelt, dürfte wesentlich näher am englischen Fußball und seiner Natur liegen als bspw. Van Gaals eher kopforientierte Struktur. Sein Gegenpressing-System ähnelt doch in der Struktur sehr einem Kick’n Rush.
Klopp vermittelt aber auch sehr viel über Sprache und Emotion, kann mir also vorstellen, dass er speziell momentan hier sich mehr fortbildet.

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Dr. Acula 13. September 2015 um 11:27

zu der hier aufkommenden diskussion über stagnierende taktische schulung der spieler bedingt durch die exorbitanten gelder kann ich, als eifriger SV-Leser, nur auf diesen link verweisen, auch wenn ich mich dabei wie einer der streber fühle, die ich zu meiner Schulzeit so konstant gehänselt hab:
https://spielverlagerung.de/2014/11/18/eine-abrechnung-die-probleme-des-englischen-fussballs/

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HW 13. September 2015 um 13:37

Das viele Geld kann eigentlich kein Grund für taktische Stagnation sein. Das liegt eher an einer grundlegend anderen Fußballkultur und falschen Schwerpunkten in der Jugend.
Das Geld sorgt eher dafür, dass die taktisch mittelmäßig ausgebildeten englischen Spieler viel zu teuer sind. (Das war jetzt doch eine pauschale Kritik.)

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C.H. 14. September 2015 um 09:22

Zum Thema Fußballkultur: Keine Ahnung was da dran ist, aber vmtl. hat vG nur das Spielfeld quadriert und Positionsspiel trainiert 😉

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HW 15. September 2015 um 14:11

VG polarisiert und das ist immer gut für Geschichten.

Er wird auch wissen, dass Positionsspiel nicht alles ist. (Kommt sowieso auf die Umsetzung an.) Aber die holländische Schule ist natürlich schon etwas anders als die typisch englische. Das ist auch okay, nur müssen beide Seiten das irgendwie anerkennen. Es wird bei United keine Fergie-Kopie als Trainer geben und van Gaal ist in England mit einer anderen Kultur konfrontiert als in Holland, Spanien oder Deutschland. Ich denke das Potential zur Eskalation ist größer, nicht wegen van Gaal sondern wegen der englischen Medien. Andererseits erwartet niemand im Moment Titel und van Gaal wird seiner Karriere eh eine Deadline setzen um danach mit seiner Frau Wein in Portugal zu schlürfen.

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Max 13. September 2015 um 09:03

England ist zwar Grad in einer Entwicklung und reisst international momentan nicht viel. Aber Mourinho, van Gaal oder Koemann als taktisch schlecht geschult zu bezeichnen würde ich mal bezweifeln wollen. Denn ehrlich gesagt reisst die BL mit ihren „modernen Trainern“ auch nicht mehr….

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HW 13. September 2015 um 13:27

Wo wird das denn genau behauptet? Gerade eine negative pauschale Aussage zur Premier League habe ich nicht gelesen.

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Max 14. September 2015 um 14:28

Das war auf den Kommentar weiter unten bezogen (Travis Cruz). Nicht auf den guten Artikel!

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AugustBebel 13. September 2015 um 01:30

Das Fazit fehlt (oder die Überschrift ist am falschen Ort).
Das liest sich ja nicht so, als wäre von Liverpool diese Saison viel – sprich ein Champions League-Platz – zu erwarten, aber dazu haben ihre bisherigen Spiele wohl auch kaum Anlass geboten.
Und (an felixander) für mich sieht United auch ähnlich aus wie Bayern unter van Gaal nur ohne Robben.

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LB 13. September 2015 um 04:20

Das ist ein Link. Einfach anklicken und schwupps, schon bist du beim (humoristischen) Fazit.

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August Bebel 15. September 2015 um 16:49

Oh ja, danke für den Hinweis.

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felixander 12. September 2015 um 21:08

Wenn du jetzt noch eine Analyse zu Real bringst, möchte ich bitte auch mal deine Zeitmaschine ausprobieren, bitte. ???? Irgendwie klingt das Manchester von heute wie schon Bayern unter Van Gaal. Ziemlich schrecklich anzuschauen, weil sie komplett risikolos den Ball hin und her schieben. So dankbar ich Louis für sein taktisches Vermächtnis bin, so froh bin ich trotzdem, dass er weg ist.

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Travis Cruz 13. September 2015 um 00:47

England investiert unmengen an Geld in Spieler. Die Spiele werden aber taktisch und spielerisch nicht besser. Warum investieren die Vereine nicht in bessere (taktisch geschulte) Trainer? Das Geld dazu haben sie ja…

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Spielverderber 13. September 2015 um 11:11

Wenn du oder ich so viel Geld hätten, dass es für uns keine Rolle spielt, würden wir auch einfach nen Porsche kaufen und nicht in ein Fahrtraining mit dem alten Polo investieren.

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HW 13. September 2015 um 13:34

Das ist keine schwarz-weiß Geschichte. Man kann sich auch nen Porsche und ein Fahrtraining leisten. Auch wenn die Jungs in England wahrscheinliche eher Bentley fahren.

Auch in England wollten die Clubs für ihre Investition etwas sehen. Rodgers gilt (oder galt) in England eher als ein Trainer der taktisch auch mal was probiert. Auch wenn es nicht so gut läuft wie man sich das in Liverpool nach den ganzen Jahren vielleicht wünscht (ist der Kader denn besser als vier bis fünf andere in der Liga?). Und van Gaal ist auch kein typisch englischer Trainer. Ich denke auch er fordert taktisch einiges. Wieder muss man sagen, deswegen ist die Liga aber kein Selbstläufer. Und auch ein taktisch denkender Trainer kann seine Macken haben.

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Koom 14. September 2015 um 19:27

Hier bietet sich natürlich eine Analogie zu Marco Reus an: Bentley fahren ohne Führerschein. Die Analogie wäre natürlich: Warum einen Führerschein machen (sprich: Taktiken, Positionsspiel etc. lernen), wenn ich doch schon prima Auto fahren kann (sprich: 5 Mio+ Jahresgehalt, Topmannschaft etc)? Möglicherweise sind auch das Teile des Problems des englischen Fußballs.

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felixander 13. September 2015 um 13:33

Naja, ich glaube, viel Besseres als van Gaal kann man nicht verpflichten, wenn man seinen Verein taktisch auf links drehen will. Ich mag’s mir nur nicht gern anschauen. War eben schon bei Bayern so, dass sie sich teilweise in gute Abschlussszenen kombiniert haben und trotzdem der Schuss nicht kam. Als wäre es ihnen partout nicht erlaubt gewesen, außerhalb des 5m-Raums abzuziehen. Und das mit Präzisionsschützen wie Kroos in der Mannschaft.

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HW 13. September 2015 um 09:03

Van Gaal wird in England auch kritisiert. Wohl auch weil sein Ansatz der englischen Fußballkultur entgegensteht. Ich denke van Gaal schafft eine gute Basis, aber er scheut in gewisser weiße so sehr den offenen Schlagabtausch und daher holt er nicht alles raus. Ein Nachfolger kann von van Gaal aber stark profitieren.
VG soll die erste, sehr kontrollierte Halbzeit besser als die zweite gefallen haben. Das sagt schon viel. Seine Struktur ist ihm sehr wichtig, selbst wenn es zu lasten der Durchschlagskraft geht. Vielleicht ist es Strategie gegen Ende des Spiels die Schlagzahl zu erhöhen. Aber er verschenkt mit dieser Herangehensweise auch etwas. Nicht jeder Gegner lässt sich so kontrollieren und kassiert am Ende die Tore.

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