FC Schalke 04 – FC Augsburg 4:1

Der schlafende Riese Schalke spielt ohne Führungsspieler Jermaine Jones gegen eine der spielstärksten Kleinmannschaften der Liga – und torkelt sich zu einem 4:1.

Die Phase bis zur roten Karte

Jene kurze Zeit, wo beide Mannschaften elf Spieler auf dem Platz hatten, waren die Augsburger mindestens ebenbürtig. Über die Flügel gingen sie gut nach vorne, im Pressing zerstörten sie den gegnerischen Spielaufbau und verteidigten einmal mehr mit einer variablen Formation in einem kompakten Mittelfeldpressing. Diese Kompaktheit und Flexibilität brachten die Schalker nicht mit, was auch die Ursache für das erste Gegentor war, als Aogo, Höwedes und Santana in jeweils unterschiedlichen Aspekten instabil waren und eine leicht verwertbare Flanke auf Mölders zuließen.

Grundformationen zu Spielbeginn

Grundformationen zu Spielbeginn

Der prägnanteste Aspekt war aber die Verhinderung des Aufbauspiels über die Mitte in der Anfangsphase bei Schalke. Augsburg presste wieder mit ihrem variablen 4-1-4-1, welches je nach Situation zu einem 4-4-2, einem 4-1-3-2 oder einem 4-1-4-1 werden konnte. In der Rollenverteilung war es teilweise gar ein 4-1-1-3-1, in welchem sich Altintop eher an Mölders orientierte und Vogt um Daniel Baier herum spielte.

Durch die Überzahl in der Mitte konnten sie sich auch erlauben die gesamten zentralen Spieler der Schalker zuzustellen. Vogt orientierte sich dabei an Neustädter, während Mölders und Altintop die Innenverteidiger mannorientiert zustellten. Phasenweise wirkte es dann gar wie eine in die Breite gezogene Raute im Mittelfeld. Hildebrand musste gegen diese Mannorientierungen mit weiten Abschlägen das Spiel aufbauen, während im Spiel heraus viele Bälle auf die Außenverteidiger gingen. Dorthin verschob Augsburg dann und versuchte den Raum eng zu machen, was zu elft relativ gut gelang.

In Ballbesitz war Augsburg ebenfalls stärker, konnte mit der formativen Überzahl, dem spielstarken Baier und durch die Beweglichkeit von Vogt und Altintop – was teilweise wie ein 4-2-3-1 wirkte – die Schalker und ihre passive Spielweise weit zurückdrängen. Damit war es allerdings zu zehnt vorbei.

Von der roten Karte bis zur Halbzeit

Natürlich spielt es sich zu elft einfacher – doch nach der roten Karte und dem Ausgleich schienen die Schalker mit einer gänzlich anderen Spielweise zu agieren: ruhiger, geduldiger, strukturierter im Offensivspiel. Sie bespielten die Augsburger Formation, welche keineswegs schwach war, bis zum Seitenwechsel überaus gut. Werfen wir zuerst einen Blick auf die zehn Augsburger: Wegen des Platzverweises stellte Augsburg auf ein 4-4-1 um, welches aber sehr flexibel interpretiert wurde.

Auf den Flügeln agierten sie weiterhin mit Mannorientierungen, wodurch aus dem 4-4-1 teilweise eine Fünfer- oder Sechserkette wurde, da die Außenverteidiger Schalkes nun weit mit nach vorne aufrückten und die gegnerischen Flügelstürmer nach hinten drückten. Manchmal wurde aus dem 4-4-1 auch ein 4-2-2-1 mit hohen Sechsern, denn nach wie vor konzentrierte sich Augsburg darauf Neustädter und Höger möglichst aus dem Spiel zu nehmen. Man wollte sie mit dem Herausrücken von Vogt und Baier zu schnellen Pässen auf die Flügel zwingen, wo es die Mannorientierungen gab und dort dann Zugriff herstellen.

