Borussia Dortmund – Real Madrid 2:0
Fast ein Wunder. Mit mutiger Spielerwahl, guter Rollenverteilung und außergewöhnlicher Pressingstruktur gewinnt der BVB mit 2:0 gegen Real Madrid.
Nach dem Hinspiel war klar, dass die Borussen nicht mit der gleichen Herangehensweise in die Partie gehen konnten wie beim misslungenen ersten Versuch. Während Lewandowski nach seiner Sperre zurückkehrte, fiel außerdem der letzte defensiv orientierte Sechser aus. Dortmunds Trainerteam reagierte unerwartet und höchst konsequent – auch Sahin blieb auf der Bank.
Jojic und Kirch – Dynamik und Struktur
Anstelle der Stammbesetzung starteten Oliver Kirch und Milos Jojic, die bisher kaum Spielzeit von Beginn an bekommen hatten. Nachdem der BVB am Wochenende durch einen Systemwechsel mit Jojic zum 4-3-3 die Partie gegen Wolfsburg gedreht hatte, wurde nun ebenfalls ein 4-3-3 erwartet. Tatsächlich gestaltete sich Dortmunds System als eine Mischung des 4-2-3-1 und des 4-3-3s vom Wochenende. Eine 4-4-2-0-Grundordnung als Variante des 4-1-3-2 beschreibt die asymmetrische Systematik wohl am treffendsten.
Ein vergleichbares System mit fast identischer Spielerwahl diskutierten wir übrigens am Montag bereits auf Twitter. Das ist jetzt bisschen Selbstbeweihräucherung, steht aber auch dafür, dass diese Personalwahl in dieser Situation durchaus kalkulierbar Sinn ergab: Das Hinspiel sprach – taktisch und vom Ergebnis – dafür, dass der BVB mehr Spieler nach vorne bringen musste und mehr Kombinationssstärke benötigte. Beides konnte Jojic als Achter einbringen. Gerade weil Real in seinem 4-3-3 ohne festen Zehner spielt, macht es dann Sinn einen alleinigen Sechser aufzustellen. Kirch bringt die Dynamik mit, um den großen Raum alleine abzusichern. Außerdem kann er das Offensivspiel aus diesem Loch heraus auf andere Weise strukturieren als Sahin (der aber auch aus Verletzungsgründen nicht startete). Soviel zur Theorie…
Hybrides Pressing
…, die in der Praxis vollständig aufging. Jojics Pressingqualität wurde so eingebunden, dass er diagonal zwischen erster und zweiter Pressinglinie pendelte, während Reus und Lewandowski den Raum vor ihm offen ließen.
Diese Asymmetrie war überhaupt der Clou des Systems: Dortmunds Doppelspitze positionierte sich kompakt auf ungefährer Höhe von Alonso, hatte aber eine leicht nach links verschobene Grundposition. So konnte der BVB durch Jojics Herausrücken breite 4-3-2-1-Ordnungen erzeugen (oder „unterwegs“ auch mal die 4-1-3-2-Ordnung, aus der Mkhitaryan, Reus und Großkreutz dann nach hinten pressten).
Durch die vielen Dreiecke in dieser Formation konnten sie die gegnerischen Optionen gut kontrollieren und hatten einen sehr effektiven, aggressiven Zugriff beim Übergang ins Pressing. Dadurch, dass die Ordnung aus dem 4-4-2 hergestellt wurde, vermieden sie gleichzeitig die Anfälligkeit des 4-3-2-1-Systems gegen Flügelangriffe, verhinderten eine Infiltration der Halbräume und zogen Real stattdessen in genau die Bereiche, auf die sie guten Zugriff hatten.
Modric wird im Freiraum isoliert
Reus Rolle war dabei besonders effektiv. Durch den Hang zur linken Seite, konnten die Borussen dort schnell Überzahl herstellen und zwangen Real auf rechts. In der etwas tieferen Grundposition konnte Reus dann rückwärtspressen, was zum einen Illarramendi isolierte und zum anderen etwaige Durchbrüche ins Zentrum unter Druck setzen konnte. Zudem hatte er in der Zwischenposition eine optimale Umgebung für seine diagonalen Dribblings bei Kontern.
