Systemanalyse: Dortmunds 5:0-Halbzeit

Mit Gündogan auf der Zehn kreiert der BVB ein neues System und vernichtet Fürth in 45 Minuten.

Im Auswärtsspiel gegen die sehr defensiv ausgerichtete Spielvereinigung aus Fürth passte sich das Dortmunder Trainerteam ausführlich an den Gegner an und formierte ein durchschlagskräftiges Ballbesitzsystem, das sich trotz üblicher 4-2-3-1-Grundordnung sehr stark vom Standardsystem der Borussen unterschied. Die offensive Ordnung war eher eine Art 3-1-5-1.

Asymmetrie im Aufbau

Anordnung bei Ballbesitz Dortmund

Anordnung bei Ballbesitz Dortmund

Die Änderungen betrafen vor allem das Spiel mit dem Ball, welches schon in erster Linie stark an die veränderte Besetzung angepasst wurde. Diese wurde sehr asymmetrisch über die rechte Seite aufgezogen, wo Lukasz Piszczek früh nach vorne schob und alle offensiven Freiheiten genoss.

Dahinter ging Santana nach außen, sodass Piszczek von einem relativ schnellen Spieler abgesichert wurde. Desweiteren entzog sich der staksige Brasilianer dadurch dem Druck von Fürths Stürmern, während Hummels zentral blieb und seine Ballsicherheit dort einbringen konnte.

Nuri Sahin bewegte sich als Spieleröffner um Santana herum, sodass dieser zum einen simple, kurze Abspielstationen hatte und zum anderen die Verantwortung für die anspruchsvollen Aufbaupässe abgeben konnte. Sahin konnte somit in den tiefen Positionen seine große Passstärke perfekt einbringen.

Zentrumsbesetzung von vorne

Dabei war Sahin zwar auf dem Papier im Mittelfeld aktiv, aber bewegte sich so tief darin, dass er de facto wenig Präsenz in den zentralen Räumen hatte. Diese wurden stattdessen von Gündogan, Kehl und Blaszczykowski flexibel besetzt.

Kehl bewegte sich dabei horizontal in der Mitte der Formation und fungierte als zentraler Balancegeber des gesamten Spiels. So konnte er seine Übersicht und Antizipation optimal einbringen, ohne technisch all zu anspruchsvolle Aufgaben übernehmen zu müssen. Er hielt Kontakt zu den vielen umliegenden Spielern und verteilte die Pässe simpel und effektiv.

Blaszczykowski konnte die Freiheiten nutzen, die ihm Piszczeks hochgeschobene Rolle einbrachte und war der Balancegeber in den höheren Bereichen. So spannte er mit Kehl ein flexibel absicherndes Gerüst um Gündogan herum, welcher sich darin sehr frei bewegen durfte.

Gündogan als freier Verbindungsspieler

Die Rolle des jungen Nationalspielsers war dabei die entscheidende Änderung zum üblichen 4-2-3-1, in dem Götze als eher attackierender Zehner fungiert. Gündogan interpretierte die Rolle strategischer und verbindender, wozu er beständig durch die Achterräume driftete.

Im Laufe der Saison sollte Götze seine Rolle schon vermehrt auf diese Weise interpretieren, da die Borussen mehrfach Probleme im Spielaufbau bekamen, wenn dieser extrem auf Gündogan lastete. Das kam ihm aber wie beispielsweise gegen Malaga nicht so recht entgegen. Er konnte seine herausragenden Qualitäten im Angriffsdrittel dadurch weniger einbringen und für das strategische Spiel im defensiven Mittelfeld fehlt es ihm phasenweise an Geduld und spielerischer Reichweite. Ihm liegt das schnelle, riskante Spiel in den engen Räumen der Offensive mehr als die ruhige Ballverteilung aus größeren Löchern.

Gündogan hingegen war eine optimale Besetzung für den zurückfallenden Zehner. Als defensiver Spielmacher mit außergewöhnlicher Kombinationsstärke und Ballsicherheit konnte er perfekt die Aufgaben im Angriffs- und Aufbauspiel verbinden. Zudem untermauerte er seine Fortschritte beim Spiel in den Strafraum, die er schon beim DFB gegen Kasachstan andeuten konnte. Mit zwei Treffern verdoppelte er sein Torkonto dieser Saison.

Durch diese veränderte Zehnerrolle hatte Dortmund effektiv einen zusätzlichen Spieler in den zentralen Räumen, ähnlich den Bayern mit Kroos. So entwickelte sich ein stabileres Aufbauspiel mit mehr Bewegungsfreiheiten für alle zentralen Spieler, ohne dass die Absicherung darunter litt.

Großkreutz und Götze

Interessant war dabei auch die Rolle von Kevin Großkreutz, der neben den nach rechts schiebenden Innenverteidigern die linke Seite abzusichern hatte. So stand der BVB anfangs meist in einer Dreierkette, wobei Großkreutz sich teilweise sogar sehr eng neben Hummels platzierte, wenn sich beispielsweise ein mögliches Durchbrechen von Sararer erahnen ließ. Er nahm also schon in Ballbesitz aktiv Defensivpositionen ein, was der Stabilität gut tat und Hummels entlastete.

Mit seiner außergewöhnlichen Spielintelligenz gelang es Großkreutz trotzdem, in der Offensive kaum zu fehlen. Er antizipierte die Dortmunder Ballzirkulation und ging weite Wege nach vorne, wenn das Mittelfeld unterstützende Breite auf links benötigte. Im Angriffsspiel agierte er dann mit seinem stärkeren rechten Fuß öfters diagonal, was sich wiederum gut mit der Rolle von Götze ergänzte.

Dieser agierte meistens recht weit außen mit großem Fokus auf das Angriffsspiel und Dribblings. So brachte er dauerhaft Breite ins Spiel und Zog die Fürther Viererkette aus dem Ballungsraum halbrechts. Nach schnellem Durchspielen auf links oder Ballrückeroberungen im Gegenpressing, konnte er dann 1-gegen-1 gehen oder mit Großkreutz und Lewandowski kombinieren. Dadurch, dass er kaum Aufbauarbeit zu übernehmen hatte, war er in Tornähe präsenter als sonst und demonstrierte seine Qualitäten in diesem Bereich mit zwei Treffern und einer Vorlage.