Um die Löcher im Zwischenlinienraum zu füllen und generell die Unterzahl gegen die hoch aufgerückten Schalker zu kompensieren bewegte sich außerdem die Abwehrreihe der Augsburger sehr proaktiv; sie rückten immer auf Verdacht bei möglichen Schnittstellenpässen durch das Mittelfeld nach vorne, bewegen sich enorm, übernahmen situative Manndeckungen oder veränderten die horizontale Kompaktheit. Dadurch konnten sie zwar kaum auf Abseits spielen, verhinderten aber viele mögliche Pässe hinter die aufrückenden Sechser und schoben das Spiel der Schalker auf die Seite.

Augsburg wird durch irhe Mannorientiertheit und Unstrukturiertheit in der Kette zurückgedrängt

Augsburg wird durch irhe Mannorientiertheit und Unstrukturiertheit in der Kette zurückgedrängt

Gleichzeitig muss man auch den Schalker Sechsern und Boateng ein Kompliment für ihre Spielweise in dieser Findungsphase finden. Sie gingen nicht ins Dribbling gegen Baier und Vogt, sie versuchten keine riskanten Pässe und spielten nicht in den vermeintlich offenen Schnittstellenraum. Stattdessen zirkulierten sie den Ball geduldig in der Tiefe, bespielten die Flügel und boten sich wieder an. Höger ging dabei ebenso oft in die Halbräume und auf die Flügel, wie es Boateng machte, der sich von seiner Zehnerposition zurückfallen ließ und mithalf.

Nach der Findungsphase ging Boateng wieder stärker ins letzte Spielfelddrittel, bespielte dort die offenen Zwischenlinienräume, indem er sich flexibel entlang der Horizontale bewegte und auch die Sechser mehr am Aufrücken hinderte. Höger kippte weiterhin oft auf rechts heraus, Neustädter sicherte die Zentrale und es gab zwei kaum zu pressende Aufbauspieler aus taktischer Hinsicht sowie Boateng als spielintelligenten Akteur im letzten Spielfelddrittel.

Zusätzlich übernahm Neustädter mehr Verantwortung im Aufbauspiel, er war es auch, der zum 2:0 einen tollen Pass spielte und den Treffer einleitete; dabei traf er mitten in das Herz der Augsburger Taktik. Augsburg stand zu eng, wegen der unkoordinierten Einzelbewegungen konnten sie nicht ordentlich aufrücken und Uchida stieß hinter die Abwehr, was Neustädter gut erkannte. Ein Querpass auf Szalai führte zur Führung.

Diese Aktion war auch das Sinnbild der veränderten Passmuster bei Schalke und das Nichtbespielen bzw. die übervorsichtigen Passmuster wurden ad acta gelegt, die Königsblauen zeigten eine enorm souveräne Endphase in der ersten Hälfte. Diese Phase sollte letztlich die Partie entscheiden, obwohl sich Augsburg in Hälfte Zwei nochmals aufbäumte und das Spiel wieder an sich riss.

Nach dem Seitenwechsel bis zum Spielende

Zur zweiten Halbzeit veränderte Augsburg die offensive Spielanlage; weniger Konter, mehr Ballbesitz und geordnete Aktionen standen auf dem Programm. Gleichzeitig profitierten sie von Schalkes zurückhaltender Spielweise, wodurch Augsburg im Defensivspiel besser positioniert war. Uchida und Aogo rückten einige Zeit weniger weit nach vorne auf, Neustädter und Höger blieben minimal tiefer und plötzlich fehlte es Schalke an den Verbindungen und Augsburg stand etwas höher.

Desweiteren nutzte Augsburg in eigenem Ballbesitz die gegnerischen Spielcharakteristika hervorragend. Sie übergingen im Offensivspiel die starke Mitte und konzentrierten sich auf Flügelvorstöße, die Baier aus der Tiefe initiierte und Vogt unterstützte; dazu gesellten sich Mölders verstärkte ausweichende Läufe auf die Seiten.