Auf der anderen Seite passte diese Struktur sehr gut zu Modric, der nicht mehr in den Zweikampf gezwungen wurde, wo er seine Dynamik im Hinspiel oftmals ausspielen konnte. Stattdessen schoben ihn die Borussen in den Raum, umstellten ihn zu dritt (Mkhitaryan, Jojic, Lewandowski) und nahmen ihm die Optionen. So zwangen sie den kroatischen Strategen immer wieder zum Rückwärtsgang und provozierten gar ein paar vielversprechende Ballverluste.
Letzteres war ohnehin ein weiterer Vorteil dieses Systems. Durch die vielen Dreiecke in der Übergangsstaffelung hatte der BVB sehr viele Verbindungen und konnte sich aus fast allen Räumen gut herauskombinieren. Allerdings schaltetete Real auch gut nach hinten um und konnte durch die drei recht tief agierenden Zentrumsspieler schnell Kompaktheit herstellen, weshalb die Konter der Borussen letztlich „nur“ ein Tor brachten.
Real verteidigt in tiefem 4-5-1
Im Offensivspiel war der BVB bereits in Madrid durchaus präsent, konnte daraus allerdings wenig Durchschlagskraft und keine Effektivität erzeugen. Real zog sich selbst im eigenen Stadion oft in eine 4-5-1-artige Ordnung an den eigenen Strafraum zurück und ließ Benzema isoliert vorne, der somit leicht zu umspielen war. Gleiches taten sie in Dortmund und so konnten die Schwarzgelben ihr Spiel wieder konstant aus dem offenen Sechserraum heraus aufziehen.
Kirch übernahm dabei Sahins Rolle aus Fixpunkt. Wie der Stammspieler ließ er sich jedoch zuweilen etwas zu tief fallen, sodass der Sechserraum auch von Dortmunder Seite verwaiste. Aufgrund Reals fehlendem Pressing hatte das aber kaum negative Auswirkungen, doch führte dazu, dass sich Friedrich problemlos auf simple Pässe beschränken konnte. Problematischer war, dass Kirch auch mit Ball im Sechserraum zurückhaltender agierte als normalerweise und die Räume vor sich nicht konsequent andribbelte. Stattdessen hielt er hohen Abstand zur gegnerischen Dreifachsachs und verteilte die Pässe recht risikofrei in der Breite; die tiefe Position führte allerdings während der Anfangsphase auch zu ein paar unnötigen Fehlpässen in enge Staffelungen.
Dennoch kam der BVB – auch durch Hummels ungestörte Präsenz im Aufbauspiel – fast konstant ins Angriffsdrittel. Für die Verbindung war Jojics Rolle recht wichtig. Dieser übernahm eine Balancerolle wie Kehl, interpretierte diese aber naturgemäß offensiver. So drängte er in das gegnerische Fünfermittelfeld, band dort Gegenspieler, schuf Dynamik für seine Mitspieler und hatte guten Zugriff im Gegenpressing – besonders in den Räumen um Modric.
Bewegungsspiel, Reus & Lewandowski
Eine ähnliche Funktion wie Jojic übernahm auch (der ähnliche Spielertyp) Mkhitaryan. Er driftete von rechts durch die Mittelfeldräume oder ging in die Spitze. So schuf er Raum für Breitengeber Piszczek, erhöhte die zentrale Präsenz im Gegenpressing und sorgte für Strafraumbesetzung.
Letztere war wegen der Rollen von Reus und Lewandowski besonders wichtig. Die beiden agierten in Freirollen als Fixpunkte des Dortmunder Offensivspiels. Sie suchten im gegnerischen Neunerblock nach Freiräumen und versuchten dann durch Einzelaktionen Durchschlagskraft zu erzeugen. Besonders in den halblinken Räumen waren die beiden Rechtsfüße sehr Präsent, während ihnen die breit agierenden Großkreutz und Durm den „Rücken frei hielten“.
So war das Angriffsspiel der Borussen zwar nicht absolut ausgewogen und gruppentaktisch eher improvisiert, doch durch die strategisch passende Rollenverteilung konnten sie immer wieder Chancen oder Standards herausspielen. Dadurch, dass Reus und Lewandowski so viele Gegenspieler in der Enge auf sich zogen, bekamen die Borussen außerdem guten Zugriff im Gegenpressing, was ebenfalls zu ein paar gefährlichen Szenen führte.
