FC Bayern München – Eintracht Braunschweig 2:0

In einem sehenswerten Spiel sahen die Fans der Bayern zwei Gesichter ihrer Mannschaft – und wurden von den taktisch hochwertigen Braunschweigern herausgefordert.

Braunschweigs Ausrichtung mit Mängeln in der Positionierung

Torsten Lieberknecht hatte einen speziellen Plan für die Münchner parat. Seine Mannschaft orientierte sich noch eine Stufe defensiver und tiefer als erwartet, zusätzlich packten sie eine neue Formation aus. Hatten sie bislang in dieser Saison meistens in einem 4-3-3/4-4-2 oder manchmal in einem 4-3-3-0 verteidigt, so spielten sie gegen die Münchner etwas Neuartiges. Mit einem 4-5-1-0 agierten sehr defensiv und wollten damit das Ballbesitzspiel der Guardiola-Mannschaft einschränken.

Bayern offensiv, Eintracht defensiv. Müller ging oft in die Spitze.

Bayern offensiv, Eintracht defensiv. Müller ging oft in die Spitze.

Bei diesem 4-5-1-0 positionierte sich Mittelstürmer Kumbela am Sechserraum der Münchner und nicht zwischen oder an einem der Innenverteidiger. Hinter Kumbela stand ungefähr 15-20 Meter vor dem Strafraum die Mittelfeldkette, welche sich überaus passiv verhielt und wo sich nur bei passendem Abstand ein Spieler aus der Kette löste und aggressiv nach vorne rückte. Ziel war es mit dieser Formation enorme Kompaktheit zu erzeugen, die Bayern nach vorne zu locken, in die dann offenen Räume zu kontern und mit dem schnellen Herausrücken die Mitte zu versperren, die Zirkulationsgeschwindigkeit der Bayern zu erhöhen und bei Möglichkeit direkte Ballgewinne zu verbuchen.

Dies scheiterte aber an mehreren Aspekten. Ein Faktor war sicherlich das sehr frühe Gegentor; steht Braunschweig bis zur 70. Minute stabil, muss Bayern deutlich dynamischer und riskanter nach vorne schieben. So war es nie ein Thema. Allerdings kann man davon ausgehen, dass auch ohne das sehr frühe Führungstor dieses sicherlich kaum länger auf sich gewartet hätte. Die Bayern hatten nämlich die passenden Bewegungen in ihrer Ballzirkulation und nutzten die extreme Tiefe Braunschweigs.

Die Bewegungen um Martinez

Interessant war dabei die Rolle von Javi Martinez. Er kippte nicht ab, sondern blieb in einer ambivalenten Position vor den beiden Innenverteidigern. Die Ambivalenz war dabei die Möglichkeit zur freien Bewegung und der Anpassung derselben an die Spielsituation. Manchmal stand Martinez beispielsweise im defensiven Zwischenlinienraum alleine auf weiter Flur, weil Götze, Kroos und Thiago sich in die gegnerische Formation bewegten und dort als Nadelspieler fungierten. Martinez bot sich dann im Raum zwischen den Halbräumen an und pendelte hin und her.

Vereinzelt bildete sich auch eine Doppelsechs oder es entstanden Positionswechsle, wo Martinez etwas nach vorne schob und dann eben Thiago oder Kroos sich auf die Sechs bewegten. In einer Szene war es sogar Arjen Robben, der plötzlich vor den Innenverteidigern stand und das Spiel gestaltete. Martinez‘ Rolle erlaubte es den Innenverteidigern auch vereinzelt im Aufbauspiel oder auch im defensiven Umschaltmoment in den defensiven Halbraum nach vorne zu schieben und dort aktiv zu sein.

Martinez hatte mit seinem Raumgefühl, seiner körperlichen Stärke und seinen Fähigkeiten als Ballzirkulator eine Schlüsselrolle dabei, die Braunschweiger so enorm tief zu halten und trotzdem nie in Gefahr zu geraten. Damit gab er seiner Mannschaft auch die Möglichkeit immer eine Anspielstation nach hinten zu haben.