Wieso Schalke dagegen nichts tun konnte? Weil sie zu passiv, zu unflexibel in der Spielauffassung eingestellt und zu schwach im Nachrücken in höhere Pressingzonen waren

Im grünen Raum ist Augsburg gar in Überzahl, im grauen Raum ist Platz für Verlagerungen. Aber es fehlt: Die Durchschlagskraft.

Im grünen Raum ist Augsburg gar in Überzahl, im grauen Raum ist Platz für Verlagerungen. Aber es fehlt: Die Durchschlagskraft.

. Die beiden Stürmer im 4-4-2/4-4-1-1-Pressing stellten sich nach der Halbzeit – aus welchem Grund auch immer – in der eigenen Hälfte auf. Damit stand das Kollektiv natürlich ziemlich tief und Baier baute vor diesen beiden Stürmern das Spiel auf. Dank Baiers technischer Stärke und dem Flügelfokus im Offensivspiel hielt er die Bälle nicht lang genug, hatte außerdem mit den beiden Innenverteidigern zwei Anspielstationen in der Tiefe.

Diese positionierten sich nämlich deutlich weiter hinten; vermutlich um Ballverluste zu vermeiden. Aber nach diesen Pässen rückte Schalke kaum nach vorne auf, sondern blieb entweder in der tiefen Formation oder schob nur mit dem Angriff nach. Teilweise versuchten sie später kollektiv nach vorne zu schieben, dann kamen aber lange Bälle auf den Flügel von Augsburg und dank des intelligenten Nachrückens in die Halbräume von Baier und Vogt konnten sie dort mehrmals und auch für längere Zeit behauptet werden.

Schalke wurde dann durch das Augsburger Zirkulationsspiel nach hinten gedrängt und konnte kaum Zugriff erhalten. Auf den Flügeln gab es die kollektive Unterzahl nicht mehr, Augsburg bewegte sich und hatte hinten immer sichere Anspielstationen. Letztlich kam es aber, wie es kommen musste: Irgendwann spielte Schalke die Überzahl aus, erzielte das 3:1 und beendete effektiv die Partie.

Fazit

Letztlich war es keine berauschende Leistung von Schalke und in Anbetracht der Umstände kann der Sieg womöglich gar als etwas glücklich bewertet werden. Allerdings war die Spielweise in der Anfangsphase nicht so instabil, wie sie in der Nachbetrachtung wirken mag, ebenso wenig wie die zweite Hälfte. Trotzdem hat Schalke nur kurze Zeit lang einen guten Fußball gespielt: Nach der roten Karte in Überzahl, bevor Markus Weinzierl positiv (und womöglich Jens Keller negativ) reagieren konnten.

In dieser Phase zeigten die Schalker gute Ansätze in Ballbesitz. Aogo war beispielsweise sehr diagonal, rückte ballfern intelligent ein, startete teilweise aus einer engeren Position Sprints in die Tiefe und einmal versuchte er sich gar als einrückender Außenverteidiger in eigenem Ballbesitz, erhielt den Ball aber nicht zurück.

Auch Uchida zeigte diesbezüglich ein paar interessante Aktionen, ebenso wie das bewegliche zentrale Mitteltrio. Nach dem Seitenwechsel war es aber großteils damit vorbei, Augsburg kämpfte und spielte, veränderte sich taktisch und konnte dabei einige interessante Wechselwirkungen nutzen. Es sollte dennoch nicht mehr zum Ausgleich reichen.

„Mit elf Mann holen wir einen Punkt. Mindestens.“ – Markus Weinzierl

ES 7. Oktober 2013 um 16:04

A) Sehr schöne Erklärung des Spiels. Vielen Dank dafür. Die Dreiteilung (vor der roten Karte, bis zur Halbzeit, zweite Halbzeit) war ja für Jeden zu sehen, nur es so schön erklärt zu bekommen, ist dann noch mal was anderes.