Vielfältige Durchschlagskraft

Neben Götze konnte gleich eine ganze Phalanx von Spielern in den Strafraum stoßen, sodass Dortmund aus der Dominanz im Zentrum vielfältig in die Spitze spielen konnte. Blaszczykowski konnte aus seinen „Balancepositionen“ ausbrechen und mit Tempo die kurzen Wege hinter die Abwehrlinie gehen, Gündogan positionierte sich gelegentlich in höheren Positionen und Piszczek zeigte seine typischen Tiefensprints von rechts. Auch Großkreutz lief bei seinen nachstoßenden Läufen vereinzelt durch.

Für diese Läufe riss außerdem Lewandowski Lücken, denn auch der Torjäger hatte natürlich eine passende Rolle. Wie üblich ließ er sich vereinzelt zurückfallen und half im Kombinationsspiel, wobei sich sein üblicher Fokus auf den halblinken Raum gut in die taktische Umgebung einfügte. Dort konnte er simple Abspielmöglichkeiten für Kehl bieten und hatte mit Götze, Blaszczykowski, Gündogan und teils Großkreutz viele Kombinationsmöglichkeiten.

Dortmunds 2:0

Zustandekommen des zweiten Tores: Man sieht wie Kehl und Gündogan das Zentrum umstellen. Hummels stößt vor, da Sararer Sahin attackiert. Kuba und Lewandowski kombinieren dann schnell, erster geht dabei in die Lücke die Lewandowskis Rückstoß erzeugt. Gündogan bricht dann aus dem Zentrum aus und schiebt am Ende Kubas Hereingabe am langen Pfosten ins leere Tor.

Bewertung des Spiels

Solche hohen Ergebnisse werden naturgemäß gerne mit dem schwachen Gegner relativiert und natürlich machte Fürth kein gutes Spiel. Das relativ positionsorientierte 4-4-2 machte es den Borussen besonders im Zentrum relativ leicht. Gegen diese Ordnung sehen die Borussen mit ihren beweglichen Zwischenraumspielern oft gut aus. Zudem traten die Fürth-typischen Mannorientierungen vor allem auf den Flügeln vereinzelt auf, was durch die starke Asymmetrie und die vielen Rück- und Vorstoßbewegungen der Dortmunder komplett ausgehebelt wurde.

Dennoch war Fürths Defensivspiel an sich nicht wirklich schlecht, sondern „nur“ sehr unpassend zum Gegner. (Das belegt auch die relativ ausgeglichene zweite Halbzeit.) Dermaßen Debakulös, wie die Greuther-Defensive aussah, sah sie aus, weil der BVB die perfekten Gegenmaßnahmen hatte und diese außergewöhnlich gut ausspielte. Bisher erreichte übrigens nur Gladbach mehr als drei Tore gegen Fürth – durch einen Last-Minute-Elfmeter nach 78 Minuten Überzahl.

Fünf Tore in der ersten Halbzeit und auf diese Weise sind umso sensationeller, denn üblicherweise kommen solche hohen Spielstände durch den Spielverlauf zustande. In diesem Fall waren es aber eben keine Kontertore hinten heraus gegen panisches Anrennen und auch kein Abschießen eines nachlassenden Gegners, eher bauten die Borussen nach dem 0:4 ab. Es waren auch keine glücklichen Standardsituationen oder geschenkte Elfmeter, sondern ganz einfach fünf herausgespielte Tore in 45 Minuten. Nur wegen etwas Abschlussglück (drei Tore aus etwa 16 Metern) muss das Ergebnis ein wenig relativiert werden. Im Sinne des Offensivsystems muss man auch noch erwähnen, dass ein Tor aus dem Pressing heraus fielen; zwei weitere Konter entstanden aus dem Gegenpressing, das aber eben auf der guten Raumaufteilung der Offensive basiert.

In der Pause ging Götze dann für Bittencourt raus, der sich vermehrt ins Zentrum einschaltete. Zudem ließen die Läufe in die Tiefe stark nach und die Dortmunder spielten das Ergebnis sichtlich herunter, sodass die Torgefahr abnahm. Nachdem erst Kehl (61.) und dann Gündogan (68.) das Feld verließen, war die ursprüngliche Rollenverteilung ohnehin nicht mehr präsent, weshalb die zweite Halbzeit keine weiteren Schlüsse zulässt.

Fazit und Ausblick

Für das erste Spiel in diesem System kamen unglaublich viele passende Mechanismen zusammen, bei denen die Stärken von allen Spielern sehr gut genutzt wurden. Ohne große Eingespieltheit fanden sich die Borussen daher problemlos zurecht und lieferten eine der stärksten Halbzeiten der Saison.

Dabei behoben sie viele der Probleme, die für ihre eher zerfahrene Bundesliga-Saison verantwortlich sind. Besonders das Aufbauspiel wurde durch die veränderte Rollenverteilung und den zurückfallenden Zehner stark verbessert. Die zukünftige Entwicklung des BVB wird sich also vermutlich an dieser ersten Halbzeit orientieren. In dem Kontext ist es auch nicht verwunderlich, dass die Borussia Gerüchten zufolge an Kevin de Bruyne interessiert ist; der Belgier dürfte für die Rolle als „verbindender Zehner“ einer der weltweit vielversprechendsten Spieler sein.

Wegen der etwas niedrigeren Dynamik, die dieses System bietet, ist es aber als ein wenig konter- und defensivschwächer zu beurteilen als das standardmäßige 4-2-3-1 und wird daher in den anstehenden Champions-League-Spielen wohl eher keine Rolle spielen. In erster Linie ist diese angedeutete Entwicklung im Spiel gegen defensiv orientierte, eher unterlegene Teams interessant. (Oder vielleicht noch auch für Mannschaften mit besonders starken Pressing – wie dem FC Bayern?)

kollederboss 26. April 2013 um 16:36

ich denke auch, dass hier gündogan bewusst als götze ersatz erprobt wurde.

damit geht dortmund einen schritt richtung bayern, die mit kroos auch nen hybriden auf der zehn bevorzugt haben, der dann aber auch zweikampfstärker ist. gündogan ist zwar tendenziell nicht in gleicher weise nadelspieler wie götze, aber dennoch beweglich, dynamisch und technisch stark, so dass er auf der zehn eine lösung werden kann.

mit leitner und gündogan hätte man da zwei potenzielle zehner, die man in der vorbereitung ausprobieren kann. ansonsten werfe ich mal den namen kiyotake in die runde … der ist quirlig, ähnliche anlagen wie kagawa und im besten fall bringt er auch genau diese dimension (die in dieser saison ja gefehlt hat) wieder zurück. wäre auch recht günstig zu haben und mit diesen drei spielern kann man dann durchaus in die neue saison gehen, ohne großen qualitätsverlust.