Real kommt mit Pressing aus der Kabine
Nachdem die Königlichen im ersten Durchgang nur einen einzigen Schussversuch verbuchten (den Elfmeter), kamen sie mit deutlich höherer Intensität und veränderter Aufstellung aus der Kabine. Isco übernahm den linken Flügel, di Maria ging auf die Achterposition zurück, Modric und Bale rückten nach rechts.
Das führte auf zweierlei Weise zu mehr Präsenz von Ancelottis Elf. Zum einen pressten sie höher: Bale rückte nun im Pressing meist neben Benzema ein, sodass Hummels und Kirch nicht mehr so ungestört waren. Das war Dribbelkönig Hummels zwar relativ egal, zwang den BVB aber zu etwas unkontrollierterem Spiel, da die hinteren Reihen Reals entsprechend nachrückten. Dortmund musste nun auch lange Bälle nutzen und das Spiel wurde zerfahrener.
Zum anderen funktionierte Modric auf seiner Position aus dem Hinspiel bedeutend besser. Mit Reus und Großkreutz hatte er effektiv nur noch zwei Gegenspieler, die seine Wege belagerten, anstatt dreien. Gleichzeitig brachte di Maria nun etwas Präsenz in die Zehnerräume und Isco konnte ein paar enge Situationen auflösen. Das führte nach ein paar Minuten auch dazu, dass sich die Dortmunder etwas tiefer positionierten und das Spiel für eine kurze Phase stärker an das Hinspiel erinnerte.
Zurückgehende Intensität in der Endphase
Reals Pressingintensität ließ aber nach einer Viertelstunde langsam wieder nach. Zudem gelang es Hummels und Kirch öfter Bale zu umspielen und Durm einzusetzen, der „hinter“ dem Waliser frei wurde und dann viel für das Spiel tat. Madrids höhere Offensivpräsenz führte außerdem dazu, dass die Dortmunder klarere Konter fahren konnten wie beispielsweise dem zu Mkhitaryans Pfostenschuss.
In der letzten halben Stunde wurde das Spiel dann stärker zu Stückwerk, da die Borussen ungeduldiger aufrückten und scheinbar die Kräfte schwanden. Notwendige Sprints im Gegenpressing wurden teilweise nur noch mit halber Intensität gemacht. Nachdem Aubameyang in der 80. für Piszczek kam, verlor der BVB auch etwas an Offensivkompaktheit im halbrechten Bereich.
Dadurch wurde im Laufe der Endphase auch immer sichtbarer, dass Dortmund Aufbaustaffelung mit alleinigem Sechser durchaus ein Spiel mit dem Feuer war. Real konnte sich öfter aus den Engen vor dem eigenen Strafraum befreien und meist über Isco kontern. Die gesamte Dortmunder Defensive machte aber ein hervorragendes Spiel in der Endverteidigung.
Fazit
Der BVB machte aus der Not eine Tugend und passte sich mit vermeintlichem Verlegenheitspersonal hervorragend an den Gegner an. Sie deckten Reals Schwächen effektiv auf: Die fehlenden Aufbauverbindungen in den Zehnerraum, die Abhängigkeit von Modric und die fehlende (bzw. unkonstante) Kompaktheit zwischen den ersten beiden Pressinglinien. Nach dem verkorksten Pressing im Hinspiel untermauerten sie zudem, dass sie weiterhin zu taktisch außergewöhnlichen Leistungen gegen den Ball imstande sind.
Im Angriffsdrittel merkte man den Borussen dennoch an, dass sie viel improvisieren mussten. Das taten sie zwar strategisch geschickt, doch vor allem in der Endphase fehlte aus diesem Grund die letzte Durchschlagskraft. Ist natürlich Meckern auf hohem Niveau – zwei Tore gegen solch eine Defensive sind stark und das Halbfinale wurde letztlich eher durch das fehlende Hinspieltor vergeben.
Kleiner Hinweis noch zum Schluss: In der Winterpause praktizierte der BVB bereits einer sehr vergleichbare Pressingstruktur, wie in unserem Podcast vor der Rückrunde besprochen wurde (ab 22:00).