B) Sicherlich war es am Ende dann doch die Überzahl, die zum 3:1 und damit zur Entscheidung führte. Trotzdem bilde ich mir ein, dass mit der Hereinnahme von Meyer sich das Spiel wieder etwas verändert hat, und die beiden Tore nicht ganz zufällig erst danach gefallen sind, denn mit Meyer kam eine stärkere Unberechenbarkeit in den 10er-Raum, wodurch sich die Augsburger noch mehr auf die Mitte konzentrieren mussten, mit der Konsequenz, dass ein paar Schalker auf (Links-)Aussen ziemlich viel Platz hatten, wodurch eine starke Chance von Draxler (aber Abseits), sowie die Vorarbeit von Aogo zum 3:1 entstanden ist. Das 4:1 war dann die Unberechenbarkeit von Meyer selbst, die direkt zum Tor führte.

C) Ihr haltet Euch ja mit pauschaler Kritik gegenüber Trainern sehr zurück. Das finde ich sehr gut. Deshalb glaube ich, dass der Halbsatz „nach der roten Karte in Überzahl, bevor Markus Weinzierl positiv (und womöglich Jens Keller negativ) reagieren konnten.“ schon die deutlichste Trainerschelte gewesen ist, die ich auf dieser Seite gelesen habe. Oder?

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Boaboatengteng 6. Oktober 2013 um 22:21

Ich denke schon, dass Schalke in den letzten bzw. allen Saisonspielen (ohne Jones) eine DEFENSIV! gute und geschlossene Mannschaftsleistung gezeigt hat.
Ein wirkliches Spielkonzept erkenne ich bei Jens Keller aber weit und breit nicht.
Offensiv fehlt mir jegliches Konzept. Die meisten Spiele wurden durch individuelle Fehler der Gegner (die Schalke dann clever nutzte) oder durch individuelle Klasse der Offensivspieler entschieden.
Das hat aber wenig mit einem Konzept zu tun.

Es ist für mich ein Unding, dass man in den ersten Pflichtspielen jedes Mal die Spieler wechselt.
Vor allem auf so zentralen Positionen wie der 6 und der IV.
Es wurde munter rotiert (Neustädter-Jones oder Höger-Jones).
Nach schwachen Leistungen in der Defensive mit Jones gab Keller Höger-Neustädter die Chance, welche in 3 Spielen die Defensive mit 0 Gegentoren offensichtlich stabilisierten.
Aus welchem Grund auch immer nahm Keller dann Jones wieder gegen Bayern und Hoffenheim rein, was dabei rauskam ist bekannt.

Zudem würde ich auch gerne mal vom Spielverlagerungsteam wissen, was ihr davon haltet, dass Schalke gegen Mainz, Lev und Steaua zunächst mal das Augenmerk auf Stabilität in der Defensive legte und im Spiel gegen Hoffenheim (welche ähnliche Qualitäten wie Mainz und Lev haben) offensiv gespielt wird.
Vor allem auch nach der Halbzeit. (Zitat Keller:“Ich habe der Mannschaft in der Pause gesagt, sie soll weiter aufs 4. Tor spielen“)
Warum nicht nach der Pause erstmal Stabilität fordern wie gegen Leverkusen.

Erkennt ihr ein System bei Keller und wenn ja welches?

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S 7. Oktober 2013 um 10:20

Keller hat in der Halbzeit gegen Hoffenheim ein offensives Spiel für die zweite Halbzeit gefordert, die Mannschaft hat dies aber keinesfalls umgesetzt, sondern viel zu passiv agiert und so das Spiel kippen lassen.