Wäre Martinez höher positioniert gewesen, dann hätte er keine Läufe nach vorne machen können und zu den beiden Innenverteidigern hätte die Anbindung gefehlt. Bei Rückpässen, die dann über längere Distanz gegangen wären, hätte Braunschweig schnell aufrücken können, was zu mehr Raum und Zeit geführt hätte. Bei tieferer Positionierung Martinez – einem klassischen Abkippen also – hätte sich Bayern insgesamt etwas tiefer positionieren müssen bzw. Braunschweig hätte die identische Formation einige Meter höher spielen können.

Mit Martinez in dieser Position als Sechser, der in alle Richtungen pendelt, konnte Bayern Rückpässe spielen, die dann entweder wieder nach vorne kamen (Verhinderung von kollektiven Aufrückbewegungen  des Gegners) oder über die Zwischenstation schöner verlagert wurden. Dadurch hatten sie mehr Optionen, Martinez‘ vertikales Aufrücken ermöglichte ihnen zusätzlich die sehr flexiblen Mittelfeldbesetzungen.

Dennoch hatten die Bayern einige Zeit gewisse Probleme, die sie auf interessante Art und Weise bespielten.

Bayerns Probleme, „klein-klein“ und Positionswechsel

Insbesondere in der Phase vor dem 2:0 schienen die Bayern den Ball um die Formation des Gegners zirkulieren zu lassen und kamen seltener in die gegnerische Formation hinein. Diese Phase zeigte, was Braunschweig geplant hatte und wie diese Partie hätte aussehen können: Frustrierend für jeden Bayernspieler und –fan. Doch Lieberknechts sehr gute Grundidee scheiterte an der Passivität seiner Mannschaft, den tiefen Ausweichzonen der Bayern und natürlich ihrer Bespielung der Zwischenlinienräume.

... und umgekehrt.

… und umgekehrt.

Die offenen defensiven Halbräume neben Kumbela wurden beispielsweise nicht nur von Thiago und Kroos immer wieder besetzt, sondern auch Robben und insbesondere Götze ließen sich vor das gegnerische Mittelfeld zurückfallen. Als Außenverteidiger tut man sich schwer, von außen nach innen zu kommen und dann Pässe zu spielen. Götze als Rechtsfuß auf links (oder eben Thomas Müller) und Robben als Linksfuß auf rechts konnten mit ihrer Dynamik und ihren Dribbelfähigkeiten oft etwas in die Mitte ziehen und dann Pässe in den Zwischenlinienraum spielen. Danach liefen sie sich frei oder Bayern bespielte aus der Mitte wieder die Außen, wo Rafinha und Alaba entweder Breite gaben oder den offensiven Halbraum besetzten.

Außerdem waren auch die langen Diagonalbälle interessant. Dante aus der Innenverteidigung heraus, aber auch Götze beim Zurückfallen oder von den Sechsern/Achtern, spielten mehrfach lange Diagonalbälle auf die ballferne Seite, was u.a. zum 1:0 und 2:0 führte. Sie bespielten somit das ballorientierte Verschieben im letzten Band, wo die Eintracht ja vier statt fünf Spielern in der Horizontale hat.

Desweiteren können sie damit selbst bei gescheiterten Ballannahmen enormen Druck entfachen und bespielen die Offensivprobleme des 4-5-1, bei dem das Kontern aus sehr tiefen Positionen durch mangelnde Anspielstationen sehr schwer umzusetzen ist. Die Variabilität der Bayern in den Angriffen sowie in der Positionsbesetzung verschaffte ihnen nicht nur einen klaren individuellen, sondern auch taktischen Vorteil.

Der individuelle Vorteil zeigte sich dann eher in der Art des Kombinationsspiels. Das wurde nämlich auch auf engstem Raum praktiziert und dieses „klein-klein“, welches der Kommentator kritisierte, sorgte trotz Ballverlusten für einige Strukturprobleme bei den Braunschweigern. Wegen der Überladebewegungen, den Kurzpasskombinationen in engen Räumen und den Positionswechseln wurde das Herausrücken der Braunschweiger noch seltener, da sie schlichtweg nicht wussten, wie sie am besten und überhaupt effektiv herausrücken sollten.

Immer wieder provozierten die Bayern mit guter Bewegung sehr viele Übergabemomente beim Gegner, wo nicht wirklich übergeben werden konnte – was die Passivität und somit Bayerns Vorteil beim Spielen dieser Kombinationen auf engen Räumen verstärkte.