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Jose Mourinho 6. Mai 2013 um 17:53

„gündogan ist zwar tendenziell nicht in gleicher weise nadelspieler wie götze, aber dennoch beweglich“

Gündogan ist in meinen Augen der beste „Nadelspieler“ auf der Welt, wie der sich aus der enge befreien kann ist schon Außerirdisch. Götze konnte die Nadelspielerrolle von Kagawa leider nie 100% ausfüllen..

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Fabian 6. Mai 2013 um 19:37

Hmm, ich weiß nicht. Unter Nadelspieler verstehe ich jemanden, der gezielt und mit Tempo in gegnerische Schwachstellen geht, in der Regel zwischen die Viererkette und damit Richtung Tor. So gesehen ist Reus der beste Dortmunder (und eventuell der beste deutsche?) Nadelspieler. Gündogan hat bisher noch nicht solche überragenden Box-to-box Fertigkeiten gezeigt, seine Offensivläufe enden oft am gegnerischen 16er, was ja aber ganz klar mit seiner bisherigen Rolle zu erklären ist. Als echter 10er ist er nicht mehr so sehr für die Balance im Angriffsspiel verantwortlich und wer weiß, was er dann evtl. noch für einen Torinstinkt entwickeln wird? Ich traue ihm jedenfalls zu Ende nächster Saison als das größte deutsche Talent noch vor Götze zu gelten, sollte er sich auf der 10 etablieren und ein paar Scorerpunkte sammeln.

Schade ist dabei nur, dass man ihn auf der 6 damit veliert. Er ist jetzt schon ein besserer Spielmacher als Sahin zu seinen Hochzeiten war und in Topform einer der Top5 Sechser der Welt. Da die Gegner Dortmunds in diesem Jahr oft versucht haben schon den Spielaufbau von hinten zu stören ist ein beweglicher, cleverer Sechser wahrscheinlich sogar wichtiger als ein kreativer, flexibler und technisch starker Zehner.

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florider 23. April 2013 um 13:13

Vielleicht war dieses System gegen Fürth schon im Wissen von Götzes Wechsel praktiziert worden ?
Klar macht Götzes Wechsel Dortmund individuell schlechter, aber wenn man sich adäquat verstärkt muss es nicht unbedingt einhergehen mit einem starken Leistungsabfall.

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maverick.91 23. April 2013 um 14:26

Für mich stellt sich die Frage was man mit Götze möchte?

Will Guardiola Bayern doch zu nem zweiten Barca machen mit Götze als Iniestaverschnitt? Dann stellt sich die Frage wird Kroos die Xavi Rolle machen Schweinsteiger die Busquets Rolle und Martinez in die IV?

Was wird dann aus Dante?
Oder will man Götze als falsche Neun haben und dann ohne echten Strafraumstürmer auflaufen?

Die taktischen Möglichkeiten werden mit ihm jedenfalls nicht kleiner aber irgendwer aus der aktuellen Stammformation wird weichen müssen wie immer bei Topvereinen.
Oder meint ihr Götze wird aufm Flügel den Ersatz für Robben geben wenn der wirklich gehen sollte? Hab Götze auf dem Flügel nie als so herausragend empfunden wie in der Mitte

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blub 23. April 2013 um 14:49

Wenn man Robbern als Rolle ersetzen wollte würde sich Draxler mehr anbieten. v.A. bzgl. Topseed.

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Brick 21. April 2013 um 21:21

Ich hab drüber nachgedacht, wer Lewandowski ersetzen könnte. Zu den ganzen Namen, die eh schon rumschwirren, hätte ich noch einen, der in obiges System super passen würde: Fellaini wäre perfekt, obwohl er ZOM und kein Stürmer ist. http://www.transfermarkt.de/de/marouane-fellaini/profil/spieler_39679.html

Würde man mit dem Belgier als Target-Man spielen, dann könnte Götze quasi frei als Satellit um Fellaini kreisen (eine „noch“ falsere 9). Ich denke, dass Fellaini den größten Teil von Lewi’s Aufgaben sehr gut erfüllen könnte, fraglich bliebe dann aber ob Dortmund vor dem Tor ohne den Polen so gefährlich wäre.

Dennoch wäre das für mich eine sehr interessante Variante. Mame Diouf (oder einen ähnlich reifen und guten MS) bräuchte man trotzdem, falls das nicht so klappt, wie ich mir das vorstelle, also müsste Dortmund massiv investieren im Sommer, hätte dann aber allein mit den zwei Spielern nicht nur das gleiche Niveau wie dieses Jahr sondern wäre zumindest in der Breite besser aufgestellt IMO. Das Toreschießen wäre auf mehr Schultern verteilt. Ich denke, dass Götze sehr gut zur Satelliten/false 9 Rolle passen würde. Das (Gegen)Pressing würde sogar stärker werden und im Gegensatz zu Barca hätte man einen Spieler, der bei Flanken nicht mal springen müsste.

Für Fellaini spricht IMO:
* Er ist vielleicht sogar ein noch besserer Target Man als Lewi
* Er ist torgefährlich vor allem mit dem Kopf
* Massive „pressence“ beim Gegenpressing (ja den Fehler hab ich mit absicht eingebaut)
* Enorm starke Technik für einen Riesen (andere brauchen ja erst mal ne ganze Weile um ihre Haxn zu sortieren)
* Götze wäre fast vollkommen frei in seiner Bewegung
* Ich halte dieses Spiel für einen Test für Fellaini

Dagegen spricht eigentlich nur das liebe Geld, wobei man sagen muss, dass Dortmund mit einem Lewi-Wechsel und der erfolgreichen CL eigentlich genug haben sollte und Fellaini angeblich für ca 27 Millionen wechseln darf, was ihn als Gesamtpaket (wohl niedrigeres Gehalt als der Bosnier) wohl billiger machen würde als Dzeko.
http://www.dailymail.co.uk/sport/football/article-2312314/David-Moyes-Marouane-Fellaini-set-Everton-exit.html
Klar zusätzlich bleibt die Frage, ob Götze wirklich als false 9 geeignet und ausreichend torgefährlich ist. Ich denke aber, dass das schon wird(in der CL hatte er IMO einfach nur Pech).

