Einleitung zur Serie: Sir Alex Ferguson
Sir Alex Ferguson ist einer der größten Trainer in der Geschichte des Fußballs.Doch obwohl sich kaum ein anderer Trainer jemals so lange bei einem Verein gehalten hat und er in puncto Erfolgskonstanz vermutlich einmalig ist, sind viele seiner Arbeitsmethoden entweder unbekannt oder umstritten. Vermutlich gingen die meisten davon aus, dass bei Spielverlagerung der als taktisch unauffällig geltende Ferguson keinen hohen Stellenwert genießt. Das Gegenteil ist der Fall: Als Ferguson zurücktrat, ging ein Raunen durch die (virtuelle) Redaktion.
Ferguson ist für uns nämlich eine Ausnahmeerscheinung. Er feierte unglaubliche Erfolge, zeigte aber immer einen ganz eigenen und wiederkennbaren Spielstil, ohne über die Jahre hinweg einer bestimmten Spielweise zu frönen. Desweiteren war er taktisch kein Trendsetter beziehungsweise nicht einmal ein allzu fokussierter Taktiker (aber in Teilaspekten sogar enorm gut und in keinem schlecht), mischte diese taktische Unauffälligkeit mit einem herausragenden strategischen Geschick, genialer Psychologie, einer beeindruckenden Persönlichkeit und vielen kleinen Inselbegabungen. So war Ferguson einer der wenigen, welcher den Einfluss von Taktik auf Psychologie und umgekehrt intelligent nutzen.
Nach mehr als eineinhalb Jahren seit seinem Rücktritt wollen wir uns Ferguson deswegen in einer kleinen Serie widmen. Philipp Pelka (PP), Constantin Eckner (CE), Martin Rafelt (MR) und René Marić (RM) haben sich eine kleine Zusammenstellung wichtiger Aspekte Fergusons überlegt. In den nächsten Tagen werden mehrere Spiel- beziehungsweise Teamanalysen erscheinen, die ein Trainerporträt und eine Traineranalyse komplementieren.
Wir blicken in dieser Serie nicht nur auf die jüngsten Erfolge, sondern wollen durch eine geplante Abfolge und Analyse bestimmter Mannschaften die gesamte Karriere Fergusons Revue passieren lassen.
Zu Beginn soll es mit dem Trainerporträt einen Einblick in Fergusons Karriere aus einer persönlicheren Perspektive sehen. In ungefähr 3000 Wörtern werden chronologisch Fergusons Karriere und wichtige Punkte seiner Trainerstationen dargestellt. Es geht vorrangig um einzelne Aspekte Fergusons und den chronologischen Ablauf seiner Karriere. Die darauffolgende Traineranalyse zeichnet ein grundsätzliches Bild vom Trainer Ferguson, seinen Trainings, seinen besonderen Fähigkeiten und seiner Methodik.
Danach starten wir mit den Analysen. Den Anfang macht Fergusons Zeit beim Aberdeen FC. Dies ist eine Mischung aus drei Spiel- und einer Teamanalyse; es werden nämlich die drei europäischen David-gegen-Goliath-Erfolge von 1983 gegen den FC Bayern, Real Madrid und Happels HSV analysiert. Mit diesen Siegen holte Ferguson sich 1983 sowohl den Pokal der Pokalsieger als auch den europäischen Supercup.
Darauf folgen zwei Spiele aus den 90ern. Constantin Eckner blickt zuerst auf die, laut Ferguson, schwärzeste Nacht seiner Karriere, als man 1994 mit 0:4 gegen den FC Barcelona unterlag. Als nächste Partie folgt die schwärzeste Nacht des FC Bayern, nämlich der CL-Sieg Uniteds im Jahr 1999.
Den Abschluss bilden zwei Analysen aus den letzten Jahren. Philipp Pelka analysiert das CL-Finale 2008, während Martin Rafelt mit Fergusons extrem innovativem und spektakulärem System beim 8:2 gegen Arsenal im August 2011 den Abschluss bildet. Wir hoffen, dass euch die Serie gefallen und den Ansprüchen gerecht wird.
Auflistung der Artikel:
- 29. Dezember: Trainerporträt Sir Alex Ferguson (RM)
- 30. Dezember: In-Depth-Traineranalyse Sir Alex Ferguson (RM)
- 31. Dezember: Aberdeens Giant Killing 1983 (RM)
- 1. Januar: Fergusons schwarze Nacht 1994 (CE)
- 2. Januar: „Football, bloody hell“ – der CL-Sieg 1999 (CE)
- 3. Januar: Der CL-Sieg 2008 (PP)
- 4. Januar: Fergusons 3-4-4-System (MR)
Eventuell werden eine psychologische Analyse des Menschen Sir Alex Ferguson und weitere Retroanalysen (bspw. der Erfolg im Pokal der Pokalsieger 1991 gegen Cruyffs Barcelona oder das potenziell beste, aber nicht funktionsfähige Team von 2002/03 und ff.) nachgereicht.
6 Kommentare Alle anzeigen
felixander 27. Januar 2015 um 10:21
Ist es eigentlich Zufall, dass die ersten vier Manchester-Titel unter Ferguson mit dem Wechsel von Cantona zusammenfallen? In euren Artikeln spielt Cantona ja keine tragende Rolle. Weil er thematisch nicht reinpasste oder weil er wirklich nicht so prägend war, wie man das vielleicht annehmen würde?
Dr. Acula 30. Dezember 2014 um 21:00
einer der ganz großen. toll dass ihr ihm eine serie widmet
king_cesc 29. Dezember 2014 um 11:33
Wird auch dieses spezielle Rhythmusgefühl von Ferguson erläutert?
RM 29. Dezember 2014 um 15:15
Ansatzweise.
schwanenball 29. Dezember 2014 um 01:39
Ich freue mich riesig auf die Serie, doch bevor es „zu spät“ ist; rechts in der Leiste ist das Bild von Fergie zumindest für mein 13 Zolldisplay etwas zu groß geraten. Ich bin ungern der, der auf formelle Krümelpupserei in einem ansonsten inhaltlich perfekten Blog hinweist – hiermit hab ich es geschafft 😉
mika 29. Dezember 2014 um 00:08
*lechz* Glory, glory Man United 🙂