Zweite Halbzeit – mehr Chaos und mehr Offensive sorgt für mehr Stabilität

Effektiv war das Spiel wegen oben genannter Faktoren schon entschieden – nach der Halbzeit gab es aber dennoch die eine oder andere interessante Anpassung. Torsten Lieberknecht intensivierte beispielsweise die Spielweise seiner Mannschaft, aus dem passiven Abwehrpressing im 4-5-1-0 wurde ein aggressives Mittelfeldpressing im 4-5-1, wodurch die zuvor erwähnte Zeit Bayerns für ihre Positionswechsel, ihre Kombinationen und ihre Diagonalbälle verloren ging.

Guardiola strukturiert das Spiel daraufhin mehr, für Thomas Müller brachte er Mario Mandzukic und schob Götze auf links. Damit benötigten sie weniger Zeit für die Positionswechsel, weil diese nicht mehr in dem Ausmaß in der vordersten Linie vorhanden waren, gleichzeitig hatten sie mit Mandzukic einen besseren Abnehmer für die langen Bälle in die Spitze. Sollte man meinen. Der Fall war es aber nicht, die Wechsel brachten kaum zusätzliche Entlastung, sondern sorgten für weniger Präsenz im Zwischenlinienraum und weniger Kompaktheit in Ballnähe.

Bayern wurde weit nach hinten geschoben, obwohl sie eigentlich von ihrer Ausrichtung nun noch stärker nach vorne schieben wollten – Braunschweig ließ es aber immer weniger zu. Die Gäste pressten, konterten und verließen ihre Positionen deutlich öfter. Das mag zwar mehr Räume öffnen, aber die Bayern hatten kaum Präsenz in diesen Räumen und zirkulierten zu oft auf die Seite oder nach hinten, um diese Räume zu bespielen. Die Löcher waren also mehr und größer bei den Gästen als in Halbzeit 1, jedoch schwieriger zu bespielen. Das führte zu einer sehenswerten zweiten Halbzeit, in der sich die Braunschweiger mindestens ein Tor verdient hätten.

Fazit

Die Bayern überzeugten nur 45 Minuten lang, wo Götze als tiefe spielmachende Neun im Verbund mit der gegnerischen passiven und zu tiefen Ausrichtung für Druck sorgte. Nach dem Seitenwechsel waren die Braunschweiger ebenbürtig, ließen zwar ein paar Chancen zu, erspielten sie aber auch einige und hätten sich vielleicht sogar einen Punkt verdient. So bleibt es aber bei dem klaren Sieg für die Münchner, die sich aber nicht mit Ruhm bekleckert haben.

king_cesc 11. Dezember 2013 um 09:46

Kommt ein Artikel zu Bayern – ManCity?
Lag es bei den Bayern wirklich an „den 5% die sie rausgenommen haben nach der Führung“ wie es überall geschrieben wird? Ich konnte das Spiel leider nicht verfolgen und fand allein die Aufstellung von City schon um einiges interessanter wie im Hinspiel.

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Theodor 1. Dezember 2013 um 15:20

Hatte erneut das Gefühl, daß Alaba in der Offensive nicht integriert war und frage mich, woran das liegen mag:
Liegt es an seinem Stellungsspiel, oder daran, daß die neu in die Mannschaft gekommenen (Martinez, Thiago) Spieler andere Anspielstationen suchen?

Bei Müller setzt sich der ambivalente Eindruck fort, der sich (für mich) schon durch die ganze Saison hindurchzieht. Manchmal Sonne, aber auch viel Schatten. Letzthin wieder viel Schatten. Ich werde das Gefühl nicht los, daß er einfach nur sehr bedingt in das Guardiola-Konzept paßt. Daß er dennoch immer wieder Glanzpunkte zu setzen vermag, liegt dann wohl eher an seiner „individuellen Stärke“. 😉

Mandzukic war am Samstag wieder einmal ein totaler Fremdkörper im Gefüge. Seine zukünftige Rolle könnte tatsächlich die eines Edeljokers werden, falls man mal die Brechstange braucht.