Fellaini wäre IMO der Königstransfer für Dortmund. Fänd ich echt Klasse, ihn in der BL zu haben. Dortmund wäre flexibler aber keinen deut schwächer.

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RM 21. April 2013 um 22:07

Ich fände Benteke oder eben Dzeko sehr interessant. Schieber sollte man übrigens auch nicht abschreiben.

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Brick 22. April 2013 um 16:04

Schieber will ich auch nicht abschreiben. Komischerweise haben das die Dortmunder Fans getan. Nur wäre ein Stürmer aber doch ein bisschen wenig.

Ich hab von Benteke zu wenig gesehen, aber es scheint ja so, als ob er großen Anteil daran hat, dass Aston Villa möglicherweise in der Liga bleibt. Desto wahrscheinlicher das wird desto geringer die Chancen ihn im Sommer zu bekommen.

Wie geagt: Mir ging es vor allem um das Ball halten und das Pressing. Fellaini ist klasse in beiden Disziplinen. Außerdem ist er auch ein guter zentraler Mittelfeldmann. Dortmund braucht einfach mehr Breite, deshalb wäre ich dagegen das meisste Geld für einen Stürmer auszugeben. Benteke/Diouf plus Fellaini und ein bezahlbarer IV und der BvB wäre ausreichend breit aufgestellt.

Im Mittelfeld werden die Spiele gewonnen. Fellaini passt IMO zu Dortmund, wie die Faust aufs Auge. Dortmund verliert mit Lewi ja nicht nur einen Topscorer sondern auch den Target Man, der vorne den Ball hält und dann verteilt. Es gibt IMO keinen auch nicht Dzeko, der diesen Part so gut ersetzen könnte, wie Fellaini. Torgefährlich ist er auch und das Geld sollte da sein für ihn und einen recht guten Stürmer zusätzlich.

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TW 22. April 2013 um 16:22

Wenn die Dortmund neben der Stürmerposition zuschlagen müssen, dann aber bei den AV. Nach dem Abgang von Löwe sind dort nur noch 3 Spieler im Kader vorhanden. Kirch ist schon 30 und somit auch keine langfristige Backup-Lösung. Die Tatsache, dass der BVB Schmelzer mit Maske und Kopfballverbot sowie Pisczek mit Schmerzmitteln aufstellt und im Notfall auf Großkreutz zurückgreift, zeigt aus meiner Sicht den dringenden Handlungsbedarf auf dieser Position.

Habt Ihr Ideen, welche AV sinnvoll und realisierbar wären?

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datschge 22. April 2013 um 16:47

Contento 😀

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MR 22. April 2013 um 16:51

Ich würd Schieber auch noch nicht als Linksverteidiger abschreiben!

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RM 22. April 2013 um 16:53

Tststs, wie kommst du denn nur immer auf solche verrückten Sachen?

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Brick 22. April 2013 um 16:53

@TW

Rafinha. Aber ich verstehe z.B. nicht, warum Leitner nicht AV spielt. Der hat doch was von Alaba. Im Angriff wird er niemanden verdrängen, aber er ist doch ausreichend Zweikampf stark und gefährlich nach vorne um AV zu spielen. Für Großkreutz gilt doch das gleiche und den fand ich sogar sehr gut als AV. Ich begreife nicht ganz, warum Klopp nicht GK und Leitner auf den AV Positionen mehr Chancen gibt. Es wäre doch wirklich Schade, wenn GK wechseln müsste, um mehr Einsatzzeit zu bekommen. Bei Bayern war doch gerade LV immer die Ausbildungsposition, bis dann dort Alaba eingeschlagen ist. Also Leitner for AV und das Problem ist gelöst.

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MR 22. April 2013 um 16:56

Da kann Leitner doch seine geile Beweglichkeit und das unkonstante Genie im Vertikalspiel gar nicht richtig einbringen. 🙁 Außerdem fehlt ihm da bisschen die Physis, würd ich meinen.

Großkreutz als AV ist schon eine spannende Variante, aber für ihn muss die Rolle optimalerweise schon bisschen seltsam zurecht geschneidert werden, wie hier in diesem Spiel. Zudem ist er kein Linksfuß.

@RM: Die meisten klaue ich von wahnsinnigen Österreichern.

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Brick 22. April 2013 um 17:17

Ich sehe schon, niemand ist von meiner Fellaini Idee begeistert. 🙁

Dann halt zu AV: Ich denke, dass Lahm ganz gut geeignet ist um sowohl das Linksfuß als auch das Physis Argument zu entkräften, außerdem hat GK ja recht lang links vorne gespielt. Alaba ist ja auch nicht ganz schlecht als LV obwohl er wohl auch nicht viel mehr auf die Waage bringt als Leitner. Jetzt wo es für Dortmund in der Liga ja eh um nichts mehr geht, wäre es zumindest einen Versuch wert.

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OJDD 22. April 2013 um 17:33

Denke mal Fellaini ist einfach, trotz CL-Halbfinale und den damit verbundenen Millionen, (noch) eine Nummer zu groß für den BVB. Ich glaube kaum, dass der BVB für einen Spieler ~30 Mio. € ausgeben wird. Dann lieber die Breite des Kaders verstärken.

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blub 22. April 2013 um 18:10

Fellaini würde ich immer kaufen wenn ich die möglichkeit hätte. Der ist immerhin Spieler des Turniers im ersten SV Fantasy-Draft! 😉

Gute AVs sucht glaube ich jede Mannschaft. Oscar Wendt von Gladbach sollte bezahlbar sein. oder die von Frankfurt, aber die will jeder der Ahnung hat.

Zu möglichen, bezahlbaren IVs noch ein nachsatz: Koray Günter. Der ist jetzt so alt wie Hummels als der in die Startelf kam. der ist als back-up völlig ok.

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GoalImpact 22. April 2013 um 18:34

Oscar Wendt würde ich auch empfehlen. Zumal er bei Gladbach nicht immer spielt.

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MR 22. April 2013 um 18:41

Das Linksfuß-Argument stand dafür, dass es eine andere Variante ist und man dann eben ein bisschen umstrukturieren muss. Das sollte nicht heißen, dass es prinzipiell schlechter ist. War nur ein weiterer relevanter Faktor, den man generell bedenken muss. (Dass Lahm sich nun doch auf rechts festgesetzt hat, ist ja auch kein Zufall.)

