Periodisierungstechniken: Einstiegsartikel

In den letzten Wochen, Monaten und fast schon Jahren haben wir viele Anfragen erhalten, ob wir uns der Trainingstheorie stärker widmen würden. Persönlich würde ich mich natürlich über eine Fokussierung unserer Seite darauf freuen, doch die Recherche gestaltet sich hier oft schwierig, der zeitliche Aufwand ist enorm und viele Ideen aus anderen Sportarten sind im Fußball unerprobt und/oder umstritten.

Auch einzelne Trainingsübungen jeglicher Art würden nach sportwissenschaftlichen und empirischen Maßstäben darum nie ein ausreichendes Maß an Objektivität erreichen, würde ich diese hier veröffentlichen. Gleichzeitig ist bei einzelnen Übungen oftmals eher der Geschmack gefragt, obgleich natürlich einige Grundprinzipien unumstößlich sind oder sein sollten.

Sie können diesen zumindest annähern oder auf trainingswissenschaftlichen Erkenntnissen basieren, aber leider fehlt uns dann dennoch  das Wissen, wie genau es im Leistungssport gehandhabt wird. Dazu möchte ich aber kurz anführen: Es wird auch Trainingsübungen und theoretische Artikel in Zukunft geben.

In dieser Serie möchte ich mich einem gröberen und übergeordneterem Konzept widmen: Der Periodisierung. Die Periodisierung bezeichnet dabei das Verbinden eines Zeitablaufs mit gewissen Zielen, Entwicklungswünschen und Trainingsinhalten, um den Erfolg und Fortschritt zu optimieren. Dabei gibt es einige Ideen aus der Leichtathletik, welche ich aufgreifen möchte. Diese Ideen sind aber nur bedingt auf den Fußball anwendbar; im Fußball gibt es nur wenige klare Konzepte dazu.

Aber, Obacht, es gibt sogar ein rein für den Fußball entwickeltes, nämlich die taktische Periodisierung, zu der wir sogar einen wunderbaren Gastbeitrag mit einer praktischen Idee haben werden.

Diese Serie soll also zuerst die Grundkonzepte der Leichtathletik ausführen, die wenigen Umsetzungen anderer Periodisierungsarten im Fußball – meist aber eher auf Spielerentwicklung im Jugendalter bezogen – näher erläutern und danach in einer Abschlussdiskussion alle diese Artikel vereinen und kurz diskutieren. In diesem Beitrag am Ende möchte ich noch kurz mögliche Anstöße für eine Weiterentwicklung geben, obgleich hier natürlich obige Kritikpunkte zu solchen Artikeln umso mehr zutreffen.

Der Rahmenplan sieht wie folgt aus:

  • Morgen beginnen wir mit der klassischen und blockartigen Periodisierung, welche beide als fundamental für die Leichtathletik gelten, aber nur lose schon im Fußball Anklang gefunden haben. Sie sind eher theoretischer Natur.
  • Übermorgen widmen wir uns einer neuartigen Periodisierung der Zerstückelung eines Wettbewerbs und gehen dann mit einem Artikel zur Coerver-Methode zu den Entwicklungsstufen über.
  • Daraufhin widmen wir uns am Folgetag der Theorie zur taktischen Periodisierung sowie einem Beitrag zur praktischen Umsetzung derselben.
  • Am vierten Tag diskutieren wir noch die Inhaltskonzeption des DFB in seiner Gesamtheit und schließen mit der Abschlussdiskussion ab.

Inhaltsverzeichnis:

  1. Klassische Periodisierung
  2. Blockperiodisierung
  3. Wellenförmige Periodisierung
  4. Coerver-Methode
  5. Taktische Periodisierung
  6. Taktische Periodisierung ~ Ein Praxisbeispiel Marco Henselings
  7. Diskussion der DFB-Inhaltskonzeption
  8. Abschlussdiskussion

cdx 2. Januar 2014 um 10:03

Gute Idee, wenn auch wie ihr selbst schon bemerkt habt sehr komplex das Thema!
Die klassische und die Blockperiodisierung gelten nicht nur in der Leichtathletik als fundamental, sondern in allen Sportarten. Die optimale individuelle Trainingsbelastung für jeden einzelnden Sportler zu finden, um ihm, die für ihn maximal mögliche Leistung zu ermöglichen, ist die Kunst schlechthin im Leistungssport und für jeden Trainer „der Stein der Weisen“.
Alle Sportarten, in denen Höchstleistungen über einen längeren Zeitraum (Saison) und nicht nur zu einem Saisonhöhepunkt gefragt sind, haben so ihre Probleme, die klassischen Periodisierungsmodelle in die Praxis umzusetzen.
Einige gute Artikel dazu findet man übrigens in dieser Datenbank: http://sport-iat.de/ls-archiv (viele Volltexte über die Suche erreichbar)

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SCP-Poker 2. Januar 2014 um 00:02

Super ein Artikel übers Training, für alle Trainer wie mich sehr interessant. Zur Periodisierung: Es wird im Jugendbereich doch sehr viel in Blöcken gearbeitet, was bedeutet, dass bestimmte Schwerpunkte im abwechselnd trainiert werden.

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