Erfreulich sind die Tendenzen bei Götze und Thiago. Das sind wirklich Künster am Ball…

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KK 1. Dezember 2013 um 09:25

kommt eigentlich noch eine analyse zum schalke spiel? ich würde gerne wissen was keller anders gemacht hat damit das team so souverän auftritt

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MR 1. Dezember 2013 um 09:45

43% Ballbesitz. Das war’s.

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KK 1. Dezember 2013 um 11:01

heh

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TW 2. Dezember 2013 um 00:43

Schau mal auf: http://www.halbfeldflanke.de/2013/11/so-spielt-schalke-04die-handschrift-von-jens-keller/

Schalke hat normalerweiser sehr viel Ballbesitz aber keinen klaren Plan für den Spielaufbau. Darüberhinaus sind sie sehr anfällig für Konter gegen die Aufbauformation. Sie lassen also den Gegner spieler und Kontern… beide Probleme gelöst ;-).

Das ganze ist übrigens recht ähnlich zum kleinen Nachbarn aus dem Revier.
Problem: http://blauweissetaktikecke.blogspot.de/2013/11/das-erste-drittel-ist-um-mannschafts.html
Lösung: http://blauweissetaktikecke.blogspot.de/2013/11/dsc-arminia-bielefeld-vfl-bochum-02.html

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karl-ton 2. Dezember 2013 um 01:29

Wollen die den Ballbesitz haben? Ich schaue sehr selten Schalke, aber hatte die immer als Kontermannschaft gespeichert. Und fand‘ jetzt den Ballbesitz auch nie so wahnsinnig überzeugend bzw. Konter oft besser.

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TW 2. Dezember 2013 um 07:50

Das ist es ja. Sie wollen es nicht. Oft werden sie aber dazu gedrängt (Favoritenrolle, tiefer Gegner). In diesem Spiel konnten sie ihre Lieblingsart von Fußball umsetzen. Ich denke aber, dass der User hinter Halbfeldflanke noch eine Analyse liefern wird, die über MRs und meinen grundlegenden Erklärungsansatz hinausgeht.

TW 4. Dezember 2013 um 00:33

Hier ist die Analyse: http://www.halbfeldflanke.de/2013/12/fc-schalke-04-vfb-stuttgart-30/

Karsten 4. Dezember 2013 um 09:11

Schalke Spielt Ballbesitzfußball aus der Panik heraus. Auf keinen Fall möchte man den Ball verlieren, weil dann so viele Gegentore fallen. Auf wenige Tore der Bundesliga wird so häufig geschossen wie das der Blauen. Darum versucht sich Schalke um sichere Pässe. Ergo: Geringe Fehlpassquoten, hoher Ballbesitz und pöbelnde Fans (Nicht schon wieder zum Keeper!).

Wie TW ja schon freundlicher Weise geschrieben hat, versuche ich das in meinem kleinen Blog genauer zu beschreiben: http://www.halbfeldflanke.de

Das größte Problem der Schalker ist das Umschaltspiel. Das klappte gegen Stuttgart relativ gut. Wie uns der gestrige Abend gezeigt hat, war das wohl aber ein Versehen…


Izi 1. Dezember 2013 um 08:52

Hallo! Ich bin jetzt etwa seit anderthalb Jahren treuer Leser und verschlinge auch eure Ballnah-Ausgaben, aber ab und an muss ich zugeben, dass ich nicht mitkomme. Wie kann ich mir folgenden Abschnitt vorstellen?

Bayern wurde weit nach hinten geschoben, obwohl sie eigentlich von ihrer Ausrichtung nun noch stärker nach vorne schieben wollten [. . .]

Eigentlich ist das doch ein Paradoxon, oder? Gerade eine taktisch disziplinierte Mannschaft wie die Bayern sollte doch in der Lage sein, „ihr Spiel durchzuziehen“, komme, was wolle. . . Gerade wenn Braunschweig Räume öffnet und weiter vorne presst, müssten sich doch auch vermehrt/andere Anspielstationen ergeben, die für die Münchener aufgrund ihrer Technik kein Problem darstellen sollten. Oder wird man dann durch die veränderte Situation mental gehemmt?