31 Kommentare Alle anzeigen
Koom 23. April 2014 um 11:07
Da es dafür noch keinen passenden Artikel gibt als Vorschau auf das heutige Duell Real Madrid vs. FC Bayern München:
Wie seht ihr dieses Spiel? Real ist zwar nicht extrem ballbesitzfokussiert (im Gegensatz zu den FCBs), wird sich aber gerade zuhause auch nicht mit 20% Ballbesitz abfertigen lassen wollen. Und werden Guardiolas Bayern auswärts, gerade jetzt, wo es solala läuft, auch auf Dominanz und Ballbesitz ankommen lassen oder sehen wir überraschenderweise wieder Heynckes‘ Defensivbollwerk des CL-Halbfinales im Vorjahr und man schenkt dem Gastgeber mehr Spielanteile als gewohnt?
Ibra Kadabra 12. April 2014 um 10:41
Hatte mich die ganze Zeit gefragt, was der Kirch so tief rumhängt, das „Scheinpressing“ von Benzema hätt man doch locker umspielen können.
Bei Kirch muss man eher Angst haben, dass seine Rückpässe zu wenig Druck haben.
fussballdiaspora 11. April 2014 um 18:01
Im Unterschied zu vielen anderen BVB-Partien in dieser Saison war das Rückspiel im VF der CL erstaunlich „ruhig“.
Ein besseres Wort als „ruhig“ fällt mir nicht ein, es ist kombiniert gewesen mit dem extrem hohen Einsatz und erkennbar himmelreichenden Willen, das Halbfinale zu erreichen. Und trotz der Drucksituation hat die Mannschaft „ruhig“ gespielt.
In der zweiten Halbzeit gab es eine Phase, in der es hektisch wurde, wie in vielen anderen Partien dieser Saison auch. Da sind Klopp und Buvac aufgesprungen und haben Hummels angewiesen, nicht zu schnell nach vorn zu spielen.
Danach wurde die Partie wieder ruhiger für eine gewissen Zeit, in der Mkhitaryan und Großkreutz die Großchancen vergeben haben.
Auch in den Augenblicken, in denen Real Madrid durchgebrochen zu sein schien, hatte die Hintermannschaft von Dortmund eigentlich immer recht souverän ausgesehen. Dabei sah das im Saionverlauf oft aus, als habe man mit einer Schrotflinte auf kurze Distanz in einen Hühnerhaufen gefeuert.
blub 11. April 2014 um 20:24
Als Madrid kurzzeitig höher gepresst hat hat man kurzzeitig den zugriff verloren, das stand ja auch in der analyse.(ich hab Buvac selten so engagiert gesehen)
Wie gut Dortmund die konter eingefangen hat, da war ich auch überrascht. Besonders Hummels hat, wie schon im Hinspiel, einige Dinger großartig rausgefischt und präventiv entschäfrt. Zumindest ein Nationalspieler mit aufsteigender Formkurve.
jochen 11. April 2014 um 16:30
Da der BVB ja jetzt drei Halbzeiten am Stück mit einem 6er und Varianten eines 4-1-4-1, 4-3-3, 4-1-3-2 oder wie auch immer ihr das ganzen nennen wollt gespielt hat: Wer wäre eigentlich der ideale 6er beim BVB für dieses System? Wäre Ginter für diese Rolle geeignet (wenn man den Spekulationen um einen Wechsel glauben schenken mag)? Meiner Meinung nach sollte der 6er eine gewisse Dynamik mitbringen, also wären Sahin und Kehl weniger geeignet als Kirch und Bender? Wobei Kehl ja gegen Wolfsburg eigentlich gut gespielt hat.
SCP-Poker 12. April 2014 um 00:48
Ich glaube Bender ist nicht optimal, wenn man selber was für das Spiel machen muss. Wenn man nur pressen\gegenprseene muss dann könnte es gehen.
Er wäre mir zu spielschwach um Dortmund im Aufbau zu helfen. Er wäre wohl nur geeignete, wenn er es nur defensiv spielen würd, offensiv aber andere es regeln würden. Dann wären wir aber wieder bei der heutigen Aufgabenverteilung.
Gündogan wär wahrscheinlich cool, man müsste dann nur eine Struktur schaffen, bei der er auch weiter vorstoßen könnte, um im letzten Drittel zu kombinieren.
CU 11. April 2014 um 08:28
Ich find eure Analysen spannender und informativer als jeden anderen Artikel über die Welt des Fußballs. Ich bin ein großer Fan eurer Seite. Besonders faszinierend sind eure Porträts.
Da steht ja noch ein Wunsch seitens der Fans von euch aus.