In bestimmten Momenten, wo man vielleicht hinten liegt und der Gegner im Zentrum stark verteidigt, würde ich generell öfter mal positionsfremde (Offensiv)spieler auf die AV-Positionen stellen, da eignet sich dann Leitner sicher auch. Aber konstant als Außenverteidiger eher nicht.

Alaba hat ja eine ganz andere Athletik, der kommt viel mehr über seinen Topspeed, während Leitners krasse Beweglichkeit in den Engen des Zentrums doch wesentlich wirksamer ist.

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Brick 23. April 2013 um 04:51

Ok… nachdem Götze wohl zu Bayern wechselt, was mich überrascht, sollte Dortmund auf jeden Fall Fellaini holen. Dazu will ich Aubameyang sehen und Diouf/Benteke. Dann kann Dortmund wohl die beiden Abgänge verkraften.

Geld ist genug da für alle drei und Aubameyang ist quasi Neymar für Arme, hat aber Erfahrung in einer starken Liga, nicht das Allüren Problem und wäre der wohl beste Ersatz, den man für Götze finden kann, der auch für Dortmund spielen will. Scored wie er will und hätte einen Stammplatz bei einem Club sicher, der auch die nächsten Jahre CL spielen wird.

Fellaini + Aubameyang + ein guter anderer Sürmer und Dortmund wird nächste Saison wieder ganz oben dabei sein und in das System, das gegen Fürth gespielt wurde, würden die beiden perfekt passen.

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Daniel_DM 21. April 2013 um 00:24

Statistiken so zu drehen wie man sie brauch bringt doch niemanden weiter. Fürth hat bis zum Dortmund Spiel nur in drei Spielen mit drei Toren Unterschied verloren. Du kannst doch ein 3:3 oder ein 2:4 nicht wie ein 0:3 werten, natürlich spielt Fürth gegen Gegner auf ihrem Niveau auch mal mit, um etwas zählbares zu bekommen und natürlich fangen sie sich dabei auch Gegentore.

Gegen wirklich starke Mannschaften wie Leverkusen oder Frankfurt in dieser Saison, hat man extrem defensiv agiert und deswegen sogar einen Punkt mitgenommen.
im Podcast zur Hinrunde hat SV dies schon bemängelt. Während Augsburg versucht mit Fluidität und guter Spielgestaltung zu gewinnen, probiert man in Fürth den Fokus auf die Defensive und Kampf zu richten. Das Ergebnis sind viele, viele knappe Niederlagen, auch gegen die Topmannschaften der Liga. Und damit der Abstieg.

Bei Fürth scheint mir das auch ein psychologisches Momentum zu sein. Man geht anscheinend seit Beginn der Hinrunde von einem Abstieg aus und deswegen sind einem Ergebnisse offenbar nicht so wichtig. Während andere Mannschaften sich bei Rückstand öffnen, kämpft Fürth noch verbissen nach einem 0:2 Rückstand hinten um jeden Ball, als könnten sie damit noch ein 0:0 halten

Gegen Dortmunds Rochaden haben schon einige Mannschaften in dieser Saison mannorientiert gespielt, mit 4:4:2 im Pressing sowieso.

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GoalImpact 21. April 2013 um 08:59

Dazu passend. Meiner Meinung nach gewinnt die Verteidigung die Meisterschaft und der Sturm den Klassenerhalt. Sich nur hinten reinzustellen ist nicht unbedingt erfolgversprechend was die Anzahl der Punkte angeht. Es kann natürlich andere Gründe geben, wie die Vermeidung einer Klatsche.

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seils 21. April 2013 um 13:49

Und wie kommst Du darauf, dass der Sturm den Klassenerhalt sichert?

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Daniel_DM 21. April 2013 um 14:39

Goalimpact, ich halte das für zu plakativ. Favre hat sich nach dem er Gladbach übernommen hat in erster Linie um die Defensive gekümmert und davon ausgehend erst wieder um die Offensive.

Ich würde es eher wie SV im Podcast zur Hinrunde sagen: Wenn ich in einer so technischen Liga wie der BL bleiben möchte kann ich nicht nur athletische und kampfstarke Spieler einkaufen, sondern muss auch ein spielstarkes System entwickeln und entsprechend die Mannschaft ausrichten. Deswegen ist Augsburg ganz zu Recht ein paar Plätze über Fürth.

Es ist weniger die defensive Ausrichtung, sondern eher um die Struktur des Kaders. Der ist für die zweite Liga offensichtlich genau richtig, aber mit dem technischen Spiel in der ersten Liga überfordert.

pb, du hast einfach Dortmunds Spiel mit in deine Statistik genommen, um die Defensivstärke von Fürth VOR dem Dortmundspiel zu widerlegen. Das ist methodisch sehr fragwürdig.
Deine Argumentation ist doch, dass Fürth zu offensiv war. Bring doch mal bitte dafür Argumente.

Fürth ist eine defensiv allenfalls solide, aber vor allem defensiv ausgerichtete Mannschaft. Sie verteidigen so, dass ein überlegender Gegner nach einer Führung normalerweise nicht weiter nach vorne spielt, weil er einfach in derselben Position ist, wie beim 0:0.
Im Gegensatz zu unseren fragwürdigen Statistiken, hat MR doch die einzig sinnvolle Statistik gepostet und die belegt diese Ausrichtung.

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GoalImpact 21. April 2013 um 16:42

@Seils

Das habe ich hier

http://www.goalimpact.com/2013/02/der-sturm-gewinnt-spiele-die-abwehr.html

Dargelegt. Kurz: Bei gegebener erwarteten Tordifferenz hat der Favorit mehr von einem geschlossenen Spiel mit wenig Toren.

@Daniel
Ja, es war auch plakativ gedacht, um die Argumentation auf einen Satz zu verkürzen.

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MR 21. April 2013 um 17:18

Ich unterschreibe die These von Goalimpact von einer anderen Herangehensweise her:

https://spielverlagerung.de/2012/03/14/als-schwaches-team-spielerisch-siegen-swansea-schlagt-manchester-city/

„Die Nachteile eines so breiten, raumöffnenden Aufbauspiels ergeben sich im Moment des Ballverlustes. Die Räume, die man sich selbst geöffnet hat, kann nun der Gegner nutzen. Deshalb ist es sehr wichtig, die Bälle nicht leicht zu verlieren. Sollte es dem Gegner doch gelingen, so gut zu pressen, dass man die Kontrolle verliert und frühe Fehlpässe spielt, dann ist man sehr offen für Konter, was zum Beispiel Borussia Dortmund gegen den HSV sehr deutlich aufdeckte.