Über Aufklärung würde ich mich sehr freuen! 🙂

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sharpe 2. Dezember 2013 um 08:35

Bayern ist prizipiell sicher dazu in der Lage, aber das Spiel hatten die meisten doch schon lange abgehakt. Rafinha, Dante, Müller, Alaba und Kroos wirken aktuell sehr überspielt und würden eigentlich mal ne Pause brauchen. Da das nicht geht, nehmen sie sich die Pause während des Spiels, natürlich nicht bewußt, aber sie spüren ja genau, wie überlegen sie eigentlich sind und dass das Spiel gewonnen wird und da wird dann in den Sparmodus geschaltet und es kommt so eine 2te Halbzeit raus. War ja in Moskau in Ansätzen das gleiche. Analysiert man dann so eine Halbzeit aus rein taktischer Sicht, in der ein Team nur noch mit 50 Prozent spielt, kommen eben komische Sachen raus, ist aber kein Vorwurf an SV, was sollen sie anderes machen? Aber Fußball ist eben viel mehr als nur Taktik.

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BayernForever 30. November 2013 um 20:09

Immer wieder super Beiträge bei jedem Bayernartikel mein lieber Koom!
Es nervt nur noch deine negativen Ausagen über Bayern.Sag doch einfach du kannst sie nicht leiden und gut ist. Aber immer wieder neue Fakten suchen um es zu umschreiben wie schlecht sie es machen. Mainz und der BVB die machen ja alles besser und haben natürlich auch weniger Geld.

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Koom 30. November 2013 um 20:48

Naja, für positives Geschwärme für die Guardiola-Bayern gibts doch genug Anlaufstellen. Da werden meine 5 Zeilen erträglich sein, nich?

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RM 30. November 2013 um 21:24

Wer schwärmt denn hier übertrieben positiv von den Bayern?

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BayernForever 30. November 2013 um 22:24

Ich lese hier schon sehr lange die Artikel und habe eben festgestellt das du unter jedem Bayernbericht nur die besseren Einzelspieler als Erfolgsgrund ausmachst.Das mag früher so gewesen sein aber vor allem aktuell ist es nicht mehr der Fall.Da man jetzt mit Pep einen Trainer gefunden hat der bei Taktik durchaus mit Klopp und Tuchel usw. mithalten kann!

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SP 30. November 2013 um 23:33

Das Geschwärme ist bei manchen Leuten in den Kommentaren vielleicht vorhanden, aber nur deshalb einen Gegenpol bilden zu müssen halte ich für überflüssig. Du argumentierst nun mal immer gleich und mittlerweile kennt jeder deine Meinung dazu, deshalb ist es auf Dauer etwas nerfig, sie unter jedem neuen Artikel zu lesen.
Ich würde es deshalb eher begrüßen, wenn du dich zumindest bei den Punkten, die du schon sehr oft wiederholt hast und die sich auf das allgemeine Spiel von Bayern in den letzten Wochen beziehen, zurückhältst und stattdessen auf Änderungen und Entwicklungen zwischen den Einzelnen Spielen oder auf spezielle Punkte aus dem Spiel des Artikels eingehen würdest. Ist aber nur meine Meinung.

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DM33 2. Dezember 2013 um 11:11

Natürlich ist es auch für jede Form von Taktik nicht verkehrt, die besseren Einzelspieler zu haben!

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OJDD 2. Dezember 2013 um 15:47

Definitiv die einfachste Art den Sachverhalt zusammenzufassen!

Oder ist es bei Guardiolas doch eher Grundvoraussetzung?

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Koom 2. Dezember 2013 um 15:56

Naja, wäre doch durchaus spannend, Guardiola mal mit einem kleineren/schwächeren Kader zu sehen. Bislang hat er im Profibereich Barcelona und Bayern gecoacht.

Das Guardiola interessante Ideen hat und auch umsetzt, zeigt er ja. Wobei ich den Wechsel von Lahm ins Mittelfeld weniger spektakulär finde, als das er plötzlich wieder auf Rafinha hinten rechts setzt. Seine Einwechslungen empfinde ich aber bislang als weniger spannend. Wenn er mal Shaquiri einem Götze vorzieht, weil genau der irgendwas besser/spezieller macht als Götze, dann rede ich von einem Einwechslungskniff. Aber einen Messi-Light (eben jenen Götze) reinzuwerfen, wenn das Spiel gerade mässig läuft, ist halt keine intellektuelle Meisterleistung. 😉

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tox 2. Dezember 2013 um 16:11

Guardiola nach Kaiserslautern in ein paar Jahren, das wär doch mal was!