Der Nuri Sahin wird ja hier schon seit mehreren Monaten gewünscht. Das hat zweierlei Gründe. Zum Einen wollen die Leute eine (Experten-)Meinung, zum Anderen scheint der Bedarf an einer über die Marktwertanalyse hinausgehenden Diskussion, nämlich um den sportlichen, taktischen Wert dieses Spielers da zu sein.
Auch über eure Analyse zur Synergie von Gündogan und Sahin hinaus.
Das würde durch einen Artikel dann auch die Kommunikation kanalysieren und man könnte sich so gezielter und orientierter verständigen.
Meine große Frage ist:
Was würde passieren, wenn man Sahin woanders einsetzt bzw. ihn seine Rolle anders interpretieren lässt, nämlich nicht als Erstverantwortlicher/Spieleröffner sondern als Mitverantwortlicher, der in anderen Regionen des Platzes den Ball behaupten soll oder welche Rolle man ihm auch immer zutrauen kann.
Ich erinner mich noch an ein Video bei Youtube, das ich mal von ihm sah, das ihn in einer ganzen anderen Rolle gezeigt hat. Viel offensiver, mehr im letzten Drittel den Angriff mitgestaltend… Das Video zeigt größtenteils Szenen aus seiner Jugend in den JUgendmannschaften der Türkei.
Hier haben wir es auch:
http://www.youtube.com/watch?v=m9D_CbnRLzI
Kurz um:
Die Leute wollen wissen, was mit dem begnadeten Spieler Nuri Sahin los ist:)
Auch wenn ihr keine Psychologen seid.
PaoloPasano 10. April 2014 um 07:56
Ein weiterer Aspekt des Dortmunder Pressings der mir in den ersten 30 Minuten stark auffiel, hatte mich zuerst verwirrt. Mir kam es so vor, als hätten die Dortmundner in der ersten Pressing-Reihe häufig die horizontalen Passwege zugestellt um einen verfrühten vertikalen Pass nach vorne zu provozieren, der eine deutliche Überzahlsituation für die Dortmunder zur Folge hatte, durch die sie noch leichter an den Ball kommen konnten.
hegel 10. April 2014 um 11:10
steht ja auch ähnlich im artikel:
„Der spielstarke Innenverteidiger sagt: „Lass mal die Lücken im Zentrum bespielen.“ Und das 4-3-2-1 sagt: „Das sind gar keine Lücken, lieber Verteidiger. Das sind Pressingfallen. Ach übrigens: Tor!“ (Illarramendis Fehlpass vor dem 2:0)“
Bialar 10. April 2014 um 01:52
Goal.com bewertete Kirch und Co lächerlich schlecht. Und kürte Casillas zum besten Mann. Hahahaaa dass ich nich lache. Weidenfeller war genauso gut und Reus wäre für mich der beste auf dem Platze gewesen.
AlexF 10. April 2014 um 11:15
Na solche Bewertungen sind ja auch nur Schall und Rauch.
blub 10. April 2014 um 13:13
Reus war gut, aber da waren minimum 5 spieler besser.
Und cassilas als MotM? Kann ich den scherz nochmal in farbe höhren?
Isco 10. April 2014 um 14:29
Das Bewerten von goal.com-Bewertungen, ist aber ähnlich unsinnig, wie die Bewertungen auf der Seite selbst^^
Der beste am Platz war für mich Jojic, was zugegebenermaßen etwas seltsam klingt, wenn zwei Kaliber wie RM und der BVB aufeinander treffen. Wobei es ja schon fast kriminell ist, bei den Dortmundern nur einen herauszupicken; Hummels, Kirch, Reus, Henrikh, die haben alle tolle Leistungen gezeigt.
LB 9. April 2014 um 22:49
ich finde kirch hat ein hervorragendes Spiel abgeliefert. dem wird hier zu wenig gewürdigt. er bringt ruhe und Struktur in den spielaufbau vom bvb. auch wählt er andere lösung als ein sahin (die aber passender sind)…. es war eben genau richtig, das er horizontaler spielte im Aufbau…. auch das er etwas tiefer spielte…. das brachte eben ruhe und Sicherheit rein…. zudem war sein aufbauspiel trotzdessen gut.
ansonsten ist das natürlich ein super Beitrag auf wieder mal sehr hohem Niveau. find halt nur, das die Wichtigkeit von kirch und seiner spielweise ziemlich unterschätzt wird. vor paar Monaten fehlte dem bvb der plan b nach Rückständen…. das wurde hier auch groß thematisiert. anscheinend hat man hier eine lösung gefunden. trotz weiterhin eines üppigen Lazaretts, sieht es gegen tiefstehende gegner und bei Rückständen viel besser aus.