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ibrakadabra 6. Oktober 2013 um 00:39

Die Bezeichnung des „schlafenden Riesen“ Schalke ist super!
Und die Personifikation dieses einäugigen Monsters ist meiner Meinung nach Jens Keller. Ich kenne kaum einen Trainer der weniger Charisma mitbringt und irgendwie erweckt er in mir jedes Mal das Gefühl, man müsse ihn mal trösten. Der arme Mann ist Trainer bei Schalke, trainiert einen Verein der in der Cl gegen Chelsea und Co. spielt, verdient ja soo wenig Geld und muss dann auch noch Interviews geben. Wie viel Pech muss ein Mensch haben…

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DAF 6. Oktober 2013 um 12:05

Ja, dieses Jammerlappenartige ist mir auch schon aufgefallen, aber es ist nicht mal das was mich am meisten stört. MMn wirkt Keller in Interviews häufig erstaunlich inkompetent.
Beispielhaft dafür ist ein Zitat von ihm, in welchem er sinngemäß sagt, dass ein Großteil der Arbeit eines Profitrainers Psychologie sei. Eine Mannschaft taktisch und athletisch auf Topniveau zu halten sei hingegen quasi selbstverständlich und könne von jedem Bundesligatrainer erwartet werden.
Hier sieht man mMn gut den Unterschied zwischen Keller und echten Toptrainern. Trainer wie Tuchel oder Guardiola stellen ihre Mannschaft auf den jeweiligen Gegner und dessen taktischen Eigenheiten ein, wohingegen Keller Fußballtaktik als starres und unflexibles Gebilde begreift und eine Taktik zu jeder Zeit und gegen jeden Gegner als gleich gut ansieht (so wirkt es jedenfalls in Interviews).
Das finde ich umso bedauerlicher, weil Schalke aktuell wirklich eine tolle und auch noch sehr entwicklungsfähige Mannschaft hat. Mit einem Trainer der Marke Tuchel, Laudrup oder de Boer würde ich ihnen mittelfristig zutrauen, eine ernste Konkurrenz für Bayern und den BVB darzustellen.

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Taisumi 6. Oktober 2013 um 14:59

Solange das „Minimalziel“ Platz 4 in Sichtweite ist, wird sich daran so schnell nix ändern. Auch die letzten Äußerungen von Heldt hatten den gleichen Tenor. Wobei es ja auch ganz anders kommen kann, gerade auf Schalke. Bei Stevens waren es im letzten Jahr glaube ich 7 oder 8 Spiele, die ihm zum Verhängnis wurden, trotz des Überwinters als 1. in der CL-Gruppe.

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karl-ton 6. Oktober 2013 um 15:14

Auch wenn der Begriff Psychologie immer so nach Klinik und Therapiegruppe 2 klingt, glaube ich schon, dass Fähigkeiten wie Einfühlungsvermögen und Menschenkenntnis mindestens so wichtig wie taktisches Verständnis sind, wenn nicht wichtiger. Die Bayern-Spieler schätzen ja jetzt Guardiola auch nicht in erster Linie wegen seinem taktischen Verständnis, sondern wegen seinem Umgang mit den Spielern.

Mag übrigens durchaus sein, dass Keller taktisch nicht so gut ist, solche Interviewaussagen als „Beweis“ zu nehmen, halte ich da aber für unsinnig und impliziert auch nicht, dass er Taktik für Quatsch hält.

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DAF 6. Oktober 2013 um 15:50

Klar, ich wollte die Bedeutung dieser Fähigkeiten auch in keiner Weise als bedeutungslos abstempeln. Worauf ich eigentlich hinauswill ist dass ich es seltsam finde, die Bedeutung von Psychologie quasi als Besonderheit des Trainerberufs darzustellen, denn Einfühlungsvermögen und Menschenkenntnis nehmen in Führungspositionen jeder Branche einen hohen Stellenwert ein. Insofern sollte sich ein Trainer (wie jede andere Führungskraft auch) mMn mehr über die fachliche Qualifikation definieren.
Bei meinem Post habe ich besagtes Zitat auch nicht als Beweis sondern mehr als Beispiel verwendet, da Kellers Argumentation mMn öfter in diese Richtung geht. Im übrigen sind die wirklich erfolgreichen Trainer zweifellos sowohl im sportwissenschaflichen als auch im psychologischen Bereich führend- ich möchte nur Jürgen Klopp als Beispiel nennen.
Ob die Bayernspieler Guardiola vor allem wegen seinem taktischen Verständnis oder wegen seinem Umgang mit den Spieler schätzen, können wir denke ich beide nicht wirklich beurteilen. Ich kann mich aber auch an viele Interviews erinnern, in denen sich Bayernspieler sehr positiv über die Trainingsformen und Spielweise unter Guardiola geäußert haben.