Dieses Risiko könnte auf den ersten Blick dagegensprechen, eine derartig riskante Strategie bei einem individuell weniger starken Klub zu nutzen. Allerdings zeigen neben Swansea City auch Beispiele wie der FC Basel oder die erwähnten Freiburger von Dutt, dass das Risiko keineswegs in jedem Spiel zündet.

Wenn man weiterdenkt, kann man sogar argumentieren, dass es gerade bei Teams mit eher niedriger Erwartungshaltung Sinn ergibt, ein risikoreiches Aufbauspiel zu wählen. Schließlich kann sich ein solches Team einzelne schwache Spiele erlauben. Ein Topteam ist stärker von hoher Konstanz abhängig, da jeder Punktverlust entscheidend sein kann. Bei einem schwächeren Team sind Punktverluste unvermeidlich. Da kann es vielversprechender sein, eine Mehrzahl an Spielen überlegen zu gestalten und dafür ein extremes Einbrechen in vereinzelten Spielen in Kauf zu nehmen.“

In den Hinrunden-Podcasts hab ich das glaube ich so ähnlich erzählt, irgendwo im Zusammenhang mit Fürth und evtl Augsburg und Düsseldorf.

Antworten

seils 21. April 2013 um 20:36

@ GoalImpact/ MR

Nach dieser Logik wäre es auch für Chelsea vorzugswürdig gewesen im Champions League-Finale gegen Bayern auf eine offensive(re) Spielweise zu setzen. Aber warum? Der Erfolg der Freiburger dient da nur bedingt als Beispiel: Freiburg dürfte im Nachwuchs in Deutschland absolut führend sein, hat also den „Wettbewerbsvorteil“ auf eine entsprechende sportliche Erziehung des eigenen Nachwuchses setzen zu können.
Swansea hatte/ hat übererwarteten Erfolg solange die Mehrzahl der Premier League-Clubs kein oder nur unzureichendes Gegenpressing spielen (auch das eigentliche Pressing wird häufig nur sehr unkoordiniert – zumindest wirkt das so – ausgeführt), während Swansea selbst in diesem Bereichen recht weit ist.
(Basel kann ich nicht beurteilen).
Die Beispiele deuten doch insofern eher auf das Gegenteil: Sofern und solange die offensive Ausrichtung auf einem Wettbewerbsvorteil beruht – sei es eine singulär gute Ausbildung oder eine besondere taktische Progressivität oder natürlich überlegenes Spielermaterial), bringt sie auch einen höheren Erwartungswert mit sich; fällt dieser Vorteil aber weg, etwa weil alle Clubs ein entsprechendes Nachwuchsystem implementieren oder alle Mannschaften einer Liga entsprechend (gegen-)pressen- was dann?
Generell dürfte verteidigen doch leichter sein als angreifen. Insofern dürfte das dem schlechteren Spielermaterial doch wohl auch zu Gute kommen.
Die Mainzer unter Tuchel und die Gladbacher unter Favre haben doch als sehr defensiv, respektive reaktive denkende Teams über-performt.

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MR 21. April 2013 um 21:17

Du verschmeißt hier Sachen miteinander.

1. Dass du mit Einzelfällen argumentierst, ist albern. Nur weil generell Herangehensweise A einen Vorteil bietet, heißt das doch im Leben nicht, dass Herangehensweise B NIE funktionieren kann.

2. Bezieht sich Goalimpact auf den Fall eines feststehenden erwarteten Tordifferenz. Wenn ich durch mein offensiveres Spiel, die erwartete TD zu Gunsten des Gegners verändert, dann gilt diese statistische Betrachtung natürlich nicht mehr. Heißt: Offensiv ist nicht gut, wenn ich dabei kacke spiele.

3. Ähnliches gilt für meinen Ansatz, der sich nicht auf den Einzelfall Swansea bezog. Dieser untermauerte nur im Kontext des Artikels die prinzipielle Möglichkeit des „unterlegenen Ballbesitzspiels“, das ist eine ganz andere Baustelle und natürlich ein Wettbewerbsvorteil. Auch hier wieder gilt: Gut spielen ist immer erstmal wichtiger als statistische Streuung. Unsere Gedanken hier sind darüber hinaus gehende Risikoerwägungen.

4. Wenn die ganze PL anfängt besser zu pressen, betrifft das auch Topteams, die auf Ballbesitz spielen. Das ändert nix an der grundlegenden Risikoüberlegung, um die es geht.

5. Diese Erwägungen kann man übrigens auch auf’s Pressing münzen, nicht nur auf den Ballbesitz: Hohes Attackieren gilt allgemein als riskant, aber zB kann sich Freiburg dicke Niederlagen (Wolfsburg, Dortmund) problemlos leisten, sie sind dafür öfter überlegen. Bayern oder Dortmund würden bei solchen Ausrutschern (tatsächlich hat Dortmund das Problem, siehe Hamburg-Spiele) Punkte verlieren, die sie weniger riskant vielleicht holen würden, weil sie auch mit mittelmäßiger Leistung überlegen sind.

6. Ähnliches wiederum andersrum: Im Sinne von Goalimpacts Argument ist die Spielweise von Mainz nicht „defensiv“. Er bezieht sich auf die erwartete Toranzahl, die wird durch starkes Pressing nicht zwangsweise niedriger. (Balleroberungen, Umschaltverhalten). Darf man hier nicht mit den Spielphasen vermischen. Es geht bei uns beiden eigentlich um „offensiv“ im Sinne von „beidseitig tor-riskierend“.

7. bezieht sich mein Argument auf _sehr schwache_ und _sehr starke_ Teams, bei Mittelmaß-Teams heben sich die angesprochenen Effekte quasi auf – Punktgewinn und Punktverlust sind da etwa gleichbedeutend. (Von daher sind Gladbach und Mainz keine optimalen Beispiele.)