MR 9. April 2014 um 23:03
Hab Kirch in anderen Texten schon sehr gelobt und auch im Podcast damals gefordert. In diesem Spiel fand ich ihn aber offensiv doch deutlich unter Wert. War okay. Defensiv war er top.
Kirch ist übrigens sogar richtiger SV-Lieblingsspieler. Dürfte der einzige sein, für den wir intern zwei Spitznamen haben, haha. Siehe auch hier: https://twitter.com/aymard_charles/status/453625837321850880
splattercheffe 10. April 2014 um 12:02
Kirch war defensiv stabil und taktisch gut, aber allein die ersten 20 Minuten mit vier wirklich eklatanten Fehlpässen in offensive Schnittstellen, wo ich mir von Real erwartet hätte, dass sie mehr daraus machen. Hat MR im Artikel auch erwähnt. Überrascht war ich von Jojic, den fand ich richtig stark, mir vielen Balleroberungen im Pressing und kaum oder keinen Ballverlusten. Insgesamt wirklich ein klasse Spiel vom BVB angesichts der zur Verfügung stehenden Spieler, aber Real war wirklich mies. Zumindest in der ersten Halbzeit nie wirklich Druck auf den Ball, kein Pressing und nix, sogar Fehpässe und individuelle Fehler zuhauf, außer bei Modric. Und vergessen wir nicht, auch die Tore waren wirklich reine Geschenke. Bei Illaramendis Fehlpass möchte ich nicht mal von einer Pressingfalle sprechen, so schlecht war der Pass.
MR 10. April 2014 um 16:05
Find Illaras Fehler da ziemlich überbewertet. Das sieht zwar richtig kacke aus, liegt aber auch daran, dass ihm völlig die Optionen fehlen. Er muss den Pass direkt spielen, weil Kirch direkt an ihm dran ist, als der Ball kommt (allein deshalb kann man schon von Pressingfalle reden), nach vorn kann er nicht (Kirch), nach hinten und zur seite kann er nicht (Reus), Passoptionen sind alle zu. Eigentlich sogar eine sehr gute Entscheidung diesen Pass mit dieser Passtechnik (so angeschnitten) zu spielen, aber ihm gelingt der sehr anspruchsvolle Versuch einfach nicht, also er trifft den Ball nicht richtig – ich glaube auch deshalb, weil er eigentlich den Ball annehmen will, von Kirch überrascht wird und deshalb den Pass hektisch spielen muss und nicht die richtige Balance hat. Das ist ja immerhin ein Direktpass unter Druck aus dem Sichtfeld heraus durch eine Gasse über 20 Meter. Wenn ich den Gegner ständig zu so anspruchsvollem Zeug dränge, dann kommt da irgendwann schon mal eine technische Ungenauigkeit bei rum. Das sind ja nicht alles Iniestas.
splattercheffe 10. April 2014 um 16:27
Einverstanden. Vielleicht nochmal eine Nachfrage bezüglich der Pressingfalle, sonst muss ich im alten Artikel nachschlagen: bisher ging ich davon aus, dass ich einen Pass auf einen von der Falle bedrohten Mitspieler, dem dann die Kugel abgenommen wird, als gelungene Pressingfalle erachte. Illaras Ding ging aber sowas von direkt zum Gegner, dass ich das einfach als eklatante Fehlleistung interpretierte. Okay soweit? Aber ich hab mir die Szene nochmal angeschaut, Du hast schon recht: die Falle war gestellt.
MR 10. April 2014 um 21:28
Genau das passierte doch da. Illarra ist ja in der Falle, Ramos spielt ihn an.
(Wobei ich gar nicht sagen würde, dass die Pressingfalle nur in diesem Fall erfolgreich ist. Auch wenn er nicht angespielt wird, führt die Falle ja dazu, dass man einen Raum verteidigt hat, ohne ihn zu besetzen. Damit erhöht man also in jedem Fall die effektive Kompaktheit bzw. Zugriffsreichweite/Raumpräsenz/wieauchimmer man das nennen möchte.)
schmellkreutz 9. April 2014 um 22:46
Analyse top. Bildunterschrift zum Teil genial!