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Koom 2. Dezember 2013 um 16:18

Ums umzudrehen: Wohl jeder andere Verein (außer vielleicht Manchester City, Paris St. Germain, Real Madrid (haha) und Chelsea) hätte durchaus seinen Reiz. Mit Bayern hat er jetzt aber gerade wirklich das Schlaraffenland für einen Trainer erhalten. 🙂

Theodor 2. Dezember 2013 um 16:32

Guardiola ist insofern ein „Luxus-Trainer“, als sein Konzept nun mal auf technisch hochwertigen Einzelspielern aufbaut.
Man sieht das zZt recht gut an Mandzukic, der zB mit seiner Ballannahme/-verarbeitung regelmäßig überfordert ist.

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CF 3. Dezember 2013 um 17:16

ManCity,Arsenal, Barcelona usw. Überall haben sie doch ähnlich gute Einwechselspieler und trotzdem ist das ingamecoaching nicht ao stark ausgeprägt. Mit den Spielenr kommen auch kleine taktische Veränderungen, die sehr schwer zu sehen sind und es oft so aussehene lassen als ob er nur den Götze einwechselt,der dann wegene seine Klasse ein Tor schießt. Aber nein mit seiner Einwechslung wird oftmals auch das Spiel verändert andere Überladungen, andere laufwege in der Offensive etc. Das ganze Team wird besser durch das ingamecoaching. Kein Trainer ist so kreativ während eines Speiles wie der Guardiola. Ein andere Trainer würde das ingamecoaching nicht so gut betreiben und dadurch auch nicht so oft das Spiel verändern oder zu Gunsten der Bayer lenken. Du machst es dir zu einfach wenn du sagst der Götze hat nur das Tor geschossen, weil er so gut ist. Ein Mandzukic hätte von da auch getroffen aber es wäre halt nie zu dieser Situation gekommen.

Antworten

CF 3. Dezember 2013 um 17:20

Dieses Veränderungen während einem Spiel und die extreme Kreativität von ihm kann man aus meiner Sicht als intellektuelle Meisterleistung bezeichen.

Koom 3. Dezember 2013 um 17:25

Mir fehlt da der exakte Nach-/Beweis dafür. Für mich momentan eher gehaltlose Schwärmerei und Überhöhen, sorry.


Koom 30. November 2013 um 19:54

Der Fußball erfindet selten was neu, also sind die Bayern auch wieder rund um die Jahrtausendwende gelandet: Ballgeschiebe, nur das Nötigste tun und irgendein Individualist regelt es schon. Man hat ja gut (und teuer) eingekauft, das muss dann ja auch reichen!1einself

Antworten

Koom 30. November 2013 um 20:01

Und nur zur Sicherheit: Ich hoffe wirklich, das Guardiola noch mal seine Philosophie einbringen kann, die dann den Fußball auch über das Individualistentum hinaus bereichert. Ansonsten wird das nur eine Episode mit Titel, aber ohne Nachhaltigkeit bleiben.

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Bobby 30. November 2013 um 20:47

Kann sein, dass ich mich irre: Aber die Mannschaft, die mit den höchsten Ballbesitz in ganz Europa verzeichnet, muss doch schon allein aus diesem Grund mehr als Induvidualistentum sein. Von der Spielweise der Mannschaft zur Jahrtausendwende ist das doch sehr weit entfernt. Ich will damit nicht das Spiel in der zweiten Halbzeit rechtfertigen, aber wenn man so wie in der ersten Hälfte weiter gespielt hätte, wäre das meiner Meinung nach eine insgesamt gute Leistung gewesen.