Antworten

seils 21. April 2013 um 23:20

Ich verstehe zwar nicht so ganz, weshalb Du ‚im Kontext des Artikels deine Gedanken mit Beispielen untermauerst‘ während ich nur ‚alberne Einzelfall-Argumentation‘ betreibe, aber bitte: Das waren lediglich Gegenbeispiele. Nicht mehr.
Ich sage auch nirgends, dass Methode A oder B nie funktioniert (wie ich auch nirgends angenommen habe, dass ihr dies tut), ich sage nur: Ich glaube nicht, dass die schwache offensive Mannschaft einen höheren Punkterwartungswert als die schwache defensive Mannschaft hat.
Mainz spielt auch rein statistisch nicht sonderlich tor-riskierend; in den Mainz-Spielen sind mit Fürth und Augsburg die wenigsten Tore gefallen.
Was das Pressing in der PL angeht: Würde dies flächendeckend und gut funktionieren, würde Swansea auch nicht mehr derartig über-performen (mMn). Der Erfolg gründet sich daher nicht auf der offensiveren Ausrichtung, sondern dem Vorteil den anderen ein Spielelement voraus zu haben.

„Offensiv ist nicht gut, wenn ich dabei kacke spiele.“

Eben. Und je schlechter das Spielermaterial einer Mannschaft ist, desto mehr dürfte ihr Offensivspiel Richtung kacke tendieren.
Ich habe aber den Artikel durchaus so verstanden, dass schlechte Teams eben ein wenig mehr Offensiv-Zocken sollten, da der durchschnittliche Gewinn (= Erwartungswert bei offensivem Spiel) den Einsatz (= Erwartungswert bei defensivem Spiel) übersteigt. Und das bezweifele ich.

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MR 21. April 2013 um 23:34

„Ich verstehe zwar nicht so ganz, weshalb Du ‘im Kontext des Artikels deine Gedanken mit Beispielen untermauerst’ während ich nur ‘alberne Einzelfall-Argumentation’ betreibe“

Weil das nun einmal ein Zitat aus diesem Artikel war. o_O

Aber gut, passt so, haben etwas aneinander vorbeigeredet.

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GoalImpact 22. April 2013 um 09:01

Meine Argumentation bezog sich auf Ligaspiele mit 3-Punkte-Regel. Auf Chelsea im der CL passt sie nicht(, obwohl man die Frage unterschiedlicher Risikobereitschaft bei Heim- gegenüber Auswärtsspielen mal stellen könnte.)

Ich Stimme völlig zu, dass es bei gegebenen Kader nicht unbedingt Sinn macht offensiv zu spielen, weil der Kader das nicht hergibt und die erwartete Tordifferenz dann einbricht. Allerdings würde ich jedem Abstiegskandidaten diese Strategie bei der Kaderzusammenstellung empfehlen. Hier haben Freiburg und Augsburg einen super Job gemacht.

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seils 22. April 2013 um 14:56

Ah, ich hatte den Artikel anders verstanden. Inwieweit das bei der Kaderzusammenstellung Sinn macht steht auf einem anderen Blatt. Ich habe aber das starke Gefühl, dass von zwei Spielern gleicher Qualität der offensive teurer ist. Fraglich also, inwieweit das für einen Abstiegskandidaten realisierbar ist.

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OJDD 22. April 2013 um 15:44

Ich kann Goalimpact nur zustimmen.

Ein relativ aktuelles Beispiel wäre Dynamo Dresden in der 2. Liga. In ihrem ersten Jahr nach dem Aufstieg wählten sie ein vergleichsweise offensives System. Das führte zu 50 Toren in 34 Spielen bei 52 Gegentoren. Platz 9 in der Abschlusstabelle.

Die Mannschaft blieb weitestgehend zusammen. Trotzdem, bei nur noch 29 Toren in 30 Spielen kommt man eben nicht weit, bei 41 Gegentoren. Mit Glück Relegation/Nichtabstieg.

Bei einer guten Abwehr holt man sich eben im Schnitt eine 0:1 Niederlage ab.

Wer Tore schießt, macht das vorallem auch dann, wenn es gegen direkte Konkurrenten geht. Man sagt zwar immer es gibt keine 6 Punkte-Spiele, aber es sind nun mal Punkte, die der Gegner dann nicht holt. Darüberhinaus holt man eben auch mal einen glücklichen Punkt über ein 2:2 oder so.

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MR 22. April 2013 um 16:30

Wobei man das jetzt in zwei Richtungen auslegen kann.

Erstens Mal ist das Problem ja vor allem, dass sie letzte Saison eine ausgeglichene Torbilanz hatten und jetzt eine negative, die Gesamtzahl ist da dann nicht mehr SO entscheidend.

Und Dynamo hat sich (von dem her, was ich gesehen habe) ja gar nicht wirklich defensiver orientiert, sondern ist mE tatsächlich eher spielerischer geworden ist. Wenn man sich ankuckt, wie spielstark die Innenverteidigung ist, da können selbst diverse Bundesligisten neidisch werden.

Im Grunde wurde ja Stürmer Dedic durch Flügelspieler Ouali ersetzt, weshalb offensiv das 4-4-2 durch ein 4-2-3-1 mit Trojan als Zehner ersetzt wurde, was eigentlich mehr spielerisches Potential zulässt. Und was Dynamo spielt, sieht ja auch oft ziemlich gut aus, allerdings stoßen sie immer wieder in gruppentaktische Flaschenhälse, weswegen sie trotz guter Ansätze nicht effektiv werden.

Das letztjährige Spiel war schnörkelloser und damit auch limitierter, aber durch die individuelle Klasse im Sturm effektiver. Insofern ist in dem Fall das „der Sturm sichert den Klassenerhalt“ auf etwas andere Weise wahr gewesen.

Dass sie defensivstärker geworden sind, ist dann wohl eher durch höhere Ballbesitzzeiten (rate ich mal, muss nicht stimmen) und Fortschritte im Pressing zu erklären, die eben im Gegensatz zu den Entwicklungen des Offensivspiels funktioniert haben.

Naja, man sieht, dass das Thema kompliziert ist, weil sehr, sehr viele Einflüsse sich vermischen.

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pb 21. April 2013 um 13:50

3:3 und 2:4 gab es in jeweils genau einem Spiel. Wer dreht hier bitte Statistiken entsprechend seiner Argumentation hin ?

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Daniel_DM 21. April 2013 um 14:40

meinte Antwort über deiner

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Daniel_DM 19. April 2013 um 21:54

Schön, dass ihr das Spiel analysiert habt. Ich dachte, das fällt ein wenig unter den Radar, weil es eben ein scheinbar standesgemäßer Sieg gegen den Letzten war.

Aber Fürth spielt eben auch dann noch ultra defensiv, wenn der Gegner bereits zwei Tore führt. Gegen sie Kontertore zu erzielen ist kaum möglich, weil sie einfach nicht offensiv werden.