Bin gespannt ob Dortmund in den nächsten Spielen etwas aus dem Spiel mitnehmen kann.
AlexF 10. April 2014 um 11:17
Darauf bin ich auch sehr sehr gespannt. Denke aber das Sokratis zurückkehren wird, aber das heraushalten des Gegners aus den Mittelfeldzonen könnte gegen Bayern sehr schwierig werden.
blub 9. April 2014 um 21:17
Gute Analyse zu einem tollen Spiel.
P.S: Ich nominiere hiermit Modrics Aktion aus der 57. zu den geilsten [fuassballbezogenen 😉 ] Bewegung der Saison.
Leser 9. April 2014 um 22:57
Haste ’n Link?
AlexF 10. April 2014 um 11:13
Ich glaube als eine er eine leichte Täuschung mit dem Körper gegen zwei heranstürmende BVB Spiler ausführt und so das ganze Spielfeld öffnet ? Das war echt Weltklasse.
blub 10. April 2014 um 13:10
Der hat sich nicht nur dynamisch aus dem pressing der 2 dortmunder rausbewegt, er hat sich 1s vorher sogar noch aktiv 1,5m aus dem passweg herausbewegt um genau das tun zu können, da hatte er noch 15m platz in alle richtungen.
AP 9. April 2014 um 20:57
Tolle Analyse. Das war mal wieder der BVB, wie ich ihn mir wünsche. Mutig, leidenschaftlich und weltklasse gg den Ball. Nur schade das der Beste Stürmer der Welt, gg den Ball, geht.
Aber gruppentaktische Abläufe in der Offensive und kein Stückwerk kann man auch nicht erwarten oder? Nachdem der Fokus wieder auf das Umschalten und Ballerobern gelegt wurde, nur logisch oder.
Und trotzdem hätte man gut und gerne 5 Buden in den beiden Spielen machen können.
Die CL ohne den BVB ist irgendwie wie SV ohne Forum, es geht aber es fehlt was.
MR 10. April 2014 um 16:23
Lewandowski soll der beste Pressingstürmer sein, meinst du? :O
AP 11. April 2014 um 14:27
@MR. Ja finde ich schon. Auch wenn er nachgelassen hat, hat er ja in der Vergangenheit (Kagawa Zeit) das gezeigt und in den wichtigen Spielen dieser Saison auch.
Wer ist denn der beste erste Verteidiger der Welt, deiner Meinung nach?
Würde mich stark interessieren.
MorataBVB 11. April 2014 um 16:15
Ergänzung: Klopp hat in der gestrigen Pressekonferenz Neuzugang Ramos als außerordentlich stark im Pressing bezeichnet, mit dem Zusatz, dass dieser sich noch deutlich steigern könnte.
MR 19. April 2014 um 09:04
Sehe da eine ganze Reihe Stürmer besser als Lewandowski. Strategisch ist er zwar gut, aber dafür hat er recht niedrige Arbeitsrate und lässt öfter mal Passwege unnötig auf. Recht niedrige Sprintbereitschaft.
Mandzukic ist doch zB ziemlich deutlich besser, oder nicht? Klose, Kruse, Rooney, Michu, Alexis fallen mir spontan ein, die ich wirklich WEIT über Lewandowski sehe. Mir würden sicher noch mehr einfallen.
Der beste…schwer zu sagen, wegen unterschiedlichen Qualitäten. Mit Cavani ist man aber sicher nicht all zu weit weg von dem, was so möglich ist.
hegel 9. April 2014 um 20:23
naja, man muss halt auch einfach erwähnen dass so stark die strategische ausrichtung insgesamt war, so schwach war halt die chancenverwertung.
ich fand friedrich hatte einige gute momente, in denen er ganz gute vertikale flachpässe ins mittelfeld gespielt hat.
btw fand ich dass mkhitaryan sehr, sehr gut eingebunden wurde. konnte immer wieder aus etwas tieferen zonen kommen und mit ball richtung zentrum gehen. ist vielleicht eine geeignetere rolle für ihn, wo er nicht die volle verantwortung tragen muss (hängt natürlich auch davon ab, dass sahin und kehl im zwischenlinienraum miserabel sind) und etwas mehr platz hat wo er seine dynamik gut ausspielen kann.
bin gespannt ob klopp gegen bayern ähnlich mutig sein wird in punkto kirch und jojic.