Antworten

splattercheffe 1. Dezember 2013 um 13:12

Sehe ich auch so. Überdies lässt sich das Individualistentum, das Koom zwar nicht völlig zu Unrecht anspricht, wesentlich weniger simpel von gruppentaktischen Erwägungen trennen als man vielleicht denkt, bestes Beispiel ist doch das 1:0 gestern:
Im Artikel sind die (taktisch ausgereiften) langen Diagonalbälle ja angesprochen. Trotzdem braucht es zur Ausführung noch eine gewisse individuelle Klasse,nicht?
Ebenso, was den Ballbesitz angeht. Wenn man sich an Barca unter Guardiola zurückerinnert, ist das erstaunlichste für mich gar nicht so sehr die technische Qualität der einzelnen Spieler gewesen, sondern die Beobachtung, dass jeder einzelne immer genau wusste, wo und wie seine Nebenmänner/Mitspieler sich bewegen, und zwar im voraus, scheinbar automatisiert. Heißt: die individuelle Klasse wurde benutzt, um die gruppentaktisch bevorzugte Spielweise mit Leben zu füllen.

Wenn man sich mal alle Tore ansieht, die Bayern heuer schießt, würde ich mir da fast ein sv.de-Analyse wünschen, was die taktische Entstehung betrifft. Mir scheinen da relativ viele, taktisch variable Geschichten dahinter zu stecken. Würde dafür sprechen, dass es Guardiola gelingt, den heterogeneren Kader der Bayern gut zu nutzen.

Antworten

Fred 30. November 2013 um 22:29

Allgemeine Frage: Wieso trollen einige (va eine gewisse Peron, wie es mir scheint) eigentlich permanent im Kommentarbereich unter Bayern-Artikeln herum? Wenn man diese Mannschaft und ihre Spielweise nicht leiden kann und/oder nicht verstehen will, dann soll man sie doch einfach ignorieren und nicht Kommentare posten, die auf einer Taktikseite sowieso unangemessen sind. Eig konnte man die Comments hier immer ganz gut lesen, sie stellten auch durchaus nochmal einen Mehrwert dar, aber mittlerweile scheint das nicht mehr der Fall zu sein.

Antworten

B 30. November 2013 um 22:55

+1

Antworten

Koom 30. November 2013 um 23:01

Wenn du es an meinen Kommentaren zum FCB festmachst, das es hier unleserlich wird, dann tut mir das leid. Trollen ist es nicht, ich möchte nur mal einen (sinnvollen) Gegenpol bilden zu dem Chor der Leute (die SV-Autoren sind mittlerweile in diesem Punkt auch relaxter, danke), für die Guardiola alles richtig macht und der FCB sowieso das tollste seit der Erfindung von geschnittenem Brot ist.

Aber ich halte mich künftig gerne eine Spur zurück, bzw. werde konkreter.

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der_wahre_hannes 1. Dezember 2013 um 17:17

@Koom: Du warst hier auch mal als „der_bräter“ unterwegs, oder? 😉
Letzte Saison konnte man zu Heynckes‘ Bayern doch ähnliches lesen. Aber ok, wenn „individuelle Klasse“ ausreicht, das Tripel zu gewinnen… dann gerne mehr davon!

Antworten

Koom 1. Dezember 2013 um 18:42

Nein, ich stehe zu meinen Online-Namen. Ich war immer nur unter diesem Namen hier aktiv.

Und bitte nicht meine Kommentare nur auf individuelle Klasse runterziehen. Ich sehe schon, das die Bayern im taktischen auch einiges machen, nur ist es eher sehr bieder und nicht alles funktioniert dabei – obwohl es von den großen Medien so dargestellt wird.

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Robert Brajkovic 30. November 2013 um 19:23

Spielverlagerung Unwort des Jahres 2013: Halbräume. Man gewinnt den Eindruck bei euch sind bis auf 3 schmale Streifen mit einem Meter Breite an den beiden Seitenlinien und im Zentrum alles Halbräume

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RM 30. November 2013 um 19:25

Für mich ist es das Wort des Jahres. Und die Halbräume sind mMn auch mit die wichtigsten Räume im Fußball.

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MR 30. November 2013 um 19:26

All hail to the halbraum.

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Daniel_D 1. Dezember 2013 um 11:21

Habt ihr eigentlich mal erklärt was Halbräume überhaupt sind? Im Taktiklexikon finde ich es nicht.