Keine Mannschaft hat Fürth in dieser Saison bisher so dominiert.

Witzig, dass der Sieg von der Presse so einfach abgehakt wurde, dabei war er eine der besten Saisonleistungen des BVB.

Auch komisch, dass Mourinhos Besuch so kritisch beäugt wurde. Im Grunde ist diese Formation zwar als Grundformation nicht für die CL geeignet, aber nach einem Rückstand im Rückspiel könnte man durchaus darauf zurückgreifen.

Schlielich ist dann Real in einer ähnlichen Position, in einem tiefen 4:4:2 und auf Konter lauernd. Natürlich ist das hochgradig risikoreich, aber wenn man keine andere Wahl hat, ist eine spielerisch extrem dominante Umstellung sicherlich effektiver als ein paar lange Bälle aus der eigenen Hälfte (Real ist nicht Malaga)
Immerhin wüsste er jetzt, was in diesem Fall auf ihn zukommt.

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pb 20. April 2013 um 21:09

Fürth hat in mehr als jedem vierten Spiel drei und mehr Tore kassiert ( acht aus 29 ). Deren Abwehrarbeit als Mannschaft ist desolat und v.a. deswegen werden sie absteigen. Wenn du ständig zwei oder mehr Dinger hinten rein kriegst, steigt der Aufwand für wenigstens ein Unentschieden eben in Regionen, die ein Aufsteiger mit Zwergenetat normalerweise nicht leisten kann.

Mit einer weniger ambitionierten Spielweise in der Hinrunde dürfte die SpVgg jetzt auch besser dastehen, der absolut notwendige und folgerichtige Fokus auf mehr Defensive kam ja erst nach dem Trainerwechsel.

Die Charakterisierung der Fürther als defensivstark ( MR ) bzw. Maurertruppe ( im Beitrag über meinem ) finde ich allerdings trotz der veränderten Schwerpunkte des neuen Manns an der Seitenlinie ziemlich eigenartig. In der Rückrunde hat der Verein gleich in einem glatten Drittel der Spiele drei oder mehr Gegentore bekommen ( 4/12 ) und dabei hatten die Bayern mit „nur“ 2:0 sogar noch Erbarmen.

So stellt sich natürlich schon die Frage, wieviel dieser Sieg der Dortmunder tatsächlich aussagt, zumal die Gegner in den verbleibenden relevanten Spielen vermutlich weder im 4-4-2 noch sonderlich mannorientiert spielen werden.

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MR 21. April 2013 um 05:59

Von defensivstark hab ich glaube nichts geschrieben, ich sehe Fürth gegen den Ball als solide an, nicht mehr, nicht weniger. Belegt auch die Saisonstatistik, wo sie bei den Gegentoren immerhin auf Platz 15 stehen, vom unteren Mittelfeld wie zB Düsseldorf und Schalke (!) trennen sie im Grunde die 6 Tore aus diesem Spiel hier.

Drei und mehr Gegentore in 90 Minuten erscheint mir auch kein tauglicher Anhaltspunkt, um die Außergewöhnlichkeit von Fünf Tore in 45 Minuten zu negieren.

Vier Tore gab es bisher erst ein Mal (Gladbach mit 78 Minuten Überzahl und last-minute-Elfer), mehr noch gar nicht. Und der BVB knackt diese Grenze dann in einer Halbzeit. Das ist doch ganz offensichtlich keine Alltagsleistung gegen diesen Gegner.

Und übrigens kann von einem „Erbarmen“ der Bayern ausnahmsweise mal wirklich keine Rede sein: https://spielverlagerung.de/2013/01/23/und-wieder-4-5-1-gegen-bayern/

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pb 21. April 2013 um 13:43

Willst du uns ver…albern ?

„Im Auswärtsspiel gegen die defensivstarke Spielvereinigung aus Fürth[…]“

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MR 21. April 2013 um 17:03

Ah, da oben, ja, hatte nur bei der Bewertung des Spiels geschaut, wo ich darauf ja näher eingehe. Sorry.

Damit wollte ich wohl einsteigend relativieren, dass Fürth für einen Tabellenletzten eben relativ stabil ist, also „defensivstark für ihre Verhältnisse“ und sehr defensiv orientiert. Dann bedanke ich mich für die Kritik und ändere das mal in etwas akkurateres.

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datschge 19. April 2013 um 17:58

Schöne Analyse des vielversprechenden Systems. Hoffe, wir werden das oder Variationen davon in Zukunft nochmal sehen.

Gündogan entwickelt sich weiter zur flexibleren Steigerung des Spielertyps Kroos‘, besonders in der Nationalmannschaft sehe ich ihn dadurch langfristig als Stammspieler.

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SCP-Poker 19. April 2013 um 16:33

Dortmund soll an de Bruyne Interesse haben?
Wo hast du das den her.
Man hat doch Gündogan und de Bruyne wechselt ja wahrscheinlich zu Bayer?

Wie bewertet ihr in dem Zusammenhang überhaupt einen möglichen Wechsel Schürrles zu Chelsea?
Welche Rolle (taktisch/mannschaftlich) wird er spielen?
Denkt ihr es könnte ihm ergehen wie Marin?

Ich denke nicht da ich ihn für wesentlich stärker halte als Marin.
Ich bin der Meinung er könnte Chelsea gut ergäzen da man mit Mata, Hazard und Oscar nur Spielmachertypen hat und niemanden so direktes wie Schürrle.

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Benny 19. April 2013 um 16:51

De Bryune zu BVB war oft medial im Gespräch….
Würden dann nicht Gündogan und er konkurrieren? Ich sehe Gündogans Zukunft eindeutig auf der 10.

Hazard spielt doch auch gern sehr viel direkter als Oscar und Mata, oder irre ich?

Schürrle zu Chelsea wäre interessant, aber ich bin mir nicht sicher, ob er da mithalten kann. Meiner Meinung nach nur, wenn er kräftig zulegt, vor allem im Spielerischen/Passen/Zusammenspiel….

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1328 20. April 2013 um 03:03

Denk doch, dass Chelsea de Bruyne nicht verkaufen wird. Und ein Ausleihgeschäft ist für Dortmund nicht wirklich interessant, daher Leverkusen als Zeil warscheinlicher.
Sportlich wäre de Bruyne meiner Meinung nach interessant und eine sinnvolle Ergänzung des BVB-Kaders.

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