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karl-ton 6. Oktober 2013 um 16:28

Okay, dann sind wir uns ja weitestgehend einig 🙂

Ob sich allerdings eine Führungskraft allgemein gesprochen vor allem über das Fachwissen definieren sollte, bin ich mir nicht sicher. Hängt sicher auch von der Position ab. Es gibt da aber eine ganze Menge an Führungskräften, die mit der Führung völlig überfordert sind, obwohl sie fachlich top sind.

Insgesamt glaube ich, dass das fachliche nur schwer vom menschlichen zu trennen ist und man wohl von beidem eine ganze Menge benötigt. Das fachliche lässt sich aber sicher leichter „auslagern“, etwa an Co-Trainer. Auch beim BVB ist man sich ja nicht so sicher, was von Buvac und was von Klopp kommt – ohne jetzt die Kompetenz von Klopp in Frage stellen zu wollen.

Trainigsformen sind übrigens ein super Punkt. Man braucht sicher Fachwissen um sich die auszudenken. Aber die welche zur Mannschaft passt hat auch verdammt viel mit Menschenkenntnis zu tun. Und das Vermitteln einer Spielweise ist auch alles andere als Trivial und – aus meiner Sicht – eher anspruchsvoller, als sich das ganze auszudenken.

Und da ich ja für den benefit of the doubt bin, sage ich jetzt einfach mal, dass Keller der psychologische Aspekt seiner Arbeit vielleicht einfach mehr fordert 😉

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B 5. Oktober 2013 um 20:52

Wenn der Schiri, Eier in der Hose hat, zeigt er beim Stand von 2:1 auf den Punkt und gibt dem FCA einen 11er. Santana trifft nur Werner im 16er und beschwert sich hinterher auch noch. Dann gibts vielleicht noch nen Punkt fürn FCA.
Aber sonst geht der Schalke-Sieg wohl schon in Ordnung, da sie momentan einfach ihre wenigen Chancen ziemlich kaltschnäuzig nutzen.

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M 7. Oktober 2013 um 10:58

Das ist faktisch falsch. Santana trifft in dieser Situation zuerst den Ball und danach Werner, somit ist dies kein Strafstoß.
Werner selbst hat sich selbst auch sofort damit abgefunden und weitergespielt. Er sah die Situation anscheinend auch so.

Dass Santana sich beschwert hat ist zweifelsohne merkwürdig und nicht richtig. Gebracht hat es ihm aber auch nichts.

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Magic_Mo 5. Oktober 2013 um 19:55

„Ohne Führungsspieler Jermaine Jones…“ herrlich!

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JFSM 5. Oktober 2013 um 18:29

Das ist echt sehr ärgerlich gewesen für Augsburg. Insbesondere weil ich auch auf einen Sieg von Augsburg getippt hatte, haha. Aber nunja manchmal passieren in einem Spiel leider unvorhergesehene Dinge. Ich persönlich finde, dass Schalke in den letzten zwei Spielen (Basel und Augsburg) eher durch Spielglück/individuelle Klasse als durch eine gute und geschlossene Mannschaftsleistung aufgefallen ist. Wenn jetzt auch noch Boateng -neben Farfan- ausfällt, dann sollte sich Schalkes Spiel möglichst schnell verbessern. Gegen Braunschweig werden sie das Spiel machen müssen. Und Braunschweig hat heute bewiesen, dass sie eine gute Kontermannschaft sein können. Wird vielleicht nicht so eindeutig, wie man das vor der Saison hätte erwarten müssen.

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