Hatte das immer so verstanden:
Beim Linienspiel wird das Spielfeld vertikal eingeteilt. Eine Abwehr, Mittelfeld und Angriffslinie gebildet. Ein Spieler zwischen den Linien sucht also zwischen diesen horizontalen Spielerketten Räume

Bei den Halbräumen teilt sich das Spielfeld horizontal in einen zentralen und zwei äußere Räume. Die Halbräume sind damit die Räume dazwischen. Das Bespielen der Halbräume hängt dann wohl mit dem Übergeben der Spieler zusammen. Ein gegnerischer Spieler in den Halbräumen kann entweder vom Außenspieler oder von einem zentralen Spieler übernommen werden. Aber man muss eben wissen welcher. So habe ich den Vorteil der Halbräume gesehen.

Dabei stellt sich aber die Frage, wie der Halbraum definiert ist. Ist er ein geografisch festgelegter Raum auf dem Fußballfeld, oder ist er von der gegnerischen Formation abhängig? Das hab ich noch nicht begriffen.

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DC 30. November 2013 um 19:01

Gleich vorweg: ich hab das Spiel noch nicht gesehen. Was du aber über Martínez schreibst interessiert mich insofern, da es sich dabei doch um die „klassische“ taktische Ausrichtung eines Sechsers im Aufbauspiel handelt, als Verbindungsspieler zwischen den 2 Bändern mit defensiven Hauptaufgaben dem Spiel den Takt zu geben.

Allerdings kommt es bei dieser Aufstellung zu häufigen Drehbewegungen des 6ers, da er den Ball von der Defensive zugespielt bekommt und daraufhin nach vorne verteilen soll. Inwiefern kann man, entsprechendes Gegenpressing der Braunschweiger vorausgesetzt, diese fußballerisch doch eher anspruchsvolle Aufgabe im Verbund am besten lösen? Im Artikel sind ja auch Götze/Kroos/Thiago als Nadelspieler weit aufgerückt beschrieben, somit fehlen die einfachen Anspielstationen für das Kurzspassspiel im Mittelfeld. Oder übersehe ich da etwas und war das spielmachende Element in Martínez Rolle eher untergeordnet?

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RM 30. November 2013 um 19:20

Martinez erhielt ja den Ball eher von vorne und ließ ihn nach hinten bzw. zur Seite zirkulieren, nicht umgekehrt. Dante und Boateng erhielten in Drucksituationen oft den Ball von der Ebene davor oder eben über Martinez, spielten dann aber auch auf die vordere Ebene, wenn’s möglich war. Pep macht das ja wegen den Sichtfeldern gerne.

Antworten

DC 30. November 2013 um 19:34

Alles klar, danke. Werd mir das Spiel heute Abend dann noch überschlagsmäßig antun.

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wombat 30. November 2013 um 21:06

servus, rm, neunauge ( wg. der anzahl schnellst kommentierter spiele)
wenn ich den web-aufstellungen trauen darf, ersetzte van buyten boateng.
aber nix gwieß woaß ma ned.

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RM 30. November 2013 um 21:25

hawideri, neiaug hot’s korregürt. Schau moi, obs jetzad lässiga is.

Ajo: Wieso neiaug? Is koa Wickü und eh griawig, aber wissn dad is scho gean.

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wombat 30. November 2013 um 23:35

wegen der parallelsicht auf mehrere spiele.
aber hast recht, das hinkt, wie es nur hinken kann.

vielleicht ist als entspannende fingerübung mal ein artikel über die rolle der spielerfrauen drin.

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RM 30. November 2013 um 23:59

Am Beispiel Victoria Beckham?


DerBTSVistWiederDa 30. November 2013 um 17:54

Torsten Lieberknecht, nicht Thorsten! Habt ihr wiederholt falsch gemacht.
Ansoonsten gut getroffen, auch wenn die zweite Hälfte irgendwie etwas zu kurz kommt, aber prinzipiell ist dem nichts hinzuzufügen.
Ich denke, mit Ribéry wäre es vermutlich deutlicher ausgegangen, mit solchen schnellen Dribblern haben wir schon immer Probleme gehabt, da gegen die unser Trainer nicht so viel machen kann, womit unsere größte Stärke etwas ausgehebelt wird.

Wir sind stolz auf unser Team, Eintracht Braunschweig!<3

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